1844 / 47 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

o8sten 90 Zoll-Soldaten mit einem ihrer Offiziere i Mets farten ein e wußten, unter dem Vorwande, daß se 2 verhaftete Offiziere überbrächten, und da sie die Parole anzu=- e n wußten, ch Eingang zu verschaffen, die Schildwachen zu über= E peln und bis zur Wohnung des Gouverneurs zu gelangen, Dieser arif zu seinen Pistolen, ward aber nah hartnäckigem Widerstand ent= Siiet Darauf stellte Boné kurz vor Mitternacht seine Mannschaft auf, ant die si der Republikaner Carreras und der Chef der Natio= nal - Miliz anschloß. Die Mehrzahl der Offiziere der Besaßung be= fand sich im Theater auf einem Maskenballe und der General-Kom- mandant Lasala, so wie“ der Gefe politico Ceruti, in einer Privat-= Gesellschaft. Jn diese drangen die Vershworenen ein und verhafteten

L ch hartnäckigem Widerstande, während an-

j j na : ! R L Eingang des Theaters beseßt hielten und si

r einzeln berausfommenden Offiziere bemächtigten, Da die in einer ven br inblichen Soldaten der Besaßung sich dem Aufstande nicht anschließen wollten, so fingen die Rebellen an, vom Castell aus diese Kaserne zu beschießen, worauf denn etwa 2 Compagnieen und 1 Lieu- tenant zu ihnen überging und die Uebrigen endlich freien Abzug nach Valencia erlangten. Man plünderte einige Häuser und seßte eine Junta ein. Diese erließ einen Aufruf, in welhem es heißt, die Minister täuschten die Königin und bettelten auf unwürdige Weise um den Beistand der Karlisten. Zugleich verkündigt die Junta, man würde die Waffen nicht eher niederlegen - als die verlangten Abänderungen der Constitution erlangt sein würden. Boné richtete an die verschie- denen Aguntamientos der Provinz den Befehl, die National-Milizen zu mobilisiren und nach Alicante zu schicken. Für den Fall der Wei- gerung wird Todesstrafe angedroht. Allein nur in zwei Ortschaften wurde ein Versuch gemacht, den Aufstand zu unterstüßen. Jn der Nacht vom 29sten drang in Alcoy ein Haufen Vershworener gegen die Hauptwache vor und gab Feuer auf die Schildwachen. Allein diese überwältigten in Verbindung mit der treuen National-Miliz die Rebellen, tödteten cinen derselben, und sebten die übrigen, einige dreißig an der Zahl, gefangen, so daß nah einer Stunde die Ruhe vollkommen hergestellt war. Jn Concentaina unterlagen zu derselben Zeit die Aufrührer ebenfalls. Jn Cartagena herrshte am 31sten vollkommene Ruhe, und ein Provinzial-Regiment marschirte von dort gegen Alicante ab. Die Einwohner von Elhe schlugen eine Abthei- lung der Rebellen von Alicante, die dort eindringen wollten, zurü. Jn Murcia trafen die Militair- und Civil-Behörden, von den Ein- wohnern unterstüßt, die kräftigsten Maßregeln zur Bekämpfung des Aufstandes. Schon am Z0sten wurden alle verfügbaren Truppen von dort nah Orihuela geschickt, wo das Hauptquartier aufgeschlagen wer= den soll, Der General- Kommandant von Murcia ging am 3lsten dorthin ab und übernahm den Oberbefehl über die ihrer Behörden beraubte Provinz Alicante. Die National - Miliz von Murcia erbot sich, freiwillig auszurücken, um die Rebellen zu bekämpfen. Der Gefe politico verkündete, in Verbindung mit dem General-Kommandanten, das Kriegsgeseß, und eine Militair -Kommission wurde beauftragt, gegen etwaige Ruhestörer einzuschreiten. Auf diese Weise famen die Behörden den später an sie ergangenen Befehlen der Regierung selbst zuvor. A

Jn Albacete wurden dieselben Maßregeln erpsen und die Auf= forderung der Rebellen, sich dem Aufstand anzu\ließen, mit Verach- tung zurückgewiesen. /

s Jn B ließ der General-Capitain Roncali, sobald er von dem Aufstande Kenntniß erhielt, mehrere Personen verhaften und die National - Miliz auflösen. Er verfügte die Blokade des Hafens von Alicante und \chickte sich an, am Asten mit den nöthigen Truppen nah leßterem Punkte abzumarschiren, um die Rebellen zu züchtigen,

Von hier i gestern eine aus 4 Bataillonen, einem Regimente Kavallerie und einer reitenden Batterie bestehende Brigade unter den Befehlen des Generals Cordova ebenfalls nah Alicante abmarschirt. Vor ihrem Abmarsh hielt der General - Capitain Narvaez an der Brücke von Toledo Revue über diese Truppen, deren Haltung nichts zu wünschen übrig ließ. Dagegen sind einige andere Bataillone aus der Umgegend hier eingerüdt. i

Ein Marine-Offizier is von hier vorgestern „nach Valencia ab= gegangen, um den Befehl über die Fahrzeuge zu übernehmen, welche den Hafen von Alicante blokiren sollen. Das Kriegs-Dampfschiff „Jsabella 11.‘ wird von Barcelona nach Port Vendres geschickt, und zur Verfügung der Königin Marie Christine gestellt werden.

Der Kriegs-Minister hat dem General-Capitain von Valencia be- fohlen, alle bei dem Aufstande von Alcoy betheiligten Personen erschießen zu lassen, ohne auf die Repressalien, mit denen die Rebellen von Alicante etwa drohen könnten, Rücksicht zu nehmen. „Denn“, so heißt es in dem Befehl, „wenn Jhre Majestät die Königin gleich mit Bedauern auf die Schlachtopfer blicken wird, die der Wuth der Rebellen anheim fallen könnten, so hat doch in ihrem Gemüthe die unumgängliche Nothwendigkeit, das Geseß und die schuldige Strafe zur Wahrheit zu machen, größeres Gewicht, und sle is überzeugt, daß dur das wenige Blut, welhes vergossen wird, bevor sih der Bürgerkrieg entzündet, gar vieles für die Zukunft erspart werde, und auh weil das Vater= land verlangt, daß der , dem in Folge des Mißgeschickes oder seiner Nachlässigkeit das unglücklihe Loos wird, als Opfer zu fallen, sich darin zu fügen wisse, wenn daraus für die allgemeine Sache ein Vortheil entspringt !“ D . L

Das Gerücht, daß der Ex - Minister Lopez verhaftet wäre, hat ih als falsch erwiesen, und es heißt, daß die Herren Cortina und Madoz alsbald aus der Haft entlassen werden würden. i j

Der Junfant Don Francisco wird nunmehr , wie es heißt, seine ursprünglihe Wohnung im Königl. Schlosse wieder beziehen. Sein ältester Sohn wird heute hier erwartet, und seine beiden jüngsten Töchter, die gegenwärtig in Paris in einem Kloster erzogen werden, sollen, dem Wunsche ihrer verblihenen Mutter gemäß, gleichfalls an die Seite ihres Vaters zurückkehren. Man vermuthet, daß die Königin Christine sie hierher geleiten werde. Die hochselige Jnfantin hat noch auf dem Sterbebette ihrer ältesten, mit dem Grafen Gurowsfi vermählten Tochter verziehen, und sie eingeladen, auch die Verzeihung

ihres Vaters nachzusuchen.

XX Paris, 10, Febr. Die revolutionaire Bewegung in Ali- cante würde wenig Bedeutung haben, wenn \ich niht im Laufe der lebten drei oder vier Monate, troß aller parteiishen Versicherungen des Gegentheils, von neuem eine gewaltige Masse von Gährstoff in Es ist sehr mögli und selbst wahr- \cheinlih, daß die Chefs des Aufruhrs in Alicante keinen anderen Zweckt haben , als dur eine politishe Demonstration irgend einen großen Schmugglerstreih zu maskiren, es is nicht weniger möglich,

Spanien angesammelt hätte.

daß die Regierung dieses Contrebandierer- Aufstandes ohne große An- strengungen Meister wird, allein es steht sehr zu fürchten, daß die mittelbaren Wirkungen jenes Ereignisses größer sein werden als die Gr und daß es ih im Laufe der Ereignisse herausstellen Ende 2E m Aufstand von Alicante gleichwohl [der Anfang des G n D er dur den Sturz Espartero's herbeigeführten Ordnung

er mge hte ist. Der gewaltsame Charakter der Gegen- Ma srege welhe die Regierung ergriffen hat, ist jedenfalls ein Zeichen des Gefühles der Unsicherheit und des Be- wußtseins der Schwäche, Es ist keine Frage, daß zur Handhabung der Regierungögewalt in Spanien mehr als in irgend

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einem anderen Lande ein hoher Grad von Festigkeit und Energie erforderli ist, die sich während der leßten zehn Jahre fast gänzlich aus der Tradition des spanischen Staatslebens verloren haben, allein das Ministerium Gonzalez scheint dur seine Verahtung aller geseb- lihen Formen, und dur sein rüdcksihtsloses Hinwegseßen über alle durch die Verfassung gewährleisteten Privilegien das Ziel wenigstens eben so weit zu überspringen, als die spanische Staatsgewalt bei tausend anderen Gelegenheiten hinter demselben zurüdgeblieben ist, Bisher durften die Anstifter von bürgerlihen Unruhen, und selbst die Rädelsführer militairisher Komplotte, der völligen Straflosigkeit beinahe gewiß sein, und man hatte fast kein Beispiel, daß die par- lamentarischen Chefs, selbs dermißlungenen Revolutionen, zur Verant- wortung gezogen worden wären, wenn ste nur so viel Discretion hatten, hinter den Coulissen stehen zu bleiben und sich niht in voller Person auf der Bühne zu zeigen. Aus diesem Extreme fällt nun die Regie- rung in den anderen Erzeß, daß sie allen Offizieren und Unteroffizie- ren, die an dem Aufruhr Theil nehmen, und allen bürgerlichen Chefs desselben auf die bloße Konstatirung ihrer Jdentität hin den Tod an- droht, und daß sie eine große Anzahl von Kongreß-Mitgliedern, den heiligsten Priviligien der Cortes zum Troß, ohne vorgängige- Auto- risation des geseßgebenden Körpers verhaften läßt. Das Eco del Co- mer cio äußert sih über diese Maßregel wie folgt: „Der Staatsstreich, welhen wir fürchteten, is geführt worden. Die Freiheit is für uns in den Händen des Verraths und des Meineides zu Grunde gegan- gen. Spanier, unsere Voraussagungen haben sich bewährt; und ein zweites 1814 mit seinen Henkern, seinen Hinrichtungen und seinen Schaffotten bedroht unser Land, Dieses nihtöwürdige, tückische, eidbrüchige Ministerium, welches sein Gewissen verkauft hat und mit unseren Jnstitutionen shändlihen Schacher treibt, hat die Häupter und ausgezeichnetsten Männer der progressistischen Partei zwischen Bajonetten in das öffentliche Gefängniß Fibren laffen, jene Männer, welche seinen freiheitsmörderishen Plänen. eine eherne Mauer entgegenstellten, und die für die Undaukbaren, welhe unsere Groß- muth gemißbrauht haben, um uns den Dolh des Verrathes in die Brust zu stoßen, eine Niederlage bei den bevorstehenden Wahlen vor= bereiteten, indem sie die öffentliche Meinung durch die geseßlichen Mittel, welche die Verfassung allen Spaniern zu Gebote stellt, auf=- klärten und leiteten. Wer der Verfassung zugethan if, zittre für ih= ren Fortbestand.“

Man darf nicht bezweifeln, daß dieser leidenschaftlihen Sprache die Stimmung einer zahlreihen und mächtigen Partei entspricht, welhe dem Ministerium Gonzalez Bravo und überhaupt der ge- genwärtigen Ordnung der Dinge freilich {hon längst einen Krieg auf Leben und Tod machte, die aber jeßt einen neuen Grund für ihren Haß und für ihre Opposition und damit eine neue Stärke ge- wonnen hat, Mit der Verhaftung der Herren Madoz, Cortina u. st. w. hat die Regierung die geseßlihe und verfassungsmäßige Bahn un- widerruflih und auf immer verlassen. Es wird ihr von jeßt an mit dem besten Willen niht mehr möglich sein, den Staat nah Maßgabe der Constitution und unter der verfassungsmäßigen Mitwirkung der Cortes zu verwalten, denn es ist undenkbar, daß die Cortes mit der Staatsgewalt, welche sich jenen Eingriff in die persönlichen Privile= gien ihrer Mitglieder erlaubt hat, jemals wieder in ein leidliches Ein= Lerständniß kommen,

Die Abreise der Königin Christine cheint durch die Vorfälle in Alicante nothwendigerweise verzögert werden zu missen. Der Schiffs- Capitain Pinzon, welcher die Mutter der jungen Königin auf dem Kriegs-Dampsfschisfe „Jsabella 11. von Marseille abholen sollte, hat auch bereits den Aufträg erhalten, den Befehl auf dem nach Alicante beorderten Blokade-Geschwäder zt übernehmen.

Der Bau der neuen Straße von Pampelona nach der franzóösi= hen Gränze ist plöblih guf Befehl der spanischen Regierung, und wie es scheint, aus strategishen Rücksichten unterbrochen worden.

Griechenland.

© München, 10. Febr. Die so sehnlih erwartete griechische Post vom 27, Januar isst gestern Abend hier eingetroffen und hat uns eine Anzahl Briefe aus dem Piräus vom 27sten und aus Athen vom 26. Januar gebraht. Jn wie weit ih bis zu diesem Augen= blick von dem Junhalte einiger derselben Kenntniß erhalten habe, be= {ränkt er sih auf folgende Haupt - Momente. Am 26sten fand die 6te Sißung der National-Versammlung statt, es hatte aber durchaus nicht den Anschein, als würde der in ihr zur Berathung gekommene Gegenstand ruhig abgehandelt werden, vielmehr diente jeder neue Vortrag nur dazu, die ohnehin bis zum Aeußersten aufgeregten Ge= müther noch mehr zu erhißen und mehr und mehr den Moment zu beschleunigen, wo es nur noch eines Anstoßes bedarf, um die Leiden= schaften auf allen Seiten zu entfesseln, Man wird über eine der wichtigsten Klippen hinweggekommen sein, is erst das zweite Kapitel des Verfassungs-Entwurfes (über die Nationalität und die öffentlichen Rechte der Griechen) berathen und angenommen. Nach wie vor giebt es eine große Partci, ja es bildet dieselbe wohl die Mehrheit, welche das Bürgerrecht eng begränzen und alle Fremden (Neugriechen) da= von ausgeschlossen sehen will, Gewiß würde die Berathung der be= treffenden Fragen, deren Natur nothwendig eine große Menge ein= felner Parteien schaffen mußte, zu gewaltsamen Zusammenstößen zühren, wenn niht Alle zum Glück die beiden englishen und ein französisches Kriegsschiff fürchteten, welche im Piräus liegen, und von denen Jedermann weiß, daß an ihrem Bord alle nöthigen Anstalten getroffen sind, um auf den ersten Wink Mannschaft und Geschüß landen und in Athen die etwa bedrohte Ruhe aufrecht erhalten lassen zu fönnen,

Alles lobt jeßt Kalergis um seiner Energie und um seiner Um- sicht willen, Gleichwohl wird als auf ein treffendes Merkmal von dem, was in Athen vorzugehen droht, in einem Briefe auf den Um= stand hingewiesen, daß der so geehrte und so gefürchtete Militagir= Gouverneur nah der Dämmerung, selbs im Geleite von vier Lanzen- Reitern, nur im Galopp dur die Straßen reiten dürfe, um der Gefahr, von irgend einer Kugel getroffen zu werden, wenigstmöglich preisgegeben zu sein, Nur zwet Personen sind wahrhaft geheiligt, König Otto und seine Gemahlin, sie könnten zu jeder Stunde des Tages und der Nacht ruhig durch alle Straßen fahren, darüber stim- men alle unsere Nachrichten überömn.

Am 24, Januar war nah einer höchst beshwerlihen Ueberfahrt der von hier als Courier abgegangene Ober-Lieutenant, Graf von Rech= berg, in Athen angekommen, Es scheint, sein Eintreffen hat beson= ders darum einige Aufmerksamkeit erregt, weil man ihn in einigen Zeitungen sofort als den Ueberbringer von Depeschen bezeichnete, die mit der Mission des Fürsten Ludwig von Wallerstein nah Paris und nach London in Verbindung ständen.

An einem der jüngsten Tage vor dem Abgange der Post war ein Mitglied der National - Versammlung gestorben, Floras Grivas, nicht zu verwechseln mit seinem bekannteren Bruder Theodor Grivas,

Die meisten griechischen Blätter lassen es sich niht nehmen, daß Fürst Ludwig von Wallerstein doch noch nah Athen kommen und dort als bayerischer Gesandter am Hofe König Otto's auftreten werde. Jn lebterer Beziehung dürften sie sh nun freilich sehr irren, denn in jedem Falle i} die Mission Sr. Durchlaucht keine einfa gesandt= \chaftlihe, sondern eine außerordentlihe. Daß aber die Reise des

Fürsten nah Athen doch noch stattfinden wird, wenigstens in wie weit

ih darüber aus glaubwürdiger Quelle Mittheilung erhalten habe, glaube ih meiner desfallsigen Notiz vom gestrigen heute ausdrücklih zufügen zu dürfen, Se, Durchlaucht wird, wie bereits gemeldet, übermorgen von hier ab= und vorläufig nah Paris reisen, sih dort etwa eine Woche aufhalten, dann aber sich nach Marseille begeben, um sich auf dem am 1. März von dort abgehenden Dampfboote nah Athen einzuschiffen, Dem Fürsten voraus is gestern Abends auf direktem Wege über Triest unser Ober =Studienrath, Freiherr von Schrenk, Sohn des Justiz-Ministers, in der Eigenschaft eines Couriers mit Depeschen nah Athen abgereist.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Berlin, 15. Febr. Wegen der nicht unbedeutenden Medio-Reguli- rungen war das Geschäft im Allgemeinen nicht bedeutend, Köln-Minde- ner besonders, aber auch andere Zusicherungsscheine, wurden höher bezahlt und Oberschlesische Eisenbahn-Actien Lüt. B. haben sich seit gestern wieder bedeutend höher gestellt. Anhalter hielten sich zwar gefragt, schlossen aber etwas niedriger als gestern, Oesterreichische Effekren blieben auf Zeit gesucht.

Paris, 10. Febr. Der Umsay war heute an der Börse durchaus null. Doch hielten sih die französischen Renten guk auf ihren gestrigen Notirungen. Auf die spanischen Fonds machte die Nachricht günstigen Ein- druck, daß die madrider Regierung mit aller Energie auftreten werde, um die ausgebrochene Bewegung zu unterdrücken.

B ep tier Bors C Den 15. Februar 1844.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gew.

Pr. Cour.

Actien. |& Brief. | Geld.

St. Schuld-Sch. |35| 162 Pr. Engl. 0b1.30./4| 1017 Präm Sch.d.Seeh.|— 90x Kur- u. Nenmärk, | Schuldverscbr. Berl. Stadt-Obl. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. « Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum, do,

Schles1sche do. !

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Brl. Pots. Eisenb.| 5 | 103%

do. do. Prior.O0bl. 4 | Mgd. Lpz. Eiseunb. | _— | 1845 do. do, Prior. Obl. [e | 103% Brl. Anb. Eisenb.| | 1495 | e— | 102 | do. do. Prior. Obl. | ch R 103% Al 48 | Düss.Elb. Eiseub. | 90 | 80 H 100: do. do. Prier. Obl.| - S 105% | 2 Rhein. Eisenb. [D] 817 _— R] do. do. Prior. Obl.|4| 98% 1005 | 100 [y,1, Frankf. Eisb.| 5 | 152 | 151 104 | , do. do. Prjor. Obl. | Lans 1033 r 2 | E Ob.-Schles. Eisb./ 4 | 1 175 101 S | do.Lt.B. v. eingez.| 113

B.-St.E.Lt. A u.B|—| 129 Gold al marco. |—| | —— Magdeb, - IHalber-/| | Friedrichsd’or. l 13 13 städter Eisenb./| 4 | And.Gldm. à 5 Th.—| 1I% 1 IBresl-Schweidn.-| | Disconto. ans | S. 1 4 Freibeg.Eisenb,| 4

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W echeel-Course. Thlr. zu 30 Sgr. | Brief. | Geld.

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Amsterdam 250 Fl. | ; O v 250 Fl. 2 Mt. aa 1405 I DGrR e oa d ed r o ed ee ape ep eise 300 Mk. Kurz | 151 do. 300 Mk. | 2 Mi. | 150 —— 1 Ls6 | 3 Mt. 6 24x 300 Fr. | 2M. | 89% d Br e E E 150 Fl. 2 Mt. | 1045 | 104 150 Fl. 2 Mt. | 1023 j |

London

Augsburg Breslau

100 Thlr, | 2 Me. u 94 8 Tage 100 Thlr. } 2 Mt. 992 | Fak A E Was 100 FI. 2 Mt. 56 28 |56 24 100 sRbL.| 3 Woch, | 1075 | Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Febr. Niederl. wirkl. Sch, 5577. 5% Span, 21%. Antwerpen, 10. Febr. Zinsl. —. Neue Aul, 217. Frankfurt a. M., 12. Febr. 5% Met. 1135. Bank-Actien 2007. ohne Div. p. ult. 2008. Bayr. Bank-Actien 690 G. Hope 90% G. Stiegl. 90 6. Int. 54-, Poln. 300 Fl. 963 G. do. 500 Fl. 995. do. 200 FI. 32% G. Hamburg, 13. Febr. Bank-Actien 1670. Engl, Russ. 112. London), 9. Febr. Cons. 3% 977. Belg. 106. Neue Aul. 23. Pas- sive 5%, Ausg. Sch. 137. 25% Woll. 5957. 5% do. 1015. Neue Port. 47, Engl. Russ. 1177. Bras. 785. Chili 104. Columb. —. Mex. 345. Pera 25%. P aris, 10. Febr. 5% Rente fin cour. 125. 20. 3% Reute fin cour. §1. 95,

5% Neapl. au compt. 106. 20. 5% Spau. Rente 31%. Pass. 5. : Petersbu T&5 6. Febr. Lond. 3 Met. 37%. Hamb. 343. Paris 403.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. .

Petersburg

Königliche Schauspiele. A Freitag, 16. Febr. Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., nah dem Französischen von Scribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von dem Königl. General-Musik-Direktor und Hof- Kapellmeister Meyerbeer. Ballets von Ph. Taglioni. (Mad. Schröder= Devrient: Alice, als Gastrolle.) O D j

Letzte Vorstellung dieser Oper unter Mitwirkung des Herrn Hâr= tinger in der Partie des Robert, womit dieser zugleich sein Gastspiel beschließt. : / U

Preise der Pläße: Ein Billet zum Balkon oder einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr. 2c. ]

Im Konzertsaale: 1) Les circonstances alténuantes, vaude- ville en 1 acte. 2) Les premières armes de Richelieu, vaude- ville en 2 actes, par Mr. Bayard. A :

Sonnabend, 17, Febr. Zum erstenmale wiederholt: Christoph und Renata, oder: Die Verwaisten, Schauspiel in 2 Abth., frei nah Auvray, von C. Blum. (Mad. Birch - Pfeisfer : die Baronin, als Gastrolle.) Hierauf: Der Kapellmeister aus Venedig.)

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 16. e Gast - Vorstellung des Kinder - Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu : Steffen Langer aus Glogau, oder: Der holländishe Kamin. Original-Lustspiel in 4 Afteu und einem Vorspiel : Der Kaiser und der Seiler, in 1 Aft, von Charlotte Birh-Pfeiffer. (Herr Härting, vom Stadt-Theater zu Magdeburg, neu engagirtes Mitglied: Steffen Langer, als

V ith 17. Febr. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: 1 Capuleli ed i Montecchi, Opera îin 4 Atti. Musica del Maestro Bellini.

Preise der Pläbße: Ein Play in den Logen und im

| des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. ; E a 18, Vie. Gast-Vorstellung des Kinder=-Ballets des

Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu: Der Talisman.

E ——————— Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen, Gedruckt in der De ckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei,

Beilage

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lage zur

3.0.0.6 l.L

Deutsche Bundesstaaten. Bavern, Svpeyer, Verhandlungen des Kreislandrathes. Württemberg. Heidenheim. Leichenfcier der

_ Verunglückten. . i

Frankreich. Paris. Vertrag mit Lucca über Auslieferung der Ver- brecher, Organisation der Verivaltung des Kriegs - Ministeriums, Gerüchte über das Ministerium, Vermischtes.

Jtalien. Nom. Ungarelli crkraukt, Vermischtes, Schreiben aus S icilien. (Der Hofs; Marinc; Pressez Thalberg.) E

Bereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New - Yorfk, (Vie Larisfrage im Kongreß; die Verhandlungen mit England wegen der Oregonfragez Sklaverei in Columbien ; die Opposition des ckcnats gegen den Präsidenten.)

Eiseubahunen, Neisse. Bekanntmachung des Magistrats.

Hanudels- und Börsen - Nachrichten. Stettin. Schiffs - und Handelsverkchr, Marktbericht, Magdeburg und London, Markt- beriht, Amsterdam. Börsen- und Marktbericht.

Nusland. Deutsche Bundesstaaten,

Bayeru, Speyer, 9. Febr. Unsere heutige Zeitung liefert Aus= zuge aus dem Protofolle des jüngst versammelt geweseuen Kreis-Land= raths. Ju seiner Anrede, bei Eröffunng des Landraths, sprach ter Königl. err Negierungs-Präsident : „Auch für die Pfalz, wie sür audere Ge= genden, jei das Jahr 1842, in welchem der Landrath zum lebteu- i le versammelt gewesen, wegen der theilweise miuder gerathenen acrndte mancher Landeserzeugnisse ein hartes Jahr gewesen und die Noth habe an manchen Orten ein hohes Maaß erreiht; doch sci cinvstyeils der Zustand bei uns gottlob lange niht so bedenklich ge= wesen, wie anderwärts, und auderuthcils sei dadurch, daß in dem gedachten Zeitraume die namhafte Summe von ungefähr anderthalb Viiilionen auf Chausscebauten und andere öffentlihe Bau - Unterneh= mungen verwendet worden sei, der ärmeren Klasse der Bevölkerung, die dabet Verdienst gefunden habe, eine bedeutende Untersti zung zu= gegangen. Im Bereiche der Verwaltung sei seit 1812 manche beachtbare Verbesserung eingetreten. Namentlich habe eine Nevision der Fahstonen der Schullehrergehalte stattgefunden, die seit 1843 ins æeben getreten siud, Durch die glücklihe Erwerbung der Etablis- jements zu Ludwigshafen von Seiten des Staats habe der merkan= lilische Verkehr und die Bewegung der Judustrie der Pfalz uach außen hin eine neue Bürgschaft der gedeihlihsten Entwiklung gewonnen. Auch hebe sich die Judustrie in dem Regierungsbezirke täglih immer mehr, wie die Ausstellung pfälzisher Gewerbs - Erzeugnisse, tie im September 1843 zu Kaiserslautern stattgefunden habe, dies aufs schönste bezeuge. Das Zustandekommen einer pfälzischen Dampf= schleppschtssfahrts= Unternehmung, welche so eben ihre Wirksamkeit be= ginue, fet cin weiterer Beweis, wie sih die Pfalz bestrebe, auch in dieser Beziehung mit den anderen Rheinuferstaaten in Konkurrenz zu treten, Hiernach entwickelten sich die Verhältnisse des Regierungs= bezirks immer bedeutsamer und hoffnungsvoller.““

Württemberg. &Seidenheim, 7. Febr, (S. M.) Gestern Nachmittag faud auf dem Zahnberge bei Königsbronn die Leichen- feier für die Verunglückten statt. Die daran Theilnehmenden ver- sammelten sih zuerst in und neben der Kirche des Orts, von wo man nach kurzer Anrede des Geistlichen nah der Unglücksstätte sich in Be= wegung sebtez voran die Berg = und Hüttenmannschaft und der Lieder= franz von Köuigsbronn, sodann die Rettungsmannschaft, die Träger des Kreuzes, das auf der Stätte errichtet werden sollte, die Hinter= bliebenen der Verschütteten, die beiden Hüttenbeamten von Königs= broun mit den Geistlichen von da und von Oberkochen, hicrauf die übrigen Beamten sämmtlicher Werke des Kocher-= und Brenzthales und der Bezirksbeamte von Heidenheim, die Bergmusik von Wasser= alsingen, die Berg- und Hüttenleute von Königsbroun, Deputationen derselben vou Unterkohen und Wasseralfingen, zuleßt der übrige Zug, im Ganzen mehrere Tauseud Personen. Auf dem Zahunberge ange= ommen, stellte sich Alles an die angewiesenen Pläbez der Liederkranz begann mit einem feierlichen Gesang, worauf Pfarrer Schumann die ergreifende Leichenrede hielt, und nah cinem Zwischeuspiel der Trauer= musik_in der Mitte der Hinterbliebenen die Sebung des Kreuzes mit einigen Worten einleitete, worauf die ganze Versammlung mehrere Verse des Liedes: Jh weiß an wen ih glaube 2c., unter Musikbe= gleitung austimmte,

Cn

VBaris, 9. Febr. Das Bülletin des Lois veröffentlicht den Abschluß eines Vertrags zwischen Frankreich und dem Herzogthum Lukka weaen gegenseitiger Auslieferung der Verbrecher. Die Ueberciukunft ist am 10, November v. J. zu Staude gekommen, ihre Dauer wurde auf fünf Jahre festgeseßt, und auf weitere zehn Jahre, wenn sie 6 Mo= nate vor ihrem Ablauf nicht geküntigt wird. Politische Verbrechen sind ausgenommen, dagegen unterliegen der Auslieferung: Mord, Nothzucht, Brandstiftung, Fälschung von Urkunden oder Handels= büchern in denjenigen Fällen, wo sle in beiden Ländern mit entehren- den Strafen bedroht is, Falshmünzeret und Ausgabe falscher Mün= zen, falsches Zeugniß und Bestechung der Zeugen, qualifizirter Dieb= stahl, Entwendung von Depositengeldern, betrügerisher Bankerott,

Eine Königliche Verorduung vom 17. Januar, die erst jeßt im Moniteur erschienen ist, enthält die Organisation der Central= erwaltung des Kriegs - Ministeriums. Dieselbe besteht aus dem Kabinet des Ministers, dem General-Sekretariat, mit dem die Kon- trole und allgemeine Rechnungs=Führung verbunden if, der Direction des Personals und der militairischen Operationen (diese beiden wieder zerfallen in je neun Büreaus), der Verwaltungs-Direction in fünf Biiregus, dem Artillerie= und dem Jngenieurdienst. Das erste Büreau der Verwaltung Algiers, das der politischen und bürgerlichen Ange- legenheiten und des Personals, in achtzehn Sectionen eingetheilt, begreift die Ernennung zu allen bürgerlichen, richterlihen und Finanz-Aemtern, die Kulte und religiösen Anstalten, dea öffentlichen Unterricht, das Exequatur sür sremde Konsuln, vie Bibliotheken und Anderes z ein zweites Büreau ist für Gesebgebung, Justiz-Konflikte und Colonisation, das dritte für Haudel, öffentliche Arbeiten, Laudestruppen und Rehnungêwesen. Ju den Büreaus der verschiedenen Verwaltungs-Abtheilungen is folgende Abstufung des Ranges und der Besoldung: Chefs erster, zweiter und dritter Klasse mit 8900, 7000 uud 6900 Fr., Unterchefs, in chen so viel Klassen, mit 5000, 4500 und 4000 Fr., Provinzial- Commis mit 3500 Fr, Commis Redacteur oder Verificateur, in vier glassen, mit 3000, 2600, 2200 und 1800 Fr., expedirende Commis, gleichfalls in vier Klassen, mit 2400, 2100, 1800 und 1500 Fr. Der General - Secretair und ein Direktor haben 20,000, ein Vice - Direktor 8000 Fr. Für die Dienst - Kandidaten fín- det jährlich eine Prüfung statt, wobei zwei Listen ausgefertigt werden, eine, welche die Befähigung zur Anstellung als Commis Re- dacteur oder Verificateur, eine gudere, welche die Befähigung zum

T E EREN C1 E E.

expedirenden enthält, und von denen, welche ein Diplom als Rechts- Licentiat oder als Bakfalaureus der allgemeinen Wissenschaften besißen, wird dies ausdrücklich bemerkt, Auch werden Kandidaten uuter dem Titel Ueberzählige, aber niht mehr als zwölf, wiewohl ohne Berech- tigung zu Ansprüchen, zugelassen, und in außerordentlichen und drin- genden Fällen ist der Kriegs-Minister befugt, für die Dauer derselben Hülfs-Commis anzunehmen.

Das Ministerium hat \si\ch, wie man versichert, bereits der Stim- men sämmtlicher konservativen Mitglieder der Deputirten-Kammer für den Geseh-Entwurf über die geheimen Fonds versichert, und es hofft sicher, daß dieser Entwurf, welhen das Ministerium zu einer Kabinets- Frage erklärt, mit einer großen Majorität angenommen werden wird. Die Opposition tröstet sich schon im voraus darüberz sie versichert, die Genehmigung der geheimen Fouds werde nicht als sicheres Zeichen sür die Stabilität des Ministeriums gelten können; welche Verwaltung auch der vom 29, Oktober nachfolgen werde, sie werde die geheimen Fonds nicht entbehren können, und es würden deshalb die Ändänger der Kabinets-Kandidaten nicht gegen den Eutwurf stimmen. Vor kur= zem hatte es geheißen, das Kabinet werde uur 800,030 Fr, verlan= gen. Es wird jedoch jeßt versichert, Herr Guizot habe neuerdings im Kabinets-Conseil beantragt, daß man einen Betrag vou 1,590,000 Fr. begehre, und uur mit Mühe sei es gelungen, ihn zu bewegen, daß er feine Zustimmung zu einer Reduction auf cine Million ertheilte. All mâlig verstummen die Gerüchte von ministeriellen Modificatiouen, ob- schon einige Oppositions-Organe behaupten, Herr Guizot selbst habe

sich von der Unmöglichkeit überzeugt, dem Kabiuet, dessen leitender Minister er ist, cine längere Dauer zu sichern,

__ Ueber die Sendung des Herrn Ferdinand Barrot nah Haiti giebt das Journal des Débats die Andeutung, daß sie zum Zweck habe, dem vou der Regierung dieser Jusel begehrten Zahlungs- Aufschub cin Ende zu machen, und durch ciu Geschwader von 12 bis 15 Schiffen unterstützt sei. Ein solches, meldet nämlich das Ministe= rialblatt, habe der Capitain des „Garner Wright““, als er am 10. De- zember von Port-au-Prince abgefahren sei, 1n diesem Hafen gesehen, und im Publikum habe man die vorgedachten Vermuthungen au diese Eïscheinung gekuüpft. i E

Gegen den 15, Februar soll das Dampfschiff „Archimede““ von Brest nah China abgehen. Es soll den leßten Theil der Gesaudt- schaft, die Abgeordneten des Handelsstandes, die auf den ersten Fahr= zeugen leinen Plah gefunden, au Bord nehmen. H Die jeht hier anwesenden Erzbischöfe und Bischöfe machen sämmt lich häufig Besuche am Hofe und zeigen sich auch oft bei dem Groß- stegelbewahrer. Die Vermuthung liegt nahe, daß sie auf das durch den Minister des öffentlichen Unterrichts in dem Gesetz - Entwurfe über den Secundair-Unterxricht vorgeschlagene System einzuwirken sich bemühen,

In diesem Augenblicke sind 4 Erzbischöfe und 11 Bischöfe in Paris anwesend.

Die Arbeiten an den Fortificationen vou Paris währen, troß der \chlehten Witterung, unausgeseßt fort. Die meisten Forts sind {hon fast ganz vollendet, Man ist jeßt mit der Durchstehung für unter= irdische Gänge beschäftigt, welhe diese Forts in direkte Communi- cation mit der Ringmauer und dem Juneïen vou Paris setzen sol len. Der unterirdishe Gang des Forts vou Jvry ist seiner Vollen= dung nahe.

Ital Ei

Nom, 2. Febr. (A. ZZ) Zur Feier des Jahrestages der Erwählung des jeßigen Papstes war heut feierliher Gottesdienst in der Pcters-Kirche, dem Se, Königl, Hoheit der Krouvrinz vou Würt= temberg beiwohnte.

Die Post aus dem Norden is, vermuthlich wegen Schuecfalls, bis zu diesem Augeublicke noch nicht e:ngetroffen ; selbst hier schneite es gestern ein wenig, doch kamen die Flocken kaum zur Erde, Heut haben wir wieder das hellste Frühlingswetter. . i

Kaum hat die ägyptische Alterthums=Wissenschaft dur Rosellini's Tod einen in jeder Hinsicht unerseblichen Verlust erlitten, so ist sie jet durch die plößliche Erkrankung des P. Ungarelli aufs neue hart be- droht, Dieser durh Gelehrsamkeit, Fleiß und Milde der Gesinnung ausgezeichnete Kloster-Geistlihe is gestern beim Konsekriren der hei= ligen Hostie von einem Schlaganfall betroffen worden. Ju dem Augenblick, wo er die Monstranz emporhob , ergriff ihn eine halbsei= tige Lähmung, und er sank in die Arme der umstehenden Messedieuer. Obwohl sein Zustand seit gestern uicht sh vershlimmert hat, so ist doch auch feine Besserung zu verspüren, und man muß leider die Kraft des regsamen, blos das Wohl der Wissenschaft beabsichtigenden Geisllichen als gebrochen betrahten. Er war gerade mit der Änfer= tigung des Katalogs des ägyptischen Museums beschäftigt, und be= aufsichtigte die für das große Kupferwerk, welches derselbe erläutern soll, angefertigten Zeichnungen. Er darf als derjenige betrachtet werden, welcher den Kardinal Lambruschiui und den Papst selbs zu der Anlage dieser prachtvollen Sammlung begeistert hat. Daß mit ihm die Liebe für diese Studien hier ausftirbt, ist nux allzusehr zu befürchten,

2 Aus Sicilien, 27. Jan. Der Minister der kirchlichen Angelegenheit befiehlt die gewöhnlicheu öffentlichen Gebete für die glücklihe Entbindung Jhrer Majestät der Königin, welche die leßten Monate ihrer Schwangerschaft erreiht hat. Bis jetzt hat bei dem außerordentlich milden Winter der Hof die Sommer- Wohnung in Caserta nicht verlassenz auf Ende dieses Monats soll derselbe aber die Residenz in Neapel beziehen , und wird dadur nicht wenig zur Belebung der Hauptstadt während des Faschings beitragen.

Die Regierung benubt den guten Zustand ihrer Finanzen, um die Staats-Marine auf einen achtenswerthen Fuß zu stellen und der König selbst wendet seine Sorgfalt diesem Zwecke zu. Es i} {on wieder ein neues Kriegs - Dampfboot, auf Kosten der Regierung in England erbaut, in Neapel angekommenz es führt den Namen „Robert““, und wenn es dasjenige ist, von dem das englische Blatt Standard mit großem Lobe sprach, als es sich noch n dem Werft in Blackwall befand, so muß es etwas Ausgezeichnctes sein,

Man spricht in wohlunterrichteteu Kreisen viel davon, daß die Presse auh hier nächstens einige Erleichterungen erfahren solle. Eine vielversprehende, uiht geringe Anzahl Gelehrter beschäftigt si thä= tig mit Rechts - und Staatöwirthschastskunde, Haudel, Judustrie und Ackerbau, und durch eine Maßregel, wie die so eben besvrohene, müßte, in Neapel namentlih, eine Eutwickelung geistiger Kräfte entstehen, welche nur vortheilhaft und äußerst wohlthätig auf das allgemeine Wohl und auf die geistige Ausbildung aller Klassen in allen Verhältnissen wirken würde. :

„Wie ih höre, hat Herr Thalberg in Palermo ungetheilten en- thusiastischen Beifall davongetragen, so daß man sih \{meichelt, er werde hierdurch veraulaßt werden, sich während des Karnevals noch einigemale hören zu lassen. Dieses und das Hiersein mehrerer ausgezeich=

neten Fremden, vorzüglih Russen und Engländer, dürste in etwas

Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Unterhandlungen zu verlangen, wäre ein gerechter Beweggrund zum Kriege.“ Herr Allen erwiederte das legislative Handeln könne gleichen Schritt halten mit dem der vollziehenden Gewalt in dieser Angelegenheit; der Präsident könne nur dabei gewinnen, wenn er durch die Rathschläge des Senats und des Volkes aufgeklärt werdez man habe bereits den von Lord As} hbukt= ton abgeschlossenen Vertrag als eine Bürgschaft ewigen Friedens dar= gestellt, und kaum sei ein Jahr verstrichen, und bereits hätten sich dem Lande neue Ursachen zum Kriege geoffenbart, Zur Unkerstübung des Systems des Herrn Allen führte Herr Benton von Missouri das Bei- spiel Washington's an, der niemals einen Vertrag unterhandelte, ohne selbst in Person in den Ausschuß des Seuates zu ommen, um offiziel das Gutachten seiner bedeutendsten Mitglieder zu vernehmen.

nennen Diese Aufkündigung würde erst nah Ablauf eines Jahres ihre volle

Freitag den 16! Februar.

dazu beitragen, das Leben! in unserer Hauptstadt zu erheitern und etwas Regsamkeit in dasselbe zu bringen.

Der Schnee hatte selbst die höheren Berge des Junern der Ju= sel verlassen, nun aber haben wir wieder Kälte und stürmische Witte= rung, uns sehr empfindlich, den Landleuteu erwünscht, die sih ein schr fruhtbares Jahr versprechen.

Vercinigte Staaten vou Uord - Amerika.

O New - York, 18. Jan. Die nächste Verhandlung von allgemeinem Juteresse, welche im Repräsentantenhause stattfand, wat die über die Vodification des Tarifs, Das Wesentliche darüber habe ih Jhnen bereits mitgetheilt. Doch ist noch einiges Nähere darüber nachzutragen, Brkauntlich ist dicse Frage zu drei verschiedenen Malen im Sinne des Stalus quo entschieden worden. Die ersten Anträge hatten ein Zoll -Maximum von 20 bis 25 pCt. feststellen wollen. Die demofratischen Blätter erklären ihre Verwerfung dur die demo= kratishe Majorität dadur, daß in diesen Anträgeu Ziffern an die Stelle cines Grundsaßes geseht waren. Dann kam der Antrag des Herrn Mac Dowell, wonach das Comité der Mittel und Wege eine Vill vorlegen sollte, wodurch der gegenwärtige Tarif in der Art modisizirt werden sollte, daß er für die Bedürfnisse des mit Sparsamkeit verwalteten Staates eincu hinreichenden Ertrag abwer= feu und nur diesen einzigen Zweck haben würde. Dieser Autrag wurde bekanntli mit 102 gegen 84 Stimmen verworfen. Korrespondenzen aus Washington versichern, daß die §4 bejahenden Stimmen aus 82 demokratischen Voten uud 2 whiggistischen bestanden, die 102 vernei= nenden aber aus 60 whiggistishen und 42 demokratischen, worunter 15 den Abgeordneten von New-York und 12 deneu von Pennsylva= nien zuäämen, Es wäre sonach herausgestellt, daß das Prinzip der Handelsfreiheit vou seineu eigenen Söhnen getödtet worden, d. i. von denen, die sih bisher für dessen Apostel ausgaben, und die demselben ihre politische Existenz zu danken haben. Der Globe, das ofjizielle Blatt des Locofocoismus, sucht ziemlich verlegen diesen Abfali zu rechtfertigen, Er sagt, viele Mitglieder hätten in der Ueberzeugung, daß das Comité in seinen Arbeiten von den Grundsäßen des Herrn Mac Dowell geloitet sein werde, tiejen Antrag nicht unterstüßen wollen, in der Besorguiß, derselbe möchte als “eine Art Mißträuen gegen das Comité ausgclegt werden. Diese Deutung zeugt aber von eben so wenig Aufrichtigkeit als Muth. Es is gewiß, daß eine ziemlich starke Desertion auf Seiten der Locofocos in dieser Frage stattgefunden hat. Wäre der Tarif erst zu machen, die demokratische Majorität würde ihn vielleicht nicht machen , wie er jeßt ist, aber ihre Üeber- zeugungen sind erschüttert durch das Defizit des Schaßes und durch einen gewissen Grad von Popularität, welche die Doktrinen uationa= len Schubes durch die Fortschritte der Partci der eingeborenen Ame= rifaner gemacht zu haben seinen. :

Die einzige Modification, welhe wahrscheinlih vorgenommen werden wird, ijt die Erlassung eines Dekrets, das auch den Thee und den Kassee besteuert, und selbst diese is nocch zweifelhaft, da diese Auflage nicht sehr populair scin wird und die Widersacher derselben vorhaben , zu zeigen, wie unpolitisch es sein würde, den Thee vou Seiten des Fiskus zu besteuern, den Thee, der aus China kommt, in dem Augenblicke, wo man einen Abgesandten dahin geschicktt hat, um cinen Haudels - Vertrag und neue Absaßwege für dieses Land zu suchen. : :

Jn dem Augenblicke nun, wo die Majorität des Kongresses auf solhe Weise ihrer Vergangenheit ein Demeuti giebt, bringt die de- mokratische Revue von New-York über die Doktrinen des Herrn van Buren in Betreff des Tarifs einen Artifel, in welchem ‘diese Dofktrinen, nah den von dem Kandidaten zur nächsten Präsidentschaft unterzeichneten Dokumenten also zusammengefaßt sind. „Herr van Buren ist der Ansicht, daß ein Tarif nur das öffentliche Einkommen, und nebenbei einen Zweck industriellen Schußes zum Ziele haben solle. Er glaubt, daß ein Mittel von 20 pCt. zu diesem Endzwecke hinreiht, aber er würde in den gegenwärtigen Umstäuden ein Maxiz ium von 25 pCt, sih gefallen lassen. Er würde sich für das Sy- stem der direkten Taxen aussprechen, wenn die Anhänger des Schuß- Systems nicht die eines Zolles von 20 pCt, hinreichend finden.“

Die Verwerfung von Herrn Allen's Vorschlag im Senate, in Bezug auf die Vorlegung der Korrespondenzen und Justructionen des Oregon = Gebiets betreffend, erfolgte nah der offiziellen Erklärung welche Herr Archer, Präsident des Ausschusses für die auswärtigen Angelegenheiten, machte, daß nämlich das Kabinet von Washington Anzeige erhalten habe, von der dennächstigen Ankunft ees engli= {hen Ministers, Herrn Pakenham, der mit Vollmachten versehen sei um die Frage wegen der Gränzen des Süd- Westens einer Lösung zuzuführen. „Das Kabinet von St. James“, sagte Herr Archer, „hat vorgezogen, daß die Unterhandlungen zu Washington stattfäuden, und sein Abgesandter wird vou einem Tage zum anderen erwartet. Es wäre also unpolitish, unklug, unschicklih, von der Regierung die Mittheilung ihrer Korrespondenzen am Vorabend der neuen Diese Unterhandlungen verhindern,

Jm Senate scheint neuerlich ein ziemli belangreicher Autrag günstige Aufnahme gefunden zu haben, nemlih der, wonach der eng= lischen Regierung das Erlöschen des bis jeßt bestandenen Waffenstill= standes man kann den bisherigen Zustand der Dinge wohl so in Betreff des Oregon - Gebietes, bedeutet werden soll.

Wirkung haben, und die am wenigsten für deu Krieg gestimmten

Männer hoffen eine friedlihe Lösung der Frage \{ueller dadurch her= beizuführen , daß sie einen weiteren Aufschub derselben unmöglich

machen. Jm Nepräsentanteuhause hat Herr Wilkins im Namen des Rechts=

pflege-Ausschusses cine Bill beantragt, wodur eine bedeutende Mo-= dification an den im Distrikte Columbien (dessen Hauptstadt Washing= ton ist) bestehenden Geseyen über die Sklaverei eingeführt werden soll. Danach soll die Präsumtion der Sklaverei, die bis jeßt auf den Negern oder Mulatten haftete, aufgehoben werden, und während bis jeßt in streitigen Fällen der Neger oder Mulatte gehalten war, zu beweisen, daß er frei sei, soll jeßt demjenigen, der einen solcheu als seinen Sklaven in Anspruch nimmt und ihn zurückverlangt, zur

Auflage gemacht werden, im Gegentheile dessen Stand als Sklave vaiktnvellen,