1844 / 69 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

halten jedo eine solhe Veränderung vor Beendigung der Verfassung alte z

ir unwahrscheinlich. j g pereinigte Staaten vou ItY- Berta, e

f, 8. Febr. Jch komme noch einmal auf Herrn 5 New- B Nanffest zurück. Seine Anhänger hoffen, daß au C e säße der Handels - Freiheit, deren eisriger

, ‘diaer der Grundsá b E 2 die S Har Calhoun ist, sih eudlich auf seine Seite werfen wer- Q seinem Manifeste spricht Herr Calhoun wiederholt sein

; [n E L E E ra an diesen Grundsäßen aus. Aber neben dem Ver-

dammungs- Urtheile, das er über die eien H E ‘+ qud der Manu des Südens, und daher der Bektampfe

t tischen Bestreb 1 des Nordens, in ihm hervor. Die be- abolitionistishen Bestrebungen des Jnteresse, als daß treffende Stelle seines Manifestes is von zu hohem Jnteresse, als da ih Jhuen dieselbe nicht ihrem Wortlaute nah mittheilen sollte. Sie A auch eure Entscheidung über meine Kandidatur sein mag, ih werde damit zufrieden sein; aber ih betrachte es als eine Pflicht gegen euch und gegen mich selbst, zu erklären, daß ih bei feinem Anlasse meine Unter- stüßung einem Kandidaten gewähren werde, der selbs persönlich oder dessen politische Freunde der Handelsfreiheit entgegen und Vertheidiger des Schuhz- Svstems wären. Meiner Ansicht nach ist dieses ein System des Monopols und der Plünderung, vollkommen antirepublikanisch und antifederal, Jch behaupte noch immer, so lange Zölle der Art bestehen, daß sie in der That nur Prämien sind, die man einem Theil der Allgemeinheit zum Nachtheile des anderen gewährt, keine Hoffnung zu einer Neform_ in der Regierung auffommen, und die Ausgaben nicht auf ihren wahren Stand zurückgeführt werden können, Wenn ich Angesichts dessen, was ich sehe, ein anderes Ber- halten annähme, so hicße das in der That zugeben, daß ich das System fiskalischen Schußes als eine für die demokratische Partie noch offene Frage betrachte. Das kann nun und nimmermehr der Fall sein, Ich habe zu viel gethan und zu viel gelitten für@die Handelsfreiheit, als ihre Freunde s{hwacch und dünn gesäet waren, als daß ich sie heute aufgeben tónnte heute, wo die günstigsten Auspizien dies- und jenseits des atlantischen Mee- res den nahen Sturz des Shuß-Svstems und den definitiven Triumph der Handelsfreiheit ankündigen. J, der ih gegen das Monopol und dice Plünderung in den schlimmsten Zeiten gekämpft, und den Drohungen der Verwaltung und der Opposition Troß geboten habe, als ih mich nur auf einen einzigen Staat stüßte, ih werde uicht jeyt, ich kann nicht jeyt diese glorreihe Sache im Stiche lassen, wo ihr Banner stolz und triumphirend auf der Hauptstadt der kommerziellen Welt weht, Nein, ih werde uner \chütterlih auf dem Boden bleiben, den ih so lange Zeit eingenommen habe, bis ih den leßten Siegesruf gehört habe, wenn es dem Lenker der Geschicke gefällt, mein Leben lange genug zu erhalten. Ja, in Wahrheit, das wird ein Triumph sein, welcher der Vorläufer einer neuen und glän- zenderen Civilisation sein wird!“ :

Nun kommt die Stelle, wo sich Herr Calhoun, leider! als Ver- theidiger der Sklaverei aufwirft : /

„Noch weniger“, sagt er, „kann ih meine Unterstüßung cinem Kandi- daten gewähren, der selbst, oder dessen politische Freunde, Hülfe oder Tole ranz gewähren würden der abolitionistischen Agitation, sci es im Kongresse oder anderwärts, Jch hege Verdacht gegen die Aufrichtigkeit jedes Mannes, der erflärt, kein Abolitionist zu sein, während er zu gleicher Zeit die Agi- tation unterstüßt oder duldet, welches im Uebrigen der Vorwand dazu sein mag. Wenn wir ein Recht besißen, Sklaven zu haben, so haben wir auch ein Recht, sie in Frieden zu behalten. Wenn die Constitution das eine gewährleistet, so gewährleistet sie auch das andere, und wenn sie verbietet, uns unscre Sklaven zu nehmen, so verbietet sie auch, unsere Ruhe zu stören. Jch halte für weit weniger strafbar und gefährlich cinen fanatishen und verblendeien Abolitionisten, als den Mann, der in einem politischen In- teresse den Ersteren unterstüßt und duldet, obgleich erx weiß und anerkennt, daß das, was er thun will, durch die Constitution verboten i},

„Es ist Zeit, daß diesem Systeme der Plünderung und der Agitation ein Ende gemacht werde. Wir haben es lange genug ertragen. Der fiska- lische Schuß und der Abolitionismus sind böswillige und feindselige Dinge für einen Theil der Union wenigstens, Während der Tarif uns die Früchte unserer Arbeit entreißt, paralvysirt der Abolitionismus die Arbeit selbst, Der erstere raubt uns unsere Einkünfte, der zweite strebt, uns der Quelle unse- rer Einkünfte zu berauben. Es is uus uumöglich, längere Zeit geduldig dieser doppelten Einwirkung ausgeseßt zu bleiben, ohne in Armuth zu ver- sinken und endlih zu Grunde zu gehen.“

Sehr bemerkenswerth ist; wie der hier erscheinende Courrier des Etats Unis, ein gleichfalls im Juteresse der Sklavenhalter geschriebenes Blatt, über diesen Theil des Manifestes des Herrn Calhoun urtheilt, Danach ist mit Grund vorauszusehen, daß Herr Calhoun in dem Wahlkampfe nicht blos als Rivale, sondern als er- klärter Feind des offiziell von der demokratishen Partei angenomme- nen Kandidaten auftreten wird, Diese Partei is sona mehr als je bedroht, dur ihre inneren Spaltungen den Sieg in dem Kampfe um die Präsidentschaft niht zu erringen, den sie ohne Mühe erlangen

würde bei Erhaltung der Einigkeit in ihren Reihen, wie solhe früher bestanden hatte, Bereits haben die Anhänger des Generals Cass, von dem seit längerer Zeit gar keine

Rede mehr war, wieder begonnen, an den politishen Haupt- punkten sih zu rühren. Jun leßter Woche fand zu Boston ein gro- ßes Meeting statt, wobei der Ex - Minister der Vereinigten Staaten in Frankreich zum Kandidaten erklärt wurde. Vorgestern Abend ha- ben die Freunde des Generals s\ich bier gleichfalls versammelt, um E zu halten und Beschlüsse zu fassen zu Gunsten seiner Kan- idatur.

Die Chefs der Partei des Herrn van Buren sind über diese Lage der Dinge weit mehr beunruhigt, als sie sclbst eingestehen ; bis jebt konnten sie hoffen, daß alle diese inneren Zwiste sich ausgleichen würden, wenn die Stunde käme, wo es gälte, gegen den gemein- schaftlichen Feind zu marschiren; aber sie sehen jeßt ein, daß eine Annäherung unmöglich is zwischen den beiten rivalisirenden Fractio- nen, welche die Herren Calhoun und van Buren zu Häuptern haben, Sie wollen indeß diese Annäherung zu erzielen suchen, und New-York soll den ersten Aufruf und Anstoß dazu geben in einem Meeting, wozu die Freunde aller demokratishen Prätendenten zusammenberufen sind. Jh brauche kaum zu sagen, wie freudig die Whigs der Ent- wickelung dieser Keime der Auflösung im Schoße der demokratischen Partei gefolgt sind. Abersie selbs sind nicht sicher, daß nicht auch in ihren Reihen der Bürgerkrieg ausbricht. Wenn Herr Webster, als er das Lager der Whigs ver- Üeß, daselbst eine große Lücke veranlaßte, so kann seine Rückkehr in

asselbe vielleicht große Verlegenheiten darin veranlassen. Gegen Peri Clay bestehen in seiner Partei selbs bekanutlih große Antipa- n und der Beweis davon liegt darin, daß er bei jeder der sieben C Präsidentenwahlen vergeblih die Whig - Kandidatur bei der 9nvention von Baltimore anstrebte, Wenn er diesmal unter günsti- M Auspizien auftritt, so hat er es nur dem Unstande zu danken, n ine Freuude so manöverirt haben, daß sie die Rivalen beseitig- Reutu d zum achtenmale die Kandidatur des Prätendenten von Webster gefährden konnten. Aber dur die Rückkehr des Herrn die Vet m Lager der Whigs, is er von neuem bedroht, die dah ah WhigeLe K ( Vitie L darf daher erwarten, vi * „Zwei verschiedene Banner erheben 8 in der demokratischen Partei der Fall sein ek O

Eisenbahnen.

6. März. Nach den Beschlü üri

e üissen der Thürin-

f Naumburg sollten U L t Berathung en 20. Saa

Mesbarg, Peihrsea, Numb, Ua “Wten, diee Hal , ,

X Wei ischen Eisendaba u

418

und Eisena bei der Actienzeichnung besonders berüdcksihtigt werden, und es wurden auf Weimar „500,000 Rthlr. repartirt. Schon vor zwei Jahren waren indessen hon für 146,500 Rthlr, vollgültige Zeichnungen geschehen, welche, in Abzug gebraht, nur noch 353,500 Rthlr. von dieser Repartition zu zeihnen übrig ließen.

Am 26. Februar erfolgte hier diese Zeichnung, Der Wunsch der Weimaraner, daß die repartirte Summe von 500,000 Rthlr. ihrer Stadt und Umgegend bleiben möchte, ging indessen nicht in Er= füllung; denn es wurde größtentheils durch auswärtige Aufträge die Summe von 2,460,290 Rthlrn. gezeihnet, wodurch die kleinen Zeich= ner von 1 bis 6 Actien leer ausgingen und die größeren nur ihrer Zeichnung empfangen werden. Nun sind zwar noch 2’ Mill, Rthlr. zur öffentliben Zeichnung in Aussicht gestellt; es läßt sich aber vor=- aussehen, daß für diese gewiß mehr als 20 Millionen gezeichnet wer- den, und daß man wird 50 Actien zeihnen müssen, um nur eine Ein= zige zu bekommen.

Bei der Voraussicht, daß die Thüringische Eisenbahn jedenfalls wohl den Zeichnern dereinst eine hohe Dividende abwerfen dürfte, hatte sich der Actienshwindel auch der hiesigen Einwohner bemächtigt, daß sich der eben versammelte Landtag in einer unterthänigsten Er= flärungsschrift gedrungen fühlte, den Großherzog zu bitten, eine offi- zielle Bekanntmachung oder doch eine Privatbelehrung über den ge- genwärtigen Stand dieser Angelegenheit in der Weimarischen N iren erscheinen zu lassen, durch welhe das Publikum von dem Stande der Sache in Kenntniß geseßt und vor Verführung zu ge- fährlihen Speculationen durch Scheinkäufe, vorgespiegelte Zeitkäufe, falsche Angaben des Actien-Courses und der Courszettel gewarnt und in geeigneter Weise hierüber belehrt werde 2e. Die Weimarische Zeitung Nr. 18 enthält bereits cine, wie es scheint, halboffizielle Belehrung und Warnung vor dém Unwesen der Actien-Jobberey.

X Bamberg, Anfang März. Die hiesige Eisenbahn ist {on so weit nah der sächsischen Gränze vorgerückt, daß sie jedenfalls noch eher fertig werden wird, als die großartige sächsische, nach un- serer Gränze gezogene Bahnlinie. Ja, die Strecke zwischen hier und Nürnberg i \o weit bereits beendigt, daß sie noch im Laufe dieses Frühjahrs dem öffentlihen Verkehre übergeben werden fann.

Paris, 3. März. Eine english-französishe Compagnie, durch Herrn Jacques Laffitte repräsentirt, soll der Regierung 500 Millionen Fr, zur Ausführung der in Vorschlag gekommenen Eisenbahnen zu 22 pCt. Zins angeboten haben, jedoch mit der auf 35 Jahre zu bewilligenden Prämie von einer Centime für den Kilometer und Passagier auf den fertigen Bahnen. Die Regierung, so wird erzählt, hat diese Proposition in Erwägung gezogen, zuleßt aber abgelehnt,

Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

Im Monat Februar 1844 betrug die Frequenz:

1) 16,813 Personen und 27 Equipagen,

wosür eingenommen wurde ....... 482292 Rihlr. 65 Sgr. D PE. 2) Passagiergepäck-Ueberfracht.......- 6009 415 - —- 3) 3346 Ote, 79 d, Bilfeaohtr s ¿s 4E d ls 6 - 4) 42,510 Ctr. 70 Pfd. Güterfracht ... E, 24 - 6 - O) VICN=AVaNnepONt eia ede o tiaeedi ees 602 - Zin 6 - Summa. 29939 Rihle, 25 Sgr. 41 E Im Monat Februar 1843 wurden, ein- schliesslich von 2832 Rthlr. Sgr.

sür den Transport des für Rechnung der Königlichen Regierung angefah-

renen Brennholzes, eingenommen .. 923,148 Rihlr. 8 Sgr Pf. Im Monat Februar 1844 dagegen .…...- 29,939 - L «s Ul Mehreinnahme im Februar 1844 .….... 6791 KRüile: 417 Sgr. 11 PE

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der VVoche vom 25. Februar bis incl. 3240 Personen. Im Monat Februar c. sind besördert :

2. März 1844

13,697 Personen, wosür eingenommen wurden 12,126 Rthlr, 28 Sgr. 6 Pf. |

99,388 Ctr. Frachtgut (excl. Equipagen nund Vieh), wosür eingenommen wurden 9,934 - L L. Summa 22,061 Kthlr. 11 Sgr. 5 Þf

Handels - und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 8. März. Beim Beginn der heutigen Börse forderte man für die meisten Eisenbahu - Actien höhere Course als gestern, doch blieb der Cours der Actien, mit Ausnahme von Anhalter, welche gestiegen, auf ihrem gestrigen Standpunkt, während Hamburger, Görlißer, Sagan-Glogauer und Niederschlesishe Quittungsbogen abermals höher bezahlt worden sind,

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 7. März 1844,

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf. und 1 Nthlr. 21 Sgr. 7 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf.z kleine Gerste 4 Rthlr, 1 Sgr. 2 Pf. , auch 28 Sgr. 10 Pf. z Hafer 24 Sgr. 7 Pf., auch 21 Sgr, 7 Pf. Eingegangen sind 62 Wispel. : : - l

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 10 Sgr. 10 Pf., auch 2 Nthlr, 7 Sgr. 2 Pf. und 2 Nthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; Noggen 1 Rihlr, 14 Sgr. 5 Pf, auch 1 Rihlr, 13 Sgr. 2 Pf. f

Mittwoch, den 6. März 1844, Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auhch 7 Nthlr. Heu 1 Rthlr, 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel =- Preise. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auh 15 Sgr, Branntwein - Preise.

Die Preise von Kartoffel -Spiritus waren am 2ten 14%; Rthlr,, am 5ten 14% Rthlr. und am 7. März d. J, 14% Nthlr. (frei ins Haus ge- liefert) pro 200 Quart à 54 pCt, oder 10,800 pCt, nah Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 7. März 1844.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

% Frankfurt a. d. O., 6. März. Die für den Großhandel nun- mehr beendigte hiesige Neminiscere - Messe ist im Allgemeinen mittelmäßig gut ausgefallen. Bei einem Vorrath von mehr als 77,000 Centner Waa- ren aller Art wurden, nach den Fremden - Listen bis zum Aten d, M,, 10,026 Meßfremde gezählt. - Für Tuch- und tuchartige Waaren ist der Ab saß diesmal zwar nicht gut ausgefallen; dagegen is derselbe für Leinen-, Baumwollen- und Wollenzeugwaaren meist zufriedenstellend, für Seiden und Halbseidenwaaren mittelmäßig gut gewesen. Feine Kurze Waaren fan- den guten, Eisen-, Stahl-, Porzellan-, Glas-, Holz- und Lederwaaren mit- telmäßigen Absayz. Die rohen Produkte hatten meist sämmtlich Käufer. Die Wolle wurde zu erhöhten Bis fast ganz geräumt, Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war diesmal stark beseßt, und es wurden viel Pferde nach dem Auslande verkaust,

Magdeburg, 6, März, Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wispel: Weizen: 47 37 Rthlr, Gerste: 30 284 Rihlr. Roggen: 36 341 » Hafer: 185 175 »

j 4% Frankfurt a, M., 5. März, Unsere Börse zeigt sih seit der Abrechnung für Februar, die leicht vorüberging, in den meisten Fonds recht willig, doch sind in den leyteren Tagen die österreichischen Loose durch ihr Weichen zu Wien auch hier zurückgegangen, Die holländischen Fonds er- fuhren auf ihren Aufshwung zu Amsterdam auch hier eine Besserung, blie- ben aber heute niedriger. ie es in Briefen aus Amsterdam heißt, macht

es an der dortigen Börse do einen ungünstigen Eindruck, daß sih in ganz

Holland eine so starke Abneigung gegen das nun von der zweiten Kammer angenommene Steuergesey kundgiebt, Man zweifelt fast daran, daß es die

Der Centner |

Regierung tuggen werde, zur Ausführung zu bringen. Freilih wäre es auch der holländischen Regierung angenehmer, wenn das 3procentige Anlehn zu Stande käme. Jn Ardoins und portugiesischen Fonds is der Umsay ziem- lih lebhaft scither gewesen, und man überläßt sich wieder mancher trüge- rishen Hoffnung. Die Taunus - Eisenbahn - Actien bleiben gesucht ohne reellen Grund und gehen wahrscheinlih nah der General - Versamm- lung der Actionaire fühlbar zurück, Das Geld is immer noch sehr flüssig.

, _St. Petersburg, 27. Febr. Waaren-Umsaß: Von gelbem Lichttalg, ukrain. 1ste Sorte, 2500 Pud zu 30 Rub. per Berk., mit allem Gelde voraus, pr, Juni.

London, 1. März. (B. H) Getraidemarkt. Zum heutigen Markte is uns nur ein unbedeutendes Quantum von englischem Weizen zugeführt worden. Für die trockenen Proben, wovon si sehr wenige vor- fanden, bedang man völlig #\o hohe Preise, wie früher; dahingegen fonnte ein großer Theil der Zufuhr der vorigen Woche und vom leßten Montage, welcher von den Käufern in Folge der shlecht kommenden Beschaffenheit des Weizens aufgesprochen war, nur zu einer beträchtlichen Erniedrigung wieder begeben werden, Jn verzollter, fremder Waare ging wenig um, aber der Werth dieses Artikels behauptete sich, Wir hörten nur von einem Verkaufe in Bond zu unverändertem Preise, und einige Abschlüsse frei am Bord kamen ebenfalls zu den leßten Bedingungen zu Stande, Mit Gerste war es eher etwas billiger, Erbsen und Bohnen wie früher, Der Markt für Hafer war flau, und irländischer 6 Pce. pr, Qr. niedriger,

Durchschnittspreise der leßten 6 Wochen. Weizen, Gerste. Hafer, Roggen. Bohnen. Erbsen.

Endigend am Sh. Pce. Sh.Pce. Sh.Pce, Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce, 33 19 09. 6 O S

D M c E B 7 29 2 e e La 4838 8 19ck 34 7 6 3010 S O O 00 S E N 83340. 29 8 308g E 13 191 294 2010: 30 16. 9 63 0.90.4 09 093 9906 31 4 Ga cic B 00 07 40.0 A4 9 Gesammt-Durchschn.-Pr. 52 41 33 5. 419-2 32 9. 29 14 30 9 Zoll auf fremdes Getraide

Me G E 0 100416410 6

Auf Getraide aus den E 4) A 2 8 Auf fremd. Mehl 6 Sh. 2% Pce. Mehl aus den Kolonieen 1 Sh, 8% Pce. pro Ct.

Londoner Durchschnitts-Preise vom 27. Februar.

Weizen. 5461 Qr. 56 Sh. 11 Pce, Roggen .. 71 Qr. 34 Sh. 6 Pee, Gersla 0 4A Bohnen. 2838 » 28.» 4 » Hafer L080 » 20 8 » Cet... G0 20» Berliner Bors e Den S. März 1844. Fonds. |chg | Pr. Cour, Aclien. |& f Cou, i | Brief. | Geld, | Brief. | Geld. | Gem, | | | n S. Schuld.Sch. 31 1G] L | 101 Br. e N | nous ias ù “e | B do. do. F rior. Obl.) 03% Per. Engl. Obl. 30, 4 | 101 E Mzd. Lpz. ital e: 194 L Präm Sch.d.Seeh.—| 80% E Jo, do. Prior. Ob. Al 103% Kur- u. Neumärk, d i: | A, Aa Eiseub.—| 156” 155% Schuldverschr. 34 100% | de. do. Prior. Obl.| 4 | 103% Berl. Stadt-Obl. 35) 101 4 | E Düss. Elb. Eisenb.| 5 e 0d À Danz. do. iu Th.\—| 48 | ([4o.do. Prior. Obl. 4| 99; | 95 Westpr. Pfandbr. {| 101 F Ran Bab (5 90 E Grossh. Pos. do. 4 105% | do. do. Prior. Ob1l.| 4 | 99% 997 do. do. 2 2) 1007 | e v.Staat garant. 3%| 99; -__ | Ostpe. Pfandbr. 35) 1, | Berl. Frankf. Eisb.| 5| 154% 153! Pomm. 0! E (22) Sie | do. do. Prior. Obl.) 4 | et 1035 Sehlemeeke do. 35 ICOY | sOb--Sebles. Kisb./4 | 126 | 125 3 ez L [24 A do.Lt.B, v. eingez.|— | 1 18% 11 N Gold al marco, |—| | |B.-St.E.Lt. A u.B/—| 131% | 130% Friedricbsd’or. |— 13%! 13!{/|Magd.-Halbst. E.'4| 121 And.Gldm. à 5 Th. 2 115 E i BresI- Schweidn.- | Disconto. (—| 3 | 4 Freibg.Bisenb,' 4 |— 122%

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 4. März. Niederl. wirkl. Sch, 5577. 5% do. 100. 5% Span. 22. 3% do. 36%. Pass. 6. Ausg. —. Zinsl. 8, Preuss, Per, Sch. Pol, . Vesterr, 1097. 4% Russ. Hope 917.

A ntwerp en, 3. März. Zinsl. Neue Aul, 212. :

Frankfurt a. M., 5. März. 5% Met. 113%. Bank - Actien 2008, ohne Div. p. ult. 2009. Bayr. Bank-Actien 690 G. Hope 903 G. Stiegl. 90; G. Int. 5537, Poln, 300 Fl. —. do. 500 Fl. 995 G. do, 200 Fl. 327 6.

Hamburg, 6. März. Bauk-Actien 1670 Br. Bogl. Russ. 1136,

Wien, 4. März. 5% Met. 1115. X. 4% 1003. §. 3% 774. 5 25% 61. +. Anl. de 1834 1495. M de 1839 1287. 129, Bank-Actien 1632. 34. Nordb, 1397. 140. Mail. 1085. X. Gloggn, 109%. +.

Der Zeitungs-Preis-Courant für das Jahr 1844 is an sämut- liche Post - Anstalten der Monarchie abgesandt, und die leßteren sind verpflichtet, denselben jedem Jnteressenten zur Einsicht vorzulegen,

Berlin, den 8. März 1844,

Königl, Zeitungs-Comtoir.

Meteorologische Beobachtungen. 1844, |

Nach einmaliger Beobachtung.

Abeuds

Nachmi(tags 10 Uhr.

2 Ubr.

Morgens

7. März. 6 Uber.

Luftdruck .... 335,24" Par.|336,58" Par.|337,66 ' Par. Quellwärme 5,8" R, Luftwärme ...|— La! Ri le 0,1" R 25 R.| Flasswärme 0,0 : R. Thaupunkt ...|— 3,2" R. |— 2,5° R.|— 3,4 9 R,| Bodenwärme 1,0 R, Duustsättigung| 88 pCt. 79 pCt. 93 pCt. | Ausdünstung 0,011, Rb. Wetler ...... trüb. halbhbeiter. Nebel. Niederschlag 0,014 Bu, Wind o... « W. N, | N. Wüärmewechsel + 0,2 Wolkenzug. - - e N. S 4,1° R. Tagesmittel: 336,49" Par... —1,4° R... 3,09 R... 87 pet. NNW. E

Königliche Schauspiele. A : Sounabeud, 9, März. Emilia Galotti. (Herr Döring: Mat- nelli, als Gastrolle, Mad. Crelinger: Gräfin Orsina.) : j Sonntag, 10, März. Fidelio. (Mad. Schröder-Devrient : Fi- delio, als Gastrolle.) Hierauf: Das Jubiläum. 3 : Jm Konzertsaale: Magister Quadrat. Hierauf: Michel Dr, (Herr Döriug, im ersten Stück: Magister Quadrat, im zweiten Stü: Michel Perri s Gastrollen. ; j U N M A erstenmale wiederholt: Die Bern- steinhexe , historisches Schauspiel in 5 Abth. , nah Meinhold's Chro-

nif: „Marie Schweidler‘“,- von Ô- Laube,

Königsstädtisches Theater

Sonnabend, 9 März. (Italienische Opern-Vorstellung.) Bu erstenmale: I| Giuramento._ Opera in 3 Alti. Musiíca de Maestro Mercadante. (Die Kostüme und Decorationen sind sämmt- lih neuz leßtere vom Decorations-Maler Martinelli.) Sonntag, 10. März. Gast - Vorstellung des Kinder = Ballet? des Herrn Price in 3 Abtheilungen, Dazu! Des Schauspieler? leßte Rolle. H |

Montag, 11. März, (Jtalienishe Opern-Vorstellung. ) Au Begehren: Lucia di Lammermoor,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilagé

N 69.

A

Deutsche Bundesstaaten. Bavern, München,

N aver Verein zur Un- terstuzung des Amts- und Kanzlei-Personals.

Zur Ergänzung dex bisher gegebenen Nachrichten über den Septembristen- Aufstaud von Torres novas,

Ausland. Deutsche Bundesstaaten,

__ Bayern, München, 28. Febr. Durch höchstes Reskript des Königl. Ministeriums des Juuern wurde den Mitgliedern des (über 4000 Theilnehmer zählenden) Unterstüßungs - Vereins für das Amts = und Kanzlei - Personal bekaunt gemaht: „Wie Se. Majestät der König den Fortbestand des zur Zeit noch der Allerhöchsten Genehmigung entbehrenden Vereins angelegen, aber auf fester Grundlage wünschen, indem durch ihn, wenn er sicher und fest, Tausenden von Familien= vätern Gelegenheit zur Fürsorge für die Zukunst der Jhrigen gebo= ten, den Familien große Beruhigung gewährt werdez daß Allerh üdchst= dieselben demgemäß eine Prüfung der Vereins-Statuten durch Sach= verständige vorzunehmen Allergnädigst befohlen haben ; daß die Gut- achteu dieser Sachverständigen erklären, es entspreche dic Berechuung der Vereins-Einnahmen gegenüber von den deu Mitgliederu gemach- ten Zusagen den bewährten Grundsäßen micht, welhe über die Ein richtung solcher Austalten bestehen, so wie auc die Organisation sci= ner Verwaltung Manches zu wünschen übrig lasse, Se. Majestät der Köntg habeau daher Allergnädigst zu beschließen geruht, daß (auf je 10) Mitglieder ein Bevollmächtigter treffend) eine Versammlung sach= verjtandiger 41 Bevollmächtigter, vou sämmtlichen Mitgliedern des Vereins aus deren Mitte gewählt, spätestens in den ersten Tagen des nächsten Aprils zu München zusammentrete, welcher die Gutachten der Sachverständigen, die Resultate der durch einen Königlichen Rech= nmungs-Beamten im amtlichen Auftrage vorgenommenen Revision des Kassa - und Rechnungswesens, cine Eingabe des Polizci - Direktors ezreiherrn von Karg -Bebenburg über die Verhältuisse des Vereins sammt dem von der Königlichen Regierung auf den Grund der erwähnten Gutachten und Revisions - Ergebnisse zweckmäßig erachteten Abänderungen in dem Verhältnisse der Einkünfte zu den Lasten des Vereins und seiner Orgauisation vorzulegen seien, mit der Aufforderung, nach gründlicher Prüfung derselben auszusprechen, vb sie a) es bei der bisherigen Verfassung des Vereins und resp. bei den dermal besteheuden Sabungen belassen, oder b) ob derselbe auf den derselben angedeuteten Grundlagen, und mit welchen etwaigen, von den beregten Grundlagen abweihenden Modificationen eine ueue Ciurichtung erhalten solle? Das Resultat dieser Berathung sei \o- danu Sr, Majestät dem Könige zur Beschlußfassung vorzulegen,“

ZUr Ergänzung der bisher gegebenen Nachrichten über den Septembristen-:NAufstaud von Torres unovas,

A Lissabon, 21. Febr. Gleich nach dem Bekguntwerden des Ausbruchs des Soldaten-Aufruhrs vou Torres-Novas hatte die Re= gierung durch das Organ des Kabinets - Präsidenten, Kriegsministers Herzogs von Terceira au den Geucral - Major Grafeu Bomsim die Weisung ergehen lassen, unverzüglich hierher zurückzukehen. Diese Weisung kam dem General dur Vermittelung des Militair -Gou- verneurs der Provinz Alemteso zu. Er antwortete sogleich dem Mi= litair - Gouverneur durch ein Schreiben aus Herdade de Torre vom 6, Februar, welhes nun zur Oeffentlichkeit gekommen is, und worin er versicherte, er werde den Besehleu der Regierung unverzüglich Ge= horsam leisten, so bald der Zustand seiner Gesundheit ihm dies er= laube, und ex habe bereits Sr. Excellenz dem Herrn Kricgs-Minister zu diesem Zwecke geschrieben, um denselben von seinem Entschlusse in Kenntniß zu seben. Er gab darin an, er habe si bei seinem Freunde dem Grafen Avilez befunden, wo ihm auch der Befehl der Regie= rung zugekommen sei, Allein wie wenig cs dem Grafen Bomfim damit Erust war, und wie er blos Zeit zu gewinnen suchte, erhellt aus der Thatsache, daß er alsbald auf die Nachricht, daß die Rebel- len einige Verstärkungen erhalten halten, eilte, sih ihnen anzuschließen, Er mußte zu diesem Ende, da die Provinz Alemtejo ruhig war, und der Weg zu den Rebellen iu der Provinz Beira wegen der überall die Urboergänge bewachenden Truppen - Abtheilungen uicht direkt ge= macht werden konnte, über die spanishe-Gränze und längs dieser bis Herrera, gerade Malpica gegenüber, gehen, wo er auf der dortigen Fähre wieder übeë den Tajo nach Portugal zurückkehrte. Ju Ata- laya vereinigte er sich dann mit den Jusurgenten am 14ten, deren Oberbefehl er sofort übernahm, und mit deuen au, was sich jedoch uicht verbürgen läßt, der Graf von Avilez sich vereinigt habe. soll, Noch au demselben Tage erließ Graf Bomfim die folgeude Proclamation :

Einwohner von Lissabon und Soldaten der Garnison! Jch habe den Besehl der Division übernommen, welche binnen kurzem vor der Hauptstadt erscheinen wird, fest entschlossen, das uns am 10, Februar 1842 gegebene geheiligte Versprechen zur Wirklichkeit zu machen, (Das Versprechen, auf welches Graf Bomfim sich hier bezieht, wnrde durch ein Königl. Defret am Tage der Wiederherstellung der Charte gegeben, und besagte, daß fonstitui- rende Cortes berufen werden sollten, um an der Charte die etwa nöthigen und zweckmäßig scheinenden Reformen vorzunchnien. Bis jeßt is aller- dings dieses Versprechen nicht erfüllt worden.) Portugiesen! Die tapferen Männer, welche mich begleiten , siud eure Freunde, eure Waffengefährten sie alle respektiren und lieben die Charte, aber sie alle, wie ihr, sind betro- gen wordenz allen wurde ein Versprechen gegeben, und allen is es gebrochen worden. Das ganze Königreich wird binnen kurzem in den Waffen sein gegen eine Faction, welche die Souverainin hintergeht, und nur ihre per- \önlichen Juteressen- im Auge hat, Die constitutionelle Charte besteht uicht: Costa Cabral ist die einzige Staatsgewalt, Zu den Waffen, brave Nuh- mesgefährten + vereinigt eure Anstrengungen mit den unsrigen, macht ein Ende dem Despotismus, der auf der Nation lastet, Laßt unser Feldgeschrei scin: Consftitutionclle Charte, die Königin frei von Zwang, treuea Vollzug des Versprcecheus vom 10, Februar 1842,

Alcaine, 14. Februar 1844, E

(gez) Graf Bomfim.

Allein dieser Aufruf hat weder hier, noch anderwärts die ge= wünschte und erwartete Wirkung gethan, denn unmittelbar danach schon begann das Ausreißen unter den Truppen der Jusurgenten, die theils zu ihren Fahnen zurüehrten, theils über die spanische Gränze sich flüchteten. Der Baron Leiria, der sich übrigens mehr beobach- tend als aftiv verhielt, kündigte schon am 17teun in einer Depesche der Regierung an, daß die Jusurgenten wahrscheinlih versuchen wür= den, über die hohe Gebirgsfette vou Estrella zu gehen, welhe Ober= und Nieder-Beira von cinander scheidet, daß aber alle Pässe so stark von Truppen beseht seien, daß die Ausführung des Vorhabens der Jusurgenten s{chwer werden dürfte, Am 19ten gelangten diese Nach- richten hierher, und alle Ungewißheit über den Grafen Bomfim, den es noch bis zum 16ten hier wirkli erwartet hatte, war somit zu nde,

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gleichfalls an der Spiße der Jusurrection stehenden Obersten Cesar Vasconcellos an ecineu Regiments-Kommandanten, welches der Regie- rung in die Häude fiel, und worin es unter Anderem heißt :

„Es is feine Nede davon, die Charte der Monarchie anzugreifen, welche alle wackeren Männer befestigt zu sehen wünschen mit den auf ge- seglihem Wege vorzunehmenden Reformen, deren Nothwendigkeit die Erfah- rang gezeigt hat. Unsere Anstrengungen sind lediglich darauf gerichtet, Jhre Majestät aus dem shmachvollen Zwange zu befreien, unter welchem sie sich befindet, damit sie frci ein Ministerium zu wählen vermöge, welches sich ernstlich bemühen wird, die Uebel dieser unglücklichen Nation zu heilen Jch habe stets alle Parteien, welches auch ihre politischen Tendenzen seien, mit Duldung betrachtet, und jeyt, wo es si cinzig um ein Ministerium handelt, wünsche ih diesen Gesinnungen noch größere Verbreitung.“

Eben zu derselben Zeit wie Graf Bomsim hatte auch der Oberst Terceira de Passos von der Artillerie sich dem Aufstand angeschlossen, Durch ein gestern erschienenes königliches Dekret sind nun General= Major Graf Bomfint, der besagte Oberst, dreizehn Capitaine, drei Lieutenants, aht Fähurihs und zwei Armce-Chirurgen gänzlich aus dem Dienste entlassen worden; außerdem werden noch täglich viele Offiziere von ihren Stellen entfernt, darunter der Oberst Mello von den Lanciers, und viele Andere, zum Theil aus den angesehensten Jamilien; auch Civil-Beamte hat dieses Schicksal getroffen, darunter Herrn Azevedo, Beamter bei der Junta des öffeutlihen Kredits, und

gegen Andere, die im Verdachte stehen, mit den Verschworuen im Einverständuisse gewesen zu sein, sind Untersuchungen im Gange. Vor einigen Tagen hat die Regierung auch einen Theil der Papicre der Leiter des Aufstandes entdeckt, uuter welhen man auch die Liste der Unterzeichner von Geld-Beiträgen zur Ausführung des Auf

standes gefunden haben soll, Dem Vernehmen uach befin- den sich darunter viele Personen von Anschen und glänzen- der sozialer Stellung, Neuerdings sind zahlreihe Verhaftun-

gen vorgenommei worden, und die Thätigkeit der Polizei hat beson= ders zugenommen, seitdem Herrn Jose sters des Jnnern, die Oberleitung derselben zugleih mit der Stelle eines zeitweiligen Gouverneurs von Lissabon übertragen worden ist. Den eigentlichen Leitern der Verschwörung is es aber bis jeßt noch

immer gelungen, den gegen sie gerichteten Verfolgungen durch die |

Flucht si zu entziehen. Unter dem ganzen Anhang der Septem-

bristen-Partei hier, in der Kammer sowohl als außer derselben, berrsdcht| Anderen |

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Besorgniß und Furcht, namentlich auch unter deu vor allen verdächtigen Mitgliedern der von dem Oppositions- Deputirten Fau= stino de Gama gestifteten Wähler-Association. Ein Deputirter, Herr Beirao, der für einen Miguelisten gilt, wurde verhastet. Herr Aguiar, ehemaliger Justiz - Minister, hat sich versteckt, sonst wäre er ebenfalls bereits in Hast. Ein Richter, Herr Pino Cabral, wurde am 15ten festgenommen, als er eben vom Theater herauskam. Auf sein Verlangen wurde ihm gestattet, vorerst unter Bedeckung nach Hause geführt zu werden, um daselbst seine Papiere zu orduenz er benußte aber diese Gelegenheit zur Flucht. Jn den Provinzen hat von den Civil - Beamten Niemand sih angeschlossen an den Aufstand, als der Kassen =Jutendant von Castello Branco, der bekanntlich alle zu seiner Verfügung stehenden Gelder der öffentlihen Kassen den Insurgenten auslieferte.

Die bereits gemeldete Bildung der zur Verfolgung der Jusur- | genten bestimmten Brigaden wurde durch ein Königliches Dekret am |

l6ten zur Oeffentlichkeit gebraht. Das ganze Operations-Corps steht unter dem Befehl des Generals Visconde de Fonte Nova, zum Chef

des Generalstabes ist der General Baron de Campanha ernannt und

ihm der Oberst Pinto und der Oberst = Lieutenant Queiroga beigege= | ben, dann als General-Adjutant und Major des Stabes Herr Bran= | für unsere Pflicht gehalten, das traurige Ge

dav de Ferreriz ferner befinden sth beim Stabe der General -Major de Lacerda und der General-Quartiermeister Baron von Wiederhold. Die Reiter-Brigade is gebildet aus vier Schwadronen, die dem 1sten,

2ten, 5ten und 6ten Reiter-Regiment entnommen sind; sie steht un= |

ter dem Befehl des Obersten de Rezeudez die erste Jufanterie - Bri- gade unter dem Baron de Leiria besteht aus dem 13ten Jufanterie=- Rogiment und einigen anderen Abtheilungen, die zweite unter dem

General-Major Visconde de Vallongo, aus dem Zten und Kteu Snt= (

aber kaum, daß es bis zu einem wirklichen Zusammenstoße kommen

fanterie -= und dem 8ten Jäger = Regiment, die dritte unter Visconde de Vinhacs, aus dem 3ten und 8teu Jufanterie- und dem &ten Jä= ger - Regiment, dam einer Batterie Artillerie von vier Geschützen.

Der größte Theil dieser Truppen ist bereits in Bewegung, es scheint

wird, Folgendes sind die bisherigen Bewegungen der Jusurgenten uach den offiziellen Angaben :

Am 12ten rückcten sie südlih gegen Moutalvan zu, dessen ganzer Distrikt àber ruhig war. hatten schon damals die Jusurgenten wieder verlassen, Oberst Bar= ros sollte an jenem Tage mit seiner Kolonne über den Tajo gehen, die Jusurgenten zn verfolgen. Baron Leiria, im Einverständniß mit

diesem, mit dem General der 7. Militair=Division, und den aus dem |

Norden kommenden Truppen sehte scinen Marsch in derselben Rich= tung fort. Der Kommandant der 7, Division war zu Monutforte, mit dem 5, Reiter- und 6. Jäger-Regiment, bereit, die Jusurgenten anzugreifen, im Falle sie über den Tajo gingen, Die verschiedenen Distrikte mit Einschluß von Elvas, Evora, Faro waren bis zum 14ten ruhig. Nach den am 16ten eingetroffenen Berichten waren die Ju-= surgenten nach Castello Branco zurügekehrt, nahdem sie den Ver- such, am 12ten über den Tajo zu gehen, aufgegeben hatten. Nach kurzem Aufenthalte zu Castello Branco schlugen sie die Richtung von Alcains cin, bereits in sehr verminderter Zahl. Visconde de Vallongo mit dem 3ten und 8ten Junfauterie-Regiment war am 13ten von Porto gegen Coimbra zu ausgerüt, also gerade nah dem Schau- plahe des Aufstandes zu. Visconde de Fonte Nova suchte an dem- selben Tage seine Vereinigung“ mit dem 14ten Regimente zu bewerk= stelligen. Er hatte sih mit dem Visconde de Vinhages ins Benehmen gesebt, um mit vereinten Kräften die Aufrührer anzugreifen. Der Kommandant der 7ten Division rücte am 13ten mit seinen Streit= fräften gegen Montalvan zu, um das linke Tajo-Ufer zu beseßen und den Uebergang der Jusurgenten nah dem Süden zu hindern, Der Baron von Sctubal meldete der Regierung unterm 12ten, daß in der 8ten Armee =- Division Ordnung und Ruhe herrsche, und der Be-= fehlshaber der Unter - Division fügte am 13ten bei, daß er in Folge der yon dem Baron getroffenen Maßregel die Ueberzeugung hege,

daß in der Sten Division nichts gegen die öffentliche Ruhe unternommen werden könne. Am AAten und 15ten wurden die Jnsurgenten auf ihrem Marshe von Castello Branco

nah Caria und Guarda (also der spanishen Gränze zu) von 80 Mann des 12ten Linien-Regiments verlassen. Am 17ten herrschte Ruhe zu Elvas, Evora, Estremoz, Coimbra, Chaves, Porto, Thomar und Abrantes, Am 16ten war der Visconde Vinhaes mit dem 13ten Jufanterie-= und 6ten Reiter - Regiment gegen Guarda ausgerückt, Am 17ten war auch das 3te Jäger-Regiment auf dem Marsche dahin. Berichte aus Vizieu melden den Anschluß des Grafen Bomfim an die

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Am 16ten brachte das offizielle Diario au ein Schreiben des

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Viele Leute vom 12. Jufanuterie-Regiment | | vereint | Theilnahmc

Insurgenten zu Capinha am 14ten, und daß sie an jenem Tage nah

Sonnabend den 9! März.

Belmonte, den folgenden nah Guarda ausgerückt waren, Der Ciz vil = Gouverneur von Guarda berichtet vom 15ten, daß er mit den auderen Bchörden diese Stadt in Folge der Empörung eines Theils des 1sten Jäger = Bataillons verlassen hatte. Baron Leiria war am 17ten mit seiner Division von Abrantes nah Villa del Rei ausge=- rückt, von wo er am 2sten gegen Guarda rücken sollte.

Durch den Telegraphen endlich erfährt man heute Nachmittag uoch Folgendes: Jn Elvas, Estremoz, Evora, Porto, Chaves, Coimbra herrschte am 2Wjten Ruhe. Die Jusurgeuten waren am 16ten in Guarda eingerückt, mit dem Grafen Bomfim an ihrer Spiße, und man sagte, sic wollten nah Transcoso marschiren. Visconde Fonte Nova war gegen Guarda ausgerückt, Visconde Vinhaes gegen Trans= coso, wo er am 19ten anlangen sollte. Baron Leiria war am 20sten in Castello Branco, Visconde Vallongo in Thomar mit dem 3ten und sten Regiment, Zwei Offiziere des 7ten Jäger - Regiments wurden in Tury festgenommen, als überwiesen, Unzufriedenheit unter den Truppen von Valenza haben verbreiten zu wollen, Am 17ten ist der Barou de Campanha, Adjutant des Königs, der zum Chef des Ge- neralstabes ernannt worden is, nah dem Haupt-Quartier abgegangen. Es scheint, daß die Regierung in den lehten Tagen einige Schwie= rigkeiten fand, sich die zu Bestreitung der Kosten der Truppen- Bewegungen erforderlihen Summen zu verschaffen.

Das Dekret, welches die Confiscation der Güter der in den Aufstand Verwickelten anordnet, lautet wie folgt :

„Wir haben für nothwendig erachtet, alle Mittel und alle wirksamen Maßregeln anzuwenden,”"um zu verhindern, daß die Urheber und Mitschul- digen ter Rebellion, welche in der Stadt Torres Novas ausgebrochen ist, nicht in ihren Gütern die Mittel finden, um sie fortzuseßen oder ihrem ver- brecherischen Versuche mehr Stärke zu geben, Wir haben auch den Staats- | hay für den Naub der Gelder entschädigen wollen, welche dur dieselben Rebellen aus mehreren Kassen des Staats weggenommen worden sind.

„„Demzusolge und in Kraft der Befugniß, welche Uns das Geseß vom

| 6. Februar giebt, ordnen Wir den Sequester an auf alle Güter, welche den s c | besagten Cabral, dem Bruder des Mis= |

Urhebern oder Mitschuldigen der fraglichen Rebellion angehören. Unsere Minister und die Staats-Secrctaire aller ministeriellen Departements werden dies sich gesagt sein und die gegenwärtige Ordonnanz vollziehen lassen. Gegeben in Unserem Palaste zu Lissabon, u. \. w. (gez) Jch, die Königin.“ (Folgen die Gegen - Unterschriften aller Minister.)

A ufruf zur Unterstüßung der armen Spinuer und Weber im schlesischen Gebirge.

Es hat sih in Folge des durch die öffentlichen Blätter lundgegebenen Aufrufs an die Provinz, zur Abhülse der unsäglichen Noth der Spinner und Weber der \hlesischen Gebirgekreise, in der am 27, Februar d. J. in Schweidniy stattgefundenen Versammlung ein Verein foustituirt, von dessen Mitgliedern das unterzeichneie provisorische Comité erwählt woiden i}, dem die weitere Betreibung dieser Angelegenheit, bis zu einer in möglichst kurzer | Frist zu veranlassenden General-Berjammlung, übertragen wurde,

Der große Umfang des Uebels, die unsägliche Noth einer zahlreichen | Menschenklasse, welche, durch langjähriges Elend gebeugt, kaum mehr die | Kraft und noch weniger die Mittel hat, einen Getwverbszweig aufzugeben, | der eine lohnende Thâätigleit chou längst nicht mehr gewährt und bei der bisherigen sür den Linuenhandel so ungünstigen Konjunktur diejenigen , die | sich ihm widmen, dem Hunger und Elend und allen damit in Verbindung stehenden phvsischen und moralischen Gebrechen verfallen läßt, erheischt jedoch die Anwendung schr umfassender Mütel, die nur die Vereinigung gemein- samer Kräfte gewähren kann. Ticf durchdrungen von diesem unsäglichen Elende, in welchem unsere Mitmenschen schmachten, haben wir es daher hick unserer Gebirgsbewohn allen Wohlgesinnten der Provinz Schlesien, B des Lte Biene | ans Herz zu legen und ihre Hülfe mit dem gerechten Vertrauen anzuflehen, | daß es unseren vereinten, allen Sonder - Jnteressen fremden Bestrebungen gelingen werde, nícht nur der augenblicklichen Noth Schranken zu seßen, | sondern auch im Verfolg unserer Thätigkeit den gewerblichen und sittlichen | Zustand dieser Unglücklichen unserer Brüder dauernd zu heben.

Ermuthigt durch dieses Vertrauen, hat der zur Linderung der Noth der

| armen Gebirgsbewohner in Schlesien zusammengetretene Verein sih den dop-

pelien Zweck vorgeseßt: 1) die augenblicklihe Noth zu mildern, so weit die ihm überwicsenen Mittel es gestatten werden, und 2) die Mittel und Wege in Berathung zu nehmen , welche geeignet sein möchten, den gewerblichen und sittlichen Zustand der armen Gebirgs- weber und Spinner zu heben und ihnen für die Zukunft eine loh- nende Thätigkeit zu sichern.

Auf welchem Wege dieser doppelte Zweck zu erreichen sein möchte, muß natürlih den weiteren Berathungen des Vereins und einem tieferen Ein- dringen ín die gewerblichen Verhältnisse, um welche es sich hier handelt, vorbchalten bleiben. Ob aber überhaupt dieser schöne Zweck, dem wir unsere Kräfte widmen wollen, errcihbar sei, wird von der abhängen, welhe der zum Wohlthun stets ja so ge- neigte Sinn unserer deutshen Brüder unserem Vereine senken wird, Gedenken wir, mit welhen Aufopferungen dieser wohlthä- tige Siun in Deutschland bei anderen ähnlichen Anlässen, weit über die Gränze ciner Provinz, eines Landes hinaus, sih aussprach, blicken wir auf die Theilnahme, welche in allen Theilen des deutschen Vaterlandes sich bereits für die armen Hülfsbedürftigen des schlesischen Gebirges kund gegeben hat, so dürfen wir uns deu schönsten Hoffnungen hingeben, und legen, gestüyt auf sie, allen mildthätigen Männern und Frauen des deut- hen Vaterlandes, insbesondere aber allen Behörden und Kommunal « Ver- waltungen Preußens folgende Bitte ans Herz:

1) unserem Vereine aufs cifrigste Freunde und Theilneh:ner zu gewin- nen, und für die möglichste Verbreitung dieses Aufrufes zu sorgen. Zu Gunsten der armen Nothleidenden im schlesischen Gebirge, überall Hülfs-Vereine ins Leben zu rufen, sei es, die Gaben der Milde ein- zusammeln, und an die Vecreinskasse abzuführen, oder, gestüßt auf die ihncn beiwohnenden Lokal-Kenntnisse, die Bedürftigsten dem Ver- eine zu bezeichnen und für die zweckmäßige Verwendung der Gaben u sorgen z / t

3) Subscriptionen für den Verein, zu permanenten Beiträgen, auf die

Dauer mehrerer Jahre, zu eröffnen, ihnen die möglichst größte Oef-

fentlichkeit zu geben und deren Ergebnisse dem Verein mitzutheilen.

Jedes der unterzeichneten Comits - Mitglieder wird bereitwilligst diese Gaben der Liebe gegen Quittung entgegennehmen, um sie bis auf weitere Bestimmung einer in kurzem zu veranlassenden General - Versammlung, in die Vereinsfasse abzuführen, deren Verwaltung dem mitunterzeichneten Kö- niglichen Kredit-Justitutions-Dircktor Heinrich übertragen worden ist, und über dcien Verwendung öffentlich Nechuung abgelegt werden wird,

Schweidniß, den 2. Mänz 1844,

Das provisorische Comité des Vereins, Graf von Burghauß auf Laasan. Justiz-Kommissarius Fischer zu Breslau. Kredit-Direktor Heinrich zu Schweidniy. Pastor Hepche zu Leutmannsdorf. Kausmann Hertel zu GODE Standesherr Graf von Hochberg auf Fürstenstein, Doftor Kirschner zu Freiburg. Doktor Pinoff zu Schweidniy. Kommerzien-Rath Web sky auf Schwengfeldi,

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