1844 / 99 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i tion in den leßten Tagen aufs neue sich beseelt e- ore E: befestige und tärke, damit auch die spätesten Nachkommen die Früchte desselben ärndten und das niederländische Volk eine vaterlandsliebende, einträhtige und gottesfürchtige Nation

he!

E id: geliebte Landsleute und Unterthanen, befehlen Wir Euch Alle in Gottes heiligem Schube, und soll diese Proclamation überall, wo es gebräuchlich. is, verkündigt und angeschlagen, auch in dem Staatsblad abgedruckt werden.

„Gegeben im Haag, am 2. April 1844. /

Wilhelm.“

Die obige Proclamation ist von nachstehender Bekanntmachung des Finanz-Ministers begleitet :

„Der Finanz - Minister bringt in Gemäßheit der Bestimmungen des Art. 19 des Gescßes vom 6. März 1844 zur allgemeinen Kenntniß, daß die Einschreibungen zu der durch das obenerwähnte Geseß anzecordneten Anleihe und freiwilligen Beisteuer (wobei 30 Fl. der leßteren auf 100 Fl, der Anleihe gerechnet sind) 127 Mill. Fl, betragen, und daß demzufolge die außerordentliche Vermögenssteuer nicht statthaben wird. Dieses Resultat is erlangt worden dur eine Erhöhung des ursprünglichen Antheils des Kö- nígs, nachdem die bekannten Einschreibungen reichlich 126 Mill, Fl, betra- gen haben. Haag, den 2, April. Van Hall.“

Belgien.

Brüssel, 4. April. Der König hat sich vorgestern Vormittags zu Ostende nvch London eingeschist. Nah der Rückkehr von dort wollen Jhre Majestäten sich nah Paris begeben, um der Feier des Namenstages Ludwig Philipp's am 1. Mai daselbst beizuwohnen.

Nach der Jndependance hat Herr Dechamps die Unterzeich= ning wieder übernommen und bleibt Minister der öffentlichen Arbeiten.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 29, März. Auf die Adresse der norwegischen Regierung an den König bei Gelegenheit des Thronwechsels hat der König unterm 19ten d. entgegnet: „Mit gerührtem Herzen habe Fch die unterthänige Adresse der norwegischen Regierung entgegengenom- men. Jch danke Meinen norwegischen Rathgebern für die Gefühle, mit welchen sie das Andenken des Verstorbenen ehren, und für ihre Theilnahme an Meiner tiefen Trauer. Sr. hochseligen Majestät un= ablässige Bestrebungen für Norwegens Ruhm und Glück wird das Volk nie vergessen, Möge Meine Regierung mit demselben Heil ge- krönt werden! Jh rufe die Vorsehung an, daß sie Unsere vereinten Bestrebungen segne und sie zu Norwegens Wohl lenke!“

Gestern fand die Beerdigung des General - Majors de Camps auf Wermds statt.

Die verwittwete Königin und der jebt regierende König sollen, dem Vernehmen nah, übereingekommen fein, keine Privat-Erbtheilung vorzunehmen, ehe nicht sämmtliche Grundstücke, die dem verstorbenen Könige in mehreren Provinzen (selbst in Lappland) zugehört haben, verkauft worden sind; Gebote darguf sollen während eines Jahres angenommen werden, dann aber unbedingt der Verkauf geschehen. Der König soll durchaus keine Privatgüter besißen wollen,

Aus Upsala wird gemeldet, daß die Universität beschlossen habe, eine Deputation hierherzusenden, um bei dem Könige die Erlaubniß

nachzusuchen, den Kronprinzen Karl zum Kanzler berufen zu dürfen. Einen ähnlichen Beschluß sollen die Universitäten in Lund und Shristignia gefaßt haben, Dl en

0 Nom, 22. März. Der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin und der Erbprinz von Lippe, die uns am 12ten verlassen haben, werden binnen furzem hier zurückerwartet und werden dann bald nach Ostern ihre Reise nah dem Orient antreten, auf welcher sie der Dr. Alerb, der son früher den Orient besuchte, begleiten wird, Der Strom der Reisenden, welhe Rom nah dem Karneval zu verlassen pflegen, fluthet bereits von Neapel zu uns zurü, sie bringen hierher manche getäuschte Hoffnung, da die Witterung zu Neapel in den leßten Wochen sehr ungünstig gewesen ist, Nach s{höner Frühlingswärme, welche die Mandel = und Pfirsichbäume zu herrlihster Blüthe brachte, haben wir heute einen sehr falten und stürmischen Tag, und in den Bergen sicht man noch immer bedeutende Schneemassen aufgehäust. Aufmerksamkeit verdient eine Bekannt= machung, in der eine zahlreihe Gesellschaft ausgezeihneter Gelehrter die Herausgabe sämmtlicher auf die Geschichte Neapels und Siciliens v. 568— 1734 bezüglihen Dokumente verheißt. Dies Unternehmen ist in 10 Serien vertheilt und im größten Maßstabe angelegt. Heute beginnt das vom Kardinal-Vikar angeorduete kirchliche Triduum, über dessen Veranlassung, da in dem auf dasselbe bezüglichen Edift von ernstlicher Bedrängniß der Kirche gesprochen wird, natürlich die mannigfachsten Gerüchte umlaufen.

Spanien.

Madrid, 28. März. Ein Adjutant des Generals Roncali hat die Nachricht überbracht, daß Cartagena sih auf Gnade und Un= gnade ergeben hat. Der Sieger scheint keine besondere Gnade üben zu wollenz er is erbittert über den hartnäckigen Widerstand, den ihm die Jusurgenten geleistet hatten; zweimal brachten sie dur ein sehr mörderisches Feuer die Batterien der Königlichen Truppen zum Schwei= gen, Die Belagerer hatten viele Leute eingebüßt; die Insurgenten fapitulirten erst nach einem mörderischen Gefeht, Man spricht noch immer von einer allgemeinen Amnestie, von welcher nur Don Carlos, Espartero, Cabrera, Olozaga und der Bischof von Leon ausgeschlossen sein würden. j

ortugal.

«x Paris, 3. April. Auf dem Wege über Madrid, und zwar in einem Schreiben aus Ciudad Rodrigo vom 22. Februar, erhält man neuere Nachrichten über den Stand der portugiesischen Jnsur- rection zu Almeida. Von Ciudad Rodrigo, das nur wenige Stunden von der portugiesishen Gränze und dem jenseits gelegenen Almeida entfernt ist, können allerdings glaubwürdige Nachrichten kommen, und sie erhalten doppelt diesen Charakter, wenn sie von einem Blatte ge- geben, das, wie der Castellano, der Sache des Aufstandes in Por- tugal wie in Spanien entschieden entgegen ist. Jh theile sie Jhuen daher unverändert nah dem Castellano mit, welcher sagt:

„Almeida befindet sich noch immer (am 22sten) in der nämlichen Lage, das Feucr gegen den Plah ist noch nicht eröffnet worden, Die Streitkräfte der Belagerer haben Verstärkung erhalten, nämlich 600 Mann Znfanterie,

150 Pferde und 7 Stücke Geschüß, darunter zwei 14 pfünder Haubipyen, und eine 24pfünder Kanone. Die Blokade ist etwas enger geschlossen worden ; aber man kann indem Playe noch immer mit Leichtigkeit aus- und eingehen, und

daher fehlt es den Belagerten weder an Lebensmitteln, noch sonstigen Ver- bindungen nah Außen, Erstere werden ihnen von den umliegenden Dör- 19m eat, geliefert ¿uer le sechs ¡ggen maten die Belager- ' men se agen mit Geld und Brod weg, dies ür

dis Belagerungsiravpen anfamen Unsere (die spanische) Beobachtungs: Brigade sich nit vom Plage Cerüb Els ung ein, und unsere Artillerie hat Truppen, welche anfangs gegl e e GaR T ander Q geglaubt hatten, man werde sie zur Mitwirkung

m tes End und Cinnahme des Plaßes berufen, erklärt sich aus dem

immten Ein Sraniens. is ean den Großbritanien gegen jede bewaffnete Einmischun

: hortugiesishen inneren Angelegenheiten get f Beifügung der Drohung, daß es, i g gethan hat, mit sischen Boden beträten, au ft im Falle spanishe “r ing den iti ie-

600

den lassen werde. Unter solchen Umständen mußten natürlih sowohl die spanische als die portugiesische Regierung auf jeden Gedanken gegenseitiger bewaffneter Unterstüßung, wie man sie beabsichtigt hatte, verzichten. Am 25. März is der General-Capitain Manso von Alt-Castilien von Valladolid aus selbs zu Ciudad Rodrigo eingetroffen, und führt nun den Befehl über das spani- sche Beobachtungs-Corps an der Gränze. Nach Allem, was man von verschie- denen Seiten üher die Stärke von Bomfim?s Streitkräften vernimmt, schei- nen dieselben etwa 46 —1700 Mann zu betragen und in der That wenig- stens entshlossener aufzutreten , als die der gegen sie abgeschickten Generale der Königin, obgleich diese über eine weit überlegene Macht verfügen. Denn wenn es den Belagerten gelang, einen für ihre Gegner bestimmten Convoi Angesichts derselben und ohne daß diese es zu biadarn wagten oder ver=- mochten, wegzunehmen, so muß es wit der Lage der Belagerten weit we- niger s{hlimm aussehen, als die anderseitigen Berichte des lissaboner offi- ziellen Diario do Governo berichten. Aber dessenungeachtet is die Sache des Aufstandes doch als eine unfehlbar verlorene zu betrachten, da derselbe auf Almeida beschränkt ist und im Volke offenbar keinen Anklang

gefunden hat.“ Griechenland.

3 Athen, 19. März. Gestern kam in der Versammlung der seit geraumer Zeit vollendete Entwurf über das Wahlgeseß zur Be- rathung. Er beruht auf dem Prinzip der mittelbaren Wahl, indem die Deputirten durch Wähler gewählt werden, welche in Urversamm- lungen hierzu ernanut worden, bestimmt aber weder für die Wähler, noch für die Gewählten irgend eine Art von Census und enthält mehrfache Bestimmungen im Juteresse der Eingeborenen (Autochthonen). Jn weitere Details über denselben einzugehen, wäre überflüssig, weil die Versammlung gleich in der ersten Sißung mit einer eminenten Majorität sein Prinzip umstieß und die unmittelbare, censussreie Wahl als Basis adoptirte, welche in Allem nur 5 Stimmen gegen sich hatte. Eine. solhe Wahl-Ordnung läßt höchstens eine Vergleichung mit der in den Vereinigten Staaten von Nord =- Amerika bestehenden zu, is aber, unseres Wissens, noch in keiner Monarchie versucht worden. Diese merkwürdige Erscheinung is noch zu neu, als daß wir es un- ternehmen konnten, über deren Ursachen, Beweggründe oder mögliche Folgen Betrachtungen anzustellen. Wir begnügen uns daher, eine von einigen Kennern der hiesigen Verhältnisse aufgestellte Hypothese zu berihten. Jhnen zufolge wäre jedes politische Prinzip, jede politische Tendenz diesem Beschlusse fremd und dies neue Experiment nur des- wegen beliebt worden, weil Jeder darguf rechnete, für seine Person oder seine Juteressen besonderen Vortheil daraus zu ziehen. Die Minister-Kandidaten habe ausschließlich die Rücksicht geleitet, daß sie durch die administrative Behörde auf diese ohne Zweifel sehr turbu-= lenten Wahlen mehr einzuwirken im Stande sein möchten, als bei den mittelbaren Wahlen, und eben so hätte die Mehrzahl der unter der Aufregung der Bewegung des 3, Septembers gewählten National=- Versammlung größere Hoffnung, ihre Wiedererwählung durch unmit-= telbare Wahlen zu bewirken. 3

Man fängt an, sich über die Zusammenseßung eines definitiven Ministeriums zu berathen und ist über die Nothwendigkeit eines Coalitions - Ministeriums, in welches Maurokordatos, Kolettis und Metaxas eintreten, ziemlih einverstanden, Es läßt sich jedoch {wer absehen, wie man sih über das Ministerium des Junern ver= einigen werde, dessen Uebertragung, wie man glaubt, jeder der Ge= nannten zur conditio síine qua non mache. Die, wie es heißt, von einigen Seiten noch immer versuchte Ausschließung des Autochthonen= Elements von dem Ministerium kann vielleicht sehr verderbliche Fol= gen haben und beruht jedenfalls auf einer gänzlichen Verkennung der Stärke und der Tendenzen dieses Elements.

Wir lassen einige Auszüge aus dem Aeon folgen, woraus die Art und Weise ersichtlich is, wie dies Organ der sogenannten nappl= stischen Partei, welches übrigèns“ in seiner vorhergehenden Nummer die Königliche Botschaft hart angegriffen hatte, nachträglich die Hal= tung seiner Gegner bei diesen Hergängen beurtheilt:

„Als die Herren Maurokordatos, Kolettis u. Comp. die durch die Botschaft hervorgerufene Aufregung gewahr wurden, änderten sie auf einmal den Ton und, nur auf ihre eigenen Jntressen und die ihrer Mandatare bedacht, versicherten sie, „daß der König dies Alles selbst ausgedacht, und daß sie ihn häufig davon abzubringen versächt hätten.“ „Ja, meine Herren, ihr seid auf der That ertappt, ihr habt diese Veränderungen vorgeschlagen oder doch gebilligt. Vor Allem bezeugen dies diejenigen Bemerkungen, in denen sich cure so oft ausgesprochenen Ideen, Prinzipien und Formen wiederfinden. Aber, sogar gesetzt, daß ihr wirklih mit der Botschaft nicht einverstanden wart, daß ihr wirk-= lih Sr. Majestät dagegen gesprochen und die Zuzichung anderer Personen zur Berathung anempfohlen habt; warum gabt ihr nicht eure Entlassung ein, als ihr saht, daß ihr nicht durchdringen konntet? Warum fuhrt ihr fort, zwei- und dreimal des Tages in die Residenz zu gehen? Jhr habt also die Verantwortlichkeit auf euch genommen, und hättet ihr weniger Egoismus und mehr politischen Muth gehabt, so hättet ihr in Anbetracht des Abgrundes, den ihr vor dem Throne öffnet, die Prinzipien der Botschaft als die euren verfehten müssen, ohne die heilige Person des Königs dem auszuseßen, was in den Kaffeehäusern und auf den Straßen gesprochen worden und gesprochen wird. Der edle Bürger, der ehrlihe Mann, besonders wenn er das Wohlwollen seines Monarchen genießt, opfert tausendmal lieber seine Existenz, als daß er seinem Herrn beweinenswerthem Verdachte preis- giebt. Geht ihr zu Grunde, meine Herren, \o verliert Griechenland nur zwei Personen, wird aber der Thron angegriffen, so wird cs ganz Griechenland, so wankt das ganze gesellschaftlihe Gebäude u, st. w.“

Handels- und Börsen -Uachrichten Berlin, 6. April. Unser vorwöchentlicher Börsen - Bericht deutete bereits auf eine leichte Liquidation, und in der That ging solche sehr gut von Statten, so daß sich bié bewirkten Vorbereitungen als äußerst nüßlich bewährt haben und wir unseren lebhaften Wunsch nicht unterdrücken wollen, daß solche au für die Fole" mit allgemeiner Theilnahme in Anwendung gebraht werden mögen, Ju der Ansicht, daß das Geschäft aufs neue wieder lebhaft werden müsse, scheint man sich getäuscht zu haben, denn seit Beginn dieser Woche i es ziemlich still geworden , und nur in einigen Effekten fanden bedeutende Umsäbe statt. Am meisten beschäftigten neue Projekte unser Börsen - Publikum , doh freut es uns, berich- ten zu fönnen, daß nicht nur kein eigentliher Handel darin statt- findet, sondern selbst alle derartigen Offerten von unseren Haupt- faiseurs zurückgewiesen werden; nichtsdestoweniger greifen die täglich erschei- nenden neuen Projekte um so mehr auf eine beunruhigende Weise um sich, als ih für jedes einzelne Projekt sofort Konkfurrenzen bilden, während jede einzelne Sozietät Provisionen, ja sogar bedeutende Einzahlungen fordert und man im Voraus weiß , daß entweder nur einem Comité die Konzes- ion zu Theil werden kann, oder, im glücklichsten Falle einer Vereinigung, epartitionen stattfinden, welche zum großen Nachtheil der Betheiligten aus- fallen müssen. Wir sind im Stande, aufs neue wiederholen zu können, daß 4s Zeit nicht mehr fern ist, wo diesen Demarchen ein Ziel geseht wer- den wird, Von dem Vertrieb in Quittungsbogen können wir nur als be- merkenswerth hervorheben, daß die nunmehr erfolgte Bekanntmachung der Niederschlesish-Märkischen Direction in Betreff der Nepartition von 2 Mil- lionen auf das früher veranschlagte Bau-Kapital von 8 Millionen aufs neue einen sehr günstigen wr auf den Cours dieser Papiere ausgeübt at, Diese Effekten stiegen rasch von 1182 % auf 121 %, schlossen indeß eute matter und blieb nicht über 1207 % dafür zu bedingen. j Hamburger Quittungsbogen konnten sich auf i rem vorwöchent- lichen Standpunkte niht behauplen, sondern gingen allmälig bei sehr l bedeutendem Geschäft zurü; heute trat eine weitere Reaction ein und blie- ben à 147% % pro Cassa Abgeber dafür und über 447 % nicht zu bedingen,

Für Köln-Mindener zeigte sich beim Beginn der Woche viel Kauf- lust, und man bewilligie bereits 1125 a 5 %, doch trafen wiederum ansehn- liche Verkauf-Ordres für Breslauer Rechnung ein, die den Cours bis 111% % drückten, wozu heute Mehreres umgingz die Börse {loß indeß sehr fest damit, und unter 112% blieben pr. Cassa keine Abgeber.

Jn Sagan-Glogau ging wenig um, die Stimmung dafür war flau, und mehrseitige Verkäufe drückten deren Cours von 113% bis 1115%, wozu sih indeß heute einige Kauflust zeigte. Die Verlängerung dieser Bahn bis nah Pofen scheint in Ausführung gebracht zu werden.

Sächsisch- Shlesishe Quittungsbogen, welche nach der Liqui- dation matter zu werden schienen , haben sih seitdem wieder gehoben und chlossen heute 1174 % Geld.

In Sächsish-Bayern war das Geschäft sehr beschränkt, und deren Cours hat sich nur durch kleine Cassa-Einkäuse etwas gehoben z wir notiren 109 % Geld.

Von den vollen Eisenbahn - Actien nennen wir diesmal zuerst die Berlin-Anhalter, welche seit unserem leßteren Bericht fernere Fort- schritte im dem Steigen der Course gemacht haben. Das Geschäft darín war schr bedeutend, und in Folge beträchtlicher Ankäufe bezahlte man be- reits 158% a §& % pro ultimo d. M,, bis seit gestern wieder eine kleine Reaction eintrat und nur in einzelnen Fällen noch 157 % zu bedingen warz durch die günstige Meinung für dies Papier wurden schr hohe Prä- mien pro ultimo d. M, bewilligt, Ucbrigens wollen wir nicht unbemerkt lassen, daß das Resultat der Einnahmen diefer Bahn auch im vorigen Ma- nat cin überaus günstiges gewesen und solches die vorjährigen Erwartun- gen bei weitem übertroffen hat. : j

Berlín- Frankfurter Actien, welhe am Schluß des vorigen Monats a 151 þpCt. verkauft wurden, haben sich durch Cassa-Ankäufe wie- der gehoben und {lossen heute 153 pCt. Geld. / .

Oberschlesishe Eisenbahn-Actien Litt. B. sind fortwähren- den Schwankungen unterworfen, je nachdem Kauf - oder Verkaufs - Ordres von Schlesien eingehen; Anfangs der Woche und noch gestern bewilligte man 117% pCt., während volle Actien heute a 1165 pCt, zu faufen waren z Quittungsbogen hingegen blieben zu höhereu Coursen begehrt.

Oberschles, Litt. A. hielten sich im Course zwischen 1255 a 126 %. Doch war das Geschäft p. Cassa darin sehr unbedeutend, während auf län- gere Zeit viel Käufer waren. E

Breslau - Freiburger bleiben fortwährend gut zu lassen, doch ist das Geschäst wegen Mangel an Abgeber sehr geringfügigz wir notiren heute 127 Geld ohne Verkäufer, :

Berlin-Stettiner habeu sich seit der leßten Reaction wieder erholt und wurden heute bis 133 % bezahlt. “A

Magdeburg- Leipziger waren in fleinen Posten p. Cassa gesucht und bezahlte man 1932 a 194% dafür, dessenungeachtet bleiben für größere Posten fortwährend viel Abgeber. Sts :

In Leipzig-Dresdener wurden _anschnliche Posten pr, Messe mit Prämie umgeseßt und dafür bessere Course als in der vorigen Woche be- willigt ; p. Cassa sind kleine Posten selbst a 143! % wer verkäuflich.

Nheinische Eisenbahn-Actien haben sich etwas gehoben und wurde besonders heute Mehreres darin umgeseßtz deren Cours begann mit 89! % und stieg bis 90 %, wozu indeß Abgeber blieben. /

In Düsseldorfer Actien i wenig gemachtz deren Cours hielt sich zwischen 955 a 95 %.

Die Umsäße in Oesterreichischen Eisenbahn-Effekten wer- den immer beschränkier; in Nordbahn-Actien ging fast gar nichts um, deren Cours drückte sich bis 153 %, wozu Käufer blieben, Jn Wien - Gloggnißer dauern die Schwankungen fort z solche wurden Anfangs der Woche bis 1185 % p. ult. bezahlt und schlossen heute nur 117 %. Mai- länder wurden durch ansehnliche Verkäufe sehr gedrückt, schlossen aber heute wieder fester und mit mehr Kauflust.

Berlin, 7. April, Wir können unseren Lesern noch die Müthcilung machen, daß das Projekt ciner Eisenbahn zur Verbindung von Hamm mit Mün- ster die Königl. Konzession nicht erhalten hat, dagegen aber eine Verbin- dung der Stadt Soest mit Dortmund in Aussicht steht.

Königsberg, 3. April. Marktbericht. Weizen 50 bis 70 Sgr. p. Schfl. , Roggen 32 bis 35 Sgr., große Gerste 34 Sgr., kleine Gerste 29 bis 32 Sgr., Hafer 19 bis 22 Sgr., weiße Erbsen 40 Sgr. Die Zu- fuhr war gering.

Köln, 3. April, Preis,

(H. O.) Nüböl pro Mai 27, pro Okt, 29 Rihlr.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 4. April, Niederl. wirkl. Sch. 605. 5% do. I10( 5% Span. 225. 3% do. 37%, Pass, 7%. Ausg. —. Zins. §8. Preuss, Per. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109%. 4% Russ, Hope 905.

Antwerpen, 3, April, Zinsl, 8. Neue Anl. 21%.

Frankfurt a. M., 4. April. 5% Met. 113% G. Bank-Actien 2010. Bayr, Bank-Actien 698 G6. Hope 90... Stiegl. 897. Int. 597. Poln. 300 FI, 941 G, do. 500 Fl. 99%. do. 200 Fl. 32 Be.

Hamburg, 0. April. Bank-Actien 1680 Br. Eugl. Russ. 1133 6.

Londo n 5 2. April. Conus. 3% 991. Belg. 103%. Neue Anl. 27 “f Pas- sìve 7%. Ausg. Sch. 155. 2£% Woll. 59. 5% do. 995, Neue Port, 46, Engl. Russ. 117. Bras. 795. Chili 102. Colomb. —. Mex. 37. Peru 315.

Paris, 3. April. 5% Reute fin cour, 122. 80. 3% Rente fin cour. 83, 20. 5% Neap!l, au compt. 101. 75. 5% Span, Rente 34%. Pass. 7%.

W ien, 4. April. 5% Met. 111. 4% 1007. 3% T75. 25% Anl. de 1834 1505. de 1839 132. Bank - A«tien 1632, Nordb. 146#- Gloggn. 113%, Mail, 108%. Livorno. 105. Pesth. 105.

Meteorologische Beobachtungen.

| Nach einmaliger

Beobachtung.

Abends

Nachmittags 10 Ubr.

2 Ubr.

Morgens

G6 Ubr.

t D éi Par. 339,78" Par./340,44 Par. | Quellwärme 6,2° R. 3,49 R. | Flusswärme 2,8! R.

1844, 7, April.

Luftdruck .... 339,41

0 j Luftwärme ... Lem 8,7 R. -+ c Thaupunkt L 14° R |— 2,19 R.— 0,1° R.| Bodenwärme 2,2° K. a (is a j

| Dunstsättigung 77 pCt. 40 pt. 74 pCt. Ausdünstung 0,012 Rb. | | 0

O. O, Wärmewechsel -+ 89° O. -+ 1,2° R. R... 1,2° R... 64 pet. 0.

Wind O. Wolkenzug. - - 0. 1 "Tagesmittel: 339,88 Par...

Wetter heiter. | beiter. heiter. Niederschlag O.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 9. April. Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth, Musik von Donizetti.

Jm Konzertsaale: 1) En pénilence, vaudevillc en 1 acte. 2) La première représentalion de: Le voyage à Pontoise, co- médie nourvelle en 3 actes el en prose, par MM. Alphonse Royer ct Guslave Vaez. i : |

* Mittwoch, 10. April. Mary, Max und Michel, Hierauf: Die Jnsel der Liebe. (Lebte Vorstellung dieses Ballets vor der Urlgubs= reise von Herrn und Mad. Taglioni.) : ,

Dounerstag, 11. April. Heinrich IV. Erster Theil, Döring: Fallstaf, als Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater.

Dienstag , 9. April, Das Donauweibchen. (Erster Theil.) Romantisch-komisches Volksmährchen mit Gesang in 3 Akten. (Mad. Hellwig, Königl. sächsische Hof-Schauspielerin : Hulda, als Gastrolle.) Mittwoch, 10. April. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: [I Matrimonio segreto. Opera bufsa in 2 Aui. Musíca del Maestro Cimarosa.

(Herr

———E————— Verantwortlicher Redacteur .Dr. J. W. Zinkeisen. Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

M 99.

Beilage

601

DRÉEIE E ACZ M R A A: au M

IUAn ali.

Deutsche Bundesstaaten. Bavern, München, Kleinkinder- Bewahranstalten. Nürnberg, Johann Scharrer Þ. Würzburg. Straf-Examina. Baden, Freistett. Auswauderung nach Texas. Oldenburg. Oldenburg. Erfolg der Mäßigkeitssache. Hol- stein. Altona. Befreiung der Schullehrer vo2 Kommunallasten,

Frankreich. Paris. Bischöflihe Schreiben und die Jesuiten-Frage. Näheres über die entdeckte lasterhaste Verbindung. Vermischtes,

Dänemark. Kopenhagen. Museum für amerikanische Alterthümer. Vermischtes, i j

Schweiz. Luzern, nen. Dr. Hurter nach Rom. Lawinen,

BAnReiSe und Börsen-Nachrichten. Stettin und Nîiga, Markt- eridt, :

Ausland. Deutsche Bundesstaaten. Bayern. Múncheun, 1. April,

Bei dem Jnteresse, welhes man fortwährend an dem Gedei

hen der Kleinfinder - Bewahr - Anstalten nimmt, dürften folgende

Notizen Beachtung verdienen, einer statistishen Uebersicht entnommen

die gelegentlih unseres leßten Landtages befaunt wurde. Diese Ueber-

sicht is jedoch nach dem Staude von 1840 entworfen, und bedarf |

daher theilweiser Ergänzung. Damals befanden sich in Bayern 37 derartige Anstalten, von denen auf Mittelfranken 10, auf Oberbayern 7 auf Schwaben und die Pfalz je 5, auf Ober- und Unterfranken je 4 und auf die Oberpfalz 2 kamen, : stalt. Besucht wurden dieselben im genannten Fahre von 3307 Kin= dern, 6 Jahre höchsten, 17 Jahre niedrigsten Alters, 1563 männ- lihen, 1744 weiblihen Geschlechts, 1036 gegen volle, 840 gegen theilweise, und 1189 ohne alle Bezahlung. An sämmtlichen Anstalten wirkten 50 Lehrer und eben so viele Lehrerinnen, und gußer ihnen waren noch 27 männliche und 32 weibliche Personen verwendet, Die Gesammt-Einnahmen beliefen sich auf 29,294 Fl. 5 Kr. u Aaben auf 22512 M23 A

: Nürnberg, 1. April. (F. M.) Hier ist am 30, März Jo= hannes Scharrer gestorben, ein Biedermann, der um Deutschlands Handel und Judustrie, und um Nürnberg, wo er mehrere Jahre hin durch zweiter Bürgermeister war, vielfache Verdienste sich erworben und dadurch ein ehrenhaftes bleibendes Andenken sid Namentlich war er, selbst mit höheren Aufträgen betraut, für die Erweiterung des deutschen Zoll-Vereins, für Errichtung der polytech=

nischen Lehr - Anstalten in Nürnberg thätig, und ciner der Gründer |

von Deutschlands erster Cisenbahn, der zwischen Nürnberg und Fürth,

überhaupt aber von reichem, für alle großen, \{chönen und nüßlichen, |

geistigen und materiellen Juteressen der Zeit lebhaf Gemüthe, |

_ Würzburg, 30. März. (Fr, M) Gestern fanden auf unserer Hochschule zum Ersteumal wieder sogenannte Strafexamina,

empfänglichem

und zwar für etwa 16 Kandidaten der Jurisprudenz Statt, eine | | bischof von Alby und den Bischöfen von Mebß und Straßburg an |

Einrichtung, die hier während 10 Jahren niht mehr in Anwendung gekommen war. E

: Baden. Freistett, 29. März. (K. Z.) Heute Mittag schifften fich in unserem neuen Hafen nahe anu 50 Auswanderer auf dem kölnischen

Dampfschiffe „die Stadt Kehl“ ein, um den weiten Weg nach Texas |

anzutreten. Die Truppe bestand aus Personen beider Geschlechter, worunter Männer von nahe 70 Jahren. Die Leute hatten sich aus der Schweiz, dem Elsaß und Baden zusammengefunden, um einen Colonisations-Plan zu verfolgen, an dessen Spiße angesehene Männer tehen, bis gekommen, der sich weigerte, in dem Hafen, troß des hohen Wasserstandes, zu landen und an der Junsel Anker werfen ließ, weil der Wind so stark ging, Hierdurh entstand ein mehr als stunden= langer Aufenthalt, den natürlich die übrigen Reisenden zu büßen hat= ten, Die Dampfschifffahrt auf dem Oberrhein bedarf noch großer Verbesserungen z \o ging am 28sten gar lein Dampfboot, und die an= deren treffen sehr verspätet ein, Man beklagt sich deshalb überall.

Oldenburg. Hldenburg, 31, März, (Brem. Z.) Mitte |

voriger Woche hat der Kaplan Seling aus Osnabrück unser Land wieder verlassen, wo er seit dem 19, Januar d. J. in den münster= {hen Kreisen die Mäßigkeitssache gepredigt hak. Ganzen eilf Kirchspiele, deren Einwohnerzahl zusammen 35,703 See=

ine my

len beträgt, und nahm in denselben 14,5977 Personen das Verspre= ab, Rechnet man von der genannten Seelenzahl etwa 20 pCt, für Fleinere Kinder ab, so siud durch die Reden dieses trefflichen Mannes gegenwärtig über die Hälfte der Einwohner jener Kirchspiele vor den

bereits gemachten Erfahrungen ist anzunehmen, daß die in den Ver-=

ein eingetretenen Leute ihr Versprechen halten werden, haben doch in |

den drei Monaten, seit die Sache währt, nach den eingegangenen

Berichten nur erst zwei Vereins - Mitglieder gegen ihr Versprechen |

gefehlt, wogegen über Hunderte von neuen Mitgliedern nah der Ab= reise des Kaplans den Vereinen beigetreten sind, Die Erfolge des Kaplan Seling sind so bedeutend, daß man dieselben denen in Jrland,

erlangten, daß dieselben uns fast unglaublich erscheinen,

trug, ward im folgenden Jahre auf 10,6592, dann auf 9236%, daun im vorigen Jahre 1843 auf 78735 f i mindert sih im laufenden Jahre gewiß auf 5000 Orhoft. noch viel zu viel für unser nur 223,000 Seelen zählendes Her= zogthum. :

_ Holstein, “Altona, 3, April, (A, M.) Zweifel darüber entstanden, inwieweit die Schullehrer außer zu den Armenlasten auch noch zu den anderen persönlichen Kommunallasten beizutragen verpflihtet seien. dieser Art sind in Uebereinstimmung mit der von der Königl. Kanze=

dahin erledigt, daß den Schullehrern die Befreiung von solchen Lasten zuzugestehen sei.

Damit eine lange Dauer der Vakanzen der Volksschullehrerstellen | fünftig vermieden werde, soll nah einem Circulair der Regierung vom

418. März d. J. dahin gesehen werden, daß künftig jede solhe Va- fanz sofort öffentlich bekannt gemacht, die Meldungsfrist auf 4 Wochen beschränkt werde, und demnächst die Ernennung nach vorgängiger Prüfung und Präsentation zur Wahl regelmäßig in 3 Wochen er= folge, daß wenn die Stelle Allerhöchstenorts zu beseßen, der Bericht

| Marseille. | Mittel, diesen Streit zu \{lihten. | Bedeutung vor | Orden möge nur förmliche Anerkennung vom Staate verlangen oder |

(Fräukischer Merkur.) | Es is wahrlih Zeit, aus einer |

| die eingetretenen Verhältnisse.

Niederbayern hatte noch feine An= | i | ren Augen in gemeinsamem Verband, und ein Theil des Episfkopats | macht für sie Anspruch auf das Recht, Unterrichts-Anstalten zu diri= en. De jure hat der Jesuiten - Orden in Frankrei zu existiren | aufgehört; de facto is er vorhanden; in Bezug auf das Geseb is | | er eine geheime Gesellschaft; sons aber und für Jedermann gilt er | als vffentliher Verein. i -

| giren.

die Aus=

, + \ , 1 " 110 1 E E S

| E ihr moralischer , religiöser, politisher Einfluß is in Betracht zu | | heizen. | fahr für den Staat verbundener, so möge man immerhin die Jesuiten |

) gestiftet hat. |

E 1 pre-= / 4000 Fr. unterzeichnet, chen der gänzlichen Enthaltung aller gebrannten geistigen Getränke |

| Nesle, eine Taverne d’Orsini, | Ardente. a R | fährtin Margarete von Burgund. England und Nord-Amerika an die Seite seben kann, wo bekanntlich | ; 9 die Bestrebungen gegen den Branntkweingènuß so ungeheure Resultate |

Ee | selben Section abwechselnd von einem Orte zum anderen, Orxhoft herabgebraht und ver= |

Jmmer | | die Schaupläße | gaben bei der geringsten Gefahr verabredete Zeichen.

Es sind mehrfach |

| gleichfalls in der Zwöchenktlichen Frist erstattet werde; und daß von | Seiten eines ernannten Schullehrers und resp. Lehrgehülfen das ihm |

übertragene Amt in möglichst kurzer Frist angetreten werte.

S Lan aretdch.

Paris, 1. April, Aus einem Schreiben des Bischofs von Mar-= |

seille, der besonders darüber Beschwerde führt, daß die vom Staat nicht anerkannten Congregationen sich nicht in den Jugend-Unterricht sollen

einmischen dürfen, nimmt das Journal des Débats wieder einmal

i; : | Gelegenheit, gegen den Jesuiten-Orden aufzutreten, indem es sagt: NRomfahrts-Prozession, Cidgenössishe Kommssio- | : Jesuiten die Pläne wieder aufuehmen, welchen selbst die Restauration

| ein Ziel seben zu müssen glaubte.

„Man will nicht, daß im funfzehuten Jahr nach der Juli-Revolution die

1 ( Die betreffende Bestimmung des neuen Geseßes erregt ganz besonders den Unwillen des Bischofs von Wir kennen nur ein loyales und dabei sehr einfaches Die Frage muß nach ihrer vollen die Kammern gebraht werden.

durch seine Freunde begehreu lassen.

zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

1

Der Jesuiten- |

zweideutigen Stellung herauszukommen, welche alle Welt kompromittirt. |

Die Regierung felbjt beunruhigt sich vielleicht uiht genugsam über | | die el Wir haben Geseße, nah welchen die | | geistlihen Orden im Allgemeinen aufgehoben sind; der Jesuiten-Or-= | C ] Noch | | andere Gesebe schreiben vor, es solle feinerlei Association ohne Er-= | | laubniß der Regierung ins Leben treten und sich fortbilden. Alle | | diese Geseße sind noch in voller Kraft. |

R

den insbesondere hat in Frankreich kein gesebßlihes Bestehen,

in Frankreich: sie tragen ungesheut ihren Namen, leben unter unse-

fentli Die gesunde Vernunft sagt uns, daß wenig | darauf ankommt, ob die Jesuiten eine Congregation bilden oder nicht, | Jst dieser Einfluß ein wohlthätiger, mit keinerlei Ge= |

ermächtigen, sich als bürgerlihe Gesellschaft zu konstituiren. Der

| Bischof von Marseille spricht uns von Leuten, die nah der höchsten | | evangelishen Vollkommenheit streben, die das Gelübde der Armuth |

und der Keuschheit ablegen und sih über die gewöhnlihen Tugenden | erheben; er fragt, ob man sie strafen müsse, weil sie heiliger leben, | als die Anderen. Aber dem Bischof von Marseille is \o wenig als |

uns unbekannt, daß gewisse Mönchs - Orden mit all ihren strengen Ge= | | lübden, mit der Entsagung auf die Dinge dieser Welt, mit der äu= | ßersten Selbstverleugnung, zu s{hreckbarer Macht gelangt sind. Es | | gab eine Zeit, wo der Diener Gottes die Könige abseßte und die

Kronen unter die Füße trat. Man is} nicht habsüchtig und ehrsüchtig |

für sich, sondern für deu Orden. Eine Congregation is immer mit

| Recht verdächtig, schon weil sie eine Congregation iffst und sich anmaßt, | einen Staat im Staate bilden zu wollen,“

Und dennoch sind Jesuiten |

Ein Blatt wollte aus dem Umstande, daß die von dem Erz= |

den König und die Minister gerichteten Schreiben über die Universi= |

Jrrthum begriffen.

Wirksamkeit derselben in keinem Sinne verstärken.“

Die Debatte über den Antrag des Herrn Garnier Pagès auf | Konvertirung der 5proc, Rente wird voraussichtlih sehr lebhaft wer- | den, Viele Deputirte, welhe im Jahre 1840, wo die gleihe Pro- | position von der Kammer verworfen wurde, noch s{waukten, sollen | | sich seitdem von der Nothwendigkeit einer Herabseßung des Zinsfußes

der C i 5 Sie sind, wie es heißt, zu einer solchen | geststellung ihrer Ansicht hauptsächlich dur die Konvertirungs-Maß- |

der Schuld überzeugt haben,

regeln Englands, Belgiens und Neapels veranlaßt worden.

| Der Präsident der Pairs-Kammer, Baron Pasquier, is von | | der {weren Krankheit, welche ihn in der leßten Zeit befallen hatte, 1 : | vollkommen wieder hergestellt i | Sr besuchte îm ; Y

_ Jn Havre und Paris sind Subscriptionen für Errichtung einer Statue Casimir Delavigne's eröffnet worden. Der König hat mit

: Das Droit enthält Details über die lasterhafte geheimnißvolle Verbindung, welche unlängst entdeckt worden ist, „Es scheiut,““ sagt dieses Blatt, „daß die fragliche Verbindung auch Verzweigungen im

/ ner Je C Innern der Hauptstadt hatte, und daß die Judividuen, welche der- verderblichen Folgen des Branukweingenu|ses sicher gestellt. Nach den | é | i / L / l

selben augehörten, nach Klassen geordnet waren und einem Oberhaupte geborhten, Die Namen, welche sie ihren Sectionen beilegten, waren sämmtlih dem modernen Drama entnommen, dessen Exzentrizität viel= leiht zur Entwickelung dieser abscheulihen Exzesse das Meiste beige- tragen hat. So gab es in verschiedènen Quartieren eine Tour de eine Bastille und eine Chambre Das Haupt der Verbindung hieß Buridau, seine Ge- Unter den Mitgliedern befanden sich nämlih auch Weiber, und diese-waren nicht die lebten, wenn es galt, die Opfer, welche die Verbindung durch Ueberraschung oder List

i \ 8 [u \ , h ! in ihre Kreise zog, den empörendsten Attentaten zu unterwerfen. Die Die Branntwein-Consumtion, die bei uns bis zum Jahre 1840 je zog, P | à f stets im Zunehmen war, und in diejem Jahre 10,812 Oxhoft be= |

Frau, welche in einer Section die Orgie leitete, hieß Marquise von Brinvilliers. Um nicht erkannt zu werden, zogen die Mitglieder der= Ueber= raschungen vorzubeugen, wurden gewisse Eingeweihte, die sie Nacht- wächter nannten, gusgesandt, Diese Nachtwächter machten um jener gräulihen Misterien die Runde und Gewöhulich mußten die Neoph9ten, die sich um die Aufnahme in die Gesellschaft bewarben, den Wächterdienst versehen. Wie man versichert, wurden

| nicht blos Weiber aus niederen Ständen in die Schlupfwinkel der l j ien | Verbindung gelockt. Einzelne in Anrege gekommene Fälle

i Mehrere Opfer derselben nahmen in der Gesell- haft eine gewisse Stellung ein, Doch scheint es, daß diese Unglü-

( ì lichen, aus Furcht, vor Gericht erscheinen un ‘omitti- lei ausgesprochenen Ansicht dur die schleswig-holKeinishe Regierung | , Lars O wtr iei Br R I A

rende als schimpfliche Geständnisse machen zu müssen, standhaft Alles

| leugnen und so den Arm der Gerechtigkeit lähmen,

Dänemark.

Kopenhagen, 30. März. (A. M.) Se. Majestät der König hat befohlen, daß ein Museum für amerikanische Alterthümer, im Verein mit dem für nordische , errihtet werden soll.

Das Patent vom 15. März, betreffend die Verhältnisse der in Folge des Vertrages vom 14. Februar 1842 vom Fürstenthum Lübeck

Die Oeffeut= |

erworbenen Gebietstheile, ist am 26sten erschienen.

! tätsfrage nicht veröffentliht worden, den Schluß ziehen, es müßten | " diese Briefe wohl nicht an ihre Adresse gelangt sein. | @egnet der ministerielle Messager:

Hierauf eut= | „Jenes Blatt is in großem | Alle Briefe der Prälaten des Königreichs sind | | Gegenstand der ernstesten Prüfung von Seiten der Personen, welche

dazu berufen sind, sih mit den Fragen zu beschäftigen, die der Geseß= | | Se E x Secundar- n s anregt, j | ( | lichkeit, welche das Uebelwoollen gewisser ¡tter forder ürde die | Es wäre bald zum Streite mit dem Capitain des Dampf= | j ? gee RETier fordert, / wurde Pie |

Dienstag den 9!" April.

Die Zahl der auf der Königl. Bibliothek befindlichen Bücher wird im neuesten Staats=- Kalender auf etwas über 400,000 Bände, und die der Manuskripte auf 15,000 angegeben.

S weiz.

_ Luzern, 25. März. (A. Z.) Gestern war hier große kirh- liche Festlichkeit ; wurde die Romfahrts-Prozession gehalten. Unter dem Zudrang von vielen tausend Personen fuhr die hohe Geistlichkeit und Regierung über den See, und begab sich dann um die Stadtmauern in die Stiftskirhe. Seit zwanzig Jahren erinnert man sih nit, eine solche Volksmenge hier geschen zu haben, Nachmittags predigte in der ehemaligen Jesuitenkirhe ein Jesuit, der diesen Anlaß benubte, um dem Volke zu sagen, daß seit 50 Jahren kein Mitglied der Ge= sellshaft' Jesu in Luzern auf der Kanzel aufgetreten sei; die Predigt soll übrigens das Publikum befriedigt und von der Politik sich fern gehalten haben. Da die Uebergabe der theologischen Abtheilung der hiesigen Lehranstalt an die Gesellschaft Jesu gegenwärtig in Unter- handlung liegt, so ist dieses Auftreten eines Jesuiten mitten in der

- sonst dem Orden wenig geneigten Hauptstadt bezeichnend.

Nebst diesen kirchlihen Festlihkeiten haben wir dermalen mehrere eidgenössische Kommissionen hier am Vorort versammelt: z. B. den Kriegsrath, die Zoll-Kommission, so wie eine Kommission zur Entwer= fung eines neuen Reglements für die Kriegs-Verwaltung. Die An- stände zwischen dem Vorort und Herrn Neuhaus wegen der Handels=- Kommission scheinen sich beizulegen, Herr Staatsschreiber von Gon- zenbah war wiederholt in Bern, und soll die diesfallsigen Einleitun- gen erzielt haben.

Einiges Aufsehen in der Schweiz erregt die Reise des Herrn

Dr. Hurter, ehemaligen Antistes von Schaffhausen, nach Rom, wo= hin derselbe nach vorherigem Besuch bei der hiesigen apostolischen Nunciatur abgegangen ist.

_ Aus den Gebirgs =- Kantonen gehen wieder “Nachrichten über Schnee-Lawinen ein. Diesmal is es besonders der Kanton Uri, der von diesen Stürmen heimgesuht wird, Jn ungewöhnliher Größe riß sich die Bristen-Lawine von hoher Firne in das Thal ab, be= \chädigte 16 Gebäude und shwellte längere Zeit die Reuß. So viel bis jeßt bekannt, ging fein Menschenleben verloren, doch war die Gefahr großz an einem Hause wurde der ganze obere Theil um, die Hälfte vorgeschoben, während der untere Theül, wo die Leute \lie- fen, unverrüdt blieb, Jn einem anderen Hause wurde der Haus- vater mit einem Kinde auf einem Bettsacke liegend gefunden, wäh=- rend die Bettstelle zertrümmert und die Frau so wie die übrigen Hausgenossen weit vom Hause weg geschleudert gefunden wurden. Möge Gott das Vaterland vor ähnlichen Unglücksfällen behüten.

Handels - und Börsen - Uachrichten. Stettin, 4. April, Abends. (B. N. d. O.) Auf Weizen fehlen

| Austräge von auswärts fortwährend ganz und nur sür Nechnung einiger

binnenländiscwen Spekulanten is seit Montag Mehreres davon gekauft wor- denz; 128,/130p\v. märkischer und ucktcrm, U BLEA 52 Rihlr, ar Sur neuer, weißer [les zu 495 a 50% Rthlr., 4125/126y\d. bo. zu 534 Rtblr.

| Der allgemeine Charaïter des Marktes is dadurch geändert und derselbe

noch bejonders durch die ‘Menge von leichter Waare S

angekommen und zum Theil E E Ps\d. r E e tür 125/126pf\d. bunten peln, wurden 50 Rthlr. verlangt, aber nur 49" Rihlr. geboten. Am Landmarkt, wo die Zufuhren, der Jahreszeit gemäß, sehr abnehmen. wude für beste Waare nicht über 48 4 49 Nthlr, und nur ausnahmsweise von Konsumenten bis 50 Rthlr. bewilligt. Roggen ist sehr flau und neuerdings niedri- ger, In loco i zu 33— 31 Nthlr. für 117 bis 120/122pfo. Waare an- zukommen, auf Frühjahrs-Lieferung zu 305 Nthlr. gekauft und Brief. Auf spätere Termine würden nur zu merklich billigeren Preisen, als die lebtbe- zahlten, Käufer sein, Auch Gerste bleibt ohue Kauflust und zu haben: 101 /102pfd, Oderbruch zu 24 Rthlr., 104/105pfd. s{les. zu 26 Rthlr. Hafer, pomm, 17% Nthlr. gefordert, mit 50 Pfd. p. Schfl. Garantie zu 174 Rthlr. zuleßt gekauft, für 48 /49pfd. Oderbruch 17 Rthlr. gefordert. Nur Erbsen behalten einzelne Käufer, sind aber wenig zu haben, große 35 a 354 Rihlr, kleine 32 a 33 Nthlr. *

Saamen, Winter -Nübsen bleibt zu 70 Rthlr. vom Boden käuflich z Schlag - Leinsaamen 50 Nthlr, Kleesaamen wie am Montag gemeldet, Sáe-Leinsaamen eben fo.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 255 —26 %. Der Markt ist in Folge anhaltender Zufuhren, neuerdings flauer und niedriger. Auf Lieferung im Juli / August ist aus zweiter Hand ein Abschluß zu 235 % gemacht,

Fettwaaren. Rüböl in loco is auf 10 Nthlr. gewichen, wozu zuleßt gekaust wurde. Auf Lieferung pro Mai und Mai /Juni is nichts gemacht und fein Preis augenblicklih zu notirenz p:o Septbr /Oktbr., am Dienstag noch 11 Ntblr. bezahlt, sind am Mittwoch 500 Ctr, zu 105 Rthlr, und heute (Donnerstag) 1000 Ctr. zu 105 Rihlr. abgegeben, Leinöl auf Lie- ferung im Juni /Juli zu 105 Rthlr. erlassen, Mit sonstigen Oelen is es noch, wie leztgemeldet, Thran, Südsee 9% Nthlr, gefordeit. Berger br. Leber is in loco sehr geräumt, auf Lieferung dagegen eine Partie zu 265 Nthlr. am Markt.

Butter, Es sind von diesem Artikel noch einige namhafte Bestände vorhanden, besonders in ord. pommerscher Waa:e, wofür billige Preise vou 16 a 18 Nthlr, stattfinden; gut mittel 18 a 19 Rthlr, Eine kleine Partie \chlesishe überlegene Waare is zu 185 Rihlr. käuflich, Feine Qualität ist weniger vorhanden und s{höne holt. Stoppel - wird mit 27 Nthlr, bezahlt

Hering. Die Vorräthe von norweg. Hering in allen Sorten sind so außerordentlich klein, daß man sie fast als geräumt betrachien kann, Die- ser Umstand kommt den Beständen des 1843r scho1tischen Herings sehr zu Statten, daher noch immer ungefähr die bisherigen Preije dafür bezahlt, und solche successive geräumt werden. s

Roheisen. Während dieser Artikel im Produciions-Lande fortwährend höher geht, is cs hier noch immer flau damit und keine Kauflust dafür

bemerkbar. (B. N. d, O.) Gemacht- wurde

Riga, 18. (30,) März. mit 10 % Vorschuß :

Feiner poln. Hanf zu Bco, Ro, 82, 77 und 72, auch 73 auf ult, Mai,

Gewöhnl, poln. Hanf zu » 77, 72 » 67, auf primo Maí,

» Ufrainer » » 76, 71 » 66, » ult. Mai.

Die Aufträge zum Verkauf sind bei der vorgerückten Jahreszeit nicht häufig.

(ads, Die Zufuhr davon war in dieser Woche noch immer stark, ohne auf Preise einzuwirken, sie bleiben bei mäßigem Umsay unverändert, als :

für Partiegut 26, engl. Kron 25, B. 6G, 21, R, D, 18 Ro. S.

» marienb, Kron 27, 275 à 28 Ro, nach Qualität.

» puif. HD. 275, HD. 24 No. S.

Hanföl, Man bewilligte mit 10 % Vorschuß 83 Ro., es war noch eiwas Frage dafür.

Hanfsaamen. Es kommen aus dem Jnnern keine Aufträge zum Ver- fauf, und da die Spekulanten am Play fest auf Beo. -Ro. 11 mit 10% Vorschuß halten, so konnte kein Geschäst zu Stande kommen, wenn man auch den klettbewilligten Preis von 105 Ro, hätte überschreiten wollen. :

Schlagleinsaamen. Gemacht wurde eine Partie von 3000 To. in Step- penwaare zu Bco.-Ro. 164 mit 10% Vorschuß. Jn wiäsmaer kein Ge- chäft, zu 14—135 No. entweder baar oder mit 10% Vorschuß nah Ver- schiedenheit der Qualität Verkäufer. i

Getraide. Von kurishem Roggen wurde genommen: 147./118pfd, zu 635 De S. baar, und 119pfd, zu 66 Ro. S. auf nicht weit ausgesezten Empfang.

Geiste. 104 /105pfd. bedang 554 Ro, baar, für höheres Gewicht von 110/111pfd, wurden 62 Ro. gefordert, doch hätte man wohl ‘beim Empfang zahlbar abgegeben. :

Hanf,

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