1844 / 83 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

r aung der Böschungen mit Dec- u Base l eaamung und Unterhaltung. Für 10,309 Quadratruthen pr. Quadratrth. 15 Rthlr. E igungen. : j Ü A Gn ude ilen Dornhecken inkl. provisori- Fen Lattenzaunes vr. lfd. Rth. 15 Rthlr.

v. Brüdcken und Durchlässe.

8 Brücken

46 Dur hl orbrúcke 300/ i. d. Länge weit 90,000 Riblr.

Davay die Li erbrüde 42“ » » » (deszleichen

5 andere) à 6000 Rihlr. vI. Wege-Uebergänge 74 Wege-Uebergänge im Durchschnitt à 348 Rihlr... VII. Oberbau (einspurig). i : 17,360 laufende Ruthen Bahngestänge inkl. des Gestän- ges auf den Bahnhöfen pr. lfd. Rth. 375 Rihlr.

VlII. Bahnhöfe.

s ide | mit allem Zubchör jedoch ohne Gestänge. Davon der Bahnhof für Wesel 125,000 Rthlr.

dic Bahnhöfe für Oberhausen und Anholt à 30,000 Rthlr,

BSeckanntmachungen.

359] S. L R: D.L..4. f,

Der Arbeitêmann Gottlicb Gladow aus Eich- staedt gebürtig und in Kladow bei Spandau wohnhaft, ist der Theilnahme an einen großen gewaltsamen Dieb- stahl dringend verdächtig und sein jeziger Aufenthalt | nicht zu ermitieln.

Alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Aus- landes werden ergebenst ersucht, auf den Gladow, welcher nicht näher bezeichnet werden kann, gefälligst zu vigiliren, ihn im Betretungsfall verhasten und unter Gibtrer Begleitung mit den bei ihm sih vorfindenden Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei Gefängnisse ablie- fern zu lassen. Wir versichern die ungesäumte Erstat- tung der dadurch enistandenen baaren Auslagen und den verehrlihen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechiswillfährigkeit.

Berlin, den 16. März 1844.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. v. Schroecetter.

[329] Nothwendige Subhastation.

Von dem Königl. Land- und Stadtgerichte zu Stet- tin soll das den Schuhmacher Johann Christoph Sa- muel Enugelschen Erben gehörige, in der Breiten Straße sub Nr. 395 belegene Haus, nah der nebst Hvpothe- kenschcin in der Registratur einzusehenden Taxe auf 6050 Thlr. geschäßt,

am 23, September d. J., Vormitt. 11 Uhx, an der Gerichisstelle subhastirt werden.

[265b]

Nachdem über das Vermögen des hiesigen Kaufmanns Wilhelm Moriy Brünslow der förmliche Konkurs erö}- net worden, #0 werden alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an den genannten Gemeinschuldner oder an dessen Vermögen, und namentlich an das dazu gehörige, in der Badenstraße hierselb sub Litt. A. Nr. 268 belegene Wohnhaus, Ansprüche und Forde- rungen zu machert berechtigt sind, hierdurh aufgefordert, solche in cinem der nachstehend vor uns auf hiesiger Weinkamiter, Nachmittags 3 Uhr, angeseßten Termine, als am 21, März d, J., oder am 4., oder endlich am 18. April d. J., gehörig anzumelden und zu be- scheinigen , oder zu erwarten , daß sie dur das in öf- fentliher Diät am 8. Mai d. J. zu publizirende Prä- flusio-Erkenntniß werden präkludirt und von allcr Theil- nabint an der Brünslowschen Konkursmasse ausge- \chlossen werden.

Stralsund, den 7. März 1844.

Berordnete zum Stadtkammergericht.

(L. S.) (ge) Erichson.

Wilhelms - Bahn.

Die Herren Actionaire der Wilhelms-Bahn wer- den hierdurch aufgcfor- dert,

die erste Ein- ‘an zahlung von 15 Prozent

in der Zeit vom 9ten bis zum 15ten Mai d. J., von 9 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags, in unserem Bü- reau (Schuhbankgasse) an unseren Haupt-Ren- danten Herrn Nöther zu leisten.

Zur Bequemlichkeit der in Breslau wohnenden Herren Actionaire kann die Einzahlung des ausgeschriebenen Betrages auch daselbst zu Häuden des Hauses E i ch - born u, Comp. in der Zeit vom 29. April O 4. Mai d. J., täglih von Morgens 9 Uhr bis Mit- lige 1 Uhr, erfolgen, jedoch läuft die Verzinsung sämmti- licher, in ver Zeit vom 29, April bis zum 15. Mai R Beträge erst gleihmäßig vom 15, Mai 0 .

Statutenmäßig geschehen, so lange die crsten vierzig uni noch nicht eingezogen sind, alle Zahlungen nur ür Rechnung der ursprünglichen Actien - Zeichner, es fann mithin eine Geldempsangnahme nur gegen Vor- legung der betreffenden Zusicherungsscheine stattfinden.

Diejenigen Herren Actionaire , welche Vorschüsse ge« leistet haben , sind befugt, dieselben nebst vier Prozent Ra I A Einzahlung bis zum 15. Mai

d ausgeschr i ) zu d ringen. geschriebenen Betrage in Abrehuung

olgt die Einzahlung der funfzehn Prozent nicht

innerhalb der oben fesge ebten Zeit, f iee den c

p ) eit, Wan. hr die im Statute sür diesen Fall festgescy-

[247 b]

E

T H A L T H E T E U V Er

p

Die Herren Action i aire, welche ciue vollständi e Ein- Pie Boer Zeichnungen zu leisten wänsken Wünnen

stellen ves nersür an beiden angegebenen Zahlungs- d us - und sollen ihnen , da di ù geit 00% nici M ie Actien zur

ies ereicht werden fönnen, Junterims-

Ratibor, den 40. ml alte erheilt werden,

as Direktorium der 6, Felix Wn Lime gm ahn. Bennede, t Dom

17,181 26,701

135,700

25,800

651,000

227,500

FAilhiz angenommen. 1X. Wärterhäuser. 29 Wärterhäuser à 1200 Rihlr. ? 61 Wachthütten à 150 »

70 Signale sehene Koften.

__ rend der Bauzeit. 3 % für allgemeine E d.

5 % für Zinsen

Rthlr.

Allgemeiner

[356] Südsee-Fischerei-Gesellschaft. Unter höchstem Protektorat Seiner Königlichen Hoheit tes Prinzen Karl von Preußen.

Nachdem Seitens der hohen Staats - Behörden die Vergünstigungen für den Wallfischfang festgestellt sind, welche namentlich in dem Erlaß der Steuer für die Ergebnisse des Fanges aller Schiffe und einer Auêrü- stungs-Prämie von 20 Thlr. pr. Last für das bereits ausgerüstcte Schiff Boruss31a von 282 Lasten bestehen, erlauben wir uns, dem Beschlusse der General - Ver- sammlung der Actionaire gemäß, zur Actienzeichnung aufzufordern, um das Unternehmen vorläufig bis auf 3 Schiffe auszudehnen, mit dem Bemerken , daß die hinzutretenden Zeichner, sobald neue Expeditionen ins Leben treten, an dem ersten Unternchmen und also an den Bewilligungen für die Borussia, welche wir, nach dem unserem Unternehmen bewiesenen Wohlwollen, auch weiter ausgedehnt zu sehen hoffen, Antheil nehmen.

Das Anlage - Kapital beträgt Thlr. 200,000 in 800 Actien à 250 Thlr, , wovon bereits ein Drittel für dic crste Expedition gezeichnet sind.

Unterzeichnungen mit 10 pCt. Anzahlung werden so- - wohl bei der Direction, als auch durch

die Banquiers Herrn F. M. Magnus, Herren Breest & Gelpke ín Berlin angenommen und daselbst auch nähere Aus- funft ertheilt. Stettin, 16. März 1844. Die Direction der Südsec - Fischerei - Gesellschaft. Schillow. Schlutow. Weidner.

[360] Bekanntmachung. Demnach sllhier zur Aufnahme von Jnserenden nur

noch das Regierungsblatt (Braunschweigische Anzeigen),

welches täglich erscheint , existirt, so wird solches hier-

der Bahnhof zu Dinslaken 10,000 Rthlr. Für jeden der Anhaltepläge sind 2500 6000 Rthlir.

X, 36 Abtheilungszeichen à 10 Rthir, und à60 »

der Lampen pr. Meile 150 Rthlr. XI. Außerordentlihe und unvorherge-

10 % aller Kösen eel T Vier XII. Allgemeine Kosten und Zinsen wäh-

Hierzu die Kosten der Betriebsmittel Mithin das Gesammt - Baukapital Die Durchschnittskosten einer Meile betragen hiernah ettva 260,000

Die Unterhaltungs- und Betriebs kosten stellen sich auf rund

durch mit dem Vemerken bckannt gemacht, daß in die- ses Blatt, welches in 1400 Exemplaren im Julande und in den Nachbarstaaten cirkulirt, alle soliden Bekannt- machungen von auswärtigen Behörden und Privatper- sonen aufgenommen werden sollen, wenn die sofortize Einziehung der Jnsertions-Gebühren, welche sür jede gedrute Zeile (gewöhnlih 30 Buchstaben) einen Ma-

riengroschen oder 8 Pfennige betragen, durh Postvor- gestattet wid. Wenn übrigens größere Schrift als die übliche Corpus beantragt wird, oder lateinische Lettern, z. B. Cursiv oder Antiqua, verlangt werden, so wird dafür ein verhältnißmäßig höherer Betrag be- rechnet. Schließlih wird noch bemerkt, daß alle für die Braunschweigischen Anzeigen bestimmten Jnserenda an Herzogliches Jntelligenz- Comtoir hierselbst :

zu adressiren und franco einzusenden sind. Braunschweig, den 16. März 1844.

Herzogl. JIntelligenz-Direktoriumhiersclb st,. Dedefkind.

e n

1349]

Dampf- e f

BREMEN u AMSTERDAM

für Paásagicre, Güter Abgangs- Tage: Von Bremen, den 3,, 13., 23. eines jeden Mets. » Amsterdam, » 8., 18, 28. » » » Nähere Nachricht ertheilen in Bremen Herr Ed. Ichon.

in Amsterdam Herr Blikmann & Co.

etc.

Citerarische Anzeigen.

Literarische Anzeige von Wilh. Besser [337] (Behrenstr. 44). So eben 1st erschienen und in allen Bi&hhand- lungen zu haben: ; 44) J, F. Enke, Direktor der Königl. Sternwarte, Betrachtungen über die Anordnung des 'Sternsyslems. Ein Vortrag im wissenschastlichen Vereine zu Ber- lin am 3. Februar 1844 gehalten, Preis 75 Sgr. Vor einigen Wochen erschien: A 4 ¿0th Ernst Curtius, die Akropolis von Athen.

Ein Vortrag im wissenschaftlichen Vereine zu Ber- lin am 10. Februar 1844 gehalten. Mit einer Li- thographie. Preis 10 Sgr,

[358] : / / Bei uns is} eben erschienen und in allen Buchhand-

lungen zu erhalten, in Berlin bei Ludwig Hold, Königsstr. 62, neben der Post: Tagebuch während des Feld-

Alke Spr

inkl. 5,658

139,335

125,976 20 To716603 135 228,800 T9300, 163 15

gun wur

Anzeiger. bis 1839 von Ph. d’Ormieur

V. Streng. Aus der englischen Original-

Handschrift von Dr. W. Tetschke und Dr. E. Zaber. Mit 4 Lithogr. geh. 1 Thlr. 15 Sgr. C. fflershe Buchhdlg. (C. Hing s) in Stralsund.

In unserem Verlage erscheint und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: [357] Leitschrift für

N 2 S Ds Geschichts -VWissenschaft. Unter der Mitwirkung der Herren A. Böckh, J. u. W. Grimm, G. H. Pertz u. L. Ranke,

herausgegeben von Dr. VW. Adolf Schmidt. gr. 8. 12 Heste. 6 Thlr. 20 Sgr.

In den ersten drei Monatshesten war u, À. halten : Eine Autobiographie des GrafenHertzberg. Ueber den Verfall der Volksrechte in Rom nnter den ersten Kaisern von Ad. Schmidt. Hofleben und Hofsitten der Fürstinnen im 16. Jahrhundert von J. Voigt. Ueber den Ausbruch des sieben). Krieges, archivalische Mittheilung von L. Ranke. Barrere von Vieuzae von Wachsmuth. Haupt- fragen des nord. Alterthums von P. F. Stuhr. Gustaf Adols von K. D, Hüllmann, Rezen- sionen von W. Giesecbrecht, H. Ewald, R. VVilmans. Das vierte Heft wird u. A. enthalten einen ungedruckten Brief von v. Fr. Gentz, Das Staats-Zeitungswesen der Römer von Schmidt. Der gegenwärlige Stand der Münzkunde vonKöhne.

Da diese Zeitschrist vom vierten Heste an nur

ent-

auf’ feste Bestellung versendet wird, s0 bitten wir die Aufträge an die resp- Buchhandlungen recht bald ertheilen zu wollen.

Berlin, März 1844. Veit & Conp.

[361]

Vorräthig in der G ro p i us schen Buch- und Kunsthandlung, vLau-

\cchule Nr. 12: Das Buch der Welt für 1844,

Bei Carl Hoffmann in Stuttgart ist \o eben

erschienen : /

Das Buch der Welt ; ein Jubegriff des Wissens- würdigsten und Unterhaltendsten aus der Natur- geschichte, Naturlehre, Länder - und Völkerkunde, Weltgeschicht--e, 1844, Aste u. 2te Lieferung. 4, Preis für jede Lieferung von 4 Bogen mit 1 Stahlstih und 3 kolorirten Tafeln 11; Sgr.

[355]

Im Verlage von Ed. Bote & G.

Bock. Berlin, Jöägerstr, No. 42, Breslau, Schweidnitzer- Str. No. 8, ist s50 eben erschienen: Chwatal, F, X Variat. s. Pair fav. de l’Op,: La fille du régiment „Chacun le sait“ p. Vie. à 4 mains,. Oe. 68, 20 Sgr. Füchs, F, C. „Das blinde Mädchen“ f, 1 Singst, mit Pste. Op. 29. 10 Sgr, Grell, A, E, 36 vierstimmige Orgel-Präludien. Op. 29. 20 Sgr. Gross, J. B, Quatuor p, 2 Vlns., Vla, et Ville. Op. 37. 1 Thlr. 25 Sgr. Gungl, J. Schach der Traurigkeit. Ga- lop. Op. 12. f. Pste. zu 4 Händen. 75 Sgr. Die Salzburger. VValzer, Op. 30. f. Pfte. 15 Sgr. do, do. f.PÞfte.z.4 Hdn. 20Sgr. do. do. f. Vlne. u. Pste. 125 Sgr. S do, do. f. Orch. 1 Thlr, 15 Sgr. Löwe, Dr. C. Ballade: Prinz Eugen der edle Ritter, f. 1 Singst. m. Pfte. Op. 92, 10 Sgr.

nerst. Op. 128. 1 Thlr.

Riefstahl, C. Variat. brill. sur la dernière pensée de Weber p. Violon. Op. 2. avec Or- chestre, 2 Thlr. 10 Sgr.

les méêmes, avec Pfe. 1 Thlr. 10 Sgr.

Truhbn, H. Lieder eines fahrenden Schülers. 4 Gesänge f, 1 Bassst, mit Pste. Op, 66. 20 Sgr.

Voss, Ch. Grande Marsche hèroïique de Gung'l

_ transscr. p. Pfie, Oe. 51. No. 6. 15 Sgr.

Portrait v.Jos, Gung'’l auf chin. Pap, 20 Sgr.

auf weiss Pap. 15 Sgr.

——

[269 b] D ao tala S R Die Besiger des hierselbst Unter den Linden Nr. 61 belegenen Grundstücks, die Geschwister Eligsch, beabsich- tigen dasselbe aus freier Hand zu verkaufen und haben mich mit diesem- Verkaufs-Geschäfte beauftragt , demge- mäß fordere ih Kauflustige auf, den 29, arz d.

Neithardt, À 3 humórist. Gesänge f. 4 Män- "'

10,000 Nthlr. für die Meile heraus, mithin die Selbsibefört erutigs-Kost:n,

wenn sih auf der Bahn bewegen : a) 2,000,000 Ctr, b) 1,800,000 » .... c) 1,600,000

__ Der Fracht-Tariíf is auf 5 Pf. pr. Ctr. und Meile gestelli, mithin

die Person zu 7 Ctr, = 35 Pf. oder durchshnitilich 3 Sgr.

fohlen jedoch werden nur zu 3 Pf. berechnet.

Bei einer Annahme con nur 100,000 Personen, 333,700 Ctr. Gütern, 654,300 Ctr. Stcinkohlen und 10,000 Stück Rindvich (aus den großen Weidereien an der holländischen Gränze, welche die Märkte zu Düsseldorf, Neuß und Köln versorgen) stellt sich die Einnahme auf 167,320 Rthlr. 25 Sgr.

Die Betriebskosten nah dem höchsten Ansag zu 75,000 Nthlr. ange- nommen 1,99 Pf. pro Centner und Meile von 1,808,000 Ctr.) ergeben eine Rente von 4,86 pCt, oder ein Verhäliniß der Unterhaltungs- und Be- triebsfosten zur Netto-Einnahme von Eisenbahn nah Vergleich der Tabelle Seite 312 Theil 1. der Schrift über die deutschen Eisenbahnen vom Freiherrn von Reden, in die Reihe der ein- träglichsten Eiscnbahnen stellt.

Es muß übrigens noch bemerkt werden, daß durhweg vom Comité bei der Kostenbcrechnung die h sen Ansäße, bei der Frequenz - Veranschla- dagegen die niedrigsten angewcndet sein sollen, um jedem Vor- von Parteilichkeit für das Projekt zu begegnen,

Éi 4 So 1,8 Pf. ..... 2,00 » 2,25 »

Die Stein-

44,83 zu 55,17 pCt., wodur sich diese

und daß der sofortigen Abschließung des Kaufkonirakts kein Hinderniß entgegensteht.

Berlin, den 21. März 1844,

Der Stadtgerichis-Justiz-Kommissarius, Kreis-Justizrath Martins Il,

[266 b]

Ein in Westpreußen belegenes, mit allen Ehren-

reten versehenes Allodial-Rittergut

mit 7 Vorwerken, von circa 10,000 Morg. Fläche, un- ter welcher p. p. 5000 Morg. Aer unterm Pflug, 400 Morg. Wiesen und 2400 Morg. mit Laub- und Nadelholz gut bestandene Forst sich befindet, steht für den Preis von 100,090 Thlr. mit 20,000 Thlr, An- zahlung zum Verkauf. Dieses Gut, welches an le- bendem Jnventar 35 Pferde, 66 Ochsen, 74 Kühe und Jungvich und 2000 Schafe durchwintert, hat außerdem nicht unbedeutende Einnahmen aus der Ziegelei und Fischerei, Auf dem Hauptgute befindet sih ein gut eingerichtctes herrschaftl. Wohnhaus und Garten. Nähere Auskunft darüber gewährt der Güter - Agent Neumann zu Schloppe in Westpr,

Pen B. Bosco

wird im Jagorschen Saale, Unter den Linden Nr. 23, am Sonntag den 24sten seine 3te Kunst-Vorstellung in der natürlichen Magie in 2 Abtheilungen geben.

An diesem Abend werden 20 neue Piècen vorgetragen werden, von denen keine in der 1sten und 2ten Vorstellung gezeigt worden is. Billette sind im Jagorschen Saale und Abends an der Kasse zu haben. Anfang präzise 7 Uhr.

[264 b] Vorläufige Anzeige. : Der Unterzeichnete beehrt sih ergebenst anzuzeigen, vaß sein 2tes Konzert im Jagorschen Saale Sonnabend, den 23sten d. M,, stattfinden wird. Billets à 1 Thlr. sind in der Musikhandlung der Herren Bote & Bo, gee 42, und Abends an der Kasse à 145 Thlr. zu ha ent. Rudolph VV illmers,

Das bte Konzert der Schwestern [270 b]

Therese u. Marie Milanollo

findet heute, Freitag den 22. März, statt. Anfang 6 Uhr Abends.

Der Saal wird um 9 Uhr geössnet.

: Freitag, den 22, März 1844. 16» Sechstes Konzert

der Sing-Akademie, veranstaltet von den

Schwestern Therese und Marie Milanollo,

unter gefälliger Leitung des Königlichen Konzert- meisters Herrn Hubert Ries und Mitwirkung der Königl. Kapelle. Vréter Thei 1) Ouvertüre von Mozart. 2) 1ste Concertino von de Beriot, vorge-

tragen von Fräulein Therese Mila- nollo. (Ne u.)

3) Gesang von Fräulein Hänel. 4) Variationen von de Beriot, vorgetragen

«on Fräulein Marie Milanollo. (Neu.)

5) Fantasíe aus: von Lafont,

Therese Milanollo. (aurBe-

gehren.) Í Zweiter Theil. i

1) Ouvertüre zu Alfred von J, P. Schmidt, 2) Variations brillantes von Mayseder,

von Fräulein Marie Milanollo.

3) Declamalion. d 4) Etude sür 2 Violinen von de Beriot, vor-

getragen von den Schwestern Therese und Marie Milanollo.

5) Souvenir de Bellini, Variationen für Vio- line von Ártot, vorgetragen von Fräulein

Therese Milanollo.(aurBe-

gehren.) \ de : j Billets zu numerirten Plätzen à 2 Thlr. sind in

der Musikhandlung der Herren Bote & Bock, Jägerstrasse No. 42, s0 wie zu nicht numerirten Sitzplätzen à 1 Thlr. cbendaselbst, uud beim Haus- wart der Sing-Akademie, Herrn Rietz, und Abends Der Saal wird um 5 Uhr

im Saale

Portici Fräulein

Die Stumme vorgetragen

von von

an der Kasse, zu haben. geöffnet,

zuges in Afghanistan 1838

à J: in meinem Geschäftslokal (Heiligegeiststraße Nr. 37) ihre Gebote R, und Deivitte, daß die Ka:ifbe- dingungen täglich bei mir eingesehen werden können,

Raum einer Zeile des Allg.

Das Abonnement beträgk: 2 Rthlr. für 7 Iahr. 4 Rihlr. - # Iahr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Inserkions-Gebühr sür den

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

ußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des Iu- nud Auslandes uehmen Sestellung auf diescs Slatft an, für Berlin die Expeditiou der Âug. Preuss Zeilung: Friedrichsstlrasse Ur. 72.

M S3.

Die vierteljährliche Pränumeration dieser und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende L T Auswártige, des In- oder Auslandes , bewirken i 0 ter eingegangenen M hienen f

Uebrigens is die Einrichtung getroffen, daß Aiveeie, d Vuétalune ie pee m D, 9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions -L 5 _ Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß machungen der Königl. Behörden, literarischen und Kunst -Anzeigen, auch Familien - Nachrichten jeder Art,

Expedition selbst (Friedrihs-Straße Nr. 72) gemacht , dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. kaun nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten,

einer Zeile 2 Sgr.

finden.

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Juland. Berlin. Aufruf zur Theilnahme am Gustav-Adolph-Verein, Frankfurt a, O. Ueberfüllung der Strafanstalt zu Sagan.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München, Sinken der Ge- traidepreise, Württemberg. Stuttgart, Befinden des Königs. Stadtpost. Mecklenburg-Schwerin. Schwerin. Neise des Groß- herzogs. Sachsen-Weimar-Eisenach. Schreiben aus Weimar. (Ankunft des Großfürsten Thronfolgers von Nußland.) Braun- \chweig. Braunschweig, Neve Zollstrafe,

Frankreich. Pairs-Kammer, Fassung des Gesehes über die Pension für Dlle, Drouet d’Erlon, Deputirten-Kammer. Diskussion und Verwerfung des Vorschlages einer neuen Abstimmungsart, Pa- arat Glücwunsh-Schreiben des Bischofs von Chalons an Abbé Com-

alot,

Großbritanien und Jrland. Unterhaus. Sir J. Graham's Fabrik - Bill. FJuterpellation in Betreff der Verwerfung katholischer Geschwornen in Jrland. Oberhaus. London. Die Bibliothek des Herzogs von Sussex. Repeal-Versammlung O'Connell's in Lon- don, —- Sir H. Halford þ, Schreiben aus London. (Lord Ranelagh, Agent des Don Carlos in England; Vorschlag zur Heirath des Prin- zen von Asturien mit der Königin Jsabella.) \

Niederlande, Schreiben aus dem Haag, (Die Reise des Königs und die Anleihe.)

Griechenland. Brief aus Athen. (Nacträgliches über die lehten Verhandlungen in Betreff der Verfassung.)

Handels- und Börsen-Nachrichteu. Berlin. Börscn- und Maikt- bericht,

Leibniß, (Schluß.) Dante, Florenz. VLiterarisches,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Gymnasial - Direktor Müller in Bromberg den Rothen Adler-Orden vierter Klasse;

Dem Bergrath und Salinen-Direktor Sen ff in Kolberg, dem Ober-Hütten-BauzJnspektor Althans in Sayn und dem Bergrath und Bergamts-Direktor Ho nigmann in Bochum den Charakter als Ober=-Bergrath zu verleihen; so wie

Be-rli m;

okale, Friedrichs : Straße Ÿ

Au d tp Def ex,

Pränumerant

Den Kammergerihts- Assessor Engel zu Kulm zum Land = und Stadtgerichts-Rath bei dem Land= und Stadtgerichte daselbst zu er- nennen.

nichtamtlicher Theil.

InlauD.

Verlín, 22. März. Die hiesige Spenershe Zeitung ent- hält folgenden Aufruf an die eili R e Berlins zur Theilnahme am Gustav-=Adolph=Vereine: ¿Bis alle Zungen bekennen werden, daß Jesus Christus der Herr ist, wird die christliche Kirche, als Ein Ganzes betrachtet, si uie- mals räumlih ganz beisammen haben; immer werden einige ihrer Glieder Individuen, einzelne Gemeinen, ganze Kirchensysteme gleichsam insularish zerstreut unter den Nichtchristen leben und wirken. Und dasselbe gilt „von den großen christlihen Partialkirchen in ihrem Verhältnisse zu einanderz fo lange sie neben einander bestehen wer= den, so lange wird jede von ihuen hier größere dort kleinere ihrer E d Le Zerstreuung Men nte den übrigen, Die römische

irche nun und die griechische, zu beider Ruhme sei e j jede in ihrer Weise i erhält fernten GISeRS o

De i 1 )r Verhältniß zu ihren entfernten Gliedern wohl zu würdigen z sie erhalten und fördern den Zusammenhang mit denselben und helfen ihnen, wo und wie sie fönnen, jede ihrem ihr eigenthümlichen Geiste gemäß. Aber wir Evangelischen? Die einzelnen in der Zer- streuung unter den römischen und griechischen Christen wo sammeln sie sich zu Gemeinden? Die Gemeinden unter den Nichtevangelischen wo strömen sie Geist und Leben in die Einzelnen, wo wachsen sie zu- sammen zu immer lebendigerer organischer Verbindung? Die größeren Organisationen ín der Zerstreuung: wo * entwickeln sie die rechte frische Triebtraft? An vielen Punkten gewähren sie seit langem das erschütternde Bild großer, aber vereinzelter und darum unfru{htbarer Beweisungen des Geistes und der Kraft, an vielen Punkten seit ge= raumer Zeit das traurige Bild kampflosen Hinsterbens, Woher das, evangelische Brüder? Sagt niht, Weil übermächtig der Dru ist, unter dem sie seufzen, Denn so groß die Schwierigkeiten sind, die sich ihnen entgegenstellen: unter gewiß niht geringeren hat die evangelische Kirhe sich ursprünglih ihre siegreihe Bahn gebrochen ; der Grund der Erscheinung, die wir beklagen, ist also anderôwo zu suchen. Wollt ihr ihn nun finden in den Fehlern und Schwächen der in der Zerstreuung lebenden Genossen: so haben wir nihts dagegenz aber leugnet nur auch nicht, daß der tiefste Grund des Uebels die allge- meine Schuld ist der ganzen evangelischen Kirche; unser Aller Schuld, so wie derer, die ferne sind. Sie haben uns nicht gesucht, wir sie nicht; oder haben sie gerufen, so haben wir, haben wir gerufen, \o haben sie nit geantwortet. Da litten nit alle Glieder mit, wenn

Sonnabend den 23 März

Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland.

1844.

i Bestellungen für Berlin werden in der erhält das Blatt dur die Stadtpost, hon den Abend vor

en ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt,

¿gur einzelne Nummern des Blattes is der Preis 25 Sgr.

i Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

- r.-2S, in Empfang genommen werden.

in dem Anzeiger der Allg. Mréus. Jeitung, außer gerichtlihen und anderen öffentlihen BVekannt- - î d E -. O E @ t x o wie L 1 ti S tr F î

Auswärtige haben ihre Junsferate unter der ÆAdresse der Erpeditiot in sraukirten Briefen Nein i I! usirie und Handel betreffende Anzeigen, flels Austahme

Der Preis der Jusertion beträgt für den Naum

eines litt, da freueten sih nit alle Glieder mit, wenn eines wurde herrlih gehalten; da war fein gegenseitiges Anregen der besten Kräfte, da war kein gemeinsamer Anlauf gegen das Verderben im Ganzen und im Einzelnen, kurz, da war das Bewußtsein niht der Gemeinschaft, dies Bewußtsein, das auch den Shwächsten zu einer Macht erhebt, und ohne das auch der Stärkste nur schwach is. Doch, Gott sei Dank, ein neues Leben beginnt, sih zu regen. Wir sehen Alle mit Schrecken, daß, wenn Alles bleibt wie es is, der Tag berechnet werden fann, an“welchem so manchen Orts kein evangelisher Christ mehr sein wird. Daher der Ruf um Hülfe aus der Ferne. Und die Mitte der evangelischen Kirche hört esz sie \hämt sih, daß sie Derer vergessen hat, die als Vorkämpfer die gefährlihste Stellung innehabeu; in allen ihren großen Gliederungen deutscher Zunge regt sich der Geist der brüderlihen Liebe, und als lebendiges Zeugniß von ihm und zuglei als sein Or= gan, durch welches Hülfe gebraht werden fann, entstehen überall die Gustav - Adolph - Vereine mit dem entschiedensten Bestreben, wie sie aus Einem Geiste hervorgegangen sind, so immer mehr zu fester, freier Einheit zusammenzuwachsen und nach allen Punkten hin mit der vollen Gesammtkraft zu wirken.

Auch hier, evangelische Mitbürger, hat sich ein solcher Verein gebildet, und Folgendes i sein obrigkeitlich bestätigtes Statut :

Statut des evangelishen Gustav-Adolph=Vereins zu Berlin. ___§. 41. Unter dem Namen des evangelishen Gustav-Adolph-Ver= eins bildet sich ein Verein für die Stadt eint L Ca Bere hat, bedrängten Glaubensgenossen der evangelischen Kirche, welche un= ter nichtevangelischen Christen ihren Wohnsiß haben, in Betreff ihrer kirhlihen Zustände, auch zur Stiftung und Befestigung von Kirchen- Systemen, vorzugsweise in Ländern deutscher Zunge, nach allen Kräf-

ten zu helfen, sowohl durch Geldmittel, als dur geistlihen Zuspruc und durch geeignete Fürsprache bei Privatleute u Behörde? E __§. 2, Es soll eine Hauptrichtung dieses Vereins sein, allen übrigen Vereinen ähnlihen Zwecks innerhalb und außerhalb der preußischen Staaten, namentli dem evangelischen Verein der Gustav= Adolph =- Stiftung, welher am 22. September 1843 zu Franfk= furt a. M. sich konstituirt hat, immer näher sich anzuschließen, und so auf einen großen Gesammtverein der evangelischen Kirche hinzu-= wirken, welher der Zusammengehörigkeit der Evangelischen unter einander und des festen Grundes des evangelischen Glaubens immer lebendiger sih bewußt werden soll.

__§. 3, Der evangelische Gustav= Adolph - Verein wird zwar zu= nächst für Berlin gestiftet, Es wird aber in Beziehung auf g. 2 gewünscht, daß er sich bald durh Bruder = Vereine, welchen ihre in= nere Einrichtung überlassen bleibt, über alle Theile der Provinz Brandenburg verbreite, Alle solhe zu dem §. 1 aufgestellten Zwecke sth gründenden Brüder =- Vereine der Provinz werdeu eingeladen, sih

Leibnit.

Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibnib, Eine Bio- raphie von Dr. G. E. Guhrauer. 2 Theile 8. Bres=- au bei F. Hirt.

(Schluß. Vergl. Allg, Pr. Ztg. Nr, 81.)

Nah seiner Rückfehr aus Polen veranlaßte der Baron von Boineburg Leidalvei 4 verschiedenen Arbeiten kritischen und philosophischen Juhalts, die uns denselben in dem Ningen nah einer selbstständigen Speculation zeigen, und wobei er sich eben so schr gegen die scholastishe Schulphiloso- phie, wie gegen“ die Physik und Kosmologie der Cartesianer in Opposition befand. Ér fand aber noch nicht einen fruchtbaren Begriff, der ihn eben so innerlih von jenem Schwanken, als äußerlich von der Autorität befreicn fonnte. Seine Schriften aus dieser Zeit können daher nur als Durch- gangspunkte für die Entwickelung seines Geistes betrachtet werden, Es ge- hören dahin Hypothesis Physica nova seu Theoria motns concreti und ‘Theoria motus abstracti u, m. a. Dagegen ist die politische Thätigkeit Leibnitens in dieser Zeit fruchtbarer. Der twestphälishe Friede, das mübe- volle Werk europäischer Diplomatie, drohte durch den übertretenden Ehrgeiz des mächtigen Ludwig X1V. umzustürzen, und die Fürsten Deutschlands er-

oben sih als Gegner Frankreichs, diesen Umsturz zu hindern, Wir haben hon die Meinungs - Verschiedenheit des Kurfürsten von Mainz und des Baron von Boineburg hierüber angedeutet, Leibniß ging nun bei diesem die Gemüther theilenden Streite ganz in die Ansichten Boineburg's und in dessen Opposition ein, vertrat und vertheidigte dessen Jdeen, und ward Veranlassung zu Entwürfen- und Handlungen, denen nur der Erfolg gefehlt hat, um für sich allein dem Urheber in der vaterländischen, ja in der Ge- \cihte Europa's einen Namen zu sichern.

Jm Monat Juli 1670 hatte der Kurfürst von Mainz mit dem Kur- fürsten von Trier eine Zusammenkunft in dem benahbarten Bade Schwal- bach, Der Baron von Boineburg fand sich dabei ein und Leibniy begleitete ihn, Der Zweck dieser Zusammenkunft ging dahin, bei dem kritischen Zu- stande der Angelegenheiten der Fürsten am Nhein festere Maßregeln zu treffen, wozu die engen des von Ludwig X1V, bedrohten Herzogs von Lothringen, der dem Rheinbunde, oder wie es genannt wird, dem limburgi- \{en Bündniß der beiden Fürsten sich anschließen wollte, Anlaß gaben, Der Kurfürst von Trier indeß widerseßte sich dem Anschluß Lothringens an das Bündniß und ließ die Entscheidung in diesem wichtigen Punkte von dem Baron von Boineburg abhängen, Ju Gegenwart und unter dem Einslusse dieses Staatsmannes verfaßte nun Leibniy zu Schwalbach binnen drei Tagen die deutsche Denkschrift: „Bedenken, welchergestalt securitas publica interna et externa und status praesens im Reich jeßigen Umständen nach

auf festen Fuß zu stellen“, Ganz im Geist Boineburg? vi ud Leibniß hier die Tripel - Allianz „als ein ¿crbrdblid Rohe, n das beste Einverständniß mit Frankrei, „, Frankreich zum Feinde haben “‘, heißt es daselbst, „ist sonderlich den am Nheinstrom gelegenen Fürsten höchst gefährlich; dagegen is gewiß und ein bewährter Staatsstreich, daß Frank- reich nicht besser zurückzuhalten, als wenn diejenigen mit ihm Freundschaft halten, die thm am nächsten sein, Jn die Tripel - Allianz treten ist bei Frankreich soviel, als sich Feind erklären“, Leibniz schlägt dafür „die Bil- dung einer Partifular-Union oder Allianz gewisser kousiderablen der Gefahr nächsten, des Neichs sich für Andere anuchmender Stände“ vor, welche ge- gen Frankreich gerichtet sein sollte, ohne diesen Schein zu haben, und giebt ausführlih die Grundzüge des ganzen Werkes an, das „blat und blos die Garantie des westphälishen Friedens“ zum Zweck haben sollte,

In einem zweiten Theile seines Bedenkens, welcher in demselben Jahre 1671 zu Mainz erschien, ließ Leibnig noch vollständiger sein politisches System Frankreich gegenüber blicken, Er macht hierin den kühnen und groß- artigen Vorschlag zu einer Coalition der Seemächte Englauds und Hollauds, indem er das lebendigste Gemälde des damaligen Zustandes der sich ein- ander feindlich betrachienden Länder Holland und Frankreich entwirft, und psychologisch wie historisch erweist, daß Ludwig X1V. nicht zwar eine Universal- Monarchie im Sinne eines Carolus- Magnus oder Alexander, wohl aber die Hegemonie, oder, wie es heißt, das arbitrium rerum in Europa er- strebe, Eine Coalition jener beiden Mächte würde nun bewirken, daß Frank- reih „wie eine Schnecke ihre Hörner einziehen und in ihr Haus friechen müßte, daß ganz Europa, als wenn ihm eine Last vom Halse respiriren, für allen aber das Reich Zeit haben würde, seine Angelegenheiten in Ord- nung zu bringen“, Dieser Vorschlag zu einer Coalition kam zu früh, die dee einer Defensiv - Allianz der beutscchèn Fürsten aber wurde 1671 unter dem Dire!toriuum von Kur-Mainz, zwischen dem Kaiser, Kur-Mainz, Kur- Trier, Kur-Sachsen und dem Bischof von Münster auf dem Schlosse von Marienburg bei Würzburg in der That verwirklicht. Leibniy gebührt der Cn, n s Leben gerusen zu haben z Los sie sich ohne Erfolg und Wirk- jamkeit erwics, lag in den allgemeinen Verhältni i im Men und nad) Außen. y ) A E De uen Melchs

: er patriotische Sinn Leibnizens sowie sein politi Jdeen-Nei zeigte sich in der unmittelbaren Folgezeit in C R U Jer immer gedient hat, unseren deutschen Philosophen seiner undeutschen Gesinnungen wegen als einen Diener des französischen Königs anzuklagen, Wir meïnen den* von ihm ausgegangenen Vorschlag, Frankreich zu der Eroberung Aegyptens zu veranlassen, ein Vorschla , der zwar an sich nicht neu war, von Leibnig aber selbstständig den damaligen Verhältnissen emäß ausgear- beitet wurde, Herr Guhrauer hat hierüber zuer sowohl in seinen Füberen Schrif- ten als auch in dex gegenwärtigen die bestehenden Jrrthümer gehoben, und den

Charakter Leibnigens aufs glänzendste von den gegen ihn erhobenen Anschuldigun-

gen gerechtfertigt. Leibniß hatte mit seinein Vorschlage keinen anderen Ge

alsdas deutsche Neich von der drohenden pte H Ludwig's XUV. k neu indem er diesen Fürsten mit seinem ruhm - und eroberungssüchtigen Sinne nah Aegypten zu lenken strebte, Er war anfaugs weit entfernt, aus dieser halb poetischen, politisch spekulativen Jdee eine persönlich diplomatische An- gelegenheit machen zu wollen, Ernst wurde es ihm erst nach Berlauf eines Zahres, Er wußte den Baron von Boineburg bei seinem Wiedereintrefen in Mainz im Herbst 1671 für sein Geheimniß zu gewinnen, das vou dem Augenblicke an eine Beiden gemcinschastlihe Angelegenheit wurde. Jn den legten Monaten desselben Jahres arbeitete demnach Leibniß eine umfassende Denkschrift an Ludwig X1V. aus, in welcher demselben die Eroberung von Aegypten und die Zerstörung .des türkishen Neiches an der Stelle des Feld- zugs gegen Holland vorgeschlagen wird. Was nar Politik, Beredtsamkeit Geschichte, Philosophie, das ershöpfendste Studium der geographischen und strategischen Verhältnisse jenes Landes an die Hand gab, ward von Leibniy aufgewandt, um zu überreden, ja zu überzeugen. Das Manuskript dieser Denkschrift befindet sich unter Leibnißens Nachlasse in der Königlichen Bí= bliothek von Hannover. Der Baron von Boineburg, mit dem französischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Marquis Arnaud de Pomponne persönlich befreundet, ersah den jungen Philosophen zu dem Träger seiner eigenen Denkschrift an Ludwig XlV, und bestimmte ihn zu der bekannten merkwürdigen Mission an den französishen Hof, die Leibniß unter dem Vorwande, Privat Angelegenheiten des Barons in Paris zu reguliren, im März 1672, von einem Diener begleitct, mit den nöthigen Mitteln zur Neise und mit folgendem Beglaubigungs-Schreiben für Arnaud de Pomponne in kühnem Selbstvertrauen antrat: „A Mayence le 18. Mars 1672. Monsicur. Voilà celui, que le Roi a demandé par eelle qu’il vous a plú de m'’écrire. G’est un homme qui, quoique Pap arence n’y soit Pas, pourra fort bien effectuer ce qu'’il promet et dai je voudrais, que les bonnes qualités fussent uniquement appliquées au service de S. Mté pendant son sejour auprès de Vous. Je vous suppPlie de lui prêter le bien de Votre protection et Votre faveur et de permettre in- cessamment, qu’il s’explique avec Voas on avec celui, que le Roi com- mandera; le sujet nommé étant prêt de repondre de plus au plus à tout ce qu’on en trouvera soumis à des difficultés, qui semblent au commencement un peu surprenantes et quasì insurmontables. La pla- part et le fond et le sort de Vafsaire consìste dans le dernier secret et dans une mure considération des circonstances actuelles, laquelle sera par pièces bientôt achevée sans que la chose Pärait sujette aux intrigues du tems. Vous apprécierez done mes instances, par Seri je vous prie de prendre un soin très particulier, que cet homme soit entretenu sans bruit et sans discommodité pour songer seulement à son fait, et qu’on lui rende les avances qu'il a reçues ici pour son voyage à Paris. U est senl avec un valet, n'a rien de son ches qui puisse