1844 / 60 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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scheint mit Offenheit und Aufrichtigkeit sih in die Verhandlungen mit der Pforte in Fen, daß binnen kurzem wichtige Verhandlungen

E 1G ofmáchten statthaben werden, die auf den Zustand der zwischen E so wie auf die Schifffahrt auf der unteren Donau Bee 0 Muémündungen in das Schwarze Meer Bezug haben sollen. und 1977 S quch bloßes Gerücht sein, was i niht glaube, so nähert Sollte ies Fall der Augenblick, wo eine allseitige Verständigung 1n si me ht ‘“nausweilich werden wird. Abgesehen von diesen be=- dieser Vi hältnissen scheinen namentlih Oesterreich und England, E Lage der Dinge gedrängt, auf gewissenhafte Erfüllung der dus sen zwei Mächten mit der Pforte geschlossenen Handels - Ver- träge, deren Bestimmungen häufig außer Acht gelassen werden, beste ben zu müssen, sollen anders nicht jene Verträge jede Bedeutung ver

ieren, Z A : L au! Die türkische Regierung hat in Folge des leßten Versuchs der

Miloschisten in Serbien energische Schritte gethan zur Rehabilitirung des Wutsitsh und Petroniewitsh, als der sichersten Stüßen der be- stehenden serbischen Regierung. Der russische Botschafter, Herr Titoff, soll das Versprechen gegeben haben, diese Angelegenheit in Stk. Pe-= tersburg zu bevorworten,

Percinigte Staaten von Úord - Amerika.

© New - York, 31. Jan. Der Senat is noch immer mit der von Herrn Duffie eingebrachten Bill, die Tarif-Frage betreffend, beschäftigt, und vorgestern wurde auch ein Antrag gestellt, daß der Schluß der gegenwärtigen Session des Kongresses auf den 41. Mai festgeseßt werden möge. Gestern bestätigte der Senat auch den Ver trag mit Meriko, betreffend die Ansprüche der Bürger des einen Staats an den anderen und deren Feststellung, zu welchem Behufe nach dem Iortlaute des Vertrags beiderseitige Commissaire in Mexiko zusam mentreten sollten. Jn diesem Betreff aber hat der Senat eine Mo- dification des Vertrags vorgenommen, indem er dafür verlangt, daß die Commissaire beider Staaten in Washington zusammentreten sollen. Ein Antrag des Herrn Benton betrifft die Streitfrage des Oregon-

Gebiets und ein anderer desselben Mitgliedes eine Anzahl Sklaven, die seit Abschluß des Vertrags von 1842 auf britisches Gebiet si geflüchtet haben. “Ju Betreff der Oregon-Frage hatte {hon in einer früheren | Sizßung Herr Semple einen Antrag gestellt, zu dem Zwee, die | Regierung der Vereinigten Staaten solle der britischen ankündigen, daß sie die vereinte Beseßung des Oregongebietes aufhören lassen wolle. Bei der Diskussion des Antrages verlangte Herr Archer, daß derselbe dem Comité für die auswärtigen Angelegenheiten zuge= stellt werde und dort bleiben solle, bis das Ergebniß der bevorstehen- den Unterhandlungen bekaunt wäre. Herr Semple aber begründete wiederholt seinen Antrag, verlangte dessen Annahme, und behauptete, derselbe stehe durchaus keiner etwa zu eröffnenden Unterhandlung im Wege. An der weiteren Debatte nahmen noch die Herren Buch a = nan, Atcheson, Archer und Benton Theil, und das Resultat war die Verwerfung. E Jm Repräsentantenhause hatte Herr Hughes eine ähnliche Resolution beantragt, allein von vielen Seiten ward auch da Ein= spruch dagegen erhoben, der sich vorzüglich auf das entgegenstehende Reglement des Hauses, welches die Debatte über den Antrag nicht zulasse, begründete. Herr Hughes stellte nun einen neuen Antrag, daß das Geschäfts - Reglement des Hauses einstweilen als suspendirt erflärt werden möge, damit die Debatte stattfinden könne. Allein bei der Abstimmung darüber, die in der Morgenstunde erfolgte, zeigte es sich, daß nicht genug Mitglieder zugegen waren, um einen gültigen Beschluß zu fassen. Als der Präsident des Comités für die auêswär- tigen Angelegenheiten, Herr Jnger soll, das Jhnen bereits mitge theilte Gutachten des Comités, welches jede Einmischung des Kon- gresses in die Sache vor Bekanntwerdung des Resultats der Unter-= handlungen mit dem erwarteten britischen Minister, Herrn Pakenham, für unzulässig erklärte, dem Hause kundgegeben hatte, _bean- tragte Herr Owen, daß in dem Berichte statt der Worte : zweckmäßig“ geseßt werde : „is es zweckmäßig.

i es nicht : i Ér wollte ain gerade das Gegentheil von dem, was das Comité vorschlug. Herr Owen glaubte den ganzen gordischen

: rzweag damit durhhauen zu können, daß er erklärte , es Ander U ne die Vereinigten Staaten, mit Großbritanien über die Oregon-Frage überhaupt auf Unterhandlungen sich einzulassen, weil dieses auch nicht einen Schatten von Recht auf das Oregon - Gebiet habe. Nach einiger Debatte wurde beshlossen, die Sache vor ein Gesammt-Comité des Hauses zu bringen; der Antrag aber, daß das Haus unmittelbar zum Comité dafür sich bilden solle, wurde mit nur 120 gegen 63 Stimmen, wie bereits gemeldet, angenommen, oder, was dasselbe war, verworfen, da der Antrag nicht die erforderliche Anzahl von zwei Drittheilen der Stimmen für sich vereinigt hatte. Ju einer darauf folgenden Sißung kam die Sache abermals vor, und Herr Owen verlangte nun geradezu eine bewaffnete Beseßung des bestrittenen Gebietes, obglei er in seiner Rede wiederholt versicherte, er sei für Erhaltung des Friedens. Herr Th omason von Kentucky entwidelte in sehr gemäßigter Rede, daß man in Anbetracht der bevorstehenden Unterbandlungen die Sache vorläufig auf si{ch beruhen lassen folle. Jm schärfsten Gegeusaße mit ihm \prah sihch Herr Wenthworth in heftiger Rede für sofortige Besißknahme des Oregongebiets gegen jede Unterhandlung in diesem Betreff aus, erklärend, wenn es an ihm wäre, so würde er Herru Packenham, noch bevor derselbe ankomme, sagen, daß die Vereinigten Staaten auch nicht einen Zoll breit Landes ab- zutreten gewilligt seien. Das Ende der Debatte war aber die Vertagung der ganzen Frage auf eine geeignetere Zeit. Es is nicht zu verkon- nen, daß die im Senate über die Frage laut gewordenen Aeußerun-= gen der bedeutendsten Redner, und die dort gefaßten Beschlüsse auch auf die des Nepräsentantenhauses ihre Rückwirkung äußerten, die auch auf die Stimmung des ganzen Landes ihren Einfluß nicht ver= fehlen wird. Mit Recht hatte Herr Archer im Senate gesagt: „Die Unterhandlungen werden wahrscheinlih nicht länger als drei Monate dauern, und wir können immer den Gang einschlagen, der uns zweckmäßig dünken wird. Jch glaube, daß wir auf unserem un- bestreitbaren Rechte auf das Gebiet bestehen können, ohne das De- forum in unseren Beziehungen zu anderen Nationen zu verlehen. Ju Betreff der Frage der Einverleibung von Texas in die Union wurde eine Motion gemacht, die allgemeine Heiterkeit erregte.

Sie wurde von Herrn Giddings gemacht und bezielte die Annahme einer Petition mit einer gewissen Änzahl von Unterschriften, worin die Bitte gestellt wird, daß dem Staate New = York v M)

rauhe aum zu bemerken, daß diese Petition nur eine Farce ns um Lei Projekt der Einverleibung von Texas in die Vereinigten Staaten ins egen dasselbe legte auh der obengenaunte Herr Wentworth mehrere Petitionen vorz in einer von diesen war jedo zuglei ausdrücklich das Verlangen gestellt , man solle Groß-

egeben werden möge, sich an Kanada anzuschließen, Lächerliche zu ziehen. britanien nicht gestatten, Texas für sich zu nehmen.

A Alt h _ Paris, 23, Febr.

, Für die Staatsgläubiger von Haiti, de- ren Zahl in Frankreich bekanntlich sehr groß ist, is die Nachricht er- freulih, daß Herr Adolphe Barrot am 18, Januar bereits auf der

370 Korvette „Aube“/ zu Port Republicain sih wieder eingeschisst hat, um nah Frankreih zurückzukehren, wohin er die zur Zahlung der am 1. Juli v. J. fällig gewesenen Zinsen der Schuld von Haiti nöthige Summe mitnimmt. Obgleich es ihm nicht gelang, auch die Unter handlungen wegen der zukünftigen Zahlungen schon dort zu einem erwünschten Schlusse zu führen, so hofft man doch, da Abgesandte der haitishen Regierung wegen Fortseßung der Unterhandlungen hie her fommen, daß auch in dieser Beziehung ein Einverständniß erzielt werden wird. Eisenbahnen.

Hamburg, 21. Febr. (W. Z.) Die Altona - Kieler Eisen bahn - Actien, welche durh Speculation bis auf 105 pCt. getrieben waren, sind jeßt nicht einmal al pari zu begeben, wie den in der lebten Zeit diese Actien-Speculationen bis auf das unsinnigste betrie ben worden sind.

„*, Aus dem Haag, 23. Febr. Das alte Projekt, eme Eisenbabu von Aacheu nach Mastricht anzulegen, is wieder zur Sprache gebracht worden und scheint jeßt mehr Ausficht auf Erfolg zu haben, als das erste Mal. Der Plan geht von einer Gesellschaft in Köln aus; die holländishe Regierung wird dadur keine Kosten haben, denn die Gesellschaft verlangt nur die Konzession und übernünmt Alles. Die Bahn soll bis St. Trond gehen und sich dort an die Bahn von Lüttich nah Aachen anschließen. Man sagt, das Projekt einer Eisenbahn von Arnheim nah Düsseldorf habe den Plan der kölner Gesellschaft hervorgerufen. Die Mitglieder dieser Gesellschaft werden die Konzession bei der holländischen und der belgischen Regte rung nahsuchen müssen. Diese neuen und wichtigen Verbindungen zwischen Deutschland, Limburg und Belgien werden dem Herzogthum, dessen Jsolirung das größte Unglück is, wieder Leben geben, Die holländische Regierung wird unstreitig die Konzession bewilligen; wird dies aber auch Belgien thun, das durch seine leßten Eisenbahn-Anla gen seine Waaren von Antwerpen auf einer anderen Linie nah Köln haft? Man muß es hoffen.

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der VVoche vom 418. bis incl. 24. Februar 3536 Personen.

Berlin-Poisdamer Eisenbahn. In der VVoche vom 20. bis incl. den 26. Februar c. subren auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 4702 Personen.

Handels - und Börsen - Uachrichten

Berlin, 28. Febr. Das Geschäft an der heutigen Börse war im Ganzen ziemlich beträchtlih. Die meisten Fouds verhielten sich fest auf ihren gestrigen Standpunkt, und besonders Hamburger wurden höher be zahlt, Oesterreichische Eisenbahn - Actien haben ihre gestrige Sieigerung vollfommen behauptet,

Stettin, 26. Febr. (B. N. d. O.) Wir erleben auch hier fortwäh- rend sehr krasse Veränderungen in der Witterung. Vorgestern früh begann ein Schneefall, der bis gestern früh anhielt und uns cine lange nicht ge- kannte Masse Schnee brachte, Bald nachher trat helles, klares Wetter ein und die Kälte steigerte sich gegen Abend bis 6 a 7 Grad. Jn der Nacht stellte sich ein neuer Schneefall ein, der bis heute Morgen anhielt und dann zum Regen und Thauwetter überging. Diesen Augenblick (Mittags) thaut es bei 3 a 4 Grad Wärme sehr stark und der Schnee verschwindet unge- mein ras, was, wenn es anhalten sollte, leicht zu bedeutenden und un- glücklichen Uebershwemmungen führen fann.

Alle Posten sind in den lezten Tagen mehr oder minder, einige selbst bedeutend verspätet hier cingetro}en, Dagegen langten die Eisenbahnzüge von Berlin nur 5 bis 1 Stunde verspätet an, und der heutige Morgenzug ist fast ganz zur rechten Zeit eingetroffen. j

Getraide. Für Weizen hat sich am Landmarkt die Steigerung der vorigen Woche behauptet. Man hat 129 /130pfd. besten uckermärkischen und märkischen noch zuleßt wieder bis 55 a 557 Nihlr, dort bezahlt. Ander- weitig blieb die Kauflust dafür seit Freitag aber matt und ist, }o viel be- fannt, uur ein Geschäft în 126/27pfd, gelbem schlesischen auf Lieferung zu 53 Rihlr. zu Stande gekommen, zu welchem Preise noch zu kaufen ist, aber Nehmer fehlen, Erlasscn wird ferner, theils in loco, theils auf Liefe- rung: 129/131pfd. alter gelber \chlesisher 577 a 58 Rthlr., dergleichen weißer 59 Rthlr.,, 125/27pfd. neuer gelber 52 a 53 Rihlr., dergl. weißer 53 a 54 Rihlr., 126/27pfd, bunter polnischer 53 Rthir. Noggen stille,

in loco 34 a 35 Rthlr, nah Qualität gefordert, auf gewöhnliche Früh- jahrs-Lieferung 337, Rthlr. bezahlt, und cher noch zu haben als zu lassen, Von 105 / 106pfd. guter schlesischer Geiste is eine Partie auf Lieferung zu 98! Nthlr. gekauft worden, Jm Allgemeinen is es aber auch damit stilier. Hafer und Erbsen unverändert, wie am Freitag gemeldet,

Landmarkt vom 24sten d,: A Weizen, Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen.

Zufuhren... 16 3 4 3 Wsy,

Preise... 0A 00 32484 O U T 16 à 18 32 à 34 Rihl,

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 255—2 %-

Nüböl unverändert und ganz im Stillstande, in loco 10 Nor, Pr März / April 10% Rthlr., pr. Sept. /Okt, 11% Nthlr. gefordert,

Dauzig, 24. Febr, An der Bahn zahlte man für Weizen 110 bis 135pf. 35 a 70 Sgr., Roggen 112 125pf. 32 a 39 Sgr., Erbsen, weiße 30 a 38 Sgr., graue 40 a 44 Sgr., Gerste, 4zeil. 100 112p}. Joa O24 Sgr., 2zeil. 105 116pf. 29 a 36 Sgr., Hafer 65 75pf. 18 a 20 Sgr. pr. Schsl., Spiritus 125 a 125 Rthlr. pr. 120 Quart 80 % Tr.

Breslau, 24. Febr. Getraide-Preise,

Höchster : Miitler : Weizen 2Rthl, Sgr. Pf. 1 Nthl. 22 Sgr, 6Pf.

Niedrigster : 1 Rthl.15Sgr. Pf,

Roggen 1 » _ 1 » B W. » 1 » G » (Be! ste i 9 6 » 1 »» 16 1 D ten D Hafer - 921 U Is —_- 949 % »

Magdebuvg, 26. Febr. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wispel: Weizen: 47% 40 Rihlr, Roggen: 255 »

Köln, 23, Febr, (H. O.) * Rthlr,

F Lübeck, 25. Febr, Unsere heutigen Neuen Lübeckischen Blätter geben eine tabellarishe Uebersicht der Waaren - Einfuhr in Lübeck während der Jahre 1834 bis 1843. Aus dieser interessanten und trefflich redigirten Arbeit entnehme ih folgende Haupt-Resultate :

Die Tabelle zerfällt in zwei Haupt - Abschnitte: 1, Einfuhr zu Lande und ver Steckniß-Kanal, 11, Einfuhr zur Sce. Jun beiden Abschnitten sind die Waaren je nah dem Werthe, dem Gewichte, dem Maße und der Stück t R angegeben, Separirt sind Contanten, Gemälde und

Ju dem ersten Abschnitte (Einfuhr zu Lande und per Steckniz-Kanal macht sich seit dem Jahre 1840 eine beträchtliche Beräilndéinia I Raw fuhren von Hamburg und Altona bemerklich , wogegen die Einfuhr mit S „von Lauenburg seit dem Jahre 1839 bedeutend zuge-

nommen hat, Die Zahl der Frachtfuhren aus Mecklenburg, Preußen O L ORENs der Elbe variirt nicht bedeutend. f i (1830) 406 W Zahl der Frahtfuhren von Hamburg und Altona betrug E og Agen mit 25,267,268 (l, die geiingste (1843) 1539 Wagen mit 13,359,320 U ; die Zahl der von Lauenburg angekommenen Steefuißz- Schiffe betrug 1835: 134 Schiffe, 1836 121 Schiffe, 1837 153 Schiffe 1838 162 Schiffe, 1839 361 Schiffe, 1840 463 Sciffe 1841 429 & Ge! 1642 387 Schiffe, 1843 428 Schiffe. E A E,

__ Aus dem zweiten Abschnitte ergiebt sid Verhältni Einfuhr zur See während des l abre qs 1634 bis Bda Ne o lich gleichgeblieben sind, Die höchste Zahl der angek i v Diffe beïrug 1842: 117 Schie, die gecCee 18: gekommenen Dampfichiffe , geringste 1834; 68 Schiffe; die höchste Zahl

Gerste: 29% 29 Rihlr, Hafer: 4185 18 »

Rüböl, pro Mai 275, pro Oft. 285 bis

der angekommenen Segelschiffe 1842: 842 Schiffe, die geringste 1837 : 695 Schiffez die höchste Zahl der angekommenen Küsten-Fahrzeuge 1841 : 815 Böte, die geringste 1836; 503 Böte,

Am Schlusse der Tabelle findet sich eine Recapitulation des Gesammt- werthes der Einfuhr. Darnach betrug die größte Einfuhr von der Land- scite (incl. Steckniß) 1837: 33,526,255 Mf. Ct., die geringste 1843: 26,193,445 Mk, Ct., der zehujährige Durchschnitt : 30,254,090 Mk. Ct., von der Sceseite die größte Einfuhr 1842: 11,253,075 Mk. Ct., die ge- ringste 1837; 9,140,918 Mk, Ct., der zehnjährige Durchschnitt: 10,106,849 Mark (Courant,

Die größte Total - Einfuhr belief sich 1840 auf 43,010,248 Mk. Cour, die geringste 1843 auf 36,207,228 Mk, Cour., der zehnjährige Durchschnitt auf 40,360,939 Mk, Cour.

Zu bemerlen ist, daß alles Getraide, Rappsaat u... w., welches aus der Umgezend pr. Fuhre oder von den benachbarten Küsten mit offe- nen Fahrzeugen eingeführt wird, keinen Zoll erlegt, mithin keiner Kontrolle unterworfen und daher în den Aufgaben der Tabeüile nicht mitbegriffen ist, Desgleichen sind in derselben alle Consumtions-Gegenstände, welche von der Umgegend zugesührt werden und bei der Einfuhr sofort Accise bezahlen, als ; Butter, Käse, Brennholz u. \. w.,, unberücksichtigt geblieben. i

Ueber die ervortirten Waaren sind keine Aufgaben möglich, weil nur beim Eingange die Waaren einer Abgabe unterworfen sind, beim Erporte dagegen weder cine Abgabe noch eine Kontrole stattfindet.

1, Amsterdam, 24. Febr. Da- die öffentlihen Berathungen über das höchst wichtige Anleihe- und Besteuerungs-Gesey gestern in der zweiten Kammer der Generalstaaten einen Anfang genommen haben, is Aller Er- wartung über deren Erfolg aufs äußerste gespaunt, um so mehr, da, un- geachtet der durch die Negierung in dem Entwurf bewilligten Modificatio nen, noch viel Zweifel herrscht, ob derselbe Annahme finden wird. Diese Ungewißheit lähmte einigermaßen den Umsaß am hiesigen, Fonds- rfte; | diese Woche wenig Kauf-

markfie; für Jntegrale uämlih zeigte sich lust, weshalb mäßige Partieen, welche ausgeboten wurden, deren Cours allmälig von 55% bis 5 11225 % herunterdrängten ; dagegen

fand S5yprozentige Schuld mitunter willige Abnehmer und erhob sich ctwas über den Cours der vorigen Wochez alte Syndikat Obligationen theilten die Flauheit der Integralen und gingen von 95 auf 947 % herun- ter; die öffentliche Meinung scheint demnach eher auf ein Verwerfen des Geseßzes hinzudeuten. Der Cours der Actien der Handels - Maatschappy \hwankte zwischen 141% und 140: %, zulegt wurde 1405 % angelegtz es heißt, daß dicse Gesellschaft nunmehr den ganzen alten Kaffee-Vorrath auf geräumt hat. Die Actien der Harlem - Noiterdamer Eisenbahn sind neuer- dings mit Eifer aufgekauft worden, weshalb dafür gestern hon 80 % be- zahlt wurde, welches gegen verwichenen Freitag cine Verbesserung von 5% istz zugleich sind Rheinijche Actien von 97 bis 975% gestiegen. Von frem- den Staats - Papieren sind griechishe Obligatiouen in Folge des Weichens am Marlte zu London und der Berichte aus Athen von 13 a 13% auf 113 a 125% gefallen; spanische Ardoins - Obligationen wegen günstigerer Nachrichten aus Spanien von 214 allmälig bis 215 % gestiegen, und sind deren Coupons erst vou 27 bis 285 und gestern plöglich bis 30 % empor» gekommen. Auch portugiesische Obligationen, welche wegen der vorgefalle- nen Insurrection auf 447 % heruntergegangen waren, haben sich wieder erholt bis 4647 %. Die höheren Course von London brachten peruanische Obligationen auf 185%. Seitdem zeigten sich wieder mehrere Verkäufer, die zulegt 177 % annahmen. Brasilianische blieben preishaltend, Der Geldzins-Cours steht fortwährend auf 25 a 2%, %.

Der Getragidemarkt war gestern wenig besucht, Von fremdem Weizen i nur der Verkauf von 124. altem weißbuntem polnischem zu 305 Fl. bekannt; in Roggen, Hafer und Buchweizen ging gar nichts um, Nüböl auf 6 Wochen holte 36 Fl.

S Sicilien, 5. Febr, Die Besißer von neapolitanischen Fonds sind mit Recht über den \o bedeutenden Rückfall des Courses derselben an der Börse von Neapel erschreckt und beeilen sich, dieselben los zu werden, was denn den panishen Schrecken noch vermehrt hat. Der Cours is von 110% a 114 mit einemmale bis auf 106 und dann gar bis 102 gesunken, von wo er sich doch wieder auf 106 gehoben hat, Die Nachricht von der Ab- haftung der Staatsschuld, nicht zum Börsen-Cours , sondern al pari, und nachherigen Neduciion des Zinsfußes von 5 auf 4 %, und der Verkauf eines starken Postens dur) cin bedeutendes Banquierhaus in Neapel hat diesen Schrecken verursacht, und es beeilt sich nun ein Jeder, was er hat, zu verfaufen. Der Staatsschaß befindet sich, der sehr beträchtlichen Aus- lagen für Eisenbahnen, Dampfschiffe, für die Bewaffnung derselben und der ganzen bedeutend vermehrten Flotte, und für die Armce und Straßen-An- lagen in beiden Theilen des Königreichs ungeachtet, in einer sehr glänzen- den Lage, und die Abbezahlung der Staatsschuld scheint daher der Verwal- tung sehr am Herzen zu liegen und wird derselben auch leicht seinz es cheint uns auch diese Verwendung als die zweckmäßigste des sich zeigenden UNeberflusscs, und die in den Fonds befindlichen Gelder können durch ihr Zurückfließen auf Handel, Judustrie uud Axkerbau vortheilhafter wirken,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 24, Febr. Niederl. wirkl. Sch. 54. 5% do. 100%, 5% Span. 213; 3% do. 39%. Pass. 5%. Ausg. —,. ZinsIl. 8. Pr, Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1097. 4% Russ. Hope 91%.

Autwerpen, 23. Febr, Zinsl. 1% Neues Aul. 4445

Frankfurt a. NL , 29. Febr. 5% Met. I 153; G. Bank-Actien obne Div, p. ult. 2012. 2010. Bayr. Bank-Actien —., Hope 30 G. Stiegl. 897 G. Int. 5412-, Poln. 300 F 96G. do, 600 Fi. 985 G. do. 200 FL —.

Hambur g, 24. Febr. Bank-Actien 1670 Br. Engl. Russ. I 2E:

London, 21. Febr. Cons. 3% 972. Belg. —. Neue Anl. 23%. Pas- sive 9%. Ausg. Seh, 13%. 25% lIioll, 55k. 5% do. 102. Neue Port. 45%, Eugl. Russ. —. Bras. 79. Chili —. Columb, -—. Mex. DÂL- Peru 307.

Paris, 23. Febr. h Rente fin cour. 125. 90. 3% Reute fin cour. §2. 65.

Preuss,

6% Neapl. au compt, 105 N D Span. Rente 32%. Paas, Wien. 24. Febr. 5% Met. 1117. 4% 101. 3% T5.

Aul. de 1834 1517. de 1839 1325. Bauk-Actien 1634. 536. Dividende auf 17 %

Nordb, 140%. Mail. 1087. Glogagn, 117. Livorn. 997. Pesth, 103%.

G L0/ 4g /0

leslgesetz(

zFönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 29. Febr. Clavigo , Trauerspiel in 5 Abth,, von Göthe. Hierauf: Der gerade Weg is der beste, Lustspiel in 1 Auf zug, von Koßebue, (Herr Döring im ersten Stück: Carlos, im zwei= ten Stück: Elias Krumm, als Gastrollen.)

Freitag, 1. März. Die Familien Capuleti und (Mad. Schröder =- Devrient : Romeo, als Gastrolle.) :

Preise der Pläve: Ein Billet zum Balkon oder einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr. 2c. i

Im Konzertsaale: 1) Quand Pamour Sen VA vandeville en 1 acte. 2) La première représentlation de: OQuinze jours de sagesse, vandeville en 1 actes, par Mr. Mélesville. 3) In- diana et Charlemagne, folie-vaudeville en 1 acte, par Mr, Bayard.

Sonnabend, 2. März. Mary, Max und Michel. (Dlle. Marx: Marv.) Hierauf, zum erstenmale : Die Jnsel der Liebe, oder: Das ungusführbare Gese, phantastisches Ballet in 2 Akten, vom Königl. Solotänzer Paul Taglioni. Musik vom Königl, Kammer - Musikus Gährich, Decorationen vom Königl. Decorations-Maler C, Gropius,

Montecchi.

üönigsstädtisches Theater

Donnerstag, 29. Febr. Gast - Vorstellung des Kinder - Ballets des Herrn Price in 3 Abtheilungen. Dazu: Des Schauspielers leßte Rolle. Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser.

Freitag, 1, März. Der Talisman.

Sonnabend, 2. März. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale: 1 CGiuramento. Opera in 3 Au. Musíca del Maestro Mercadante. (Die Decorationen sind sämmtlich neu vom Decorations-Maler Martinelli.)

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Beilage

M 60. Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Inhalt.

Juland. Minden. Allgemeine Einführung des geseßlichen preußischen Schesfelmaßes in der Provinz Westphalen. Gumbinnen. Veloh nung für die Ermittelung zweicr Wilddiebe, Jnstcerburg. Bevölkerung.

Deutfche Bundesstaaten. Württemberg. Stuttg art. Preise zur Förderung des Flachêbaues, Hannover. Hannover. Hülfs- Verein für rehiliche Arme. Grh. Hessen. Von der Murg. Verein zur Erhaltung alterthümlicher Denkmäler. Festungsbau zu Nastatt.

Oesterreichische Mouarchie. Zara. Erderschütterung.

Großbritanien und Jrlaud. Schreiben aus London. (Die irlän dische Debatte im Parlament und. die Verbindung der Whigs mit den irländischen Katholiken 5; gemeinschaftliche Opposition der Anti -= corn -law-

_league und O'Connell’s gegen das Ministerium.)

Schweiz. Zürich. Bluntschli über die Universität.

Italien. Von der italienischen Gränze. Neue Anzeichen politi- scher Umtriebe. Schreiben aus Sicilien, (Hafen-Arbeiten ; Stürme.)

T ürfkfei, Ko n stantinopel, Die Differenzen zwischen Sardinien und Tunis, Das Konscxenz-Protokoll über Griechenland, Zustand von Albanien, :

Vergleichende Zusammenstellung der in dic Armee eingestellten, ohue Schul- bildung befundenen Ersaz-Mannschaften.

Spaniens Militair - Etat,

Inland.

Minden, im Febr. Nach ciner Bekanntmachung des Königl, Ober

Präsidiums in den hiesigen, wie in den münsterschen und arnsberger Amts blättern, werden mit dem 1. Juli d. J. in der Provinz Westphalen alle alten Orts- und Privat-Schesfelmaße außer Gebrauch gescbt, und cs diirfen sodann, bei Vermeidung einer Strafe von 5 Rthlru., weder jene alten Maße, noch ihnen entsprechende neue Gemäße zu Leistungen und Auseinanderseßungen von Rechten und Verpflichtungen, denen eine ruchtmaß- Bestimmung zum Grunde liegt, ferner angewandt werden, Die vorhandenen alten Maße sind spätestens bis zu jenem Tage von den Juhabern, bei gleicher Strafe für jedes, au die Orts = Behörde und von dieser an deu Landrath abzuliefern. Die nah dem 30, Juni d. J sich etwa noch vorfindenden alten Scheffel - Maße haben dic Polizei = Behörden wegzunchmen und die Strafe einzuziehen, neben welcher sür den Juhaber auh der Anspruch auf Werth - Ersaß ver= loxen geht. : Die abgelieferten Orts- und Privat-Maße bleiben inzwischen im Verschlusse der Landräthe, welche die Eichungs - Aemter zur Beschaf- fung hinreichender neuer preußischer Gemäße zu dem von den ablie= fernden Juhabern gewünschten Austausche, zeitig anzuweisen und die Empfangs - Bescheinigungen derselben mit den übereinstimmenden Li- quidationeu der Eichungs - Aemter der Königlichen Regierung einzu= reichen haben. E ; i

Nach durch Zahlung oder Austausch bewirkter Vergütung sollen die abgelieferten Orts= und Privat Maße unter der Aufsicht des Land= raths veruihtet werden.

Nur solche Orts - Scheffel - Gemäße, welche früher als Normale zur Eichung (bezügli Verhältniß - Ermittelung) gedient haben, sind von dieser Vernichtung ausgenommen, unter Verschluß in den Orts- Archiven aufzubewahren und in deren Juveutarien einzutragen. Die= selben dürfen jedoh vou den Orts - Beamten, unter eigener Veraut- wortlichkeit, in keinem Falle zu irgend einem Gebrauche ohne beson= dere Erlaubuiß der Königlichen Regierung hergegeben oder benußt werden. i :

Gumbinnen, 21. Febr. Am 30, Januar d. J, Nahmit- tags zwischen 2 bis 4 Uhr, is im Kawohler Belaufe des Dingker Forst Neviers bei dem Verfolgen zweier unbekannten Wilddicbe de-= Jäger=Lehrling Leopold Petereit erschossen und der Waldwärter Borbce schwer verwundet worden. Die hiesige Königl. Regierung sebt in dem heutigen Amtsblatt demjenigen, welcher die Thäter dergestalt zu ermitteln und anzuzeigen im Staude is, daß dieselben zur Unter= suchung und Bestrafung gezogen werden können, eine Belohnung von 100 Rthlru, aus,

Insterburg, im Febr. (K. Z) Nach der statistischen Ta- belle sind in der Stadt Justerburg und ihren Vorstädten, inkl. Ab- bauten und Straf - Anstalt, 40 öffentliche Gebäude; 540 Privat Wohnhäuser, 267 Fabrik Gebäude, Mühlen und Speicherz 733 Ställe, Scheunen und Schoppen, 4420 mänul,, 4323 weibl., in Summa 8743 Einwohner (inkl. 665 Sträflinge), jedoh mit Aus= {luß des Militairs, dessen Familienglieder und Gesinde. Ju der Che leben 1205 Paare. Unter den Einwohnern des Civilstandes sind 8584 evaug., 110 rômisch-kathol., 5 der griehischen Kirche an-= gehörige Christenz 1 Mennouit, 42 Juden uit und 1 ohne Stagts bürgerrecht; 3 Taubstumme und 7 Blinde. Nach den verschiedenen Sprachen sind 8544 deutsche, 102 poluische und 97 litthauische Civil- Einwohner, darunter 1417 Kinder im schulsährigen Alter vou 6 bis 14 Jahren.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bürttemberg. Stuttgart, 22. Gebr, Der Schwäb. Merkur enthält heute eine Bekauntmachung aus dem Ministerium des Junern über die nach dem Urtheile des Preisgerihts unlängst erfolgte Vertheilung von Preisen für die Hervorbringung vorzüglichen Flachses im Jahre 1843, so wie über die Ausseßung neuer Preise für das laufende Jahr. Nach einer anderen Bekaguntmachung sind von der Regierung auch Preise (von 30 bis 50 Fl.) für die Aule- gung von zweckmäßigen Flachsröstegruben ausgeseßt worden.

Haunover. Hannover, 24. Febr. (H. Z.) Unter den vielen Vereinen, die in der süngsten Zeit hier, wie an auderen Orten, ins Leben gerufen sind, verdient gewiß der „Hilfs - Verein für recht- liche Arme der Residenzstadt Hannover“ hier ciner furzen Erwähnung. Dieser Verein , dessen Präsident Herr Pastor Orotefend is, hat sich die Aufgabe gestellt, solchen Personen, die entweder verarmt oder deu Gränzen einer gänzlichen Verarmung nahe gekommen siud, und bei denen nicht alle Aussicht fehlt, durch Fleiß, Múßigkeit, Sparsamkeit, Ordnung und ehrbaren Lebenswandel eine Umgestaltung der Dinge zum Besseren hervorzurufen, einerseits ein zinsfreies Darlehen zu ge- wäßren, andererseits sie durch cin Mitglied des Vereins beaufsichtigen zu lassen. Einem solchen Kurator liegt es ob, die zweckmäßige Ver= wendung des Vorschusses zu überwachen, seinen Pflegling hier oder da zu vertreten, ihm rathend oder helfend zur Seite zu stehen, wo möglich die Ursachen aus dem Wege zu räumen, die dessen Wohlstand untergraben haben, und endlich die einzelnen Rückerstattungen des Darlehns in Empfang zu nehmen, was in der Regel wöchentlich und größtentheils dur einige Groschen, mithin auf eine für den Zahler

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Die erste Jahres - Rechnung des Vereins weist nah: An ent- entnommenen Actien, zu 10 Rthlr. und nah drei Jahren von dem | Inhaber kündbar, 880 Rthlr., darunter 109 Actien für Se. Königl. | Hoheit den Krouprinzen, 20 sür den Magistrat der Residenzstadt c, ; | an Geschenken 315 Rthlx., darunter 100 Rthlr. vou einem unbekannten -| Meuschenfreunde z überhaupt ein Wirthschafts-Kapital von 1322 Rthlr. |

Unterstüßzt wurden in dem abgewichenen Vereinsjahr 91 Personen, | davou mehrere bis zu 60 Rthlr., keine unter 5 Rthlr.; und überhaupt | betrug die ausgeliehene Summe 2294 Rthlr,, welche deshalb den | Fouds der Anstalt überschreitet, weil die Zurückerstattung von Dar= | leheu wiederum zu neuen Vorschüssen benußt wurden, |

Grh. Baden. Von der Murg, 15. Febr. Die Hoff nung, daß fich auch in unserem Lande, gleichwie üt dem benachbarten

| Württemberg, ein Verein bilden möge, um die noch vorhandenen | Denkmale der Vorzeit der Zerstörung, Entfremdung und Verunstal- tung zu schüßen, und insbesondere in weiteren Kreisen Sinn für | unjere frühere Geschichte zu weden und dadurch zu einem richtigen Berständniß der Gegenwart zu erziehen, ist in Erfüllung gegangen.

| Der Vercin hat zunächst in der ältesten Stadt des Landes, 1n Baden, | das mit seiner nahen und fernen Umgebung ihm ein reiches Feld der |

Wirksamkeit darbietet, seinen Siß aufgeschlagen, wird sich aber übcr das ganze Land auszudehnen suchen. Mit dem Wicdereintritt der milden Witterung wird bei dem Festungsbau zu Rastatt der Grund stein zu zwei großartigen Kasernen, von denen die cine als befestigte Vertheidigungs-Kaserne das Centrum der Leopolds-Veste bildet, gelegt werden. Es sollen damit größere militairische Festlichkeiten verbunden werden, so daß dieser Aft als die Grundsteiulegung zur neuen Bun- desfestung überhaupt darf augesehen werden, Z |

Oesterreichische Monarchie.

H ara, 12. Febr, Bett L0keit d, M., eiwa 3 Ubr Morgeiis, ist hier bet ruhiger Lust und umwölktem Himmel cin Erdbeben ver spürt worden, welches zwei Sekunden anhielt, Es war s{wingender Art in der Richtung von Norden nah Süden. An dem nämlichen | Tage gegen halb 10 Uhr Abends wurde hier von Vielen eine leichte | Erderschütterung wahrgenommen Der Zustand der Atmosphäre wa der nämliche, das Barometer stand auf 28 3‘, die Temperatur der Luft, wie gewöhnlich bei herrshendem Sciroccowiude, schr mild.

Berichte aus den Provinzen melden, daß die Erderschütterung zur nämlichen Stunde auch in Scardong, in sehr empfindlicher Art aber zu Spalato verspürt worden sei. Zu Dernis, wo das Erdbeben vont 4 bis 5 Sckunden dauerte, und eine Schwingung von Osten uach Westen äußerte, war demselben ein langes und anhaltendes Brausen vorangegangen, |

Grossbritanien uud Irland.

© Londou, 20. Febr. Die Debatten über Jrland sind im Unterhause noch immer uicht zu Eude. Die Minister werden natür- | lich mit einer großen Mehrheit siegen, indem sie nun all ihrer son- stigen Anhänger gewiß sein können. Auch haben sie in den Augen aller Unbefangenen ihr ganzes Benehmen in Bezug auf O'Connell und seinen Prozeß hinlänglich gerechtfertigt. Aber die Thatsache bleibt, daß die große Masse der irländischen Nation elend is und die jetzige Regierung eben so wenig zur Verminderung dieses Elends ge- than hat, als die Whigs. Auch die Kommission, die sie vor kurzem hinübergesaudt, bietet nur wenig Hoffnung dagegen, Wahr ist auch, daß sie fast alle Katholiken niht nur von allen Aemtern ausgeschlos= sen, sondern auh durch ihr ganzes Benehmen denselben alle Aussicht abgeschnitten hatte, daß, so lange sie am Ruder blieben, cs hiermit anders werden fönne. Unter diesen Umstäuden wird es um so natür- liher, daß die Whigs sich als dic besonderen Freunde der Katholiken aufwersen und der Nation zu sagen scheinen: Jhr möget uns wol- | len oder nicht, wenn ihr in Jrlaud Ruhe haben und in irgeud einer | Streitigkeit mit auswärtigen Mächten kühn auftreten wollt, müßt ihr | uns aus Ruder rufen, Hart is es aber von den Katholischen, daß | sie sich nur unter einer Bedingung unter die Fahne der Whigs bege | ben wollten, welhe den größten Theil der Protestauten höchst unge- | neigt machen muß, diese Berufung zu vollziehen, nämlich, daß sie | den Sturz der irländischen Staats = Kirche verlangten, Die Katho lischen verlangen zwar deren Cinkünste uicht, noch weniger forderun fie, an deren Stelle die Staats - Kirche zu bilden, sie erflären vielmehr | feierlihst, daß sie für ihre Kirhe vom Staate uichts annehmen und | diesem noch weniger irgend einen Einfluß auf dieselbe gestatteu wol- | len. Aber sie fühlen das Dasein der Kirche einer kleinen Minderzahl | als Staats = Kirche als eine Schmach, als ein Zeichen ihrer Unter= | jochuug unter eine fremde Macht, da nur Englands Schwert diese | Kirche in ihrem jeßigen Verhältniß zu erhalten vermöge. Wirft man | ihnen vor, daß ihr Parlaments-CEid sie verhindern solle, irgeud etwas | gegen diese Kirche zu unternehmen, so erwiedern sie, es sci ja eine

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große Auzahl Protestanten im Unterhause, die auf eine Verände

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rung hierin antrage, und cs müsse ihnen freistehen, bei jedem gemachten Vorschlage nah ihrer Ueberzeugung zu stimmen, ja daß die Sache nicht einmal durhgeseßt werden könne, wenn die Nation es nicht verlange. Juzwischen is man uuter

der Opposition noch nicht einig über die Art und Weise, wie den irländischen Katholiken jener Stein des Anstoßes genommen werden fönne+; und wenn uicht unerwartete äußere Umstände (wie z. B. ein auswärtiger Krieg) dazu kommen, dürfte die Sache noch gar oft und vielfältig besprochen werden müsseu, che sich uur exst eiu eigentlicher Vorschlag dafür gestaltet.

Jnzwischen bereiten diese Debatten die Gemüther darauf vor. Als Sir James Graham vorige Woche iu dieser Debatte sprach, brachte er die Anti = corn =law-=league in dieselbe Kategorie, als die O'Counellsche Verschwörung. Sei es nun, daß ihm das Wort in der Hiße der Rede entfahren, oder ob er damit den Gegnern der League einen Ohrenschmaus bereiten wollte, so hat cs auf jeden Fall hon eine große Wirkung gehabt. Es hat nämlich die Mitglieder der League kühner gemacht, und der Vereinigung derselben mit D'Con- nell und dem größten Theil der Whigs den Weg gebahnt. Es heißt

nun, die Regierung wolle, wie sie bereits in Jrland gethan, auch

hier gerichtlih einschreiten. Judessen erregt \{chou die Verei- nigung der Gutsherren für die Aufrechthaltung der Skala

großen Unwillen unter den Mittelklassen, indem man es ein- zig als eine Verschwörung von deren Seite ansieht, deu Kon-= sumenten zum cigenen Vortheil das Brod zu vertheuern, Auch sind sie nicht cinmal der Pächter ganz gewiß, wie der Ausgang einer Versammlung der Grafschaft Sommerset lehrt, wo die Geguer der Gutsherren den Sicg behielten. Die Reden, welche man bei der leßten Versammlung der League im hiesigen Coventgarden - Theater hielt, waren von der Art, daß man einem verzweifelten Kampf ent- gegensehen muß. Auch wurde jedes kühne Wort mit donnerndem

Beifall aufgenommen; vor Allem aber die Ankündigung, daß bei der D)

nächsten Versammlung (übermorgen) O'Conunell erscheinen würde,

überaus bequeme Weise, geschicht,

Donnerflag den 29## Februar.

O M WE Ti

Zürich, 17. Febr. (Schweiz. Z.) Dr. Bluntschli hat das ihm vom Erziehungsrath übertragene Rektorat hiesiger Hochschule an= genommen. Ju der Zuschrift au den Erziehungsrath, in der er diese Aunahme erkíärt, bezeichnet ex die Stellung dieses Justituts zum Staat auf folgende Weise :

„Die Hochschule, in einer volitish bewegten Zeit, bald nach einer Um- gestaliung der gesammten Staats-Ordnung entstanden, is in der kurzen Zeit ihres Daseins wicderholt ven politischen Kämpfen außer ihr tief berührt und mehrmals gefährdet worden. Und fo schr es für eine gute Natur derselben beweist, daß sie sich aus diesen oft heftigen Kämpfen nicht nur gerettet, son- dern im Ganzen genommen Fortschritte gemacht hat, so bedarf dieselbe doch noch sehr einer festeren Kousolidirung, damit sie, in sich sclbst gesichert, ihre Bestimmung sreudig und mit Erfolg crfülle, Endlich bedarf cs die Hochschule, daß sie, wie sie bereits in ciner großen Zahl von Schülern Wurzeln geschlagen hat, auch in sih noch mchr als bisher cin nationales und ein harmoni- sches Institut werde. Nur ein vorzugsweise nationales Justitut fann unter einem Volke, das, wie die Schweizer, cinen entschiedenen nationalen Cha- rafter hat, sür die Daucr Festigkeit erlangen und zugleich die bedenklichen cktörungen, die mit dem häufigen Wechsel in dem Personal der Professoren verbunden sind, vermindern. Freilih wird der gegenwärtige Stand der Wissenschaft vor der Hand diescs Ziel noch nichi erreichen lasscnz die Schwciz bedarf zur Zeit noch nicht blos ciner Beihülfe Deutschlands was sich im Interesse beider kaum je veilieren wird sie bedarf noch einer umfassende= ren Unterstüßung deutscher Gelehrten, als das richtige Verhältniß an sih es erforderte. Jenem Ziele aber, so writ cs möglich is, nachzustreben, scheint mir unumgänglich nöthig, dawit die Hochschule vollständig gesichert werde. Und nur cin im Wesentlichen harmonisches Justitut kann bei den geringen materiellen Mitteln, über die wir zu verisügen haben, wohlthätig wirken. Je kleiner der Körper is, desto weniger verträgt er auscinanderzerrende Spaltungen, denn kein Theil ist groß und stark genug, um für sich selber wieder cin Körper zu werden,“

Italie

Bon der italienischen Gränze, 12. Febr. (A. ZI Kaum beginnt der Frühling unter dem südlichen Himmel Jtaliens die Gebirge von Schuce zu befreien, so zeigen sih in den Legationen auch shou wieder Spuren jener ruhestörenden Banden, die mit Cin= tritt des Winters verschwunden waren. Hin und wieder hört man von Vorfällen, welhe hinsichtlich der politishen Tendenz derselben faum einen Zweifel zulassen. Wieder vermeiden sie es sorgfältig, dem Landmaun und Bürger lästig zu werden, während der Soldat, gleich= viel ob Carabinier oder Schweizer, nicht leicht cin Versteck im Ge= birge passiren kaun, ohne befürchten zu müssen, daß eine Kugel auf ihn gerichtet werde. Ju leßter Woche sind zwei Mann auf solche Weise umgekommen. Allenthalben is die Sage verbreitet, daß für den Monat März eine allgemeine Empörung vorbereitet seiz von drei Seiten, nämlih von Malta, Korsika und Algier aus, wo nament= lich viele flüchtigen Spanier zu diesem Schlag sih sollen angetragen haben, sollen Landungen erfolgen. Achuliche abentheuerliche Ge= rüchte waren indeß schon so oft ausgespreugt , daß ihnen selbst die Massen nur geringe Beachtung schenken. Dennoch scheint sicher, daß fortwährend konspirirt wird und daß die Verschworenen , welche sich in zwei geheime Gesellschasten theilen, mit ihren Chefs in lebhastem Verkehr stehen. Die eine dieser Gesellschasten is die bekannte, sich in republikanischen Träumen wiecgende „Giovine Italia““, «als deren Oberhaupt der in London verweilende Genueser Mazzini bekannt is, Die andere geheime Verbindung neunt sih „Confedera= zione italica‘“, welche cine, sämmtliche italienische Staaten in sich ver= cinigende, coustitutionelle Monarchie beabsichtigt und deren oberste Leitung in die Hâude des zu Paris verweileuden Richardi gelegt sein soll, Wie es heißt, wollte Mazzini London in“ den ersten Tagen des Monats März verlassen, um sich nach Malta zu begeben. i

22ck Sicilien, 5. Febr. Der König läßt an dem Hafen von Castellamare, der Hauptstadt gegenüber, neuerdings thätig arbeiten. Derselbe soll zur Aufnahme der Kricgsflotte und der Staats-Dampsf= böte dienen, welhe in dem, bei der Zunahme dcs Handels von Neapel zu eng werdenden Hafen dieser Hauptstadt hier niht mehr Raum finden.

Wir hatten an unseren Küsten wicder heftige Stürme. Jun Tra= pani gingen 6 Schiffe auf den Strand, und 3 gänzlih zu Grund. Ju Palermo verdankten ebeufalls 4 Schisfe, welche unter La Bagheria auf den Straud zu gerathen in Gesahr waren, dem erusthaftenu Ein= schreiten des Königl. Statthalters, Herzog vou S. Pietro, ihre Ret= tung, indem derselbe dem hier anwesenden Post-Dampfboote ‘den Be=- fehl ertheilte, denselben zur Hülfe zu eilen. Der Januar hat aber bereits ausgewüthet und wir haben nun schon das herrlichste Frühlingswetter.

TULUL E (A. Z,)

K'oustautinopel, 31. Jan, Die Psorte glaubt,

über das Benehmeu Sardiniens, dem Bey von Tunis gegenüber, sich beklagen zu müssen, und zwar vorzüglich, weil der Hof von Turin, statt sich mit seinen Beschwerden gegen Tunis an das türkische Gou- vernement zu wenden, unmittelbar mit dem Bey verhandelt und De- monstrationen mache, als wäre Lebterer eine unabhängige Macht, während der Bey doch nur Gouverneur einer türkischen Provinz sei. Das Verfahren is} übrigens, wie bekannt, nicht ohne Vorgang, da Frankreich vor etwa vierzehn Jahren sich in Bezug auf den Dey von Algier eine ähuliche Freiheit herauênahm, wie jeßt Sardinien, Nichts= destoweniger glaubt die Pforte erklären zu müssen, daß, wofern Sar= dinien eine Flotte gegen Tunis ausschide, man in Konstantinopel nicht anstehen werde, die' geeignetsten Maßregelu dawider zu ergreifen und das bedrohte türkische Gebiet zu vertheidigen.

Die Repräsentanten der drei Shußmächte Griechenlands haben

in der leßten Woche der Pforte das Protokoll der londoner Koufe= renz vom 17, November 1843 mitgetheilt, und das türkische Gouver= ment besonders auf die Stelle desselben aufmerksam gemacht, in der die drei Schutzmächte die Jutegrität des osmanischen Reichs berühren und die Nothwendigkeit der Erhaltung desselben anerkennen. faunte hier bereits dur die Mittheilungen des türkischen Botschafters zu London den Juhalt des genaunten Protokolls în seiner ganzen Ausdehnung z cine Erwiederung der Pforte konnte jedo nur in Folge offizieller Mittheilung desselben erfolgen. Jn Hinsicht dieser von dem Reis - Effendi gestern ertheilten Antwort is nichts zu bemerken , als daß Rifaat Pascha sie nicht an die drei Schußbmächte allein , sondern an alle Repräsentanten der fünf Großmächte richtete, wogegen, wie es heißt, sowohl Sir Stratford Canuing als Herr von Bourqueney Miene machten, Protest einzulegen. Herr Tito fand jedoch, daß an dem Verfahren der Pforte in diesem Falk nichts Anstöß

Meinung, von deren Richtigkeit sich zuleßt der englishe und franzö- sische Gesandte überzeugt zu haben scheinen, da der von ihnen anfangs beabsichtigte Schritt unterblieb. a

Man

iges sei, eine

Die früheren Besorgnisse in Bezug auf Thessalien und Albanien

und wegen der unter den Christen jener Provinzen herrschenden Stim- mung sind nicht M H der von Salonichi zurückgekehrte Namik

Pascha machte eine schr

eruhigende Schilderung der dortigen Zu-