1844 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Bekanntmachung. Seine Durchla

Zahre 1838 l y 2 ir die beste Anleitung zur T

þ) von Süd - Deutschland,

Z ; 50 D in Gol s en beschlossen. : einen Preis von 50 Dufatcn in Gold au zusehß sind sene dem Urtheile

3- Kommission nicht für preíswürdig erkannt worden, und auf iribschaftliche Wochenblatt für das Großherzogthum r 1842 erfolgte Wiederholung der Preis-Aufgabe ist

Die hierauf eingekommenen Konkurrenzschriften der Prüfung die durh das landivi Baden am 95, Februa

Bekanntmachungen.

[218] Nothwendiger Verkauf. Land - uud Stadtgericht zu Culm, ;

Das aus 897 Morgen 129 (J Ruthen preußisch Aer -, Wald - und Wiejensläche bestehende Erbpachts gut Pien nebst Schlonc , cxcl, einer steis- mit ‘dazu be nuten Flähe von 80 Morgen, von welchen jedoch nicht nachgewiesen, wie sie zu dem Gute erworben, ab- geschäßt auf 12,288 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein in der Negistratur einzusehenden Tare, soll

am 4. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

163] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19, Januar 1844, Die dem Maurerpolier Rudloff zugehörige Hälste

des in der Elisabethstraße Nr. 12a an der Eke der

fleinen Frankfurter Straße belegene, im Ganzen zu

18,726 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. taxirten Grundstücks, soll

am 27. August 1844, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothelenschein sind in der Registratur einzusehen,

ut der Herr Fürst von Fürstenberg- haben im

aration des Grund und Bodens mit Rüc- Fh auf die landwirthschaftlichen Verhältuisse a) von Nord- Deutschland,

sind vom 41. Beträge dagegen in Empfang zu nehmen.

1219] Belau tmasG un g.

Der ehemalige hiesige Bürgermeister Michael Loch- naun hat in seinem Testamente d. d. Prettin, den 10, Juli 1753 ein Legat von 1000 Nthlru. zu einem Stipendium ausgeseßt und bestimmt, daß die jährlichen Zinsen davon an 50 Rthlr.

1) allezeit einem seiner Verwandten, der auf der Uni- versität studirt, resp. 3 und 5 Jahre, oder wenn ein solher niht vorhanden, einem Sohne von seiner Verwandtschaft, der zu einer Profession oder einem Handwerke schreitet, auf eiu Jahr, oder einer Tochter aus seiner Verwandtschaft, wenn die- selbe heirathet, ebenfalls auf ein Jahr ;

wenn von allen diesen Niemand vorhanden : denjenigen aus des Stifters Ehefrauen, Marien Dorotheen geb, Strauch, Verwandtschaft, welche auf einer Universität den Studien oblägen ;

wenn auch solche nicht vorhanden,

5) den studirenden Söhnen hiesiger Geistlichen, und in deren Ermangelung

6) den studirenden Söhnen hiesiger Bürger auf drei Jahre, endlich aber

7) dem hiesigen Gottesfasten anheimfallen sollen,

Für das verflossene Jahr 1843 hat sich keine genus- berehtigte Person grmeldet, daher wir nah Vorschrift des uns über die Verleihung dieser Zinsen ertheilten Negulativs vom 4, August 1834 alle diejenigen, welche nach Vorstehendem auf diese Zinsen für das Jahr 1843 einen Anspruch zu haben glauben, hiermit auffordern, sich bei uns binnen §8 Wochen, längstens aber bis zum

20 April d, 5,

chriftlich zu melden und sich gehörig zu legitimiren,

widrigenfalls diese Zinsen pro 1843 dem hiesigen Got-

tesfasten zugesprochen werden würden,

Prettin bei Torgau, den 19, Februar 1844,

Der Magistrat als Collator der Lochmannschen Stiftung,

[213 % h | Bekanntmachung.

Nah §. 9. des Nachtrags zum Statut der Berlin- Potsdamer Eisenbahn - Gesellschaft sollen die im Wege der Amortisation eingelösten Prioritäts-Actien in (Gegenwart zweier gerichtlicher Notare verbrannt, und daß dics geschehen, durch die öffentlihen Blätter be- fannt gemacht werden. Demzufolge is am heutigen Tage die Verbrennung der am 26. Januar v, J. durch das Loos gezogenen und demnächst eingelösten Priori- täts-Actien

Nr. 13, 31, 63, 94, 266. 271. 282. 387. 626. 744,

767. 822. 919, 981, 1101. 1110, 1248, 1251, 1317, 1391, 1568. 1718, 1719. 41769, 1815, 1820, 1865. 1929, 1964, 29 Stück à 200 Thlr, == 5800 Thlr, mit den dazu gehörigen Cou- pons vom 1, Juli pr. abz so wie die am 27, Januar 1842 verlooste und uun- mehr eingelöste Prioritäts-Actie Nr, 720 à 200 Thlr, mit den dazu gehörigen Coupons vom 1, Juli 1842 ab, erfolgt, was hierdurch öffentli bekannt gemacht wird,

Berlin, den 20, Februar 1844,

Vie Direction der Berlin-Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft.

[214] 2 Bekanntmachung.

Bon den in Gemäßheit der §8. 4, und 8. des Nach- trags zu den Statuten der Berlln- Potsdamer Eisen- bahn - Gesellschaft am 26. Januar v. J. verloosten 34 Stück Prioritäts - Actien sind die Actien Nr, 900, 1302. 1374, 1522, 1966. bisher nicht zur Einlösung präsentirt worden, und haben deshalb in dem heute angestandenen Termine nicht verbrannt wer- den können, Wir fordern die Jnhaber derselben hier- mit wiederholt auf, sie zur Einlösung einzureichen, und mahen darauf aufmerksam, daß ihre Verzinsung be- reits am 1, Juli v. J. aufgehört hat,

Rd 20. Februar 1844, \e Direction der Berlin-Potsdam Cisenbahn-Gesells4afi. “M

[215]

In Folge 25}stten v, M. des Nachtrages

mer Eisenbahn - Gesellschast h

1 T. Da 8, in - Potsda- eule folgende Nummern

unserer Prioritäts-Actien durch das Loos ge-

zogen worden ;

338

bei der Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe zu Altenbur d eine einzige noh nicht beurtheilte Preisschrift eingelaufen. 5 Se. Durchlaucht der Herr Fürst von Fürstenberg wollen daher den ausgeseßteu Preis hiermit erneuern, und zwar unter folgenden Bedingungen: 1) Die Bewerbungen, von welchen Niemand ausgeschlossen is, müssen längstens bis zum 1, September 1844 an die Vorstände der V111, Ver- sammlung der deutschen Land- und Forstwirthe zu München einge-

sendct werden.

2) Die Arbeiten müssen ein Motto führen, und dasselbe Motto muß auf dem Schreiben stehen, welhes dem Namen des Bewerbers, der bei der Arbeit nicht genannt wird, versiegelt enthält,

überlassen.

Allgemeiner Anzeiger.

Nr. 89,97, 472, 420, 550. 587. 619, 622, 680. 745. 790, 7906831 STS; 1030/4012 1433, 1184. 1286. 41336: 1415. 1425. 10442, 1505. 1580, 107. 1636. 1660. 1674, 1682, 41712. 4853. 1882. 1891, 1901. 1975,

36 Stück à 200 Thlr. Thlr. 7200.

Diese Actien nebst Coupons vom 41. Jrli e, ab

Juli c, ab bei uns einzureichen und die

Vom 41.

Juli c. ab werden auf diese Actien keine Zinsen wei-

ier vergütigt.

Berlin, am 20. Februar 1844.

Die Direction der Berlin-Potsdamer

Eisenbahn-Gesellschaft,

% . - (de S - u

- Rheinische Eisenbahn 3 152 h F E 4 21 Gesellschaft.

N Von den vollständigen Verhandlungen - der am 15/16. Januar e. hierselb statt gefundenen außerordentlichen General-Versammlung sind Abdrücke bei den Herrcn Mendelssohn & Co. und bei den Herren Gebr, Schickler in Berlin niederge- legt, woselbst diejenigen Actionaire, welche ein näheres Juteresse an diesen Verhandlungen nehmen, Exemplare in Empfang nehmen könncn, Köln, den 14. Februar 1844. Die Direction der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft. Hirte, Spez. Dir, Subst,

Verein für Pferdezucht und (161 MPferdedref}fur.

Die im Dezember v. J. ausgeschte General - Ver- sammlung zur Ablegung der Rechnung und Wahl neuer Mitglieder des Verwaltungsraths in Stelle der ausscheidenden findet am Mittwoch den 6. März d. J., Mittags um 412 Uhr, im Lokal des Herrn Stallmei- sters Seeger statt. Beilin, den 20. Februar 1844, Direktorium des Vereins für Pserdezucht und Pserde-

dressur. Graf v. Notiz. A. Falckmann.

[61]

Nachdem der Kaufmann Moses Hirsch hierselbst am 8, Juni 41842 verstorben und von der Vormundschaft der Kinder desselben, mit obervormundschaftlicher Ge- nehmigung, dessen gesammter Nachlaß, namentlich auch die dazu gehörigen, von dem Verstorbenen pfandweise besessenen, am Pferdemakte, in der Sandstraße und auf den Kränchenhagen belegenen Häuser A. 11, Nr, 194, 195, 196, 197 und 250 des städtischen Häuser - Kata- sters, so wie die von ihm en gros et en detail ge- führte Manufaktur - Waaren - Handlung an den ältesten Sohn desselben, den Kaufmann Heymann Hirsch hier- selbst, käuflih überlassen worden, so sind zu desseu Si- cherheit Erbschafts- uud Schtild -Proklamata erkannt, und werden alle diejenigen, welche dingliche oder per- sönlihe Forderungen an den Nachlaß, in so weit solche bis zum 8, Juni 1842 existent geworden, zu haben ver- meinen, geladen, solche, bei Strafe der Abweisung und Auferlegung eines ewigen Stillschweigens, in dem Ge- richts wegen auf

den 22, April d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termin anzumelden, und sind nur diejeni- gen von der Anmeldung cntbunden, denen ante termi- num ein vom Gerichte bestätigter, ihre Forderung richtig angebender Postenzettel wird vorgelegt werden, wenigstens haben diese keine Erstattung der Liquida- tionsfosten zu gewärtigen.

Signat. Güstrow im Großherzogl, Stadtgericht, den 15, Januar 1844,

217] l Jn der Schuldsache des Friederih Leopold von Ples- sen, vormals auf Dolgen, jeßt zu Hirschburg, is zur Anmeldung von Forderungen und Ansprüchen an den- selben, unter Production der Originalien und sonstigen \chrifilihen Beweismittel, ein Termin auf den 4, Mai dieses Jahres, so wie zum Versuche eines Ver- gleihs zwischen dem Schuldner und seinen gesammten Gläubigern, auch zur Deduzirung der Priorität der an- gemeldeten Forderungen ein Termin auf den 6, Juni dieses Jahres angesegt, weshalb die von Plessen- {hen Gläubiger, mit Hinweisung auf die den Melen- burg Schwerinschen Anzeigen vollständig inserirten La- dungen hierdurch öffentlich peremtorish geladen werden, an den gedachten beiden Tagen, Morgens 11 Uhr, auf Großherzoglicher Justiz - Kanzlei hierselbst entweder in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, und zwar in dem ersten Termine unter dem ein für allemal angedrohten Nachtheile, daß sie mit ihren Forderungen und Ansprüchen von der Masse wer- den abgewiesen und resp. mit den Originalien als Be- weismittel werden ausgeschlossen, und in dem zweiten Termine unter dem ein für allemal angedrohten Nach- theile, daß sie ín die in demselben Gerihtêwegen zu machenden oder endlich zu regulirenden Vergleihs-Vor- schläge einwilligend werden angenommen und mit der P aaeitung werden ausgeschlossen werden, ergleichs - Ablehnungen oder Fristgesuhe von Bevoll- mächtigten werden übrigens nur im Falle einer auf Wi- derspruch gerichteten Spezial - Vollmacht, blos e schrift- liche Erklärungen aber überall nicht beachtet werden. Rostock, den 15. Februar 1844, Großherzogl, Melenburg-Schwerinshe Zustiz-Kanzlei. von Both. F. L. Kossel,

Citerarishe Anzeigen. Durch alle Buchhandlungen Deutschlands is zu ha- ben, ín Berlin (Stechbahn 3), Posen und Brom-

berg bei E. S. Mittler:

[209] Thomas

. D 2 » . y allgemeines Bicharzneibuch. Dritte Auflage. Ar Theil: Kuren an Pferden, neu bearbeitet vom Major v. Tennecker. Preis 7 Thlr. 2x Theil + Kuren am Rindvieh, Schafen und allen übri- gen Hausthieren, neu bearbeitet vom Kreis - Thierarzt Ziller, Preis 3 Thlr, fri Theile zusammen nur 1 Thlr.

Alle Beurtheilungen über dieses Werk sprechen sich dahin aus, daß es für Nicht-Thierärzte und besonders für den Landmann das brauchbarste Vieharzueibuch ist, da es wegen der einfachen naturgemäßen Mittel und der populairen Sprache mchr als jedes andere thierärzt- lihe Weik in die Hände des Landmanns gehöre, und die größte Verbreitung verdiene,

In allen guten Buchhandlungen i nunmehr zu haben;

Muysterien von Veilin

von

L Schubar.

E16 A

Zweiter unveränderter Abdruck. 8. eleg. brosch. 230 Seiten. 4 Thlr,

Der Name des talentvollen Verfassers der „M e- moiren eines Verurtheilten“, „Memoiren eines Edelmannes“, „Louise“, „St, Trüyen“ 2c, überhebt uns dec besonderen Empfehlung eines Bu ches, dessen erste sehr starke Auflage innerhalb weniger Tage vergriffen worden, Der zweite Band wird binnen 14 Tagen zux Versendung fommen.

Berlin, Carl Heymann,

[220]

Bei Ernst Günther in Lissa und Gnesen ist er- schienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in

Berlin vorräthig in der (Enslins%en Buchhdl|., ( Breite Str. 25:

Preußens Preßgeseße ] D D ér

F . . 4 Buchhandel in Preußen. Eine systematische Bearbeitung der betreffenden Gesebe und ministeriellen Verordnungen; nebst Anhang, be- treffend die Konzessionirung der Buchdrucker, Lithogra- phen u, dgl. und über die Leihbibliotheken, von Aer,

Land- und Stadtgerichts-Nath.

8, gehestet, Preis: 225 Sgr.

[216

[205] N 10 A

Durch hohe Verfügung des Großherzogl. ba- denshen Ober-Studienraths in Karlsruhe ist kürzlich der

Leitfaden beim Unterrichte in der Naturlehre

für Progomnasien, Bürger- und Gewerbeschulen von Dr. C. Agthe, Lehrer am Progymnasium zu Goslar, gr, 8, nebst 2 Kupsertafeln mit 61 erläuternden Abbil- dungen in 4,, Hannover in der Hahn schen Hof-Buch- handlung, 5 Thlr. in den sämmtlichen höherenBürgerschulen des Großherzogthums Baden zum ausscließli- hen Gebrauche eingeführt worden und allen ähn- lihen Lehr-Anstalten fernerhin um so mehr zu empfeh- len, da dieser Leitfaden in klarer Uebersicht und gedrängter Kürze nicht nur die wichtigsten Lehren der Phvsif, sondern auch das Nöthigste aus der po- pulären Astronomie und der ph vsishen Geo- graphie enthält, und wegen der Masse von er- läuternden Beispielen, so wie wegen seiner R ei ch - haltigfeit, lihtvollen Ordnung und guten Ausstattung seinem Zwecke vollkommen entspricht. Derselbe is in Berlin (Stechbahn Nr, 3), Posen und

Bromberg durch (E. S, Mittler zu beziehen,

[211] In der

Gropiusschen Buch- u. Kunsthandlung, Königl. Bau-

\chule Laden Nr. 12, so wie in allen anderen Buch-

handlungen Berlins, sind nachstehende Zeitschriften zu

haben: / Allgemeine Moden- Zeitung,

46r Jahrg. Preis mit circa 64 illum, Stahlstichen 6 Thlr., mit 416 dergl. 8 Thlr, Beide Ausgaben enthalten noch 26 der feinsten engl. Holzschuitte. ote u r. z Gazette des journaux srançais. 13me année. Paraît tous les huit jours, Prix avec 92 gravures 6 Thlr., le texte seul 4 Thlr. Blätter aus der Gegenwart.

Mit Abbildungen. 15r Jahrgang. Preis 4 Thlr. Das Heller-Magazin , begleitet von der Schnellpost für Moden, 2r Jahrg. Mit SORO: 52 folor. Mode- fupf. Pr, 3 Thlr, hne die kolor, Modelupf, 1 Thlr.

15 Sgr,

3) Die Preis-Erkennung wird der Versammlung der deutschen Landwirthe

4) Die gekrönte Arbeit bleibt Eigenthum des Verfassers, dieser ist aber gehalten, solche binnen Jahresfrist in den Buchhandel zu geben,

__Die landwirthschaftlichen Gesellschaften und Vereine werden gebeten diese Bekanntmachung in ihre Zeitschriften aufnehmen zu wollen. München, den 15, Februar 1844.

Die Vorstände der V11T. Versammlung der deutschen Land- u, Forstwirthe. von Stichaner, Königl, Staatsrath.

Frhr, von Closen.

So eben erschien bei uns und is in allen Buch- handlungen vorräthig, in Berlin (Stechbahn 3), Po-

sen und Bromberg bei (E, S. Mittler:

Georg v. Sarachaga?'s Vermächtniß oder

Neve Fr in der

Gler- Haber Sa 6e Mit erläuternden Dokumenten und den Portraits von Jul. v, Göler, v. Sarachaga u. v, Wereffin,

8, 52 Bogen. broschirt, 40 Kr. rheinish oder

125 Sgr.

Diese Broschüre enthält alle Konsequenzen des trau- rigen Duells zwischen Ober - Lieut, Jul, v. Göler und v. Werefkin, überliefert zugleich von Sarachaga's eige- ner Hand eine bündige Widerlegung der Haberschen Schrift „reine Wahrheit“ und wird hon deshalb all- gemeines Juteresse erregen, weil sie über Veranlassung zum neulich stattgehabten zweiten Duell zwischen v, Sa- rachaga und v. Haber die authentischsten Beweise, wie au eine wahrheitsgetreue Schilderung des Duells selbst und von Sarachaga's Tode, veröffentlicht. Die Beschreibung des Duells is von einem Augenzeugen verfaßt und mit s\orgfältigster Treue wiedergegeben. Die Portraits der drei gefallenen heldenmüthigen Män- ner sind nach den besten Originalien gezeichnet,

Stuttgart, im Dezember 1843,

L, F. Nicegershe Buchhandlung (Ad, Becher).

[204]

[163 b] Anu: Vom 1, April 1844 ab erscheint im Verlage der Un- terzcichneten eine neue Zeitschrift, unter dem Titel :

Allgemeine Preußische Kommunal - Monatsschrift

für die öffentlihe Besprechung und Vertretung der städtishen und ländlihen Kommunal wie der ProvinzialständischenVerfassungs- und Verwaltungs-Angelegenheiten und Jnteressen,

Auf diese Monatsschrift wird bei allen Wohllöbl. Post - Anstalten des Jn- und Auslandes für jedes Quartal mit 2225 Sgr., und ín allen Buchhand- lnngen für das Jahr mit 3 T hlr., pränumerirt,

Jndem wir diefe neue Monatsschrift hierdurch an- fündigen, ersuchen tir zugleich die resp. Staats- und Kommunal-Behörden um geneigte Mittheilung von Bei- trägen für diese Zeitschrift, wie au jeden Bürger und Vaterlandsfreund, der den Beruf in sich fühlt, uns hierbei zu unterstüßen , sich recht bald mit uns in Kor- respondenz seßen zu wollen, Mittheilungen von Pri- vatversonen werden franco erbeten,

Posen, im Februar 1844,

Die Buchhandlung Gebrüder Scherk. [212]

Imagines , crucliatus et occasus sanctorum. Ein Band Holzschnitte aus dem 15ten Jahrhundert, die Marter der Heiligen darstellend,

Gropíus sche Buch- und Kunsthandlung, Königl, Bauschule Laden 12, [200]

Jm Verlage von Joh, Conr, Mäcken jun. in Reutlingen is \o eben erschienen;

Walker, Wilhelm (pens, Justitutsgärtner von Hohenheim), die Erziehung der Obstbäume und ihre Behandlung bis ins hohe Alter. Nach 27jährigen Erfahrungen verfaßt, Mit 14 Holz- schnitten, 8, Geh, 42 Kr, oder 125 Sgr,

Ee R S4: z Zu haben in Berlin bei (E. S) Mittler (Stechbahn 3), so wie in allen übrigen Buchhandlun- gen daselbst und anderer Orte.

137 b] : : Ein vorzügliches Torfbruh, 50,000 CIN,. groß, 5—14 Fuß tief, am Plauer -See in Mecklenburg gele- gen, i der Besißer willens, theilweise einem Anderen oder Mehreren zur Benuzung zu überlassen, und wer- den hierauf Reflektirende ersucht, sich mündlich oder in frankirten Briefen an Unterzeichneten zu wenden, Jm Falle Jemand an Ort und Stelle ein größeres Fabrik geschäft etabliren wolle, da der Torf sich ganz vorzüg- lih zu Schmelzungen eignet, is Besizer bereit, den nöthigen Bauplay abzutreten, auch is in der Nähe hinreichend Bauholz vorhanden. Der Plauer - See ist vermittelst der Elde ín Wasser - Verbindung mit Ham- burg, so wie dur einen Kanal, der durch die Müriß- See bis Fürstenberg und dann in die Havel gebt, mit Berlin, was den Absah u dien En Es . eoD, L G ‘1 S OEAR Alexanderstr, Nr. 22,

[161 b]

Alle Kindersreunde Berlins, Väter und Mütter, Großältern und Vormünder, Leh- rer und Seelsorger, welche dem beabsichtigten Vereine zur Gründung eines Kindergartens, zunächst für die noch nicht \chulpflichtigen Kinder höherer Stände, irgendwie fördernd und helfend beitreten wollen, sind freundlich ersuht, ihre Adresse Leipziger - Str, 84, 1 Treppe hoch links, gefälligst abgeben zu lassen,

[162 b] Auffordeeung. Herr Friedrich Leopold Baron Plessen auf Dolgen in Mecklenburg wird, um cinige Mittheilungen machen zu können, er- sucht, seinen derzeitigen Aufenthalt Unterzeichneten mit- zutheilen. E, Hammer & Co., Dresden,

Pläyen und Um-

Das Abonnement beträgt : 2 Kthlr. sür £ Iahr. 4 Rthlr. - #5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preisecrhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Al l-g-œx meine

Preußische Zeitung.

I

Amtlicher Theil.

“Finland. Berlin, Juhalt des Justiz-Ministerialblattes.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Verzögerung der Abreise des Fürsten Wallerstein, Vermischtes. Württem- berg. Eßlingen. Oeffentliches Schlußverfahren im Kriminal - Pro- zes, Hannover. Hannover, Statuten der Ritterschaft des Herzogthums Bremen. Baden. Karlsruhe. Berhandlungen der zweiten Kammer. Freie Städte. Hamburg. Nachträgliche Einsendung von Unterstüßungen für die Abgebrannten,

Rußland und Polen. St. Petersburg. Verwaltung des Finanz- Ministcriums an Geheimen Rath Wrontschenko übergeben. Hof-Ball,

Frankreich. Paris, Kammer - Verhandlungen, Absendung von Schiffen nach den Gesellschafts-Jnseln. Abd el Kader's Aufenthalt, Vermischtes. Berlin. Näheres über die Verwundung Gay Lussac?s. Briefe aus Paris. (Hofballz Bocuf gras. Näheres über die Besihz- nahme von Tahiti.)

Großbritauien und Frland. Unterhaus. Lord Stanlcy über Lord Russell’s Antrag. Schreiben aus London, (Zur Charakteri- if der irländischen Debatte im Unterhause; die irländische Kirchenfrage.)

Griechenland. Bricfe aus Athen, (Fortdauernde Besorgnisse; Be- \c{chlüsse der National-Versammlung in Betreff der zum Staatsdienst Be- rechtigten, der Steuer - Freiheit der Mainoten und des 3ten Artilels der Constitution; Jahrestag der Landung des Königs; Vermischtes.)

Eisenbahnen. Berlin. Nachträgliches über die General-Versammlung der Berlin-Potsdamer Eisenbahn - Gesellschaft. Düsseldorf. Bahn nach Sittard. J

Handels- und Börsen-Nachrichten, B erlin, Börsen- u. Marktbericht,

Schreiben aus Ninteln, (Neuentdecfte Briefe Friedrichs des Großen.) Königl. Schauspielhaus. („Der Freischüß‘““; Mad. Schröder-Devrient.) Wissenschaftl, Kunst-Verein. Quartett-Soirée, Neueste Compositionen von August Schäffer, Zur Kunst-Literatur.

Beilage. * + Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Kreis= Direktor Eiß feldt zu Wolfenbüttel den Rothen Adler-Orden dritter Klassez dem Professor der Jngenieur-Wisseuschaf- ten Meißner zu Braunschweig, dem Professor der s{önen Wissen=- haften, Dr. Bärreau, und dem Professor der deutshen Sprache und Literatur, Stammer, bei dem Athenäum zu Luremburg, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; fo wie

Den Rittergutsbesißer Grafen von Larxisch auf Dirschel zum Landrath des Leobschüßer Kreises, im Regierungs-Bezirk Oppeln, zu ernennen.

Bekanntma un g Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem ersten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats = Baumeister oder Bau-=-Jnspektoren oder bis zum Oktober d. J. die mündlihe Prüfung als Privat-Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit aufge=- fordert, vor dem 15, März c. sich riftli bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Lebteren der

,

Termin bezeihnet werden wird, der zu ihrer Prüfung in den Natur- Wissenschaften angeseßt ist. e hz | | Meldungen, die nach dem 15, März c. eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden. : Berlin, den 17. Februar 1844. | Königliche Ober-Bau=Deputation,

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und kommandirende General des 3ten Armee-Corps, von We yrach, von

S E O f / Der General - Major und Commandeur der 6ten Kavallerie-

Brigade, von Tieben und Hennig, von Torgau,

Veit.

Sonnabend den 24sn

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

VBerlín, 23. Febr. Das heute ausgegebene Justiz-Mini- sterialblatt enthält eine Verfügung vom 11ten d. M., welhe mit Bezug auf die in dem Allerhöchsten Landtags-Abschiede vom 30, De- zember v. J. für die Provinz Preußen enthaltene Bestimmung: „daß nicht uur die Stadtgemeinden, sondern auch die Privat-Gerichtsherren von den Kosten der Strafvollstreckung in den Zuchthäusern entbunden werden sollen“, sämmtlihe Gerichtsbehüörden der gedahten Provinz anweist, die erwähnten Kosten von den subsidiarisch verpflichteten Stadt- gemeinden und Gerichts-Obrigkeiten nicht ferner einzuziehen.

Eine Verfügung vom 12. Februar theilt einem Königl. Ober- Landesgericht Abschrift der vou dem Königl. Ministerium des Junern erlassenen, in dem Ministerialblatt für die innere Verwaltung von 1843 Nr. 441 abgedruckten Verfügung vom 27. November v. J. in Bezug auf die Verpflihtung der Stadtgemeinden zur Anlegung und Unterhaltung der Justiz-Gefängnisse und der dazu gehörigen Hof- räume zur Kenntnißnahme mit. Ein Plenarbeschluß des geheimen Ober-Tribunals, angenommen in pleno am 4. September v. J. ent= scheidet sich dahin, daß unangesessene Bürger, welchen nah §. 41 c. der Gemeinheits=- Theilungs- Ordnung vom 7. Juni 1821 ein Theil- nahmereht an der Gemeinweide zugestanden werden muß, die dafür zu gewährende Abfindung niht eigenthümlich erwerben,

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, München, 17. Febr. Se. Durchlaucht der Kron= Obersthofmeister Fürst von Oettingen-Wallerstein, mit dessen Reise nach Paris und Athen die öffentlichen Blätter sich fortwährend beshäf= tigen, befindet sich noch immer in München, und es scheint rücksichtlich dieser Reise bis jeßt nichts festzustehen. Die Verloosung in unse= rem Kunst - Verein hatte gestern Abend unter großem Zudrang der Betheiligten statt. An heutiger Schranne war die Zufuhr, na- mentlich von Weizen und Gerste, außerordentlih; man behauptet, daß im Ganzen 12,000 Scheffel Getraide vorhanden waren, aber auch der Käufer gab es ungemein viel und zumeist aus Schwaben, Der Preis des Weizens is gefallen. Die durch Trauerfälle ein- getretene Hemmung des Karnevals für die höhere Gesellschaft scheint in den leßten Tagen noch Ersaß zu finden, denn so wie in dem durch edle Geselligfeit bekannten Hause des Grafen Tascher eine jüngst stattgehabte Soirée masquée einen {önen Kreis vereinte, so füllte vorgestern die zu diesem Zweck geschmüdten Säle des Odeons die zahlreih versammelte höhere Gesellshaft und eine Auswahl ausge= zeihneter Personen, welchen einige fremde, zumeist der Diplomatie angehörige Herren, ein glanzvolles Ballfest bereiteten,

Württemberg. Eßlingen, 17. Febr. (S. M.) Gestern fand hier die erste öffentlihe Schluß = Verhandlung statt. Dieselbe betraf einen Kirchen-Diebstahl, der von einem als Soldat bereits vier= mal in Strafe Verfallenen begangen und eingestanden war. Nachdem der Gerihts-Vorstand seinen Vortrag gehalten und der Staats -= An-= walt die Anklage-Akte verlesen, beantragte derselbe für den Diebstahl an sich eine Arbeitshausstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten, sodann als Rükfallsstiafe 5 Jahre und 6 Monate Arbeitshaus, welche in eine Zuchthausstrafe von 7 Jahren und 6 Monaten zu verwandeln seien, Der Vertheidiger des Angeklagten beantragte dagegen nur 4 Jahre Arbeitshaus; nah abermaliger Einrede des Staats-Auwalts aber {loß der Vertheidiger mit der Bitte, die Richter möchten, da Arbeitshausstrafe ebenfalls auf die Dauer von 6 Jahren erkannt werden dürfe, den Angeschuldigten dazu verurtheilen. Das Urtel lau= tete auf 6 Jahre und 8 Monat Zuchthausstrafe, wobei noch dessen

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72,

Februar

nahherige Stellung unter polizeilihe Aufsicht auf die Dauer von 5 Jahren verfügt wurde.

Hannover. Hannover, 20, Febr, Die gestern ausgege=- bene Nummer der Geseß=Sammlung enthält folgende Ver- ordnung :

„Wir Ernst August 2c. Nachdem Unsere getreue Ritterschaft des Herzogthums Bremen verschiedene bei derselben seither bestandene statutarische Bestimmungen, namentlich über die Bedingungen des Ein= tritts in die Ritterschaft und die Gründe, aus welchen die Theilnahme an derselben verloren geht oder ruht, über den Rittertag und den Ge- schäftsgang bei demselben, Wahlen und passive Wahlfähigkeit, über Verleihung ritterschaftliher Benefizien, so wie über Einschüsse in die ritterschaftlihe Kasse und die Verwendung der Auffünfte von dem Vermögen der leßteren, ciner Revision unterzogen, und in einigen Punkten abgeändert oder ergänzt hat, und dann von Unserer getreuen bremenschen Ritterschaft nah Maßgabe des §. 62 Unseres Landes- Verfassungs-Gesebes unterthänigst darum nachgesucht worden ist, daß den also revidirten und ergänzten Statuten, gegen deren Jnhalt Wir nihts zu erinnern finden, Ünsere landesherrliche Bestätigung gewährt werden möge;

So wollen Wir den nachstehenden statutarishen Bestimmungen für die Ritterschaft Unseres Herzogthums Bremen Unsere Allerhöchste Genehmigung hierdurch dergestalt ertheilen, daß nah denselben in al- len darin beregten Angelegenheiten der Ritterschaft unmangelhast ver=- fahren werden, und Jeder, welchen cs angeht, sich zu richten ha- ben soll.

Hieran geschieht Unser gnädigster Wille.

Gegeben Hannover, den 12. Februar 1844.

Ernst August. G. Freiherr von Scheele.“

Statutsn der Ritterschaft des Herzogthums Bremen.

Erstes Kapitel. Ucber die Bedingungen des Eintritts in die Rit- icrschaft und die Gründe, aus welchen die Theilnahme an derselben -verloren geht oder ruht.

6. 1. Die Aufnahme in die Rítierschast ist bei derselben nachzusuchen und von ihr nach den folgenden Bestimmungen der §§. 2—6 zu bewilligen.

§. 2, Zur Begründung der Aufnahme sind von den Aufzunehmenden

die nachbemerkften Erfordernisse nachzuweisen: 41) Der eigenthümliche Besi cines in der Ritter-Matrifel stehenden Gutes von dem erforderlichen Rein- Ertrage (§8. 3—6) und mit einem angemessenen Wohnsize, welcher in einer gestatteten Brand-Versicherungs-Anstali mindestens zu dem Werthe von 1500 Rihlr. versichert sein muß; 2) die Abstammung durch cheliche Geburt von cinem adeligen Geschlechte, in welchem entweder cin Ajcendent des Aufzunchmenden im Mannsstamme bereits Mitglied der Ritterschaft gewc- sen oder der Aeltervater des Lebteren im Mannsstamme (Vater des Groß- vaters) bereits adelig geboren ist; 3) ein Alter von wenigstens 25 Jahren Außerdem is ein unbescholtener Ruf erforderlich. :

§. 3. Der im vorstehenden Paragraphen erforderte Nein-Ertrag eincs Nittergutes soll jährlich wenigstens betragen, wenn der Bewerber von einem Mitgliede der Ritterschaft in männlicher Linie abstammt, 600 Rithlr., im anderen Falle 800 Nthlr.

sg. 4, Dieser Rein-Ertrag darf nur aus gutsherrnfreien, im Herzog- thume Bremen belegenen Grundstücken, oder aus Gefällen, welche aus dem Herzogthume Bremen bezogen werden, oder aus den von solchen Gefällen erwachsenen Ablösungs-Kapitalien hervorgehen. Jn Ansehung der Ablöfungs- Kapitalien tritt jedoch die Einschränkung ein, daß deren Ertrag nur während der ersten zehn Jahre nach erfolgter Ablösung in Anrchnung kommen darf.

§. 5. Als Ertrag der Grundstüke wird das ermittelte Grundsteuer- Kapital angenommen. Jndeß steht es dem Bewerber frei, den nachhaltigen Ertrag von Forsten, durh ein Gutachten der betreffenden Königl. Forst- Inspection von anderen Grundstücken, nah dem gehörig bescheinigten Durchschnitts - Pachtertrage in den leßten zehn Jahren , ermüteln zu lassen, Der Werth der Gefälle is nah den Grundsäßen der Ablösungs - Gesetze festzustellen. Der Werth der Gutsgebäude is bei Ermittelung des Rein- Ertrages überall niht in Abrechnung zu bringen.

8, 6, Von dem Brutto - Ertrage sind die Staats -, Gemeinde-, Kir- chen- und Schul-Lasten abzuseßen, und zwar, so weit deren jährlicher Be-

trag nicht bestimmter zu: ermitteln ist, nah einem billigen Anschlage,

Neuentdecte Briefe Friedrich's des Großen.

1% Rinteln, 19. Febr. Jn der Bibliothek des Freiherrn von Sellersheim auf dem Rittergute Eisbergen im Regierungs-Bezirk Minden is kürzlich eine große Anzahl unedirter Briefe von Friedrih dem Großen aufgefunden worden, wovon einge diplomatischen und philosophischen Jn- halts, der größcre Theil aber an den Großvater des jeßigen Besißers von Eisbergen, den Geheimen Rath, Erbschenk und Stiftshauptmann Freiherrn von Schellersheim in Quedlinburg, gerichtet sind, die höchst interessante Ansichten und Anfragen über Stifts-Verhältnisse enthalten. Bekanntlich be- sit diese Bibliothek außer vielen italiänischen und altdeutschen Mauuskripten einige werthvolle Manuskripte griechischer und lateinischer Autorenz die ita- liänischen Manuskripte sind meistens dur die Mutter des Freiherrn von Scthellersheim, eine geborne Gräfin Lucatelli, dahin gekommen,

Königliches Schauspielhaus. Der Freishüß. Madame Schröder-Devrient,

Als der „Freishüg““ sch von Berlin aus durh ganz Deutschland und bald über die Marken desselben hinaus Bahn brach, waren es zunächst die demselben eingewebten Lieder und Chöre, welche im Volk den allgemeinsten Wiederhall fanden, eben weil sie vom Komponisten aus Volkstönen zusam“ mengesept waren. Der „„Jungfernkranz““ is inimer als ein westphälisches Volks- lied angeführt worden. Beim Singen desselben wird es shwer, den Schluß zu treffen, weil es in der Terz schließt, während man sonst gewöhnt is, daß alle Lieder und Arien in der Tonika shließen. Anfang und Schluß des Jäger-Chors is aus zwei verschiedenen österreichishen Bolksliedern genom- men. Man vergleiche „Oesterreichische Volkslieder mit ihren Singeweisen, gesammelt dur Ziska und Schot tky“, Pesth 1819, S, 54, Der Mit- telsaz rührt von Karl Maria von Weber her. Bei genauer Zergliederung wird man auch finden, daß der genannte Chor aus drei verschiedenen Ele- menten besteht, welche auf das geistreihste zusammengeseßt sind, Weber ercellirte überhaupt in der genialen Zusammenstellung abrupter Säße, was insbesondere aus seinen Ouvertüren erhellt. Wer würde z, B, beim An- hören der Eröffnungs - Symphonie zum „Freischüß“, die doch \o viel Fluß und geistigen Zusammenhang hat, daß man sie sogar in Worte umzuschrei-

ben versucht hat, es ahnen, daß sie nur eine Mosaik von Stellen aus der Oper sei, Als außergewöhnlich is von der Einleitung zu der fraglichen Ouvertüre noch zu bemerken, daß eine A-Pauke angebracht is, während im Allegro die gewöhnlichen G- und C-Pauken verwendet sind. Jm Allge- meinen aber is diese Tondichtung, um ganz und überall als Volks - Oper Eingang finden zu können, vom Komponisten mit so einfachen Mitteln als nur möglich angelegt. Auch das kleinste Orchester kann sie leicht geben, da von außergewöhnlichen Jnstrumenten nur das Piccolo und die Baßposaune ange- bracht sind. Die Sing-Partieen sind ebenfalls so gehalten, daß selbst angehende Talente sich mit Glück in ihnen versuchen können, wenn nur Frische der Stimme vorhanden is. Madame Schröder-Devrient hatte bei der Aufführung des Freischüg am 20sten die Partie der Agathe übernom- men, Die große Arie îm zweiten Aft „Nie nahte mir der Schlummer sang sie mit reinem Gefühl und unter feiner Nüanzirung der verschiedenen, in ihr ausgesprochenen Seelenstimmungen, durch Beifall mehrmal unter- brochen, Es is Weber’n zum Vorwurf gemacht worden, daß die Melodie ¡Süß entzüct entgegen ihm“, welhe den Glanzpunkt der Oper, ihrer Ouvertüre und ihres Sclusses bildet, nah Ludwig Berger's Aussage (gemäß Schilling's „Universal-Lexifon der Tonkunst“) aus einem Klavier- Konzert von Louis Böhner entnommen ist, Auch in dem Terzett des zweiten Aktes, worin die drei heterogenen Charaktere so charakteristisch aus- einandergehalten sind, war ihre Mitwirkung rühmlih. Jm dritten Aft trug Mad. Schröder-Devrient die shöne gesangreihe Cavatine in As-dur Und ob die Wolke sie verhülle‘“ zwar recht ausdrucksvoll und auch mit Beifall vor: doch scheint das Tragen, das heißt das sanfte Anseßen, An- \{hwellen und Verhallen des Tones nicht mehr in ihrer Macht zu liegen. Die vielen in diesem Musikstükk vorkommenden gehaltenen Töne, z. B. das hohe (zweigestrihene) As mit der darauf folgenden absteigeuden Tonleiter, geben die anlockendste Gelegenheit dazuz doch Mad. Schröder - Devrient ließ sie immer unbenugt vorübergehen, seßte den Ton sofort scharf an und hielt ihn bei gleihmäßiger Stärke bis zum leyten Momente seiner Dauer, ohne ihn an Kraft abnehmen zu lassen, aus. Nichts aber giebt gerade einem kanta- beln Gesangstücke mehr Reiz, als die oben bezeichnete Gesangsart. Durch diese wird erst Bedeutung und Leben, mit einem Worte: Seele in die sonst kalten Töne gehauht, So lieb uns also Mad. Devrient als leidenschaftliche dramatische Sängerin noch immer is, fo wenig kann sie uns im Vortrag rein lyrischer Ge-

sänge zufriedenstellen, und möge sie bei Wahl ihrer Gastrollen sowohl hierauf,

als auch sonst auf mehr ihrer Persönlichkeit anpassende Particen Rücksicht neh- men. Nach dem Brautjungsfernliede bemerkten wir bei ihrem Abgange, wo sie mit dem Kranze geschmückt erscheint, auf vielen Gesichtern ein ironisches Lächeln, das wir jedoch aus Achtung vor der Künstlerin unterdrückt gewünscht hätten. Die Partie des Aennchen, von Dlle. Grünbaum durchweg brav wiedergegeben, is schwieriger als die der Agathe, und erfordert zu cinem naiven Spiel auch {on größere Sicherheit im Vortrage, besonders im Ter- zett bei der Stelle „So is das Jägerleben““. Hier griff die Sängerin eben so fest ein, als ihr Vortrag der Humoreske „Kommi ein schlanker Bursch gegangen. erheiterte. Aennchen's (in der Dichtang freilih höchst matte) Romanze vom Kettenhunde Nero mit der obligaten Viola (wenn wir nicht irren, von Hrn, Konzertmeister L, Ganz gespielt) sang sie mit trefeudem Humor, und wußte besonders auf höchst naive Weise die Pointe herbeizu- führen, Das genannte Junstrument is in dieser Composition mit besonderer Sinnigkeit angewendet. Solche Obligatbegleitungen sind în neuerer Zeit wieder häufiger geworden; bei Mozart kamen sie nicht selten vor, und er hat z. B. im Titus das Basscthorn, im Don Juan das Cello mit wunder- barer Wirkung obligat genommen, Hr. Ditt legte als Max Proben wesentlichen Fortschrittes ab, die auch vom Publikum lohnend anerkannt wurden. Der Rolle des Kaspar ist Herr Bötticher in jeder Beziehung gewachsen, und füllte sie so glänzend aus, daß er am Schluß gerufen wurde, während der Name der Mad. Schröder - Devrient klanglos verhallte. Wie dankbar is aber auch diese Partie, wie wohlbedaht von Scene zu Scene. Im Trinklied (bei dessen Vortrag wir übrigens die zur Natur Kaspar's gar nicht passenden Tanzbewegungen weggewünscht hätten) is die Pielflôte von wahrhaft satanisher Wirkung. Bei der Schluß - Arie des ersten Akts hat, obwohl sie keine Reminiscenz genannt werden darf, dem Komponisten, wie man hört, doch unwillkürlich Pizarro's Rache - Arie im „Fidelio““ vorgeshwebt. Nur hat Weber die Kraft potenzirt und in sein Tonbild noch mehr Mittel hineingebraht. Das Piccolo i| dabei noch wirksamer als im Liede verwendet, Bei den Scenen in- der Wolfsschlucht wo gezählt wird, ist ein ganz eigenthümlicher Effekt durch Anwendung der Blas - Instrumente in auseinanderfolgenden großen Terzen bewirkt, woran das Ohr nicht gewöhnt is, weil durch nacheinanderfolgende große Terzen mchrere Tonarten ohne eigentliche vorhergegangene Modulation hervorge- bracht werden, was die herkömmlichen Theorieen für unstatthaft erklären. Alle diese Besonderheiten und feineren Nüancen der Webershen Musik wur-