1844 / 52 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Dr. Lept, 21,761 823 1,000 411 90 163,081 16 186,254 88 163,081 16

Laufende Unkosten Errichtungs - Kosten . y “nteressen für deponirte E TLE

Üebertrag auf neue RNechuung

Vertheilung des Gewinnstes vou... ........ ; Hiervon treffen auf die gewöhnlichen Zinsen des cingezahl- * ten Kavitals von Dr. 3,410,000 à 35% pr. Actie à wovon 75% als Superdividende von 27,280 à 6% pr. Actie betragen 90% Reservefond à 1.609 per Actie 5% Bewilligung an die Verwaltung Uebertrag auf das nächste Semester

119,350

20,460 9,456 1,364

16,451

wie oben 463,081 16

Die Patent-Steuer in Frankrei.

5 Paris, 12. Febr, Die Deputirten-Kammer wird nächstens einen Geseß-Entwurf diskutiren, der wegen der zahlreichen und ver= schiedenartigen Juteressen, die er. berührt, und der großen Anzahl von Personen, die er betrifft, eine ziemlih bedeutende Wichtigkeit hat; es ist dies der Geseß = Entwurf über die Patent = Steuer, eine Steuer, die sih mit der Zu= oder Abnahme der Zahl der Gewerb- und Han- deltreibenden vermehrt oder vermindert, Der Ertrag dieser Steuer hat sich seit 20 Jahren fast verdoppelt, und die Regierung hofft, durch einige Neuerungen in der gegenwärtigen Geseßgebung, densel= ben noch zu erhöhen. Schon seit langer Zeit denkt man an diese Reformen und bereits im Jahre 1834 hatte die Regierung der Kan- mer Vorschläge vorgelegt, die aber im Entwurfe geblieben sind. Man ist im vorigen Jahre darauf zurückgekommen und Herr Vitet hat einen Bericht über diesen Gegenstand abgestattet. Es is dies, wie gesagt, kein neues Gese, sondern uur cine Modifizirung des Gesebes vom Jahre VIl. Außer dem Zwecke, den Steuer = Ertrag zu ver- mehren, handelt es sich noch um die Aunahme ciner mehr methodi- schen und richtigeren Klassifizirung und um die Ausstellung vou billi- geren Verhältnissen zwischen dem kontributiven Theil der Patentirten.

Der Entwurf hat nicht den Beifall des Publikums und der Ju-= teressenten, deren Zahl sich auf etwa 1,337,546 beläuft. Die Pa- tentirten von Paris haben si vereinigt und der Deputirten - Kam= mer eine Petition überreiht, worin der Entwurf heftig kritisirt wird. Ohne uns hier auf eine ausführlihe Darstellung der alten Gesebge- bung oder des der Kammer vorgelegten Entwurfs einzulassen, wollen wir doch versuchen, eine Jdee von der Frage zu geben, weil sie cine ziemlich große Sensation unter dem kleinen Handelsstande Frankreichs macht, Dieser hätte gewollt, daß man eine Vertheilungs-Steuer an die Stelle der Quoten -Steuer sehte, d. h. daß man eine bestimmte Summe jährlih auf alle Patentpflichtige vertheile. Dies wäre un- streitig das Beste, wenn nicht die Vertheilung unübersteigliche Schwie= rigkeiten darböte, Jun der That, woher will man die Elemente neh-

T Ti A

Bekanntmachungen.

1197] Dann mad.

Der am 17. Juni 1844 zur Subhastattion des im Posener Kreise belegenen Nittergutes Trzciclino nebst dem Bortwec1ke Josephowo, auch Nasraczewo oder Gay, an- stehende Termin wird hierdurch aufgehoben, was mit Bezug auf das Proklama vom 25, November 1843 be- fannt gemacht wird.

Posen, deu 14, Februar 1844.

Königl, Ober-Landesgericht, 1, Abtheilung,

[81b]_ Mil 840-0

Auf den Antrag des Pächters A. Peters, bisher zu Nedebac, werden Alle und Jede, welche an das ihm ex contractu vom 29, Januar 1833 zuständige, bis Trinitatis 1857 annoch laufende, gegenwärtig an den Oekonomen Holy von Saatel abgestandene Pachtrecht

Q

[1488] Þ

tige lebende und todte Guts-Jnventarium , die Saaten und Acker-Arbeiten, so wie an die dem Cessionar mit- überlassenen, dem Cedenten eigenthümlichen dortigen Bauwerke aus irgend einem erdenklichen dinglichen Nechtsgrunde Forderungen und Ansprüche haben und geltend machen zu können vermeinen, zu deren An- meldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: f

R S Fe LUAY; 1, und 21, März cr., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver- meidung der am 15. April cr. zu erkennenden Präflu- sion, hiermit aufgefordert, Die vollständigen Ladungen sind den Stralsundischen Zeitungen inserirt, auf welche hier des Weiteren Bezug genommen wird.

Datum Greifswald, den 13. Januar 1844,

s P Hofgericht von Pommern und Nügen,

Frequenz 153 b]

322 men, die bei der Vertheilung als Basis dienen sollen, ohne in das Geheimniß der Judustriezweige einzudringen, ohne sich nicht nur von dem Geschäft, sondern auch von dem Gewinn eines Jeden genau Rechenschaft zu geben? Darin liegt die Schwierigkeit für die Re- gierung, und die Kommission hat sih in ihrem Bericht bemüht, diese Schwierigkeit bervorzuheben,

Die RYBARGs Gesebßgebung beruht eben so wie die vorge- s{lagene auf der Kombinirung einer festen Steuer, die nah der relativen Wichtigkeit eines jeden Gewerbes festgestellt wird, und einer proportionalen Steuer, die sich nach der Wichtigkeit der von jedem Patentirten eingenommenen Lofale ändert. Nach diesem System ist es fast allein der Fisfus, welher die Feststellung und Erhebung der Steuer regulirt, während bei dem Vertheilungs-System, wenn es anwendbar wäre, die Steuerpflichtigen an der Regulirung der Steuer= Austheilung theilnehmen würden, wie es z. B. für die Grundsteuer der Fall ist, Die Reclamationen der pariser Bittsteller betreffen fol= gende drei Hauptpunkte: 1) die feste Steuer; 2) die proportionale Stenerz 3) die den Patentirten nothwendigen Garantieen. Nach der Meinung der Patentirten widerstreitet das Resultat der festen Steuer dem in der Charte aufgestellten Prinzip der verhältnißmäßigen Gleich= heit; denn sie trifft nicht das erworbene Vermögen des Kaufmanns, sondern das zu erwerbende, das Mittel, es zu erwerben, seinen muth-= maßlichen Gewinn; es nimmt niht auf die Wirklichkeit , son= dern auf künftige Fälle Rücksicht; es trifft niht nur das Wahrscheinliche, sondera auch noch das Mögliche. Zur Unterstüßung dieser Bemerkungen enthält die Petition mehrere Beispiele, und die Reflexionen über die feste Steuer schließen mit folgender Kritik : „Die feste Steuer wird nach der Zahl der Bevölkerung festgestellt. Nun ist es klar, daß man bei Annahme dieser Basis zwei sehr verschiedene Dinge mit einander verwehselt hat, nämlich die gesammte Bevölke= runa und die relative Zahl der Konsumenten. Nehmen wir ein Dorf von 1000 Einwohnern mit einem Krämer anz die Zahl der Einwoh= ner nimmt zu, und die Patent-Steuer des Krämers wird erhöht. Bleibt dagegen die Zahl der Bewohner stationair, und es etablirt sich ein zweiter Krämer, so vermindert sich natürlich die Kundschaft des Er= steren, aber der Fiskus vermindert nicht die Patent - Steuer.“ Die Petitionaire fügen hinzu, daß man nicht nur auf die Bevölkerung, sondern auh auf die Zahl der Kaufleute Rücksicht nehmen und das richtige Verhältniß dieser beiden Elemente aufsuchen müsse, die beide zu einer richtigen Würdigung der Thatsachen gleich unerläßlich seien.

Bei der Prüfung der proportionalen Steuer, welche die Ungleichheiten der festen Steuer auszugleichen bestimmt is, nehmen die Petitiongaire diesen Theil des Geseß-=Entwurfs ebenfalls nicht an. Sie sagen z. B.: „Für den Bijoutier, den Kanten-Häudler is ein Raum von wenigen Mètres hinreichend, um den Werth von Millionen auf- zubewahrenz dagegen bedürfen diejenigen, welche mit Wollen=-, Leinen-, Kattunen=-, Eisenwaaren handeln, großer Lokale, um die sehr umfang= reichen Gegenstände unterzubringen, deren Absaß immer lange Zeit erfordert und schwierig ist, Es sind mithin gewisse Judustriezweige um so höher besteuert, je größere Lasten sie haben, und um ihren präsumtiven Gewinn zu erreichen, gründet man die Erhöhung ihrer

C Auf den Antrag ihrer Geschwister werden :

1) der Sceefahrende Daniel Christoph Tesßnow, den 21. Januar 1802 geboren, welcher vor etwas über 20 Jahren mít der Anzeige, daß er mit einem Ost- indienfahrer abzugehen gedenke, aus London ge- schrieben, seitdem aber von seinem Leben keine Nach- richt gegeben hat, und

an der Domaine Nedebac nebst Vorschuß, au das dor- 2) die Catharina Regine Friederike Vipp, geboren den

15. März 1789 und deren Schwester Barbara Eli- sabcth Vipp, geboren den 26. Juli 1797, welche der Anzeige nach mit den französischen Truppen vou hier gegangen, seit ihrer Entfernung aber gänz- lich verschollen sind,

hiermit geladen, innerhalb Jahresfrist von ihrem Leben

und Aufenthalt hierselbst glaubhafte Anzeige zu machen,

der Nheinischen Eisenbahn während des Monats

P6210 /d é 1,

Steuer gerade auf einen Umstand, der ihren Gewinn vermindert.

pp E E E a s dehnte

sollen wird zuerkaunt werden.

as

(L. S,)

widrigenfalls sie in termino den 18, Dezbr, 1844 für todt werden erklärt und ihren hierselbst bekannten Geschwistern ihr sub Cura stehendes Vermögen in Er- mangelung näher dazu Berechtigter, welche eventua- liter zu ihrer Meldung und zur Fühzung gehöriger Er bes-Legitimation sub poena praeclusì aufgefordert scin

Datnm Greif8wald, den 9, August 1843, A ENAd e L 4 Teßmann,

Auf der anderen Seite ist dic proportionale Steuer heutzutage lästiger als jemals. Zu der Zeit, als sie zum erstenmale angewendet wurde, waren die Miethspreise gering, während der Er- trag der Kapitalien und der Gewinn der Arbeit relativ bedeutend war. Gegenwärtig steigen die Miethspreise beständig, während der Gewinn der Jndustrie und des Handels abnimmt. Die Regierung und dic Kommission haben zwar eine Verminderung der proportionalen Steuer vorgeschlagen; aber da es sich gleichzeitig darum handelt, den reellen Werth der Lokale an die Stelle des gegenwärtig nach deg Les A GMtn lokalen Werth es zu seßen, so i die esinitive neue Combination eine unvergleichlich größere Last für die Steuerpflichtigen.“ vergleihlich größere Last für die

Hinsichtlich der den Steuerpflichtigen gegebenen Garantieen glau- ben die Bittsteller, daß dieselber: aue S inriliud seien nid sie theilen einen Plan mit, der nah ihrer Meinung die Juteressen des Staats und der Steuerpflichtigen vereinigen würde. Nach diesem System würde es in jeder Gemeinde ein konsultatives Comité geben, dem der Maire präsidire und das aus einer gleihen Anzahl von Munizipalräthen und Handeltreibenden bestehe. Der Steuer = Con- troleur, welcher mit Anfertigung der Matrizen beauftragt is , würde von einem oder mehreren Mitgliedern des Comités begleitet werden, er lernte dadur die Lage eines jeden Patentpflichtigen genau kennen S a dem Maire bei Anfertigung der Steuer - Rollen behülf= ich sein.

Am Schluß verlangen die Petitionaire von der Kammer, 1) daß sie das Vertheilungs - System an die Stelle des Quotench Systems seße; 2) daß sie der festen Steuer eine Basis gebe, die gerehter und dem Prinzip unseres Steuer-Systeis angemessener sei, als diejenige, die sich auf den präsumirten Gewinn und auf die Bevölkerung gründe ; daß sie die Kategorieen, die auf keinem triftigen Grunde beruhten, umändere, und zu diesem Zwecke eine Untersuhung anordnez daß die Kategorieen nur durch ein Geseß abgeändert werden könnten ; 3) daß der proportionalen Steuer eine f wenig wie möglich ver= änderlihe Basis gegeben werde; 4) endlich, daß ein System wahr- haft wirksamer Garantieen organisirt werde.

Eisenbahnen.

Düsseldorf, 16. Febr. (D. Z.) Zum Bau einer Eisenbahn von Düsseldorf über Sittard, im Anschluß au das belgische Eisen- hahnneß bis Hasselt, nämlich die Strecke durch die Kreise Neuß, Gladbach, Grevenbroich, Erkelenz und Heinsberg, hat sich gestern in hiesiger Stadt ein provisorishes Comité gebildet. Die sogleich statt= gehabten Einzeichnungen reichen zum Bau der Bahn nicht allein aus, sondern sind so reichlich ausgefallen, daß dieselben reduzirt werden müssen. Somit fehlt dem Ausbau nur noch die Allerhöchste Konzession.

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. In der VVoche vom 11. bis 17. Februar 1844 sind aus der Berlin-

Frankfurter Eisenbahn 3155 PVersonen besördert worden.

Allgemeiner Auzeiger.

digen Subhastation verkauft werden, und ist hierzu cin Bietungs-Termin auf

den 26. April 1844, Vormittags 10 Uhr, vor dem Stadtgerichtsrath Herrn Steinhausen im Stadt- gericht, Lindenstr. 54, anberaumt.

Der Hvpothekenschein, die Taxe und die- besonderen Kaufbedingungen sind in unserer Registratur cinzuschen,

Potsdam, den 6. Oktober 1843,

Königl, Stadtgericht hiesiger Residenz. D

Citerarische Anzeigen. [189]

Bei Berra und Hoffmann in Prag ist s0 rg m cben erschienen und in der L. Traut- VV CIlIschen Buch- und Musikalienhandlung (J, ¿h ) Guttentag), Breite Str, No. 8. zu haben:

O I a 111 a

in Empfang nehmen können. Köln, den 14. Februar 1844,

ganzen Jahres 18423, Es wurden be-] Die Geld - Einnahme fördert j betrug Perso- | Güter für Personen. | für Güter. d . e l E: nal [C Hef [Dle Hef. D

Zusammen,

ois]

f Rheinische Eisenbahn- _— H Gesellschaft.

Von den vollständigen Verhandlungen 2 ms, 15 Sgr,

S = r am 15/16, Januar c. hierselbst statt- gefitndenen außerordentlichen General-Versammlnng sind Abdrücke bei den Herren Mendelsfohn & Co. und bei den Herren Gebr, Schickler in Berlin niederge- legt, woselbst diejenigen Actionaire, welche ein näheres Interesse an diesen Verhandlungen nehmen, Exemplare

Die Direciion der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft, Hirte, Spez. Dir, Subst.

Dezember und während des

Bemerkungen,

Labitzky, 1. Bronislaus-

alzer. o,» 95. Für Orchester 41 Thlr. 20 Sgr.

c

Für Pianoforte à Für Pianoforte à 4 ms. 25 Sgr.

151 b Des . e Bühnen - Anzeige.

Partitur und Textbuch meiner neuen im Kaiserl. Kö- nigl, Hof - Operntheater in Wien aufgeführten Oper : „die Heimkehr des Verbannten“‘“, können auf rechtmä- ßigem Wege nur von mir selbst bezogen werden,

Wien, im Februar 1844,

i Otto Nicolai,

Kapellmeister am Kaiserl. Königl. Hof-Operntheater,

nächst dem Kärnthner Thor.

Mühlen-VBerkauf.

Eine große Panzer-Mühle, in Sachsen an der Mulde gelegen, wo noch außer den bis jeßt bestehenden bedeu- tenden Werken eine Wasserkraft von circa 30 Pferde- kraft vorhanden ist, sollen unter vortheilhasten Bedin-

[150 b]

v, Möller , Praeses, [102 b] P uhiicandum,

Das den Greveschen Minorennen gehörende, im Grimmer Kreise belegene Gut Kirhbaggendorf soll, nach nahgesuhtem und ertheiltem decreto de alienando, meistbietend verkauft und zu solchem Zwecke in terminis den 19. Februar, den 4, und 18. März d. J., Morgens 10 Uhr, _vor dem Königl. Hofgericht aufge- boten werden, Kaufliebhabern steht die Besichtigung des (Gutes, nach vorgängiger Meldung auf dem dorti- “e Hofe, frei, und können die Verkaufs - Bedingungen owohl în der Hofgerichts-Kanzlei, als bei dem Profku- rator, Assessor Haenisch in Greifswald, inspirirt werden,

Greifêwald, den 27. Januar 1844,

s reo: Dasgericht von Pommern und Nügen,

November

Differenz in

[191]

(gez) v. Möller, Praeses,

4 D,

122341 Nothwendi 3 ¿

S ger Verkauf. Ftadigericht zu Berlin, den 30, November 1843, barische G der Georgenstraße Nr. 17 belegene Schu- 11 Sgr. 9 Ph, perihilich abgeschäßt zu 16,183 Thlr. am 16, Juli 1844 Vg Halber

an der Ger chchtsf\telle sub

Hypothekenschein sind in d

Schneeberg eine

Vormittags 11 Uhr hastirt werden. Taxe und er Registratur einzusehen, [1790] Bekanntmag

Das dem Kleidermacher Carl Gotifri j

„S E : Yôoti - hörige, in der Hodibstraße Nr. 6 deltgine, Lde Hypolhekenbuche von der Stadt Voi, 1x. x 620 verzeichnete, auf 5129 Thlr, 14 Sgr, 9 Pf. ehl

Grundstück nebst Zubehör, soll im Wege be Toi

im Monat Dezbr. vom 1, Januar bis Ende

Ueberhaupt pro 1843 DieResultate p. 1832 waren

#) worunter 256,000 Ctr, Nohe auf kurzen Strecken transportirt wurde, Köln, den 12, Februar 1844,

Bekanntmachung,

dic öffentliche Versteigerung raffinirter Nickelspeise betreffend,

Jn Gemäßheit hoher Anordnung soll

E den 26, März 1844,

auf dem Königl. Blaufarbenwerke zu Oberschlema bei Quanilítät \speise in verschiedenen Raten, gegen sofort zu lei- stende Anzahlung eines Viertheils des Beirags der erstandenen Quanten und unter den sonstigen am Tage der Versteigerung zu eröffnenden Bedingungen, bis auf hohe Finanz - Ministerial - Genehmigung der Seiten der Konkurrenten verbindlichen Gebote, öffent- lich versteigert werden, Solches und daß die Herren Konkurrenten entweder in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte in dem Licitations - Termin

zu erscheinen haben, wird hiermit bekannt gemacht, Blaufarbenwerk Tia am 15, Feb Die Königl, sächs. Administration daselbst,

1843] 419415] 299699

1) B 2 12569|13|— 1

1891216 3148129

266514|1079634 285929|1379333 * 317766| 538616 31737| 840717 |

2039536|—| 6 2160525|13] 6 216149] 1/ 3

370[12| 3|

94293] 5| : 113205|21 49945| 4| 63200[T6|

298249| 5| 9 329731| 4/10 266094] 6|— 63036]|28|10

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft, Hauchecorne.

[196]

früh 10 Uhr,

raffinirter Nickel- | über diesen Entwurf eine

Lcipzig, den 16, Februar 1844,

Dr. Schulßge., ruar 1844,

Graf von Holhendorff,

+4) einschließlih 2130 Thlr, 16 Sgr. von Postgütern fürs ganze Jahr,

sen, welches während der beiden lezten Monate aus Belgien eingeführt und

Dem Beschlusse der leyten General - Versammlung gemäß haben wir, nah cingeholter Genehmigung der hohen Staats - Regierung, die Statuten der Brand- Versicherungsbauk für Deutschland uach den der Gene- ral-Versammlung ausgesprochenen Ansichten und Wün- sche neu gefaßt und zur Berathung und Beschlußnahme außervrdentliche General- Versammlung auf Montag den 11. März d. I-, Morgens 9 Uhr, im Lokale der Bank angeseyt, zu welcher wir andurch die Gesellschafts - Mitglieder ganz ergebenst einladen, mit dem Bemerken, d, Mts, an bei jedem unserer Herren A plar des Entwurfs zur Einsicht ausliegt,

daß vom 25sten genten ein Exem-

Direction der Brand-Versicherungsbank für Deutschland.

Ed, Poll, Haupt - Rendant,

gungen verkauft werden durch den beauftragten Agent C. A, Fuchs in Wurzen,

[149 b] Dem Verdienste seine Anerkennung.

Meine Frau litt längere Zeit, nah dem Ausspr10 hochberühmter Aerzte, an einem echt e Krebs. Dieser hatte bereits die Unterlippe, die linke Wange und den Gaumen durchlöchert, an welchem er s0gar das Segel völlig zerstörte, Diese scheußlihe und cfelhaste Krankheit sollte noch gräßlicher enden: denn durch das nun entstandene Unvermögen zu schlucken, blieb nur die Aussicht auf einen jammervollen Hungertod übrig, Da übernahm, nachdem cine Anzahl vou Mitteln ganz fruchtlos angewandt war, der hicsige Arzt Herr Dr. W. Wolff die Behandlung, dem cs gelungen ist, zunt Erstaunen Aller msine Frau innerhalb dreier Wochen so vollkommen herzustellen, daß sie ohne Gesichts - Ent- stellung si seit vier Monaten ret wohl befindet,

Filehne, den 12. Februar 1844,

Abr. Philip, Viktualienhändler.

[154 b] Mehrfachen Wünschen und besonderen Aufforderungen zufolge, zu den wissenschaftlihen Vorlesungen „von Dre, Theod, Mundt: über die sozialen Zustände s : (im Jagorschen Saale) ein zweites Abonnement für die noch übrigen 6 Vorlesungen eröffnet zu schen, sind für diesen zweiten Cyklus der Vorlesungen, welcher die Entwickelungen der sozialen Svsteme selbst umfaßt, noch Abonnements- Karten zu 2 Thlr. zu haben in der Schlesinger- hen Buch- und Musifhandlung, Unter den Linden 34,

i 1 Se erc: vas

Das Abonnement beträgt : 2 Rfhlr. sür { Jahr. 4 Kthlr. - 3 Iahr. s Kthlr, - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

Berlin, Mittwoch den 2lîn Februar

Ah alf

Westpreußische ia cats Merseburg. S ozietá erzogthums Sachsen.

Feuer «Sozietii Pes taaten, Baden. Karlsruhe, Verhandlungen E Anhalt-Deßau. Deßau. Armenwesen. Adv0o- faten-Verein. Freie Städte. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Personal-Nachrichten z Gasbeleuchtung.) i

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag, und slavisches Sprach-Element.) : f

Frankreich. Pairs-Kammer, Deputirten-Kammer. De- batten über die Bewilligung der Jagd-Licenzen. Paris. Abreise der Königin Christine, Supplementar-Kredit für Algier, Budgets-Kom- mission. E L:

Großbritanien und Jrland. Oberhaus. Erklärung Lord Aber- deen's über die englische Politik in Spanien. Dank-Votum für Sir Charles Napier. Debatte über Jrland. Unterhaus. Lord Nussell über die Beshwerden Jrlands. London, Worttext des Verdikts der dubliner Jury im O'Connellschen Prozeß. /

“talien. Florenz. Tod Benoenuti's. Vermishte& Eisenbahnen, Münster. Münster-Hammer Bahn. —- Schreiben aus Frankfurt a, M. (Die Bahn eon Bamberg nach Aschaffenburg.) Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- bericht, Danzig. Marktbericht, Schreiben aus Frankfurt a, M, (Oesterreichishe Banknotenz Deutsche Handels - Zeitung in Antwerpenz

Börse.) Paris. Börse.

Königsstädtisches Theater. (Sgra. Bendini: Nomeso; Mad, Beckmann.) Urweltliches, (Koch's Missourium.) Germaniens Völkerstimmen,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Regierungs-Rath Georg Baersch zu Trier den Cha= rakter als Geheimer Regierungs-Rath beizulegenz so wie |

Den Land= und Stadtgerichts - Direktor und Kreis - Justizrath Sipmann zu Schleusingen zum Ober-Landesgerichts-Rath in Pa-= derbornz und i i 2 ,

Den bisherigen Ober - Landesgerichts - Assessor Goering zum Land- und Stadtgerichts-Rath bei dem Land- und Stadtgericht zu Magdeburg zu ernennen.

Bei der heute angefangenen Ziehung der 2ten Klasse 89ster Königl, Klassen «Lotterie fielen 3 Gewinne zu 1000 Rthlr, auf Nr. 45,276. 55,688 und 81,741; 3 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 4436, 70,275 und 80,869; 1 Gewinn von 200 Rthlr. fiel auf Nr, 34,332; und 5 Gewinne zu 100 Rthlr, fielen auf Nr. 10,388. 16,560. 21,177. 66,336 und 79,054.

Berlin, den 20. Februar 1844. ; / i

Königl. General=Lotterie-Direction.

Amtlicher Theil. Inland. Danzig-

(Deutsches

Bekanntmachung, j , Für diejenigen Personen, welche über Tilsit nah Mitau, Riga, St. Petersburg mit den Kaiserl. russischen Posten reisen wollen, dient zur Nachricht, daß auf diesem Course folgende Posten bestehen :

1) die leichte Post von Tauroggen nah St. Petersburg, zur Be=- förderung von vier Personen eingerihtet, welche Dienstag und Freitag Vormittags aus Tauroggen abgefertigt wird;

9) die {were Post, welche nur zwe! Pläve für Passagiere ent= hält, und von Tauroggen abgeht: Montag und Donnerstag Vormittags. j E

Hie Vieis für einen Plaß von Tauroggen nah Riga beträgt bei der Post ad 4 9 Rubel Silber, bei der Post ad 2 6 Rubel Silber;

von Tauroggen nah St. Petersburg k-stet ein Plaß 39 bei a Dos ad 1 30 Rubel Silber, bei der Post ad 2 17 Rubel Silber,

wobei 20 Pfund Gepäck frei mitgenommen werden dürfen.

3) Außer obigen beiden, das ganze Jahr hindur gehenden Posten wird während der Sommer-Monate, so lange der Zustand der unchaussirten Wege dies gestattet, in der Regel vom Juni bis zum Oktober, die Brief-Courier-=Post an drei Tagen in der Woche zur Personen-Beförderung in bequemen auf Federn ru- henden Wagen zwischen Tauroggen und St. Petersburg benußt.

Die Abfertigung von Tauroggen findet statt :

Sonntag, Dienstag und Freitag Morgens,

Diese Wagen enthalten nur zwei Plähe für Reisende, und jeder Plaß is für die Tour bis St. Petersburg bei einem Freigewiht von 20 Pfund mit 35 Rubel Silber zu bezahlen,

Bei allen drei vorgenannten Posten werden zur Zeit noch keine Beichaisen mitgegeben.

Berlin, den 19, Februar 1844.

General-Post-Amt,

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Danzig, 14. Febr, Nach den im heutigen Amtsblatte veröffentlichten Berechnungen der westpreußishen Feuer - Sozietät be- trugen im vorigen Jahre die bei derselben versicherten Summen in den Regierungs-Bezirken Danzig und Marienwerder 19,501,490 Rthlr. ; aufgebracht werden zur Deckung des Bedarfs für 1843 108,341 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf.z der wirklihe Bedarf zur Vergütung von Brandent- \chädigungen 2c. beträgt aber nur 97,912 Rthlx. 3 Sgr. z bleiben also der Sozietät für das laufende Jahr zu Gute 10,429 Rthlr. 15 Sgr. 4 Pf. Die Gesammtzahl der abgebrannten oder durh den Brand beschädigten Gebäude betrug 186, und der Betrag der für dieselben aufzubringenden Vergütung war 48,532 Rthlr, 28 Sgr. 2 Pf.

Merseburg, im Febr. Nach einer Bekanntmachung des -Ge- En e LanteFeuer-Sozietät des Herzogthums Sachsen in den Amtsblättern betrugen die bei der Sozietät versicherten Sum- men im ersten Semester v. J. 35,222,789 Rthlr., im zweiten Se- mester 35,377,964. Die reduzirte Beitrags-Summe für dies Semester belief sich auf 29,636,080 Rthlr. und nah Abzug des Nachlasses auf Kirchen-Beitrags-Summen von 812,585 Rthlr. nohch 28,823,495 Rthlr. Zur Liquidation kamen in dem Semester 16 Bräude, dur welche 50 Gebäude beshädigt wurden, und die an Brand-Vergütungsgeldern cinen Aufwand von 8459 Rthlr, 2 Sgr. 9 Pf. verursahten. Der gesammte Aufwand für das Semester (inkl. Reserve - Fonds) betrug 23,371 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf., und es war daher ein Beitrag von 1 Sgr. 8 Pf. pro 100 Rthlr. reiner Beitrags-Summe erforderlich.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Baden, Karlsruhe, 15. Febr. (K, Z.) Jn der heutigen Sizung der Abgeordneten übergaben wieder die Abgeordneten Dörr, Meyer, Bissing, Hundt, Knapp, Baum (von 600 Bürgern von Lahr, um Preßfreiheit, Oeffentlichkeit und Mündlichkeit, Wehrverfassung, Einführung einer Kapitalsteuer u, s. w.) Petitionen. Welcker zeigte

Königsstädtisches Theater. Signora Bendini: Romeo. Mad. Beckmann.

Nachdem wir Sgra. Bendini bis jeyt nur noch in der untergeord- neten Partie des Orsini in „Lucrezia Borgia“ zu wiederholtenmalen gese- b hatten trat dieselbe am 19ten d. hier zum erstenmale als Romeo in Ns B llinischen Operz l Capuleti el Montecchi“ mit dem glänzend- DEE Erfol auf “Die Haupt-Vorzüge dieser Sängerin bestehen, neben ihrer sten h A Persönlichkeit , in einem lebendigen, kecken Spiele und in einer 1a vortrefflich ausgebildeten, klangreichen Contra- Altstimme, Leßtere er- N ch eines seltenen Wohllauts, is von bedeutendem Umfange 4s A weg von edlem, vollem, wahrhaft üppigem Klangez dabei into- N S L Bendini goldrein, und da ihre Stimme sowohl in der Tiefe wie eigt Höbe auch gleichmäßig austónt, „so fann cs nicht fehlen, daß die Wirkun ihres Gesanges, bei der kunstmäßigen Vollendung, mit welcher sie il L fietbanvt ausübt, eine wohlthuende, eine im höchsten Grade befriedi- A enannt werden muß. Was nun ihre geistige Auffassung des Nomeo peirifft so is nicht zu verkennen , daß die Anwesenheit der berühmtesten dramatis en Gesangs-Künstlerin, die wir erst vor kurzem in dieser ihrer Glanzrolle zu sehen Gelegenheit hatten, einen N Einfluß auf die Darstellungsweise der Sgra. Benbdini ausgeübt habe, indem sie sich un- streitig die Erstere, wie z, B, das stumme Spiel vieler Scenen bewies, zum Vorbilde genommen hatte, Doch wollen Be e RABA I B den Vorwurf machen, daß sie gänzlich in den G es Kopirens verfal- len sei, denn sichtlich strebte sie, dem Charakter des ome Un gt “A vidualität zusagende Färbung zu ertheilen, ein Streben, Q e au e meisterlih gelang. Ohne hier weiter auf Einzelnheiten einzugehen, wo en daß das zahlreiche Publikum mit keineswegs er-

wir nur noch berichten, \ | bis B í i Beifall der Darstellung des Romeo durch tüneltem sondert mit wah e Scene vaiselben -rauschend applau-

; lot s inf Mal hervorrief. Leßtere Ehre ward ihr gleich n see lin Scene, die sie aber auch wirklich in E ( ficht sowobl in Bezug auf kunstmäßigen Gesang als auf Vaut: Las andtes Spiel gelungen ausführte, _verdientermaßen zu E e Malvoani sang die Giulietta mi! seelenvollem Aus- d d A hinreißender Leidenschafilichkeit, und die Cavatine im dritten Akt 2 D ‘dre mio!“ vor allen Dingen mit tiefer Empfindung, Doch, was A seit längerer Zeit bemerkt haiten und bis jeyt noch immer anstan- wi part chen, ward uns heute zur Gewißheit: die Stimme der Sgra. e au fe ist frankhaft angegriffen; man hört jeyt selten von ihr einen

e frei ausflingenden Ton, im Gegentheil erscheint der Klang natürlich un gleichsam verschleiert. So leid

i ¡egt fast immer wie umsflort, gle| j ah 1/4 Geständniß ablegen zu müssen, so halten wir es doch

G E A V E O U: E

ins für unsere Pflicht, Noch is es viel- leiht Zeit! Bei der Jugend der Sängerin würde Ruhe wahrscheinli das wirksamste Mittel sein, ihre Stimme herzustellen und sie so der Kunst zu erhalten. Sgr. Stella als Tebaldo und Sgr. Panzini als S erwarben verdienten Beifall. Die Ausführung der Oper unter Lei- tung des Kapellmeisters Buzzola war übrigens von Seiten des Orchesters nicht immer zu loben, und messen wir dic Schuld hiervon lediglich d} at bei, der sich die Sache etwas zu leicht zu machen scheint; möge er Lies Scepter mit mehr Energie führen, und der Erfolg wird bei dem so tie ; lihen Orchester, an dessen Spibe er zu stehen die Ehre hat, gewiß nich eiben. Rh /

A vorher war Mad. Beckmann, die längere Zeit dur Krank- heit vom Theater entfernt gehalten war, in der Nestroy schen Posse „Der Talisman“’ wiederum aufgetreten und von dem Publikum, als eín älterer Liebling desselben, mit Jubel begrüßt worden, Sie wetteiferte mit ihrem Manne (Titus Feuerfuchs), den Abend zu einem erheiternden zu machen, und so verfehlte das Stück auch diesmal seine Wirkung nicht, Uebrigens ist der „Talisman““ keine Original-Posse,. sondern der französischen Komödie „Bonaventure le beau Brun” nachgebildet. Doch hat estroy uur die Idee benußt und so Vieles durh und dur umgeformt und für seine Zwecke ausgebeutet, daß ihm in dieser Hinsicht allerdings ein geistiges Eigenthums- Recht an dem beliebten Stücke zusteht. Uu,

in ihrem und im Junteresse der Ki

Urweltliches.

Koch's Missourium.

Es gab eine Zeit, wo man den bekannten Ausspruch Cicero's , daß zwei Auguren sih nicht ansehen könnten, ohne zu lachen, auch auf die Geologen anwendete, Diese Zeit ist längst vorüberz sie ist es seit dem Augenblicke, wo man aufhörte, die Entstehung der Erde und die Be- \haffenheit ihres Jnnern erklären zu wollenz wo man die müßigen Speculationen bei Seite sehte und sih darauf beschränkte, aus dem, was die Beobachtung ergab, die Veränderungen herzuleiten, welche die Oberfläche der Erde betrossen und ihr die gegenwärtige Gestalt segeben haben, Erst seit per lücklihen Umgestaltung erwarb Ln Geologie den Rang einer Wissenschaft, die, obgleich einer der jüngsten Zweige der Naturwissenschaften, mit überraschender Schnelligkeit zu einem solchen Umfange emporgewachsen ist, daß es jeyt, einzelne Heroen der Wissenschaft ausgenommen, nicht mehr möglich ist, das Ganze auf gleihe Weise zu umfassen, Es ist daher eine Theilun ber Arbeit ein etreten, und die einzelnen Zweige werden, zum größten Gewinn für die Wissenschaft, als selbstständige Disziplinen bearbeitet.

Einer dieser Zweige und zugleich derjenige, welcher von der höchsten

1844.

an, daß in dem Amte Hüfingen, auf Befehl des Amts - Vorstandes, durch Gendarmen Petitionen weggenommen worden seien, welche zur Unterzeichnung in cinem Gasthause auflagen. Die Regierung moge solche Vorgänge nicht dulden, weil dadur die Gemüther der Bürger gegen die Regierung erbittert würden. Staatsrath von Rüdt und Minister-Direktor Eichrodt erklären, daß gegen das Petitioniren feine Verbote ergangen seien, nur habe das Amt darauf zu achten, daß dabei keine polizeiwidrigen Verhandlungen vorkommen. Welcker beru- higt sh hierbei, da aus dieser Erklärung die Beamten entnehmen würden, daß g Ausübung des verfassungsmäßigen Petitionsrehts nicht stören dürfen. Me

f Die erste Stände-Kammer hat am 5ten d. bezüglih des Antrags des Freiherrn von Andlaw auf Einführung von Ehrenschiedögerichten zur Verhütung der Duelle beschlossen: „Die Kammer, obwohl die au von der Großherzogl. Regierungs - Kommission gewürdigte hohe Bedeutung dieses Gegenstandes vollkommen anerkennend, geht in An= betrat, daß dem Zweikampfe von Seiten der Regierung dermalen nur dur angemessene Straf - Bestimmungen, nicht aber durch eine Anordnung im Sinne der Motion entgegengewirkt werden kann, zur Tagesordnung über. Vorher war der Antrag des Freiherrn von Andlaw selbst verworfen worden.

Anhalt-Deßau. Deßau, 17. Febr. (D. A. Z.) Obschon

für das Schulwesen und besonders für Armen- und Waisen-Verpfle- gung im Deßauischen bereits viel gethan worden is, indem nicht nur in den Städten Deßau und Zerbst Anstalten zur Detones und Erziehung verwaister Kinder bestehen, sondern au die Kinder armer und weniger bemittelter Aeltern in den Armen- und Freischulen, sowie im ganzen Lande unentgeltlichen Unterricht genießen, und in Zerbst auch eine Anstalt für verwahrloste Kinder, in welcher ihnen Ünterricht und Erziehung zu Theil wird, seit einigen Jahren angelegt worden is, so hat dies doh noch nicht ausreichend geschienen, und es is daher im Dezember v. J. eine neue Schul- und Erziehungs- Anstalt zur Aufnahme und Beaufsichtigung armer Kinder jedes Alters und zur Unterrichtung der älteren Kinder, dur bloße von Menuschen= freunden aufgebrahte Privatmittel in Deßau gegründet und damit die bisher bestandene Kleinkinder = Bewahranstalt vereinigt worden. Ju dieser wohlthätigen und für die jevige Zeit, wo \ich die Armuth sehr vermehrt, höchst zweckmäßigen Anstalt sollen Knaben geeignete Beschäftigungen lernen, um sich eins ihren Broderwerb {assen zu fönnen, und Mädchen zu aller Art weiblicher Thätigkeit angeleitet werden , um brauchbare Dienstmädchen und einst gute Hausfrauen zu werden, und es werden dadur die Kinder der ärmeren Volksklassen vor Verwilderung und Verwahrlosung besser gesichert, besonders aber solhe Kinder, deren Aeltern faul und liederlich sind und einen un- sittlichen Lebenswandel führen, oder wegen ihrer Aufführung oder wegen Verbrechen ihrer Freiheit beraubt sind. Die segensreichen Fol=- gen dieser menschenfreundlihen Anstalt werden nit ausbleiben.

Bei Gelegenheit der Feier des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums eines anhalt-deßauischen Advokaten und der dabei stattgefundenen Ver- sammlung der anhaltischen Advokaten auf der Eisenbahn-Restauration bei Roßlau wurde die Stiftung eines Vereins der Advokaten der drei Herzogthümer Anhalt besprochen und beschlossen. Dieser Verein be= zweckt, wissenschaftliche Bildung und praktische Tüchtigkeit unter den Advokaten zu vermehren und das Ehrgefühl zu befördern. Man ist bereits damit beschäftigt, die Statuten zu entwerfen, und übereinge= fommen, eine Zeitschrift zur Besprehung wissenschaftliher und prakti= her Rechtsfragen zu begründen, woran auch die Advokaten der s{hwarz=

burg-sondershausishen und rudolstädtischen Lande Theil nehmen werden.

Freie Städte. XX Frankfurt a. M., 17 Febr. Se. Durchlaucht der Fürst von Leiningen is seit einigen Tagen von Ko= burg zurück, Der Kaiserl, russische Gesandte dahier, Herr von Oubril,

Wichtigkeit is für die Erreichung des Zieles, das die Geologie sih gesteckt hat, is das Studium der Ueberreste einer unter E enen organischen Schöpfung, Lange Zeit hindurch hielt man diese Reste theils für zufällige Bildungen und nannte sie Naturspiele (lusus naturae), gleihsam als hätte die Natur sich zuweilen den Spaß gemacht, Formen lebender Wesen aus rohen Felsmassen nachzubildenz theils glaubte man in ihnen die Beweise für die Sündfluth zu finden, Erst nachdem man sie für. das erkannt, was sie wirklich sind, nämlich Reste von Geschöpfen, die einst auf der Erde lebten, als man aufhörte, sie als Kuriositäten zu betrachten, und als die Wissen- chaft sich ihrer bemächtigte, erst da wurde das Studium derselben frucht- bringend für die Entwickelung der Geologie, j / Wenn nun für den Geologen von Fah auch die unteren Thierklassen von großer Wichtigkeit sind, da z. B, die Muscheln zur Bestimmung des relativen Alters der Gebirgs-Schichten dienen, so sind es dagegen vorzugs- weise die Reste der höheren Thierklassen, und unter diesen namentlich die der Säugethiere und Reptilien, die durch Größe oder wunderbare Formen ein allgemeineres Interesse erregen, als dic unscheinbaren Steinkerne der untergegangenen Muscheln, deren Werth eben nur der Geolog zu beurthei- len vermag, Es dürste daher wohl nicht unpassend erscheinen, über ein in Nord-Amerika E Thier von wahrhaft riesenmäßigen Dimensio- en einige Worte zu sagen. ; / z L Hétr Albert Koch, ein Deutscher, in St, Louis am Mississippi im Staate Missouri ansässig und Eigenthümer des dortigen Museums, welcher dem hiesigen zoologischen Museum bereits mehrere werthvolle Gegenstände übersandt hat, is der Entdeer des erwähnten Riesenthieres der Vorwelt, Er hatte in Erfahrung gebracht, daß in dem Lande der Osagen (so genannt von einem ehemals dort wohnenden Judianer-Stamme), am Flusse glei- ches Naméns, der in Ozark Mountains entspringt und anderthalb Meilen unterhalb Jefferson, der Hauptstadt des Staates Missouri, \sich in den Missouri ergießt, Knochen von kolossaler Größe und selisamen Formen vor- fämenz er mate sich daher sogleich mit fünf Arbeitern dorthin auf, und brachte fünf Monate lang unter Entbehrungen und Gefahren aller Art in jener Wildniß damit zu, die Ausgrabungen zu leiten, Es gelang ihm, außer zahlreichen anderen interessanten Gegenständen, ein. vollständiges Ske- lett eines Thieres aufzufinden, das sowohl hinsichtlich seiner Größe, als der wunderbaren Form seiner Stoßzähne bis jeyt unter den lebenden wie unter den fossilen Thieren einzig dasteht. 1A aus Das Gerippe dieses wunderbaren Thieres hat eine Länge von 30 Fuß" und eine Höhe von 15 Fußz ein ausgewachsener Elephant würde sich da- her zu demselben, wie ein Lamm zum Mutterschafe lten. Der mißt von der Spiye der Nase bis S Naden 6 Fuß ‘der

4 Fuß. Der Schädel ähnelt mehr dem des N M iten oder Mastodon, An jedem Vordersuse hat es