1844 / 87 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ortugal. g i ¿rz Von Almeida nichts Neues, was au A Lissabon, 9; Mä. Öinge daselbst schließen ließez Graf

; Ï der Lage der ; y eine Veränderung mit O Seinigen, die man jeßt auf 1300 Mann

Bomfim I E plahe, die Generale der Königin halten denselben

angie blossen, obne etwas Ernstliches dagegen unternehmen zu können,

bis die von hier und Porto für sie abgeschickte M bei ihnen eingetroffen sein wird. Dies fann aber bei dem Zustande, in dem sih die Straßen befinden, noch an vierzehn Tage dauern. Unter= dessen sind der Regierung durch den Telegraphen Nachrichten über neue zu Coimbra ausgebrochene Unordnungen zugekommen. _Bekannkt-= lich war von Coimbra schon vor Ausbruch der aufrührerischen Be- wegung unter dem Aten Dragoner - Regimente zu Torres novas eine etwa 450 Unterschriften tragende Adresse an die Königin eingelaufen, worin die Entlassung des Ministeriums Costa Cabral ver= langt wurde. Daß die Unterzeichner jener Adresse bereitwillig zu Un- terstüußung des jeßigen offenen Aufstandes die Hand bieten würden, sobald sie dies ohne allzu offenbare Gefahr könnten, unterliegt keinem Zweifel, da sie denselben Zweck verfolgen, wie der Aufstand unter Graf Bomfim. Jndeß haben sie bis jeßt niht gewagt, offen hervor= zutreten, sondern sie scheinen die Studenten der Universität daselbst bearbeitet zu haben, daß diese sih an die Spiße der Bewegung stell- ten, was Jhnen aber auh nur theilweise gelungen zu sein scheint, Das Diario do Governo von heute bringt zwei telegraphische Depeschen, nämlich:

„1) Der Gouverneur von Coimbra an Se, Excellenz den Minister

des Jnnern.

Ein kleiner Theil der Studenten hat sich diesen Morgen (am 8ten) um halb 4 Uhr empört. Die Abtheilung des 14ten Jnfanterie-Regiments und die Kavallerie-Eskadron der Sicherhcits-Wache haben sih unverzüglich ver- einigt, und nach einem Gefechte, das einige Zeit dauerte, haben die Ne- bellen in verschiedenen Nichtungen sich zerstreut, mehrere Waffen in der Ge- walt der Truppen zurüclassend. Elf Uhr Vormittags, die Stadt is jeßt ruhig.“

"D Joseph Pereira, Kommandant der Telegraphenlinie zu Coimbra an den Herrn General-Direktor der Telegraphen.

Dieser Telegraph i} diesen Morgen (am S8ten) von einigen Rebellen angegriffen worden. Sie haben alle Geräthe mitgenommen, und dann sich geflüchtet, nur mit Zurücklassung der Augengläser, Wörterbücher und der Papiere.“

Es fragt sich nun, ob diesem ersten Versuch nicht noch andere gefähr- lichere folgen werten, und ob die Behörde dort die nöthige Wachsamkeit und Energie entwickeln wird, denselben vorzubeugen.

Wie auch hier die Mißvergnügten insgeheim ihre Thätigkeit fortseßen und Verbindungen mit den Aufrührern in den Provinzen unterhalten, und wie sie troß des Belagerungsstandes noch keinesweges ganz entmuthigt sind, dafür spricht neben manchen anderen Thatsachen die Kühnheit, mit welcher noh vorgestern erst folgender Anschlag an den Straßenecken in zahlreihen Exemplaren angeheftet wurde, unter der Ueberschrift: Offizielles Bülletin:

„Die Guerillas von Midoes, Mocinenza und Fascoa (drei in der Nähe von Almeida gelegenen Orten) sind organisirt und befehligt durch Patrioten, die fest entschlosscn sind, die Sache der Freiheit zu vertheidigen. Die Gue-

rillas von Midoes, welche sich zuerst organisirt haben, bestehen aus 300 Mann Infanterie und Kavallerie ; die beiden anderen zählen ungefähr 4—500 Mann.

Die Streitkräfte des Grafen Bomsim bestehen jeyt aus dem vollständigen 12ten Infanterie - Regiment, dem 2ten Jäger - Regiment, 2 Schwadronen Reiterei, 800 Mann mobilisirter National-Garden und vier Stücken Ariil- lerie. Die ganze Bevölkerung von Almeida ist unter den Wassen und von dem lebhastesten Enthusiasmus beseelt.““

Schon gestern brachte das offizielle Diario do Governo cine Widerlegung der Angaben dieses sogenannten offiziellen Bülletins, das natürlih auf Befehl der Behörde sogleih überall, wo es ange- schlagen war, abgerissen worden war. Das Díarío sagt, und ih glaube, daß es volle Glaubwürdigkeit verdient, die angeblichen Gue=- rillas seien nirgends erschienen; Bomfim hatte die Bildung derselben wohl anbefohlen, allein mehrere seiner Briefe zu diesem Zwecke sind befanutlih der Regierung in die Hände gefallen, welhe hon vor mehreren Tagen, wie ih Jhnen auch schon gemeldet zu haben glaube, die Thatsache veröffentlichte. Ferner sagt das Diario, das 12te Jnfanterie- Regiment unter Bomfim sei keinesweges vollzählig, 300 Mann desselben unter dem Obersten Caldeira stehen der Königin treu zu Guarda, und die Abtheilung des 2ten Jäger = Regiments bei den Rebellen erreiche kaum die Stärke von 100 Mann, die mobilisirten

National-Gardisten aber betrügen keine 150 Mann. Das Lebtere ist niht minder wahrscheinlich, da es meist nur National - Gardisten der fleinen Stadt Almeida sind, deren ganze Bevölkerung faum einige Tausend Seelen beträgt. Man mag hiernach auch über den wahren Werth des leßten Sabes des sogenannten offiziellen Bülletins der Rebellen urtheilen, worin mit pomphasten Worten angekündigt wird, daß jene ganze Bevölkerung unter den Waffen stehe und von dem lebhaftesten Enthusiasmus beseelt sei,

Noch eine Bemerkung glaube ih beifügen zu müssen, die für die Beurtheilung der Operationen der Generale der Königin gegen die Rebellen niht ohne Bedeutung sein dürfte. Sie erinnern si, daß auch in meinen eigenen Berichten eine große Anzahl von Regimen- tern zu Fuß und zu Pferde genannt worden sind, welche unter den Befehlen der Generale der Königin gegen die Rebellen gezogen sind, Dies könnte eine irrige Meinung von der Stärke der diesen Genera- len zu Gebote stehenden Streitkräfte veranlassen. Man darf sich un- ter den portugiesischen Regimentern nicht solche von der Stärke den- fen, wie etwa die französischen. Die portugiesischen Regimenter be- stehen zum größten Theile nur aus fleinen wirklich unter den Waffen stehenden Abtheilungen. Wenn man die große Anzahl von Regimen= tern aller Waffengattungen , aus denen die portugiesische Armee be- steht, mit der wirklichen Gesammtstärke derselben zusammenhält, so wird man leiht ermessen, wie stark die einzelnen Regimenter scin können.

A Lissabon, 12. März. Die vorgestern der Regierung zu- gekommenen Depeschen aus Coimbra vom dortigen Civil-Gouverneur geben über die unruhigen Austritte daselbst das Nähere. Jch be- \hränke mich für den Augenblick auf die Notiz, daß bei dem Ge-= fehte, das zwischen den Soldaten und den aufrührerishen Studenten

stattfand, von den ersteren zwei, von den leßteren drei shwer ver- wundet worden sein sollen. Ein noch unverbürgtes Gerücht will wissen, die Studenten, welche am 8ten zur Flucht aus der Stadt gezwungen wurden, seien darauf durch Leute aus der Umgegend ver- stärkt, und von einem Theil der Einwohnerschaft der Stadt selbst begünstigt, in diese wieder eingedrungen, hätten nah einem hißigen Gefechte derselben sich bemächtigt, und nun ihrerseits die Truppen Un derselben genöthigt, Allein da hier offenbar eine fen ded Que ip sich die Ausstreuung von Nachrichten zu Gun- Gexrü standes zum förmlichen Geschäft macht, so ist auch diesem

Ge hte, das offenbar aus derselben Quelle kommt l i

\auben beizumessen: mmt, nux schr wenig

„_ Die Jusurgenten halten \i i j ;

ihnen \o l ih noch immer in Almeida, und es soll

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lih no lange nicht zur R diese sechs Geschüße reichen natür-

Lac Befestigungen R ia } 20s Planes M e G sehr

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Tapferkeit seiner Truppen rechnen könnte, selbst ohne daß er 4 Ar

tillerie zum Brescheschießen bedürste, nux geringe Hindernisse entge=

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genzuseßen vermöchten. Ueber die Stärke der Insurgenten fehlt es noch immer an bestimmten Nachrichten, obwohl sich als ziemli sicher annehmen läßt, daß sie zahlreicher sind, als das offizielle Diario hier zugestehen will. Dieses Blatt versichert auch, Graf Bomfim habe, da sein Versuch, den Duro zu überschreiten und in die Pro- vinz Tras os Montes einzudringen, gescheitert sei, an die spanischen Behörden die Anfrage gestellt, ob man ihm erlauben werde, mit sei- nen Truppeu die spanische Gränze zu überschreiten, um dann auf spa- nishem Gebiet über den Fluß zu gehen und auf das portugiesische Gebiet zurückzukehren ; aber die spanische Regierung habe abshlägig geantwortet, was, wenn die Anfrage wirklich gestellt wurde, eine arge Verblendung des Grafen Bomfim über seine Stellung und die der | beiden Nachbar-Regierungen zu einander bewiese. |

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Griechenland. |

© München, 20. März. Noch manches Junteressante ist nach | und nah über den Inhalt der vorgestern hierher gelangten Briefe aus Athen vom 5. März allgemeiner bekannt geworden. Aus einer sonst gut unterrichteten Quelle erfährt man, daß die Entschließung König Otto's auf die seiner Erwägung und Annahme vorgelegte Ver= fassung sehr bald, höchst wahrscheinlich spätestens bis zum 12. März, erfolgt sein dürfte, in welchem Falle wir mit der nächsten griechischen Post von derselben schon Nachricht erhalten würden. Es wird hin=- zugefügt, daß in der Königlichen Umgebung verlautet habe, die von Sr. Majestät zu treffenden Abänderungen dürften sich auf nur sehr wenige Punkte beschränken. Die Art uind Weise derselben im voraus zu bezeichnen, muß zwar immer als gewagt erscheinen, indessen {cheint als gewiß angenommen werden zu dürfen, daß sie niht nur in keiner

Beziehung zu irgend einer Mißstimmung unker den Griechen Ver=

anlassung geben, sondern der hellenishen Nation vielmehr nur neue

Beweise von der Königlichen Hingebung für ihr wahres Wohl ge-=

währen werden. Was die Verfassungs Bestimmung über das Glau-

bens - Bekenntniß des Thronerben betri, so wird einer vorläufigen, | jedoh sehr wahrscheinlihen Annahme zufolge in der Königlichen Ent- schließung auf dieselbe nur in so weit Rücksicht genommen werden, als | sie auf die unmittelbaren Leibeserben Sr. Majestät Beziehung hat. | Die Mission des Baron von Schrenk war in den leßten Tagen |

vor dem Abgang der Post der Tagespresse mehr als früher ein Ge- |

genstand der Beachtung und fing an, zugleich mit jener des Für=- |

sten von Wallerstein besprochen zu werden. Da sich eigenthüm- |

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liherweise das Gerücht erhielt, es handle sich vorzugsweise um die Erwirkung eines Anlehens für Griechenland, so hatten selbst die Blât- ter der Fortschritt und der Nation al einige beifällige Worte, auf die sie sih sonst nur wenig verstehen.

Nicht unerwähnt glaube ich lassen zu dürfen, daß es der Regie- rung in der jüngsten Zeit in Folge eingegangener Rückstände möglich geworden war, auch ihrerseits verschiedenen Verbindlichkeiten nachzu=- fommen. Auch diejenigen gegen die Civilliste, welche seit sechs No= naten unerfüllt geblieben waren, konnten demgemäß wieder pünktlich bedacht werden.

Aus Patras wird von deutschen Kaufleuten gemeldet, daß man immer noch hoffe, es werde Alles ins alte Geleis der Ordnung und Gesetzlichkeit zurückkehren. Doch hatte dort der von der National Versammlung am 24, Februar gefaßte Beschluß über die Lebensläng lihkeit der Senatoren-Würde neuerdings wieder einen nichts wemger als guten Eindruck hervorgebracht, und die Oppositions - Artikel der athenischen Zeitungen wurden mit Begierde gelesen.

Eisenbahnen.

Berlin, 26. März. Jn der hiesigen Vossischen Zeitung vom 23sten d. M. findet sth ein mit „Eingesandt‘“ bezeichneter Artikel, worin es heißt: „Die in dem Prospekte der Sagan-Glogauer Eisen bahn erwiesene Rentabilität von circa 9 pCt. Reinertrag müsse cine unbestreitbare Wahrheit sein, weil diese Rentabilität in dem statistischen Büreau des Finanz-Ministeriums geprüft, und als begründet erachtet worden sei.“

Wir sind auf offiziellem Wege ermächtigt, hierauf zu erklären, daß das Königliche Finanz-Ministerium, bei welchem übrigens ein statistisches Büreau gar nicht eingerichtet is, über dic Rentabilitäts- Berechnung für die Sagan-Glogauer Eisenbahn sich nirgends irgend- wie ausgesprochen hat, und die Behauptung, daß von demselben die Annahme eines Reinertrags von circa 9 pCt, als. begründet erachtet worden, durchaus unwahr is. Bei der Unsicherheit aller solcher Rentabilitäts-Berechnungen befaßt sih das Königliche FinanzckMini- sterium überhaupt gar nicht damit, ein Urtheil darüber abzugeben, inwiefern die den Eisenbahn-Projekten zu Grunde gelegten Berechnun- gen über den zu gewärtigenden Reinertrag für zutreffend oder für unbegründet anzunehmen sein möchten. Es darf daher auch aus der Konzessionirung eines Eisenbahn-Unternehmens keinesweges gefolgert werden, daß die von dessen Begründern angenommenen Ergebuisse in Betreff der Rentabilität der Bahn als richtig anerkannt wären,

A Paris, 21. Münz, Eine Gesellschaft von französischen, englishen und holländischen Kapitalisten, an deren Spihe Herr Jacques Laffitte steht, hat der Regierung ein Darlehen von 500 Millionen angeboten, um dieselbe in den Stand zu seven, das französische Cisen- hahnneb, mit vollständiger Beseitigung der Actien-Compagniecen, aus= c{ließlich für Rechnung des Skäätes auszuführen. Die Kapitalisten- Gesellschast erbietet si, die fraglihe Summe von 500 Millionen binnen zehn Jahren oder auch, wenn die Regierung es verlangt, binnen kürzerer Frist aufzubringen, und sie nimmt an, daß mit Hülfe derselben vorausgeseßt, daß der Staat mit anderweitigen Mitteln seinen hon durch das Gesez von 1842 vorbehaltenen Antheil an

den Bau der Eisenbahnen bestreitet 3600 Kilometres oder etwa 900 französische Wegstunden Eisenbahnen gebaut werden fönnen. Herr Laffitte und Comp. verlangen für das angebotene Darlehen 1) die Verzinsung mit drei Prozent; 2) während eines Zeitraums von 25 Jahren, von der ersten Zahlung an gerechnet, eine Prämie von 1 Centime per Kilometer für jeden Reisenden und für jede Tonne Waaren. 3) Wenn die Zahl der Reisenden und der Tonnen Waa- ren per Kilometer, eins in das andere gerechnet, auf der ganzen Aus- dehnung der jeweils fahrbaren Eisenbahnen täglih tausend über= steigt, so wird die Prämie für dieses Mehr auf die Hälste herabge- seßt. 4) Das vorgestreckte Kapital wird von 1860 au binnen 25 Jahren in 25 gleichen Theilen zurückgezahlt. Die jeweils heimzuzah-= senden Obligationen werden durch das Loos bestimmt, aber die Jn- haber derselben fahren fort, ihren Antheil an der Prämie bis zum Ablauf des für die leßtere festgeseßten Zeitraums zu beziehen. Die Gesellschaft verlangt überdies, daß ihr die Einnahmen der Eisenbah= nen als Pfand für ihre Forderungen zugewiesen werden.

Um über die Annehmbarkeit oder Unannehmbarkeit dieses Antra=- ges zu urtheilen, muß man vor allen Dingen die Formeln, in weichen die Herren Laffitte und Comp. ihre Bedingungen ausgesprochen haben, auf Zahlen zurückführen. Die Centime von jedem Reisenden und jeder Tonne Waaren, welche 1 Kilometer auf der Eisenbahn zurüdlegen, steigt mit 1000 Reisenden und Tonnen Waaren schon auf 13,140,000 ör, so daß die Kapitalisten-Gesellschaft also, 15 Mill, Zinsen eingerednet,

sobald der Verkehr die Zahl 1000 erreicht hätte, eine jährliche G nene

von 28,140,000 Fr., oder etwa_ 55 pCt. ihres vorgeschossenen Kapitals,

beziehen würde. Dies Verhältniß estaltet sich aber noh günstiger mie /

Gesellschast, wenn man bedenkt, daß die Zahlung der vollen

bis zum Ende der’ stipulirten 25 Jahre fortdauern soll, auch nah- dem die allmälige Rückzahlung des Kapitals begonnen hat, Dem-= nah scheinen die Bedingungen der Herrn Laffitte und Comp. sehr lästig, wenn man annimmt, daß die Zahl der Personen und der Ton- nen Waaren, welche die französischen Eisenbahnen befördern, täglich die Zahl 1000 für jede Viertel - Wegstunde erreichen werde. Daß diese Zahl in einem bedeutenden Maße überschritten werde, halten wir nicht für wahrscheinlih. Wenn der Waaren-Transport guf den Eisenbahnen die größte denkbare Ausdehnung erreicht, jo fann die Zahl der Tonnen, nach allen bisherigen Erfahrungen, doch niemals die Hälfte der Reisenden übersteigen, und die Zahl der leßteren is bis auf den heutigen Tag auf allen französischen Eisenbahnen weit davon entfernt, das Verhältniß von 1000 auf jeden Kilometer zu erreihen. Gleihwohl sind, wie gesagt, auch bei einer mäßigen Ver- anshlagung des Verkehrs, die von den Herren Lafitte und Comp, verlangten Vortheile noch immer o groß, daß der Staat gewiß hon deshalb Bedenken tragen würde, auf den ihm gemachten Vorschlag einzugehen. Dazu kommt, daß eine auf die angeführten Bedingungen abgeschlossene Anleihe von 500 Millionen augenscheinlich dem Bör- senwucher cin unermeßliches Feld eröffnen müßte, welches von pfiffiger Speculation auf Kosten der fleinen Kapitalisten und zum großen Schg- den der billigen Vertheilung des öffentlichen Wohlstandes ausgebeu- tet werden würde. Dicse Gründe haben ein um so größeres Gewicht, als der Staat zur Ausführung der Cisenbahn-Unternehmungen mit eigene! Kräften gar nicht nöthig hat, ein der Gesammt - Summe seiner ver: muthlichen Auslagen gleich oder nahe fommendes Kapital auf einmal zu finden, indem es ihm vielmehr leicht sein wird, nah Maßhabe des Fortschreitens der Unternehmung mit jedem Jahre die Geld ttel auf- zubringen, sei es durch Anleihen oder auf anderem Wege, die er für das folgende Jahr gebraucht.

Zandels- und HLôörsen - Nachrichten. Berlin, 26. März. Die Stimmung für sämmtliche Fonds und be- sonders für Köln - Mindener, Hamburger, Niederschlesische und alle Quit- tungsbogen war heute sehr günstig, und erfuhren diese, wie sämmilige Actien bei schr umfangreichem Geschäft, cine beträchtliche Steigerung. Jui Oesterreichischen Effekten war das Geschäft unbedeutend nund in den Coursen keine Veränderung. erli er Br

Den 26. März 1844.

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 92, März. Niederl, wirkl. Sch. 575. 5% do, 100,

5% Span. 215. 3% do. 36%. Pass. 6% Ave ZinsI, 71, Preuss Pr. Scb. —. Pol. —. Oesterr. 109. 4% Russ. Wope 907.

Antwerpen, 2L. Mürz Zinsl. —. Neue Anl. 21%. Z

Frankfurt a. M., 23, März. 5% Met. 1147. Bank - Actien M obne Div. p. ult. 2017. Bayr. Bank-Actien 692 G. Hope 90% G. Stiegl. 90% ©. Int, 57%, Poln. 300 Fl. 95%. do. 500 Fl. 99%. do. 200 Fl. 3256.

P aris, 21. März. 5% Rente fin cour. 122. 60. 3% Rente fin cour, 63. 5% Neapl, au compt. 102. 65. 5% Span, Rente —. Pass. Of. o!

W ien; 22. März. 5% Met. 1115. 4% 1003. 3% 77%. Ao Anl. de 1834 149. de 1839 132. Bank-Actien 1636. Nordb, 1465. Gloggn 111. Mail, 109%. Livorno. 1025. Pesth. 105%. E

gönigliche Schauspiele. -

Mittwoch, 27. März. König Lear, Trauerspiel in“ Abth., nach Shakespeare. (Herr Döring: König Lear, als Gastronfe Königsstädtisches Theater i

Mittwoch, 27. März. (Italienische Opern-Vorstellung.) Von O O s A tis „estro Mozart. Hierauf: Giovanni. Opera in 2 Alti Musiíca del Mac vtischen Nebelbilden Vierzehnte Vorstellung von Professor Döbler S op ischen A und zwar: 1) Das Schloß und die Stadt Itri in Jtalien. 2) LA

A Zaal der Fünfhundert im Dogen-

Ä ; Bur in Wien. 3) Der Saal :

D O D ird St. Maria und der Tempel de! Vesta in Cosmedien, 5) Eine Seceansicht bei Edinburg (bei Mond beleuchtung). 6) Parga Albania n der europäischen Türkei, 01 D Innere der Hof=- Kirche in München. 8) Hin-kan shan R H Die Bergstraße von Romelio ‘in der europäischen Türkei, 40) Aeußere Ansicht der St. Agnes-Kirche in Rom. 11) Die Kirche In heiligen Grabe in Jerusalem, 412) Stolzenfels am Rhe, _13) L olche Ansicht bei Winter= und Sommerzeit, 414 Ein Segelschiff A 25 » E Mondbeleuchtung. Zum Schluß: Teusfeleien, Optische g ade "6 Schattenbildern, als kleine Zugabe. i p Anfang dieser Vorstellung is ausnahmsweise um 6 Wt. Die Kasse wird um 9 Uhr geöffnet, ; i ¿n

Herr Professor Döbler wird vor seiner Abreise nur noch

Vorstellungen geben. e j Oeffentliche Aufführungen.

Mittwoch, den 27. März, Abends 7 Uhr, im Saale der Sing- Akademie: Vierte Symphonie-Seiree (zweiter Cyclus) der Königl. K9° pelle. 1) Symphonie von Mozart (D-dur). 2) Ouvertüre zur Vestalin, von Spontini. 3) Symphonie mit Schluß-Chor über Schiller's Obe: „An die Freude“ von L, van Beethoven.

Verantworilicher Nedacteur Dr. I+ W. Zinkeisen,

29.

Gedrut in der Deer en Geheimen Ober- Hofbuchbruderel 9 Beilag?

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Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München, Der wittelsbacher Palast, S Siegeshalle, Feldherrnhalle, Geseßgebungs-Kommission. t Mechanische Spinnerci. Oldenburg. Oldenburg. Der Mäßig- feits - Prediger Se‘ing. Freie Städte, Schreiben aus Franfk-

¿ furt a. M. (Politische Flüchtlinge z Vermischtes.)

Nußland und Polen. St, Petersburg. Ordens-Verlcihungen für

Æ ausgezeichnete Dienste in Kaukasien. j

Fraukreich, Paris. Urtheile der Presse über die Reden in der Dis- kussion der geheimen Fonds, Schreiben aus Paris, (Die religiöse

I Proge: E E die geheimen Fonds.)

S iem. Nom. Wechsel cini i d

N L: cchsel einiger Legaten. Ausrüstung von Ancona

Einspruch der Nepublik Neu-Granada gegen die Durchstehung des Jsthmus von Panama, i N

Eifenbahnen. Briefe aus Frankfurta. M. (Main-Neckar-Bahn.) _und aus dem Haag. (Bahn von Aachen nah Mastricht.) e

Handels- und Börsen - Nachrichten. Breslau, Magdebur Hamburg und Hull, Marktbericht, i F

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 19. März. (A. Z.) Se. Majestät det König haben am 14ten d, auszusprechen geruht, daß der für die Civilliste erbaut werdende neue Palast die Benennung „Wittelsbacher Palast“ haben solle. Die betreffenden Stellen sind hiervon, der Nach= achtung wegen, durch besonderen Erlaß in Keuntniß geseßt worden.

: Or M) Dié „„Siegeshalle welche am Ende unserer Lud-= wigsstraße erbaut wird, so wie die am Anfange dieser Straße im Bau begriffene , Seldherrnhalle“, is bereits so weit gediehen, daß der ganze Grund bereits heraus8gemauert ist, und nunmehr an dem Bau oberhalb der Erde begonnen werden kann. U vou Sr. Majestät dem Könige zur Geseßge= unga imission berufenen K. Beamten und Professoren sind, um ibrem neuen Berufe ganz obliegen zu können, ihren bisherigen Func- tionen auf ein Jahr enthoben. Professor Dr. v. Bayer ‘nimmt daher auch schon au den gegenwärtig am Schlusse des Semesters bei der M, Universität stattfindenden Prüfungen nicht Theil.

_ Ein Schreiben aus Bayreuth besagt, daß dort eine mechanische Spinnerei im großartigsten Style erbaut werden soll, bei welcher sid der Staat betheiligen würde. : A

E Oldenburg. Oldenburg, 19. März. (B. Z.) Die Thätigkeit des (mehrfach in öffentlihen Blättern erwähnten) Kaplans Seling in unserem Münsterlande wird fortwährend mit dem besten Erfolge ge- frönt. Seling is auch ganz der Mann für das Volk. Seine schlich= ten Sitten, sein gemeinfaßliher Vortrag, die freudige von ungeschick= ter Eiferglut ferne Begeisterung für seine Sache, bewegen Tausende das Gelübde der Mäßigkeit in srine Hände niederzulegen. Jm ge- sellschastlihen Kreise zeigt er sich ungezwungen und lebensfroh, und weiß durch seine herzansprechenden plattdeutschen Gedichte die Gemüther für sich einzunehmen, Man erwartet Seling auhch in unserer Stadt, doch sieht man hier nicht so glänzenden Erfolgen, wie auf dem Lande, ertgegenz eine Meinung, die wir, da wir die Macht seines Wortes in der Nähe gesehen haben, nicht theilen können. Sollte der Mäßig - feits-Verein künftig in ganz Deutschland, so wie bei uns an Mitglie= derzahl, gewinnen, dann dürfte bald Luthers Vorwurf, „die Deut= schen sind zu sichere und versoffene Leute ““, in der leßten Hälfte des Sabes als auf unsere Zeit niht mehr passend bezeichnet werden.

FreieStädte. XX Frankfurt a. M., 22. März, Der sich vor kurzem vor den hiesigen Gerichten freiwillig gestellte Wilhelm Neuhoff von Bonames, der, wegen politischèr Vergehen, auf flüchtigem Fuße gewesen, ist von dem Appellgtionsgericht zu drei Monat Gefängnißstrafe verurtheilt worden und hat seine Strafe auch alsogleih angetreten, Wie man vernimmt, sollen sih noch mehrere von hier gebürtige politishe Flüchtlinge zurücsehnen und E ihrer Vergehen wegen, einer allenfallsigen Strafe unterwerfen wollen.

O UERE Rabbiner der hiesigen jüdishen Gemeinde, Dr. Stain, i} hier angekommen und wird demnächst in Amt und Pflicht genommen werden. Wie es heißt, is die orthodoxe Partei mit der Berufung dieses Theologen wenig zufrieden, und Herr von Rothschild soll ih selbst bewogen finden, seine Dotation für den Bau einer neuen Synagoge zurückzunehmen. Dagegen soll von der jüdischen Gemeinde ein Versorgungshaus erbaut werdenz auch schreitet der Bau der jüdischen Realschule, der großartig wird, voran.

Die vor dem Kreisgerichte zu Alzey stattgehabten Verhandlungen in der von Haberschen Duellsache erscheinen hier in der Buchhand= lung von Karl Jügel vollständig im Drucke.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 19. März. Se. Majestät der Kaiser hat dem General-Lieutenant Gurfo Ik, Befehlshaber der Truppen auf der faufasischen Gränzlinie und im Gebiet der Kosaken des s{hwarzen Mee= res, den Weißen Adler-Orden, und dem General-Major Freytag der den linken Flügel der kaukasischen Gränzlinie befehligt, den St, Sta- nislaus - Orden erster Klasse verliehen, als Belohnung für die glän= zenden Operationen und Kriegsthaten, durh welche sich Beide in dem lebten Herbstfeldzuge gegen die Gebirgsvölker ausgezeichnet.

Frankrei cch.

Paris, 20, März. Was die Beurtheilung der in der Debatte über die geheimen ¿Fonds gehaltenen Reden von Seiten der Presse betrifft, so findet der Constitutionnel in der des Herrn F. Bar- rot den Ausdruck der ehrenvollsten Gesinnungen z Herr Ledru-Rollin, ein leidenschaftliher, aber geistreiher und shneidender Redner, habe mit eimer außerordentlichen Energie die Frage der persönlichen Re-= gierung auf dem Rednerstuhle verhandelt, allein in der Form seiner Bemerkungen doch die gebührenden Schranken überschritten; Herr von Lamartine sei mit Gunst gehört worden, als er die ministerielle Politik schilderte, allein er sei weniger glücklich gewesen in den anderen Theilen seiner Rede, und sein Programm sei weder gut, um zu vereinigen noch um zu entzweien. Der National lobt Herrn Ledru-Rollin, daß er mit Kühnheit und Muth in das Herz der jeßigen Lage selbst gedrungen. Das radikale Blatt findet die Empfindlichkeit der Kammer sonderbar, welche dem Redner in seinen persönlichen Angriffen niht habe Recht geben wollen. Er bedauert nur, daß Herr Ledru-Rollin Herrn Thiers nicht aufgefordert, seine Worte zurückzunehmen oder die des Herrn Guizot zu bekämpfen. Was Herrn von Lamartine betri, \o hätten sich,

| visation ohne Einheit, ohne Orduung verloren, wenngleich es dersel= | ben uicht an vortrefflichen Gedaukeu gefehlt. Das J ournal des Débats beurtheilt diese Reden in folgender Weise: „Herr Ferd. Barrot hat seine Rede gehalten, Herr Ledru-Rollin die seinige Herr von Lamartine war während einer Stunde auf dem Reduerstuhl “um seine Privatideen über den Orient zu entwideln. Dies heißt sprechen aber nicht erörtern. Das Programm des Deputirten von Mäcon ist ganz einfach das alte Programm des Herrn Odilon - Barrot, nichts mehr nichts weniger. Die Rede des Herrn F. Barrot ließ ‘eine {chwahe, blasse Verwandtschaft fühlenz Herr Garnier - Pagès, der Vorgänger des Herrn Ledru-Rollin, wußte mit Takt aufrührerisch und mit Kunst heftig zu sein. Endlich kompromittirt Herr von Lamartine sein {hü= nes Talent durch die Wiederholung aller alten Erörterungen. heute, bei Gelegenheit der geheimen Fonds, eine Rede über Aegyp-= ten, über Syrien, über den Vertrag vom 15, Juli 1840 und über die Convention vom 11. Juli 1841! Nachdem so eben vier Jahre seit der Bildung des Ministeriums verflossen sind, unternimmt Herr von Lamartine es, zu beweisen, daß Herr Guizot von aller Welt am wenigsten dazu geeignet wäre, den europäischen Frieden wieder herzustelleu! Der Beweis kommt etwas spät, und Herrn von Lamartine selbst ist diese Wahrheit wohl erst ganz vor furzem aufge= gangen, denn wenigstens unterstüßte er 2 Jahr lang das Kabinet vom 29, Oktober und Herrn Guizot. Natürlich konnte über diese drei Reden welche ohne den geringsten Zusammenhang unter sich auf einauder folgten, Feine ernstliche Diskussion stattfinden. Man verhandelt nicht gleichzeitig und in derselben Sißung über Syrien, über das Munizi= pal - Conseil von Angers, über die Unverleblihkeit der Krone und M, E in Wahl - Angelegenheiten. Wenn man über Ce , so hat man eben gar feinen wirflihen Stoff zu ver- Durch Königliche Verordnung vom 17. März sind 16,000 Maun von dem disponiblen Ueberrest des Kontingents der Klasse von 1842 zum aftiven Dienst berufen worden. i _ Nach dem Commerce hat die Verwaltung der Bank von Frank- Lao den Beschluß gefaßt, das Minimum der umlaufenden Bauk= Billets von 500 auf 250 Fr. herabzuseßen. Vorgestern sind mehrere junge Leute im botanischen Viertel ver= haftet und durch starke Jufanterie - Pifets nah der Conciergerie ge= bracht worden. ) x : Der Deputirte, Graf von Briqueville, ist mit Tode abgegangen, N Herr Lacave - Laplagne, soll gefährlich er-

Wie!

_Y Paris, 20. März. Die gestrige Diskussion in der De- putirten - Kammer bestätigt, was ih über die Wichtigkeit des Kon-

Votirung der geheimen Fonds giebt zu allen nur denfharen Erörte= rungen Anlaß. Die Herren Jsambert und Dupin haben sie benußt um das, was man jeht die religiöse Fra ge nennt, zu besprechen. Herr Jsambert war wie gewöhnlich heftig und leidenschaftlich ; er ist ein entschiedener Feind der Geistlichkeit und läßt feine Gelegenheit sie anzugreifen, vorübergehen. Herr Dupin war weit gemäßigter und seine Rede wurde mit vielem Beifall aufgenommen. “Aber was wird nunmehr die Regierung thun? Die Angelegenheit wird mit jedem Tage verwickelter und das Schreiben, welches die Bischöfe der Provinz Lyon an den Minister gerichtet haben , ist ein neuer Beweis davon, Herr Martin (du Nord) ist zu Konzessionen geneigt; Herr Villemain räth zur Strenge. Diese beiden Meinungen werden am Hofe repräsentirt und halten sich daselbst beinahe das Gleichgewicht. Jn den Kammern siud die Vertheidiger der Geistlichkeit seltener; im Palast Bourbon ist Herr von Carné das Haupt derselben z in der Pairs-Kammer nimmt Herr von Montalembert eine ähnlihe Stel= lung ein. Dieser Champion der Sache der Geistlichkeit ist eigens von Madeira gekommen, um an der Diskussion des Gesez-Entwurfs S R e theilzunehmen. Man weiß, mit welcher Heftigkeit er in einer vor wenigen Monate ienenen Broschüre di Mea angégu fon Vik g naten erschienenen Broschüre die Vei der Abstimmung über die geheimen Fonds ie Regier eine bedeutende Majorität gehabt und die A E Lines vine lich shlechten Feldzug gemacht. Die von Herrn von Lasteyrie an die Kammer gerichtete Aufforderung, sie möge erklären, daß sie kein Ver- trauen zu dem Ministerium habe, brachte einen sehr s{hlechten Eindruck hervor und trug unstreitig dazu bei, die Majorität von 46 Stimmen welche das Ministerium bereits in der otaheitishen Angelegenheit er- halten hatte, noch um 10 zu vermehren, Seit dem Beginn der Ses sion hat die Opposition noch nicht den mindesten Vortheil errungen wohl aber zahlreichen Abfall erlitten. / E

flifkts zwischen der Geistlichkeit und der Universität gesagt habe. Die |

Mittwoch den 27 März.

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der Ausführung dieses großen Projektes im Wege lag. Allerdings | bietet die Richtung vom Flusse Chagres nach Panama die wenigsten | materiellen Hindernisse dar, wenn nicht die übel berathene Regierung | von Neu-Granada, ihre eigenen Juteressen verkennend, förmlichen | Einspruch gegen die Wahl dieser Richtung gethan, und allen | Compagnieen, die sich ernstlich mit der Durchstechung der | Landenge von Panama befassen wollten, unüberwindlihe Schwierig=- | feiten entgegengeseßt hätte, Nachstehende Cirkular - Note, welche die Regierung von Neu - Granada im Dezember 1841 an sämmt= | liche zu Panama residirende fremde Konsuln richtete, wird dies am besten zeigenz sie hat nachstehende Ueberschrift : Avis du gouvernement de la Nouvelle-Grénade aux Consuls | Se à Panama, relatif à la coupure de l’Amérique du Dud, „Jun der Absicht, jede Art von Unannehmlichkeiten mit den be- | freundeten Nationen und jede Reibung unter den einzelnen Com=- pagnicen zu verhindern, findet es die Regierung von Neu - Gra- nada angemessen, die feierliche Erflärung hier zu wiederholen, welche der gegenwärtige Präsident der Republif abgab, als er si mit allen vom Gesebe erlaubten Mitteln der Ausführung des projektirten Ka- nals von Nicaragua widerseßte, wovon das eine Ende mit einer der Mündungen des Flusses San - Juan, oder mit jedem anderen Punkte zwischen dem Cap Gracias a Dios und dem Flusse Chagres in Verbindung kommen würde. Die Grundlage, worauf die aus= übende Gewalt von Neu-Granada diese Erklärung gestützt hat, is | eben so gerecht als unerschütterlih. Ein Königliches Dekret der \pa=-

nischen Regierung vom 30. November 1803 lautet: „Die ganze Küste, welche zwishen dem Cap Gracias a Dios und dem Flusse Chagres sich erstreckt , gehört in dea ausschließenden, vollkommenen Besiß und Herrschaft des Vice-Königthums von Neu =-= Granada, und scheidet diesen Distrikt von der Gerichtsbarkeit der General-Capitanerie von Guatimala, wovon er früher abhängig war.“ Diese nämliche Erklärung wird in einem Dekret der ausübenden Gewalt von Columbien unter dem Datum vom 5. Juli 1824 wie-

| derholt. Der siebente Artikel des Vertrages, welchen die Republik

Columbia am 12. April 1825 mit den vereinigten Provinzen von Central-Amerifka geschlossen hat, sagt ausdrücklih, daß die kontrahiren=- den Theile sih weselseitig anheishig machen, die Gränzen der be- treffenden Staaten zu achten, bis spätere Umstände es ihnen gestat= ten würden, einen besonderen Vertrag wegen Festseßung der Gränzen der beiden Staaten zu schließen, 5

Endlich erklärt der 2te Artikel der Verfassung der Republik von Neu-Granada, daß ihre Gränzen die nämlichen bleiben sollen, welche im Jahre 1810 das Gebiet von Neu - Granada von der General= Capitanerie Venezuela und Guatimala, so wie von den brasilianischen Besißungen trennte; gegen Süden sollen ihre Gränzen auf eine de= finitive Art südlih von der Provinz Porto festgeseßt sein.

Aus dem bisher Gesagten» folgt, daß es keiner Regierung, feiner besonderen Compagnie erlaubt sein fann, eine Verbindungs - Straße zwischen dem großen Ocean und dem atlantischen Meere durch das Gebiet der Republik von Central - Amerika zu sühren insofern diese Verbindungs = Straße irgend einen Punkt der Küste, welche zwischen dem Cap Gracias a Dios und dem Flusse Chagres liegt berühren sollte. Ebenso folgt daraus, daß, so lange nicht der Arti- fel 2 der Staats =- Verfassung der Republik Neu - Granada modifzirt wird, keine Convention oder Vertrag zwischen der Republik Neu-= Granada und Central - Amerika geschlossen werden kann, wodurch die im A 1810 Ne AIONe Gränzen verleßt würden.

Wenn, ungeachtet einer so bestimmten Erklä ie di vorliegende, ein _ fremdes Kabinet ie e Ca: d hwere Unternehmen wagen wollte, eine See- Verbindung mittelst Durchschneidung der Landenge von Nicaragua zu eröffnen, so wird dieses Kabinet oder diese Handels - Compagnie auf gesebliche Hinder- nisse stoßen, die mit allen möglihen Geld - Opfern nicht überwunden werden können; und was den wenig wahrscheinlihen Fall betrifft daß sie zu gewaltsamen Mitteln schreiten wollten, um ihren Zweck zu erreihen, so hegt die Regierung der Republik Neu= Granada die Ueberzeugung, daß in unseren Tagen ähnliche Mittel der Besibnahme nit geeignet seien, die den fremden Kapitalisten nothwendige Sicher- heit des ungestörten Besißes zu gewähren.

„Die fremden Konsuln, welche die Regierung von Neu-Granada ersucht, gegenwärtige Note in ernste Erwägung zu ziehen, werden hiermit aufgefordert, ihre respektiven Regierungen sogleih davon in Kenntniß zu seben, um den Kapitalisten ihrer Nation, welche, den angebli aus glaubwürdiger Quelle geshöpften Berichten trauend im Begriffe stehen, sehr kostspielige Vermessungen und Planzeichnun- gen des Nicaragua-Sess, des Flusses San-Juan und anderer Punkte längs der Küste, die dem Scheine nach als zu Central= Amerika ge=

Ital Gn

Nom, 12. März. (A, Z) Nach allen Mittheilungen aus den nördlichen Legationen zeigen die Unzufriedenen dort bei jeder

hörend betrahtet werden, die aber im Grunde das eigenthümliche Gebiet der Republik von Neu-Granada bilden, na e as tende Summen zu ersparen.“

Gelegenheit ihre Widerseßlichkeit gegen die Behörde, die ihrerseits mit der größtmöglihen Nachsicht verfährt, um keinen Anlaß zu Exzessen zu geben. Vereinzelte Vorfälle tragen gar sehr den Charaf= ter von Raubanfällen. / /

Wie man mit ziemlicher Gewißheit hört, hat der Kardinal Spi- nola nun selbst um seine Abberufung als Legat von Bologna gebeten ; mau vermuthet, der Kardinal Vannicelli - Casoni, gegenwärtig Legat von Forli, werde an dessen Stelle treten. Man ‘begründet diese Vorausseßung auf die Futerimsverwaltung vor wenigen Monaten, wo Kardinal Vannicelli durh seine Geschäftsführung ih die Hoch- achtung und das Wohlwollen der Bewohner von Bologna zu erwer- ben verstand. Ueberhaupt sieht man einer Personalveränderung in verschiedenen hohen Stellen und namentlich einem Wechsel einiger Legaten entgegen, um so mehr als mehrere der Eminenzen die Zeit ihrer Amtsführung von sechs Jahren beendet haben. ;

__ Nach Ancona sind bedeutende Pulversendungen abgegangen, und Civitavecchia, dessen Festungswerke ganz hergestellt und vergrößert sind, hat auf seinen Basteien außer Bombenkanonen nun von hier qus mehrere Geschüßstücke vom schwersten Kaliber erhalten, so daß beide Punkte, wenn die Besabung ihre Pflicht thut, gegen jeden möglichen Ueberfall gesichert sind, / L

Einspruch der Republik Neu-Granada gegen die Durcdsteibuna des Jsthnmus von Vailama,

m Paris, 12. März. Jun einer der neue i

Blattes war ein gediegener Artikel über das “d E a Bie valier, betreffend die Durchstehung der Landenge von Panama zu lesen, Der Einsender, welcher mit Recht die Meinung des Herrn Michel Chevalier theilt, daß die Durchstehung der Landenge von Panama in der Richtung des Flusses Chagres, sehr leicht ausführbar ist und darum den Vorzug vor allen anderen Richtungen verdient,

nach diesem Blatt, die shönen Seiten seines Talents in einer Jmpro=

scheint eines der größten Hindernisse nicht zu kennen, welches bisher

Obwohl über zwei Jahre verflossen sind, seitdem di |

von Neu-Granada die so eben ivetlibute O fremben, GOENS zustellen ließ, und diese im Auftrage ihrer respektiven Regierungen den Nuben , welchen die Republik Neu-Granada zuerst aus einer Durchch shneidung der Landenge von Panama ziehen würde, geltend zu machen suchten, so hat die Regierung von Neu-Granada ihre ursprünglichen Ansichten noch niht geändert, so daß deren hartnäckiger Widerstand die Ausführung dieses so wichtigen Projektes, dessen Verwirklichung man für eben sto nahe als gewiß betrachtete, auf unbestimmte Zeit hinausschieben zu müssen scheint,

Eisenbahnen

X Frankfurt a. M., 22. März. Die Erd-Arbeiten an der Main-Neckar-Eisenbahn werden troß der ungünstigen Witterung mit Rührigkeit fortgeseßt, Von Kassel und München is über den Me “e RONI GIAE E und der Bamberg-Frankfurter nichts Nähe= res befannf.

„*, Aus dem Haag, 18. März. Die Kommission d

Gesellshaft für die Anlegung einer Eisenbahn von Aa uwd Mastricht hat den Haag verlassen, um in ihre Heimat zurückzukehren. Nicht ohne Mühe hat sie den Zweck ihrer Sendung erreicht, der zu=- gleih der Gegenstand der Wünsche aller derjenigen -ist, die das Loos des Herzogthums Limburg zu verbessern wünschen. Das Ministerium welches durch die gegenwärtigen Umtriebe der Separatisten in Lim- burg nit gut auf dasselbe zu sprechen ist, hatte der Kommission jede Hoffnung auf eine Konzession benommen;z allein diese Herren wende=- ten sih an den König, und auf die Versicherung, daß die Agitation in Limburg nur in den unsinnigen Träumereien der Anhänger der Trennung erxistire, bewilligte Se. Majestät die Konzession und ge- währte außerdem noch den Nießbrauch der Ausbeutung der Doma- nial-Steinkohlengruben von Kerkerarde zum Vortheil der Gesellschaft.