1844 / 62 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gedachten Tage wie

Hannover, 27. Februar 1844.

Württemberg. Stuttgart, im Febr. M Vereine der Buchhändler zu Stuttgart, der bereits am 10, Juni 1842 E A Privat-Verein fonstituirt hatte, ist, nachdem er zut B

¡ts-Aufsiht über den Verein die Protokolle über die Verhand lungen der Vereins-Organe, so wie die sonstigen Vereins Akten, jeder t aüf Verlangen cinem Commissair der Königlichen Regierung vor L sich verpflichtet hatte, durch höchste Entschließung vom 7. De= zember 1843 die nachgesuhte Staats-Genehmigung, mit den Rechten i Zum Regierungs = Con! missair is die Königliche Stadt-Direction zu Stuttgart bestellt worden.

sich

der Staats

einer moralishen Person, ertheilt worden.

Grh. Hessen. Darmstadt, 22. gestern dahier zwischen zwei Offizieren, dem im R nenden Prinzen von W, (Sohn des hiesigen Generals) und dem Jufanterie-Lieutenant von B, (Sohn des im Kriegs-Ministerium fungirenden Obersten von B.) vorgefallenes Duell, wobei Ersterer s{chwer, Leßterer leicht verwundet wurde, beschäftigt da

Holstein. Glüestadt, im Februar. Vernehmen nah, wird der Stadt Baumeister aus Altona, Capitain von Christensen, s{hon in diesen Tageu hier eintreffen, um mit dem Magistrat und dem Deputirten - Kollegium die Hafenbauten, welche gleich mit Eintritt des Frühjahres beginnen sollen, zu berathen, Es wird die Reinigung, Vertiefung und Erweiterung des H als Vorbereitung zu größeren und umfassenderen Arb

Freie Städte. Vremen, 27. Febr, strige Tag hat auch in unserer Stadt cinen Gustav- ins Leben gerufen. Die am 15ten d. versammelt keit vou Stadt und Gebiet hatte auf gestern die Herren Ober=Jn-= \pektoren der Kirchen und Schulen im Gebiet, die Herren Bauherren und die beiden Herren Senioren jeder Diakonie zu eingeladen. Nach einer bevorwortenden Rede des He , sich über die Con „Zur Unterstüzung armer fatholischen Ländern oder Landestheilen“ zu erflären. Einmüthig erhoben ih Alle Zeichen ihrer Zustimmung. Die weiteren Debatten w sentlih. Der ernannte Ausschuß wird das Weitere v denn zu seiner Zeit veröffentliht werden soll.

Frankr c ih: París, 25. Febr, Mit ter Verwerfung des

Mallet wurde die Versammlung aufgefordert rung eines bremer Gustav-Adolph's=Vereins protestantischer Gemeinden, vornehmlich in

Vorschlages kaun man die erste Periode des

windlicher Sinnesneigung, und nicht , wie um den lästigen Aufforderungen und den un

einiger seiner Freunde zu genügen, in die Op Indeß, wenn man bedenkt, daß die Opposition des Verrn Thiers in der Diskussion der Adresse nur sfandalöse Wuth gegen eines der auêgezeichnetjten Mitglieder des und daß sie, selbst mit rung der ernsten ann man sich wohl

Kabinets sich hervorgethan haben würde,

Herrn Thiers guf ihrer Seite, bei Erörte die traurigste Rolle von der Welt spielte, so k fragen, ob die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten von Seiten des Präsidenten des 1, März, alle Ueberzeugung beiseitgelassen, nicht durch die augenscheinliche Noth der Partei veranlaßt wurde, in deren Rei= als Erinne= dreijährigen

en er seit läuger als drei Jahren ug Zählte. Herr Thiers ist also

wie Teen, aud seiner dreijährigen Unthäti ; ] da bitte, “E er Zliade aus seinem Zelt, um eine zersprengte Arinee e e Er kehrte in die Opposition zurück, als der Y (em ihre Sachen wiederherstellen könne; und w i: me ver Linken es o leicht über sich den wir vertdeidiger des Regeutschafts-Gesctzes Weis rflürenz ms f Gnade pu die natürlichste rf. Als ki ot nicht lange mit Leute erbärmliche Besen inon Bais, hatte die Oppositio deuken, mit solchen es; ie Minister, uud f selben niht Händen Ven ce ean zu eröffnen, wenn sie die= Ermangelung ernster Beschwer ter Geschicklichkeit anvertraute, Redner zu haben. Da dalhte n fam darauf an, 1 wär boi: Herrn Thiers. viel zu pomphaft, um für dieer abgenußt,

samkeit Odilon Barrot's a

eignen, welche cben so viel Fein rige

rigen Fragen als Ener Das linke Centrum h verwendete schon seit drei quellen eines allerdings an W fruchtbaren Geistes, fonute also eben so | es nun durchaus nöthig war, das Y tige Gründe dazu aber fehlten, so Herrn Thiers, und Herr entsprechen. übertragenen Waffen

gie, ihnen die Stirn zu bieten , erheischt, atte zwar Herrn Billault; aber Herr Billault Jahren im Dienste seiner Partei die Hülfs- ißeleien und Sophismen aller Art sehr und Herr BVillgult war am Ende erschöpft. wenig den Feldzug mit Erfolg führen. (inisterium anzugreifen, vernünf- wandte die Opposition sich an Thiers unternahm cs, dem Ruf der Opyo-=

der anhebenden Verhandlungen der achten allge- meinen Stände-Versammlung Antheil zu nehmen.

¡net Sr. Majestät des Königs. E S Ser Staats- und Kabinets-Minister

G, Freiherr von Schele.“ (Sch. M.)

ahrung | sition zu mit einer Scheu und Zurück- wenig Ver

öffentlichem den verfassungswidrigen und antimo- Donnerstags-Sißung (die

Sie wollte am Ende narchishen Skandal der leßten tionen wegen Salvandy's Entlassung).

allmälig auf alle persönliche Juitiative ver die Brandmarkung, spielte die Hauptrolle bei dem Skandal am der ehrenwerthe Herr Thiers, nachdem er ei gefolgt war, ihrem Gese si falsche Stellung: wenn es den schlechten seine

Juterpella= Und so mußte Herr Thiers zihten ; so stimmte er gegen usatschen Vorschlag und

Donnerstage. nmal dem Ruf der Linken I Dahin führt eine an guten Gründen fehlt, nimmt man zu Zuflucht, und man bleibt uicht mebr Herr seiner

eiter-Regiment die fügen müssen.

s Publikum um so mehr, da der leßtgenannte Offizier gerade derjenige is, der früber, durch eine Real-Junsurie verleßt, mit Anlaß zu einer Kabinets über das Duelliren der Militairpersonen gab. soglei allgemein ruhbar wurde, so is man sehr ob jener strenge Kabinetösbefehl in Vollzug gebraht werden wird, Dazu kommt noch der Umstand, daß unser neues Strafgeseßbuch den Zweikampf ganz allein verpönt und es den Gerichten Ernst is, dasselbe eine Wahrheit sein zu lassen, wie hon aus der Prozedur des Kreis-= gerihts in Alzey gegen von Haber hervorgeht. leßtere Rechtsfall von dem Zuchtpolizeigeriht in Alzey abgeurthcilt werden, und man is darauf sehr gespannt, ob liher Sißung vorgenommen, oder ob ein Geseß vom ch das gestattet, daß nah der Beschaffenheit des Falls die eit unterbleibe, in Anwendung fommen wird.

Die gegen die Befestigungen von Paris bei der ionen wurden, wie erwähnt, von dem Be llard, in vier Kategoricen getheilt. 4 Kategorieen sind: 1) Petitionen aus Toulouse und anderen l Ueberzeugt, daß die Fortisicationen von Paris ein Attentat gegen die Freiheit Fraukreihs in sih s{lössen, daß sie für Tyrannei und Bc drückung errichtet seien, ersuchen diese Bittsteller } Namen der Menschheit, sih ihres Nechtes zu bedienen, um die völlige Abtragung dieser Festungswerke zu begehren, einstweilen aber zur Beendigung der Arbeiten bestimmte Geld | 2) Petition

a dieser Zweikampy

Kammer eingegangenen Petit darauf gespannt,

richterstatter, Herrn A

Nächstens wird der

bewilligung abzuschlagen, Die Stellung, welhe die Minister den

fremden Mächten gegenüber eingenommen“, heißt es | schrift, „ißre innere Politik und alle ihre H | die Festungswerke

dieser Aft in öffent-

in dieser Bitt andlungen zeigen unwider= weniger gegen die Versuche die Freiheiten Frankreichs

Oeffentlich=

gung und Ausstattung der besagten Werke erf verweigern und alle Forts, unterdrücken, niederreißen zu lassen, terzeihneten, ü Freiheit Gefahr drohe, lich und dabei verderblich für ihrer Jnitiative

orderlihen Gelder zu die dazu dienen könnten, die Freiheit zu 9) Pariser Petition, daß die Einubastillirung der Hauptstadt der äsentativ-Regierung unverträg

das Land sei, ersuchen die Kammer, sich sion des betreffenden Ge

¡ie Ausrüstung und Approvisio= auch keine Gelder zur Beendigung der 4) Petitionen vou Nantes,

deren Städten. Diese besagen im Grunde dasselbe, rigen Kategorieen, nur mit dem Zusaß, in Friedenszeit eine der Freiheit der N sei, indem dadurch der vollziehenden (

afen-Bassins

eiten beabsichtigt. mit der Rep

zu bedienen, um eine Nevi seßes zu veranlassen, bis dahin aber d nirung der Forts zu hindern, Arbeiten zu gewähren.

Adolph's-Verein gewesene Geistlich= Chalons und qu= wie die der y0o= daß die Ausrüstung der Forts ation feindselige Manifestation slative Gewalt stets unter die gestellt sein würde, Journale vom den \panischen Kons Soldaten in indet hatte, ohne

einer Konferenz

22sten d, berichten, daß der

Kaiser von Marokko il zu Tanger,

Jagdpartie mit marxo einen derselben verw1

l der auf einer Streit gerathen war und allen Prozeß habe enthaupten

aren nicht we= eranlassen, was

Die Häupter der Finanzwelt bereite Ball vor, der im Kasino stattfinden soll und hat eine Nummer, weil derx B ist, wobei ein Raphael vorkö

it in diesem Augenblick einen z das Billet ko all mit einer Verloo mmt, der zu 10,000 Fr,

Tostet 100 Fr. sung verbunden geschäßt wird.

Rémusatschen von der Opposition gegen das Ministerium in dieser Session unternommenen Kampfes als beendet ansehen, Das Journal des Débgts hält dal für günstig, um zu untersuchen, mit welchen W gekämpft, zu welhem Zwe sie sih so ins Ze Männer während dieser Debatte mit ihr gemeinschaftliche Sache ge macht. „Zwei Thatsachen“, sagt das genannte Blatt, „bezeichnen vor allen diesen Kampf der Opposition gegen das Ministerim des so eben geschlossenen Zeitabschnitts. Die erste is der Wiedereintritt des Herrn Thiers in die Neihen der streitenden Opp der Kontrast, der während dieses Kampfes zwischen der Ohnmacht der Opposition auf dem Gebiet der ernsten ¿Fragen und ihrer Leidenschaftlichkeit in den persönlichen Fragen, zwischen der Armseligkeit i den und ihrem Ueberfluß au Schmähungen, Nichtigkeit ihrer Politik und dem Jugrimm ihres Grolles si heraus- gestellt hat. Seltsam! als es mit den Angelegenheiten des Landes schlecht stand, unter dem Ministerium des Herrn L die Opposition geduldig sich verhalten, jeßt, wo sind, zeigt sie sich \{mähend und ungestüm, Thatsache nun in diesem langen Feldzuge der Oppo Wiederersheinen des Herrn Thiers auf dem plabe. Wir wollen Herrn Thiers das Verdienst uicht abstreiten, wenn eines ist, ganz aus freien Stücken seinen Piaß gu der vereinigten Öppositionen wieder eingenommen zu haben, Man könnte am Ende glauben, Herr Thiers sei ganz natürlicherweise, aus unlüber= Andere behaupten wollen, ermüdlichen Verfo position zurückgekehrt, Mitwirkung durch seine

er den Augenblick afen die Opposition ug gelegt, und welche

A Paris, 25. Febr. ¿Allard über die gegen den p Fabgestattet hat, ist ganz unl dem dialektischen Talente Herr Allard behandelt welche noch weit größer i, a enntniß, und er bewährt die sondern auch in den Berichterstatter auf eine üb Wes Bereiches der B A! die Furcht vo

Der Bericht, welchen der General "ariser Festungsbau gerichteten Bittschristen "estreitbar eine ausgezeihnete Arbeit, welche größte Ehre macht, Gewandtheit, estrittene Sach= los in dem, was

So beweist der Paris außerhalb nen Forts licgt, und dg b französischen Haupt es Hirngespinnst; auf der anderen ‘ort von der Gefahr, Paris mit abzuschueiden und seine Bevölke ¡e Gegner der Befest Augenblick ernstlich gefürchtet, daß gewalt, unter welchen Umständen es auch immer Paris mit Bomben zu zu stecken, dagegen aber sind sie alles Ernstes jeßige oder jede lünftige Regierung keinen eine neue Revolution, deren Schauplatz die den fönnten, durch stren Forts zu ersticken,

ihres Verfassers die Gegenstand mit s seine von Niemand b se Gewandtheit nicht b 1, was er vershweigt, erzeugende Weise, daß attericen der vorgeschobe r einem etwaigen Bomb stadt nit viel mehr it, als ein leer Seite aber sagt Herr Allard kein W Hülfe der Forts alle Verbindungen rung binnen weniger Tage ausz von Paris haben nun aber feinen eine französische Stagts sein möge, dazu beschießen und in Brand der Meinung, daß die Anstand nehmen würde, Straßen von Paris wer Stadt mit Hülfe der nah, unmöglich ift , anwendbarfeit des fraglichen hat Herr Allard mit feh welchen es sih hier Befestigung vou Par angeführte Punkt ist der einzige,

n während

ositionz die zweite

hrer Beschwer-

ardement der zwischen der völligen

affitte, da sah man sie in gutem Gange Die vorherrschende sition is das

litisd L schreiten fönne und werde, politischen Schau

ge Absperrung der a es, allem Anscheine Meinung zu widerlegen und die Un-= Iwecke nachzuweisen, so gem Takte den ganzen Einwand, um pfung der Gegner der tillschweigen übergangen. Der st bei weitem nicht o weisen, als be den Einwurf,

Mittels zu jenem

in seiner Bekäm is mit flüglihem S vielleicht der wicht welchen Herr Ull quemen Methode abfertigt.

durch die Befestigung i von Frankreich über den Hau aus Paris und aus Frankre; gelänge, sih des befestig ob Paris sich überhguvt Armee vertheidigen fönne licher Punkte, welche in gung gefunden haben, handlungen der Kznmm Bittschriften zur Syr Linie als Gegner dey Dieser ehreuwerthe T ben befestigt wissen, uz geschobenen Forts als wärtigen Feind und gls tion. Aber es wird H nung für seine Ansi er es war, welcher Montmartre neralen Haxo und Dauk der Kühuhe fonsequenz,

igste, aber cer i ard mit dieser eben \ Er berührt weder ganze Vertheidigun fen geworfen werde, noch ch werden würde, wenn zteu Paris zu bemächtigen, und we lange es sih gegen eine be s Diese und eine ganze Rei em Berichte des Herrn 2 werden am nächsten er über die von jene ache fommen, Vollziehung des G ¡tirte will Paris ammt durchaus d Vertheidigu end für die y ! Arago nicht meh in Feuer zu setze 1 Plan des Baues n heimlihen Eínv geschriebenen run Thiers und der sse der früheren gezeigt hat

ungs=- System Ie Frage, was es dem Feinde

aus seinem gkeit hergusgetreten, fast E [llard feine Erledi- Sonnabend bei den Ver im General begutateten abei in erster es von 1840 auftreten. nur durch Wall as System der vor= ng gegen den aus= olitische ¿Freiheit der Nz= r gelingen, die öffentliche Mei= zehn Jahren, wo

enn man uns fragt, gewinnen konnte, dem zeihen, so wür= und gewöhnlichste n, deren man be= n nichts als höchst ie founte nicht daran

Arago wird d

unwirksam zur Chronik in Betreff der Rückkehr der Königin nach Spa

Die Königin Jsabella wird ihrer Mitter bis an das diplomatische Corps ist Einladung erg Es scheint, daß die Königin Christine glei bei ihrem E kundgeben wird, daß sie nicht die Absicht hat, | ständia nièderzus lassen, Jhre Töchter zu sehen, sich mit deren Interessen g 3

annen (fn aat Non Isabella's 11, das i Marie Christinéns; aber ihre Freunde sagen j auf die öffentlichen Angelegenheiten Einf ze8 sie nit darnach trachtet,

allzeitfertige ändniß mit gs - Artikel vereitelte, Schlaffheit und sacher der Be pariser Festung

Sie i} überdies von Kampf

eit im Umgehen mit

ohne Zweifel ganz im Sinne der Regierung zu Ende geführt werden. Möglich daß diese riesenhafte Unternehmung zum Heile der franzü= sischen Nation ausschlägt, möglih daß sie derselben zum Verderben wird. Das Centralisationssystem is mit der Befestigung von Paris vollendet, die ganze Nation hat mit der Bewilligung derselben ihr ganzes Sein und Haben vollends auf eine einzige Karte gesebßt, und wenn nicht die heutige, so wird doch vermuthlich eine der nächsten Generationen den Ausschlag erleben, welchen das Schifsal diesem verwegenen Spiele giebt,

m Paris, 25. Febr. „Vor der Hand“, sprah Sir Robert Peel in der Sibung des Hauses der Gemeinen vom 22sten d. M,., „tann ih nur so viel sagen, daß ih tief bedauere, was auf der Ju-= sel Tahiti si ereignet hat.“ In diesen Worten finden Sie die voll= fommene Bestätigung meiner neulichen Angabe, daß das Kabinet der Tuilerieen die Besißnahme der Insel Tahiti dur den französischen Contre - Admiral Dupetit - Thouars nicht anerkennen mag. Sowohl Lord Aberdeen als Sir Robert Peel haben zugleich erklärt, daß ihrer Ueberzeugung nah der französische Contre - Admiral obne besondere Bollmachten von Seiten seiner Regierung die Königin Pomareh eut- seßt habe, was so viel bedeuten oll, als daß das Kabinet von St. James zu erwarten scheint, daß das Kabinet der Tuilerieen das Be- ktragen des Contre = Admira!s Dupetit -= Thouars desavouire. Zu den Vorstellungen Großbritaniens gesellen sich auch die der nordamerikani= schen Regicrung. Sie haben bereits in den französischen Blättern gele- sen, daß, als der Contre - Admiral Dupetit-Thouars von der ÎJnsel Tahiti Besiß nahm, gleichzeitig mit dem britischen auch der nord=

amerifanishe Konsul in Papeiti die National-Flagge von dem respck= tiven Konsulats-Gebäude einzog. Was jedoch die öffentlihen Blät=

A

ter uicht berihten, was ich aber Jhnen als gewiß angeben kann, ist, daß vor ein paar Tagen der yiesige Geschäftsträger der Vereinig= ten Staaten von Nord =- Amerika im Auftrage seiner Regierung dem Herrn Guizot eine Note überreihte, worin gegen die Abseßung der Königin Pomareh förmliche Einsprache gethan und erklärt wird, daß die Vereinigten Staaten jeder Berleßung der Thronrechte der Königin Pomareh sich auf das energishste entgegenseßen wür= den, weil die Souverainetät jener Monarchin von ihnen förm= lih anerfannt und garantirt worden sei, Diese Protestation der Vereinigten Staaten von Nord = Amerika gegen die Besißnahme der Insel Tahiti durch den französishen Contre-Admiral dürfte dem bri- tischen Kabinet die Nothwendigkeit auferlegen, die Wiederecinseßung der Königin Pomareh zu verlangen, Wohlunterrichtete Personen

versichern, daß das Kabinet der Tuilerieen Willens sci, dem Hofe von St,. James hierin alle Zugeständnisse zu machen, die sih mit der eigenen National-Würde vereinbaren lassen, Daß der Contre-Admi- ral Dupetit - Thouars nie von seiner Regierung die Justruction und

Ds

noch weniger den Befehl erhielt, sich in deu Besiß der Junsel Tahiti zu seßen, scheint eine nicht zu bezweifelude Thatsahe. Hierin liegt der erste Schritt zu einer möglichen Ausgleichung der ob= shwebenden Differenzen, weil die französishe Regierung, ohne ihre eigene Würde zu vergeben, die Erklärung von sich geben fann, der Contre-Admiral hätte, sei es ohne Junstruction gehan- delt, sei es die Gränzen seiner Vollmachten überschritten. Wie es scheint, hat das Kabinet der Tuilerieen, um dem Hofe von St. James eine definitive Antwort zu geben, nur Zeit verlangt, vom Coutre- Admiral Dupetit - Thouars nähere Erklärungeu über gewisse Punkte, die sich auf die leßten Ereignisse beziehen, erhalten zu können, Doch soll Frankreich chon jetzt keine Schwierigkeiten gegen die Wiederein- seßung der Königin Pomarceh in ihre Herrschaft erheben. Dies if eben der Hauptgegenstand der Forderung Großbritaniens.

Was einige französishe Blätter und namentlich der National

von einem persönlichen Streite zwischen dem Contre-Admiral Du- petit-Thouars und dem Befehlshaber der britischen Station in Papeiti erzählen, in Folge dessen Lebterer gedroht hätte, die Flagge der Kü= nigin Pomareh auf dem britischen Kriegsschiffe aufzuziehen und mit etner Ranonensalve zu begrüßen, alles dies, sage ich, is rein aus der Luft gegriffen, Die Depeschen des Contre-Admiral Dupetit-Thouars an den französfs{hen Minister der Marine erwähnen mit keiner Sylbe emer jolhen Reibung zwischen ihm und dem Befehlshaber der briti= hen Station. Es ist niht glaublich, daß wenn ‘wirklich so etwas vorgefallen wäre, der Contre-Admiral Dupetit=T(

)ouars eine so wich-

tige Sache in seinem offiziellen Berichte mit Stillschweigen übergangen haben sollte, Nur so viel ist wahr, daß nachdem der Contre-Admiral Oupctit- Thouars die feierlihe Besißnahme der Znsel Tahiti vollzogen hatte, der dortige britische Konsul seine Flagge einzog, und sich in Begleitung der Königin Pomareh am Bord des wichtigsten Kriegs= schiffes seiner Nation zurückzog, um dadurch anzuzeigen, daß die Kö= mgin Pomareh, sich unter den Schuß Großbritaniens stellend, gegen die BVesißnahme ihrer Insel durch die französishen Truppen förmlich protestire. Alle übrigen Mittheilungen in Privat - Korrespondenzen suchen nur die Sache zu entstellen, welhe jedoch, wie Sie qus dem bisher Gesagten wahrnehmen können, eine friedlihere Wendung zu nehmen verspriht als man anfangs glaubte. :

x Paris, 25. Febr. Die Königin Marie Christine von Spa-

nen hat auf ihrem Wege durch Frankreich überall einen glänzenden Empfang gefunden, Als sie am 17ten Abends gegen 10 Uhr zu Chagny ankam, hatten die Einwohner aus freiem Antriebe ihre Häu-= jer beleuchtet, Der Zug bestand aus sechs Wagen, in denen sih die

drei Jufautinnen Töchter der verstorbenen Infautin Carlota, die Ehren=

Ws

damen, einige Spauier von Auszeichnung, die schon früher genannt | wurden, die Beamten ihres Hauses befanden, und die von ciner Es= forte begleitet waren. Die Königin war au der Gränze des Depar= tements durch den Präfekten desselben, den kommandirenden General

und die übrigen Behörden empfangen worden, hielt aber zu Chagny nicht an, jondern seßte die Reise bis Chalons fort, wo ste gegen eilf Uhr eintraf, Auch dort war eine Anzahl von Häusern beleuch= ce worden, und der Königliche Wagen war von einem Ehren= Piquet umgeben. Die Königin stieg im Hotel du Parc ab; am folgenden Tage begab sie si in die Kirche St. Vincent, wo sie die Messe hörte, Eine greße Zahl von Personen, welche sie zu sehen wünschten, waren herbeigeströmt. Nachmittags begab sie si in das Kloster der Dominikanerinnen, in welchem sich zwei Nonnen befiuden, welche Lehrerinnen in dem Hause gewesen waren, in welchem die Ju= antinnen ihre Erziehung erhalten hatten. Ju diesem Kloster hörte die Königin die Vesper, und blieb drei Stunden lang daselbst, Am folgenden Tage schiffte sich die Königin nach Mäcon ein, Ueber die Ankunft und den Aufenthalt zu Lyon habe ih Jhuen bereits berichtet, Am 22sten Morgens 7 Uhr sci}te sie sich daselbst auf dem Dampf= schiffe „Aigle Nr. 1“ ein.

Die heutige Revue de Paris sagt in ibrer politischen Wochen-

| r Rückfe Lonig1i 1 nien : „Man bereitet fih in Spanien vor, die Königin Christine zu empfangen. Aranjuez entgegengehen, und angen, ihr dahin zu folgen, intritt in Spanien sich daselb u beschäftigen, st der Zwed der Reise

i üben und noch einmal die

Regierung zu führen. Sie wird nach Frankreich zurückfehren, wenn der Zweck, den sie sich vorgesteckt hat, erreicht sein wird. Wenn dies wirklich die Haltung is, welhe Marie Christine in Spanien annimmt, so wird sie von ihrer Person die meisten Gefahren eutsernen, die man befürchten fonnte, aber ihre Gegenwart wird auch wenig an der Lage der Vinge ändern. Fm Uebrigen is es ziemlich unnüß, hier auf Wahrscheinlichkeiten Bezug nehmen und darauf hin argumentircn zu wollcn, Die Haltung der Regierung is noch immer revolutionair. Der General Roncali hat die ihm ertheilten Befehle vollzogen und sieben Offiziere erschießen lassen, Der Säbel führt die Herrschaft,“

Grossbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 23. Februar. Die irläudische Debatte wurde heute wie gestern kurz erwähnt, beendet, und Lord Russell’s Antrag, durch ein Comité des ganzen Hauses die irländischen Beschwerden untersuchen zu lassen, wie zu erwarten war, verworfen. Sir F. Pollock, der englishe General - Prokurator vertheidigte zu Aufang der Sitzung nochmals das Berfahren der Krone gegen O'Con- nell; er erflärte es für absurd, wenn Herr Shiel sich betlagte, daß man nicht einer gemeinen Jury“ den Fall zur Entscheidung vorge= legt habe, denn eben fo gut würde man jede Anklage auf Hochver= rath vor die Friedensrichter -= Sessionen bringen können, Herr Shiel befände sich im Jrrthum, wenn er von einer „gewählten Zury“ spräche ; die 48 Namen wären durch Ballotirung' aus der großen Juryliste ge= zogen, auch 24 durch das Ausstreichen von 12 Namen von jeder Partei re= duzirt und endlich wiederum durch Ballotirung die wirkliche Jury gebildet worden. Das einstimmige Urtheil der höchsten Nechtsgelehr- ten diesseits und jenseits des Kanals spreche si in Rücksicht der aufgeregten Stimmung in Jrland, wo wenige unparteiische Personen gefunden werden fönnten, billigend darüber aus, daß mau einer Spe= zial-Jury den Fall vorgelegt habe. Wolle man behaupten, daß OD'Connell ungerechterweise für Schuldig erklärt worden sei, so möge man es noch jeßt beweisen, und in dem nächsten Gerichtstermin würde der Gerichtshof eine neue Untersuchung bewirken. _Dies sei die ge-= eignete und constitutionelle Autwort auf die Anschuldigungen der Parteilichkeit. Er (Sir F. Pollock) wäre übrigens um Irlands Wohlfahrt sehr besorgt, aber er glaube, daß dieselbe auch ohne Be- einträchtigung der Kirhe hergestellt werden könnte. Zum Schluß empfahl der Reduer unter dem Beifall des Hauses Versöhnlichkeit der Parteien. :

Nachdem Herr Roebu ck seinen radikalen wenig Anklang finden= den Grundsäßen gemäß sich über Jrlauds Verhältnisse ausgesprochen, erhob sih D'Connell und sprach zur Einleitung seiner Rede Fol gendes:

, Zch hoffe, meine Herren, Niemand in diesem Hause wird glauben, daß ich für mich hier Eiwas sagen will, oder aufstehe, um mich über den Prozeß zu äußern, in welchen ih verwiclt bin, Jch habe einen anderen Zweck, Jch stehe hier, um cinen Protest einzulegen und cine Frage zu stellen, Jch stehe hier im Namen meines Landes und meiner Landsleiute, um gegen einen neuen Aft der Ungerechtigkeit gegen ZJrland zu protestiren, und die einfache Frage zu thun: wie soll Jrland regiert werden? Jch frage nicht, wer soll Jrland regieren. Jch könnte vielen den Vorzug geben, aber dennoch frage ih blos, wie beabsichtiget Jhr, JZ1land Zu regieren? Ju der ganzen Welt glaube ich, giebt es nur eine Stimme über die Zrland zuge- fügte Ungerechtigkeit; ganz Europa fennt fein Land, das so schlecht regiert, fein Land, das fo ungerecht behandelt is, Es bedarf dazu nicht der Be- redsamkeit des Mitgliedes für Edinburgh (Herr Macaula9) um dies zu beweisen. Die Thatsachen sind klarz auf jeder Seite der Geschichte steht es zu lesen, daß England die größten Verbrechen an Zrland verübt hat. Aber ich will nicht nach Beweisen in fernliegender Zeit suchen, sondern nur bis zur Union hin- aufgehen, Für das seitdem zugefügte Unrecht is dies Parlament verant- wortlich, und man vergleiche nun den Zustand Jrlands Zur Zeit der Union mit dem jeßigen, Wenn damals Jammer und Noth in Zrland herrschte und gegenwärtig Ueberfluß und Glückseligkeit, dann mögt Jhr Eurer Re- gierung und der Weisheit ihrer Rathschläge Beifall zuklatschen, Aber ist es so? Nein, es is gerade umgekehrt, Zur Zeit der Union herrschte in JZrland ziemlicher Wohlstand. Seit 18 Jahren hatte es sich der Wohlthat der Selbstregierung erfreut, und während dieser Zeit erhob es sich so rasch, wie kein Land der Erde. Pitt wollte diesen Wohlstand durch die Union noch fördern, aber wie ist seine Absicht in Erfüllung gegangen? Befindet sich Jrland in dem Zustand des Glücks, in welchen es die Union mit Eng-

land verseßen sollte? Jch will gar nicht von politischen, von Wahl- und Corporations - Rechten sprehenz; ih will nur auf den mate- riellen Zustand des Landes hindeuten.““ So leitete O’Connell den ersten

Theil seiner Rede über dic physischen Zustände Jrlands einz der ‘deutsche Tourist Kohl und ein Artikel ‘der Times hätten bezeugt, daß diese Zus stände kläglicher wären, als die des clendsten Landes in Europa. Ein gleiches Zeugniß hätte die Armengefscß-Kommission abgegeben, wonach sich ein Drittel der ganzen Bevölkerung im Zustande des Pauperismus befände, Wenig möchte ihn der leßte Prozeß bctümmern, wenn er die Augen den guten" nund weisen Männern in England über den wirklihen Zustand r lands öffnen könnte, aber er hätte dazu wenig Hoffnung und darum wenig Aussicht auf Gerechtigkeit, Warum seien nicht die Siimmrechte, und die Corporations-Geseßze in beiden Ländern dieselben ? ivarum wollte man nicht die Union zu einer wirklichen vollständigen machen, wie es beabsich- tigt war, und wie doch Jeder in diesem Hause es wünschen müßte ? warum habe man zugegeben, daß das Geschrei „die Kirche E m Gefahr“ die Union zu einem Raube machte? Der Redner ging nun die Geschichte der verschiedenen Verbindungen durch, welche seit 1825 in Jrland sich gebildet hatten, um England zur Erfüllung seiner Bersprehungen zu nöthigen; die Emancipations-Akte sei gegeben, die Neformbill, eine Folge jener, erlassen worden, aber Jrland dadurch noch keine Gerechtigkeit wider- fahren; es bestände fort und fort der große Unterschied zwischen den Rech- ten beider Länder, Das habe das Nepealstreben hervorgerufen, Was die jüngsten gerichtlichen Verfolgungen betreffe, so müsse er im Namen des irländischen Volks dagegen protestiren, E erstens, wil die Repeal-Versamms- lungen nicht ungeseblich seien, wenn nicht in der That eine Ungeseplichkeit durch die Wiederholung einzelner gesetzlicher Handlungeu konstituirt weidez zweitens, weil jeder Katholik vou der Jury ausgeschlossen woiden sei, Es wäre eine falshe und von niedriger Gesinnung zeugende Anschuldigung, wenu man sagte, katholische Geshworene würden meineidig sein, Jn Bezug auf die Auslassung ciner Anzahl von Namen aus dem großen Geschwornen- Verzeichniß sprach O'Connell dagegen Herrn Shaw, den Nekorder von Dublin, von jeder absichtlichen Veruntreuung seines Amtes frei und wandte sich hierauf zur Besprechung der Maßregeln, welche die Negierung für JZiland beabsichtigte. Er erllärte dieselben kurz für unzulänglich und von gar keinem Werthe. Was die Regierung in Bezug auf diejenigen Gegenstände thun sollte, mit welchen sie cine Aenderung beabsichtigte, bestände darin das Stimmrecht der kleinen Städte zu crweitern, sie von der großen Jury - Abgabe zu be- freien, den Grafschaften eine verhältnißmäßig eben so ausgedehnte Vertre- tung zu geben, wie sie die englischen Grafschasten besäßen, endlich das Ge- seß über die Verhältnisse zwischen Gutsherrcn und Pächtern, welches vor der Union bestand, wieder in Kraft zu segen, Aber es gäbe noch andere Dinge zu thun, und zwar die sinanziellen Arrangements zwischen Eng- land und ZJrland ande!s zu gestalten, das irländische Corporations-Stimm- recht mit dem englischen gleichzustellen, gegen den Ubsentismus , der ein Verbrechen in Jrland wäre, mit Strafen einzuschreiten und die Anzahl der irländischen Parlaments - Mitglieder zu vermehren, Dann blicbe noch ein Haupt -Uebel übrig, das giößer als alle anderen wäre, dic Kirche. Ehe es in Jrland keine religiöse Gleichheit gäbe, fönnte feine politische Freiheit bestehen, Nicht durch Geld könne man hier eiwas aus- richten z die fatholishe Geistlichkeit würde weder eine Besoldung annehmen, noch fönne der Schah dieselbe aufbringen. „Habt Jhr nicht“, so {loß der Agitator seine parlamentauische Rede, „denselben Glauben, wie wir? Wer- den die Wahrheiten der Schrift nicht durch die Macht des Beweises, durch den Einfluß der Erziehung durh das Talent der Geistlichkeit verbreitet, Sind sie nicht hinreichend zur Vertheidigung und zum Schuße Eurer Reli- gion? Warum denn is das Land getheilt? Jh beschwöre Euch, mít den Augen von Männern und Staatslenkern zu sehen und die Anomalie der begüterten Kirche der Wenigen und der armen Kirche der Vielen zu besei-

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tigen. Jch gehe zurück in mein Vaterland, um Eure Antwort zu überbrin- gen, Jch fürchte, sie wird nicht befriedigend lauten. Aber hat denn nicht scit der Verbindung beider Länder genug böser Wille auf beiden Seiten geherrscht? J es nicht endlich Zeit, die Feindschaft bei Seite zu legen? Der Unterscheidung dieser gehässigen Unterscheidung zwischen Jilän- dern und Engländern, zwischen Katholifen und Protestanten ein Ende zu Qu

i Beifallsbezeugungen unterbrachen die Rede O'’Connell's, dessen ganzer Anhang im Parlamente si auch nur auf die wenigen radikalen Mitglieder des Hauses beschränkt und dessen scheinbrares Bündniß mit den Whigs auf leerer Täuschung beruht. Es bedurfte deshalb eben feiner großen Rednergabe, den Eindruck der Rede des Agitators, wenn sie überhaupt einen Eindruck gemacht hat, zu ver= wischen, und um so leihteres Spiel hatte darum Sir Rober E Prei, die günstige Abstimmung über den Antrag Lord Russell's, dessen ge=- zwungene Stellung als Vertheidiger der Repeal Bestrebungen ihm auch zu statten kommen mußte, zu bewirken, Aber die Widerlegung der von O'Connell aufgestellten Ansichten durch den Premier- Minister war auch s{chlagend. O'Connell hatte historische Fafta in falsches Licht gestellt, um daraus die ihm genehmen öolgerungen zu ziehenz er Vatie Hhehauptet, daß bie: Zat, da Zrland sein eigenes Parlament noch hatte, das Land in befriedigendem Zustaude sich befunden habe. Sir R. Peel wies mit den eigenen Worten Grattan’'s nach, daß das damalige Parlament das schlehteste und be- stehlichste gewesen, welches jemals existirt, daß es ausschließlich aus Protestanten bestanden habe, welche die protestantische Kirche unver- lebt aufrecht erhielten und gegen das während der -0jährigen Thä- tigkeit dieses Parlaments stets im Aufruhi begriffene Land unzählige Zwangs-Maßregeln erlassen hätten. Jm Uebrigen enthält die Rede des Ministers dieselben Argumente zux Vertheidigung der Regierungs= Politik in Jrland, wie sie Sir James Graham und Lord Stanley bereits geltend gemacht hatten; wir fommen morgen ausführlicher auf die Rede zurück.

London, 24. Febr. Die Absetzung der Königin Pomareh findet in unserer Presse immer eutschiedenere Nißbilligung. Der mi- nisterielle Standard nennt sie eine Handlung „monströser Unge rechtigkeit“/; der Sun berichtet, daß hon vor einiger Zeit in Folge früherer Berichte über die harte Behandlung der Königin Pomarch Borstellungen, auf Gutachten der Kron - Juristen gestüßt, an den Hof der Tuilerieen abgesandt worden seien, und ist der Meinung, daß die neuesten Ereignisse zu sehr ärgerlichen Unterhandlungen zwischen dem französischen und englischen Kabinette, wenn nicht zu etwas Schlimmerem, Veranlassung geben werden; die Morning Chronicle schiebt die Schuld des ganzen Zustandes der Dinge auf die Unthätigkeit der Regierung, welche schon im JZunteresse der bei an- derer Gelegenheit so entschieden begünstigten protestantischen Religion gleich dem aufgedrungenen Protektorate ¿e Fraukreichs hâtte widersprechen müssen. Uebrigens sei damals „aus den eigenen Erklärungen der Franzosen hervorgegangen, daß die Unabhängigkeit der Königin Po- mareh durch das Protektorat Frankreichs nicht angetastet werden solle, und man könne daher weder dem Capitain Niclas noch dem eng- lishen Konsul Prithard Vorwürfe darüber machen, daß sie die Königin auch als eine unabhängige Herrscherin behandelt haben, Jedenfalls aber sei es unverantwortlich, daß die französische Regierung Depeschen veröffentliche, welche guf abwesende britische Beamte und Offiziere, die sih also nicht vertheidigen fönnen, ein falsches Licht werfen, während sie, falls deren Betragen ihr Interesse wirklih beeinträchtigte, nur bei der britischen Regierung darüber hätte Beschwerde sühren dürfen. Die Times sieht „diese unerwartete Besibuahme in Widerspruch mit jedem Prinzip internationaler Billigkeit“, aber sie fürchtet feine ernstlihen Folgen. ¿Der Vorfall ist in der That zu bedauern“, sagt dies Blatt, „aber wir besorgen nit, daß er eiue Unterbrechung in den freundschaftlihen Beziehungen zwischen England und Fraunkreih zur Folge haben wird. Die Gesinnungen des Herrn Guizot berehtigen uns zu der Hoffnung, daß man die Eroberung wieder aufgeben wird.“

Dane

Madrid, 18. Febr. Es i das Gerücht im Umlauf, daß die Einwohner von Alicaute, in Schrecken geseht durch die gegen sie er- griffenen energishen Maßnahmen und besonders durch die auf Ron cali’s Befehl vollzogene Hinrichtung von sieben Jnsurgenten-Offizieren, eine Deputation an den General=Capitain von Valencia abgesch:ckt haben, um wegen Uebergabe der Stadt zu unterhande!ln. Aus Car=- tagena hat man feine neueren Nachrichten,

Man beschäftigt sih hier thätigst mit dem Entwurfe für die Organisation eines Gendarmeriedienstes für das ganze Königreich, Es soll eine aus Offizieren zusammengesebte Kommission nach Jrauk= reich geschickt werden, um das dortige Gendarmerie-System zu stu diren, Das neue Kavallerie-Regiment, welches den Namen der Kü-= nigin Christine führen wird, ist bereits fast vollständig organisirt, Es ist dasselbe aus\chließlich für den Dienst der Königin Mutter bestimmt, welche selbst sämmtliche Kosten für die Bildung dieses Corps be= streitet,

ò Madréd, 19. Febr, Seit vierzehn Tagen hat die Regie- rung den exceptionellen Zustand auch über die Hauptstadt verhängt, und doch darf man mit der größten Bestimmtheit behaupten, daß die Einwohner derselben sih fast zu keiner Zeit vor jeder willfürlichen Beeinträchtigung so gesichert fühlten, wie gerade jeßt, Die gebilde- ten Klassen der Gesellschaft dürfen sich überall zeigen und mit ihren Meinungen frei hervortreten, ohne Gefahr zu laufen, den Anfeindun gen und Verleumdungen einer zügellosen Presse oder „den Mißhand- lungen eines bewaffneten Pöbels ausgeseßt zu sein, Das Volk selbst überläßt sich den Freuden des Karnevals, und die Behörden, weit entfernt, in diese hemmend einzugreifen, gestatten Mummereien in den Straßen und veranstalten Maskenzüge auf dem für die Stiergefechte bestimmteu Plaße. So if} denn auch weder irgend ein Versuch, die Ruhe zu stören, gemacht, noch auh von Seiten der Behörden irgend eine ungeseblihe Behandlung begangen worden, Denn als solche die Verhaftung einiger Deputirten zu bezeichnen, fann in der That nur den französishen Oppositionsblättern einfallen, die mit der englischen Presse ein Bündniß schließen, um für jeden von dem spanischen Pöbel ausgehen- den Aufstand, wenngleich aus verschiedenen Gründen, Partei zu ergreifen, Der Art, 42 der spanischen Constitution sagt ausdrüctlih, daß Senatoren und Deputirte verhaftet und vor Gericht gestellt werden können, wenn die Cortes nicht versammelt sind. Nur ist die Regierung verpflichtet, der betreffenden Kammer so bald wie möglich Kenntniß von ihrem Ein- \hreiten zu geben. Der pariser Constitutionnel bezeichnet den Befehl der spanischen Regierung, die Offiziere, welche an dem Auf- stande mit den Waffen in der Hand theilnahmen, erschießen zu lassen, als infam und als unausführbar. Würden etwa in Frankreich oder England Offiziere, die an die Spihe eines Haufens von Aufrührern treten und auf die anrückenden Truppen Feuer geben lassen, der To- desftrafe entgehen? Soll es durchaus für einen verfassungs= mäßigen Artikel gelten, daß der Unterthan die Behörden der Königin ermorden oder ins Gefängniß werfen, die öffentlichen Kassen ausplündern und mit bewaffneter Hand den Aufstand im ganu= zen Lande verbreiten dürfe, wenn es nur unter dem Ausruf: „Es lebe die Königin, es lebe die National = Unabhängigkeit!“ geschieht ?

er englische Gesandte, Herr Bulwer, versicherte zwar vor einigen Tagen allen seinen Bekannten, es würde fein einziger der rebellischen Offiziere, die in Gefangenschaft geriethen, erschossen werden, weil er seinen ganzen Einfluß bei dem Minister - Präsidenten geltend gemacht hâtte, um sie zu retten. Die Erfahrung hat indessen gezeigt, daß der Minister deu Befehlen der Regierung Gehorsam zu verschasfen wußte, obgleich ein englishes Blatt, welches in der Regel für den Vertreter der Ansichten des Tory-Ministeriums gilt, noch jeßt die spanische Re- gierung ein de facto government nennt Z

Ueberhaupt fann man den Spaniern nicht verargen, wenn sie sich dur die Art, ín der in fremden Blättern ihre Zustände geschil= dert, die Handlungen und Charaktere ihrer hervorragenden Männer entstellt werden, verleßt fühlen, Welchen Begriff müssen sie von der Glaubhasftigfeit j L Ne General Prim (dessen frühere Lebens-Umstände ih nächstens mitthei= len zu können hoffe) zu einem entlaufenen deutschen Abenteurer ge=- Ein anderes deutsches Blatt läßt sich aus Paris Bestimmtheit des Grafen

aufgenommen Jedermann ,

um mit förmlichen Anträgen hervorzutreten, ohne zuvor sich der ZUs stimmung der betreffenden Theile, zu denen auch die Cortes gehören, i Ein englisches Blatt, der Morning Herald, meldet dagegen das völlige Scheitern der angeblichen Unterhandlung und stellt eine Vermählung der Königin Jsabella mit dem ältesten Sohne des Don Carlos in Aussicht, versichert jedo zu gleicher Zeit, die Karlisten beabsichtigten, ih dem Aufstande von Alicante anzu= schließen, falls dieser Fortschritte mache. Ein Bündniß mit den Fein=- den der Königin einzugehen, würde ein seltsames Mittel sein, sih um die Hand derselben zu bewerben, wenn auch nicht das eldgeschrei der Aufrührer von Alicante „Es lebe die Königin! Ministern, nieder mit den Karlisten!“ lautete. s Auch hier in Nadrid sind die Anhänger des so eben erwähnten Vermählungs - Projektes vermittelst einer Druckschrift ofen aufgetre- Diese führt den Titel: „Die Wahrheit ohne Maske, oder das einzige Mittel, einem neuen Erbfolgekriege vorzubeugen, und das, die drohende Gefahr eines Bruches der monarchischen Einheit der Kronen von Castilien und Aragonien für den Fall, daß nicht die Vermählung Jsabella's 11. mit dem Prinzen von Asturien stattfindet, . e Der Verfasser meint, der Erbfolgekrieg wäre noh immer nicht definitiv beendigt, indem die Partei des Don Carlos innerhalb und außerhalb Spaniens auf dieselben Elemente wie zuvor Er beruft si darauf, daß König Karl Il. von Spanien in seinem Testamente (Klausel 13) Ludwig AIV. und dem Kaiser Leopold an= gerathen habe, den Herzog von Anjou mit der Erzherzogin Marie esterreih zu vermählen, um auf diese Weise dem Erbfolgestreite vorzubeugen. Der Verfasser schlägt vor, S. 20, Jsa- bella Il. mit dem ältesten Sohne des Don Carlos zu vermählen und beide als Erben der Krone anzuerkennen, indessen geringe Aufmerksamkeit erregt zu h Die rebellische Junta von Alicante verkündete am 12ten den dor= tigen Einwohnern, „die stets freie Stadt Sevilla hätte am Êten das Joch des Despotismus abgeworfen !“/ am 14ten an die Rebellen von Alicante

versichert zu haben.

Nieder mit den

(58 Seiten.)

Josephine von

Diese Schrift scheint hier

Der General Roncali richtete die Aufforderung, die Stadt widrigenfalls er sie mit {werem Geschüß beschießen Nur heißt es, Chef Boné hätte die in örden erschießen lassen.

eines hier erscheinenden Blattes, el Mu ndo, )e die Aufstellung der absoluten Monarchie

zu übergeben, An weiteren Nachrichten fehlt es heute. wiewohl ziemlih unbestimmt, der Rebellen - seinen Händen befindlichen Beh

Die Redacteurs welches in heftiger Sp predigte, sind gestern durch den Gefe politico die Veröffentlichung ihres Journals einzustellen, Der diesseitige Gesandte in London, That abberufen und der Marquis von Vilu ernannt worden.

Man hat Nachrichten aus Havana bis zum 4. Januar erhalten, die vollkommen befriedigend lauten,

Grie menl ano Febr, Ganz unerwartet sind uns gestern wieder Briefe aus Athen zugekommen, die von dort am 10, Februar mit einem Dampfboot nah Ankona abgegangen sind. zu bemerfen, daß der König schon seit dem 7. auf und bereits wieder auêgefahren war. vom 6ten bis zum 8ten die Herren Piskatory und B wiederholt empfangen, : i Nach einem Brief is die Zweikammer - System = Frage ohne be= fondere Debatten bejahend entschieden worden z aber dem wird von anderer Seite her widersprochen und behauptet, die aus 35— 40 (die Angaben sind verschieden) Jndividuen bestehende Oppositio der Annahme dieses für Griechenland si angeblich ! cignenden Systems kräftigst widersebt, sei aber ciner ztemlihen Mehr= heit erlegen, Auch die Mittheilungen über die Fassung der die Thron= folge und einige hierher gehörende Nebenfragen betreffenden Pas ragraphen sind schwankend und bedürfen noch wesentlicher Ergän= | Judessen erhellet aus dem, : i leider zur Genüge, daß die Bemühungen der Presse in Beziehung keinesweges vergebliche gewesen sind, Grundsäße, welche von derselben so lange und st wurden, bei der großen, kompakten Majorität in der sammlung lebhasten Anklang und in Folge davon auch unter den Beschlüssen ihren Plaß gefunden haben. d h) überhaupt einer weiteren Prüfung und sorgfältigen Revision werden : s als bloßer Entwurf zu betrachtende Verfassung als Grundgeseß sanctionirt zu werden vermag, so werden namentlih auch in Betreff der von der National-Versammlung beliebten Bestimmungen über die Thronfolge 2c. vor ihrer Annahme noch wesentliche Modificationen cintreten müssen. Der leßtere Umstand wird eben jeßt hier wieder aufs lebhafteste be= sprohen. Man wollte gestern Abends auch wissen, jeßt endlih werde es Ernst mit der Reise Sr. Durchlaucht des Fürsten Ludwig von Wallerstein werden,

angewiesen worden,

Herr Sancho, is in der ma zu seïnem Nachfolger

© München, 24.

Zuvörderst ist Februar wieder w atte in den Tagen aron von Lyons

n habe si

nur sehr wenig

was wir bestimmt er

daß vielmehr die ifrig gepredigt National = Ver=

Wie diese Beschlüsse jedoch

Handels - und Börsen - Uachrichten.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 29, Februar 1844,

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr, 7 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Pf.z Noggen 1 _Rthlr, 12 Sgr., auch 1 Rihlr. Gerste 1 Rthlr, 2 Sgr. 5 Pf., auh 28 S 7 Pf., auh 28 Sgr. 10 Pf. ; Hafer 22 Linsen 2 Nthlr. 9 Sgr.

Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr, 10 und 2 Rthlr. 3 Sgr, 7 Ps.z; Roggen 1 Rthlr. 14 13 Sgr, 2 Pf,

9 Sgr. 4 Pf.z gr. 10 Pf. z kleine Gerste 1 Sgr. 10 Pf., auch 20 Sgr. 5 P 1 sind 105 Wispel 12 Scheffel, f., auch 2 Rihlr, 6 Sgr. gr. 5 Pf,, auch 1 Rihlr.

Mittwoch, den 28, Februar 1844,

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr. Centner Heu 1 Rthlr, 5 Sgr., auch 22 Kartoffel - P

Der Scheffel 17 Sgr, 6 Pf., auh 13 Sgr, 2 Pf.

Pf. Eingega

, auch f Rihlr, 5 Sgr.