1844 / 65 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ten verstärken müssen, um Cartagena, wenn nicht mabarien Ori n eigens zu beobachten. “Die Nene der ministeriellen Blätter machen gar fein Hehl daraus, daß die eig liche Belagerung von Cartagena erst nah der Uebergabe von Alicante möglich ist, weil es bis dahin an den nöthigen Truppen und an Geshüß fehlen wird. Cartagena wird von 3000 bis 4000 Mann vertheidigt , welche auf mehrere Monate hinaus mit Mund=- und Kriegs - Vorrath versehen sind. Ein Ver= mittelungs-Versuch, den die Konsuln von Frankreich und England ge- meinschaftlich unternommen haben, ist von den Jnsurgenten in Car- tagena von der Hand gewiesen worden, da die Generale der Regie- rung die Unterwerfung der tadt auf Gnade und Ungnade verlang- ten. Die Konsuln der beiden genannten Mächte haben hierauf Car- tagena verlassen und sich nach Murcia zurückgezogen, ein Schritt, der etwas räthselhaft erscheint, wenn man ihn mit dem Verfahren zusam- menhält, welches die fremden Konsuln in Barcelona immer während der Unruhen in der catalonishen Hauptstadt beobachtet haben. Jn Alicante soll die Unordnung und die Rathlosigkeit, den Berichten der gemäßigten Blätter zufolge, einen Grad erreiht haben, welcher die baldige Unterwerfung der Stadt voraussehen läßt. Der Anstifter und Leiter des Aufstandes, Bonet, fühlt sih in Alicante niht mehr persönlich sicher, und er hält sih deshalb beinahe fortwährend inner- halb der Citadelle. Die aufrührerishe Junta hat sih thatsächlich aufgelöst, und die Zahl der bewaffneten Vertheidiger der Stadt be=- läuft sich nur auf etwa 1000 Mann. Die Jnsel Tabarca, welche den Eingang der Bai von Alicante beherrscht, ist am 15ten in die Gewalt des Schiffs-Capitains Pinzon gefallen, der das Blokade - Geschwader befehligt. Die ersten Kanonenschüsse, welche der Capitain Pinzon, als Vorspiel einer Landung, abfeuern ließ, wurden von dem Gou= verneur des auf Tabarca liegenden Forts mit dem Ausfstecken der weißen Fahne beantwortet, Der Capitain Pinzon landete hierauf, nahm Besiß von der Jnsel und gab dem Gouverneur einen derben Verweis dafür, daß er sich zur Theilnahme an dem Aufstande habe hinreißen lassen, Die Beschießung von Alicante selbst scheint am 17ten von der an diesem Tage fertig gewordenen Mörser = Bat= terie aus begonnen zu haben. Kleingewehr - Feuer is schon länger mit ziemlicher Lebhaftigkeit zwishen den Belagerern und den Belagerten gewechselt worden, wiewohl ohne großes Blut- vergießen. Der politishe Chef, Herr Ceruti, und der General-Gou- verneur von Alicante, Herr Lasala, befinden sih fortwährend im Ge- wahrsam der Aufrührer. Vermuthlih um die über ihren Häuptern \{hwebende Gefahr abzulenken, hat die Regierung die Frau Boné's, die in Teruel wohnte, verhaften lassen, angeblih, weil man bei ihr verdächtigende Briefe ihres Mannes gefunden. Das System der Re- pressalien hat in den bürgerlihen Zerwürfnissen der Spanier seit Jahren eine so große Rolle gespielt, daß man sih nicht mehr darüber wundern darf, die Regierung selbst mit der Anwendung desselben wenigstens drohen zu sehen.

Es bestätigt si, daß die Behörden von Malaga eine Summe von 10,000 Piastern mit Beschlag belegt haben, welche das franzö- sische Dampfboot „, Phénix‘“ in Cadix geladen batte, und die nah Cartagena bestimmt war. Die Protestationen des Capitains des „Phénix““ und die Verwendung des französischen Konsuls in Mags waren vergeblih, die Behörden dieser Stadt bestanden vielmehr darauf, W: der gegenwärtige Zustand von Cartagena Grund genug enthalte, um die Bestimmung jenes Geldes als verdächtig Zaibas, und um die einstweilige Beschlagnahme desselben nothwendig zu machen,

Der General-Capitain von Catalonien is am 19ten in Perpignan angekommen, um die Königin Christine in Empfang zu nehmen. Auf die Nachricht, daß die Reise der Königin sehr langsam vor sich gehe, und daß noch mehrere Tage verlaufen werden, ehe sie in Perpignan eintreffen könne, ging der General de Meer nach Figueras zurü, um \ih von dort aus im rechten Augenblicke wieder in der französi- \{chen Gränzstadt einzufinden,

Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New -: York, 3. Febr. Der Kongreß hat noch wenig Hoffnung gegeben, daß er sich mit der Frage der Modification des gegenwärtigen Tarifs befassen und dieselbe in einem liberalen Sinn lösen wird. Jm Gegentheile scheint bis jeßt Alles darauf hinzudeu- ten, daß er den gegenwärtigen Stand der Dinge aufrecht erhalten wird. Je mehr aber diese Ueberzeugung der Gemüther sich bemäch=- tigt, desto mehr fangen diese an, in Bewegung zu kommen, und diese Bewegung könnte am Ende doch den jeßigen Männern der demokra- tischen Partei Furcht machen, indem sie dieselben in schreiender Apo- stasie von ihren Grundsäßen und Verheißungen darstellt, Vor weni= gen Tagen haben hundert der bedeutendsten Häuser von New-York, die sich mit der Manufaktur und der Einfuhr von Eisen befassen, dem Kongresse cine Petition übergeben, in welcher sie ihre besonderen Be-= s{chwerden und Klagen darlegen. Aus den von ihnen gelieferten Do- kfumenten geht auf eine unwidersprechlihe Weise hervor, daß die Zölle auf bearbeitetes Eisen sich auf 45 bis 240 pCt. des Werthes dessel- ben in England belaufen, was also einen durhschnittlichen Zoll von etwa 100 pCt. ergiebt.

Andererseits haben mehrere Häuser, die in Wollen- und Baum- wollen-Fabrifaten Geschäfte machen, eine auf authentishe Berehnun= gen gestüßte Denkschrift veröffentlicht, die wahrhaft erstaunliche That= sachen zu Tage bringt. Durch die Vergleichung der Zölle, der Pro- ductions - Kosten und der jeßigen laufenden Preise auf dem Plate wird nachgewiesen, daß die Mehrzahl der Artikel in Wollen- und Baumwollen - Fabrikaten 120, 150 und selbst 190 pCt. bezahlen, Sehr wenige zahlen unter 100 pCt. Die Zölle auf gedruckte Baum- wollen-Taschentücher betragen vou 112 bis zu 145 pCt. Dasselbe ist bei den Teppichen ordinairer Gattung und den vorzüglich stark von den ärmeren Klassen verbrauchten Artikeln der Fall. Die Petitio- naire fragen, wie sich Männer von gesundem Menschenverstande haben is fönnen, die eine so sehr alles Maß überschreitende Auflage

etiren fonnten, Sie suchen dies durch die Unkenntniß in Handels-Ge=

äften zu erklären, in welcher sich die Mehrzahl der Gesetzgeber befindet. di geraten, sagen sie, haben denselben durh Vorlegung ge- ran gruppirter Ziffern die Meinung beizubringen gewußt, daß sie e "gemäßigten und vernünftigen Tarif machten und nicht ein Geseh ael Tueressung und der Prohibition, was der gegenwärtige Tarif in 400 s F: Wenn die Fabrikanten einfach Zölle im Betrage von onibgetoe yCt. verlangt hätten: so würde der Kongreß dieselben ) rweigert haben; aber da sie nur einen Zoll von 30 pCt. auf

die Baumwollen-Arti i i i n-Artikel verlangten, indem sie diese Artikel das Ges : I eid ea 30 Cents das Quadrat er hat en der Kongreß denselben bewilligt; denn das ad N es dieser festgesebte Werth von 30 Cents für und gat Fol drei oder viermal der wirkliche Werth sei, 30 defretiren he 0s einen Zoll von 120 pCt. statt eines von E wed daß der Markt ein Monopol für die in-

L + welhe nun di i i 9 Monate, so sicht 1 m E auf die ansenien Brat d T estiegen sind. Wer hat nun diesen Vschnitili um 25 bis 30 pCt. nten Ne Die Masse dexr vecormen Vortheil an die Fabri=

p ng, d. i he auf Kosten einer verhältnißmäßig A umcortiidea geritüh,

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sich übervortheilt sieht. Die Bittsteller bezeichnen dies als eine lega= lisirte Beraubung und fügen bei: f

,, Während wir die Pächter mit genauer Noth am Ende des Jahres aus- fommen sehen, eignen sich die Manufakturisten ihre Produkte zu und theilen unter sich Dividenden aus von 30 pCt, Unter einem Negime der Gleichheit für alle Klassen fönnen der Handel und die Manufakturen gleichmäßig auf- blühen. Eine Handels - Gemeinschaft verbraucht eben so viel landwirth- schaftliche Produkte als Fabrifk-Erzeugnisse. Wenn ihr durch unterdrückende Geseße den verschiedenen Professionen der Handelsleute, Seeleute u. st. w. 100,000 Individuen entzieht, um sie in die Manufakturen zu werfen, was habt ihr dadurch im Verbrauche gewonnen? Nein, Aber ihr habt einen Markt verloren für die ungeheure Massc von Erzeugnissen , welche diese Seeleute ausgeführt und gegen Artikel ausgetauscht hätten, deren ihr bedürft, und die auf diesem Wege euch wohlfeiler zu stehen kom- men würden, als wenn ihr dem inländishen Fabrifanten eine Prämie von 100 pCt. bezahlt, Hoffen, daß man bedeutend ausführen werde, ohne eben so einzuführen, is eine abgeshmate Hoffnung, Dic Verminde-= rung der Einfuhren des lezten Jahres entspricht der Abnahme unserer Aus-=- fuhren. Troy unserer unermeßlihen Aerndten sind im leßten Jahre die Ausfuhren geringer gewesen, als in irgend einem Jahre seit 1834, und so wird es auch in Zukunft gchen. Die Juteressen der Landwirthe und der Handelsleute sind identish în dieser Fragez sie müssen also mit vereinigter Kraft dahin arbeiten, diesen verwerflichen Tarif umzustürzen oder ihn we- nigstens auf vernünftige Proportionen zurüczuführen. Die gegenwärtige Tarifs des Kongresses darf nicht vorübergehen ohne eine Revision des Tarifs.“ _ Allein, wie bereits Eingangs gesagt, es is zu fürchten, daß die Session ohne diese Revision zu bringen verstreiht, wie warm und gereht auch das Verlangen darnah sein mag. Wenn aber die Re- präsentanten der demokratishen Partei im Kongresse diesen Fehler begehen, so gefährden sie die Zukunft ihrer Partei, welche, wie sehr zu besorgen steht, diese Untreue an gegebenen Zusagen wird büßen müssen. Mehr als je indeß haben die Demokraten nöthig, die ösfent= liche Meinung für sich zu gewinnen, denn die in threm Schoße aus- gebrochenen Rivalitäten und Zänkereien, sind für sle eine Ursache zu

thatsächlicher Gefahr. Jch habe bercits die Beweggründe auseinan= dergeseßt, welche diese große Partei in zwei Lager scheiden, von de- nen das eine Herrn van Buren, das andere Herrn Calhoun zum Führer hat. Die Frage, welche die beiden Lager hindert, die Wahl der Convention anzuerkennen, die sich im nächsten Mai zu Baltimore versammeln soll, i jene des Verfahrens, nah welhem bei der Wahl der Mitglieder zu dieser Convention zu Werke gegangen werden soll, Die Calhounisten wollen, daß die Mit= glieder von jedem Distrikte gewählt werden, und daß ihre Stimmen nah Staaten gezählt werden sollen, Die van Burenisten dagegen wollen nur die Hälfte von jedem dieser beiden Verlangen sich gefallen lassen, nämlih daß die Mitglieder der Convention nah Staaten ge- wählt werden und ihre Stimmen“ nah Köpfen zählen sollen, Die unausbleibliche Wirkung dieser leßteren Combination wäre, einen ent= scheidenden Einfluß einigen Staaten zu geben, deren Vertretung die stärkste is und die Herrn van Buren günstiger gestimmt sind, als Herrn Calhoun.

Andererseits is} die Kandidatur des Generals Cass, der in Schwei= gen und Vergessenheit gekommen war, durch eine ziemlich beträchtliche Abtheilung Demokraten von Boston wieder zu Tage gefördert worden. Jhre Adresse an das Volk beschränkt sih niht darguf, das Lob ihres Kandidaten zu singen, sie enthält auch Jusinuationen, die entschieden feindseligen Geist gegen Herru van Buren athmen. Man vergleicht die Wiedererwählung des Herrn van Buren mit der Restauration der französischen Bourbons, ein sonderbarer Vergleich, wenn er wie in diesem Falle auf eine republikanische Magistratur angewendet wird.

Aus allen diesen Spaltungen ergiebt \sih für die demokratische Partei die offenbare Nothwendigkeit einer Versöhnung unter si selbst. Ist sie einig, und giebt sie ihre sämmtlichen Stimmen einem einzigen Kandidaten, so hat sie mindestens eben so viel, wo niht mehr Aus- sichten auf Erfolg als die Whig-Partei, deren wahrscheinlih einziger Auserwählter Herr Henry Clay is. Wenn die Demokaten ihre Stim= men unter den Herren van Buren, Calhoun und Cass theilen, so wer=- den sie niht nur die Wahl des Herrn van Buren nicht, sondern auch die feines seiner beiden Mitbewerber durchseben, die ohnedies weniger Aussichten haben, als er,

Handels- und Börsen =- Uachrichten.

Berlin, 1. März, Wir haben heute ganz besonders über den Ab- rechnungstag des vorigen Monats zu berichten, welcher vielleicht seit langer Zeit nicht so bedeutend als diesmal gewesen. Durch die vielen verschiede- nen Eisenbahn - Effekten, wozu mit der Zeit immer neue wieder hinzutreten, wird die Liquidation an unserer Börse so schwierig, daß es im Juteresse aller Betheiligten liegen müßte, nicht alle Engagements auf einen Tag hin- auszuschieben, sondern solche zu fklassifiziren und auf 3 verschicdene Tage im Monat zu vertheilen, Sollten indeß hierbei Bedenken obwalten, #0 wäre cs gewiß in der Ordnung, daß jedes Engagement {hon 3 Tage vor dem Ultimo überwiesen oderfompensirt würde, um diesen Zwischenraum zur vollstän- digen Abwickelung benutzen zu können. Wenn wir zur Abhülfe noch ten Vorschlag machen, täglih auf 2 Monate und nicht Alles auf einen bestimmten Tag zu handeln, so wünschen wir, daß ein von #o vielen Betheiligten gefühltes dringendes Bedürfniß so bald als möglich abgeholfen werde. Die dies- malige Liquidation drückte zwar den Cours einiger Eisenbahn - Effekten, es machte sich indeß dabei cine fortdauernd günstige Meinung für den folgen- den Monat bemerkbar, in Folge dessen denn auch die Course sich nicht allein wieder erholt haben , sondern eine neue Steigerung in den meisten Actien eingetreten ist, Die Umsäße in den vorigen Wochen waren in Folge der bevorstehenden Liquidation nicht schr umsangreih, dennoch blieb das (Ge- schäft bei den täglich sich mehrenden Geldmitteln zur Belegung in Eisen- bahn-Actien pr, Cassa nicht unbedeutend, während auf späteren Terminen wenig umging.

Wir notirten in der vorigen Woche die verschiedenen Zusicherungs- scheine wie folgt: L

Berlin-Hamburger

Niederschlesi\{ch- Märkische

Sächsisch-Görligzer

Köln-Minden

1127 %, stiegen bis 114! % 1117 %, » » 1135 % 1105%, » » 41125 % i 1088%, » » 108% % Sagan-Sprottau 109 4, » » 41092 %

Sächsish-Bayersche 102%, » » 1035 %

Von allen diesen Quittungsbogen erfuhren Berlin Hamburger und Niederschlesisch-Märkische die größte Steigerung und bleiben diese an A ee am beliebtesten. Ä

Dber]chl, Actien Lin. B, drüdten sich zwar bis 1142 à 1140 sind indeß nicht allein nach Beendigung 4 Liquidation ÁnE but vae an Stand gekommen, sondern wurden bis 1152 % bezahlt, uu N a Actien Litt. A. sind dur anschnliche Ankäufe gleich nach

em ltimo dis 1205 a 121 % gestiegen und blieben fortdauernd gesucht

so “Fn Berlin gerung vorauszusehen ist, N

, Derin- Potsdamer Actien bleibt das Geschäft

sehr geringfügig, doch finden sich täglih mehr Abgeber babe Waaa A Ga Ra a man heute à 1692 % faufen fonnte - rter haben \sich zwar im L i L

gehoben und wurden bereits bjs 154 A hardt R sich brdubtt n

diesen Stand behaupten und gingen bis 153 % zurüd Ae A

Geld blieb, 93 % zurück, wozu Brief und

Magdeburg-Leipz iger sind aufs n i

eue gestie is 194 9 V4 ry n ee , Heute erfuhr man, desk Binde al 10 & fas! P ae ar die Stimmung sür diese Actien in Folge dessen sehr g Es d Fäbi Cegeonis dieses Unternehmens ist| ein neuer Beweis i veridtlia -Fäh Ma desselben fortdauernd im Steigen i, und zu dia L Hex projefien Eisenbahnen. sostes fe Len ege Bnfigen Einsaß di Leipziger vermehren, ausüben müsen, n E any vex. Magvehurge

In Magdeburg - Halberstädter Actien ging fast nichts um und drückte sih der Cours wieder um c. 2%, so boa 192% A men war.

„Für Berlin- Anhalter erhielt sich fortdauernd eine überaus günstige Meinung und durch bedeutende Kauf - Ordres erreichten solche den Cours von 1555 %, wozu per Cassa manches gekauft wurde und heute Geld blieb.

In Berlin-Stettiner Actien waren die Umsäße nur unbedeu- tend; deren Cours drückte sich zwar vor der Liquidation etwas, hob sich aber eben so schnell, und wir notiren solche heute 1282 pr. Cassa Geld.

Rheinische Eisenbahn-Actien erfuhren eine bedeutende Steige- rung und „wurden, nachdem es flau damit war und solche a 812 % verkauft worden, bis 867 % bezahlt; die Umsäge bei dieser Steigerung waren nicht belangreich, da die Jnhaber sich {wer zum Verkauf entschließen. Wir wissen in der That nicht, welche Gründe zu dieser Steigerung vorhanden sein kön- nen, da die Ergebnisse der Bahn so wenig befriedigend ausfallen.

Für Düsseldorf-Elberfelder erhielt sich die gute Meinung in dem Maße, daß deren Cours reichlih um 6 % gestiegen is. Es wurden heute per Cassa bis 100 % dafür bezahlt.

Oesterreichische Effekten bleiben fortwährend großen Schwan- fungen unterworfen, in Folge deren auch das Geschäft darin schr nachzu- lassen scheint. Kaiser Ferdinand's-Nordbahn allein machen hier- von eine Ausnahme, indem diese eine fortdauernd steigende Tendenz ver- folgen; auch in dieser Woche besserten sih die Course, und man bewilligte bis 1457 % dafür. Wien-Gloggniy, welche bis 1225 % bezahlt worden sind, fielen bis 119 a 1187 % und schlossen 119 Brief und Geld.

In Mailänder blieb das Geschäft schr unbedeutend und der Cours dieser Actien schwankte nur zwischen 1115 a 112%, obgleih auch bereits

112% % bezahlt worden ist.

Zarsfoje-Selo sind wieder etwas gestiegen und bis 77 Rthlr. pr. Stück bezahlt worden; das Geschäft darin ist sehr unbedeutend geblieben.

Berlin, 4. März. Die Steigerung in Eisenbahn - Actien hatte sich heute ganz besonders auf Oberschlesische Litt. B. und A. erstreckt, welche bis zum Schluß der Börse pr. Cassa gefragt blicben, Hamburger und Dresden - Görlißer sind ebenfalls bedeutend höher bezahlt worden. Von Oesterreichischen Effekten wurden Gloggnißer Anfangs der Börse bedeutend höher bezahlt, konnten sich indeß nicht behaupten, wogegen Nordbahn sehr beliebt blieben, ;

Köln, 28, Febr. (H. O.) Rüböl, pro Mai 27% Rthlr., pro Oktober 29 Rthlr.

Paris, 28, Febr. Die französischen Renten waren heute an der Börse mehr begehrt, Sehr lebhafte Nachfrage zeigte sich für spanische Fonds, in Folge des Gerüchts, welches sich verbreitete, daß die Jnsurgenten von Ali- cante kapitulirt hätten, Die belgische 5proz. Rente von 1831 wih auf 1052, da sich das Gerücht von der projektirten Konvertirung derselben in 4proz. Fonds bestätigt.

D erliner B Ora e Den 4. März 1844.

Pr. Cour.

Brief. | Geld.

Pr. Cour.

Fonds. S Aclien. |& Brief. | Geld, | Gem,

| "e | Qu Si Salinld Geek. 31 161? Brl. Pots. Eisenb. 5) 1697

Pr. Engl. Obl. 30.!| 4 | 101% _ do. do. Prior Obl.) 4 | 103% Präm Sch.d.Seeh. —| 90% Med. Lpz. Eisenb.|—| g 194

Kor- u, Neumärk, | | Y do. do, Prior. Ob. 4 103% Scbuldverschr. 31 100% _ Bel, Anb. Eisenb.|—) 156 155 61, [BT) j i |4| :

Berl, Stadt-Obl. (34 1012 | |d9-do. Prior, Obl./4 103%

Düss.EIb. Eisenb.| 5 | 995 do. do. Prior. Ob1.|

Danz. do. in Th.'—| 48 4 Rhein. Eisenb. | 5

Westpr. Psandbr. 35 1017 | 100 995

Í | "r Grossh. Pos. A | L 2A Eg 8 as: M 3a O _ do. do. Prior, Obl. 4 | 99% 99% 87% Ostpr. Pfandbr, 31 103 Lo v.Staat garant. 35 994 98% Pots A |3É 101% _ Bl, Frankf. Eisb.| 5| 154 153 Kur- u. Neum. do. 3E 101% ails O aon: Obl.) | 104% | 1033 Scbles1schbe do, 3% 1C0% | N Sees E [N 122 i G R E do.Lt.B. v. eingez.|—| _— 1167 Gold al marco, |—| |[B.-St.E.Lt. A u.B|—| 1287 Friedrichsd’or. |— 1:3 4 14 Magd,-IHHalbst. E. | 4 120; 1197 And.Gldm. à 5 Th. —| 113 | 1 17 BresI- Schweidn.- Disconto. (—| 3 | 4 Freibg.Bisenb,| 4 122% wis Auswärtige Börsen. Amsterdam, 29. Febr. Niederl. wirkl, Sch. 55%. 5% do. 100 Ée

5% Span. 215. 3% do. 35%, Pass. 5. Ausg. —, Ziosl. T5. Preuss. Pr, Sch. —. Pol, —. Oesterr. 110. 4% Russ. Hope 917.

A ntwerpen, 28. Febr. Zinsl. 75. Neue Anl, 21%.

Frankfurt a. M., 1. März. 5% Met. 1135 G. Bank-Actien 2010, ohne Div. p. ult. 2012. Bayr. Bank-Actien 690 G. ITope 905 G. Stiegl. 90 G Int. 54%. Poln. 300 Fl. 96% G. do. 500 Fl. 99% G. do. 200 Fl. 322 6 :

Hamburg, 2. März. Bank-Actien 1670. Engl, Russ. 113. ;

Londo n, 27. Febr. Cons. 3% 975. Belg. 1067. Neue Anl. 24%, Pas- sive 9%. Ausg. Sch. 135, 27% Won. 542. 5% do. 1015. Neue Porti, 457 Engl. Russ. 118%. Bras. 79. Chili 104. Columb. —. Mex. 347, Peru 301

Paris, 28. Febr. 5% Rente fin cour. 125, 75, 3% Rente fin cour, §2. 35 5% Neapl. au compt. 103. 40. 5% Span, Rente 335. Pass, 57. i

W ien, 29. Febr. 5% Met. 1115. 4% 100%. 3% 77%, 25% —. Aul. de 1834 151. de 1839 130%, Bank-Actien 1636, Nordb, 1395. Mail. 108% Gloggn. L107. Livorn. 997. Pesth. 1037. / s

Meteorologische Beobachtungen. Abends 10 Uhr. |

Morgeus 6 Ubr.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger

1844, | Beobachtung.

3, März.

Luftdruck .... /331,42" Par. [330,56 Par.|331,s80'” Par. | Quellwärme 9,9° R. Luftwärme ... + L R. + 53° R.| 2,6? R. | Flusswärme 1,0° R, Thaupunkt ... + 0,2° R. + 2,0° R. 0,5° R. | Bodenwärme 1,2° R. Dunstsättigung 84 pCt. T7 pCt, 88 pCi. Ausdünstung 0,009 Rh. Weltet eie trüb. trüb. beiter. Niederschblag 0.

id ers Ww. W. W., Wärmewechsel + 5,6° Wolkenzug, - - W. + E12

Tagesmittel: 331,26" Par... +3,3° R... +0,9° R... 83 pct. W. Königliche Schauspiele.

Dienstag, 5. März. Konzert, in welchem auf Allerhöchsten Be= fehl die Herren Moralt, Mitglieder der Königl. Hof= Kapelle zu München, mitwirken werden. 1) Divitissement für Waldhorn, kom-= ponirt von Gallay, vorgetragen von Herrn Theodor Moralt. 2) Arie aus: Zaira von Mercadante, mit Orchester, gesungen von Dlle, Häh- nel, 3) Fantasie für Violine, komponirt und vorgetragen von Herrn Peter Moralt. “Hierauf: Fidelio. (Mad. Schröder-Devrient : Fidelio, als Gastrolle.) ;

Im Konzertsaale: 1) Tiridate, ou: "Tragédie et comédie, vaudeville cen 1 acte. 2) Les premièéres armes de Richelieu, vaudeville en 2 actes, par Mr. Bayard. ;

Mittwoch, 6. März. Der gerade Weg ist der beste. (Herr Döring: Elias Krumm, als Gastrolle.) Hierauf: Die Jusel der Liebe, oder: Das unagusführbare Gese. :

Donnerstag, 7. März. Zum erstenmale: Die Bernsteinhexe, historisches Schauspiel in 5 Abth., aus Meinhold's Chronik : „Marie Schweidler“, von H. Laube.

Königsstädtisches Theater

Dienstag, 5. März. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price in 2 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nah Spanien. Posse in 2 Akten, von B. À. Herrmann. Vorher: Vetter Benedikt. Lustspiel in 1 Aft, von L, Angely.

E LONO 6, März. (Italienische Opern-Vorstellung.) Beatrice l enda.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedrudft in der De ckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilage

M 65.

Beilage zur Allgemei

1B I mana ania

U 9:0 L

Inlaud. Breslau, Sparkasse. Elbing, wechsel, Koblenz, Hoher Wasserstaud. Deutsche Bundesstaaten. Bayern. Würzburg. Ueberschwem- mung. Sachsen, Aus dem Erzgebirge. Schneefall. Armuth.

Bergbau, Baden, Freiburg. Wohlthätige Stiftung, Grh. Hessen, Darmstadt. Wiesenkuitur. Landwirthschastliche Vereine. Schweiz. Luzern. Die Jesuiten - Frage, Solothurn, Herr

von Haller erhält einen päpstlihen Orden. Eiseubahneu. Ratibor, Rede des Fürsten Lichnoweky, _ Haudels- und Börsen-Nachrichten. Königsberg, Köln und Hamburg, Marktbericht,

Schneller Witterungs-

Inland.

Breslau, 1. März. (Schl. Z.) Der Magistrat hat einen Bericht über die Wirksamkeit der hiesigen Sparkasse für das Jahr 1843 veröffentlicht, aus dem wir folgende Hauptmomente mittheilen,

Rthlr, Sgr. Pf.

Zu dem, Ende des Jahres 1842 vorhandenen

Snterefenton- Ratl vol ao aaaciteo odor dre DAMUDO 4.50 sind im Jahre 1843 dur baare Einzahlungen .… 142,722 29 2 Und durch Zinsen - Zuschreibungel. e 6--: 0-245 4/1729 44 getretelt, Ae oes aaa eat) s oda ü o t2d6os 137.001 O. 10

Hiervon haben die Juteressenten zurückgenommen 102,463 13 11 so daß das Juteressen - Kapital ultimo Dezem Ver 1540 V E a ian v3 635,067. 22 4141 béträgt, und sonach gegen das Vorjahr um... 44977 15 2 gewachsen ift,

Ende Dezember 1843 sind 10,907 Stück Quittungsbücher und gegen den Abschluß des Jahres 1842 826 Stück mehr im Umlauf.

Die durchschnittliche Höhe eines Quittungsbuches 58 Rthlr. 6 Sgr. 9 Pf. is leider ein Beweis, daß die Sparkasse noch im= mer nicht genug von denjenigen Personen benußt wird, für welche sie eigentlih bestimmt ift.

An Zinsen-Ueberschuß sind dem Reserve - und Administrations= Kosten-Fonds pro 1843 überwiesen worden 7020 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., welher mit dem Bestande dieses Fonds von 14,303 Rthlr. 19 Sgr. 4 Pf. und den demselben zugehörigen Jntraden, eine Gesammt-Ein nahme gehabt hat von

Rthlr. Sgr. Pf.

200/85 L O

___ Werden hiervon die sämmtlichen Verwaltungs=

Kosten des Justituts mit 1856 Rthlr. 25 Sgr.

11 Pf., der jährliche Zuschuß an die Haupt-Armen-=

Kasse mit 2000 Rthlr., die Beschaffungs - und

Einrichtungs - Kosten eines Lokals per 388 Rthlr.

23 Sgr., so wie die Valuta für gekaufte Aktiva,

zusammen überhaupt... Get e A (06 S007 3

in Abzug gebracht, so ergiebt sich ult. Dezember

1843 beim Reserve-Fonds ein Bestand von 7081 15 9

mithin gegen das Jahr 1842 mehr .…........-- Dl 20 O Elbing, 28. Febr. (E, Z.) Die lebten Tage brachten unserer

Gegend einen fo unterbrohenen und starken Schneefall, wie bejahrte

Leute sich einen ähnlichen kaum zu erinnern wissen, Dabei wehte ein

heftiger Wind, und so hatten wir, namentlich am Sonntag Nach=

mittag und Montag Vormittag, wirkliche Schneestürme, die den Schnee |

zu Bergen aufthürmten, in manchen Gegenden der Stadt Häuser so vershneiten, daß die Bewohner sich, um herauszukommen, durch den Schnee Gänge graben mußten, und wodurch besonders auch die Communication aufs äußerste erschwert, ja auf manchen, namentlich den nicht chaujsirten Wegen, ganz gehemmt wurde. Montag Nach- mittag zwischen 4 und 5 Uhr sprang plößlich der Wind von Nordost nah Südwest um, und eben so plößlich trat Thauwetter einz so daß derselbe Tag, welher Morgens eine Kälte von 10 Graden unter 0 mit Schneesturm gebracht hatte, Abends mit einer Wärme von 3 bis 4 Grad Plus und Regen endigte. Bis jeßt, Dienstag Abend, ist das Thauwetter zum Glück mäßig, obwohl abwechselnd Regen und Schnee fallenz sollte jedoh eine noch wärmere Temperatur und demzufolge heftiges Thauwetter eintreten, so ist, bei den vorhandenen ungeheuren Schneemassen, viel Schaden zu befürchten.

Koblenz, 27. Febr. (Rh. u. M. Z.) Der Rhein und die Mosel sind u verwichener Nacht rasch und stark gestiegen. Ueber die Ufer haben sie sich bereits ergossen und drangen schon in mehrere niedrig gelegenen Straßen, wie die Kastorstraße 2c. Jebt, Vormit-= tags 11 Uhr, wächst das Wasser nur noch wenig, Die Brücke konnte nicht geöffuet werden, daher das düsseldorfer und [kölner Dampfboot, von Mainz kommend, die Passagiere von unterhalb gegen Mittag aufgenommen haben und zu Berg gefahren sind, Eben o nahmen die von unterhalb gekommenen Dampfböte die mainzer Pas- sagiere auf und fuhren wieder zu Thal,

ÁAusland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, Würzburg, 28. Febr. Mittags 12Uhr. (N. W, Z.) Von allen Seiten treffen Nachrichten über Verheerungen und Ver= fehrs - Hemmungen ein, die durch Uebershwemmungen stattfanden. Zwischen Waldürn uud Hardheim brach eine Brücke, als gerade der heidelberg-würzburger Cilwagen darüber fuhr, und Wagen und Pferde sanken in die Fluth. Glücklicherweise gingen nur zwei Pferde zu Grunde, Bei Amorbach wurde eine Brücke und in Kreußenheim ein ganzes Haus von den Fluthen weggerissen, Die augsburger Post, die gestern Nachmittag zwischen 4 —2 Uhr hier eintresfen sollte, kam wegen Hemmungen bei Donauwörth erst heute früh 5 Uhr hier an- Die baireuther Post, die gestern Nachts 11 Uhr, und die frankfur= ter, die gegen Mitternacht eintreffen sollte, fehlen noch. Pegelstand 9 Fußz das Wasser ist an mehreren Stellen in die Stadt gedrungen.

Sachsen. Aus dem Erzgebirge, 28, Febr. (D. A. Z.) An die Gegenden, in welchen große Schneemassen gefallen sind, wie in der Schweiz, Tyrol 2c., reiht sich auh unser Erzgebirge an, wobei wir als bemerkenswerth erwähnen dürfen, daß der Schnee mit dem Fuße dieses Gebirges beinahe ganz sharf abshneidet. Denn unmittelbar unter= halb desselben is wenigstens von Schlittenbahn feine Rede. Für uns Ge= birgsbewohner hat der Schnee doch das Gute, da zumal die Kälte sehr gemäßigt is, daß er den Verkehr befördert, und einzelne Er= werbszweige sind sogar nur unter den obwaltenden Witterungszustän- den möglih oder gewinnbringend, z, B. der Handel mit Brenn- material, Holzfuhren an die Flößen und dergleichen, Dagegen mangelt

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es freilih nicht an Elend, was der Winter für die zahlreihen armen Familien in seinem Gefolge hat. Die Klagen über Stockung der Ge- werbe sind keinesweges verstummt, und wenn auh im Einzelnen noch mancher Verdienst besteht, für Einzelne privatim und öffentlich ge= sorgt wird, das Ganze bietet gleihwohl das Bild der Armuth dar, und zwar in einer Ausdehnung, die zur Zeit noch feine Hoffnung auffommen läßt, daß irgend wie und wann eine durchgreifende und allgemein wirkende Hülfe möglich sei, Noh immer steht das Wachsen der Arbeitsfräste im Mißverhältnisse zu deren Bedarf, und gewährt vielmehr die betrübende, ja bedenklihe Aussicht, daß von Jahr zu Jahr dieses Mißverhältuiß stärker werde, Doch muß man den nie- deren Theil des Erzgebirges von seinen höheren und höchsten Punk- ten wohl unterscheiden. Jn jenem bietet der noch leidlih ergiebige Ackerbau bei minder dichter Bevölkerung und besonders der an Aus- beute reihere und mit viel stärkeren Kräften betriebene Bergbau eine gewisse Nachhaltigkeit dar, und selbst die Privatmittel zur Abhülse der augenblicklichen und dringeudsten Noth fließen hier reihlicher als bei der höher und rauher wohnenden Bevölkerung. Was namentlich den Silberbergbau betrifft, so hat das freiberger Revier im Jahr 1843 eine Ausbeute gewährt, wie sie vielleiht in der Zeit, seit welcher beglaubigte Berichte vorliegen, noch nicht da gewesen ist. Die „„Himmelfahrt““, unmittelbar vor Freiberg gelegen, fördert niht nur große Silber-Reichthümer zu Tage, sondern gewährt auch die zuversihtliche Hoffnung, daß sie noch lange Zeit der Glanz= punkt unseres Bergbaues sein werde. Auch „Beschert Glück“, eine Grube von ausgedehnten Bauen, höchst wichtig für einen großen Theil der umwohnenden Bevölkerung, hat, nachdem sie eine Reihe von Jahren lebhafte Besorgnisse erregte, durh neue Anbrüche wieder einen bedeutenden Aufschwung erhalten. Eine neue Aussicht auf Be= schäftigung von Arbeiterkräften wird durh den bevorstehenden Angriff des sogenannten Elbstollns eröffnet, Noch im Laufe des Frühjahrs soll derselbe erfolgen. Daß der Bergwerköstand den lebhaftesten Antheil daran nimmt, ja, daß selbst ganz Sachsen daran Antheil zu nehmen Ursache hat, braucht hier nicht erst bemerkt zu werden.

Baden. Freiburg, 25. Febr. (Freib. Ztg.) Von Sr. Durchlaucht dem Herrn Fürsten von Fürstenberg is der Stadt Freiburg ein Kapital von 4000 Fl. geschenkt, um von dem Ertrag dürftigen Handwerkern, hiesigen Bürgern oder Bürgerssöhnen, die ohne thr Verschulden außer Stand snd, das zum ordentlichen Betrieb ihres Gewerbes nöthige Handwerkszeug oder Material sich anzuschaffen, die zu diesem Zwette nöthige Unterstüßung zu gewähren. Eine neue dankbare Erinnerung knüpft sih fortan an den erlauchten, in unserer Stadtgeschichte von jeher verherrlihten Namen, der die Reihen un-= serer Ehrenbürger \{müdt, Der hochherzige Stifter eröffnet in der Belebung des Fleißes, in der Erstarkung des Selbstgefühls, den siche- ren Weg, um gegen Verarmung und sittliches BVersinken erfolgreich zu fämpsen,

Grh. Hessen. Darmstadt, 27. Febr, (F. J.) Seit dem Erscheinen unseres Wiesen-Kultur=Geseßes (Oktober 1830) haben die Vorschriften , welhe es enthält, in der Praxis so vielfältige Anwen-= dung gefunden, daß eine statistische Nachweisung, wie wir sie in der vor kurzem erschienenen Schrist des Oekonomie - Rathes Zeller lesen, ein wahrhaft volkswoirthschaftlihes Juteresse darbietet. Hiernach er= streckten sich die in den beiden diesseitigen Provinzen vorgenommenen Wiesen-Verbesserungen auf einen Flächenraum von wenigstens 14,255 Morgen. Nach einem mäßigen Auschlage (150 Fl. Werth-Erhöhung pro Morgen) und auf authentische Angaben der Orts -= Behörden gestüßt, wird die Grundwerths - Vermehrung jener 14,255 Morgen von Herrn Zeller zu 2 Millionen Gulden berechnet und der daraus entspringende jährliche Mehrertrag (7 bis 8 Fl. pr. Morgen) zu wenigstens 100,000 Gulden veranshlagt. Gewiß ein bemerfenswerthes Resul= tat, die frühgereiste Fruht des mehrerwähnten Geseßes und der ord= nenden Thätigkeit der landwirthshaftlihen Vereine und jener Orts- Vorstände, welche das bessere Neue schnell einsahen und im Interesse ihrer Gemeinden mit Sachkenntuiß anwenden lernten. Unsere land= wirthschaftlihen Vereine dürfen übrigens für die Folge von ihrer Wirksamkeit immer mehr erwarten, wenn, wie in dem benachbarten ansehulichen Dorse Büttelborn, Lokal- Vereine für den Ackerbau ge= gründet werden. Die Zwecke, welche der seit Herbst v. J. daselbst bestehende Verein zu erreihen strebt, liegen dem Juteresse des Land= wirths so nahe und sind so anregend für seine Thätigkeit, daß der- selbe den jährlihen fleinen Betrag von nur 30 Kr. gern zu geben sich entschließen wird. Jn Griesheim besteht bereits {on länger ein ähnlicher Verein, der sih hauptsächlih die Veredlung des Obst=- baues zur Aufgabe gemacht hat, Solche uud ähnliche Lokal-Vereine auf dem Lande, wenn sie in ihrer Thätigkeit nicht erlahmen und unter guter Leitung stehen, können zum Emporkommen und zur größeren Blüthe des Ackerbaues eines Landes außerordentlih viel beitragen. Denn was nühen die besten Vorschläge, die trefflihsten Anweisungen, wenn sie nur wenig beachtet oder gar nicht ausgeführt werden? Und gerade zur Erfüllung dieser wichtigen Bestimmung sind die landwirth= schaftlichen Lokal-Vereine hauptsächlich berufen.

S chw eiz

Luzern, 26. Febr. (Basl, Z.) Am 24. Februar faßte nach einläßliher Berathung der Große Nath, im Wesentlichen den Anträ= gen der Herren Siegwart und Zünd folgend, den Beschluß: Der Regierungs-Rath und Erziehungs-Rath seien beauftragt, durch Unter= handlungen mit den kirhlichen Behörden auf beförderliche Errichtung eines geistlihen Seminars im Kanton Luzern und auf die Vereinigung der theologischen Lehr-Anstalt mit demselben hinzuwirken. Dieselben Behörden seien beauftragt, im Einverständuiß mit dem Diszesan= Bischof, mit der Gesellschaft Jesu die Grundlagen zu einem Vertrage zur Uebergabe der theologischen Lehr-Anstalt und des Seminariums zu unterhandeln. Jn diesen Grundlagen seien als Bedingungen aufzunehmen: 1) die Jesuiten haben sich der Staats-Verfassung in allen ihren Be= stimmungen, namentlich den §§. 5, 6, 11 derselben und den Geseßen des Kantons überhaupt, und, was die theologische Lehr - Anstalt be=- treffe, nah §. 63 der Verfassung unter Oberagufsiht des Regierungs- Rathes der Leitung und Aufsicht des Erziehungs - Rathes zu unter- werfen, über die Lehrbücher der Theologie mit dem Bischof, über die Lehrweise mit dem Erziehungs - Rathe sich ins Einverständniß zu seßen. Das Ergebniß der Unterhandlungen sei dem Großen Rathe zur definitiven Entscheidung vorzulegen. Die Diskussion war lang andauernd, hartnäckig und mitunter heftig, die Mehrheit jedoh ent= schieden. Die Wintersibung wourde geschlossen mit Verlesung des Maunifestes der bundesgetreuen Stände, das ohne Bemerkung zu den Akten gelegt wurde. Durch diesen Großraths-Beschluß sino den Je- suiten fo gewaltige Steine in den Weg gewälzt, daß sie weder sie übersteigen noch umgehen können, also wahrscheinlich bleiben werden, wo sie sind. Auf Ungewißheit des Erfolgs hin werden sie gewiß feine Konzessionen machen können und wollen, welche ihr Prinzip auch an anderen Orten wankend machen und ihre Ordens-Einrichtung er- shüttern müßten,

nen Preußischen Zeitung.

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Dienstag den Zt" März.

Solothur#u, 24. Febr, Unser Mitbürger K. L. von. Haller hat vor cinigen Tagen wegen der Ueberseßung seiner Restaurations=- Lehre ins Jtalienishe vou dem Papste das Ritterkreuz des uralten Ordens vom heil, Sylvester erhalten.

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Eile nbänenr

Ratibor, 26. Febr. Die Rede, mit welcher Fürst Lihnowsky heute die General-Versammlung der Actien-Gesellschaft für die Kosel= Oderberger Eisenbahu eröffnete, lautete folgendermaßen :

„Meine Herren! Das Comité, welches Sie mit der Leitung der An- gelegenheiten beauftragt haben, die uns heute hier versammeln, hat mir die Ehre erwiesen, mich zu seinem Vorsizenden zu ernennen, Es isst in dieser Eigenschaft, daß ih jeßt an Sie einen doppelten Vortrag zu halten habe: über unsere vergangene Thätigkeit und über die Auspizien, zu denen uns die gegenwärtige Sachlage berechtigt, Es wäre vielleicht nah dem Bei- spiele anderer Gesellschaften auch an uns gewesen, Sie {hon öfter, früher und bei wichtigen Anlässen zu ersuchen, uns spezielle Aufträge zu ertheilen 5 doch haben wir geglaubt, unseren übernommenen Verpflichtungen dadurch am besten nahzukommen, wenn wir mit shneller Benußung der Umstände unfer durch mehrere Jahre prekäres Unternehmen einer sicheren Zukunft ent- gegenführen. Dieses is geschehen, und es liegt jeyt an Jhnen, daß ín 18 Monaten spätestens durch Uns die größte europäische Communications-Línie die Dongu-Länder mit den Oderufern verbinde, den Handel der Levante auf das baltishe Meer trage. Ein Wort von Jhnen, meine Herren, und morgen soll der erste Spatenustich geschehen; denn was wir von auswärts zu hoffen oder zu befürchten hatten, steht fest und kanu nicht mehr wanken. Unsere exceptionelle Stellung, als einzige Bahn an der Gränze eines großen, mit unserem Zoll- Verein nicht verbundenen Neiches, hat vielfsahe Schwierigkeiten ins Leben gerufen, die alle besiegt oder beseitigt sind, und wir können, wie der Ge- saudte unseres Königs am belgischen Hofe vor einem Jahre in Antwerpen sagte, auch hier wiederholen: „Das Nachbarland reicht uns eine etjerne Hand.“ Es is nun an uns, nicht zu zögern, sondern diese Hand \chnell zu ergreifen; wir stehen Oesterreih gegenüber als äußerste Vorposten der preusishen Civ.lisationz nicht nur unscr Juteresse gebictet es, sondern es ist auch zur Ehreusache geworden, nicht später an ter Gränze einzutreffen, als mit der leßten Schiene der Ferdinands - Nordbahn, im Norden wird unsere Schwesterbahn die Oberschlesische Eisenbahn seiner Zeit mit uns anschließen. Dieses beweisen zu wollen, scheint Jhnen Allen gz über- flüssigz die großartigen und brillanten Bauten, die wir von reslau bis Oppeln vor uns sehen, sind die sicherste Bürgschaft sür das Gesagte, und es wird nun an uns sein, einem Beispiele zu folgen, das wir im eigenen Lande zu vortresflich vorfinden, um es in fernen Regionen suchen zu wollen,

Jm September 1840 haben Sie meine Kollegen beauftragt, die Ober- ch{!esishe Gesellschaft zu bewegen, daß von Oppeln über Kosel und Ratibor, mit vorzüglicher Berücksichtigung des linken Ufers, nah der Landesgränze bei Oderberg gebaut werde, oder aber, wenn dics nicht zu erreichen wäre, durch Actienzeichnung das noch erforderliche Kapital zu einem selbstständi- gen Bau ín dieser Richtung aufzubringen. Den Bemühungen meiner Kol- legen isst es, so viel ih weiß, gelungen, die Oberschlesische Gesellschaft dahin zu bewegen, daß, die ursprüngliche Richtung aufgebend , sie den Zug von Oppeln nach Kosel, wiewohl leider am reten Over -Ufer, gewählt hat. Sonach bleibt uns die Strecke von Kosel über Ratibor nach Oderberg zu bauen. Von diesen beiden Anschlußpunkten, Kosel und Oderberg, haben wir die Bezeichnung entnommen, die wir bis zu der Zeit der Bahn bei- gelegt haben, als uns gestattet ward, ihr den Namen Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen zu geben. Der Name unseres durch- lauchtigsten Proteltors wird diesem großartigen Unternehmen auch fernerhin Schuß und Schirm seinz wie wohlwollend und thatkräftig dieser hohe Herr sich bisher unser angenommen, is denjenigen am besten bekannt, die unsere Angelegenheiten zweimal in diesem Jahre in Berlin zu vertreten hatten. Dem Prinzen von Preußen danken wir es Alle, meine Herren, daß Jhr Comité Jhnen heute den Nachweis licfern kann, daß das Ziel erreicht ist, welches Sie ihm gesteckt haben.

Bis zum Monat Mai 1843 hat sich der Betrag unserer Zeichnungen nur auf 156,000 Nthlr. erhoben, und da auch österreichischerseits noch nichts bezüglih des Weiterhaues von Leipnik verlautete, so konnten wir nicht mít einiger Gewißheit voraussehen, ob unserem Unternehmen von Seiten des Staates cine höhere Wichtigkeit würde beigemessen werden. Dies war zuerst festzustellen. Doch vorher glaubten wir, uns der nothwendigen Geldmittel für den Fall versihern zu müssen, daß der Staat uns die bis dahin übliche 3ck proc, Zins-Garantie bewillige. Aus dieser Ansicht entstanden die beding- ten Zeichnungen, die, wie Sie wissen, so bedeutenden Beifall fanden, daß in wenig Tagen uns weit mehr Kapitalien zur Disposition gestellt wurden, als wir zu bedürfen glaubten; ja es hat sich sogar der Fall ereignet, daß ein einziges Bankhaus uns aubot, die sämmtlichen Actien zu übernehmen, welches jedoh von uns nicht angenommen wurde, um elne größere Anzahl von Kapitalisten betheiligen zu können, Mittlerweile. kamen beinahe zur selben Zeit die Deputirten der oberschlesischen Gesellschaft vou Berlin zu- rück, und brachten die Genehmigung zum Bau über Kosel nach Berun - Zabrze mit, Die Staats - Konzession für die Strecke von Kosel bis Oderberg zu erlangen, und hieran die für unser Unter- nehmen möglichst günstigen Bedingungen zu knüpfen, war nun unsere nächste Aufgabe, Drei Mitglieder unseres Comité's begaben sich deshalb nach Berlin ; dort wurde ihnen unbedingt die Konzession zum Bau zugesichert, und auf den Fall, daß sie den Anschluß der Kaiser Ferdinands-Nordbahn an die Kosel-Oderberger Bahn beibrächten, wurden auh noch besondere Be- günstigungen in Aussicht gestellt. Hierauf seßte sich Jhr Comité mit der Kaiser Ferdinands - Nordbahn - Direction in nähere Bec aug, und nach einer Präliminar-Konferenz mit dem Baron Salomon von Rothschild in Wittkowiy ward einer meiner Kollegen von uns nah Wien gesandt, um in Jhrem Namen, meine Herren, die Jnteressen der Kosel-Oderberger Eisen- bahn bei der General - Versammlung der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn zu vertreten. Ju dieser General - Versammlung, die am 12, Dezember v. J, abgehalten wurde, ward beschlossen: „daß der Bau der Bahn von Leipnik über Weißkirch und Ostrau nach Oderberg zum Anschlusse an die preußische Bahn da- selbst alsogleih in Angriff genommen und wo möglich bis Ende 1845 voll- endet werden soll.‘ Hierauf hat unser Bevollmächtigter iîn unserem Auf- trage und auf Veranlassung eines Finanz - Ministerial -Reskripts vom 16, November v. J, der Kaiser Ferdinands-Nordbahn-Direction eröffnet: „daß die ganze Bahn von Kosel bis zur Landes - Gränze bei Oderberg bis zum Schlusse des Jahres 1845 fertig gestellt werden soll, falls bis dahin der jenseitige Bau bis zur Landes -Gränze ebenfalls ausgeführt sein wird.“ Nach Rückkehr unseres Bevollmächtigten aus Wien haben wir über das Resultat seiner dortigen Verhandlungen in der Comité - Sipung vom 15, Dezember v, J, an den Finanz - Minister berichtet und hierauf ein Mini- sterial - Reskript d, d. 4, Januar d, J. als Antwort erhalten, worin uns empfohlen wird, baldigst Deputirte mit ausreichender Znstruction und Voll- macht nah Berlin zu senden, damit wegen Ausführung der Bahn ein defi= nitives Abkommen geschlossen, oder wenn dies nicht zu Siande kommen sollte, unverzüglich anderweitige Fürsorge getroffen werden kann, Ferner eröffnete uns der Herr Finanz-Minisier, daß, da die Actien der vom Staate bisher zu 32 pCt, garantirten Bahnen sich gleich über Pari gehoben haben, eine Ga- rantie zu diesem Sahe für unsere Bahn in keinem Falle gewährt werden würde, wonach die den Deputirten zu ertheilende Justruction zu ermessen wäre. Dieses Ministerial - Nesfkript vom 4. Januar kam uns am nächstfolgenden Sten zu, und 7 Tage darauf begaben sih drei von uns nach Berlin, um ein endliches Resultat unserer langen Bestrebungen zu erreichen, Unsere dortigen Unterhandlungen mit dem Königl, Kommissarius, Geheimen Ober- Finanzrath von Ponmer- Esche 1l,, sowohl, als mit dem Herrn Finanz- Minister selbs, sind in einem längeren Protokoll uiedergelegt , welches ich die Ehre haben werde, Jhnen, meine Herren, bei Abstimmung der bezügli- chen Fragen vorzulegen, Es ergiebt sich hieraus , daß der Staat unserer Bahn nur eine 3proz. Zins - Garantie zusihern will, daß ferner für die hierdurch nah der Kabinets - Ordre vom 22. Dezember 1843 verlo- rene unbedingte pupillgrische Deposital - Fähigkeit uns keine Compen-