1844 / 71 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j “eig Kenntniß verwaltete, wofür ihm die Bür= ry erg vab ja pl E ein Ehrengeschenk sich dankbar er L as M S. M.) Seine j ttgart, 5. März. (S. V. ( Würtlember s. Sin Eigen Tag und die heutige Nan! Mae figen Anfällen von frampfhaftem Husten unruhig zugebracht ; ee e lt sih noch auf derselben Stufe wie gestern. bas ge t dei 1. März hat die Mannschaft der dret hier liegenden S die für das Fußvolk neu bestimmte Bekleidung erhalten. Mgen haben, statt bisher zwei, nur eine Reihe Knöpfe auf der L ger der Ahsel statt der bisherigen Epauletten rothe Stege. S rollet hat die bisherige Länge. Bein = und Fußbekleidung bleibt E leide An den Czafos soll eine den Mann mehr shüßende NAh=

änderung angebracht werden.

Hannover. Hannover, 0. März. (D;:23) ; Das Comité des King's German Legion=- Unterstüßungs ¿Fonds hat fe INEC S Bericht für 1843 veröffentlicht. Seine Einnahme an Beträgen, worunter von Sr. Majestät dem Könige 558 Rthlr., aus Königlicher General-Kasse 616 Rthlr., von Sr. Königl, Hoheit dem NLERN Ie 110 Rthlr., von Sr. Königl. Hoheit dem Herzoge von Cambriège 999 Rthlr., übrigens von 284 ehemaligen Offizieren der Legion, hat einschließli eines Vorraths aus dem Vorjahre 4086 Réthlr. betragen, wovon an 404 verdiente Juvaliden der Legion und an 183 Wittwen und Waisen 3615 Rthlr, gezahlt sind. Sein Kassenbestand is noch 349 Rth Z E D Comité spriht denjenigen Offizieren , welche abermals der Bitte um eine Erhöhung ihrer Beiträge aufs bereitwilligste nach- aekommen sind, ihren Dank dafür aus, Durch diesen erneuten Zu= [chuß und durh die von theilnehmenden «Freunden der Legion ge= spendeten Geschenke wurde das Comité in den Stand gesebt, die noch

vorhandenen Exspektanten sämmtlih vom 1. Januar d. J. an Zur Unterstübung gelangen zu lassen, Es sind nun 25 Jahre verflossen, als der Verein ins Leben trat, und wie wohlthätig solher für die hülfsbedürftigen Jnvaliden und Wittwen gewesen is, mag daraus her- vorgehen, daß von dem Jahre 1819 bis incl. 1843 die Unterstüßungen an Unteroffiziere, Leute und Wittwen der Legion, die Summe von 100,775 Rthlr, betragen haben. Wir wünschen mit dem Comité, daß die wohlwollende Theilnahme für diesen so wohlthätigen Zweck nicht erkalten möge.

Baden. Karlsruhe, 5. März, (M. J.) Ju der 36sten öffentlihen Sißung der 2ten Kammer kam es zu einer lebhaften Er= örterung über die Handhabung der Censur gegen die Landktagszeitung. Darauf führte die Tagesordnung zu der Berathung des Berichts, den der Abgeordn, Weller über die vielbesprochene Urlaubsverweige= rung des Abg, Kuenzer erstattet hatte. Die Anträge der Kommission gingen dahin: 1) das großherzogl. Staatsministerium mittelst eines Schreibens zu veranlassen: kraft des Kirchenherrlichkeitörehts und kraft seiner Pflicht, die Verfassung zu hüben, die verfassungswidrigen Hindernisse hinwegzuräumen, welche dem Eintritte des von dem Î3ten Aemterwahlbezirk erwählten Abgeordneten noch entgegenstehen ; 2) dem Abgeordn. Kuenzer wiederholt aufzugeben, fsogleih in dieser

Kammer zu erscheinen, da er hiezu gar keines Urlgubs bedarf. Diese Anträge wurden mit 29 Stimmen angenommen, nachdem mehrere Verbesserungsvorschläge verworfen worden wgren,

Kurhessen. Marburg, 4. März. (K. A. Z.) Die Kirche und die Wissenschaften haben einen Verlust zu beklagen, Leonhard Creuzer, Dr. der Theologie und Philosophie, ordentlicher Professor der Philosophie, Ober = Kousistorialrath und Efklestast an der evangelisch - lutherischen Pfarrkirche, endete gestern nah kurzen Krankenlager seine irdische Laufbahn, reih an Thätigkeit, an Schick- salen und an Prüfungen, Geboren am 20. Novbr. 1768, ist er seit dem Anfange dieses Jahrhunderts (Juli 1801) treuer Seelsorger in seiner Vaterstadt gewesen, zuerst als Subdiakon an der hiesigen luthe= rishen Kirche; über vierzig Jahre (seit Oktober 1803) gehörte er unserer Hochschule als Professor der Philosophie an.

Grh, Hessen. Darmstadt, 6. März. (F. J.) Se. Excel= lenz der Großh. Finanz-Minister und wirkliche Geheime -= Rath, Herr Karl Wilhelm von Kop p, is heute Nachmittag um 3 Uhr hier mit Tode abgegangen. Geboren am 23, Dezember 1770 zu Mar= burg, wo sein Vater als kursürstlih hessischer Geheime = Rath und Direktor des Ober = Appellationsgerichts starb , trat er zuerst (1792) in den Staatsdienst seines Vaterlandes, und blieb in demselben bis zum Jahre 1802, wo er in der Eigenschaft als Bergwerks - Direktor in fürstlicch Wittgensteinshe Dienste überging, Jm Jahre 1804 ward er Direktor der gräflih Solmsschen Rentkammer zu Lich, welche Stelle er bis zu seinem Ucbertritt in den Großh, hessischen Staatsdieust bekleidete, wo er seine Laufbahn als Vice - Direktor der Hoffammer zu Arnsberg begann, Zu höheren Stellen und Würden berufen, ward er, 1815, Direktor dieses Kollegiums, 1819 Mitglied des Ministeriums der Finanzen, 1820 Geheimer Staatsrath, 1821, den 28. Mai, Prä= sident der neu organisirten Ober -=Finanz-Kammer und Direktor der

fand rauschenden Applaus. Weniger gelungen is (1, 7) das Harfen-Ritor- nell der Canzone, welche Viscardo nachher singt („Ti creo per me Pamor“)z süß und innig is das daran gefnüpfte Duett, das auch von Sgra. Ben- dini und Sgr, Stella brav gesungen wurde, und in dem Terzett beim Auftreten Elaisens hält sich die Musik, wie sehr sie auch auf den Höhepunkt der Affekte getrieben wird, immer in den Schranken des Edlen, Das Quin- tett mit Chor (1, 12) is ebenfalls eine tüchtige Arbeit, Kriegerische Fanfa- xen schließen den esten, übermäßig langen Aft,

Der zweite beginnt mit einem Krieger -Chor, der ganz, mit wiederkeh- renden Stropben, den Typus eines deutschen Trink- und Schwertliedes hat. Viscardo's Arie „Juando pin rivederti lo potro mai“ ist brav, der Trauer- Chor crgreifendz dagegen is die Scene, wo Manfredo, das Scheusal, im Moment, da er sein Weib morden läßt, hinkniet und ein frommes Ge- bet (Alla pace degli elei) singt, în jeder Beziehung verunglüct, Einen wirksamen Gegensaß bildet Manfredo's kriegerische Chor-Arie (tremi, cada lPalièra Agrigento), worin der Trompete besonders bei den Worten „Alla voce di patria, di gloria“ eín nit gerade origineller, aber anziehender Gang gegeben istff, Das (schon erwähnte) Duett zwischen Bianca und Elaisa hat auch in scinen bewegteren Theilen \{chöne Momente, z. B. bei den Worten „Si... martir cui non v’è eguale“, tvo der Riß durch die Geigen andeutet, was im Jnnern der Frauen vorgeht, Ohne besondere Birkung is dagegen das Terzett, womit der Aft abschließt.

Im lehten Theile tritt uns sogleich Elaisa's Preghiera „Ma negli Etrem1 18tante“, mit Begleitung von Harfe und Klarinette, gewinnend ent- gegen. Das große Dueit zwischen Viscardo und Elaisa, der (Bever

usdrucck liebezerrisener Herzen, ist des Meisters würdig, und ergriff um \o mehr, als Sgra. Malvani alle Kraft und Fülle in Spiel und Gesang anfbot, einen großartigen Moment herbeizurufen, was ihr auch unter lau- testen Acclamationen gelang; trefflih stand ihr Sgr. Stella zur Seite, nur müssen wir bedauern, daß er wiederum ein paar Mal in d‘e unschöne Weise verficl, im Accent der Leidenschaft zu sprechen statt zu singen.

A Allgemeinen wird die, gut einstudirte Oper, trefflich aufgeführt, sie erwarb sich Beifall, und sämmtliche Mitwirkende wurden stürmisch genen,

Die Vorstellung erhält einen besonderen Reiz durch die neuen, wahrhaft S und phantasiereichen Decorationen, rig V rofessor Martíinelli azu gemalt hat, Tropdem, daß die Direction în dieser Weise Alles guf-

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Domainen-Section, 1822 Mitglied des Staats-Raths, 1828 wirklicher Geheimer Rath, 1829 Direktor der Zoll-Direction, 1835 lebensläng- liches Mitglied der ersten Stände-Kammer, 1836 Substitut des stän= dischen Direktors der Staatsschulden - Tilgungs -Kommission, und am

28, September 1841 Finanz-Minister, durch welche Beförderung er seiner bis dahin bekleideten Stellen als Präsident der Ober - Finanz= Kammer, der Kollegial-Prüfungs-Kommission und der Münz-Deputa=- tion enthoben wurde. Mit den beiden Großherzoglichen und mehre-= ren auswärtigen hohen Orden dekorirt, war auch der nun Verewigte schon seit geraumer Zeit Mitglied des Spruchgerichts des deutschen Bundes, in welcher Eigenschaft er bei der leßthin stattgefundenen Er- neuerung desselben wiederholt bestätigt ward.

Holstein-Lauenburg. Lauenburg, 6. März. (B. H.)

Seit heute is das Fahrwasser der Elbe hier frei von Eis und die Schifffahrt auf der Elbe und Steckuiß wieder eröffnet. Von der Havel und von Wittenberge, wo das Fahrwasser hon am ten d. frei geworden, passirten hier heute mehrere kleine Kähne nach Hamburg.

Freie Städte. Hamburg, 7. März. (B. H) Die

Dampfschifffahrt mit Harburg is wieder eröffnet.

Vom S8ten. Bei Kuxhaven war auch diesen Morgen viel Eis

im Fahrwasser, Das Eis der Elbe hat sih übrigens bis Magdeburg gelöst und dürfte wohl größtentheils hier {hon passirt sein.

SFrankreicchch. Pairs-Kammer. Sißzung vom 4. März. An der Ta-

ges-ODrdnung war heute der von der Deputirten-Kammer bereits an- genommene Geseß-Entwurf über den definitiven Rechnungs-Abschluß von 1841. Es enspannen sich darüber einige Debatten zwischen Herrn d’Audifret, Herrn Charles Dupin, Boissy, Herrn Beugnot, dem Be- riht-Erstatter und dem Marine-Minister, Der Marquis d 'Audifret machte eine Reihe von Bemerkungen über den Zustand der Finanzen, um zu zeigen, daß die schwebende Schuld, mit Einschluß der Bewil- ligung für Eisenbahnen sich am 21. Januar 1845 auf 650 Millionen Fr. belaufen werde. Er fand indeß in dieser Ziffer nihts anorma- les, da die Cinkünfte eine ihr das Gleichgewicht haltende Zunahme darbieten würden. Dann kam er auf die indirekten Steuern zu \pre- chen, und billigte das leßte Zucker-Geseß. Als einen Vorzug Frank- reichs vor England hob er hervor, daß in Ersterem die indirekten Steuern sih uur auf 300 Millionen, die direkten aber auf 600 Millionen be= liefen, wogegen in England die indirekte Besteuerung 800 Mill, Fr. betrage. Sollten noch Reformen in dieser Beziehung vorgenommen werden, so wollte er besonders die Berücksichtigung der Getränke empfehlen. Marquis von Boissy führte Klage darüber, daß im Marine - Departement keine hinreihende Kontrolle bestände. Auch klagte er über fortwährende Beeinträchtigungen, welche sich England über Frankreih in der Ausübung des Durchsuchungs - Rechts erlaube, und behauptete, er habe Dokumente in Händen, welche bewiesen, daß die französische Marine weit hinter der englishen zurückstehe. Die Kammer solle bedenfen, daß England seine Land- und See- macht verstärke, was nicht so aussche, als ob es des Friedens ganz sicher sei, Hoffentlich werde das Ministerium gehörig auf sciner Hut sein, und Alles scharf bewachen, was sein inniger Ver- bündete thue, namentlich aber, was in Jrland vorgehe. Der Redner ließ auch die Gelegenheit niht vorübergehen, über die Desavouirung

des Admirals Dupetit-Thouagrs zu klagen, indem er die Ueberzeugung aussprach, das Ministerium habe dies nur gethan, weil es sich nicht stark genug fühle, den Admiral zu unterstüßen. Der Marine-= Minister entgegnete, daß in letzterer Beziehung das von dem Mi= nisterium eingeshlagene Verfahren nur von den Gefühlen der Gerech- tigkeit und Ehre und von der Nothwendigkeit, strenge Disziplin in der Marine aufrecht zu erhalten, eingegeben worden sei, Das Durch= suchungsrecht anbelangend, in welcher Hinsicht der vorige Redner nament- lich auf einen Fall, der dem Capitain Hitié, Befehlshaber eines Handels= schiffes, am 16. November v. J. begegnet war, sowie auf cinen anderen Fall vom vorhergehenden Mai hingewiesen hatte, erwiederte der Minister, daß den Kausffahrteischisfen der ausdrückliche Befehl ertheilt sei, der Regierung über jede Visitation genaue Mittheilungen zu machen, daß er daher im Stande sci, der Kammer, sobald sie es verlange, in dieser Be= ziehung die vollständigsten Aufschlüsse zu geben. Die Behauptung des Marquis, daß Frankreich an der Zahl und Stärke seiner Dampf- böte hinter England zurückstehe, erklärte Admiral Mackau für einen grrthum, indem er anführte, daß die Opposition in England ihrer- seits stets die umgekehrte Klage vernehmen lasse. Die französische Regierung habe für diesen Dienstzweig in der leßten Zeit außeror- dentlich viel gethan, und in dem Marine-Budget befinde sich ein Kre= dit von 30,500,000 Fr, für den Bau von Dampfschiffen während der nächsten zehu Jahre. Unter solhen Umständen werde der Kammer wohl der Antrag auf weitere Bewilligungen zu diesem Zwede fürs erste als unnöthig erscheinen, Nach dem Vortrage des Ministers wurde der Schluß dieser Debatte, da mehrere Mitglieder der Ansicht des Marquis von Boissy beistimmten, daß dieselbe noch nicht erschöpft sei, auf den nächsten Abend vertagt.

Deputirten-Kammer, Sibßung vom 4. März. Nach- dem der Finanz=Minister einen Geseß-Entwurf in Bezug auf

bietet, das Justitut der italienishen Oper in Berlin zu heben, war das

Haus doch nur schwach besetzt, A

Zur Kunst - Archäologie.

Die \chönsten Ornamente und merkwürdigsten Ge- mälde von Pompeji, Herculanum und Stüäbiage, nebst einigen Ansichten und Grundrissen von Wilhelm Zahn, Königl, preuß. Professor, 2c. 8tes Heft, Berlin, bei G, Reimer,

Der Maler und Architekt Herr Zahn hat uns auch in diesem achten Heste seines großen, mit Unterstüßung des Staates erscheinenden Pracht- werkes, zehn reiche sehr belehrende Tafeln uncdirter Gegenstände, mit deut- hem und französischem Texte gegeben, wovon vier Tafeln in der Farben- pracht der Originale erscheinen. Dieses Werk, eine Gemäldesammlung griechischer und römischer Kunstblüthe, führt uns immer mehr in das öffent- liche und häusliche Leben der Alten ein, Hier schen wir, wie die Alten auf dem Forum sich versammelten, in den Tempeln ihre Götter verehrten , in der Basilika die Richter das Urtheil sprachen, Hier sehen wir, wie die Alten in ihren Häusern, im Atrium (Aula) oder in Viridarium ihren Hausgöttern opferten, in den angränzenden Zimmern arbeiteten und studirten, im Tablinum den Fremden empfingen, im Cali- daríum warme, im Frigidarium kalte Bäder nahmen, im Triclinium speisten, in den Peristylien spazieren gingen, in der Eredra Gesellschast eaen Tasili i tin \hliefen u. st. w, Die Darstellungen der ver-

lejem Heft s

bis 1840, sind folgende. Heste, Resultate der Ausgrabungen von 1828 __ Taf, 71 u, 72, Zwei Krieger in der Originalgröße, aus der Casa di Castore e Polluce zu Pompeji, ausgegraben 1828, der eine in ruhiger, der andere in h vertheidigender Stellung, Beide von außerordentlich \{höner Zeichnung, #o daß sie bei allen Akademieen und Kun schulen als Vorbilder dienen können. Das Haus des Castor und Pollux ist dasselbe, nach dessen Modell Se, Majestät der König von Bayern jeyt das Haus bei Aschaffen-

den Rechnungs-Abschluß von 1842 vorgelegt hatte, bestieg der Mi= nister des Junern die Rednerbühne, um der Kammer die Beweg= gründe zu dem Geseß=Entwurf über die geheimen Fonds, welchen er seinerseits vorlegte, mitzutheilen. i

„Meine Herren“, sagte Herr Duchatel, „auf Befehl des Königs haben wir Sie um den Supplementar-Kredit zu ersuchen, welcher alljährlich unter der Benennung: Geheime Fonds verlangt wird. Jn der vorjährigen Aus- cinanderscsung der Motive sagten wir Jhnen, daß die Summe von 1 Million für die dringenden Bedürfnisse des Dienstes kaum ausreichen würde. Die Erfahrung hat uns gelehrt, daß unsere Voraussicht gegründet war. Wenn das Land auch rahig ist , so sind darum die Leidenschaften der Par- teien nicht erloschen, und nur zu oft, Sie wissen es, werden sie durch irgend cinen unvorhergeschenen Umstand wieder belebt. Die Pflicht der Polizei ist, vorherzusehen und vorzubeugenz indem sie die Ruhe der Gesellschaft aufrecht erhält, leistet sie den Parteien selbst, die sie vor traurigen Verir- rungen bewahrt, cinen Dienst, Wäre sie aber der nöthigen Mittel beraubt, so würde sie bald ohnmächtig werden, und dergestalt entwaffnet, würde der Negierungs-Gewalt die von ihr zu tragende Last der Verantwortlichkeit zu {wer fallen, Jch will mich nicht lange dabei aufhalten, die Nothwendig- feit, so wie díe Dringlichkeit dieses Kredits zu beweisen, der zwar als un- genügend anerkannt is, aber den wir darum doch nicht erhöhen zu dürfen glaubten, Ueber den moralischen Zustand des Landes zu sprechen, wäre unnüz. Sie kennen denselben so gut, wie ih. Die ungeheure Majorität des Landes erhält die 1830 gegründete Regierung aufrecht, eine Regierung, deren Weisheit und Festigkeit man zu würdigen weiß. Dennoch haben die Factionen ihren Hoffnungen, ihren Projekten nicht entsagt. Die Regierung erschrickt zwar nicht vor ihren Umtrieben, aber sie kann dieselben nicht ver- abten; sie muß jederzeit im Stande sein, ihnen zuvorzukommen, |ie zu vereiteln. Diesen Zweck zu erreichen, verlange ih einen Kre- dit von ciner Million Franken zum Behuf der geheimen Polizei. Es handelt sich um cin Vertrauens - Votum für das Ministerium, und wir hegen die Zuversicht, daß Sie ihm dasselbe nicht ver- weigern werden. (Beifall im Centrum.) Jn der vorigen Session führte das Verlangen dieses Kredits eine Debatie über die Politik der Regierung herbei, Wir hatten sie nicht hervorgerufen, ihr aber auch niht auszuwei- chen gesucht, Jn diesem Jahre werden wir eben so handeln, Wir verlan= gen von Jhnen die Mittel, den Bedürfnissen des öffentlichen Dienstes zu genügen , überzeugt, daß diese Mittel nothwendig sind, zugleih aber auch wissend, daß dieses Votum ebensowohl als ein Votum des Vertrauens, wie als ein Votum der Nothwendigkeit betrachtet werden kann“

Beide vorgelegten Geseß-Entwürfe wurden an die Büreaus zur Prüfung überwiesen, worauf die Kammer die seit drei Sihungen unterbrochene Diskussion über das Patentgeseß wieder aufnahm. Die Berathungen waren wenig lebhaft, und mit Mühe nur konnte die Kammer in hinreichender Anzahl von Mitgliedern zusammen erhalten werden. Jndeß war die Sibßung doch nicht verloren, denn es wur= den eine Reihe von Artikeln ohne ernstlihe Debatten genehmigt. Darunter befindet sich eine bedeutende Neuerung zu Gunsten der Weichbilder. Jeßt sind die in den Weichbildern großer Städte wohn= haften Patentpflichtigen nach der Gesammtzahl der städtischen und der dazu gehörigen ländlichen Bevölkerung besteuert. La nun aber offen= bar der in einem vou einer Stadt abhängigen Weiler ansässige Kaufmann sich in einer unyvortheilhafteren Lage befindet als der, welcher sein Geschäft innerhalb der Stadtmauern be= treibt, so wurde in dem neuen Geseh - Entwurfe bestimmt, daß in denjenigen städtischen Kommunen, deren Gesammtbevölkerung 5000 Seelen und darüber beträgt, die Patentpflichtigen die feste Steuer nah dem die ländliche Bevölkerung treffenden Tarif entrich= ten solltenz die Kammer aber wollte die Gegenseitigkeit, welche die Kommission zu Gunsten der in der Stadt wohnhaften Patentpflich= tigen vorgeschlagen hatte, nicht genehmigen z diese bleibe vielmehr in allen Fällen dem für die Gesammtbevölkerung geltenden Tarife un- terworfen. Hierauf wurden die auf die verhältnißmäßige Steuer be- züglichen Bestimmungen erörtert, Der Geseb- Entwurf ordnet an, daß die verhältnißmäßige Steuer nah dem Miethswerth der zur Betreibung steuerpflichtiger Gewerbe dienenden Häuser, Magazine, Werkstätten und Läden festgestellt werden solle. Herr Taillandier schlug ein Amendement vor, welches zum Zweck hatte, die Wohnhäu= ser hiervon auszunehmen und die Steuer nur auf den eigentlichen Ge= schäfts=Lokalen lasten zu lassen. Er führte an, daß die Wohnhäuser béreits die Mobiliar = Steuer zu tragen hätten, daß sie also zwei mal besteuert sein würden, wenn man ihnen auch noch die verhält= nißmäßige Patentsteuer auferlegte, Darauf wurde von Seiten der Kommission entgegnet, die leßtere Steuer sei eigentlich keine Auflage, sondern nur eines der sichersten Merkmale, auf die man sich stüßen könne, um die Bedeutung der Geschäfte des Patentpflichtigen zu be= urtheilen und Judividuen, welche ein und dasselbe Gewerbe betrieben, gleihmäßig zu besteuern. Dieser von Herrn Vitet entwickelten An= sicht pflichtete die Kammer bei, indem sie das Amendement verwarf. Andere untergeordnetere Bestimmungen, die in dieser Sißung ange= nommen wurden, verdienen keine besondere Erwähnung. Bald aber wird die Kammer zu einem wichtigen Theil des Gesehes gelan= gen, nämlich zu dem, der die Ausnahmen betrifft, welche zu Gunsten gewisser Gewerbe vorgeschlagen sind, die entweder auh jeßt son von der Patentsteuer befreit sind, oder die man erst davon be- freien will,

Paris, 5. März. Die ministeriellen Blätter nehmen gar keine Notiz von dem gestern verbreiteten Gerüchte, daß unter den zu Pa- ris garnisonirenden Regimentern eine Vershwörung entdeckt worden

burg bauen läßt, wozu der Vg die Jdce bekam, als erx im März 1839 Jrofessor Zahn in Pompeji besuchte. A Q Wand reichen architektonishen Anordnungen und sehr geschmackvollen Ornamenten, vom Tablinum in der Casa de’ Capitelli colorati zu Pompeji, ausgegraben 1833, wobei die perspektivischen Linien anz nach den mathematischen Regeln der Perspektive sich in dem Ver- Fówindungöpritte vereinigenz ein neuer Beweis, daß die Alten die Per- speltive recht gut verstanden haben. Herr Zahn bemerkt, daß Vitruv in der Vorrede des VII. Buches erwähnt, „während Aeschylus seine Tragödicen- in Athen aufführen ließ, malte Agatharhus die Decorationen dazu unv hinterließ in Folge dessen eine Abhandlung über Perspektive, aus der später Democritus und Anaxagoras ein zweites Werk über Perspektive der Scenen- malerei bearbeitet haben.““ : Taf. 74, Einfache \{chöne Wand auf s{hwarzem leo den Farben des Originals, in der Casa del Centauro zl P doste e gegraben , die in der praftishen Anwendung mit den wenigsten Kosten sehr

i ahmen isf, Ï i N A Einzelne Ornamente in der Größe und den Farben der

i 18 der Casa di Castore e Pelluce zu Pompeji, ausgegraben T Sala min voù reichen Wand mit dem Haupt-Gemálde, wo Achilles vom Ulysses unter den Töchtern des Lykomedes entdeckt wird, auf

23 i ildet, id L an se Wand mit drei thronenden Gottheiten, die blauen Nimbus haben , aus der Casa di Apollo zu Pompeji, ausge- raben 1839, Herr Zahn bemerkt, daß der blauc Nimbus noch häufig auf Zita christlichen Malereien in den Katakomben, so wie in den ältesten christ- lihen Miniaturen, vorkommt, E i 6 Ta f. 77. Blaue Glas - Vase mít weißen Basreliefs (bacchishe Dar- stellungen), enideck am_ 29, Dezember 1837 in einem Grabmal an der Gráberstraße in der Vorstadt von Pompeji. Diese Glas - Vase (noch mit der Asche des Verstorbenen vorgefunden), hier in der Farbe und in der Größe des Originals erscheinend, dürfte wohl als die {önste uns bis jeyt aus dem Alterthume bekannte Glas-Vase zu betrachten sei, selbst die bar- berinische, aus der sogenannten Grab-Urne des Alexander Severus (jeßt Portlands-Vase) im britischen Museum nicht ausgenommen, und giebt uns einen Begriff von dex großen Vollfommenheit der antifen Glasarbeiten,

befindet sich dermalen in Paris. Das bonapartistishe Comité, wel- hes mehrere Unteroffiziere dieses Bataillons auf seine Seite gebracht hatte, warf seine Neße nun über das ganze Regiment aus, und es soll ihm wirklich gelungen sein, eine Art Vershwörung zu Gunsten des Prinzen Louis Napoleon in den Reihen des erwähnten Regiments anzuzetteln. i

Während man so die Armee zu gewinnen sich bemühte, arbeitete man andererseits thätig daran, in der Kammer und ín der Presse sich Das bonapartistishe Comité warf deshalb die Augen auf die republikanische Partei und hoffte, daß es mit deren Hülfe die Juli-Dynastie erschüttern könnte, um dem Prin= zen Louis Napoleon die Krone in die Hand zu spielen. Einige radi= fale Deputirte ließen sich wirklich verleiten, mit den Bonapartisten gemeinschaftlihe Sache zu machen, und wohnten einem Bankett bei, welches von dem bonapartistischen Comité vor etwa einem Monate veranstaltet wurde, und wobei wacker auf die Gesundheit des Prin- zen Louis Napoleon getrunken wurde. Endlich wollte man cin besou- deres Organ der bonapartistishen Juteressen gründen. Man wandte sich deshalb an einen der einflußreihsten Deputirten, zu dessen Ver= fügung bedeutende Summen gestellt wurden, wenn er die Leitung des neu zu gründenden Journals übernehmen wollte. ein unabhängiger Ebrenmann, daß die Bonapartisten darum die Jdee Vertheidigung ihrer

Der Constitutionnel versichert heute, er habe sihere Mit- theilungen über die Sache erhalten , aus denen hervorgehe, daß de= ren Bedeutung vom National sehr übertrieben worden sei. „Zwölf bis 15 Soldaten“, sagt der Constitutionnel, „sind auf die Be- schuldigung, daß sie zu einem politishen Verein gebörten, verhaftet worden, aber es befindet sich nit ein einziger Offizier unter den Verhafteten. Es is eine amtliche Untersuchung der Sache eingeleitet

einigen Anhang zu verschaffen. x Paris, 5. März. Die Regierung hat gestern die Nach= daß die Herren von Larcy, Berryer, und Blin de Bourdon zu Cette, Marseille, wieder zu Deputirten gewählt worden sind.

der Abstimmenden 793, die absolute Y viel Stimmen erhielt Herr von Larcy. zu Doullens unter 299 Abstimmenden sein Mitbewerber

richt erhalten, Herzog von Valmy Toulouse und Doullens Zu Cette betrug die Zahl tajorität also 397, gerade so Herr Blin de Bourdon hat 146 für sich gehabt, während , Herr Delapalme, deren nur 130 erhielt.

Jn der Pairs-Kammer wurde gestern zn Erneuerung der am leiz= ten 29, Januar gebildeten Büreaus geschritten. Tagesordnung zufolge, zur Wahl der drei Kandidaten geschritten, aus welchen der König dann einen zum Präsidenten der Aufsichts= Kommission über die Schulden-Tilgungs-Kasse ernennen wird. Zahl der Abstimmenden betrug 94. men, Marquis d’Audiffret 45, Herr Odier 33, Graf Mollien 30, Herr Gasc 20, Herr von Mosburg 7, da nur Graf Roy die Majorität erl zweiten Abstimmung geschritten werde Marquis d’Audiffret und Odier zu K Die Kammer zog sich d Entwurf wegen Verleihung eincr Jahres= verstorbenen Grafen D 1 Pairs zu besprechen. in der Pairs - Kamme Otaheiti stellen.

Die Deputirten-Kammer sebte

Dann wurde, der

Der Deputirte, wies dieses Anerbieten zurück, ohne eines neuen Journals zur

Sie klopften an ange das Treiben dem Spiele ein Ende zu machen für als wenn sie durch die Umtriebe der Anhänger des Prinzen Louis Napoleon nur im geringsten sich bedroht geschen hätte, sondern um nicht zuzugeben, da 1e größ Anzahl von Verblendeten in die Sach gierung beschränkte sich d Verhaftungen in den

Graf Roy erhielt 87 Stim- Vert Juteressen aufgegeben hätten. so viel Thüren, daß die Regierung, welche seit l der Bonapartisten beobachtete, rathsam fand, nicht

Graf Beugnot 6 Stimmen ; mußte zu einer n, wonach noch die Herren andidaten proklamirt wurden. zurü, um den Gesetz= Peusion an die Tochter des rouet d’Erlon und einen anderen Antrag zweier Man sagt, auch der Marquis von Boissy wolle r Interpellationen wegen der Vorgänge auf

angt hatte,

ann in ihre Büreaus ß in der Armee eine größere e verwidelt würde. arauf, am verflossenen Sonntag mehrere Reihen des 70sten Linien-Jufanterie-Regimeunts vorzunehmen, um dadurch den übrigen Truppen die ; damit sie sich durch die Versprehungen der Bonap führen lassen möchten. Die ganze Geschichte,

Augen zu öfffnen, artisten nicht weiter irre

gestern die Diékussion des Patent= weit entfernt, cinen ernst-

die größten Verheerungen angestiftet, Die Saöône is so angesckchwol= len, daß die Schifffahrt darauf ganz unterbrochen werden mußte, weil die Wogen über die Brücken shlagen. Die Seine is seit vorgestern so hoh gestiegen, daß in der unterirdishen Gallerie des Palais Royal das Wasser aus der Erde hervordringend einen wahren See bildet. An dem Wassermesser des Pont-Royal markirt die Seine 74 Metres, während sie im Jahre 1740, wo die größten Uebershwemmun- gen seit Menschengedenken herrschten, nur die Höhe von 8 Mètres erreihte. Alle Weinkeller von Bercy, wo die großen Weinhändler ihr Depot haben, stehen unter Wasser,

Grossbritanien und Irland.

__ London, 4. März. Jhre Majestät die Königin beabsichtigt während der diesjährigen Saison einen längeren Aufenthalt auf der Jusel Wight, wo iu der Nähe von Caves der Landsiß der Lady Isabella Blachford dazu eingerichtet , vielleicht angekauft werden soll. Die gewöhnliche Sommer = Residenz Brighton bietet zu wenig Be- quemlichfeit für die See = Excursionen der Königin , und man spricht schon davon, daß demnächst eine Bill ins Parlament gebracht werden soll, um die Krone zur beliebigen Verfügung über den Brighton= Pavillon zu ermächtigen, Heute hielt die Königin im Buckingham= Palaste eine Geheime-Raths-Sißung. _O'Connell fährt fort, sein Bündniß mit den englischen Liberalen

zu sestigen, vielleicht in der Absicht, einen neuen Lichfield-House-Ver- trag, wie 1hn die vorige Whig-Regierung einging, vorzubereiten. Sein Anhang indeß, der nur aus Radifalen besteht, und dem die eigentli= hen Häupter der Whigs fern blieben, wenn sie zur Verstärkung ihrer Opposition au zugeben, daß ihre Partei jenen radifalen Bestrebun= gen sih anschließt, macht die Erreichung jenes Ziels höchst unwahr=-

Gesebes fort,

___ckx Paris, 5. März. rüchte von der durch die {wörung unter einem T

haften Charakter darzubieten, is nur der eitle Versuch einer ohnmäch= tigen Partei, welche gar keine Sympathicen im Lande besitzt, weil, ungeachtet des Waffenruhmes der Kaiserzeit, Niemand deu eisernen Scepter Napoleon's vergessen hat, Die Umtriebe der Bonapartisten, ringsten ge darin den ge

, Seit einigen Tagen s{choun gehen Ge- Regierung gemachten Entdeckung einer Ver= ; heile der hiesigen Garnison. t die Reforme und der National, thun Erwähnung, mit der Angabe, es seien in einem des Plab - Kommandanten General = Lieutenants stungen vorgenommen worden, teutenant, dann viele Unteroffizier ZU diesen Angaben will ih noch hin ang zu vernehmen vermochte, aber henden Gerüchten beruht wobei es an Uebertreibungen wo haftungen sollen in der Kaserne Saint Antoine vorgenommen Unteroffiziere

Zwei radikale

der Sache Regiment auf Befehl

Tiburce Sebastiani und selbst ein Oberst e, wären in die Sache zufügen, was ich über gleihfall3 nur auf den , die darüber im Umlaufe sind und Die gemachten Ver- der Rue Popincourt in der Vorstadt worden sein, die Zahl der verhafteten und Soldaten etliche und dreißig betragen, und auch cin aktivität befindliher General, welcher der legitimistischen Mei= nung angehört, kompromittirt sein, das ganze Komplott aber einen legitimistishen Charakter und dieselbe Tendenz gehabt haben. Seiten der Behörde is bis jeßt das größte Geheimniß über die Sache beobachtet worden; man ist darauf gespannt, zu vernehmen, in wie weit diese Angaben sih bestätigen werden.

anstatt der Dynastie im ge- fährlih zu werden, nüßen nur dem Ministerium, weil es gründetsten Beleg zu der Nothwendigkeit der geheimen Fonds findet. Wirklich hat auch das Kabinet gestern nicht ermangelt, die Kre= dits-Bewilligung von ciner Million Franken als Supplement der ordent= lichen geheimen Fonds des Budgets zu verlangen. Zum erstenmal in dieser Sißung hat der Minister des Junern dabei erflärt, daß seine Kollegen nur insofern eine Kalinets - Frage daraus machen würden, als die Opposition die Diskussion auf dieses Terrain verpflanzen wollte. Das Kabinet will nicht den Schein annehmen, der Opposition den Hand- {uh zuzuwerfen, um, wie es heißt, eine Fraction des Tiers- Dufaure), welche nicht zur Bildung eines Kabinets Thiers ie Hand bieten möchte, zu {onen. Die Herren Barrada, de Vatr9 1nd andere politischen Freunde des Herrn Dufaure zögern noch, die ussöhnung ihres Parteihauptes mit Herrn Thiers zu s\anctioniren. ie verhalten sich bis zur Stunde neutral zwischen der Opposition ind dem Kabinet, welches leßtere alles aufbietet, um sie wieder an Sie mögen über 12 bis 15 Stimmen gebieten, welche Fin unschäßbarer Gewinn für das Ministerium sein würden, wenn es ieselben sih sihern könnte.

Der Gescß - Entwurf der geheimen Fonds wird morgen in den Büreaus der Kammer erörtert, und zugleich dabei die betreffende Kommission ernannt werden, deren Zusammenseßung für das Kabinet von der größten Wichtigkeit ist.

Der Bericht wird s{hwerlich vor aht Tagen fertig sein, weil die Opposition sih vornimmt, dur ihre Glieder, die zur Kommission eine strenge Rechnung über die Verwendung der ge- so mehr, als die zahlreihen Supple- l, 1842 und 1843 den Verdacht er-= ser Supplementar - Gelder Die eigentlihen De- nicht vor dem 15ten oder eben so lange züglichsten Redner, wie Berryer, cqueville, ohne der Minister zu hren beabsichtigen. lung der demissionairen legitimistischen Deputir- ten is ein harter Schlag für die Regierung. freilich, daß d

zahlreiche Verhaf und ein Oberst-L

hl nicht fehlt.

ih zu fesseln.

m Paris, 5. März. Seit gestern hört man von nichts, als von schen Verschwörung unter den Truppen Die ministeriellen Blätter beob=

, der Entdeckung einer militairi der Garnisou von Paris, sprechen. achten das strengste Stillschweigen über die Gerüchte, welhe mehrere Morgenblätter hierüber gestern veröffentlichten. darüber nähere Erkundigungen einzuziehen , bonapartistishen Komplotts zu beweisen sche der Prinz Louis Napoleon ist.

Jh habe gesucht, welche die Existenz eines inen, dessen Mittelpunkt Obwohl in Ham in Haft, gelang es dem Neffen Napoleon's, mit dem hiesigen bouapartistishen Comité cine regelmäßige Korrespondenz zu unterhalten. wurde vor drei Jahren errichtet, um angeblih am Sterbe- und Be= gräbnißtage Napoleon's (5, Mai und 15. De in den Pfarrkirhen von Paris lesen zu lassen. blieb aber die Einsammlung von freiwilligen Geldbeiträgen von Sei= ten der Anhänger der Kaiserzeit, um damit die Unter - Offiziere der gegenwärtigen Armee für die Sache des Prinzen Louis Napoleon zu

Landung des Ueberzeugung des Offizier = Corps

so wandten

gehören werden, s heimen Fonds zu fordern, um mentar - Kredite der Jahre 184 zeugten, daß das Kabinet einen Theil die in die Kasse der geheimen Fonds fließen li batten über die geheimen Fonds werden 18ten l. M. beginnen, und werden allein Anscheine nah wie vor dem Jahre dauern, da die vor Lamartine, Thiers, Odilon -Barrot, To erwähnen, dabei das Wort zu Die Wiedererwäl

Dieses Comité

zember) Todtenmessen Der geheime Zweck

lächerlichen

Bonapartisten Sympathieen Armee nicht zählen dürften, teroffiziere, welche sie durch Versprehungen von Avancements zu Cs gelang den Bonapartisten, Garnison von Ham mehrere Unteroffiziere zu gewinnen, deren Einfluß auf die gemeinen Soldaten so deutlich sih zu offenbaren be-

Prinzen in Der Messager sagt ie Herren Blin de Bourdon und Larcy mit einer geriu- geren Majorität als bei den leßten Wahlen wieder erwählt wurden. Die bedeutende Majorität, womit Herr Berryer in Marseille ernaunt worden ist, verdient jedoh noch mehr dabei hervorgehoben zu werden z denn Herr Berryer, der sonst immer kaum zwischen 40 50 Stim- meu Majorität erhielt, errang jeßt §5 Stimmen Majorität gerade in

scheinlich ; die englische liberale Sache und dieselbe irländishe Sache müssen durchaus so lange unvereinbar bleiben, als die Aufhebung der Union das Ziel is, auf welches die leßtere hinarbeitet. Findet O'Connell in England Unterstüßung, so wird dieselbe im engherzigen Partei - Juteresse genährt; denn nicht die Sache des irländischen Bolks bekümmert die Auti-corn-iaw-league und ruft die jeßt nament- lih in den Fabrik-Distrikten wiederholten Versammlungen zu Gunsten des Agitators hervor, sondern die Hoffnung auf die Verstärkung der eigenen Partei dur den mächtigen Streithelden mit seinem irländi= schen „Schweife“, dessen Forderungen nach geleistetem Beistande als= dann gewiß ebenso zurückgewiesen, wie gegenwärtig begünstigt wer= den. Danach is eine am 1sten in Manchester abgehaltene Versamm- lung zu beurtheilen, auf welher von angebli 8000 versammelten Personen folgende Beschlüsse angenommen wurden.

„Die Versammlung empfindet für das schrecklihe Elend Jrlands eine lebhafte Theilnahme; sie ist überzeugt, daß die Leiden, die Unordnung und Unzufriedenheit dieses Landes nur dur feste und entschiedene Maßregeln im Sinne vollkommener gleicher und unparteiischer Gerechtigkeit für alle Unter- thanen Jhrer Majestät gchoben werden könne z Irland muß dieselben Rechte, dieselbe bürgerliche und religivse Freiheit wie England und Schottland be- sigen z die Herrschast der Staatskirhe und die Gewalt der Gutsherren müssen abgeschaffflt, eine größere Anzahl Repräsentanten und ein freisinniges Wahl-

U

\system gewährt werden; endlich betrachtet die Versammlung den neulichen constitutionellen Freiheiten durch absichtlihe oder zufällige Ausmerzung der

\chwörung gefährdet erscheinen. Eben so bedenklich is der Ausspruch nach der Drohung eines Kron-Beamten, es würde im Falle des Verdikts „Nicht schuldig“ zu Zwangs-Maßregeln geschritten werden. Diese Beschlüsse wer- den Jhrer Majestät in einer Adresse mitgetheilt,“

Eine ähnliche Versammlung wird am 6ten in der noch radikale= ren Stadt Birmingham stattfinden, welcher O'Connell persönlich bei= wohnen will. Der Agitator thut überhaupt alles Mögliche, diese Stimmung ín England sich zu erhalten. Kürzlich in Jrland vorgekom= mene Gewaltthaten der Bauern, namentlich wiederholtes absichtliches Verbrennen von Getraide, Heu und Ackerwerkzeugen u, s. w., was ein übles Licht auf seine Partei wirst, haben ihu zu der Veröffent- lihung einer neuen Adresse an das irländische Volk veranlaßt, worin dasselbe dringend ermahnt wird, sih aller derartigen Exzesse zu ent-= halten und von der wahsenden Theilnahme und dem Wohlwollen des englischen Volks, das nicht mit der Regierung des Landes zu identi= fiziren sei, die endliche Beseitigung seines Elends zu erwarten.

„Jh habe mit großem Bedauern““, heißt es in der Adresse, „und auch mít einigem Unwillen vernommen, daß in einigen Gegenden unseres Landes Gewaltthätigkeiten einer in Jrland neuen Art (?) begangen worden sind. Dieseiben bestehen im absichtlihen Verbrennen von. Getraide, Heu, Acker- Geräthschaften, und sind höchst sündhaft. Laßt uns hoffen, daß wir von solchen Verbrechen nichts mehr hören 2c. ; laßt mih nicht undankbar erx- scheinen ín den Augen Englands, das mich mit der edelmüthigsten Güte aufgenommen hat, Das irländische Volk selbst könnte mich nicht mit mehr Theil- nahme und Wohlwollen empfangen. Jch kann alle meine Dankbarkeit nicht aus- drücken und das irländische Volk sollte diese Danlbarkeit niemals vergessen, welche

gann, daß die Regierung sih genöthigt faud, häufige Garnisonwech- sel in Ham vorzunehmen. Das 70ste Infanterie-Regiment, wovon ein Bataillon früher in Ham den Prinzen Louis Napoleon bewachte,

dem Wahlbezirke, wo die Regierung sih am meisten Mühe gegeben hatte, das Haupt der Legitimisten aus dem Felde zu schlagen. Gestern Abends hat bei dem Deputirten Fulchiron eine Versamm-

nicht durch Güte gegen ein Jndividuum erzeugt und vorgeschrieben is, son- dern die auf dem glühenden Wunsche, der irländischen Nation Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, beruht, Laßt uns in Zukunft besondere Sorge ira-

E E

Ta f. 78, Eines der shönsten Gemälde des Alter! des Originals, aus der Casa di Castore e Polluce zu Pompeji, ausge- graben 1828: die Erscheinung der Aurora beim attischen Cephalus auf dem Berge Hymettus, von seiner cifersüchtigen Gattin Prokris belauscht,

Taf. 79, Mosaik-Fußböden aus Pompeji, gegenwätti Museum zu Neapel, aus lauter farbigen Marmorstück pasten) bestehend, wie sie hier ganz getreu angegeben sind, so daß d die Ausführung leiht möglich ist.

Taf. 80, Grundrisse verschiedener Häuser zu Pompej 1833—1837: Casa de’ Bronzi, ausgegraben 1833; (di Dedalo e Pasiífae), ausgegraben 1834; Ermafrodito (di Venere e di Adone), ausgegraben 1835— 1836; Casa del Gran-Duca Michele di Russía, ausgegraben 1835—1837 ; quattro Colonne a Musaico, ín der Vorstadt an der Gräâberstraße, graben 1837, Auf diesen Grundrissen sind die Orte genau ang viele der bis jeßt in diesen acht Heften publizirten Gegenstände, sowohl ganze Wände, als einzelne Gemälde und andcre E Zahn's Gegenwart dasclbst ausgegraben worden, ompeji sehr selten erhalten vor stühle und die sonstigen Balken Jahren vermodert sind; doch hat Herr Z halt ín Pompeji während der Ausgrabu viele Reste der oberen Stockwerke auf Wohnhäusern sagt Herr Zahn, Wasser verwandten, denn beinah Gattungen von Wasser: bleierne Röhren vielleiht von einer Anhöhe gend von Sarno hergeleitete Wa nen diente, 3) Ne esammelt und a

Kunst und Wissenschaft wichtige Prachtwerk, das mit dem zehnten Heste geschlossen wird, für den Preis von 60 Nthlrn. zu liefern, welches sonst, wenn es auf die gewöhnliche Weise mit dem Pinsel in dieser Vollkommen- heit ausgemalt wäre, wenigstens 800 bis 1000 Rthlr, jedes Exemplar kosten müßte. Auf die Wichtigkeit dieses Werles hat Göthe schon beim Erscheinen der ersten Folge in 10 Hesten dur seine Abhandlung in den Wiener Jahrbüchern vom Jahre 1830 aufmerksam gemacht, und vorher in seinem ¡Kunst und Alterthum“ vom Jahre 1828 auf Seite 400 darüber gesagt:

„Was wir auch Gutes und Schönes schon wiederholt von neueren Zeiten ausgegrabenen und mitgetheilten alten Wandgemälden ge- sprochen haben, müßten wir jeßt doppelt und dreifach steigern, wenn wir ausdrücken wollten das Vorzügliche, was Herr Zahn bei seinem hiesigen Aufenthalte vorgewiesen, was er zurückgelassen und was er nun ins Allge- meine darbietet.

„Wir ersuchen alle Kunstfreunde, den überall verbreiteten Prospektus jenes obgedachten Werkes näher zu betrachten z hauptsächlich werden die Architekten, bei den in gesegneten Friedenszeiten immer neu aus der Erde entstehenden Gebäuden, das höchste Jnieresse finden, auch ihre Räume heiter und würdig: verziert zu sehen, Die Decorateurs haben alle Ursache, hiermit sich zu bereichern; ja wir dürfen behaupten, daß nächstens kein echter Tüncher- meister dieses Werk wird entbehren können,“

Göthe bewies bis zu seinem Ende die größte Theilnahme an diesem hr, da er die große Freude erlebte, seine Prophezeiung eingetroffen zu sehen, daß dieses Werk auf die Ausbildun shmacks für Künstler und Handwerker den größten Einflu Göthe sagt unter Anderem in seinem le 10, März 1832, an Professor Zahn in Neapel „Wie sehr es sih auch von selbs versteht , ausgesprochen lassen, ja ih mu würdiges Gefühl in meinen ho sehen, die nit allein, was i zugleich empfinden , daß der derjenige sei, auf welchem diejenigen Puulte der

hums, in der Größe

g im Königlichen chen (nicht aus Glgs-

i, ausgegraben Casa della Caccia Casa della Toeletta dell?

rgebnisse in Professor Die oberen Ea efunden worden, da das Holzwerk agen in dem Zeitraum von 1800 ahn bei seinem 10jährigen Aufent- ngen bei näherer Beobachtung noch gefunden, Neber das Wasser in den daß die Alten besondere Sorgfalt auf das e in jedem Hause gab es drei verschiedene Brunnenwasser, 2) das durch des Vesuvs oder aus der Ge- sser, welches zugleich für die Springbrun- ches in den Cisternen unter dem JImpluvium Noch jeyt enthalten mehrere, beinahe cji, welche während des Aschenregens be-

Gelingen des vom Professor Zahn raphischen Farbendruckes, den “er bei es jept möglich, dieses große für

Unternehmen, um fo me eines edlen Ge- 1) wirflihes Quell- | ausgeübt hatte. ten Briefe, datirt Weimar, den enwasser, wel ufbewahrt wur Fuß tiefe Brunnen in Pomp delt gewesen, das beste Trinkwas}

Durch das außerordentliche seit 1827 hier eingeführten lithe diesem Weike persönlich leitet, i

l so darf ih doch nicht un- wiederholen, daß es mir ein durchdringend en Jahren giebt , jüngere? Heranwirkende zu bisher allenfalls geleistet , billigen, sondern eg, auf dem ich unverrückt gewandelt, auch sie prosperiren, Jch war stets aufmerksam auf Welt-, Kunst - und Kultur -Geschichte, wo ich mich

immer mehr vergewissern lonnte, hier sei eine hohe, wahre menschliche Bil- dung zu gewinnen,

_ _„ZU Jhren Ausgrabungen an verschiedenen Stellen wünsche ih Glü, Was in jenen Gegenden durch den furchtbarsten Zufall in den Grund ge- legt worden, möchte bei näherer Untersuchung ganz unerschöpflih sein. Ha- ben wir so großen Vortheil von diesen Entdeckungen gehabt, so müssen wir unseren Enfeln und Ur-Enkeln auch was gönnen, ie, mein Theuer- ster, führen sie auf die rechte Spur, und der cte Sinn wird bei succes- siver Entdeckung echter Gegenstände gewiß erhalten und in echten Menschen zur gelegenen Zeit fortleben und wieder aufleben.

,,ZU Jhren Untersuchungen , die Sie auf diesem Erd - und Wasserball vorhaben, wünsche ih das herzlichste Wohlergehen, wenn auch nicht ganz gern, weil Sie mir gar zu sehr ins Weite rücken. Doch, da ih wohl be- greife, daß Sie Jhrer Thätigkeit nicht leiht Gränzen seßen können, noch dürfen, so will ih mit Freuden erwarten, ob das Unschägbare, was Sie uns gewiß zurückbringen, mir auch noch zu Lust und Gedeihen zu rechter U A wird, Erhalten Sie mir daher Jhr treues und wohlthäti-

es Andenken.“ / 4 Professor Zahn wurde während seines Aufenthalts in Neapel, Hercu- lanum und Pompeji von der dortigen Regierung der Art begünstigt, daß es ihm nicht nur gelang, alle Resultate der neuesten Entdeckungen an Ort und Stelle auf das genaueste zu vermessen und in Farben nach ubilden, sondern zugleich im Auftrage der preußischen Regierung alle plastischen Ge- gene im Königlichen Museum zu Neapel, so wie in Pompeji, über die riginale formen lassen zu dürfen, selbst den sißenden Merkur, den tan- uon Faun, alle Kandelaber von Bronze, wie auch die schönsten silbernen asen, die große Onixschale und den bronzenen Dreifuß im Gabinetto ri- servato, niht ausgenommen, eine Begünstigung, wie sie bis dahin noch keiner Regierung zu Theil geworden war. Diese Sammlung von Gyps- Abgüssen der schönsten griechischen Bronze - Statuen, Bronze - und Silber- Geräthe sind für unsere Akademieen, Kunst- und Gewerbe- 7 s rößten Wichtigkeit, Auch die Stadt Minden hat \ich i u Gyps - Sammlung in Herrn E väterlichem Gasthofe der Stadt Bremen, zu erfreuen,

lung von 120 Deputirten aller Nüancen stattgefunden, um auf die {nelle Fürsorge der Regierung gegen die jährlih sih wiederholenden Ueberschwemmungen der Saöône, Loire und Rhöône, zu dringen. Die anbaltenden Negengüsse, wovon wir während des jeßigen Winters heimgesucht sind, haben in den mittleren und südlihen Departements

Staats - Prozeß gegen die Repealer mit Unruhe und Besorgniß, weil die

fatho!ischen Geschworenen und durch die willkürlihe Doftrin über die Ver-