1844 / 80 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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tr AAMI V A u A E E

P e ent E

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j überhaupt einen Repräsentanten tüten es sogar ungewiß war, fs  elen der Studirenden nah

wandten e Sew. 7 E C Ebannén den Vortheil zu Bo den son allein

- on Professoren giebt, deren Lehr-System, Methode M A man C Um den statistischen Beleg hiervon gu eben, führen wir die Thatsache an, daß in den aht Jahren, wäh- FN welcher die jeßige B zur Ausführung gekommen, die beiden Kammern für die Prüfungs- Kommission 64 Ernennungen in der Universität Löwen, 20 in Gent, 18 in Lüttich, 16 in Brüssel

gemacht haben. Unter den beiden Kammern war die shreiendste Un= eretigkeit vou der Repräsentanten - Kammer geübt worden, indem e 40 Ernennungen in Löwen, 13 in Gent, 8 in Lüttich und 0 ín rüssel votirt hat. Das Ministerium allein, selbst das katholische un-

ter de Theux, suchte durch die ihm übrig gelassenen Ernennungen so viel wie möglich einiges Gleichgewicht wiederherzustellen, obgleich die katholische Universität dur den Vorgang der Kammern fortwährend das bedeutende Uebergewicht behielt. Die katholische Partei, um die Jutervention der Kammern aufreht zu erhalten, bringt als ein Haupt-Argument vor, daß die Unterrichts-Freiheit ein constitutionel= les Prinzip in Belgien sei und deshalb unter den Schuß der drei Zweige der legislativen Gewalt gestellt werden müsse. Allein nach einem solhen Argumente müßten die Kammern an der ganzen Ad= ministration, an allen Ernennungen zu den durch die Constitution fest geseßten Behörden Theil nehmen, Minister, Richter u. \. w. ernen= nen, mit einem Worte, die exekutive und administrative Gewalt dur die legislative absorbiren. Das gegenwärtige Geseß-Projekt gründet sich im Gegentheil auf die vernünftige und constitutionelle Unter-= scheidung der administrativen von der geseßgebenden Gewalt, wodurch au allein eine Responsabilität möglich wird. Eine Verantwortlich- feit, die auf 150 Köpfen ruht, is feine, und so sind au die Kam- mern, troß aller Klagen, Vorstellungen , trop des bitteren

Tadels aller unabhängigen Organe der öffentlihen Meinung, ihrem Systeme treu geblieben; kein Minister, auch kein katholischer hat es aber gewagt, ein ähnliches System der Parteilichkeit zu befolgen.

Es ist niht mit voller Gewißheit vorauszusehen, welches das

Loos des neuen Antrages in der Kammer sein wird; wohlunterrichtete Deputirten, die einen genauen Kalkül gemacht haben, versichern jedoch, daß, wenn das Ministerium fest bleibt und keine Ungewißheit blicken läßt, eine Majorität von 5 Stimmen mit Gewißheit zu erwarten sei. Das bestehende Gesetz is befanntlih nur mit der Masorität einer einzigen durchgegangen, Ein Journal hat die Möglichkeit in Aus- sicht gestellt, daß das Ministerium, wenn sih eine hartnäckige Oppo- sition von Seiten der katholischen Partei kund ebe, eine Auflösung der Kammern vornehmen würde. Nach einer ilticei Jnterpellation in den Kammern hat einer der Minister erklärt, daß das fragliche Jour= nal nicht als ein Organ des Ministeriums zu betrachten sei; damit ist aber die Möglichkeit selbst niht verneint; und wenn irgend eine Auflösung gerechtfertigt werden fann, so ist es gewiß in die- sem Falle, wo es sich nicht um vage Namen, Formen, son- dern um einen bestimmten Gegenstand handelt, worüber sih die Meinung im Lande längst gebildet hat. Wie s{chwach sich aber im Grunde eine Partei fühlt, die stets von den Sympathieen der Majorität des Landes spricht, beweist die Unruhe und die Furcht, die sich glei in bittere Anklagen Lust gemacht, sobald nur die Jdee ei- ner Auflösung der Kammern dem Ministerium untergelegt wurde. Diese Partei weiß wohl, daß, wenn ihr die Stüye der Regierung in den Wahlen abginge , sie, die hon seit einigen Jahren fortwäh- rend so bedeutende Verluste erlitten, definitiv in eine kleine Minorität umgewandelt werden würde. Die französishen Journale suchen selbst Vortheil aus den hiesigen Vorfällen gegen die französischen Bischöfe zu ziehen, freilih oft in Unkenntniß des wahren Zustaudes in Belgien. Allein, was in Frankreich, wie überall, in die Augen springen muß, sind die ungemessenen, alle Grundsäße der Gerechtig- Feit und Billigkeit überspringenden Prätentionen der geistlichen Par= tei, die immer mehr verlangt, wenn man ihr einmal auf einem ge- sellschaftlihen Gebiete festen Fuß hat fassen lassen. Ju Frankreich macht sie sich noch klein, um etwas zu erringen, um erst für ihre Anstalten einige Gleichstellung mit den Staats-Anstalten zu erhalten;

wird ihr dies eingeräumt, so wird sie au dort bald eine privilegirte

Stellung verlangen.

Italien.

Genua, 4. März. Die Gazetta di Genova meldet, daß die (bereits erwähnte) Staats - Anleihe von 4 Mill, Lire von dem hiesigen Handlungshause Migone übernommen worden ist.

S panien.

Madrid, 7. März. Alle Aufmerksamkeit ist jeßt auf die be- vorstehende Ankunft der Königin Mutter und auf die Festlichkeiten gerichtet, welhe man überall, wo sie auf ihrer Reise durchkommt, ihr zu Ehren veranstaltet; überall, selbst n den fleinsten Dorfschaften, begeben sich ihr Deputationen entgegen, um ihr wegen ihrer Rü- Fehr auf den spanishen Boden Glück zu wünschen.

Es ist jeßt gewiß, daß nunmehr der Entschluß, durch ganz Spanien Telegraphen - Linien zu errihten, definitiv zur Ausführung

ebracht werden roll, Das betreffende Dekret der Königin Zsabella f heute in der Gaceta veröffentlicht worden, Dem Ministerium liegen bereits mehrere Pläne für die Anlegung solcher Linien vor,

Die Expedition gegen die Morokfkaner 1} eineêweges aufgegeben, wie es vor furzem hieß, vielmehr werden die Vorbereitungen zu die= e Unternehmen thätigst betrieben. Es wird wiederholt versichert,

General Prim das Ober-Kommando erhalten und 10,000 Mann Mi und 2000 Mann Kavallerie unter seinen Befehlen haben wird, , Der französishe Botschaster Graf Bresson, welcher in leßter Zeit unwohl war, i wieder hergestellt,

_ ck Paris, 14. März. An der Börse ward heute allgemein esagt, die Regierun Le durh den Telegraphen aus Bayonne ahriht von dem Aus ruhe einer revolutionairen Bewegung zu

Madrid erhalten, wozu man die Abwesenheit des General - Capitains

Narvaez mit einem Theile der Garnison am Höflager zu Aranjuez benußt habe. Man soll 14 in den Straßen von Madrid geschlagen

en, Obgleich ; q nichts in dieser Beziehung verbürgen läßt, so doch die spanischen Papiere in Folge davon au der Börse etwas Preise gefallen.

L Portugal. ar wie avon, 2. März. Das offizielle Diario do Governo z Ne eini é Nachrichten aus Dae welche der Schau- ege q (ausstandes nd. Der Graf Bomfim hielt j a fi Almei mi u oren. Vom Visconde “1 OND. epejchen hier eingegangen, worin er am 23sten zu Raigada an dazu war, und ten in Almeida die ufforderung ergehen niederlegen sollten, Der Gouverneur Æ aus Almeida Nachricht

en und e des Visconde nte Ne

484

vereinigen, und da dann die Truppen der

gen Jusurgenten beobachtet.

ermächtigt sei, ihnen - jedwede . etwa bedürfen sollten.

waffnet und ins Junere abgeführt werden.

Eisenbahne

gebirgischen Eisenbahn-Gesellschaft in Chemniy

eine gnoszirung gegen

vollkommen entsprehen und dieselbe sich dah finde, für Ausführung des Unternehmens die

fordert worden,

Stuttgart, 14. März. (S. M.) Es Naqhricht, der Eisenbahnzug von Ludwigsburg nah Stuttgart, von Stuttgart nah Kaunstatt und Eßlingen, mit dem Bahnhofe zu Stutt- gart in dem Quadrate zwischen der Schloß -, Königs=, Kronen - und

Griedrichsstraße sei genehmigt.

Berlin-Potsdamer Eise

In der VVoche vom 12. bis inel. den 18.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn 5129 Personen.

Spanien sich gezwungen sehen sollten, werde

um sih dem Uebergange der Insurgenten über der Eindringen in die genannte Provinz zu wider

beta::nt, daß nunmehr gegründete Hoffnung für das des Unternèhmezs gegeben sei. Durch neueste Mitt nisteriums habe es die Zusage erhalten, daß die ständi wonach die Abtheilung der Chemniß = Risa - B der auf Staats -Verträgen beruhenden sächsischen Eisenbahnen unter Staats-Betheiligung erbaut werden soll, den Ansichten der Regierung er nun in der Lage be= pecuniaire Unterstüßung des Staats in Aussicht zu stellen, Bereits seien die tehnishen Vor- arbeiten und Detail - Anschläge zur Prüfung und Feststellung einge-

den Plaß gemaht. Am 26sten sollte der Baron Leiría sich mit ihnen Königin alle den Play umgebenden Punkte beseßen, also denselben vollständig einschließen fonnten, so glaubt man, die Insurgenten, deren Stärke indeß jeßt grö- ßer angegeben wird, als früher, würden sih nit lange nen. An der spanischen Gränze hält eine spanische Kolo welche die ganze Linie durhzieht und die Bewegungen der di Der Kommandant die den diesseitigen Behörden angezeigt, daß er von Oülfe und Beistand zu Im Falle die Jusurgenten

seben. N.

Leipzig, 17, März. (D. A. Z.) Das Direktorium der Erz- macht unterm 14, März endliche Gelingen heilung des Mi= schen Beschlüsse, ahn nach Sicherstellung

nbhahn.

März c, suhren auf der

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 19. März, Die Course sämmtlicher Eisenbahn-Effekten er- litten heute eine fleine Neaction, von der sie sich aber sehr bald erholten und nur wenig unter der gestrigen Notiz mit ziemlicher Kauflust s{hlosseu, ursen das Geschäft unbe-

In Oesterreichischen Effekten war bei matteren Co

deutend, nur Nordbahn sind neuerdings beträchtlich gestiegen, Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 18, März 18

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. s Sgr. 5 Pf. 5 Pf.z Noggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rthlr, 10 Sgr. 10 Pf. ; kleine Gerste 1 Nthlr, 3 Pf., auh 27 Sgr. 7 Pf.

44,

, auch 1 Nthlr. 26 Sgr, ; Hafer 25 Sgr, 6 Pf.,

auch 21 Sgr, 7 Pf.z; Erbsen 1 Nthlr. 15 Sgr. 7 Pf.

Zu Wasser: Weizen 2 Nthlr, 8 Sgr. 5 Pf., au 2 Rthlr, 3 Sgr,

7 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 14 Sgr, 5 Pf., auch 1 Rihlr. 13 Sgr. 2 Pf. Sonnabend, den 16. März 1844.

Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr, Der Centner Heu 1 Rthlr,

5 Sgr., auch 22 Sgr, 6 Pf.

Danzig, 15. Mânz. Marktbericht, An der Bahn zahlte man für Weizen [10 135pfd. 35 a 70 Sgr., die leichteren Gattungen sind

schwer anzubringen. Noggén 112—124pfd. 30 a

38 Sgr. Gerste 4zeil, 100—112pfd. 22 4 30 Sgr., 2zeil, 105— 116pfd, 28 a 36 Sgr, Wien 30 az 34 Sgr. Hafer 18 a 20 Sgr. pr. Scheffel,

37 Sgr. Erbsen 32 -

Spiritus 125 a 13 Rthlr, pr. 120 Quart 80 % Tr.

Breslau, 15. März. (Schl. Z.) Obgleich die auswärtigen Markt- berichte sür Weizen noch immer flau lauten, hat sih in dieser Woche an unserem Getraidemarkt für die chwereren Sorten dieser Kornart zu den bis- herigen Preisen etwas mehr Begehr gezeigt, und fanden die vorkommenden Partieen dieser Gattung rasche Nehmer. Die Kompletirun

bei der nun wieder begonnenen Schifffahrt schien Ankäufe zu sein, Die Preise erhielten sich gegen

ziemlich unverändert, für gelben auf 50 a 582 Sgr., sür weisen auf 55 a

61 bis 62 Sar. pro Schfl. nah Qualität.

Die vorherrschende Meinung vieler Produzenten,

der Schifffahrt die Preise eine wesentliche Steigerung erfahren dürften,

scheint sih auch dieses Jahr nicht zu verwirklichen,

Für Roggen entwickelte sich bei anhaltend starker Zufuhr mehr Kauf- lust, und bezahlte man willig 36 a 39 Sgr. pr. Scheffel nah Qualität. Auch für Gerste zeigte sich wieder mehrfache Frage, und holten die zugeführten mäßigen Partieen willig 28 à 31 Sgr, pr. Schfl, nach Qual, Hafer mit 19 a 20 Sgr. pr. Schfl, lebhaft gekauft,

Erbsen unverändert. Von Winter - Rapps kam einiges zu 80 Sg

r, pr. Schfl, zu Belde;z

Nübsen und Shlagleinsaat wurde nicht angetragen,

Kleesaaten ohne namhasten Handel, da Eigner Preise bestehen, Rüböl ohne Leben, rohes, loco-Waare zu 1(

noch immer auf zu hohe

7 pr, Ctr, zu haben,

Spiritus behauptet sich für loco - Waare auf unserer leßten Notiz

Lieferung in späteren Monaten aus 7:4 gehalten,

Magdeburg, 16. März. Höchster und niedrigster Getraide-Marltpreis

pro Wispel: Weizen: 49 38 Rtbhlr, (Herste; Roggen: 375 34 » Hafer:

297 27 Rthlr. 205 19 »

Riga, 9, März. (B. N. d. O.) Hanf. Die Preise befestigten sich

anf 73, 68 und 63 BRo,. baar für gewöhnlichen,

Die mit 10 % Vorschuß

blieben 76, 71 und 66 No., doch is auch elwas 1 No, höher gemacht, Für feinen Hanf fehlen Verkaufs-Austräge und sind zu 77, 72 und 67 Ro. pr, compt, Nehmer, Schwarzer Paßhanf ist zu 58 Ro, compt. gemacht,

Tors ohne Verkchr,

Flachs hatte gute Frage und zu 254 a 26 SNo, für Partiegut , 24; a 25 für N Kron, 21—204¿ für B G und 18 No, für RD war Unisay. l

Kron wird

Notirung. Flachsheede ohne Umsay, Hanföl ohne Geschäft.

n Preise begünstigtz Sorten behaupten s{chwerer die höhere

Hanfsaamen, Es wurde etwas zu 105 BRo, erlassen, dagen 10 No,

geboten.

D Schlagleinsaamen, Einzelne Ankäufe wurden gemacht, man bewilligte

15 No, mit 50% Vorschuß für gereinigten poln, Saamen und den gleichen Preis baar für Steppen-Waare. Von geringer Waare keine Nede.

Getraide. Kurischer 118/19psd. Roggen soll zahlt sein, Russischer p. ult. Mai s zu 64 No, macht wurde nah Qualität 104- auch 105pf\d. zu

mit 635 No, compt. be- liquíidirt, Gerste, Ge- 54 Ro, mit 10 % Vor-

{huß, Ju geringerer is vagegen 105/6pfd, zu 525 Ro, baar gemacht. Paris, 14, D An der Börse fand heute sehr geiinger Umsay att

ín französischen Renten

- Es war das Gerücht verbreitet, in Madrid

habe eine Emeute PaRepaR! eín im voraus gewonnener Theil der Trup-

pen habe gemeinschast diese Nachricht angeboten,

he Sache mit den Empörern gemacht, Es bedarf der Bestätigung, Die spanischen Fonds waren indeß

Quankrises Börsen. E

Amauterdam, 15, Febr. Nie

6% Span. 22. 3% do. 36%, Paáúsn, 67. Ausg. —., Sch. —, Pol, —, Ooesterr, 1095. 4% Russ. Hope

erl. wirkl, Sch. 57% 5% ao. 100

Zinal. 7/7, Preuns. Pr. 9

halten fön- une Wacht, esseiti= ser Kolonne hat seiner Regierung leisten, deren sie zur Flucht nach n sie dort soglei ent- ) Die Behörden der Pro- vinz Tras os Montes haben im Einverstäudniß mit den die Jusur=

genten verfolgenden Generalen der Königin alle Maßregeln getroffen,

Antwerpen, 14. März. Zinsl. —. Neue Anl. 215. Frankfurt a. M., 16. März. 5% Met. 114}. Bank - Aetien

lut. 57%, Polo. 300 FL 957 G. do. 500 Fl. 99%. 4o. 200 Fl. 322 6.

5% Neapl. au compt, 102. 50. 5% Span, Rente 34. Pass. 67.

1095. Mail. 1095. Livorsn. 1017. Pesth, 1063.

Berliner B ö rse. Den 19. März 1844.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour.

Actien. |s Brief. j Geld, | Gew,

» x4 Fonds. |%

Bel, Pots. Kisenb.| 6 | 168% | 1671 |

1 Duro ‘und deren

A | St. Schuld-Sch, 1353| 101: 100% Z | e Pr. Bugl. Obl.30./4| 101 | _* do. do. Prior.Obl./4 | 195 s.

Präm Sch.d.Seeh.|— Mgd. Lpz. Eiseub. 4 103 Kur- u. Neumärk. | | do. do. Prior. Obl.| 4 03x

A zizenb.|—| 155 Sehuldversche. 34 Brl. Ca L 155 Berl. Stadt-ObI. 34) do. do. Prior. Obl. 4 |

Dauz. do. in Th,|—| L E Westpr. Pfandbr. |3L| do. do. Prior. Obl 4| Ee El Rhein. Eisenb. 5 90 Grossh. Pos. do. 4| K Pa | i do. do. Prior. Obl. 4| do. do. [Z1/ Gg Ostpr. Pfandbr do. v.Staat garant. 37| 98% N 1 Brl. Frankf. Bisb.| 5 | 1522 do. do. Prior. Obl. 4

Düss. Elb. Eiseob.| 5 | 965

Pomm. do.

verbreitet sich hier die

g von Ladungen nur allein Ursache dieser unsere leßten Notirungen

daß bei Eröffnung

S

edi at an S S

Kur- u. Neum, do. |3:

Ob.-Schles. Eisb.| 4 | 126 do.Lt.B. v. inges.| —/| 117 B.-St.E.Lt. A u.B|/—| 134 Friedrichsd’or, |—| L Magd.-Halbst, E.| 4 1207 And.Gldm, à 5 Th,| S) 17 [BresI- Schweidu.- | Discouto. | | B Freihg.Bisenb,| 4 | 125:

Sehles1sche do, |;

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Gold al marco.

j

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr, Brief. | Geld,

Amsterdam 250 FI. Kurz | 142%; 142

do. 250 Fl. 2 Mt | 1417 141 Hamburg 300 Mk. Kurz 1507 1507 do. 300 Mk. 2 Mi. 149% —_ London I LSt. 3 Mi. E ara 6 24; 300 Fe. 2 Mi. 80 aue 150 Fl. 2 Mt. —— 1047

Augsburg 150 FI. 2 Mi. 1025 / Breslau 100 Thlr. 2 Mt. 995 8 Tage 2 Mi. 995% | i Frankfurt a. M. WZ.............. 100 11. 2 Mt. 56 26 56 22

100 SRbL | 3 Woch. | 1072 |

Meteorologische Beobachtungen.

1844, Morgens 18, März. 6 Uhr. 2 Ubr.

Nee C ouûr a

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thule.

Petersburg

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags Abends 10 Ube.

Luftdruck ..., 335,86" Par. [334 60” Par. 332 96" Par. Quellwärme 95,9° R, Luftwärme ..,|— DAN R. |-+ 28° R. -+ 0,2° R. | Flusswärme 0,1° K, Thaupunkt ,,.|— 4,3° R. |-— L1? Hilines 6,5° R.| Bodenwärme 1,1° R. Dunstsättiguug 83 pCt, 71 pCt. 55 pCt. Ausdünstung 0,011 Rh, Wetter neblig. heiter. heiter. Niederschlag O. Wind NW. NW. NW. Würmewechsel -+ 3,0° Wolkenzug. .. NW. e, 4,12. B; Tagesmittel: 334,81” Þar... +0,3°R... —3,9° R... 70 pCt. NW.

Königliche Schauspiele

Mittwoch, 20, März. Othello, der Mohr von Venedig, Trauer= spiel in 5 Abth., von Shakespeare, überseßt von Heinrich Voß. (Herr Döring : Jago, als Gastrolle.)

Donnerstag, 21, März. Die Bernsteinhexe., (Herr Rott wird vor Antritt seiner Urlaubsreise in der Rolle des Amts = Hauptmanns zum leßtenmale auftreten.)

Im Konzertsaale: 1) Le démon de la nuit, vaudeville nou- veau en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) La seconde représenta- lion de Mademoiselle Dangeville, vaudeville nouveau en 1 acte, par MM, de Villeneuve et de Livry.

Freitag, 22. März. Mit Allerhöchster Genehmigung, Zum Be- nefiz der Mad. Schröder - Devrient: Raoul der Blaubart, heroische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik vou Gretry, (Neu einstudirt.) (Mad. Schröder=Devrient : Marie.)

Villets zu dieser Vorstellung, welche mit Montag bezeichnet sein werden, sind im Billets-Verkaufs-Büreau zu folgenden Preisen zu haben:

Ein Billet zum Balkon und zu einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr, 2c.

Da zu dieser Vorstellung Abonuements und freie Entreen nicht gültig sind, so werden die Juhaber von Abonuements= und reservirten Pläßen, welhe solhe zu benußen wünschen, ersucht, dieselben bis Donnerstag, den 21sten, Mittags 12 Uhr, im Billet=Verkaufs-Büreau müsen zu lassen, nah welcher Zeit diese anderweit verkauft werden mussen.

Jm Konzertsaale: Der Essighändler. Hierauf : Das Liebes- Protokoll. (Herr Döring, im ersten Stück: den alten Dominique, im zweiten: den Banquier Müller, als Gastrollen.)

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 20. März. (Jtalieuische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: l?’Elisie d’amore. Opera buffa in 2 Atti, Musiíca del Maestro Donizetti. (Sgr. Luigi Donati, aus Rom, neu engagirtes Mitglied, wird als Nemorino zum ersten- male auftreten, Die beiden neuen Decorationen im ersten Akt : eine Dorfgegend, im zweiten: eine Scheune sind vom Decora- tions-Maler Martinelli.) Hierauf: Vorstellung von Professor Döbler's optishen Nebelbildern, wie sie in neuester Zeit in der Königlichen Polytechnik zu London unter dem Namen: Dissolving Views ge- zeigt worden, und zwar: 1) Das Pantheon in Rom. 2) Joannina in der europäischen Türkei, 3) Der Saal der Fünfhundert im Dogenpallast zu Venedig, 4) Parga- Albania in der europäischen Türkei, 5) Eine Seeausicht bei Edinburg in Schottland (bei Mond- beleuchtung), 6) Das Forum in Rom. 7) Das Zunere der Haupt- firhe in Mainz, 8) Das Junere der Hof-Kirhe in München, 9) Stolzenfels am Rhein, 10) Der Kin-shan, oder : Die goldene Jusel in China. 4141) Ländliche Ansicht bei Winter- und Sommerzeit,

T9 Gin S ff bei Tag- und Mondbeleuchtung. 12) Ein Segelschiff bei Vor es

, 21. März. stelluug von Professor Döbler's ovtiséen Mebaliliéern, Vorher: Steffen Langer aus Glogau, oder:

Der Holländische Kamin, Oeffentliche Aufführungen. Mittwoch, 20. März, Abends 7 Uhr, im Saale der Sing-Aka- demie: Dritte Soirée des zweiten Symphonieen-Cyklus der K. Ka-

pelle, worin die Y - dur von Beethoven, die G - moll von Mozart und die Ouvertüren zum „Freishüg“/ und zu Egmont““ ausgeführt

werden. “anm Beranlwortlicher Redacteur Dre, J, W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei, Beilage

obne Div. p. ult. 2023. Bayr. Bank-Actien 692, Hope 91{ 6. Stiegl. 90x 6. Paris, 14. März. 50% Rente fn cour. 122. 3% Reute fin cour, 83, 10 ; b

Wien, 15. März. 5% Met. 1117. 4% 1003. 3% 773. 21%, _ Aul. de 1834 149%. de 1839 1331. Bauk-Actien 1639. Nordb. 146%. Gloggu,

Beilage

Inhalt. j

Frankreich, Briefe aus Paris, (Das Geseß über ten Sekundär-Unter- | riht; Graf Mol¿’'s Vorschlag zur Errichtung einer Pensionskasse sür Arbeiter. Verhältnisse Frankreichs zu Mexiko und den La Plata-Staaten.)

Schweiz, Aarau. Aufregung im katholischen Aargau. Kreisschrei- ben des Kleinen Raths über die Klöstergüter. Sitten, Biitsch:ift | wegen Aufnahme der Jesuiten,

Türkei. Konstantinopel, Die Nenegaten - Frage. Die Vermitte- | lung Oesterreichs nachges!cht, Erklärung des russischen Gesandten. Aufregung unter dem Volke und Mititair.

Eisenbahnen. Karlsruhe. Unterhandl'ngen über die Verbindung zwischen den badischen und württembergischen Eisenbahnen,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Königsberg, Hamburg, Marktberiht, Loudon, Zunahme der Ausfuhr.

Auslaud.

Frankreich.

% Paris, 13. März. Die Kommission der Pairs-Kammer, welche mit der Prüfung des Gesez-Entwurfes über den Sekundär-

E beauftragt is, seßt die Erörterung der durch den Entwurf veranlaßten Fragen mit großer Sorgfalt fort. Namentlich hat der Art, 17, welcher sich auf die geistlichen Sekundär - Schulen bezieht, ihre Aufmerksamkeit gauz besouders -in Anspruch genommen, und die Kommission {eint sich von der Unzuläßlichkeit des in diesem Artikel vorgeschlage ien Systems, so wie von der Nothwendigkeit, für die weltlihen und geistlihen Schulen eine gleichmäßige Regel aufzustellen, überzeugt zu haben. Dies wird die üble Laune der Bischöfe noch vermehren, die so {on finden, daß der Entwurf despotish sei und in feiner Weise die Freiheit des Unterrichts feststelle. Die Pairs- Kammer ist durch vicle Giünde zu der oben angegebenen Mei- | nung bewogen worden. Zuerst würden sich der Auwendung des | 17ten Artifels materielle Hinderuisse entgegenstellen, Man macht

unter Anderem folgende Einwürfe dagegen, Um die Ausführung die- | ses Artikels zu sichern, müßte maun Verzeichnisse von der Zahl der

Zöglinge in jeder geistlihen Schule, so wie Listen von den jährlich

ausscheidenden Zöglingen, anfertigen, Diese Listen und Verzeichnisse | müßten von der geistlichen Schule an den Bischof, von diesem «an

den Kultus - Minister, von diesem an den Minister des öffentlichen

Unterrichts und von diesem an alle Rektoren der Akademie gesandt

werden. Deun die jungen Leute können nach Belieben und ohne be-

sondere Autorisation \sich entweder in der Akademie, wo sie

ihre Studien gemacht, oder in der Akademie, wo ihre Aeltern

oder Vormund wohnen, zum Examen melden. Wie will man bei | allen diesen zahlreihen Formalitäten das Verhältniß der Zahl der

Kandidaten zu der Zahl der für jede Anstalt, zu der sie gehören,

autorisirten Kandidaten feststellen, namentlich wenn sie si erst mehrere

Jahre, nachdem sie ihren philosophischen Kursus beendigt, zum Examen

melden, Noch andere ähnliche Einwürfe sind gemacht worden, und

Alles läßt glauben, daß der Art, 17 des Geseß-Entwurfs bedeutend

modifizirt werden wird. Außerdem ist dieser Geseß - Entwurf eine

große Verlegenheit für die Regierung. Die Geistlichkeit rüstet sich

überall auf eine furchtbare Weise, und das Kabinet findet vielleicht fein anderes Mittel, den Sturm zu beshwören, als das seit langer Zeit versprochene Geseß von neuem zu vertagen.

Der Graf Molé, der sih seit einiger Zeit nicht mehr um die Politik zu bekümmern scheint, beschäftigt sich mit philanthropischen Plänen. Er hat dem Finanz-Minister einen Entwurf zu einer Re- traite-Kasse für Arbeiter beiderlei Geschlehts übersandt und ihn auf- gefordert, denselben den Kammern zur Genehmigung vorzulegen. Durch Einzahlung einer jährlichen Summe würden die Arbeiter nah einer ge=- wissen Zeit eine Pension (relraite) vom Staate erhalten. Das Minimum dieser Pension wäre 60 Fr. und das Maximum 480 Fr. Zu den Ele= menten, welche zur Bildung des Pensions-Fonds beitragen sollen, ge-

ört die Sterblichkeit der Beitragenden. Leider sind in Frankreich die

Todten-Listen so unvollständig, daß man das Verhältuiß der Sterblichkeit, wêlches eines der wichtigsten Punkte des Problems der Pensions= Kassen is, niht genau kennt. Dessenungeachtet ist der Vorschlag des Grafen Molé von Wichtigkeit. Die Ausführung seines Planes würde bazu beitragen, den Zustand der arbeitenden Klassen zu verbessern. Dieser ist übrigens den wahren ökonomischen Prinzipien angemessen und unterscheidet sich in dieser Beziehung wesentlih von jeden uto- pishen Plänen, die täglih unter dem Vorwande, das Loos der Ar= beiter zu verbessern, ans Licht treten.

A Paris, 13. März. Die otaheitische Frage i nicht die einzige überseeishe Angelegenheit, welche in diesem Augenblicke die öffentlihe Meinung beschäftigt, und die Neogierung in Verlegenheit bringt, Die Verhältnisse Frankreihs uud mehrerer amerikanischer Staaten haben in leßter Zeit wieder Verwickelungen erlitten, zu de= ren Lösung nah manchen Ansichten nihts weniger erforderlich ist, als das Schwert des Alexander. Hörte das Kabinet der Tuilerieen auf die Stimmen gewisser Schreier, so würde es namentli die Expedi= tion gegen San Juan de Ulloa und die Blokade vou Buenos-Ayres je eher desto lieber von vorn anfangen. Was Mexiko betrifft, so hat es sich den Unwillen der Granzosen besonders durch seine neuesten Zoll-Maßregeln zugezogen. Das Verbot der Einfuhr einer langen Reihe von Luxus-Artikeln, mit denen Paris die halbe Welt, und na- ientlih die Staaten des ehemaligen spanischen Amerika zu versehen gewohnt ist, wird von manchen patriotishen Köpfen für uicht viel Geringeres gehalten, als für einen Kriegsfall. Wie, fragen sie, wenn die librigen amerikanishen Staaten das heillose Beispiel Mexiko's nachahmten? Wie wenn durch gleichzeitige Einfuhr-Verbote der pg- riser Artikel in Ecuador, in Venezuela, in Peru, in Chili u. \, w. plöplih die 40,000 pariser Arbeiter brodlos würden, welche von dem Handel mit jeuen Ländern leben? Wie wenn die französische Schiff fahrt durch eine solche Maßregel von dem größten Theile des ame= rifanischen Marktes \o gut wie völlig ausgeschlossen würde? Was würde unter solchen M ofe vungen aus der französishen Judustrie und gus der französishen Seemacht werden? Zur Abwendung so shweren Schadens trägt man - denn wenig Bedenken, sih in lepter Instanz auf das Recht der Nothwehr zu berufen.

Die mexikanishe Zoll-Verordnung, von welcher wir reden, giebt

485 zur Allgemeinen

Preußischen Zeitung.

Mittwoch den 20 März.

der erlegten Einfuhr-Zölle in Aussicht stellt, Ju diesen beiden Punkten | und gemeinnüßgigen Zwecken bereits in einer Weise verfügt

läßt sich indessen die fraglihe Verordnung schr leiht in befriedigender Weise Voindeet, wona denn s{werlich noch eiu irgend stihhaltiger Vorwand zum Einschreiten Frankreihs gegen die neueste mexifanische Zoll-Maßregel übrig bleiben möchte. Die Staatswirthschaft mag jene

¡ Einfuhr-Verbote mißbilligen, aber die Diplomatie hat nicht das Recht,

dagegen zu protestiren E e

Anderer Natur sind die Schwierigkeiten, welche_ neuerdings am La Plata zum Vorschein gekommen sind, Um die Stellung zu ver- stehen, welhe Fraukreich zwischen den dort im Kampfe begriffenen Parteien einnimmt, muß man sich an die Vorgänge von 1838 bis 1840 erinnern. Im Jahre 1838 begannen bekanntlich die Feindselig=- feiten zwischen Frankreih und der argentinischen Republik, an deren Spihe damals wie jeßt der General Rosas stand, Präsident der Re- publik Uruguay war zu jener Zeit, und son seit drei Jahren , der General Oribe, dem indesseu die Macht durch den General Ribera in offenem Felde streitig gemaht wurde, Oribe bewährte sich wäh rend der ganzen Dauer seiner Verwaltung, von 1838 an und so weit er dies konnte, ohne es zu einem offenen Bruche mit deu Franzosen zu treiben, als der Freund der argentinischen Republik und thres Präsidenten Rosas. Die Franzosen bemühten sich vergebens, ihn in ihr Juterésse hineinzuziehen, oder ihn zu bestimmen, ihnen irgend einen Vorschub zu leisten, der mit den Pflichten der Neutralität unvereinbar gewesen wäre. Am 28, Februar 1839 endigte die verfassungsmäßige Präsidentschaft des Generals Oribe, welher an jenem Tage die Regierung niederlegte uud sih nah Buenos - Ayres zurückzog, wo er von Rosas mit großen Ehren und Auszeichnungen empfangen wurde. Jnzwischen trat nun der Nebenbuhler Oribe?s, der General Ribera, die Präsidentschaft von Uruguay an, Der neue Vorsteher dieser Republik, vou jeher Feind des Rosas, hatte nichts Eiligeres zu thun, als sich zum Bundesgenossen der Franzosen gegen Buenos-Ayres zu machen, Es ist bekanut, daß der Krieg der iFran= zosen mit Rosas 1840 durch einen Vertrag beendigt wurde, welchen im Namen Frankreichs der gegenwärtige Marine-Minister, Admiral Madau, unterzeichnete, Ju diesen Vertrag wurde die Republik Uru= guay mit aufgenommen, welhe der Bevollmächtigte Frankreichs durch die nachstehende Bestimmung gegen die Rache des Rosas hinreichend sicher gestellt zu haben glaubte.

„Es versteht sich von selbst, l'eißt es in dem 4ten Artikel des Vertrages

vom 29, Oktober 1840, daß die Negierung von Buenos - Ayres forifährt, die Nepublik Uruguay als einen vollkommen und absolut unabhängigen Staat zu betrachten, wie dies in dem vorläufigen Fricdensschlusse mit Bra- silien vom 27. August 1828 *) festgestellt ist, unbeschadet jcdoch des natür- lichen Rechtes, die Juteressen, die Ehre und die Sicherheit der argentini- schen Nepublik zu vertheidigen, so oft die Umstände es erfordern.“ Die Ausstellung und Annahme dieser Friedensbedingung hin- derte indessen den General o nicht, kurz nah der Abfahrt der französischen Flotte neue Feindseligkeiten gegen die Republik Uruguay dadurch zu beginnen, daß er den Parana und den Uruguay sperrte. Später, im Jahre 1842, ließ er den General Oribe an der Spihe eines argentinischen Heeres in das Gebiet des Nachbarlandes ein- rücen, und im April 1843 begannen seine Truppen die Belagerung von Montevideo, die den leßten Nachrichten vom La Plata zufolge noch immer fortdauert, : : : E:

Es fragt sich jebt vor allen Dingen, ob die Feindseligkeiten des Generals Rosas gegen Uruguay einen Bruch des Vertrages vom 29, Oktober 1840 bilden oder nicht. Jun einer Note, welhe der Präsident von Buenos - Ayres dem französischen Geschäftsträger hat zustellen lassen, werden die Gründe jenes Verfahrens mit einer großen Freimüthigkeit auseinandergeseßt. Der General Rosas nimmt zum Beispiel keinen Anstand, dem General Ribera vorzuwerfen, daß er sich bei seinem früheren Kampf gegen Oribe auf die Franzosen ge= stüßt, und zu erklären, daß der große Andrang von Fremden, d. h. von Franzosen, nah Montevideo ein großer Uebelstand und sogar cine Gefahr für die Verfassung und für die Selbststäudigkeit des Freistaates sei, eine Gefahr, die nur durch die Wiederherstellung einer rechtmäßigen Staatsgewalt (Ribera wird natürlih als Usurpator be= handelt) beshworen werden könne, So wenig nun auch eine in die- sem Sinne gehaltene Beweisführung von der Rechtmäßigkeit des Krieges gegen Ribera der französischen Auffassung im Allgemeinen zusagen kaun, so hat ihr doch das Kabinet der Tuilerieen thatsächlich seine volle Anerkennung widerfahren lassen. Das französische Ministerium hat nicht „nur auf jedes positive Eíin- schreiten zu Gunsten Riberg's verzichtet (dessen verfassungsmäßige Präsidentschaft übrigens seit mehr als „einem Jahre abgelaufen ist), sondern auch die gültigsten Beweise geliefert, daß es ihm Ernst ist mit der Beobachtung einer strengen Neutralität zwischen den kämpfen= den Parteien. Man weiß, daß 3000 der in Montevideo ansässigen Franzosen unter die Waffen getreten sind, um die Stadt gegen Oribe und die Argentiner vertheidigen zu helfen, und daß die französische Regierung nichts unversucht gelassen hat, um diese Leute zum Ver- zicht auf ihre Einmischung in jeue fremden Händel zu bewegen, Nach-

dem sich alle Bemühungen zu diesem Zwecke vergeblich gezeigt hat- ten, verlangte endlich der französische Konsul in Montevideo von der Regierung von Uruguay, daß sie selbst es übernehme, die französische Legion zu entwaffnen und aufzulösen, und als die Regierung sich wei= gerte, diesem Verlangen nachzugeben, forderte der Konsul seine Pässe und verließ die Stadt. Daß dieses Verfahren der französischen Re- gierung und ihres Agenten in Montevideo im entschiedensten Wider- \pruche mit den im Lande oder doch in Paris vorherrschenden Wün= schen steht, versteht sich von selbst, Die weiteren Folgen desselben siud abzuwarten. Wird Oribe zurückgeschlagen, so is eine Spannung mit der Regierung Ribera's auszugleichen; machen sih dagegen die Belagerer zu Meistern von Monkevideo, so stehen von dem mög= lihen Mißbrauche ihres Sieges noh s{limmére Berwickelungen zu befürchten, obglei s\ch die französische Regierung mit der Abberufung ihres Konsuls qus Montevideo aller Verantwortlichkeit für das Schick sal der französishen Legion zu entledigen gesucht hat,

S weiz.

Aarau, 12. März. Die Neue Züricher Zeitung enthält Folgendes: „Theils direkte Berichte, theils die Nachrichten, die wir in anderen Zeitungen finden, schildern die Aufregung im fatholishen Aargau als seht bedeutend. Jn der That hat am 7, März der Kleine Rath des Aargau's ein Kreisschreiben an die Bezirks - Aemter

indessen allerdings Blößen für eine oder zwei schr rechtmäßige Ein= wendungen, welche die hiesige Regierung zu Gunsten des französischen Handels beizubringen vermuthlich auch. nicht unterlassen wird, Es gilt dies namentlich von der Bestimmung, kraft welcher die in Mexiko vorräthigen Waaren der verbotenen Klassen binnen einer bestimmten

rist wiederausgeführt werden sollen, wenn sfe bis dahin nicht ver- Faust sind, Die Jnhaber von Vorräthen solher Waaren können sich mit Recht beklagen, daß man ihnen, obgleich sie guten Glaubens ge-- handelt und or Handels-Gegenstände unter dem Schuße des Gesehes eingeführt haben, gleihwohl die Kosten eines doppelten Transports zumuthet, und daß man ihnen sogar nicht einmal die Zurückerstattung

sämmtlicher katholischer Bezirke erlassen, worin die anbefohlenen Schritte folgendermaßen motivirt werden : ¿(Nachdem die oberste Landes Behörde durch wiederholte geseßlihe Schlußnahmen und gemäß ihrer verfassungsmäßigen Befugniß über die Aufhebung der Manns-= Flöster und die Verwendung ihres Vermögens zu katholischen

*) Die Selbstständigkeit von Uruguay dalirt von diesem Tage, oder vielmehr sie wurde an diefen Tage von Brasilien anerkannt, nachdem der General der Nepublik, Albear, einige Monate zuvor bei Ztuzaingo einen entscheidenden Sieg über die Brasilianer davon etragen, welche das Gebiet

von Uruguay ihrem Reiche einzuverleiben versucht hatten,

hat, welhe die Genehmigung der eidgenössishen Tagsaßung erhal- ten hat, somit unter den Schuß des Bundes, wie der aar auischen Verfassung gestellt ist, kaun einem Unterfangen, wie das obige (eine Petition der fatholishen Gemeinden, worin dieselben, das nah Ur= sprung und Zweck rein katholishe Gut der aufgelösten Klöster als Eigenthum der fatholishen Gemeinden erklären und den Großen Rath bitten, jede weitere Verfügung in der Liquidation einzustellen, da die ferneren Bestimmungen über die Nußnießungs- Arten dieser Güter dem Eigenthümer vorbehalten bleiben müßten,) nur die verwerfliche Absicht zu Grunde liegen, die katholishe Bevölkerung durch Verwir- rung der Begriffe neuerdiugs irre zu leiten, sie zu ungeseblichen Schritten zu verführen und zum Widerstand gegen die oberste Landes - Behörde und deren verfassungsmäßige eshlüsse aufzu- reizen,“ Diese Verordnung wird nun als verfassungswidrige. Beschränkung des Petitionsrehts verschrieen, und auf diesem Grund und Boden werden Erfolge versuht, welche sonst unmöglich waren. Wir erwarten mit Ungeduld die weitere Entwickelung, namentli auch direkte Berichte aus Aarau, die uns in den Stand seben werden, die ganze Angelegenheit besser zu würdigen, Was von Verleßung des Poskgeheimnisses von Seiten der aargauishen Verwaltung, von em- pörender Behaudlung des verhafteten Schleuniger (Verfassers der ge- dachten Petition), von Provocationen zum Aufruhr u. dgl. in den aargauischen und zürcherischen Organen der Bewegungs-Partei gesagt wird, das halten wir uns zur Ehre der aargauischen Behörden für verpflichtet, als eine zweite Auflage dessen anzusehen, was die Ne=- actions - Blätter in ihrem Unmuthe über das Verfahren derselben im Jahre 1841 gesagt haben.“

Sitten, 10, März. (F. J.) Jm Oberwallis wird gegen- wärtig von Großrath Jossen folgende Bittschrift bei den Prie tern und den Bürgern zur Unterzeihnung in Umlauf geseßt:+ „Wir, Bürger der Gemeinde N., erklären als Urversammlung in Betracht der schwierigen Zeiten, in denen wir leben, daß wir aus freiem An= trieb die von den Vbgeordneten des östlichen Zehuten dem Großen Rathe bei seinem leßten Zusammentritt eingereihte Bittschrift in allen Punkten anerkennen, billigen und unterstüßen, Wir verlangen vom Großen Rathe außerdem: 1) daß die mit der Gesellschaft Jesu von der Regierung geschlossene Uebereinkunft über die Schulzucht der Kol- legien buhstäblich gehalten werde; 2) daß die Vorrechte der Geist- lichkeit fraft des 3, Artikels der Verfassung geachtet bleiben wie bis- her; 3) daß der Kanton Wallis als katholischer Stand sih den Ur- fantonen anschließe, sowohl in allen klösterlichen, als kirhlichen Ange- legenheiten, und daß er, falls eine neue Konferenz in Luzern abgehal= ten werden sollte, Abgeordnete dahin \{chicke. Dies is unser fester Wille, unser heißer Wunsch, unser ausdrückliches Begehren.““

TAUr ken

Konstantinopel, 28. Febr. (D. A. Z) Am 24. Februar wurde auf Befehl des Großherrn im Scheich-Jslam-Kapusu (Mini=- sterium des Kultus und Justiz) eine große Versammlung der Ulemas, der bewandertsten Rechtsgelehrten und Ausleger der heiligen Schrif= ten, unter dem Vorsiße des Scheich - ul - Jslam, gehalten, welche bis spät in die Nacht dauerte. Jhre Aufgabe war, die religiöse Seite der englisch - französischen Differenz genau zu untersuchen, indem von dem englishen Gesandten einige Zweifel erhoben worden waren, ob das Geseß, welches die Hénríhtung der wieder zum Christenthum übergetretenen Renegaten befiehlt, auf den Koran basirt sei. Die Entscheidung der Versammlung fiel einstimmig dahin aus, daß dieses Geseß wirflih auf den Koran, den Hadiss und Kommentar des Ko= ran von Hanisa gegründet sei und zu deu Fundamental-Geseben der muselmännischen Religion gehöre.

Am 27. Februar fand an der Pforte eine Divans-Sibung statt, an welcher alle hiesigen Großwürdenträger, die Minister und höheren Ulemas Theil nahmen und in der diese Differenz von der religiösen und politischen Seite zugleih berathen wurde, Die Pforte legte der Versammlung alle auf diese Frage Bezug habeuden Papiere, Unter= handlungen, Konferenz - Protokolle 2c. vor. Die Mehrzahl der Ver=- sammlung soll sich dahin ausgesprochen haben, daß eine Aufhebung dieses Geseßes uicht möglich sei, Der Scheich - ul - Jslam soll dabei geäußert haben, daß er als höchster Ulema zwar nie für die Umstür= zung eines auf die heiligen Schriften basirten Gesebes stimmen werde, daß er jedoh auf die Gefahren aufmerksam machen müsse, welche ein Zerwürfniß mit den beiden Großmächten für die Sicherheit des eihs herbeiführen könne, und daß er es für rathsam halte, auf W g eine Weise, ohue direkt die Aufhebung dieses Gesebes auszusprehen, eine Zufriedenstellung beider Mächte zu bewirken und so diese Sache auf eine friedlihe und versöhnlihe Weise beizulegen, Seiner Meinung soll au der Kaziasker (Oberrichter) CEssad - Efendi beigetreten sein, aber selbst dieser Vorschlag den heftigsten Widerspruch erlitten haben. Da man sih uicht vereinigen konnte, so ging die Versammlung, ohne einen Beschluß gefaßt zu haben, aus einander. Die Pforte hat unter= dessen durch den Grafen Stürmer das österreichische Kabinet um seine Ver= mittelung und seine Rathschläge bitten lassen, Man glaubt deshalb, daß sie nit eher, als bis sle Nachrichten aus Wien erhalten , eine entsheidende Autwort geben und die Gesandten Grankreichs und Eng- lands darauf vertrösten werde, Herr von Titoff, obgleich anfangs dur das unerwartete und drohende Auftreten der Gesandten Eng- lands und Frankreichs und durch das innige Anschließea beider Groß- mächte niht wenig erschreckt, soll unterdessen mit dem jeßigen Gange der Dinge gar nicht unzufrieden sein. Cr hat geäußert, daß auch er ähnliche Justructionen von seiner Regierung habe, daß auc ihm befohlen sei, die Juteressen der christlichen Bevölkerung der Türkei aufs wärmste zu vertheidigen, und daß er vielleicht von Peterôburg die Weisung erhalten werde, sih den Gesandten Englands und Frank« reichs in ihren Forderungen an die Pforte beizugesellen, wie dies ja auch schon früher der Fall gewesen sei. s L

Die Aufregung unter den Moslemin wird immer rößer. Das Volk, welches sih in der Regel nie mit Politik beschäftigt und oft von den wichtigsten Fragen gar Feine Kenntniß hatte, nimmt diesmal lebhaften Antheil. Allenthalben wird diese Sache besprochen, nament- lih von den Soldaten, welche von einem heiligen Kriege mit England und Frankreich zur Vertheidigung der Religion träumen.

Eisenbahnen.

Karlsruhe, 4. März. (Allg. Ztg.) Der a zogliche Minister - Resident am Hofe zu Stuttgart, Baron von Por- beck, und der Königlich württembergische Ober-Baurath Ehel L Der angekommen, Sicherem Vernehmen zufolge hat die A enheit bei der Herren feinen anderen Zweck, als die hon länger

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