1844 / 48 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Peer: e E E R

ber das bekflagenswerthe Systent : 1, die der Präsident vorgenommen, Pf E nesen A üen elabi, E Saat übt dabei aller= pes nur ein Recht, das ihm der Buchstabe der Constitution zuge= steht; allein er thut dadur dem Geiste derselben Gewalt an, wie ein Präsident sein Recht mißbrauhen würde, wenn er systematisch von seinem Veto gegen Alles Gebrauch machen wollte, was vom Kongresse an ihn kommt. Vie Unabhängigkeit der drei Gewalten, unter denen die Regierung der Union getheilt ift, fönnte nit einen Monat lang in ihrer ganzen Strenge durchgeführt werden, ohne daß das ganze Gebäude der Union in Stücke ginge. Diese Unabhängig= feit ist also nur cine relative : jede der drei Gewalten muß die Prâ= rogativen der beiden anderen respektiren, damit auch die ihrigen ge- wahrt bleiben, und sicherlich ist eine der unentbehrlihsten Präroga- tiven der vollziehenden Gewalt jene, ihre Räthe und die Agenten zu wählen, an deren Spiße sie steht. Wenn man sie zwingt, den Män- nern zu entsagen, welche ihr Vertrauen haben, und dagegen andere anzunehmen, die es nicht haben, so erniedrigt man dadurch dic Stel= lung des Präsidenten, giebt ihm gewissermaßen die Rolle eines Com- mis und entehrt in ihm das Land, dessen Haupt er is, so wie die anderen Gewalten, die gewissermaßen die Arme desselben sind.

Schließlih noch einige Worte ü

Eisenbahnen.

Neisse, 9. Febr. Die Neisser Blätter enthalten folgende Bekanntmachung des Magistrats: „Wir bringen den Bewohnern hie= siger Stadt zur Kenntniß, daß wir Behufs der Actien-Zeichnung für die Frankenstein- Neisse-Troppauer Eisenbahn ein Verzeichniß in dem hiesigen Polizei-Amt niedergelegt haben und sonach alle diejenigen auffordern, welche noch niht für diese Bahn Actien gezeichnet haben, jedoch dieses zu thun noch Willens sind, alsbald sich während der Amtsstunden zur beliebigen Actien-Zeichnung im Polizei-Amte einzu= finden, Ein jeder Zeichner muß 7 pCt. der Zeichnungs-=Summe ein- zahlen, und sollte diese Bahn dur unvorhergesehene Umstände nicht zu Stande kommen, \o werden die entstandenen Kosten aus dem cin gezahlten halben pCt, bestritten und der Ueberschuß zurückgezahlt werden,“

Handels - und Börsen - Uachrichten.

ch Stettin, 12. Febr. Der Schiffs- und Hanbvelsverkehr Stettins

mit den nordameiifanischen Freistaaten hat sich im verflossenen Jahre be deutend gehoben. Was den ersteren betrifft, so sind im Jahre 1843 allein 20 Schiffe von jenen Staaten im Hafen von Swinemünde eingegangen, während 1839 nur fünf, 1840 acht, 1841 funfzchn und 41842 sechs anfa=- men. Unter den vorjährigen Schiffen befanden sich sechs preußische, wäh- rend unter der Gesammtzahl aus den Jahren 1839 1842 nur zusammen sieven befindlich waren. Die eingeführten Waaren bestanden hauptsächlich in 302 Fässern Oel, 1957! Tonnen Reis, 111 Ballen Baumwolle, 65 Punsch. Rum, 3880 Fässern Harz, 339 Mulben Blei, 4674 Fässern Süd- scethran, 2535 Stücken Gelbho!z, 962 Fässern Pottasche und circa 819 Tons

[139 b]

Bekanntmachungen.

Allgemeiner

298 und 4466 Stücken Blauholz. Auch die Ausfuhr nah den nordamerika- nishen Staaten hat sich etwas gehoben und bestand hauptsächlich in 39000 Stük Mauersteinen, 1 Ctr. 55 Pfd. Kaffee, 2 Cir. 68 Psd. raffinirtem Es 1 Ctr, 53 Pfd, Wein in 4 Gebinden und außerdem in 111 Pas- agieren.

Stettin, 14. Febr, (B. N. d. O) Roggen unverändert, auf Lieferung im Frühjahr 334 Rthlr. gefordert, 335 Rthlr, zu machen, Heutiger Landmarkt : Weizen, Roggen. Gerste, Hafer, Erbsen, 16 12 4 3 2 Wspl.

16 à 18 32 à 34 Rihlr.

Zufuhren : T al, Stroh pr. Schock in

Preise E AL dev 30 à:53. 34 à 36 25 à

Heu pr. Cir. 127 a 175 Sgr, nah Q Rationsbunden 55 a 6 Rthlr,

Kartoffeln 14 Sgr.

Rüböl bleibt im Weichen, in loco 10; 10 Rthlr., pr. März / April 115 —# Rthlr. Auf Lieferung im Sept, /Okt, sind zu 105 Rthlr. Käufer, aber keine Abgeber.

Tabackmarkt. Erhebliche Veränderungen an demselben sind auch in den leßten 7 Tagen nicht vorgefallen. Ordinaire Waare wird fortwährend mit 35 a 3% Nthlr, bezahlt. Auf dem Lande sollen mehrere Partieen zu noch nicht befannt gewö1denen Preisen fortgegeben sein, hingegen manches an- dere Pöstchen noch lagern, indem sich Verkäufer noch nicht entschließen kön- nen, die Gebote, die ihnen gemacht sind, anzunehmen,

Magdeburg, 13, Febr, Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wispel: Weizen: 47 40 Rtblr, Gerste: 29 28 Rthlr, Roggen: 36 34 » Hafer: 185 17 »

London, 9. Febr, (B. H.) Von englischem Weizen hatten wir während der Woche nur geringe Zufuhren, und die wenigen am Markt befindlichen Proben brachten die höchsten Preise, welhe am Montage be- willigt wurden. Für fremde verzollte Waare forde:t man etwas mehr, cs hat aber fast gar fein Umsay dariu stattgefunden, Es giebt noch Käufer für Weizen hier in Bond, schwimmend und auf Lieferung zu 39 a 40 Sh, für voln, Odessa-, 38 a 39 Sh. sür Marionopoli- und zu 32 a 34 Sh. für Donau-, pr. Qr. f. a. B. incl. Fracht und Versicherung und zu 34 a 37 Sh. für wismarschen und rostocker, zu 36 a 40 Sh. für königêberger uud zu 37 a 42 Sh. für danziger, pr. Qr. f. a. B. im Früh- lingez danziger in loco 44 a 48 Sh. pr. Qr. in Bond. Wir bemerken feine Veränderung im Werthe von Gerste, Erbsen und Bohnen, Mit Hafer ist es sehr flau und eher etwas billiger.

Durchschnittspreise der leßten 6 Wochen,

Weizen, Gerste. Hafer, Noggen. Bohnen. Erbsen. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh,Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce, P 00 0 190 O 4.0L Al 6 29.0 30.7 20 S OL mne 29 003 29 6 90.10

29 308 49 6 20 10

2 Uu

Endigend an Dc 49 49 10 50 9 O1 S 04 3

6

18 3 48 9 O 9 19 18 11 19 8

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Pm ck

O, Ÿ S E CES D Ut L l reis e 00 Gesammt-Durchschn.-Pr. 51 Zoll auf fremdes Getraíde DIS A4, et, „e iE s 19 Auf Getraide aus den Koloniecn

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11 10 6

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26

Auf fremd, Mehl 6 Sh, 6 Pee, Mehl aus den Kolonieen 1 Sh, 85 Pce. pro Ct.

__ Londoner Durcchschnitis- Weizen. 5278 Qr, 53 Sh, 5 Pce. Gerste... 724 » 34 » Bohnen ..139 » 28 » 6 » Hafer .. 23903 » 20 » 3 » Erbsen ¿e ¿T v E

Getraide-Ein- und Ausfuhr in voriger Woche, : Weizen, Gerste, Malz, Hafer, Nog- Boh- Erb- Wik- Lein- Rapyp- Einfuhr, gen, nen. sen. ken, saam, saam. engl, ……. 5859 5187 9445 4829 1194 1111 7 414 {Moit, ., == 2920 t a E wn 1 E bd 18591 10 ausländ, 41481 70 E e 660 220 Muse 52 S ee 590

24 Anisterdam , 10. Febr. Jm Laufe dieser Woche wurden durch

die Generalstaatcu zwei Gescy -Entwürfe zur Regulirung früherer Defizits bei dem Staatshaushalte genchmigt und durch die Negierung eiue verän- derte Redaction cines Anleihe- und Besteuerungs - Gese - Entwurfes den Kammern zur Berathung vorgelegt, welche Ereignisse einen wichtigen Eindruck auf die Course einiger holländischen Staatspapiere gemacht haben, vor nehmlich auf solche, welche bei einer eventacllen Anleihe zu höheren Coursen, als sie an der Börse zu haben waren, in Zahlung angenommen werden sollen. Da zugleich auch eine merkliche Preis - Verbesserung in den Actien der Handels - Maatschapp9, vermuthlich, weil diese Gesellschaft einige starke Particen von dem bei der lezten Auction einbehaltenen Kaffee zu den festgeseßten Preisen realisirte, vorfiel, dic Eisenbahn - Actien ihre steigende Nichtung fortseßten und mehrere fremde Staatspapiere bedeutend emporka- men, hatte der hicsige Fondsmarkt bis gestern eine sehr angenehme Haltung und waren die Geschäfte von großem Umfangz dann aber veranlaßte der oben erwähnte, den Erwartungen der Spekulanten nichi entsprechende ver- änderte Geseß - Entwurf, so wie aus Spanien erhaltene Berichte über neuc Unruhen dasclbst, eine Reaction, welche vornehmlich die so plözlich empor- gekommenen Fonds wieder zum Fallen brachte, Integrale stiegen von 55.3; bis 59% % und gingen gestern auf 553, % zurück; 5proc. cstindische erreichten 9957, und wurden zuleßt auf den vorigen Cours von 995 % herunterge- drängt z alte Syndikat-Obligationen stiegen von 9425- guf 9513: % und wa- xen gestern wicder zu 955% zu haben. Die Actien der Handels - Gesell schast verbesserten sich von 140% bis 142! %, doch wurden am Ende wieder zu 1417 % abgelassen, Die rheinischen Eisenbahn-Actien stellten sich von 96 auf 975 %, wurden aber gestern zu 96% % vergeben; rotterdanm- haarlemer Actien stauden am höchsten auf 76% %, zulegt auf 747%. Jn österreichischen und russischen Fonds war wenig Umsay und Preiswechscl, Dagegen beschäftigten sich die Spekulanten eifrig mit spanishen Schuld- Dokumenten, vornehmlich Coupons von Ardoin-Obligationen, die so lebhaft in Frage kamen, daß deren Preis sih von 24% bis 29: emporschwang ; auf die besagten gestern von Paris erhaltenen Nachrichten ging selbiger indeß um 2% zurückz Ardoin - Obligationen holten bis 2257 % und fielen daun wieder 1%. Portugiesische Obligationen wurden durch dicse Bewegung mitgeschleppt, indem der bis 497% emporgekommene Cours auf 48! % zurücfging, Jm Geldzins-Cours is keine Veränderung eingetreten,

Die Getraidepreise erhalten sich fest, doch bleibt der Umsay beschränltz gestern is eine Partie 132pfd. jähriger bunter polnischer Weizen zu 318 Fl, 128pfd, alter weißbunter dito zu 310 Fl., abgenommen und 116pfd, preußi- her Roggen mit 168 Fl. bezahlt, Gerste und Hafer blieb ohne Handel, Rüböl war flau, auf 6 Wochen 352 Fl, pr. Hectolitre.

reise vom 6. Februar. oggen .…. 35Qr, 33 Sh. 4 Pce

mentenmacher,

Anzeiger.

Zum Gebrauche für Künstler, Dilettanten und Justru- Nach einem in der

So eben isst erschienen und in Berlin vorräthig bei

E. H. Schroeder, Liuden 23, Za-

Académie des

Subhastations-Patent, Nothwendiger Verkauf.

Von dem Königlichen Land - und Stadtgericht zu Stettin soll das £ Meile von Stettin auf dem alten Tornei belegene, aus folgenden, zusammen ein Ganzes bildenden Grundstücken, a!s 1) dem Ackerwerk Nr, 4 von 47 Hufen und zwei Künt-

pen nebst Wiesen, 2) dem Ackerwerk Nr. 24 von 47 Hufen nebst Zube- behör und zwei bei Bollinken belegenen Wiesen, 3) dem sogenannten pommerensdorfer Kamp Nr, 1296, 4) dem Ackerwerk St. George oder St, Jürgen Nr, 9 und 10 nebst Zubehör, 5) dem Ackerwerk Nr. 30 von 7 Hufe, bestehende, dem Kaufmann Johann Friedrih Wilhelm Müller zugehörige Akerwerk, abgeschäßt auf 104,631 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, am 19, Juni, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden. Zugleich werden alle unbekannte Real - Prätendenten aufgeboten, sich, bei Vermeidung der Präklusion, späte- stens in diesem Termine zu melden,

[182] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Februar 1844.

Das in der Karlsstraße Nr. 38 belegene Pfaffen-

bergsche Grundstü, gerichtlih abgechägt zu 31824 Thlr,

27 Sgr, 6 Pf., soll

am 20, September 1844, Vormitt. 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[135 b] 4 * D . Ski .. Z

Neisse- Brieger Eisenbahn. E Die Herren Actionaire S E der Neisse-Brieger Eisen- bahn-Gescllschaft werden mit Bezugnahme auf die Verhandlungen der Ge- nera!-Versammlung vom

“PD5ten c. und auf §. 10,

N der Statuten hiermit auf- A gefordert,

Zwanzig Prozent

ihrer gezeichneten Actien-Beträge vom 15, bis 25. März a. €. (die Sonntage ausgenommen), von Morgens 8 Uhr bis Mittags 1 Uhr, gegen Quittung des Haupt- Rendanten der Ober -Schlesishen Eisenbahn, Herrn S imon, auf dem hiesigen Bahnhofe der Ober-Schle- a zpaenbahn-Gesellschaft, unter Rückgabe der von

ru ité i ck ( i cinzuzahlen. omité ausgefertigten Zusicherungsscheine, rlionaire , welhe ihre Einzahlung bis zum leßten Zahlungstage nicht leisten, Velen ias G. 12, der Sta- lustig “E de Anrechts qus der Zeichnung für ver- C er unter Hinzu ichung der verwirkten

onventional - Strafe ir j i gerichilich in Anspruch geei Thalern L E A a Actionaire , welche bi den früheren Co- m é- Mitgliedern in Neisse Einzahlungen gemacht ha- eit, wollen dieselben sh von dem Empfänger zurük- zahlen lassen, Breslau, den 6, Februar 1844 : 4 Direktorium der Neisse-Brieger Eise bahn-Gesellschaft.

D . U 4 A Berlin - Frankfurter Eisenbahn.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß vom 25. Oktober bis 25. Dezember v. J, folgende Gegenstände, als: 8 Stöcfe, 1 Tabacksblase, 9 Tücher, 4 Tuchmügen, 2 Pferdehalftern, 2 Shawls, 1 Zigar- rentasche, 3 Scheeren, 1 Pompadour, 3 Tabackspfeifen, 2 Hüte, 1 Sißkissen, 1 Paar Gummischuh, 2 Paar Pariser, 1 Bündelchen Tuch, 1 Beutel, 1 Tasche, 1 Ta- baksbeutel, 1 Haarbürste, 1 Hutschachtel, 4 Kober, 1 Paar Unterzieh-Beinkleider, 1 Nachtjake, 1 Schuupstabacks- dose und 1 Handschuh, von unseren Beamten gefunden und abgeliefert worden sind. Wir fordern hierdurch die Eigenthümer derselben auf, \sich binnen 4 Wochen als solche zu legitimiren und die Gegenstände in Em- pfang zu nehmen, widrigenfalls dieselben nach Jnhalt unseres Reglements entweder an das Königliche Stadt- gericht abgeliefert oder zum Besten unserer Unterstüßungs- Kasse verkauft werden,

Berlin, den 10, Februar 1844,

Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft, [178]

Die Herren Actionaire der Cosel -Oderberger Eisen- bahn-Gesellschaft werden mit Bezug auf das an sie er- gangene, die Gegenstände der Berathung speziell enthal- tende Convocations-Schreiben aufgefordert, zu der am 20. Februar c., Vormittags 10 Uhr, im Sizungssaale des Rathhauses zu Natibor anberaumten General- Versammlung persönlich oder durch einen schriftlich be- vollmächtigten Actionair zu erscheinen, und nochmals aufmerksam gemacht, daß Ausbleibende und nicht Ver- tretene als ausscheidend betrachtet werden müssen,

Ratibor, den 1, Februar 1844,

Das Comité der Cosel-Oderberger Eisenbahn-Gesellichaft. Felix Fürst von Lihnowskv, als Präsident. Graf zu Limburg-Stirum, als Vice-Präjüdent, Victor Herzog von Ratibor, Bennecke, Wichura, Dr. Kuh, Dörring. Cecola. Reinhold,

Speil. Schwarz.

————

Wit von Stödel U,

138 b]

Zu der am 2. März c., Vormittags 10 Ulr, im | hiesigen Gesellschafishause stattsindenden ge- wöhnlichen General-Versammlung laden wir die geehrten Mitglieder der Hagel- und Mobiliar- Brand -Versicherungs - Vercine zum zahlreichen Besuch ergebenst ein.

Schwedt, den 10, Februar 1814,

Die Haupt-Direction der Magelschaden- u. Mo- biliar-Brand-Versicherungs-Gesellschast.

Meyer. Zierold. C. Lüdecke. Bielke.

————_——

Literarische Anzeigen. Bei Fr. Kistner in Leipzig ist so eben erschienen und in der Q, TSraulweins4u Buch- u, Mu-

sifalienhandlug (J. Guttentag), Breitestr, S,

u haben : 1177] Ueber den

Bau der Geige

und anderer Saiten-Instrumente,

Sciences in Paris von Savart gehaltenen Vortrage ins Deutsche übertragen, 15 Sgr.

In Unterzeichnetem ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen, in Berlin an Nlerander

Duncker, Königl. Hofbuchhäundler, Fran- zösische Straße Nr. 21, versandt worden; h) p

A M Afslaub/s ausgewählte theatralische Werke.

Erste Lieferung oder 1—3r Band, preis 1 Thlr.

Diese neu veranstaltete Auswahl von Zffiand's besten ramatischen Schriften erscheint in 10 Bändchen kl. 8, auf schönem Velinpapier, in Format, Druck und Papier vollkommen an die beliebten Ausgaben von Gocthe, Schiller, Wieland, Klopstock, Lessing 2c. si anschlie- ßendz dem 10ten Bändchen wird eine Lebensbeschrei- bung und ein Bild des Verfassers in Stahlstich beige- geben.

4 Die Ausgabe geschieht in 3 Lieferungen, wovon die erste mit Band 1—3, in allen Buchhandlungen zu ha- ben is: die zweite, Band 4—6, enthaltend, folgt im Monat Februar, die dritte im Laufe des Monat März, so daß das Ganze jedenfalls vor Ostern in den Hän- deu der Subsfsfribenten sein wird,

Der Subscríptionspreis für alle 10 Bände is 3 Thlr,

Vorausbezahlung wird uicht verlangt.

Der Jnhalt der einzelnen Bände is} fol- gender: l. Die Jäger. Reue versöhnt. 1. Die Reise nach der Stadt, Der Herbsttag. 111. Der Mann von Wort, Dienstpflicht, 1V. Scheinverdienst, Der Spic- ler, Der Komet, V. Verbrechen aus Ehrsucht. Leich- ter Sinn. Die Hagestolzen. V1. Die Aussteuer. Das Erbtheil des Vaters. VIl. Die Höhen. Frauenstand, VIII. Die Advokaten. Erinnerung, Albert von Thurn- eisen. 1X, Bewußtsein. Der Vormynd. Vaterfreuden, X. Elise von Valberg. Hausfrieden, Die Mündel.

Iffland's Verdienste als Schauspieler und Theater- Schriftsteller sind noch in zu frishem Andenken, als daß es einer weitläufigen Empfehlung dieser neuen Ausg- gabe seiner besten Werke bedürfte.

Viele seiner Schauspiele haben auf dem Repertoire aller deutschen Bühnen eine bleibende Stelle eingenon- menz und mit vollem Rechte, denn unsere neueste dra- matische Literatur ist nicht so reich, daß sie im Stande wäre, die Werke jenes großen Menschen- und Bühnen- kfenners in Vergessenheit zu bringen; auch in unserer Literatur werden sie den chrenvollsten Nang und cinen keineswegs blos geschichtlichen Werth behalten, obgleich schon dieser hinreichte, um eine neue Ausgabe in sorg- fältiger Auswahl vollkommen zu rechtfertigen.

Wie die Bühne Jffland's nicht entbehren kann, so müssen auch dem Gebildeten, der sich gern mit dem Bes- seren unserer Literatar umgiebt, die Werke eines Schrift- stellers willfommen sein, die für eine bedeutende Epoche unseres Theaters uud der deutschen Kultur so bezeich- nend sind. : d i

Bei dem so außerordentlich billigen Preise hoffen wir auf recht zahlreihe Theilnahme.

Leipzig, im Februar 1844.

G. J, Göschensche Verlagshandlung.

Subscriptions-

gorsches Haus: [181] Di

ie * Gy Geheimnisse von London von Sir Francis Trollo p. Uebersezt von Dr. Ludw, Eichler, Erste u, zweite Lief, Die Gentlemen der Nacht. Leipzig bei Friedrich Fleischer. Preis jeder Licferung #& Thlr.

Von diesem intcressanten Seienstük zu den welt- berühmten Mystères de Paris erscheinen in jedem Mo- nat 2 Lieferungen von gleicher Stärke und gleichem Preise. Das Werk is in allen deutschen Buchhand- lungen vorräthig zu finden,

[172]

Das unter Direction des G. M. D. Mendelssolhn- Bartholdy mit allgemeinstem Beifall des Publikums und der Kritik aufgeführte

4 u z 1ste Concerto » Taubert sür Pianoforte mit Orchestre 35 Thlr., mit Quatuor

25 Thlr.

18 11 unserem Verlage erschienen ; daraus einzeln

auf’ vielscitiges Verlangen das schöne And al Ile

pour Piano seul. §3 Thlr, Alle Musikalien mit üblichem Baba.

34 Linden, SchlesInger.ue Buch- u.

Musikhandlung,

[100] A n E A C

Vom 1, Febr, bis 1. Juli 1844 decken zu Erxleben

nachstehende Vollbluthengste :

St. Nicholas v. Emilius a. d, Sea-mew v. Scud 2c, Vollbluistuten zu 8 Ld'or und 1 Thlr., Halb- blutstuten zu 4 Ld'or und 1 Thlr,

Gaillard v, Tramp a. d, Nidotto v, Neveller e. Vollblutstuten zu 4 Ld'or und 1 Thlr, Halbblut- stuten zu 2 Ld'or und 1 Thlr, i

Fremde Stuten ohne Wärter finden auf dem Gute

gegen ein Futtergeld von 7 Sgr. täglich für eine Stute ohne, und zu 10 Sgr, für eine solche mit Füllen Auf- nahme und Wartung.

i 30. Januar 1844. Erxleben, den Vf F. von Alvensleben,

Beschreibung

einer neuen

» 4 V

Bedachungs - Methode, ohne Anwendung von Lehm und Lohe, um flache Dächer bei jeder Witterung anfertigen zu lönnen, da- bei wenig theurer als Dornshe Dächer, wichtig bci Bauten zu landwirthschaftlihen Zwecken. Ferner Be- schreibung eines haltbaren Wandpubes, hauptsächlich bei Gebäuden, welche aus Lehmfachwerk oder Lehm- steinen bestehen. Rezept zur Anfertigung einer G .mmi- Lackmasse, um alte oder neue Dorniche Dächer wasser- dicht zu machen. Feuer - Eimer von russischem Segel- tuch, ohne Verpihung wasserdiht. Bei dem Kauf- mann Herrn Schwerdtmann in Berlin, Leipziger Str, Nr, 35, erhält man eine ausführlihe gedruckte Anwei- sung gegen portofreie Einsendung von 10 Sgr,

[140 b]

Das Abonnement bekrägt: 2 Üthlr. für { Iahr. 4 Rfhlr. - 2 Jahr. 8 Kthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72. -=

N 48. Be

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Julaud, Minden. Verleihung eines Wappens an die Stadt Gütersloh. Koblenz. Festmahl zu Ehren der Landgerichts-Präsidenten Wurzer und Olfers. Danzig, Stadthaushalt,

Deutsche Bundesjftaaten. Hannover, Von der Niederweser. Lage der braunschweigschen und hannoverschen Enklaven, Baden, Karlsruhe. Bericht über den Antrag auf Einführung von Ehren- geríchten in der ersten Kammer, Braunschweig. Braunschweig. Der Durchgangszoll auf der ammensener Strassie, Freie Städte. Hamburg. Schifffahrt auf der Elbe.

Frankreich. Pairs-Kammer. Fuhrwerks-Polizei und Pferdezucht, Deputirten-Kammer, Jagd-Polizei. Paris, Zusammenstellung der Budget-Kommission. Spanische Angelegenheiten, Schreiben aus Paris, (Das neue Jagdgeseßz diplomatische Beziehungen zwi- schen Spanien und Neapel.)

Großbritanien und Jrland. London. Nede des General-Fiskals in der dubliner Queens Bench. Ergänzungs-Vertrag mit China. Antwort der Regierung auf eine Bittschrift der Stadt Glasgow gegen Erhöhung des deutschen Zoll - Vereins - Tarifs, Schreiben aus Lon - don, (James Morrison und Eldred Pottínger +4; die Zustände in La- horez baldiger Eintritt Lord Morpeth's ins Oberhaus ; Verlegenheit über Lord Palmerston's Motion, betreffend die Durchsuchungs-Verträge.)

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Finanz-Geseße und Ne- vidirung des Fundamental-Geseßesz hamburger Danlschreiben.)

Spauieu. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien: Jusur- rection in Cartagena; Murcia bleibt der Negierung treu, Briefe aus Madrid. (Cartagena folgt dem Beispiel von Alicantez Aufklärungen über den Aufstand in Alicantez Expedition nah Fernando Po und An- nobonz Diplomatisches.) und Paris, (Besorgnisse vor neuen Stür- men.)

Hanteide und Börsen-Nachrichten, Berlin. Börsen- und Markt-

ericht,

Königl. Schauspielhaus, (, Mutter und Sohn“/z „die Verwaisten“'z „die Geschwister.) Königsstädtisches Theater. (Sgr. Moriani.) Eröff- nung von Kroll"s Wintergarten. Zur Literatur der Kulturgeschichte. Schreiben aus Dresden, (Theatralisches.)

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem bei dem Staats - Ministerium angestellten Geheimen expe- direnden Secretair und Kalkulator, Hofrath Neubauer, den Charakter als Geheimer Rechnungs =- Rath beizulegen ; und

Den Kaufmann Fr, Morello in Licata zum Vice= Konsul da-

selbs zu ernennen.

Uichtamtlicher Theil.

Julanund.

Berlin, 16. Febr. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die Annahme: dem Major Mohrenberg, Plaßmajor hier= selb}, des Königl. niederländischen Löwen-Ordensz; \}o wie dem Hof-

Königliches Schauspielhaus.

Mutter und Sohn. Die Verwaisten, —Die Geschwister,

Die Formen und Kunstbedingungen des Nomans laufen mit denen des Drama's so wenig in Einer Richtung, daß, wenn aus einer Erzählung ein Schauspiel geschaffen werden soll, von Grund auf neugebaut werden muß, Shakspeare hat uns an unsterblihen Mustern bewiesen, wie der wahre Dich- ter zu Werke gehen soll, wenn er Novellen eine dramatische Gestaltung ge- ben will, Gegenwärtig macht man es sich in dieser Beziehung mehr als bequem, und statt eine Erzählung künstlerisch #o umzuschaffen , daß man, den Zuschauer in die Mitte der Dinge verseßend, das Erzählte unter seinen Augen zu einer Handlung werden läßt, die in sich eine geistige Einheit und wie der Kopf des Janus einen Vor- und Rüblick hat, begnügt man sich damit, den Roman selbs scenish_ zu arrangiren und aus den stichhaltigsten Lappen desselben einen bunten Theaterrock zusammenzunähen, Diejenige Schriftstellerin, welcze dieses Geschäft en gros treibt, ist Mad. Birch -= Pfeiffer, welche seit der Zeit, wo ihr diese dramatische Flickarbeit durch das „Pfesserrösel‘““ mit einer Novelle von Georg Döring gelungen, die meisten Romane, welche irgend Aufsehen erregen, in ähnlicher Weise für die Bühne „zurechtmacht““. Jeßt is „Thomas Thyrnau ““ von ihr vorgenom- men worden und wird nächstens auf dem hamburger Stadttheater gegeben. Ebendaselbst ließ sie vor kurzem ihr Schauspiel „Mutter und Sohn“ darstellen und führte es dann als Gastspielerin auch in Berlin cin. Das Stück is bis jeyt hier öfter gegeben worden, doch mit nichts weniger als ungetheiltem Beifall. Gearbeitet ist es. befauntlich nah dem Roman „Die Nachbarn“ von Friederike Bremer. Wie wir Deutschen nun cinmal gewohnt sind, ausländische Leistungen höher anzuschlagen als unsere heimi- schen, #0 werden auch die Arbeiten dieser skandinavischen Novellen-Dichterin überschäßt, die doch in ihren weichlihen und einseitigen Schilderungen aus dem Familienleben wahrlich nichts Besseres bietet, als wir în den verwand- ten Romanen des Hallenser Augu Lafontaine längst besißen z nur mit dem Unterschied, daß Lehterer das menschliche Herz weit besser fannte, als die Bremer, Wenigstens haben wir uns nie überzeugen können, daß die Aufstellung der Generalin von Mansfeld, wie diese von ihr und nach ihr durch Mad. Birch-Pfeiffer gezeichnet is, psychologishe Studien voraussepe. So spricht, so handelt keine wahre Mutter, kein weibliher Charakter! Und als solcher soll jene Frau uns doch vor Augen treten, nicht aber als ein dem Erbarmen, dem Mitleid, der Verzeihung, ja nur der Schonung unzu- gänglicher Drache, was sie in dem Stücke il Es ist nicht möglich, daß eine Mutter ihren Sohn, der eine Missethat, aber unter mildernden Um- ständen, begangen hat, öffentlih brandmarkt und daun noch verlangt, er- solle wie ein Hund vor den Menschen iedeln, tvelche Zeugen seiner Schande geworden. Es is nicht möglich, daß eine Mutter ihren Sohn so leichtsin- nig verflucht und den nach funfzehn Jahren Wieder ehrenden nicht wieder- erkennt, während alle Welt ihn hinter seinem struppig gewordenen Gesichte entdeckt. Die beiden Schriftstellerinnen mögen, um rein Menschliches ken- nen zu lernen, die Parabel vom verlorenen Sohne studiren, und wenn ihnen diese zu antif sein möchte, nur die von Proch so herrlich fomponirte Bal-

¡ Z ten

rlin, Sonnabend den

Buchhändler Alexander Du ncker hierselbst, des Ritterkreuzes vom Königl. sächsischen Civil-Verdienst-Orden, zu gestatten.

Minden, im Febr. (Amtsbl.) Des Königs Majestät haben der Stadt Gütersloh, Kreises Wiedenhbrück, auf ihren Antrag ein Wappen nach folgender Beschreibung zn verleihen geruht: ein deut- her Wappenschild mit einer die preußischen Natioualfarben andeu= tenden silbern und s{hwarz ahtmal wechselnden shmalen Einfassung, belegt mit einem grünen Felde, über welches schräg rets drei sil- berne Ströme fließen, Auf dem mittelstey dieser Ströme liegt ein

rothes Rad mit 6 Speichen,

Koblenz, 12. Febr, (Nh. u. M. Z.) Gestern veranstalteten Honoratioren der Stadt zu Ehren des Herrn Landgerichts-Präsiden- ten Wurzer und seines kürzlih eingetreteuen Nachfolgers Herrn von Olfers, ein zahlreich besuhtes Festmahl, welchem auch die übrigen höchsten Autoritäten beiwohnten. Ju frohem Einklange der Gesin- nungen erfreuten sich die Anwesenden der mannigfachen Anregungen durch der Gefeierten und anderer Anwesenden gemüth= und geistvolle Reden, denen der patriotishe Toast für unseren König, dann der für die Gefeierten voranging, worauf sie Koblenz hoh leben ließen.

Danzig, 13. Febr, (Danz, Dpfb.) Vor kurzem hat un- sere Stadt - Behörde eine Uebersicht des gesammten Stadthaushalts von Danzig im Jahre 1842 bekannt gemacht, wonach die Einnahme 290,362 Rthlr., die Ausgabe aber 290,203 Rthlr. betrug. Zu dem Armenwesen trug die Stadt 36,022 Rtblr bei (die Privat - Stiftun- gen zahlen jährlich 40,000 Rthlr.) und die Unterhaltung der 36 Schulen erforderte 19,452 Rthlr.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

g Hannover. Von der Niederweser, 9. Febr. (K. Z.) FJnmitten unserer Marschen liegt das braunschweigishe Amt Theding= F aufen, welches ringsum von den hannovershen Aemtern Syke, Bruß= “hausen, Hoya, Westen-Thedinghausen, Verden, Achim und dem Gebiete Bremens umshlossen is. Bis zum neuen Jahre war dieses Stück Braunschweig mit Hannover im Zoll-Verein; nah der geschehenen Trennung wurde nicht der Zoll-Vereins-Tarif dort eingeführt, sondern ein noch niedrigerer Zoll, als der hannoversche. Dadurch mußte der Schmuggelhandel ins Hannoversche sehr begünstigt werden.

Um sih dagegen zu sichern, hat nun Hannover sich gänzlich gegen Thedinabahien abgeschlossen ; Alles, was von dort kommt, wird als Contrebande behandelt. Thedinghausen hatte bisher einen kleinen Großhandel, Durch seine Lage an der Weser begünstigt, bezog es direkt, und eine große Menge kleiner haunoverscher Kaufleute in den glecken Vilsen, Bruchhausen, Hoya, Vücdcken, die reihen hannoverschen Marschdörfer Morsum , Jeshhede, Blendern, Oiste, Döhlberger, Mart= feld 2c, ‘bezogen ihre Waaren nicht direkt von Bremen, sondern von Thedinghausen, Schifffahrt und Handel dieses Orts blüheten, sogar Fabriken wurden angelegt. Das is nun mit einemmale abgeschnitten ; große Waaren-Vorräthe liegen aufgehäuft ohne Hoffnung auf Absatz, die Gränzen sind von hannoverschen Zollbedienten, Gränz=Jägern und Land-Gendarmen bewacht, eine große Menge Steuer=Prozesse sind

lade Joh. Nep. Vogl's „Das Erkennen“ nachlesen. Da kommt cin Wanderbursche nach langen Jahren in die Heimat zurück, Niemand kennt den äußerlich Entstellten wieder, weder Freund noch Geliebte, da wanft sein Müiterchen den Kirchsteig hinab, sieht ihn, und Wie sehr auch die Sonn? ihm das Antliß verbrannt, Das Mutteraug' hat ihn do glei erkaunt.

Ein russishes Sprüchwort sagt, von den Schlägen einer Mutter seien noch keinem Kinde die Knochen entzwei gegangen, Diese Generalin aber führt moralische Liebe wider ihr Kind, wodurch selbst Einer , der ihr fremd ent- egengestanden, häite revoltirt werden müssen. Eine solhs starre Unbeug- Pi hat nichts Einnehmendes, líegt außer den Gränzen der echten Weiblichieit, und der Charakter wird auf die Dauer anwidernd. Wir wollten über das Stück nicht sogleich sprechen, um uns erst bei Wieder- holungen desselben zu überzeugen, ob der erste péinliche Eindruck, den es auf uns gemacht, sih dann nicht mildern würde, Legteres war aber nicht der Fall, im Gegentheil wuchs das Mißbehagen mit der öfteren Schau, um so mehr, als das Stück noch dazu in ciner ganz unedlen Sprache geschrieben ist, deren etwas massive Ausdrücke sich besonders im Munde der Damen unan- genehm ausnehmen. Es wird im Ganzen brav gespielt, Mad. Bir ch - Pfeiffer (Generalin) ist als Heroine an ihrem Play. Als Bruno be- findet sich Herr von Lavallade im Besiy einer seiner besten Rollen und schaltet hier mit Krast und Bewußtsein. Fräulein Charlotte von Hagn (Franzisîa) bietet mit glülihem Erfolge ihre Roseulaune auf, um in dieses graue Nachtgemälde wirksame Lichtstreifen zu ziehen. Herr Grua hat als Arzt die Aufgabe zu lösen, einen unangenehmen Menschen ange- nehm darzustellen, Den Ns Mitwükenden ist keine Gelegenheit zur Bemerkbarmachung geboten. Daß die Damen auf dem Landgute sich mit der Ziehharmonika amüsiren, beweist, zu welchem Aeußersten die länd- liche Langeweile treiben kann, denn es giebt wohl keine größere Ohren- marter, als den Ton dieses Jnstruments,

Am 14ten d. sahen wir zum erstenmale: „Christoph und Nenata, oder: Die Verwaisten, Schauspiel in 2 Akten“, nah dem Französischen, von C, Blum, Auf dem Zettel war Auvray als Verfasser genannt z es wird aber wohl Aucroy heißen müssen. Ferner war dort an egeben, das Stück sei „frei nach Auvray“ gearbeitet, und wahrscheinlich sollte sich dies nicht auf den Wort - Ausdruck beziehen, sondern damit gemeint sein, Ungehöriges, blos den Franzosen Zusagendes, Lokal-Anspielungen und Hin- deutungen auf Persönliches seien ausgeschieden worden, Junzwischen is Lebteres doch uicht geshchen, und wir haben die der Mehr ahl der Zuhörer unverständlichen kleinen Schifanen auf die Verwaltung der fanzösischen Ko- lonieen, auf französisches Paßwesen, Vermächtnisse an Kirchen u. dergl. mit in den Kauf nehmen müssen, Sonst sind wir dem Ueberseyer Dank \{ul- dig, daß er unserer Bühne dieses Schauspiel zugeführt hat, das unstreitig, troß mancher kleineren Mängel und Unwahrscheinlichkeiten, zu den besten gehört , die in jüngster Zeit in Paris aufgetaucht sind. Haupt - Person ist ein Knabe, der, erst noch vom Justinkt des Bewußiseins geleitet, sich unter den Augen der Zuschauer an einigen ihm zugedachten Schicksalsprobeun

gleichsam heranbildet und uns diejenige Welt, die sein Handeln als Mann dereinst umschließen wird, im Embrvo zeigt, Obwohl der Charakter Chri-

Februar

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1844.

gegen diejenigen hannoverschen Unterthanen, welhe dennoch Käufe in Thedinghausen zu machen wagten, anhängig. Auf ähnliche Weise, nur daß hier die Rollen wehseln, geht es an der Oberweser dem hannoverschen Amte Bodenwerder, das ringsum vom braunschweigi= schen Gebiete umshlossen ist. :

Baden. Karlsruhe, 10. Febr. (Bad. Bl.) Der Kom- wissions-Bericht über die Motion des Frhrn. von Andlaw auf Ein-= führung von Ehrengerichten, um den verderblichen Wirkungen des Zweikampfes zu begegnen, welher vom Geheimrath Vogel der ersten Kammer erstattet worden, sagt, daß der Jnhalt der Motion zu den Betrachtungen über Ehre und Ehrgefühl, dann über den Zweikampf und die Mittel dagegen, endlich über Ehrengerichte geführt habe, und shließt dann : „Wenn wir hiernach die Einshrung von Ehrengerich= ten der angegebenen Art oder die Zuweisung der besprochenen Func= tionen an Ehrengerichte niht zweckmäßig finden, so werden wir in unserer Ansicht noch mehr bestärkt dur die Möglichkeit von Mißstän=- den und Verwickelungen, welche entstehen könnten: a) wenn die bei= den in einen Chrenstreit gerathenen Personen verschiedenen Ständen (Militair- und Civilstand), h) oder wenn sie zwar Einem Stand, aber vershiedenen Wohnorten oder Corps over Garnisonen angehören, c) wenn zwei Ehrengerichte verschiedener Ansicht wären, d) wenn die Mitglieder Eines Ehrengerihts verschiedene Ansichten hätten. Es is zu be- zweifeln, ob der Nußen, den Ehrengerihte haben könnten, \o groß wäre, als, abgesehen von allem Uebrigen, der Nachtheil sein würde, welcher aus einer Verwidelung bedeutender Art in einem der ange- deuteten Fälle entsiehen fönnte. Den Sclußsab in einer Abhandlung

| über Duelle und Ehrengerichte in ver Allg. Militair-Zeitung ! vom Jahre 1837 wollen wir auth zu unserem Schlußsaße machen :

„Wix sind daher der Ueberzeugung, daß die Ehrengerihte mehr

| Schaden als Nußen stiften, und daß dem Duellwesen nur durch eine

weise und freäiftigs Sesebgebung und fonsequente Anwendung dersel= ben begegnet werden fann,“ Hiernach fann, so sehr wir die Absicht

| der Motion uud die Gesinnung, aus welcher sie hervorgegangen ist, | gu ehren wissen, unser Antrag nur dahin gehen: „daß dem Motions= | Antrage nit beigestimmt werden möge,

Braunschweig. Braunschweig, 11. Febr. (H. C.) Einige in den leßten Nummern des Hamburger Correspondenten ent=- haltene Schreiben aus Hannover stellen das Verfahren der braun= \hweigishen Zoll - Aemter auf der ammenser Straße in einem Lichte dar, als ob daselbst durchaus willkürlih und lediglih in der Absicht, gegen Hannover Schifane zu üben, verfahren werde. Diese Darstel= lungsweise is ganz unrichtig, da von beiden Zollstellen bisher auh niht ein einziger Schritt über die Vorschriften des im Zoll - Vereine geltenden Begleitschein-Regulativs hinaus geschehen, im Anfange so- gar einseitig von demselben abgegangen is, indem man, um Stockun- gen des Verkehrs vorzubeugen, die vorgeschriebene Collo=Verwiegung eine Zeit lang unterließ, späterhin aber doch zu derselben schreiten mußte, weil von den Behörden anderer Vereinsstaaten Erinnerungen einliefen. Eben so wenig kann man unserer Regierung mit Grund vorwerfen, daß sie durch mangelhafte Ausstattung der beiden Zoll= Aemter Stockungen des Verkehrs herbeigeführt habe, da dieselben mit derjenigen Beamtenzahl beseßt sind, die im Zoll-Vereine für Neben- Zoll-Aemter erster Klasse allgemein zugethan wird, und da man diesseits auf die erste Nachricht von der Anhäufung des Frachtfuhrwerkes nicht nur die nöthige Aushülfe unverweilt von hier abgesandt, sondern auch

stoph's (so heißt dieser Knabe), der sciner Schwester Renata auf der wei2 ten Reise von Ostindien bis in die Nähe von Paris als ein Schupengel zur Seite steht, in diesem seinem Verhältniß zu der weiblichen Begleiterin, deren moralische Gefahren ihm! nicht durch Empirie, sondern nur die an- geborene innere Sittlichkeit bekannt sind, nicht gerade cin neuer ist, da uns ähnliche Verhältnisse zwischen Savovarden - Kindern schon mehrfach geschil- dert worden, so sind die Situationen, in welche die beiden interessanten Jn=« separables gerathen, doch so eigenthümlicher Art, die Begebenheiten so ge- \chickt verflohten, daß die Theilnahme am Schicfsal der armen Kinder von

threm Auftreten bis zum Schluß rege gehalten wird. Der Jnhalt if in wenigen Worten folgender: Eine Dame, Namens Duval, hat von ihrem Sohne die Hand abgezogen, weil er sih gegen ihren Willen verheirathet ; die Vermählten sind deshalb nah Judien gezogen, und dort ist der Mann

estorbenz die Frau, ihre Kinder in Noth und Elend erzichend, erkrankt und folgt

thm nach: sterbend übergiebt sie ihren beiden Kindern (unseren Verwaisten) einen Brief an Madame Duval zu Paris und ‘beauftragt sie, denselben persönlich nah Frankrei zu bringen, dann werde ihr Loos sich ändern, Die Kinder begeben sih auf die weite Reise; in der Bretagne angekfommen, verliebt sich ein Maler in Renatenz der Bruder sieht hinter dieser Liebe Verführungs - Absichten und flieht mit der Schwester vor diesem jungen Manne davon, Mad, Duval is unterdessen sehr reich uud durch eine zweite Verheirathung Baronin von Tourjagu geworden.

gew: Der Zufall will, daß Christoph ihr das Leben rettet und mit seiner Schwester auf ihr Schloß

fommt, wo es sih denn, nach verschiedenen spannenden Intermezzos, her-

ausstellt, daß die Baronin die Großmutter der Waiseukinder und der ver-

meintlihe Maler ihr Neffe is, Die Zrrfahrer haben nun natürlich

ihr Jthaka gefunden, und daß für die kleine Penelope aus dem

Maler cin Odysseus wird, versteht sich von selbs, Wie einfa

dieser Gang der Handlung im Ganzen auch is, so zeigt er sich im Ein- zelnen doh reich verzweigt, und ein Kammerdiener, der im Katechismits

Vidocq's keine Frage unbeantwortet lassen wird, vertoielt ihn auf eine

Weise, daß nirgend Stillstand noch Einerlei merkbar wird. Wir dürfen

daher zum Besuch dieses Stücks um so mehr ermuntern, als, unserer un-

maßgeblichen Meinung nach, CIreEon, die beste Rolle des Fräu- lein Charlotte von Hagn is, eine Leistung, des vollen Lobes würdig. Die Aufgabe, ein Kind darzustellen, das sih Alles äußerlih merkt und dann innerlih verarbeitet, um sh selber ein Geseh für die daran zu fknüpfent j Handlung zu schaffen, is in ihrer Hand meisterhast gelöst, und die ; feiert hier cinen shönen Triumph, wenn sie uns in diesem Bilde die - hung eines entschiedenen Willens zur thatkrästigen Männlichkcit progressiv vor Augen führt, Wir wollen dem Fräulein Ch. von Hagn hundert Mimilis und Consorores für diese Eine Rolle schenken, in der sie uns eines der : liebenswürdigsten Lebensbilder im Goldr £3 ollendetet-Koust, Gd läße Die Ersdeineny ved adtaaiiatt Knaben des olle. Ae schauer so lieb gewinnen mußteu, daß sie ihm Feine {1

liche Windbeutelei betres Abd el Kader's vei

einen malerischen Gegensay zu seiner taubensc

Frl, 9, on Hagn sügfam, innig, hingeben und_