inister sein oder nicht, abgesehen davon, hatte per For d gon di Shratin des das Recht, auch nur an}pif schwerden gegen Georg I1I. mochten noch arlaments, “Ler Rad sich nit rächen, sondern er dla 0 ' ° Qónías respeltiren. Als Minister hatte er cin Mittel, Unverleplihkeit des König , welches die Krone ihm gegenüber seinen ® Ra s dies Bitte bestand Rei die Negierungs- Gewalt beobachtete, vg S7 Unterhause ihn unterstüßenden Majorität niederzu- u de Füßen eigniß, welches in ber parlamendarisGen Regienang für Das 4 i Bar er dann wieder zes Parlc Mit- Königthum eg qa E Motion gegen Diejenigen zit unterstüßen, glied, so ha Oberhause verfassungswidrig auf die persönliche Meinung des Dee sid M seine Minister berufen batten ; aber auh da war es seine ags V4 Gränze nit zu überschreiten, welche in dieser Motion
“Königthum von seinen niedrigen Augendienemn oder vou scinen unklu-
p Freunden trennte, Wir tragen kein N en Les (ewo i enfen eines Fox, wie der niht minder gewichtigen Auio- LE M Thiers S LTes, Wenn die Prinzipien der Ver- B während der Krise, welche das Foxsche Kabinet stürzte, verleßt wur- sos 9 geschah dies weit mehr durch Herrn Fox, der decn König mit in die Sache zog, als dur den König, der gegen sein Miner unredlich ver- fuhr. Die Unredlichkeit des Königs gefährdete nur das Ministerium ; das unge- messene Verfahren d ENE mger fog tra s prr hd p AuE i er sih in der Opposition befand, öffe Se. S A oateraine Volk aus, weshalb er von der Liste der Königl. Geh. Räthe estrihen wurde. Tae BAa MEA dies O er a e önigthum Englands bestand zu der Zeit, wo er als Minister îm er- wer gu als Oppositions Mitglied in der Taberne der Whig - Partei es angriff, schon beinahe ein Jahrhundert, und For wußte schr wohl, daß Se. Majestät das Volk die Monarchie von 1688 nicht umstürzen würde, Ist aber Herr Thiers überzeugt, daß das Königthum von 1830 in seinem Be- ginn schon solche Proben auszuhalten vermöge, wie das englische Königthum fie in der Kraft seiner Reife bestand? Glaubt er, daß es weise sei, die Unverleylichkeit eines ersten Königs im dreizehnten Jahre einer ersten Ne- ierung so ernstlich anzugreifen, wie er es gethan? Wir überlassen es dem Gewissen des Herrn Thiers, diese Fragen zu entschciden. Türke i.
Adrianopel, 8. Febr. (J. de Const.) Ein sehr großes Unglück hat die Bewohner von Adrianopel betroffen, Am 5ten d. M. schwollen in Folge eines heftigen Plaßregens und starkeu Südwin des, der plößlich allen Schnee, von dem die Gebirge bedeckt waren, \{molz, die drei Flüsse bei dieser Stadt, die Marizza, die Arda und der Tunga, zu gleicher Zeit an, traten aus ihrem Bett und seßten alle niederen Stadtviertel unter Wasser. Die Uebershwemmung war furhtbar; sehr viele Personen, welhe nicht mehr Zeit hatten, zu fliehen, mußten sich auf die Dächer ihrer Häuser flüchten, von wo sie um Hülfe schrieen, die ihnen wegen Mangels an disponiblen Fahrzeugen und der kleinen Dimensionen derselben nicht in gehöri- gem Maße gewährt werden konnte. Keine Anstrengung wurde jedoch gespart ; allein die Unzulänglichkeit der Transportmittel erlaubte nur einem Theile der in Gefahr Schwebenden Hülfe zu bringen. Viele dieser Unglücklichen müssen beim Einsturz der Häuser, welcher die
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Schrecknisse dieser Katastrophe nur noch vermehrte, umgekommen sein. Erst seit wenigen Stunden hat das Wasser langsam zu fallen ange- fangen; wir werden demnach erst später den vollen Umfang unseres Unglücks erfahren; dann erst wird man die Zahl der Umgekommenen,
und die der eingestürzten Häuser keunen lernen, den Werth der weggeschwemmten oder zu Grunde gerichteten Waaren
und andere Effekten beiläufig {häßen und sich einen rihtigen Begriff von dem durch diese schrecklihe Katastrophe angerihteten Unglück machen fönnen. Sämmtliche am Ufer der Marizza gelegene Maga- zine, größtentheils voll von Waaren, sind übers{hwemmt worden. Man erinnert sih nicht, eine ähnlihe Uebershwemmung in Adrianopel erlebt zu haben; alle umliegenden Ebeneu sind mit Wasser bedeckt, und bieten den Anblick von ungeheuren Seen dar. Auch die an der Marizza gelegenen Dörfer müssen beträchtlih gelitten haben z es steht zu befürchten, daß manche derselben völlig zerstört oder zu Grunde gerichtet worden sind,
Handels- und Börsen - Uachrichten.
Breslau, 1. März. (Schl, Z.) Die in der vorigen Woche cín- getretene Ehöhung der Weizen - Preise im Allgemeinen is leider nicht an- haltend gewesen, und find wix in dieser Woche, veranlaßt durch die matter lautenden neuesten englischen Berichte, wieder auf den srüheren S taudpunkt zurückgegangen. Die Zufuhr war im Ganzeu ziemlich bedeutend, doch blie ben die {hwereren Sorten selten, und gerade die waren es, sür weiche sich etwa noch einige Kauflust zeigte, und die in den angetragenen Pöstchen in gelber Waare 56 a 58 Sgr, pr. Schfl. bedangen; für die geringeren Sorten ermäßigte sich der Preis auf 50 a 54; Sgr. pr. Schfl. nach Qualität. Für weißen Weizen is der Preis von 55 a 61 Sgr, pr, Schfl, nah Qualität zu notiren,
Noggen wurde in dieser Woche nur mäßig zugeführt und fand zu 354 a 38 Sgr. pr. Schfl, nah Qualität willige E i
Von Gerste blieben die Zufuhren gegen vorige Woche ziemlich gleich, und erhielten sich die Preise auf 29 a 31 Sgr. pr. Schfl, E
Hafer unverändert 18 a 19 Sgr. pr, Schfl,
Erbsen ohne Umgang.
Das Geschäft in Oelsaaten bot keine Veränderung dar, und haben wir die Notirungen unseres lezten Berichts zu bestätigen. /
In rothem Klee is einiges zu ermäßigten Preisen von 14 4 14? Nthlr. für feine Saat umgegangen, o1dinaire und mittel Sorten blieben noch im- mer unbeachtet, Die von Gallizicn erwarteten Zufuhren sind des vielen Schnees wegen hier noch immer nicht eingetroffen, Von weißer Saat wurde nichts getragen.
Spiritus fand am Schluß der vorigen und Anfang dieser Woche zu erhöhten Preisen einige Beachtung, denn man bewilligte für Locowaare 65 a 7 Rihlr. pr. 60 Quart a 80 %z durch inzwischen eingetroffene Zufuhren hat sich der Preis indeß wieder etwas ermäßigt, und fann man schon % a 5 Nthlr. darunter ankommen. Für Lieferung in den späteren Menaten ist 05, vielfach Geld, ohne Abgabe,
Nüböl findet bei der vorgerückten Jahreszeit zu unveränderten Preisen uur einzelne Käufer,
London, 26. Febr. (B, H.) Jn Folge der etwas größeren Ztt- fuhren von englishem Weizen und sciner {lechten Beschaffenheit , so wie des schwierigen Absaßes von Mehl an die Bäcker, von denen sih ein gro- ßer Theil zu dem früheren Preise vou 48 Sh. pro Sack fast bis zum Mai hinreichend versorgt hat, wurden hier heute vor acht Tagen Flauheit im Geschäfte und eine manns Tendenz in den Preisen bemerkbar, welche sich während der vorigen Woche ebenfalls an den meisten Märkten des König- reiches herausstellten und eine Erniedriguug von 1 a 2 Sh. pro Qr, im Werthe von englishem Weizen veranlaßten; der Verkauf von verzoliten, fremden, obwohl durhweg zu den leßten Notirungen gchalten, war höchst unbedeutend. Ju London wurden zu den früheren Preisen einige Geschäfte von ostseeischem Weizen, mít Einschluß von 2000 Qrs, 622 psd., \chwedi- schem zu 28 Sh. pro Qr. f. a. B., auf Frühlings-Lieferung, und Danziger int Bond gemacht; im Junnern hat die Frage aber aufgchört. Ueber Som- mergetraíde ist nihis Neues mitzutheilen ; arhangeler Hafer bleibt zu 9 Sh. 6 Pce. pro Qr. f. a, B. begehrt, zu welchem Preise die Jnhaber aber nicht abgeben wollen. Zufolge der lezten Berichte vom Süden Europa's nehmen die Weizen- ankäufe sür engl, Rechnung dort zu. — Amerikanische Briefe vom 3ten d, melden, daß die dortigen Vorräthe von Mehl und Getraide größer sind, als man sich je erinnert, Unscre Zufuhr vén engl, Weizen aus den benachbarten Di- striften war diesen Morgen ganz ungewöhnlich klein und wurde zu unge- fähr den Preisen vom vorigen Montag aufgeräumt, Jn fremder verzollter Waare beschränkte sich das Geschäft auf einen unbedeutenden Detail-Absaßz zum unmittelbaren Verbrauch au einige bedürftige Käufer, — Es kamcn cinige Abschlüsse von danziger Weizen in Bond zu Stande, wonach der Werth desselben als unverändert anzugeben is, und ebenfalls glauben wir, wurden ein paar Particen auf Frühlings - Lieferung ab der Ostsee zu den gangbaren Preisen begeben, — Mit Gerste war es still uud kaum o theuer, wie in voriger Woche, — Die Preise von Erbsen und Bohnen stellten sich unverändert, — Von Hafer war die Zufuhr gut, das Geschäft aber flau und der Werth eher etwas nicdriger. Jn Kleesaamen geht wenig um und die Picise sind nominell, wie vorige Woche,
Durchschuittspreise der leßten 6 Wochen, Weizen, Gerste, Hafer, Roggen. Bohnen. Erbsen.
Endigend am Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce, Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce, 12 So t, L 30/9/33 18: 9:33! 5: 20:8 Al: — 10 D C ti Vis: O 07 M9 01.7 WG-90: :3 Gu D iat ira A P OA 0 00: D 00 4 MQ.G6 2010 e Mi c eian i 092560 0.9 841 330 P 840 S E D e L ELA M 2010. Ns 10. v ez O 0.004 030 O04 Gesamint-Durch\chn.ePr, 52 2 33 4 19 — 32 11 -29 10- 30 9 Zoll auf fremdes Getraide DIS S NEOI, i S e Q 7 = 1061160100 Auf Getraide aus den / M til 5 6 A 9 §6
S 2 2 2 Auf fremd. Mehl 6 Sh, 22% Pce, Mehl aus den Kolonieen 1 Sh, 8% Pce, pro Ct,
Londoner Durhschnitts-Preise vom 20. Februar.
Weizen. 4314 Qr, 55 Sh. 7 Pce. Roggen .… 28 Qr, 34 Sh, — Pce.
Gerste . ° OIST » S4 » 10 » Bohnen T 9 28» J »
Hafer 2ER 9!» Lp Erbsen «4009 D 9 S L ter
einer Anzeiger.
Bekanntmachungen.
[118] Ediktal-Citation.
Nachdem über den Nachlaß des am 10, Juni 1843 ín Bromberg verstorbenen Negierungs-Chef-Präsidenten a. D. Theodor Gottlieb von Hippel auf Antrag des Erben desselben der erbschaft!iche Liquidations - Prozeß per decretum vom 18, November 1843 eröffnet wor- deu is, so werden alle diejenigen, welche an dem Nach- Iasse des 2c, Hippel aus irgend einem Grunde Forde- rungen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solhe in dem auf den 20. Mai 1844, Vormit- Laue 10 Uhr, im Königlichen Ober - Landesgerichts - Gebäude hierselbst vor dem Deputirten, Herrn Ober- Landesgerichts-Assessor Haack, anberaumten Liquidations- Termine persönlich oder durch zulässige Bevollmächtigte, zu welchen bei etwaniger Unbekanntschaft die hiesigen Justiz-Kommissarien, Justizräthe Rafalski, Schöpke und Edert vorgeschlagen werden, auzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls die ausbleibenden Gläubiger aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig er- klärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Besriedi us der sih meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, werden ver- wiesen werden,
Bromberg, den 28, Dezember 1843,
Königl, Ober-Landesgericht, Erste Abtheilung,
[122] Nothwendiger Verkauf, Stadtgericht u Berlin, den 25. Januar 4844, Das in der Bergstraße Nr. 3 belegene Altermann-
{he Grundstück, gerichtlich abgeschägt zu 8111 Thlr
7 Sgr. 6 Pf., soll
am 10, September 1844, Vormitt. 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy-
pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
A Nothwendiger Verkauf, tadtgericht zu Berlin, den 25, Januar 4844. ü Das vor dem neuen Königsthor an der Chaussee ufs belegene Friedrihsche Grundstück, gerichtlich abge- hät zu 7443 Thlr, 7 Sgr. 6 Pf., soll am 3, September 1844, Vormitt, 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
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den Sl 10ten d. M.
Scblepy-Danysitise wö nen und fortan zwei am Sonntag ‘und e Ver L
am Sonntag und Mittwo@, exvediren
Der Passagier-Verkehr beginnt ebenfalls | mit nächster Woche, in welcher zwei Dampfschiffe * von hier und von Hamburg, und zwar
am Dienstag DEN von hier Nachmittags La, Wurz, (P Me «Freitag deu» Hamburg 15. März, ) Nachmittags 6 Uhr,
mit Passagieren uud Gütern abgehen; vom 17ten und bis zum Schluß dieses Monats werden daun je- doh wöchentlich vier Fahrten ausgeführt, und sind für diese Zeit die Abgangstage:
von híer von Hamburg
Sonntag Sonntag
Dienstag Nachmitt, Dienstag Nachmitt, Donnerstag 31h Mttkwoch ( 6 Uhr. Freitag Freitag
Güter zum Versand p. Dampf- u. Schlepp- \ch iff können bereits jeyt bei uns cingelie- fert werden, Magdeburg, den 5, März 1844, Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Dampfschifffahrts - Compagnie.
(gez) Holy apfel.
In Bezug auf vorstehende Bekanutma- chung übernehmen wir von heut ab den prompten Versand der Güter nah Hamburg p, Dampfwagen und Dampfschiff.
Berlin, den 6, März 1844,
Herrmann & Meyer, Hausvoigtei- Plaß Nr. 12,
[187] Konzeß. Berlin - Königsberger Eil- und ordinaire Frachtsuhre.
Der außergewöhnliche bedeutende Schneefall auf der Straße nah Ost- und Westpreußen, der, wie die Zei- tungs - Berichte in Uebereinstimmung mit denen unserer Conducteure sagen, mit Recht als ein außerordentliches Natur-Ereigniß dieses Jahrhunderts anzusehen is, ver- seßt uns in die Nothweudigkeit, zur theilweisen Deckung der uns dadurch verursachten unerhörten Mehrkosten, von heute an eine Lohn - Erhöhung von 10 Sgr, per Ctr, sowohl für die Eil- als ordinairen Güter eintreten
af p A1 emohnerachtet können wir wegen dieser ungb - baren Hindernisse und bei der Voraus sidt Lan jeßigen Witterung ein eben so s{wieri ger Eisgang über die Nogath „und Weichsel folgen müsse, für eine be- mig Mate 18 ns, einsehen, werden indeß
eine Anstrengungen scheuen , die Abli it mü lid ind ate h p Ablieferungszeit mög- Berlin, den 1. März 1844,
Lion. M. Cohn. J. A. Fischer. Moreau Vallette.
Dampfschifffahri
sür Passagiere, Güter etc.
[173] zwischen
BREMEN u. AMSTERDAM
durch das
T, G. Henze.
| neue, schône 165 Last grosse eiserne Dampfs, hiff Koning Willem 11., Capt. G, Viormaali:
2 Abgangs - Tage :
Von Bremen, den 3., 13., 23. cines jeden Mts. » Amstcrdam, » 8, 18.,, 28. » » » Passage - Preise :
L, Kajüte 30 FL, 2. Kajüte 20 FI. holl. Cour.
Zur Spedition der Transit-Güter empfiehlt sich Unterzeichneter und ertheilt auf portosreie Anfra- gen über die Fracht für Auskunst. Anfragen beantworten ebenfalls die Herren Blikmann & Co. in Amsterdam. Während der Bade- Saison wird das Dampfschiss eine regel- mässige Communication rit
Helgoland
unterhalten, worüber s. Z. nähere Anzeige erfsol- gen soll.
BREMEN, im Januar 1844,
Güter etc. ete. nähere
Ed. Tchon,
Literarische Anzeigen.
Bei C, F. Amelang in Berlin (Brüderstr. 11) erschien so eben und ist durch alle Buchhandlungen des Jn- und Auslandes zu haben:
[279] Se ema e
Pädagogik der Schule. Historisch und kritisch aufgefaßt für das gesammte Schul-Publikum von Theodor Heinsius, 18 Bogen in Oktav. Maschinen-Velinpapier, Elegant geheftet 4 Thlr.
Mit der hier angezeigten Pädagogik der Schule, in Verbindung mit der bereits früher erschienenen und so günstig aufgenommenen Pädagogik des Hau- ses, tritt nun ein Weik ans Licht, in welchem der ge- lehrte Herr Veifasser, gestüßt auf eine beinahe funfzig- jährige Erfahrung , seine der Gegenwart angemessenen Ansichten, Bemerkungen und Vorschläge über die so hochwichtige Jugend-Erziehung mit gewohnter kräftiger Feder freimüthig und offen darlegt, und so dem Schul- mann und Erzieher nich: allein, souderu auch allen Ael- terun, denen die körpeilihe und geistige Ausbildung ihrer Kinder am Herzen liegt, ein Buch in die Hand giebt, dem wenig andere in der pädagogischen Literatur Deutschlands an die Seite zu seßen sein dürften,
So eben ist in unserem Verlage erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: ;
Ueber die Besserungs-Gefängnisse in [198b] Nord-Amerika und England,
Nach eigenen Beobachtungen in den Jahren 1838 bis 1843 von J. Louis Tellkanmpf,
Dr. d, Rechte, Prof. an Columbia-College in New-York. Nebst Bemerk, üb. d. Gesundheits-Zustand d, Sträflinge in den obigen Anstalten, von Dr. Theod. Tellkampf, prakt. Arzt in Cincinnati. gr. 8. Mit 4 Plänen, geh. 2 Thlr.
Für den Werth und die Wichtigkeit dieses Werkes spricht gewiß, daß Se. Majestät der König geruht ha- ben, die Dedication desselben Allergnädigst anzunehmen.
Berlin, Neu Köln®a, W, 19, Rücker &Pühler,
[284] e: Bei dem allgemeinen Juteresse, welches die Auffüh-
rung des Plautinishen Lustspiels „die
Kriegsgefangenen, Capleivel“, erweckt hat, macht die unterzeichnete Buchhandlung auf
die in ihrem Verlage erschienenen sehr gelungenen me- trischen Uebersepungen h weiland or
irektor am berli-
nishen Gymnasium zum grauen Kloster Professor Pr. Samuel Köpke ausmerksam.
1. Theil enthaltend : : der Goldtopf (Aulularia),
die Kriegsgefangeunen ( Cap- teivei),
das Kästchen (Cistellaria), das Hausgespenst (Mostellaria).
Preis 1 Thlr, 25 Sgr.
11, Theil enthaltend :
der Bramarbas (Miles gloriasus), der Brautschayß (l'rinummnus), E die Menächmen oder die Zwillingsbrüder, der Schiffbruch (Rudens), der Karthager (Poennlus),
Preis 2 Thlr. 225 Sgr.
Nauk sche Buchhandlung, Hausvoigteipl, Nr. 3,
Bei F. A. Brockhaus in Leipzig ist nen er- schienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei F, Dümmler, U. d. Linden 19: [283] : / Die x
oastrischen Krankheiten M monographisch dargestellt
von E A L Hübener. Zwei Theile. Gr. 8, 3 Thlr. 15 Sgr. Von dem Verfsasser erschicn im Jahre 1842 eben- daselhst: ; Die Lehre von der Ansteckung, mit be- sonderer Bezichung auf die sanitätspolizeiliche Seite derselben. Gr. 8, 3 Thlr.
[275] L 4 : 7 7 Musikalien-Leih-Inslilul der Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung von
Ed. Bote & G. Bock.
in Berlin Jägerstrasse 42, Ecke der Oberwallstr., und in Breslan, Schweidnitzerstr, 8. Abonnement für 3 Monat 1Thlr. 15 Sgr. — Mit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betrag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis. Vüär Auswärtige die vortheilhastesten Bedingungen.
[280] Verkauf eines Tenders, Ein Tender auf vier schmiedeeisernen Lokomotiv- Rädern, mit Teleskop-Rohr, soll am 21. März 1844, Vormittags 11 Uhr, auf dem Bahnhofe zu Bukau bei Magdeburg, für fremde Rechnung, öffent- lich meistbietend verstcigert werden und is allda bis zu erwähntem Tage zur beliebigen Ansicht ausgestellt, Magdeburg, den 4. März 1844. : Kaesebier, Königl. Auctions-Kommissar,
Jm Jagorschen Saale, Unter den Linden 23, werden [191 b] B, Bosco's j L Vorstellungen Donnerstag den 7ten, die zweite Sonntag den 10ten, die dritte Mittwoch den 13ten, die vierte Dienstag den 19tien, die fünste Sonntag den Asten, die I R den 27steen März 1844 attfinden um 7 Uhr präzise. N Billette sind- zu haben bei dem Besißer des Jagor- \{hen Saales,
j
Das Abonnement beträgt: 2 Ulhlr. sür { Iahr. 4 Rihlr. - # Jahr. i 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
M 68.
Inhalt
Amtlicher Theil.
Änland. Koblenz. Die jüngste Uebershwemmung. eutsche Bundesftaateun. Bayern. München. Hof-Nachrichten. — Englische Fräulein, — Württemberg. Stuttgart. Unpäßlichkeit des Königs, — Baden, Karlêruhe. Verhandlungen der zweiten Kammer. — Nassau. Wiesbaden. Vorbereitungen zum Empfange des Herzogs. — Sachsen-Weimar -Eisenach, Weimar. Adresse und Denkschrift des Landtages, —Sachsen-Koburg-Gotha, Koburg. Einberufung des Landtages. — Freie Städte. Hamburg, Durchbrechung der Eis- decke auf der Elbe durh Dampfschiffe.
Desterreichische Monarchie. Mailand. Beiseßung des Herzens der verstorbenen Erzherzogin Marie Karoline Auguste.
Frankreich. Deputirten - Kammer, Schluß der Debatte und Ab stimmung über die otaheitishe Frage. — Paris, Abfertigung von Be- richten über den Sieg des Ministeriums, — Kommission über den Bricque- villeschen Vorschlag. — Brief aus Paris. (Kammer -Sizung vom 2. März: Befestigung von Paris. — Haltung der Opposition in der ota- heitishen Angelegenheit. — Die Nede des Herrn Gasparin bei den Verhandlungen darüber.)
Großbritanien uud Jrland, Oberhaus, Juterpellation über die otaheitischen Angelegenheiten, Unterhaus, Angriffe gegen dice Regierung wegen Anstellung ihrer Berichterstatter im O'Connellschen Prozeß. — London, Neues Dokument über das Verfahren der Fran- zosen in Otaheiti. ; i;
Ätalien. Rom. Besuch des Großherzogs von Mecklenburg - Schwerin 24 On Papste, — Abreise des Kronprinzen von Württemberg nach L(eapel.
Spanien. Briefe aus Madrid (Lord Clarendon über die Lage Spa- niens; der Banquier Salamanca; das Tabacks - Monopok; Blicke nach Marokko und Portugal ; Vermischtes.) und Paris (Angebliche Karlisten- Verschwörung in Bilbao z die portugiesischen Jnsurgenten, — Reise der Kö- nigin Mutter.)
Portugal, Briefe aus Lissabon, (Weiterer Verlauf und Ausgang des Septembristen-Aufstandes.) — und Paris, (Almeida, cin Rückblick * quf seine frühere Geschichte.)
Handels- und Börfen-Nachrichtem. Berlin. Börse. — Königs- berg, Stettin, Breslau, Magdeburg, Köln und St,Peters- burg. Marktbericht, — Paris, Börse.
Königl, Schauspielhaus. (Gastspiel des Herrn Döring; Konzert der Herren Moralt.) — Berliner Quartett-Soiree. — Berlin, Sizung des deut- schen Vereins für Heilwissenschaft, — Bewillkommnnng F. Liß"'s,
Bering e
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Dem in Ulm kommandirten Major von Prittwiß vom Ju- genieur-Corps den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife ; so wie dem Kürassier Fas vom Iten Kürassier- Regiment die Ret- tungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen,
Königliche Bibliothek, i Jn der nächsten Woche, vom 11ten bis 16ten d. M., findet, dem §. XIV, des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher in die König- lihe Bibliothek statt. Es werden daher alle diejenigen, welhe Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefordert, solche an einem der genannten Tage, Vormittags von9 bis 12Uhr, und zwar diejenigen Entleiher, deren Namen mit einem der ersten Buchstaben des Alphabets, von A bis F, anfangen, am Montag oder Dienstag, die Eutleiher von G bis M am Mittwoch oder Donnerstag und die übrigen am Freitag oder Sonnabend, gegen Zurücknahme der darüber ausgestellten Empfang= \cheine zurückzuliefern. : Berlin, den 4, März 1844. E — Der Königl, Geheime Regierungs-Rath und Ober-Bibliothekar : Dr. Perb, Angekommen: Der General-Major à la Suite Sr, Majestät des Kaisers von Rußland, von Krusenstern, von Kopenhagen. Abgereist: Se. Durchlaucht der Landgraf Wilhelm zu Hessen, nah Deßau.
Königliches Schauspielhaus. Gastspiel des Hrn, Dbring, — Konzert der Herren Moralt, Sollte, was behauptet wird, wahr, und mit Sepdelmann der leßte deutshe Schauspieler gestorben sein? Wir bezweifeln es, da sich noch immer in Deutschland einzelne Schauspieler und Schauspielerinnen an dem versandeten Meere des Theagterlebens als Leuchtthürme emporheben, Ein solcher Pharus is auch das ehrenwerthe Mitglied des hannoverschen Hof - Theaters, Herr Döring, der gegenwärtig hier einen größeren Cyklus von Gastrollen giebt, da scin definitives Engagemeni sich zur Zeit nicht be- werkstelligen ließ. Er gehört nicht jener Klasse von Schauspielern an, die ein abgeslossenes Nollenfach spielenz seine Leistungen „umfassen das weite Gebiet der tragishen und heiteren Poesie, er weiß seine Persónlichfeit in jeden dichterischen Charakter aufgehen zu lassen, er kann wie jener Jean mit einem Auge lachen und mit dem anderen weinen, und, den würdigsten Vorbildern nachstrebend, sucht er Angeeignetes mit Eigenthümlichem zu ver- \{chmelzen. Der Vorwurf, den man Jffland gemacht hat, daß er sich zut isoliren und auf Kosten der Uebrigen bemerkbar zu machen liebie, trifft ihn nicht, denn sichtlih hält er auf gutes Ensemble, Vor Seydelmann hat er dasjenige voraus, was natürlich die Hauptgrundlage jeder s{auspielerischen Wirksamkeit sein muß: glückliche Mittel, Ueber dem rastlosen Streben, sich diese Mittel künstlich anzueignen, war Sepydelmann ganz auf den Weg der brütenden Speculation gelangt, und seine Leistungen waren nah Außen und Junnen das Produkt einer klugen Berechnung geworden , doch, zum Glück für ihn, immer angefrischt von jenem Hauche, den Apollo auch unge- beten seinen Lieblingen in den Stunden der Weihe sendet, Döring hat, das merkt man im ersten Augeñblick, mehr natürliches Zutreffen z ihm gelingt das Rechte unter der Hand und wie von selbs, auch wenn er darüber nicht lange nachgegrübelt hättez womit wir jedoch keinesweges gesagt aben wollen, als sei nicht jede seiner Leistungen im Ganzen und |m Be- (0rd das Produkt reiflichster Erwägung, Er is ein Bühnen-Genie, und einem Genie, in allen Richtungen der Kunst, fehlt es ja nie an Lichtblipen,
die das noch so weislich Ersonnene plöplich über den Haufen werfen,
A4 E Meine
Preußische Zeitung.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Ällg. ÞPreuss. Zeitung : Fricdrichsstrassec Ur. 72.
Berlin Mrtiiag ven 3% Mörs
C ETLTE E S L A a Li
Uichtamtlicher Theil.
JIulandD.
__ Koblenz, 2. März. (E. Z.) Von der Wassernoth, die uns heimgesucht hatte, sind wir hoffentlich wieder befreit, indem das Wasser, welches seit dem 29sten v, M. begonnen hatte, ras zu fallen, heute ganz aus den Straßen unserer Stadt zurückgewichen is und außerhalb der Kehl =- Mauer steht, Die Verlängerungen der Rhein= brücke sind soweit hergestellt, daß man nicht mchr mit Nachen an die Brücke heranzufahren braucht, wogegen die Passage für Fuhren noch nicht wieder hergerihtet ist. Ob wir schon eigentlihe Unglücksfälle hier nit zu bellagen haben, so is doch der Schaden, welchen na= mentlich die Mosel in den Feldern angerichtet hat, sehr bedeutend. Ganze Strecken der fruchtbaren Ebeue, welche dieser Strom überschwemmt hatte, sind durchwühlt, die Damm = Erde ijt fortgeschwemmt, die Bäume sind entwurzelt und davonge- trieben, die Felder hoh mit dürrem Kies und Steinen bededckt. Man fängt hier bereits an, milde Beiträge für die ärmeren Einwoh= ner unjerer Stadt, welhe vom Wasser bedrängt waren, zu sammeln, und gerade war es der Stadttheil, in welchem großentheils die Dürf- tigeren wohnen, die Kastorstraße, der am meisten durch Wasser ge= litten hat, Die Chaussee zwischen hier und Köln ist an mehreren Stellen hoch überschwemmt und die ganze Passage dadurch gehemmt, die Post läßt deshalb gegenwärtig noch ihre Güterstücke und Kor= Dee Su die föluischen Dampfböte zwischen den genaunten
„(1 Sladten befördern. Aus Neuwied lauten die Nachrichten sehr fläglich, die Fluth hat dort außerordentlichen Schaden verursacht; ein groper Theil der Stadt steht noch im Wasser und die fliegende Brücke is zerstört und weggetrieben. i
Nusland. Deutsche Bundesstaaten.
Bayern. München, 29. Febr, (N, K) Dem großen Kon= zerte unserer Hof = Kapelle wohnteu gestern inmitten eines zahlreichen Publikums auch Se. Majestät der König, Prinz Luitpold und Prinz Adalbert bei,
Se, Hoheit Herzog Max wird hier nicht vor Ende Mai's er= wartet. Möglich wäre, daß derselbe, jedo ers später, von Paris aus einen Ausflug uah Südfrankreich begbsichtigte.
(L, Z) Aus öffentlichen Bekanntmachungen ersieht man, daß das Justitut der englischen Fräulein im Königreiche Bayern bereits 44 Mitglieder und 31 Kandidatinneu zählt, wobei zu bemerken, daß diese Zahl im steten Zunehmen is, Der Orden der barmherzigen Schwestern zählte am Schluß des Verwaltungs-Jahres 170 Individuen, nämlich 111 Profeßschwestern, 37 Novizinnen und 22 Kandidgtinnuen.
Württemberg. Stuttgart, 2. März. (S. M.) Se, Majestät der König wurde nach vorausgegangenem mehrwöchentlihen Schnupfen vor einigen Tagen von einem Katarrhfieber befallen, wel- ches Se. Majestät nöthigt, das Bett zu hüten.
Baden. Karlsruhe, 2. März. (M. J.) Jun der gestrigen Sißung der Abgeordneten- Kammer gab eine örtliche Angelegenheit : der Bau des mühlburger Thores zu Karlsruhe zu lebhaften Erörte- rungen Veranlassung. Die Regierung hielt sich in Folge früherer Verhältnisse und Verpflichtungen für gebunden, den Neubau des nöthig gewordenen Thores auf Staatskosten zu übernehmen, wie das früher auch der Fall gewesen und von keiner Kammer beanstandet worden war. Bei der vorzeitigen Auflösung der Kammer von 1842 konnten die Gelder damals nicht verwilligt werden, ehe der bereits angeordnete Bau begonnen hatte, und die nah der Auflösung zusammengetretene Kammer verwilligte wider alles Erwarten die geringe Summe für den beinahe vollendeten Bau nicht, zu dem nachträglich auch die Stadt Karlsruhe niht mehr zur Mitleidenschaft over alleinigen Kostentragung gezogen werben konnte. Deshalb erschien der damals nicht bewilligte Posten gleihwohl im Budget, was jebt mit einer Heftigkeit gerügt
tener Genuß, Daß uns ein solcher mit und durch Herrn Döring wird, gewährt um so größere Freude, als die Kritik si am liebsten mit solchen Leistungen befaßt, worin ein Charafkterbild auf dem Postament gründlicher Menschenkenntniß und tieser Lebens - Erfahrung aufgeführt wird. i Fast alle berühmten deutschen Schauspieler. legten ein großes Gewicht auf eine gelungene Darstellung des Lorenz Kindlein in dem Koßebue'schen Schauspiel: „Der arme Poet“'z selbst der Komiker Wurm excellirte in dieser Rolle: was Wunder, daß auch Herr Döring sie sich nicht nehmen ließ, — Die äußere Geschichte der deutschen Dichter beginnt glänzend, um als eine Geschichte des menschlichen Elends zu schließen, Jm Mittelalter waren es die Ritter und edlen Herren, welche sangen, und selbst Könige und Kaiser mischten sich in den Chor der Dichter. Als ein großer Theil des ritterlichen Adels, durch immerwährende Raufereien verwildert, kein Glück mehr darin fand, dem Schwert die Harfe zuzugesellen, zog sich die poetische Kunst ín die ruhigeren Städte zurück, und die freien Minnesänger gingen auf in zünftige Meistersänger, Jhr Obmann, Heinrich von Meißen, mag wohl noch den höheren Ständen angehört haben und starb als Frauen -
lob den Tod der Poesie: die späteren Meistersänger aber waren chrbare, zum Theil dürftige Handwerker: Schuster, Rasirer u. \. w. In der späteren Schwulst - Periode sehen wir die deutsche Poesie
wieder in den Händen vornehmerer und schulgebildeter Männer, wie Lohenstein und Hoffmannswaldau. Mit Opiy, und durch sein Losreißen von allem Sprach - und Gedanken - Pedantismus , wurde unsere Dichtkunst von dem lehten Zunftzwange befreit, und Jeder, dem Gesang gegeben war, mochte ihn frei austönen lassen. Die besseren deutschen Dich- ter waren scitdem geachtet, aber nicht unterstüßt, Jun welchem Elende hat Bürger geschmachtetz selbst Schiller, der Andere reich gemacht hat, kämpfte sih nur zur Noth durch. Hätten er und seine Zeitgenossen in Weimar fein Asyl gefunden, wer wüßte, welche Wendung die deutsche Li- teratur genommen hâtte: denn noch damals dachten sich sehr viele Menschen einen deutschen Dichter nur unter dem Bilde eines armen Schluckers, der Hochzeits- und Leichencarmina für ein paar Groschen anfertige u, st, w, Einen
1844.
wurde, welche den Finanz-Minister bestimmte, den Saal zu verlassen und dadurch jeder Theilnahme an den Debatten auszuweichen.
Nassau. Wiesbaden, 25. Febr. (A. Z.) Se. Durihl. den Herzog Adolph glaubt man vor der Mitte des künftigen Mo- nats erwarten zu fönuen und ist lebhaft auf die Empfangs-Feierlich- feiten bedaht, Unter Anderem wird aus jedem unserer 28 Aemter ein Bursh und ein Mädchen in der Landestraht beim Empfang der hohen Neuvermählten gegenwärtig sein, wozu überall das schönste Paar ‘ausgesucht werden soll. Diese Auswahl möchte ihre Schwie= IPNA haben, und es fann kaum fehlen, daß Reclamationen einge- jen werden.
Sachsen-Weimar-Eisenach,. Weimar, 1. März. Nah den gedructen Landtags - Verhandlungen haben unsere Stände unter
dem 28jten v. M. folgende ehrerbietigste Dank-Adresse erlassen: „„Durchlauchtigster Großherzog 1c.! Nachdem jeßt durch die mehrjäh- rigen Bemühungen Ew, Königl, Hoheit und Höchstdero Staats-Ministeriums dcr Bau der thüringischen Eisenbahn gesichert erscheint , fühlen die versam- melten getreuen Stände des Landes sich gedrungen, Ew. Königl. Hoheit sich ehrfurchtsvollst zu nahen, um Höchstdenenselben und Höchstdero erhabenem Hause im Namen des ganzen Landes aus vollem Herzen den tiefgefühltesten Dank auszusprechen für die unermüdete landesväterlihe Fürsorge, durch
welche Höchstdieselben die Verhandlungen mit der Krone Preußen und den anliegenden Staaten zu einem glücklichen Resultate ge- führt haben, — Wenn jeßt und dereinst nach Jahrzehnten und
Jahrhunderten der weimarishe Staat, durch die europäishe Straße der thüringischen Eisenbahn mitten im Welt-Verkchre stehend, sich durch grö- ßere Belebung des Handels und der Gewerbe eines gesicherteren Wohlstan- des erfreuen und auch in geistiger Beziehung der Vortheile der regen und hnellen Communication der Völker unter einander theilhaftig wird, so werden unsere Nachkommen, im Andenken an diese denkwürdige Epoche der weimarischen Geschichte, den Fürsten und das fürstlihe Haus dankbar \eg- nen, unter deren treuliebenden Auspizien die thüringische Eisenbahn beschlos- fen und ausgeführt worden is 2c.“
Folgendes i} die am heutigen Tage ausgefertigte Erklärungs=- schrift des Landtags, eine öffentlihe Bekanntmachung hinsichtlich der Eisenbahn betreffend :
„Es sind Erscheinungen vorgekommen , welche darauf deuten, daß hin- sichtlich der provisorischen Actien-Ünterzeichnungen für die thüringische Eisen- bahn eine gefährliche Agiotage im Werke iß, welche für das unfundige Publifum die nachtheiligsten Folgen haben könnte, wenn es sich im blinden Cifer zu derselben fortreißen ließe, während doch die Verhandlungen mit dea verschiedenen sich darbietenden Actien - Compagnieen noch nicht beendigt und noch keiner Compagnie eine Konzession ertheilt worden is, Jhre Königl. Hoheit bittet daher der getreue Landtag hiermit ehrerbietigst, Höchstdiescl- ben wollen huldreich geruhen, änzuordnen, daß eine offizielle Bekanntmachung oder doch eine Privat-Belchrung über den gegenwärtigen Stand dieser Ar- gelegenheit in der nächsten Weimarischen Zeitung erscheine, durch welche das Publikum von dem Stande der Sache in Kenntniß gesezt und vor Verführung zu gefährlichen Speculationen durch Scheinkäufe, vorge- spiegelte Zeitkäufe, falshe Angaben des Actien-Courses und der Courszettel und andere Mittel zur Erlangung einer Agiotage gewarnt und in geeig- neter Weise hierüber belehrt werde.
Bei dieser Gelegenheit erlaubt sih der getreue Landtag noch den Wunsch auszusprechen: daß bei, dem Vernehmen nah nahe bevor eb eRDT, ferneren Actienzeichnungen für die thüringische Eisenbahn, Maßregeln getroffen wer- den möchten, durh welche eine geregelte Theilnahme aller Landestheile mög- lih gemacht werde.“
Sachsen-Koburg-Gotha, Koburg, 28. Febr. (Fr. M.) Von Seiten des Magistrats der Herzoglihen Residenzstadt is die nachfolgende Bekanntmachung in Betreff der bevorstehenden Einberufung der Stände-Versammlung und der anzuordnenden Wahlen 2c. erschie= nen, Man hofft allgemein, daß unter den jebigen veränderten Ver= hältnissen diese Angelegenheit zur allgemeinen Zufriedenheit ausge- glichen werden wird. A : „Se. Herzogliche Durchlaucht unser gnädigst regierender Herzog und Herr haben in einem durch Herzogliche Landes-Regierung uns in Abschrift zugefertigten höchsten Reskript vom 8ten d, M. Höchstsih bereit erklärt,
der grundgeseßlichen Bestimmung des §. 120 der Veifassungs-Urkunde Ge- nüge zu leisten, wonach der Landesregent bei dem Antritt der Regierung die Aufrechthaltung der Verfassung durch eine schriftlihe Urkunde bei fürst- lihen Worten und Ehren versichern wird, und diese schriftlihe Versicherung noch vor der Huldigung in Empfang zu nehmen ein außerordentlicher
Klassische Werke klassish ausgesührt zu schen, is ein hoher, weil sel-
Landtag zusammen zu berufen is, Jn Erwägung nun, daß die im vorigen
R
solchen Poeten stellte damals Koßebue, der wenigstens in die weimarische Periode
hineinwirkte, wenn er geistig und nach seinen besonderen Richtungen auch außer ihr stand, in seinem Lorenz Kindlein hin — einem verkommenen, eben so gutherzigen als dürftigen Menschen, der uns jedoch kein geistiges Jn- teresse abgewinnen kann, so daß man nur froh is, wenn der alte hungrige Mann ein Hühnchen (beinebst dem „Bruststückchen“) zu essen, eine Flasche Rheinwein à 3 Rthlr. zu trinken, und in dem kleinen Dusel des Wein- entzückens und Thränenjammers auh noch eine aus den Wolken gefallene Tochter zu umarmen bekommt, Wir können nicht sagen, daß uns Herr Döring bei der Vorstellung am 4, März in der Auffassung dieser Rolle ganz befricdigt hättez er nahm sie, wenn wir uns des Ausdrucks bediencn dürfen, im Tempo zu rasch, und die kleinen Drücker, die man hier fast bei jeder Phrase anlegen darf, gingen dadurch um so mehr verloren, als er durch die übrigen Mitwirkenden nicht gut unterstüßt wurde. i
Hierauf: „Das Liebes-Protokoll“, Lustspiel in drei Akten von Bauernfeld. Eine eben so geistlose als mitunter langweilende Arbeit, worin das Thema, daß alte Liebe nicht roste, in Variationen abgehandelt wird, die nichts weniger als neu und originell sind, Die Aufführung erhält jedo einen besonderen Reiz dadurch, daß Herr Döring in dem Banquier Müller eines der allerpikantesten Genrebilder hinzaubert, das man nur sehen kann. Er zeichnet diesen Banquier als einen reihgewordenen jüdischen Parvenü, der sich, körperlich wie geistig, aufshraubt, um sein Na- turell zu übertünchen, dies aber nur bis auf einen gem Grad vermag, so daß die, um mit Horaz zu reden, mit der Gabel ausgetriebene Natur doch überall wieder durhschlägtz der „mittels seiner Tochter seinem Hochmuthsdünkel eine Anfrischung bereiten will, doch aber, als er ihr Herz alterirt sieht, gutmüthig genug ist, alle jene hätschelnde Zärtlichkeit gegen sie auszulassen, womit bei den Jsraeliten fast alle Stände- ihren Kindern gegenüber so freigebig sindz und der alle mög- lihe Mühe giebt, um die feineren Tournüren jener Welt anzu- nehmen, in die zu gelangen sein Streben ist, und dennoch überall die innere Hohlheit durhblicken läßt, Das Bild is von unserem Gast bis in das feinste Geäder ausgemeißelt und cine wahrhaft geniale Conception,
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