1844 / 87 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Hauptorte eines jeden Depar- e der zur Ausstellung nah París die Vertheilung der Eger

für die aus Mitgliedern der

und der Akademie der Künste, und sür die Fabrifanten und Kaufleuten besteht. Die

ssionen getheilt; bei den lezten Ausstellungen

lich: 1) für die Gewebe; 2) für die Metalle; 3)

; 4) für die instruments de précision ; 5) sür die

6)- für die s{chönen Künste; 7) für die Töpfer -Waarenz; 8) für

hiedene Künste. - Bis zum Jahre 1839 ernannten diese verschiedenen ol emeinsamen Berichterstatter, der allein den Bericht Kommissionen ahre 1839 wurde die Arbeit getheilt, und jedes Mitglied ‘le ‘einen Theil des allgemeinen Berichts. Die acht angegebenen zerfielen in Unterabtheilungen, und die Gewebe allcin erhielten wölf Kapitel; eben so die Maschiucn und die {önen Künstez 0A verschiedenen Künste neunzehn u. \. w, Die von der Central - Jury den Ausstellern zuerkannten Belohnungen waren; 1) das Kreuz der Ehren-Legion ; 2) die goldene Medaille ; 3) die silberne Medaille; 4) die bronzene Medaille; 5) die ehrenvolle Erwähnung ; 6) die lobende Erwähnung,

Die Jury kann das Kreuz der Ehren - Legion nicht direkt zuerkennen ; allein sie wird bei den Vorschlägen, welche der Handels-Minister in dieser Beziehung dem Könige macht, zu Rathe gezogen. Die Belohnungen wer- den von dem Könige bei einer besonderen Feierl;hkeit ertheilt. Es ist oben gesagt worden, daß die zehnte Ausstellung am 1. Mai d. J. beginnen werdez die neun früheren fanden zu folgenden Zeiten statt: ,

Die erste im Jahre sf Gn Ae si unter dem Direktorium.

Die zweite » » im Jahre 1X.

Die dritte » 1802 (im Jahre X.) | unter dem Konsulate.

Die vierte » 1806 unter dem Kaiserreiche.

E line : A unter Ludwig XV111.

Die siebente » 41827 unter Karl X.

Die achte » 1834 unter Ludwig Philipp.

Die neunte » 1839 unter derselben Regierung,

Die erste Ausstellung zählte nur 110 Mitglieder, denen man 12 gol- dene und 13 silberne Medaillen bewilligte, Die leßte Ausstellung unter der Restauration, im Jahre 1827, war bedeutender, als alle vorl ergehenden und zählte 1631 Theilnehmer, die 425 Belohnungen erhielten , wobei die zuerkannten, aber wieder zurückgenommenen Belohnungen niht mitgerechnet sind, Die erste Ausstellung unter der Juli-Regierung zählte 2447 Theil- nehmer , die 697 Belohnungen empfingen, ohne die, welche bewilligt, aber nicht ertheilt wurden, Jm Jahre 1829 endlich erhielten die 3400 Theil- nehmer 2400 Belohnungen theils în Medaillen, theils in ehrenvollen und lobenden L Ie es befanden sich darunter 27 Kreuze der Ehren- Legion, Die Hauptbasen, worauf die Central-Jury gewöhnlich ihre Zuer- kennung von Belohnungen gründet, sind; 1) nüpliche Erfindung und Ver- vollfommnung nah der Wichtigkeit ihrer Resultate für die Fabriken ge- ordnet; 2) Ausdehnung der Fabriken und ihre geographische Lagez 3) die wirklihe und kommerzielle Qualität der Erzeugnissez 4) der durch die Fort- \chritte der Civilisation erzeugte wohlfeile Preis, Die Jury belohnt nicht die Bestrebungen des Genie's, wenn ihre Nesultate rein wissenschastlih sind und das Verdienst nicht definitiv durch die Anwendung dargethan is. -

Seit der ersten Ausstellung unter dem Direktorium im Jahre Vl,, die auf dem Marsfelde stattfand, hat das Lokal derselben vielfach gewechselt. Das Konsulat erbaute Portifen auf dem Hofe des Louvre z das Kaiserreich haite im Jahre 41806 eine Ausstellung auf dem Juvaliden - Playe; die Restauration kehrie in den Jahren 1819, 1823 und 1827 in den Hof des Louvre und in die an die Kolouncden gränzenden Gebäude zurück, Jm Jahre 1834 erhoben sih auf dem Playe de la Concorde vier große Pavillons , die drei Monate standen; im Jahre 1839 wurden ähn- lihe Gebäude von 16,500 (] Metres Obersläche in den elysäischen Feldern errihtet, Jn diesem Jahre werden die Gebäude fast eben so wie im Jahre 41839, nux größer, aber ebenfalls nur ephemer sein. Man bestimmte für diese Gebäude jedesmal im Budget 500,000 Fr.z diese Summe war aber unzuläuglih, und man mußte sie in den Jahren 1834 und 1839 durch neue Kredite vermchren. So wüd es auch ín diesem Jahre gehen, und die im Budget ausgeseßten 500,000 Fr, werden kaum hinreichen, um die Ver- anschlagungskosten sür die Gebäude, welche man gegenwärtig in den ely- säischen Feldern errichtet, zu decken.

Man hat bereits mehrmals vorgeschlagen, ein eigenes Gebäude für die Ausstellungen zua erbauen, und es find der Regierung zahlreiche Pläne zu dicsem Zwecke vorgelegt worden; allcin man hat immer die Kosten gescheut für ein Gebäude, das nur alle sünf Jahre benuyt werden könnte; auch hat man eingewendet, daß die Zahl der e und die Masse der für die Ausstellung bestimmten Gegenstände in solchem Grade zunehme, daß das

522

Gebäude bald zu klein sein würde. Das i wahr, allein man hat bei den leßten Ausstellungen mít zu großer Leichtigkeit jede Art von Erzeugnissen aufgenommen und dadurch die Gallericeen mit einer Menge von Gegenstän- den überfüllt, die für die Fortschritie der Jndustrie nur von geringem Jn- teresse sind. So enthält die achte Klasse alle Arten von Waaren, die weit besser n einem Bazar, als in einer Ausstellung an ihrem Orte wären; 3+ B. Billards, Reisetaschen, Fußbekleidungen, Sprizen, Korsets, Perrüen, fal he Toupets, Hausgeräthe aller Art und eine Unzahl voa Gegeuständen, die weder die Ehre einer Ausstellung, noh die cines Berichtes oder einer ernstlichen Prüfung verdienen, Um Pebersöniung zu vermeiden, dürften die Zulassungs-J'rys nur strenger verfahren und einen Unterschied machen zwi- schen den Eizeugnissen der Fabriken und denen des Bodens. Es giebt ge- wisse Judustriezweige, die nicht die mindeste Wichtigkeit haben und dabei einen ungeheuren Play in den öffentlihen Ausstellungen einnehmen, Man zeige sih hier etwas strenger und man wird, zum Theil wenigstens , die Unordnung vermeiden, die auf den früheren Ausstellungen geherrscht hat.

Der Handels-Minister hat den Lokal - Jurys feine bestimmte Vorschrif- ten sür die Zulassung der Erzeugnisse gegeben, und die Gefälligkeit dieser Art von Tribunalen is daher fast überall unbegränzt. Jn den Departe- ments will man einen Kollegen , einen Nachbar nicht vor den Kopf stoßen, und in Paris. wagt man nicht, einen National-Gardisten dadurch zu belei- digen, daß man seine Erzeugnisse, selbst wenn sie abscheulih und lächerlich sind, zurücfkweist, Ja, man hat auf den leßten Ausstellungen sogar zahl- reiche Gegenstände gesehen, die. nicht Gewerbtreibenden, sondern Kaufleuten gehörten, die sie in den Fabriken aufgekauft hatten und unter ihrem eigenen Namen auf die Ausstellung brachten, cinmal, um Belohnungen zu erhalten, und dann, um das Publikum glauben zu machen, daß sie wirklich Fabri- kanten seien. Die Zulas}sungs - Jury und die Central - Jury sind, wie man sagt, mehr als einmal Mitschuldige cines solchen Betruges gewesen, und einfache Händler , die niemals das Geringste produzirien, haben Medaillen oder andere ehrenvolle Auszeichnungen erhalten. Sodann sind auch Be- lohnungen füc Gegenstände zuerkannt worden, die gar keine ökonomische Wichtigkeit haben, und man hat auf diese Weise bloße Kuriositäten den Gegenständen von wirklichem und allgemeinem Nuyen vorgezogen, Man sdeint an diesem System nichts ändern zu wollen und die erwähnten Mißbräuche werden daher wohl auch bei der bevorstehenden Ausstellung nicht fehlen.

Eisenbahnen.

Stuttgart, 19. März. (S, M.) Seit gestern hat die Thä- tigkeit des Cisenbahnbaues begonuen. Von der Schloßstraße an ab- wärts durch die Gärten und bis gegen den Ee hin wird ver- messen und ausgesteckt. Den Bewohnern der Häuser in der Schloß- und Kronenstraße, welhe zum Abbruch bestimmt sind, ist bereits vor- läufig angekündigt, daß sie bis Georgi ihre Wohnungen werden räumen müssen.

Eßlingen. (S. M.) Ein erfreuliches Beispiel von Rechts= und Billigkeitsgefühl gegenüber der Gesammtheit der Steuerpflichti- gen ist, dem Vernehmen nah, von der Stadtgemeinde Eßliugen in Eisenbahnsahen gegeben worden. Sind wir ret unterrichtet , so haben die Verwaltungs - Kollegien dieser Stadt der Königl. Staats- Regierung nicht nur das Areal für die Eisenbahn , so weit sie über Almenden zieht, sondern auch eine Mühle mit sehr bedeutender Wasser- fraft zum Zwecke der Errichtung einer Maschinenwerkstätte unentgelt- lih angeboten, ein Gesammt - Opfer, das wohl zu 40 50,000 Fl, angeschlagen werden kann.

Handels - und Börsen -Uachrichteu.

ckch Königsberg, 19, März. Jn voriger Woche wurde mehrseitig um Weizen unterhandelt ; die Eigner bestanden aber fest auf ihren bisherigen Forderungen, und es kamen nur circa 80 Last rother 127pfünd. Weizen von mittelmäßiger Qualität à 325 Fl. zu Gelde. Bessere Partieen wurden nicht unter 340 a 345 Fl, erlassen. Für' feine hochbunte und bunte Sorten wird auf die Notirungen gehalten. /

Nach Roggen war mehrscitig Frage, in Folge von Abschlüssen pro Frühjahr nah Notterdam, und für preußischen 419 /120psünd, hat man bis 192 Fl., für poluishen 118pfünd, auf Lieserung - im Mai 184 Fl. angelegt, Die Ueberschwemmungen in Deutschland scheinen die Mcinung dafür zu befestigen und etwas Speculation ins Leben zu rufen, obschon noch nicht feststeht, daß die Wintersaaten dadurch leiden werden. Ohne fortgeseßte Frage zur Versendung ist ein Steigen der Preise um sto weniger a Uen, als wir auf eine große Abkunst von Roggen àus

Polen rechnen können und der gegenwärtige Werth auf keinem auswärtigen Markte eine angemessene Marge für Gewinn läßt. Gerste behauptet do troß der flauen englischen Berichte dafür, und was angeboten wid, findet leicht Käufer zu den Notirungen. Hülsenfrüchte erhalten sih fest bei {wachem Vorrath. Jn Leinsaat und Hafer keine Veränderung und nichts umgegangen. Rlee und Thimotheesaat fest bei spärliden Zusuhren. Für Spiritus wird 93 Rthlr. zum Transit gefordert, wozu aber

- noch fcine Käufer sind.

Der Winter hat wieder mit 6 bis Kälte und Schnee eingeseßt; und es scheint niht, daß wir vor Mitte April freie Schifffahrt haben wer- den. Es sind indessen einige Befrachtungen geschlossen worden, und zwar zu 22 Fl. holl. nah Amsterdam, 23 Fi. nah Notterdam, 24 Fl. nach Ant- werpen, 9 Nthlr, Ld'or. nah Bremen pr. Noggenlast, 3 Sh. 6 Pce. a 4 Sh. 3 Pee. pr. Qr. Weizen nah der engl. Ostfüste für Mittel- und kleine Schiffe, größere von über 120 Last sind 3 bis 6 Pce. billiger zu haben.

Weizen, weißer 132pfünd. 410 4 420 Fl, hochbunter 130/131pfünd, 395 a 400 Fl., bunter 4130pfünd, 365 a 375 Fl., rother 128/129psünd, 340 a 350 Fl.

5 Fn SSeM, 118/120pfünd, 195 a 200 Fl., frisher 120pfünd, 190 2 195 Fl.

Gerste, große 110pfünd. 200 Fl., kleine 103/104psünd. 170 a 175 Fl.

Hafer, 73/75pfünd. 109 a 105 Fl.

Erbsen, weiße neue 210 a 215 Fl., graue 200 a 240 Fl,

Wien und Bohnen 195 a 200 Fl. es

Leinsaat, 113/114pfünd. 320 a 360 Fl. p. Last von 565 Schfl.

Fla s, droganer Kron 102 Fl., oberländer Kron 95 Fl.

Hanf, Neinlagen 10 Fl., Schnittlagen 9 Fl., Hecde 5 Fl. i

Talg, Lichtentalg 125 und Secifentalg 11% Fl. pr. Stein v, 33 Pfd,

Borsten, wciße Leck- 15 und 29, graue Leck- 12 und 21, weiße SRULRRE 427, graue Shuhmacher- 325, Kron- 11 und 16 und Brack- 8 Sgr.

Kleesaat, rothe 37 a 4 und alte 25 Sgr.

Thimotheesaat, neue X a 3 Sgr.

Häute und Felle kommen wenig zu Markt, lehtere sind wegen des größeren Verbrauchs in Rußland auch hier sehr knapp geworden und hal- ten fest im Preise, NRoßhäute sind nicht viel hier, und was ankommt, wird mit 3 Nthlr. pro Stück von 17 —18 Pfd. in trockenem Zustande bezahlt. Dagegen sür 18 /24pf. trockene Ochsenhäute 74, 24 /32pf. dito 7, 10 /13pf. trodene Kuhhäute 7% a 8 und für 14/18pf. dito 75 a 7% Sgr. pr. Pfd, Kalbfelle, 18 /30pf. Fleischerfelle 95 und 15,/22pf. dito ohne Köpfe 105 Sgr. 1r, Decher. Schaffelle, ordinaire 45 a 55, dito feine 55 a 65 Rthlr, pr, p00 Stück.

Oele, russ. Hanföl 14, Rüböl 105 und Leinöl 10 Rihlr, pr. Ctr.

Spiritus 9 Nthlr. pr. 9600 % zum Tranëit. Le

Pottasche, Kron- 85, NB, 75 und Brack- 70 Fl, pr, Schiffspfd.

Matten, bastene 20 Sgr. pro 5 Stück. ; ;

Course: London 3 M. 2032, Ansterdam 74 T, 1005. Hamburg 9 W. 444, Berlin 2 M, 995,

Hamburg, 22. März. Getraide-Markt. Weizen hat hier am Playe bei O Zufuhren und in Folge flauer Berichte aus England die vorigen Preise nicht behaupten können, Die feinsten Sorten müssen 1 a 2 Rthlr,, alle anderen aber 3 a 5 Nihlr, niedriger notirt werden, als Anfangs voriger Woche, Zu lehterer Herabseßung sind heute circa 130 Last Weizen gekauft worden. Noggen, bei wenig Handel, knapp preizhaltend, Gerste wurde reichlih zugesührt, und Verkäufe von Bedeutung würden nur zu merklich billigeren Preisen bewirkt weiden können. Hafer, wovon auch einige E angekommen sind, mußte 1 a 2 Rihlr. unter den Bs sen voriger Woche abgegeben werden. Erbsen und Bohnen bedangen be! kleinen Partieen vorige Preise. Wicken flau und mehrere Thaler niedri-

er. —- Für Nappsamen blieben Käufer zu 3 a 4 Nthlr, höperen Preisen als Anfangs voriger Woche. Leinsamen unverändert. Weizenmeh fann man etwas billiger kaufen. Schiffsbrot isst zu vorigen Notirungen zu haben. Lein- und Nappkuchen konnte man billiger laufen,

Jn Getraide ab auswärts ging hier in den leßten acht Tagen sehr wenig um. Mit Weizen, wovon Ende voriger Woche einige Partieen ge- kauft wurden, ist es seitdem flau geworden, ünd war zu den Preisen von voriger Woche nicht zu lassen, Von Roggen wurden nur einzelne Par- tieen zu etwas billigeren Preisen genommen. Gerste flau und 1 a 2 Nthlr, niedriger als vor aht Tagen. Hafer blieb zu den vorigen Preisen reich- lich zu haben. Für Erbsen sind die Notirungen unverändert, Bohnen werden auf vorige Preise gehalten. Wicken flau, Von Buchweizen ing nichts um, Von Rölasamén ist in den lehten aht Tagen wieder Mehreres gekaust und circa 3 Nihlr, höher bezahlt worden als in voriger Woche. Von Lcinsamen blieben Geber zu unveränderten , wohl auch zu eiwas billigeren Preisen, Leinkuchen und Rappkuchen flau und etwas billiger zu abi

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[286 b] A u s zug.

Mit Verweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in exténso inserirten Proflamen vom heutigen Tage werden alle diejenigen, welche an die Verlassen- chaft des verstorbenen Gutsbesißers Carl von Vahl in specie an das dazu gehörende im Greifswalder (L Kreise und Wusterhuser Kirchspiel belegene Gut Gahlfow ) nebst Junventario, Saaten und Aer - Arbeiten rehts- begründete Forderungen und Ansprüche machen zu kön- nen glauben, zu deren Anmeldung und Verification in einem der folgenden Termine, als; / am 2, oder 22. April oder am 10. Mai d. J, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver- meidung der am 4, Juni cr. zu erkennenden Präflu- fion, hiermit aufgefordert.

átum Greisswald, den 9, März 1844, Königl, preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen, (L, S. (gez.) v. Klo t,

[342]

M den Kaise da Justidrathes ‘von N i

] ag des Justizrathes von Normann hier-

n alé Testamentserben des l A mis j dormaligen Gu pers Ern ristop

von Menke auf Prusdorf, werden alle diejenigen, welche

oder aus sonstigem Rechtsgrunde an die

rennen bestellten Vormundschaft . deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der am 19, April, 6. und 24. Mai d. Js3., Morgens 410 Uhr, vor dem Königl, Hofgericht, bei Vermeidung der am 14, Juni’ er. zu erkennenden Prä- flusion, hiermit aufgefordert. ¿L Datum Greifswald, den 13, März 1844, [369] Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Nügen, 8)

Ediktal-Citation.

Der Fleischer Joseph Seiler, welcher im Jahre 1829 Trebniß verlassen und im Jahre 1830 von Schlesien nach Holstein gewandert is, so wie die von ihm etwa zurüégelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer, werden hiermit aufgefordert , sich \chriftlich oder persön- lich binnen 9 Monaten, vom ersten Abdruck dieser Be- kanntmachung an gerechnet, spätestens aber in termino den 23, Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts - Rath Ressel zu melden und weitere Anweisung zu gewärtigen,

Geschieht dies nicht, so wird der 1c. Joseph Seiler sür todt erflärt und sein zurückgelassenes Vermögen sei- ode | nen Erben ausgeantwörtet werden,

Trebaiy, ven 3, März 1844, Königliches Land- und Stadtgericht,

olgènden Termine : 10 Sgr.

(gez.) v, Möller, Praeses.

Breite Str. Nr.

VWalzer. 20 Sgr.

[274]

aus Erbrech| ) assen ast des oben genannten Verstorbenen An- ünd Forderungen machen zu können glauben, Y N Rg und Verification in einem der ib 22, April und 10. Mai d, Js., 40 Uhr, vit'vem Königl. Hofgericht, di Ver- n %, ZUnl er. zu erkenneuden Präklusion, \ den hes eitun- 9. März 1844,

“Mbiler, Prute

0 iy N

Q

sprüche: haben

den auf den Anirag de,

(fs Yai

L R I I T Gt 5a ziza

s siterarische Anzeigen.

E) Wen ist in G, W. F. Müller's Verlag in Berlin erschienen und in der Enslinschen

rdert, Buchhandlung, Breitestr, 23, zu haben:

, Schröder, Dr, Aug. (Ober-Domprediger u, Pro- fessor an der Ritter-Akadémie zu Brandenburg a. d, H.), Die Gustav-Adolph-Stiftung und d e E T E T de Kie

en Linder und vie Wessellung ves prouefen- | ZMUMediat 7 Justiz - Kommission in unserer Zeit. Eine kurze histori-

1 Sie Ben der Gusiav-übolph tiftung dder r

B Berlin,

den, in Berlin vorräthig in der

[379]

jahröschrift 1844, 2es Hest beson- Verfahrens,

ders abgedruckt.) gr. 8. 6 Bog, brosch, . Preis Wer sih mit den ganzen Verhältnissen der G. A. St.

und ihren Zwecken bekannt zu machen wünscht, tzird vollständige Befriedigung in dieser Schrist finden,

So eben ist bei Berra & Hoffmann in Prag

erschienen und ín der F p au tw ei N schen Buch - und Musikalien - Handlung (J. Guttentag), den 29 März d.

I, zu haben :

Labitzky, Joseph, puere-

Op. 85, sür Pianoforte à 2 ms. 15 Sgr., à 4 ms. 20 Sgr, für Orchéster 1 Thlr.

Musikalien zu den billig- sten Preisen bel

Ed. Bote & G. Bock,

uch- u. Musikhdlg.

Jägerstr. 42,

Breslau, Schweidnitzer-Str. No. 8.

Jn Baumgärtner's Buchhdlg. in Leipzig erschien \so eben und ist an alle Buchhandlungen virfendet wor-

Enslinsgwen Buwhhandlg., Breitestr, 23: Gutachten

der Königl, preuß.

über Mündlichkeit

und Oeffentlichkeit des gerichtlichen

Nebst einer denselben Gegenstand betreffenden Stelle aus A General-Bericht des Justiz-Ministers Mühler, gr. 8. brosch, Preis 125 Sgr. -

[289b] Bekanntmachung, : Die Besiger des hierselbst Unter den Linden Nr. 61 belegenen Grandbstücks, die Geschwister Eliy\ch, beabsich- tigen dasselbe aus freier Hand zu verfgufen, und habey mich mit diesem Verkaufsgeschäfte beauftragt z demg: mäß fordere ih Kauflustige auf, 9 in meinem Geschäftslokal (Heiligegeiststraße Ne. fbe: ihre Gebote abzugeben , und bemerke, daß die S anen dingungen täglich bei mir eingesehen werde stontrakts und daß der sofortigen ns des- 0 fein Hinderniß entgegen steht. Berlin, den 21. März 1844, Kreis-Justizrath Der Stadtgerichts-Justiz-Kommissariu®, d Martins !l

[274] B. BoscOo

¡ járz im Jagorschen Saale, wirb Mittwod ben 27; orstellung d: natürlichen Magie U. d, Linden 23, sein nfang präzise 7 Uhr, Billette sind am

L im Gagorshen Lojale u, Abends a, d, Kasse zu haben,

Miss Birch

¡ch hiermit anzuzeigen, dass ihr Zweites Konzert

am Freitag. den 29. März, Abends 7 Uhr, j im Saale de Hôtel de Russ1e

stattsinden wird,

Billets zu numerirten Pläizen à 2 Thlr, sind in der Musikhandlung der Herren Bote & Bock, Jägerstr. No, 42, s0 wie nicht numez rirte Sitzplätze à 4 Thlr. ebendaselbst un Abends an Ter Kasse zu haben,

Sr

[290 b]

beehrt s

Das TOFNReMe nt beträgt: 3 Rthlr. für 4 Iahr. 4 Rthlr. - 5 Jahr: 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. - Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des Iu- uud Rears Gee Bestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Álg. Preuss. Zeitung : Frlicdrihsstrasse Ur. 72.

M T.

Die vierteljährliche Pránumeration diefer Zeitung

Expedition selbs (Fricdrihs-Straße

Berlin, Mittwoch den 27# März

r. 72) gemacht, und jeder inncrhalb der

Anu die Leser.

1844.

beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland. Bestellungen für Berlin werden in dex Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt dur die Stadtpost, schon den Abend * vor

dem angegebenen Datum , frei ins Haus gesandt. Auswärtige, dcs Jn- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern ; wer dies versccumt, kann niht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind. Für einzelne Nummern des Blattes is der Preis 25 Sgr.

Uebrigens is die Einrichtung getroffen, daß Juscrate, deren Aufnahme in den Allgemeineu Anzeiger dieser Zeitung gewünsht wird, an den Wochentagen von Morgens 9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions -Lokale, Friedrichs - Straße Nr. 27S, in Empfang genommen werden. Der Preis der Jusertion beträgt für den Raum einer Zeile 2 Sgr. Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitung, außer gerichtlihen und anderen öffentlichen Bekannt-

machungen der Königl. Behörden , literarishen und Kunst - Anzeigen, auch Familien - Nachrich

finden. Auswärtige haben ihre Inserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen cinzusenden.

Inhalt.

Amtstlicher Theil.

Inland. Erfurt. - Amtshandlungen durch Geistliche einer anderen Kon- nere pi Oppeln. Wirksamkeit der Schiedsmänner, Danzig.

ifffahrt.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München. Reise des Fürsten von Wallerstein. Verleihung eines Lehens an den Minister Abel. Württemberg. Stuttgart, Genesung des Königs. Han- nover, Hannover, Verhandlungen beider Kammern. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Der Herzog von Nassau.)

Frankreich. Fie Das Verhalten des Klerus gegen den Staat. Legitimistische Tendenzen. Briefe aus Paris. (Kammer - Arbeiten: Rekrutirungs - Gesey. Die Stellung der Aueländer in Frankreich in Betreff des Rekfrutirungs-Gesehes.)

Großbritanien und Jrland. Unterhaus. Widerlegung des Ge- rüchts über den Besuch der Königin Victoria in Berlin. Antrag auf freien Handel verworfen, London, Hof-Nathricht, Lord Ashle9's meneme, eli a in Coventry. 2

Niederlaude. reiben aus dem Haag. (Proclamation des Gou- verneurs von Limburg in Betreff der Vermögenssteuer.) M

Belgien. Brüssel. Hofnachriht. Anleihe-Genehmigung im Senat,

Spanien. Madrid. Der Handelsstand von Alicante soll die Blokade- Kosten bezahlen. Erneuerung des „Subsidio-de Comercio.“

Portugal. Briefe aus Lissabon, (Stand der Dinge zu Almeida; Studenten-Aufruhr zu Coimbra.)

Griechenland. Schreiben aus München. (Die Verfassungz Freiherr von Schrenk z Finanziellesz; Patras.) ck

Eisenbahnen. Berlin. Erklärung in Betreff der angeblichen Renta- bilität der Sagan-Glogauer Bahn. Schreiben aus Paris. (Neues Anerbietèn einer Kapitalisten - Gesellschaft, die Eisenbahnbauten in ihrem ganzen Umfange zu übernehmen.)

Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse.

Verein für Geschihte der Mark Brandenburg. Musikalishes. (Konzert der Musikal. Ztg.z Marx's „Nahid und Omar“; Symphonie-Soircez Konzert von Willmers.) Musifalische Morgen-Unterhaltung. Briefe aus Frankfurt a. M. (Theater und Kunst-Notizen.) und Paris, (Ein neuer Quellenfinder)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Lieutenant a. D., Grafen Rudolph Finck- von Fin- denstein hierselbst, den St. Johanniter-Orden zu verleihen ; und Den bisherigen Professor an der Universität in Dorpat, Dr. A. Volkmann, zum ordentlihen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität in Halle zu ernennen.

Der Hof-Architekt Sr. Majestät des Königs, Ober-Hof-Baurath

und Direktor der Schloß-Bau-Kommission, Stüler, ist zum Mit gliede des Senates der Königlichen Akademie der Künste ernannt

worden.

Bekanntmachung, die Auszahlung der- zum 1, Mai 1844 gekündigten 48,000 R thlr. kurmärkisher Schuldverschreibungen betreffend. Die Einlösung der in der fünften Verloosung gezogenen , durch

das Publikandum vom 20. Dezember v. J. zur baaren Auszahlung am 1. Mai d, J. gekündigten kurmärkishen Schuldverschreibungen, im Betrage von 48,000 Rthlr., und die Realisation des zu denselben gehörigen, am 1. Mai d. J. fälligen Zins-Coupons, Serie Il. Nr. 1, soll hon vom 1. April d. J. ab bei der Staats-Schulden-Tilgungs- Kasse, hier in Berlin (Taubenstraße Nr. 30), in den Vormittags- Stunden erfolgen. Den außerhalb Berlin wohnenden Jnhabern solher gekündigten kurmärkfishen Schuldverschreibungen bleibt über- lassen, diese sofort an die nächste Regierungs-Haupt-Kasse, unter Bei- fügung doppelter Verzeichnisse, in welchen die Obligationen nach Littern, Nummern und Geldbeträgen aufzuführen sind, portofrei, zur weiteren Beförderung an die Staats-Schulden - Tilgungs - Kasse, zu übersenden und die Kapital - Beträge bis zum 1, Mai d. J. bei der Regierungs-Haupt-Kasse gegen vorschriftémäßige Quittung in Empfang zu nehmen, da von diesem Tage ab die Verzinsung aufhört.

Berlin, den 21. März 1844.

Haupt =Verwaltung der Staats - Schulden. v. Berger. Natan. Köhler. Knoblauch.

: Bekanntmachung, die Auszahlung der zum 1. Juli 1844 gekündigten 11,700 Rthlr. neumärkisher Schuld =-Ver-

j \hreibungen betreffend.

Die Einlösung der in der fünften Verloosung gezogenen , durch das Publikandum vom 20. Dezember v. J. zur baaren Auszahlung am 1. Juli d. J. gekündigten neumärkischen Iu ES im Betrage von 11,700 Rthlru., ünd die Realisation des zu denselben gehörigen, am 1. Juli d. J, fälligen Zins-Coupons, Serie 1. Nr. 2, soll hon vom 1. Juni d. Ï. ‘ab béi ver Stagts\schulden-Tilgungs-Kasse, hier in Berlin (Taubensiräße Nt. 30), in. den Bvrmittagsstunden erfolgen. Den außerhalb Berlin, wohnenden Jnhabern solcher geküu- digten neumärkishen Schuld - Verschreibüungen bleibt Ss diese sofort an die nächste Regierungs - Haupt'- Kasse, untér Beifügung doppelter Verzeichnisse, in welchen die Obligationen nah Littern, Nummern und Geld-Beträgen aufzuführen sind, portofrei zur weiteren Beförderung an die Staatsschulden-Tilgungs-Kasse zu übersenden und die Kapital - Beträge bis zum 1. Juli d. J. bei der Regicrungs- Haupt - Kasse gegen vorschriftsmäßige Quittung in Empfang zu neh- men, da von diesem Tage ab die Verzinsung aufhört.

Berlin, den 21, März 1844.

/ Haupt - Verwaltung der Staatsschulden. Rother. von Berger. Natan. Köhler. Knoblauch.

Bei der heute angefangenen Ziehung der 3ten Klasse 89ster Königl. Klassen = Lotterie fiel 1 Gewinn von 41000 Rthlr. auf Nr. 81,680; 2 Gewinne zu 400 Rthlr. fielen auf Nr. 3946 und 41,729; 5 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 24,321. 50,850. 53,917. 72,181 und 77,076, und 11 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 751. 2007, 3344. 16,945. 20,023, 31,770, 34,404. 45,466. 52,346. 62,091 und 68,045.

Berlin, den 26. März 1844.

Königl. General-Lotterie-Direction.

Rother.

Dem Kaufmann Adolph Polko zu Ratibor is unter dem 241, März 1844 ein Patent

ten jeder Art, so wie Jndustrie und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

auf eine in ihrem ganzen Zusammenhange als neu und cigenthümlih erkannte Vorrichtung zur Regulirung des Aus=- flusses von Flüssigkeiten auf aht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

PVichtamtlicher Theil.

Inland.

Erfurt, 23. März. Jun einer Bekanntmachung des Königl. Ober-Präsidiums vom 27. Juli 1839 war mit Hinweisung auf den §. 427 Tit. 11 Th. Il. des A. L. R. darauf aufmerksam gemacht worden, daß zur Verrichtung geistliher, dem Parochialzwange unterworfener Amtshandlungen durch Geistliche einer anderen Konfession nicht blos die Staatserlgubniß nachzusuchen, sondern auch das Dimissoriale des kompetenten Pfarrers beizubringen sei. Tele Bestimmung bedarf, wie wir durch eine Bekanntmachung des Königl. cbes - LONMEO im heutigen Amtsblatte erfahren, der Berichtigung, indem eine Verfügung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Me=- dizinal-Angelegenheiten vom 26. Februar d. J. die bezügliche geseh- lihe Vorschrift dahin deklarirt hat, daß bei den erwähnten geistlichen Amtshandlungen weder ein Dimissoriale des zuständigen Pfarrers,® noch die Vorgusbezahlung der Eigen erforderli sei, vielmehr in Ie Fällen der Staats - Kon\ens die Stelle des Dimissorigle's vertrete.

Oppeln, 19. März. Jm hiesigen Departement, welches 15 Kreise mit 900,102 Seelen, mit Ausschluß des Militairs, hat, sind wie das Königl. Ober-Landesgericht zu Ratibor im heutigen Am s- blatte bekannt maht im verflossenen Jahre 1843 durh 617 thätig E Schiedsmänner 11,481 Streitsahen, 1000 mehr als im Zahre 1842, verhandelt worden. Hiervon sind 10,075 durch Vergleich, 343 wegen Ausbleibens der Parteien, 944 durch Ver- meen an die Gerichte, beendigt, und nur 119 noch unerledigt ge-

ieben.

Die Zahl der bei den 617 Schiedsmännern im Jahre 1843 anhängig gemachten Sachen hat sich gegen das Jahr 1842 um 1037, n die Zahl der von denselben gestifteten Vergleiche um 1072 ver= mehrt.

Danzig, 21. März. (B. N. d. O.) Da der Winter ih sehr in die Länge zieht und das Eis noch überall festliegt, so werden wohl noch einige Wochen vergehen, wenn nicht plößlich starkes Thau= wetter eintritt, bevor die Schifffahrt ihren Anfang nimmt. Jm v0o- rigen Jahre um diese Zeit waren shon 89 Schiffe eingetroffen, wäh- rend bis jeßt erst 11 Schiffe eingetroffen sind. Seit dem 24sten v. M, isst gar kein Schiff angekommen.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, Múnchen, 20. März. (A. Z.) Se. Durchlaucht der Fürst von Wallerstein hat, wie versichert wird, Paris bereits ver-

lassen und sich nah London begeben.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg.

Jn der Versammlung des Vereins am 10, Januar 1844 sprach Herr Géheime Archiv-Rath Riedel über die Bearbeitung der Geschichte einzel- ner märkischer Städte durh Einwohner derselben, wozu die Vorlegung von Kunger's Chronik der Stadt Neustadt - Eberswalde Veranlassung gab, So wünschenswerth es danach ist, die Geschichte der Städte durch Einwohner derselben bearbeitet zu sehen, da kein Fremder mit allen Lokal-Verhältnissen so genau bekannt sein und von allen nußbaren Quellen so leiht Gebrauch maden fann, so bedauerlich is es, daß man diesem wichtigen Geschäfte oftmals nur solhe Kräfte \\ch unterziehen sieht, welhe der Auf- gabe keinesweges gewachsen sind, Hiernächst gn ein Schreiben des Kö- niglichen Historiographen der Mark Brandenburg, Herrn Prof. De, Preuß, ein, worin derselbe dem Vereine anzeigt, daß Geschäfte ihm, wie bisher, auch für die Zukunft keine Aussicht gönnen, für die Zwecke des Vereins thätig zu sein, und wonach derselbe daher aus dem Bereine ausscheidet." Herr Direktor von Ledebur legte sodann der Versammlung eine Anzahl brandenburgischer Original-Urkanden vor, die si bisher in seinem Privat- besiße befanden und von ihm dem Vereine zum Geschenk gemacht wurden. Herr Geheimer Archivrath R iedel berichtete über die sogenannte Sarg- Prozession, welche früher bei dem Absterben von Landesherren in allen größeren Städten der Mark Brandenburg gehalten zu sein eint, namentlich noch beím Tode Königs Friedrih Wilhelm l. zu Stendal, Neu- Ruppin und an anderen Orten gehalten wurde. Es wurde gewünscht, daß dieser Gegenstand durch Mittheilun en aus den einzelnen Städten näher aufgeklärt werde, wozu die Aften dei Magistrats-Registraturen das Material wahrscheinlih darbieten werden. Herr Direktor Odebrecht trug den Plan eines seit längerer Zeit von ihm vorbereiteten Werkes vor, über die Vor- und Familien -Namen, die in brandenburgischen Urkundén genannt werden, und theilte mehrere Fragmente des Werkes als Proben mit, die den Wunsch der Ausführung des Unternehmens rege machten. Zuleht wurde noch, als Mittheilung des Herrn Ober-Ceremonienmeisters Baron v. Stillsried, das N einer P Urkunde" der dritten Gemahlin Eberhard's 1V.,

rafenz u Württemberg, einer Tochter des D von Nürnberg, Jo-

hann's 111, vom Jahre 1421, zur Ansicht vorgelegt, Jn der Versammlung

vom 14, Februar trug Herr Direktor Odebrecht eine Abhandlung über die Wiedererhebung des niederen Adels in der Mark Brandenburg in Folge des dreißigjährigen Krieges vor, als Fortseßung eincs früheren Vortrages, worin die Gefahr gänzlichen Verfalls, welcher dieser Stand sich vor dem dreißigjährigen Kriege zugeneigt hatte, nachgewiesen war. So- dann legte Herr Baurath von Quast mehrere Zeichnungen und Grund- risse der Kirche des heiligen Bluts .zu Wilsnack, so wie der Marien- Kirche zu Prenzlau vor, indem er neben anderen Erörterungen namentlich auf die Aehnlichkeit aufmerksam machte, die in baulicher Hinsicht zwischen dem Kirchen - Gebäude zu Wilsnack, dem Dome zu Stendal, der Marien- Kirche daselb und dem Chor der Stephans-Kirche zu Tangermünde besteht. Herr Geheime Archivrath R ie del legte die vom Herrn Dr. Kampe ein- gesandte Juschrist einer Glocke der Kirche zu Wuthenow bei Neu - Ruppin vor, welche sich als nicht lesbar darstellte. Aus ciner Mittheilung des Herrn Lrt Otte zu Fröhden wurde auf eine Glocke des Dorfes Storkow zwischen

cißenfels und Freiburg an der Unstrut aufmerksam nag, auf welcher ein run- des Siegel mit der Jnschrift abgedruckt is Sigillum domine Agnetis Dei gratia Comitisse de Lindowe, während das Wappen rechts den gräflich lindowschen Adler und links die anhaltschen Balken zeigt. Es fragt sich, wie die Gräfin Agnes von Lindow, welche um die Mitte des 14ten Jahr- hunderts lebte und eine geborne Fürstin von Anhalt war, zu der hierin dokumentirten Seponuns zur Kirhe des Dorfes Storkow kam. Zulept wurde noch eine Abhandlung des Herrn Prediger Ballhorn zu Oranien- burg über den Ursprung von Oranienburg (Bößgow) und Neumühl und über die Gränze des vom Markgrafen Albrecht dem Bären erworbenen Gebiets in dieser Gegend vorgetragen. Jn der Versammlung vom: 13, März legte Herr Geheimer Ar o Riedel die vom Herrn Dr. Otto zu Gießen mitgetheilte Abschrift der in der dortigen Bibliothek befindlichen Sragmente alter brandenburgischer Geschichts\chreibung vor. Derselbe for- derte die Versammlung auf, das von einem Gliede der von Rohrschen Fa- milie n rente Unternehmen der Bearbeitung einer von Rohrschen Fami- liengeschichte durch Mittheilungen zu fördern. Dann wurde eine von dem Domherrn Freiherrn Gans, EdlenHerrn zu Putlih auf Pankow, ein- gesandte Abhandlung über Burgwälle in der Priegnip vorgetragen. Ein vor kurzem unter der umsichtigen Leitung des Orloschulzen Keindorf zu

Ebendorf bei Magdeburg aufgedecktes heidnishes Grabmal , dessen Jn-

halt der dortige Pfarrer Leopold dem Königlihen Museum vLa- terländischer Alterthümer hierselbst überlassen hat, gab dem Herrn Direk- tor von Ledebur Veranlassung, über die Bedeutung desselben sih auszu- sprechen und den Umstand als merkwürdig herauszuheben, daß E Stelle im Munde des Volkes Angelh o ch gena werde. Zuleßt wurden vom Herrn Direkior Odebrecht noh einige Untersuchungen über alte märkische Personennamen vorgetragen, : R,

7

Musikalisches,

Konzert der Musikalishen Zeitung. Marx*s „Nahid und Omar“. Symphonie-Soiree, N

Das zweite Konzert, das für die Abonnenten der Berliner Musi- kalishen Zeitung am sten im Jagorschen Saale staitsand, erfreute sich einer zahlreichen, glänzenden Zuhörerschast, unter welcher auch die ersten künstlerischen Notabilitäten unserer Residenzstadt nicht sehlten. Das Bestreben der neuen Zeitung selbst: neben gehaltoollen, mehr den Musikern von Fach gewidmeten sogenannten leitenden Artikeln auch unterhaltende, das musik- dilettirende b lar «g amüsirende Aufsäße u. \. w. zu liefern, kann als ein sowohl im Juteresse des Verlegers, der Musiker, als der Dilettanten nur zu billigendes und, wie es den Anschein hat, auch als cin durch gekröntes Unternehmen bezeichnet werden. Eben so anerkennungswerth_ e gute Ab- sicht derselben, sungen Künstlern von Talent durch Vorträge eigen e mposí tionen u. st, w, in den von ihr zu gebendén Konzerten nhei öffentlich hören zu lassen, und dergestalt auf ihre fernere Ausbild einzuwirken, So machten wir diesmal die Bekannischast eines Quartetts von Fans, das von guten Studien und Talent zeigte, indem darin bei d Streben nach einheitsvoller Durchführung manche interessante : tauchten, wie z. B. das hübsche Scherzo bewies. Herr V eigenen Compositionen eine Etüde von Henselt auf de

gte guten Anschlag und brillante \ n einem Andante- und Rondo von gen bekundete,