1844 / 100 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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: ¿ ; S ‘est mit Grund erwarten lasse. Den Sir Henry Pottinger E he als den Haupt-Urheber aller günstigen Erfolge lw China. Auf eine Beschwerde Lord Beaumont's darüber, daß der russische Handels-Verkehr in der Levante über die Maßen begünstiget werde, erwiderte Lord Aberdeen, daß die britische Regierung ihr eifrigstes Bestreben darauf richte, den britischen Handel in den der Pforte un- terworfenen Ländern auf den Fuß des Handels der meistbegün- stigten Nationen zu seßen. Endlich wurde die Bill wegen Reform der geistlihen Gerichte zum drittenmale verlesen und angenommen.

Jhre Majestät die Königin hat sich mit Kövige - und der Königin der Belgier am woselbst der Hof vierzehn Tage ver-

London, 5. April. ihren hohen Gästen, dem Mittwoch nah Windsor begeben, weilen wird.

Uiederlande.

„*, Aus dem Haag, 30. März. Die Separatisten des Herzogthums Limburg greifen den dortigen Gouverneur noch fort- während an. Die Gerechtigkeit erfordert es daher, diejenigen, welche etwa jenen Verleumdungen Glauben schenken möchten, dur eine kurze Biographie zu enttäuschen.

Herr Gericke, gegenwärtig Gouverneur des Herzogthums Lim- burg, fam im Jahre 1814 nach Belgien und wurde zum Finanz- Commissair in Brüssel ernannt. Er entwickelte in seiner Verwaltung viel Talent, Thätigkeit und Milde; er wußte sich die Zuneigung Aller zu gewinnen, die mit ihm in Berührung kamen. Später be- fleidete er unter der Regierung der Niederlande mehrere hohe Aemter zur Zufriedenheit des Königs, und zeigte bei allen seinen administra- tiven Handlungen die größte Leutseligkeit und Höflichkeit. Allen, die ihn damals kaunten, wird er stets unvergeßlich bleiben. Jn der Stadt

Lüttich selbs leben noch viele Personen, welhe die Wahrheit dieses Lobspruchs bestätigen werden, und die mit Vergnügen sih der Zeit erinnern, als dieser Beamte Direktor der Einregistrirung und der Douanen und im Jahre 1816 Commissair für die Angelegenheiten des Landes jenseit der Maas war.

Bei seiner Eiuführung zu Mastricht als Gouverneur des Herzog- thums fanden Serenaden und Feste ihm zu Ehren statt, und die Grafen, Barone und Ritter dieses Landes kamen freiwillig, um ihm ihre Huldigung darzubringen; Alles machte ihm den Hof, und meh-= rere unserer hiesigen Mitbürger, so wie mehrere Fremde, sind Zeugen davon gewesen. Herr Gericke erwiederte mit der ihm eigenen Liebens- würdigfkeit diese Höflichkeiten auf gleiche Weise, ohne zu ahnen, daß dieselben Personen, die er an seine Tafel zog, ihu vier Jahre später mit den gröbsten Beschimpfungen überhäufen würden, weil er sich weigerte, seine Pflicht zu verleben, weil er seinem Eide treu blieb und weil er den Befehlen der Regierung gehorchte.

So isst es dahin gekommen, daß der mildeste, liebenswürdigste, gefälligste Staatsmann, der seit fünf Jahren nicht aufgehört hat, alle Reclamationen, alle Klagen der Bevölkerung anzuhören und den- selben zu willfahren, \so weit sich dies mit seinen Pflichten vertrug, es is dahin gekommen, sagen wir, daß dieser geachtete und gefeierte Staatsmann plößlich die Zielscheibe einer ehrgeizigen Koterie gewor=- den is}, die ihn täglih mit Verleumdungen überhäuft! Bald is er

der Satrayp von Limburg, bald der Espartero desselben oder ein Despot, der eine Horde Sklaven mit \ih führt.

Die holländische Regierung hat das Benehmen des Gouverneurs und das der Separatisten richtig gewürdigt: jener hat seine Pflicht gethan, diese verfolgen eine Chimäre, die nur das Verderben aller derer herbeiführen fann, die sih von ihr verführen lassen. Limburg würde weit besser gestellt sein, wenn es mit Belgien wäre vereinigt worden, das ist unbestreitbar; aber die Trennung, welche es gegen- wärtig verlangt, würde es in eine noch weit uachtheiligere Stellung verseßen, wenn man das in Auschlag bringt, was Holland in dem Augenblicke, wo der Vertrag der Vereinigung aufhörte, fordern würde und mit Recht fordern könnte.

Belgien.

Senat. Sibung vom 2. April. Jm Senat wurde heute der Bericht der Kommission verlesen, welcher der Geseß-Entwurf über diz Ernennung der Mitglieder der Prüfungs-Juries zur Begutachtung überwiesen worden war. Die Kommission hatte die durch den Geseß- Entwurf angeregten und im Schoß der Repräsentanten - Kammer so lebhaft erörterten Fragen nur obenhin berührt. Sie billigt die Be- stimmung vollkommen, die dem Geseß nur eine temporäre Dauer giebt. Eine definitive Entscheidung der Frage, meint sie, müsse durch eine imposante Majorität erfolgen, und sie hofft, daß in den bevorstehen- den vier Jahren bis zur Revision des Gesebes die Gemüther sich besser verständigt und geeinigt haben würden. Sließ-= lich empfiehlt die Kommission mit 4 Stimmen gegen 1 (die des Baron von Stassart) die Annahme des Geseh - Entwurfs in der Form, wie er dem Senat aus der Repräsentanten - Kammer zugesandt worden. Hierauf nahm der Senat die Entwikelungen des von Herrn Cassiers gemahten Vorschlags in Bezug auf eine Re- form des Handels-Systems entgegen. Ohne sich in förmliher Weise der Erwägung dieses Antrages zu widerseßen , insofern dieselbe dem Wesentlichen in dieser Angelegenheit nicht vorgreife, bemerkte der Minister des Jnuern doch, daß der Vorschlag nah dem von der Untersuhungs-Kommission abgestatteten Gutachten eigentlich über- flüssig sei. Herr Nothomb benußte diese Gelegenheit, um anzuzeigen, daß bei Eröffnung der auf den 23sten d. M. angeseßten Diskussion die Regierung ihre Ansichten über die Handelsfragen eröffnen und {hon vorher im geheimen Ausschuß einen Bericht über alle Versuche, die man gemacht, Handels-Verträge mit dem Auslande abzuschließen, mittheilen werde. Der Vorschlag des Herrn Cassiers wurde \chließ- lih der Erwägung für werth erachtet und der Jndustrie-Kommission zur Prüfung überwiejen.

Sißung vom 3, April. Ju der heutigen Sißung des Se- nates begaun die Diskussion des Geseß-Entwurfs über die Prüfungs- Juries. Herr vou Haussy schlug als Amendement den ursprüng- lichen Entwurf der Regierung vor, wonah dem Könige die Ernen- nung-der Examinatoren anheimgegeben werden sollte. Jndem er die Gründe für dieses Amendement entwickelte, machte er dem Ministerium den Vorwurf der Shwäche und Doppelsinnigkeit und erklärte, das Land habe sich nicht hinters Licht führen lassen, sondern es durh- haue sehr wohl das Gewebe dieser politishen Komödie. Hetr N o- thomb rechtfertigte sich und das Ministerium damit, daß er sagte, er und seine Kollegen hätten zuleßt für den Entwurf der Central- Section stimmen müssen, weil sie bs in die Nothwendigkeit zurück=

gefallen sein würden, die man von Anfang an habe vermeiden wollen, nämlih aus dieser Angelegenheit eine Kabinets - Frage zu machen. Herr von Stassart sprach sich für das Amendement des Herrn von Haussy aus. Die Herren Siraut, von Ribeaucourt, [da Coppyens, von Pélichy und von Rouillé nahmen für den Len den Ceutral-Section das Wort; die Herren von Renesse Sa mon=Dumortier erklärten sich gegen denselben. Herr Stellung Cd Coerian fe, au, dab das Ministerium s über die amps erklären solle, und Herr Noth om

O M R daß der König sich über die von dem Minister der daß derselbe übrige e Greise Entlassung a nicht entschieden habe,

gens unterdessen es nicht passend befunden, im Se-

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nat zu erscheinen. Hierauf wurde die allgemeine Diskussion geschlos- sen und die über die einzelnen Artikel auf den nächsten Tag an-

gesebt.

Senat. Sigzung vom 4, April, Ehe heute zur Abstim- mung über das Amendemeut des Herrn von Haussy geschritten wurde, entspannen sih noch einige Debatten, namentlich zwischen Herrn Dumon-=-Dumortier und dem Minister des Jnnern, Ersterer verglih den Minister mit einem General, der von seinen eigenen Sol- daten beschimpft würde und dieselben niht mehr in Ordnung zu er- halten im Stande sei. „Wenn der Senat nun“, sagte er unter An- derem zu dem Minister, „Jhren Geseß-Entwarf dem der Central- Section vorzöge, so würde daraus folgen, daß Sie nah Jhrer heu- tigen Meinung, welche niht mehr die gestrige is, genöthigt wären, zu einer Auflösung zu schreiten, mcht der Repräsentanten- Kammer, welche Sie verurtheilt hat, sondern des Senats, der es un= ternähme, Sie zu rehabilitiren““. „Oder ih würde mich zurüczie- hen“, antwortete Herr Nothomb. Das Haussyshe Amendement, welhes die Wiederherstellung des Regierungs = Entwurfes bezweckte, wurde indeß mit 24 gegen 11 Stimmen verworfen. Die Minister selb} stimmten hier gegen ihren eigenen Entwurf. Darauf wurde der Geseß = Entwurf, wie die Central-Section ihn abgefaßt, und die Re- präsentanten-Kammer ihn genehmigt hat, auch vom Senat, und zwar mit 23 gegen 12 Stimmen, angenommen, Herr Malou, der gegen das Amendement gestimmt hatte, stimmte do auch gegen den Entwurf.

Griechenland.

© München, 3. April. Gestern hat uns die neueste grie- chishe Post (vom 21. März) wieder einmal eíne größere Anzahl von Briefen aus Athen gebracht, als seit längerer Zeit. Das Wichtigste, was dieselben enthalten, ist die bereits befannte Beendigung des Ver- fassungswerfes. Unstreitig bleibt in Betreff der Umstände, unter denen dieselbe herbeigeführt worden is, Manches zu wünschen übrig z man kann aber niht verkennen, daß die Weisheit König Otto's Ueblerem abermals glücklich vorgebeugt hat, Unverkenubar geht näm- lih aus Allem, was man liest, hervor, daß von Seiten des abgetre- tenen Conseils - Präsidenten Metaxas und seiner Anhänger in der Zwischenzeit, während welcher der Verfassungs - Entwurf Sr. Ma-= jestät dem Könige vorlag, alle Kräfte aufgeboten worden wa- ren, um in der National - Versammlung gegen alle und jede vom Throne ausgehende Modificationen an dem Entwurfe eine fompakte Opposition zu schaffen. Bis zu welchem Grade diese Bemühungen mit Erfolg gekrönt worden, und wozu dieselben sehr leicht hätten führen fönnen, darüber läßt sih leider fein Zweifel hegen, es scheint der Regierung gegenüber der Opposition nicht eben eine große Wahl gegeben gewesen zu sein, wozu noch kam, daß si schnell entschieden werden mußte. Daher der Charakter der endlihen Be- \clüsse, wie sie vorliegen, oder mit anderen Worten das Unwesentliche in den Abänderungen, über welhe cine Einigung erzielt werden konnte. Es scheint eben so wenig an Versuchen gefehlt zu haben, Metaxas vor der entscheidenden Sihung zum Aufgeben seiner Absichten zu bewegen, als wie offenbar auch während des Kampfes von mehr denn einer Seite her Gesinnungen laut geworden sind, die für die Zukunft Gutes ver= heißen. Das Auftreten der Opposition war indessen ein so entschie- denes, daß über den Ausgang des Ganzen kein Zweifel obwalten fonute, wenn man die Absichten derselden nicht mittelbar zu durch= kreuzen vermochte. Daher denn die weise niht genug anzuerkennende

Nachgiebigkeit von Seiten der Regierung in einem Augenblicke, welcher für den Bestand der Dinge in Griechenland offenbar entscheidender gewesen ist, als je einer seitdem 15. September, Hier is der Inhalt der gestern eingetroffenen Briefe uo nicht allgemein genug bekannt, als daß sih schon eine bestimmte Meinung hätte bilden können. Vorläufig herrscht die Freude über die Beendigung des Verfassungswerkes vor, womit offenbar ein Abschnitt der neuesten Zeit Griechenlands schließt, und mit dieser Freude verknüpft sih das feste Vertrauen, es werde König Otto auch ferner, und namentlich in der hochwichtigen nächsten Zukunft, so wie bis jebt gelingen, sih über den Parteien zu erhal= ten und dem Treiben aller dieser eben dadurch in entscheidenden

Augenblicken ein rechtzeitiges Ziel zu seben. Moldau und Wallachei.

Von der türkishen Gránze, 26. März. Berichte aus Bucharest melden, daß Fürst Bibesfo, in der Ueberzeugung, daß bei der ungünstigen Stimmung der General-Versammlung jede Ver= einbarung zu einem, die Jnteresse des Landes förderndeu Beschlusse unmöglich geworden, die dermalige Versammlung plößlich aufgelöst habe.

Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New-York, 11. März. Meine neuerlihe Augabe, daß Herr Calhoun wahrscheinlih an die Stelle des bei der Katastrophe des Princeton ‘’ als Opfer gefallenen Herrn Upshur als Staats= Secretair des Auswärtigen in das Kabinet des Präsidenten Herrn Tyler werde berufen werden, hat sih bestätigt. Seine Ernennung i} er= folgt und bereits vom Senate einstimmig bestätigt worden, Auch is wohl fein Zweifel, daß Herr Calhoun die ihm zugedachte Stelle aue nehmen wird. Man glaubt jedoch nicht, daß durch seinen Eintritt ins Kabinet eine bedeutende Aenderung in der bisher befolgten Po- litif eintreten werde. N H j,

Dagegen i bereits eine Manifestation in der Práäsidentschafts= Frage von Seiten der demokratischen Partei erfolgt, welche für den Ausgang derselben zu Gunsten des Herrn van Buren ein günstiges Vorzeichen ist. Eine Abstimmung über den aufzustellenden demokrati= {hen Kandidaten ist erfolgt, und dabei hat Herr van Buren 91, Herr Johnson 36, General Cass aber nur 1 Stimme erhalten. Dies ge- {ah bei der demokratishen Versammlung zu Harrisburg in Peun= \ylvanien, welche sofort Herrn van Buren als ihren Kandidaten für die Präsidentschaft, und den Obersten Johnson als den für die Vice- Präsidentschaft mit allgemeiner Acclamation ausrief. Dieselbe Ver= sammlung hat Herrn Henry A. Mühlenburg von Berks, denselbeu, der vor nicht lange noch den Gesandtschastsposten am österreichischen Hofe zu Wien bekleidete, zum Gouverneur des Staates von Peun-= _\yloanien bestimmt. 2 j

Was die Ernennung des Herrn Calhoun zum Staats=Secretair des Auswärtigen angeht, so ist noch in frischem Andenken, daß ihn Herr Tyler {on früher einmal in der ersten Zeit seiner Präsident- schaft denselben Posten angeboten hatte. Damals aber hatte Herr Calhoun denselben abgelehnt, weil seine Bestrebungen höher, nah der Präsidentschaft selbst, noch gerichtet waren. Nachdem aber durch die Wendung, welche die Verhältnisse in Betreff dieser Frage seitdem ge- nommen haben, die Hoffnungen zum Gelingen durch die Konkurrenz des Herrn van Buren fast gänzlich geshwunden sind, entschloß si Herr Calhoun, diesen etwas niedrigeren, aber immerhin noh sehr ein- flußreihen Posten doch anzunehmen, und erst nahdem der Präsident, Herr Tyler, dessen gewiß war, soll er zu der Ernennung des Herrn Calhoun wirkli geschritten sein.

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ch« Paris, 2. April. Die neuesten Nachrichten aus Haiti vom

23, Februar sind nicht sehr beruhigend. Es war bereits zwischen dem

neuen Präsidenten und dem National - Kongreß Zwiespalt ausgebro-

chen. Die neue Constitution soll unter dem Einfluß von täglichen Drohungen des Generals Herard gegen die Mitglieder der Versamm- lung zu Stande gekommen sein. Jebt erkennt Herard, daß der voll- ziehenden Gewalt dur die Beschränkungen, welche die demokratische Constitution derselben auferlegt, gänzlich die Hände gebunden sind, und daß er daher die Verwaltung niht mit der nöthigen Festigkeit, wie sie die Umstände erheischen, führen kann. Andererseits {eint die National-Versammlung zur Vertheidigung ihrer Prärogative entschlos- sen. Der Kampf zwischen beiden, bisher im Geheimen geführt, is offen ausgebrochen.

Ostindien.

Paris, 2. April... Gestern sind folgende Nachrichten aus Jn- dien hier eingetroffen :

„Malta, 28. März. Die indische Post vom 1. März fügt zu den Ereignissen von Gwalior uur die Nachricht, daß die Armee mit der Artillerie und den, jenem Staate abgenommenen Contributionen auf das britische Gebiet zurückgekehrt und das von englishen Offizie= ren kommandirte Hülfscorps gebildet worden ist. ;

Die Nachrichten aus China gehen bis zum 12, Januar und sind rein kommerzieller Natur.“

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 9. April. Die Umsäße in Eisenbahn - Actien waren heute im Allgemeinen nur pr, Cassa ziemlich beträchtlich, während auf Zeit wenig umging. Oesterreichische Cffekten bei wenig Geschäft etwas matter.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 6. April 41844,

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr.; Roggen 1 Nthlr. 12 Sgr., auch 1 Nthlr, 8 Sgr. 5 Pf.z kleine Gerste 28. Sgr. 10 Pf,z Hafer 25 Sgr, 2 Pf., auh 22 Sgr. 2 Pf. g f

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 7 Sgr. 2 Pf., au 2 Rthlr, 4 Sgr. 10 Pf. und 2 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 13 Sgr. 2 Pf, auch 1 Rihlr, 12 Sgr. z Hafer 23 Sgr. 1 Pf.; Erbscu 1 Rthlr, 9 Sgr. 7 Pf,

Sonnabend, den 6. April 1844.

Das Schock Stroh 7 Rihlr, 20 Sgr., auch 6 Rihlr, 10 Sgr. Der Centner Heu 4 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Paris , 4. April, Die französischen Renten nahmen an der Börse heute anfangs einigen Aufschwung, konnten sich jedoch in Folge einiger anschnlihher Käufe auf ihrem höheren Standpunkte nicht ganz behaupten, Spanische Fonds hielten sich gut, jedoch ohne viel Begehr, Jn Eisenbahn- Actien wurden ansehnliche Geschäfte gemacht.

B erliner h 0 P 8: C Den 9. April 1844.

Pr. Cour.

Brief. | Geld.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gew,

| 1662 194

| Fonds. ä Aclien. |#

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St. Schuld-Scb. 35 101% | Pr. Engl. 0b1. 30. 4 | Präm Sch.d.Seeb. —/| | Kur- u, Neuwärk.| | |

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Berl. Pots. Eisenb.| 5 do. do. Prior. Obl. 4 Mgd. Lpz. Eiseub.— do. do. Prior. Obl. 4 Brl. Anh, Eisenb.|— do. do. Prior. Obl.) 4 | Düss.Elb. Eiseub.| 5 | do. do. Prior. Obl.|

Rhein. Eiseub. 5 do. do. Prior. Obl. 4 do. v.Staat garant. 35 Brl. Frankf. Eisb.| 5 do. do. Prior. Obl. | 4 Ohb.-Sebles. Eisb.| 4 do.Lt.B, v. eingez.|— Gold al marco. |—| | B.-St.E.Lt. A u.B|/— Friedrichsd’or. lrt] BAe 3!{5|Magd.-Ialbst. E. 4 Aud.Glidwu. à 5 Th. L 7 ¡BresI- Schweidn.-

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Brief. | Geld. 1424

Wechsel-Cours.

Kurz

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2 Mt. 3 Mt. 6 2 Mit.

2 Mt.

2 Mt.

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8 Tage

2 Mt.

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Amsterdam do. E C LNZRR T A 250 Fl. Hamburg «ee ooooo e e orene 300 Mk. do este L MISIG C T S MIE s LTOUTEA 300 Mk. I LSt.

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London

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Augsburg 100 Thlr.

100 Thle.

100 Fl. 100 SRbI.

Auswärtige Börsen. i

Amster dam, 5. April, Niederl. wirkl. Sch. 6017-, 5% do. 1005.

5%. Span. 22%. 3% do. 3737. Pass. Tk. Ausg. —. Ziusl. 757. Preuss. Pe. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1093. 4% Russ. WHope 91.

Antwerpen, 4. April. Zinsl. —. Neue Aul. 22 Frankfurt a. M., 6. April 5% Met. 1135. Bayr. Bank-A ctien 098 G. Hope 90.4. Stiegl. 897. Tut. 995.

do. 500 Fl. 99%. do. 200 Fl. 32 Br. A : Pari s, 4. April. 5% Rente fin cour. 122. 85 3% Reute fin cour. §3.

_= i 1 E m1 5% Neapl. av compt. 101. 75. 5% Span. Reute 355. Pass. 7% M Wien, 5. April. Aul, de 1839 131%. Nordb, 146. Gloggn. 113%.

Mail. 1085. Livorn. 1047. Pesth. 105.

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thul. Fuss. .

Frankfurt a. M. WZ....... ooooo Petersburg

Bauk - Actien 2010. Poln. 300 Fl. 947 G.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 10. April. Mary, Max und Michel, komische Oper in 1 Aft. Musik von C. Blum, Hierauf: Die Jusel der Liebe, oder: Das unausführbare Geseß, phantastisches Ballet in 2 Abth, von Paul Taglioni. Musik von Gährich, Decorationen von C. Gro- pius. (Lebte Vorstellung dieses Ballets vor der Urlaubsreise von Herrn und Mad. Taglioni.)

Donnerstag, 11. April. Des Teufels Antheil,

Jn Potsdam :

Freitag, 12, April. ring: Sir John Fallstaf,

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 10. April. (Jtalienische Opern-Borstellung.) Zum erstenmale wiederholt: [l Matrimonio segreto. Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Cimarosa.

Donnerstag, 11. April. Kunst-Vorstellung des Herrn B. Bosco in der ägyptischen Magie, Vorher: List und Phlegma. (Mad. Hellwig, Königlich sächsishe Hof - Schauspielerin : Adolphine, als Gastrolle.)

—A————— Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Carlo Broschi, - oder :

Theater-Vorstellung. Heinrich IV. als Gastrolle.)

Erster Theil, (Herr Dö-

Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Beilage

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Dresden. Berichti Í , i S «S i T ES x ihtigung ín Bezug auf die Prüfung der Scheidemünze, Baden, K ártdrus e, „Entdeckung von Steinsalz. Volkszahl,

Großbritanien und Jrland. London, Z::nahme

eue a T4 von England, Vermischtes,

eiz, Sitten. Proclamation des Staatsraths. iger Zu- ch ftand L R S ( Staatsraths Unruhiger Zu

Îtalien. Palermo. Nothstand auf Sicilien,

GUMPEReR: Fat. Ae Bahn. Kempten, Augsburg-

r Bahn. Kiel, di Flensb Wiel De Nordbahn, ahn von Kiel nah Flensburg. Wien.

Handels - und Börsen-Nachrichten. Königs g burg, Maiftberidt, rich Königsberg und Ham-

des Baar-

A u 8slan De

Deutsche Bundesstaaten.

Sachsen. Dresden, 29, März. (L. Z.) In ei

Wien, den 22. November, datirten Artikel der Ct O tung Nr. 337 vom Jahre 1843 is einer von der Kaiserlichen “Hof= Kammer im Münz= und Bergwesen angebli veranstalteten Prüfung der neuen Königl, preußischen und Königl. sächsishen Silbermünzen gedacht und dabei, unter gänzlicher Uebergehung der Königl, sächsi= schen Courantmünzen, hinsichtlih der Königl. sächsischen Scheidemünze angeführt, bei ihr sei „eine ungleiche Stückelung und geringe Sorg- falt‘ wahrgenommen worden, überdies sei sie nah einem höheren als dem geseblih festgestellten 16 Thalerfuße ausgeprägt. Die Königl. sächsische Scheidemünze wird wie au anderwärts nicht Stü für Stück, sondern nur nach der Mark justirt; es kann daher nicht fehlen, daß unter den resp. 220, 110 und 75 Stück halber einfacher und doppelter Neugroschen, die 1 Mark roh wiegen sollen, nicht jedes einzelne Stück das vorschriftmäßige Gewicht hat. Eine ‘gründ= liche Prüfung des Schrotes der Scheidemünze kaun demnah nur markweise vorgenommen werden, Wenn daher die erwähnte, mit nur zehn Stück von jeder Sorte angestellte Prüfung verschiedene Gewichte derselben angegeben hat, so kann hieraus nicht im Entferntesten auf geringe Sorgfalt geschlossen und der Münz-Anstalt ein Vorwurf des= halb gemacht werden, Uebrigens weist aber selbst die gedachte un= vollkommene Prüfung von nur 10 Stück, wenn man aus den dabei gefundenen äußersten Gewichtsgränzen unter Beachtung des Verhält= nisses der wiener zu der kölner Mark die Durchschnittszahl zieht genau das vorschriftmäßige Gewicht nah. Aus dem Vorstehenden erklärt sich auch die hinsichtlich des Ausmünzungsfußes der Königl. sächsischen Sceidemünze aufgestellte Behauptung, indem allerdings, weun die leichteren Stücken allein zum Anhalten genommen werden, ein zu hoher Münzfuß erscheint, Eine gründliche Prüfung hinsichtlich des Kornes weist aber nah, daß au rücksihtlich der neuen Scheidemiünze die Königl, sächsische Münz=Anstalt die Sorgfalt und Gewissenhaftig= keit anwendet, die den aus ihr hervorgegangenen Münzen von jeher ein wohlbegründetes Vertrauen verschafft haben.

Baden. Karlsruhe, 1. April. (S. M.) Ju der Nähe von Haßmersheim am Neckar (unterhalb Wimpfen) wurde dur Pri= vat-Personen leßte Woche bei einem Schürf-Versuch auf Gyps Stein- salz entdeckt; dem Vernehmen nah, sollen diese Schursungen our die Großherzogl. Regierung eingestellt und das weitere Nachgraben verboten werden. Z

Nach der leßten Volkszählung vom Dezember 1843 hatte der Unter-Rheinkreis 342,900, der Mittel-Rheinkreis 449,200, der Ober= Rheinkreis 351,200, der Seekreis 191,900, das ganze Großherzog= thum 1,335,200, nah der Zählung vom Dezember 1840 1,296,400 E-:nwohner,

Grossbritanien und Irland.

London, 3. April, Nah dem Monatsbericht der Bank von Eug-= land hat der Baarvorrath derselben abermals um 791,000 Pfd. St. zugenommen und beträgt jeßt nahe an 17 Millionen, Auch der No= ten-Umlauf is um 758,000 Pfd, St., angewachsen und man folgert daraus, daß die Direktoren alle Mittel aufgeboten haben, um zu der Ausführung des Renten-Umwandlungsplanes bebülflich zu sein,

Dem Direktorium der ostindishen Compagnie, welhes bekanntlich in London (Jndia House) seinen Siß hat, is der Plan vorgelegt, und wird ohne Zweifel auch dessen Gutheißung erhalten, das Offizier= Corps der indobritischen Armee zu vermehren, und namentlich jedem Regiment noch einen Capitain beizufügen. „Dieser Plan“, sagt die Times, „ist eben so rechtzeitig wie nothwendig. Unsere lebteu Feld= züge im Orient haben nur die frühere Erfahrung von der Unzu= länglihkeit der Zahl der Offiziere bestätigt, denen die Mannszucht und das Wohl unseres Heeres in Judien anvertraut ist, Wie tapfer und muthig dieses Heer auch ist, und in den gefährlichsten Lagen auch immer war, so lange es seine enropäishen Offiziere befeh= ligten und in seinen Anstrengungen befeuerten, so hat doch die Kriegs= erfahrung bewiesen, daß das Mißverhältniß in der Zahl der Offiziere im unmittelbaren Dienste der Compagnie wie in dem der Königlichen Truppen in Judien oft große Verluste, wenn auch nicht, wie in Kabul geradezu Niederlage und Schmach verursacht. Der Körper des Asiaten ist langer Strapaze und Entbehrung gewachsen, aber seine Seele be= darf den belebenden Ansporn europäischer Kühnheit, so wie den stäh= lenden Einfluß enropäisher Mannszucht, um einen ungleichen Kampf wagen oder einen unglücklihen Rückzug ertragen zu können, So lange

Beilage zur Allgemeinen Preufßfi

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ihnen ein. Darum begrüßen wir jene Maßregel als eine heilsame für die große Armee, welche die fernen Provinzen Großbritauiens zwischen dem Jndus und dem Burhamputer zu s{hüßen hat,“

Jn einer unlängst gehaltenen Versammlung der Neu-=Seeland-Com- paguie zeigte die Direction au, daß ste sih an die Regierung gewandt habe, um von derselben eine Anleihe von 40,000 Pfd, zur Äbtragung der drückendsten auf der Gesellschaft lastenden Schuld zu erlangen, Die definitive Antwort der Regierung scheint noch nicht erfolgt zu sein, wenigstens wurde die fernere Berathung über diesen Gegenstand bis zum 19, April ausgesebt.

S Mw 3

Sitten, 29, März. (O. P. A. Z) Der Courier du Va- lais und die Staatszeitung bringen gleichzeitig eine Procla- mation des Staats-Rathes, welche dieser am 27. März bekanut zu machen sich veranlaßt gesehen hat. Die Gründe, welche ihn hierzu bewogen haben, werden in der Proclamation selbst in folgender Weise angegeben: „Die häufigen Zusammenkünfte bewaffneter Männer die Gewaltthätigkeiten gegen die Personen, die wiederholten Ver- lebungen des Hausrechts, des Eigenthums und der Meinungsfreiheit ; die Anmaßungen der Gewalt, die Unzulänglichkeit der Gerichte troß ihrer Bemühungen, das sind die todbringenden Elemente der Unruhe und des Mißbehagens, welhe Stadt und Land in Trauer versetzen.“ Um diesem Zustande abzuhelfen, maht der Staats-Rath von seinen ihm laut Defret vom 25. August v. J. übertragenen Vollmachten Ge-

brauh und verordnet: „1) J l isl |

h un : 1) Jede Gemeinde is aufgefordert, die Ord- nung nt ihrem Junern zu handhaben, 2) Diejenige Gemeinde, welche ihre Angehörigen im Jnuern niht in geseblihen Schranken hält, oder welher Männer angehören, die sich in andere Gemeinden be-

Offiziere da sind, stehen die Sipahis treu bei ihren Fahnen; sobald

Bekanntmachungen. [454]

Wiederholte Auffündigung der 3zprocentigen Pfandbriefe,

Unter Bezugnahme auf unsere Kündigungs-Bekannt- machung vom 7. Dezember 1843 fordern wir die Jn- haber aller damals aufgefündigten, bis jeyt aber noch nicht eingelieferten Posenschen Z¿procentigen Pfandbriefe wiederholentlih auf, gedachte Pfandbriefe unverzüglich an unsere Kasse abzuliefern,

Die speziellen Verzeichnisse aller solchergestalt wieder- holt aufgerufenen Pfandbriefe sind bei den beiden land- \chaftlihen Kassen hieselbst und an den Börsen von Berlin und Breslau ausgehängt, auch in den hicsigen Zeitungen, in dem Juntelligenzblatte hier und in Berlin, in den öffentlihen Anzeigern der Königlichen Regie- rungs - Amts - Blätter hier, zu Bromberg und Breslau,

Posener

[286]

hiesigen Börse im Tempelhause die Zeichnungen zu dem Köln=-Krefel=

“so wie in der Berliner Haude- u i ) Ç - und Spenerschen und in der Breslauer Zeitung eingerückt worden. Posen, den 1, April 1844,

General - Landschafts - Direction.

Bekanntmachung.

Bei der unter der Verwaltung der unterzeichneten Regierung stehenden Strafanstalt zu Máivirz R der Betrieb der Kattunweberei auf Einhundert der Anstalt eigenthümlich zugehörigen von Sträflingen bedienten We- bestühlen vom 31, Mai d. J. ab, auf eine vorläufig „auf 5 Jahre bestimmte Dauer, im Wege der Submission in Entreprise ausgethan werden, Î

Indem wir bemerken, daß in der Anstalt bisher fol- gende Kattun-Sorten gefertigt worden sind und daß auf jede derselben pro Stück mindestens die dabei geseßten Preise geboten werden müssen:

geben haben, um dort Unordnungen hervorzurufen oder zu begünstigen; Leientge ferner, welhe in ihrer Gesammtheit der Sollzichund det Verfassung der Gesebe und Urtheile Widerstand leistet oder in welcher dies geschieht, solhe werden jener Gattung von Repression unter= worfen werden, welhe die Umstände an die Hand geben, als da sind e militairische Besebung durch die Kontingente und andere in der f ewalt des Staats = Rathes stehende Zwangsmittel, endlich der soli= U Verantwortlichkeit, je nah Umständen der Gemeinde, der R und ihrer Aufreizer und Anführer, welhe sie auch sein Alle Reisenden, welche aus Oberwallis anlangen, stimmen darin überein, daß dieser Landestheil in heftiger A, o befindet, und daß diese seit dem Besuche, den Herr Segesser, der Abgesandte des Vororts, in Sieders gemacht, sich vergrößert hat, Zusammen- fünfte haben an verschiedenen Orten stattgefunden. Aussendlinge unter denen sich der verjagte Pfarrer von Ardon, Chorherr Derivaz, auszeichnet, durchziehen die Gemeinden, um zu bewaffneter Erhebung aufzureizen, Es handelt sich um nichts Anderes, als einen oberwalli= sischen 1, April zu machen, ein Gegenstück zu demjenigen von 1840; allein es findet sh auch niht ein bedeutender Mann, der einwilligt,

die Offiziere fehlen, reißt Unordnung, Wirrsal und Meuterei unter

sih an die Spibe zu stellen. Andererseits is Oberwallis uneinig. Die gemäßigte Partei gewinnt Bestand und gerade dies ist für die Mehrheit ein Grund der Erbitterung. Mittlerweile bereiten ih die Liberalen, zu St. Moriß eine würdige Jahresfeier des 1. April 1840 zu begehen, ohne sih über die Demonstrationen der Reactionairs 21

veunrüyigen, Italien.

__ Palermo, 5. März. (A, Z.) Die Noth bei den armen Klassen der Einwohner wird täglih größer, und die bis jeßt ins Werk geseßten Maßregeln zur Milderung derselben sind fruchtlos geblieben, Zwar wird sowohl für die Munizipal-Verwaltung als für einige milde Stiftungen Brod gebacken und Mehlspeisen zu billigen Preisen ver= fauft, allein das dazu verwendete Mehl is meistens so {chlecht, daß man das Gebäck kaum genießen kann; auch kommt das Brod durch= aus nicht zu den festgeseßten Preisen in die Hände der hungernden Armen, weil durch die in den Bäereien Angestellten vor Allem für den eigenen Vortheil gesorgt wird, Hier zu Lande geht es mit allen, auch den wohlgemeintesten und wohlthätigsten Anstalten und Maßregeln auf diese Weise: fkeiue “erreicht ihren Zweck, Jm Junern der Jusel soll, wie ich höre, die Noth furchtbar sein, Die Regiernng hat befohlen, in jeder Gemeinde eine Kommission aufzustellen, um ein Verzeichniß aller Hülfsbedürftigen zu ‘entwerfen; auch ist verordnet, daß man den Arbeitsfähigen Bes schäftigung und Verdienst verschaffe, was bei den vielen neuen Stra= ßen - Anlagen nicht {wer wäre. Allein ehe diese Verordnungen zur Ausführung kommen, sind die Armen entweder Hungers gestorben, oder die Noth is überstanden. Bei dem Allem ist es traurig genug, denken zu müssen, daß dieser Boden, der einst zehn und mehr Mil= lionen Einwohner ernährte, jeßt nicht einmal zwei Millionen zu er= halten vermag, Man sagt, Fürst Hector Pignatelli sei beauftragt, für Rechnung der Regierung im Auslande Weizen einkaufen zu lassen. Nach einigen Wochen des schönsten Frühlingswetters haben wir wieder kalte Regeutage, und die Berge des Junern der Jusel sind mit Schnee bedeckt, Diese Witterung, der hiesigen Pflanzenwelt ausnehmend günstig, scheint ein ergiebiges sehr fruchtbares Jahr zu verkündigen. An der Küste und in den tiefliegenden Thälern stehen alle Bäume in der {önsten Blüthe.

Eisenbahnen. Köln, 4, April. Jm Lause des gestrigen Tages sind auf der

Zeitung. Mittwoch den 10!" April.

der Eisenbahn-Projekt von dem provisorischen Comité entgegeugenom= men worden, Statt der benöthigten Summe vou 2,400,000 Rthblr.

sind nahe an 53 Mill. Rthlr. (zum großen Theil ärti E hlr. (zum groß heile von Auswärtigen)

Kempten, 28. März. (F. M.) Nachdem die Section, welche das Nivellement der Augsburg = Lindauer Eisenbahn von Aausicdin aus in nördlicher und südwestliher Richtung zu leiten hat, mit ihren Arbeiten zu Ende gekommen, und namentlich im jeßigen Winter in Betreff des ungewöhnlihen Schneefalls in unserer Gegend gründliche Studien gemacht : hat dieselbe vorgestern ihren Siß hier aufgeschla- gen, um bei günstigerer Witterung ihre Arbeiten zu verfolgen.

Kiel, 2. April, (A. M.) Vorgestern wurde hier eine Ver= sammlung gehalten, um den Plan zur Anlage einer Eisenbahn von Kiel über Eckernförde nah Flensburg zu berathen, und in Folge des- sen ein weiteres sehr zahlreihes Comité zur Förderung der nöthigen Vorarbeiten niedergeseßt, während ein fleineres Comité, aus 3 Ef- kernfördern, 3 Kielern und 3 Gutsbesißern bestehend, zur Leitung der Geschäfte erwählt ward. Nur zur Deckung der vorläufigen auf etwa 3—6000 Spec. angeschlagenen Kosten wurde eine Zeichnung eröffnet, die dem Zeichner eiu eventuelles Neht auf eine Actie für jeden ge- zeichneten Species gewährte. Gestern beschlossen Rath und Bürger- schaft der Stadt, sich in der oben angedeuteten Weise 2000 Actien zu dieser Bahn zu reserviren. /

IWSien , 30, März. Bei der heutigen General-Versammlung der Actionaire der Kaiser-Ferdinauds-Nordbahn berichtete die Direc= tion, daß die nachgesuchte 10 jährige Verlängerung der Bauzeit von Sr. Majestät Allergnädigst zugestanden, so wie, daß sie von Seiten der hohen Staats = Verwaltung zur Uebernahme des Betriebs der nördlichen Staatöbahn aufgefordert worden is, worüber die Ver=- handlungen noh im Zuge sind, die hoffentlih bald zu einem defini= tiven Abschluß führen werden. Auch wurde erwähnt, daß die Di- rection mit der obersten Hof-Postverwaltung einen Vertrag abgeschlossen hat, gemäß welchem seit 1. Dez. v. J. sämmtlihe Postpassagiere und Postgegeustände auf dieser Route der Nordbahn zur Beförderung zugewiesen werden; ferner, daß die mit bestem Erfolge zwischen Wien und Brünn bestehenden Nachtfahrten noch in diesem Jahre auf die ganze Bahnlänge ausgedehnt werden sollen. Endlich wurde mitgetheilt, daß die Einleitungen für den Weiterbau von Leipnik bis Ostrau resp. Oderberg getroffen sind; daß der Unterbau zur Verpachtung aus= geschrieben ist; daß für den Oberbau die Materialien in Akkord gegeben und derselbe bereits im Bau begriffen ist. Die Direction sprach die Hoffnung aus, die Bahn bis zum Herbst 1845 dem Be- trieb übergeben zu fönnen.

A Handels- und Börsen -Uachrichten.

& M Königsberg, 3. April, An unserem Kornmarkt hat si seit acht Tagen wenig verändert, Mit Weizen is es fest, bei kleinem Umsay, troy der. wiederholt flauen englischen Posten. Nach Roggen scheint sür den Rhein und Belgien vermehrte Frage aufzukommen, dochz is} ‘noch s{öône 120 pf I 195 a 198 Fl. zu kaufen, Gerste sehr gesucht. Hülsenfrüchte W ) i Af

N ebenfalls mehr beachtet, obschon es zu keinem Geschäst kommen

Oelsaaten stille, doc völlig preishaltend. Die Inhab ) i Beh Un Rh ie fee ungünstigen Wetters für vie Plate, A is von Seite Englan" hu? u P här r uftre Yrede Œtr coolts vorausgeeilt waren. O Ven Ae P ME A n

Wir notiren hohbunten Weizen 130/131 pf. 375 a 380 Fl 130 pf. 350 a 360 Fl., rothen 128/129 pf. 340 a 350 Fl. Gee E 110 pf. 200 Fl, leine 103 /4 pf. 170 a 175 Fl, Hafer 73/75 pf. 100 a 105 Fl. Erbsen weiße 220 Fl. Die Zufuhreu von Kleesaat treffen noch eil S g lebt af Va e ausgeboten wird, sind Käufer zurück- haltend z rothe is zulegt mit 35 a r. bezahlt, alte gilt 22 S "ei 51 Sr Thimotbeesaat, neue 23 a S Sar / ide A UO s M

Spiritus wird willig mít 95 Nthlr. pr. 9600 % zum Transit b

Hanföl 14 Rthlr., Rüböl 105 Rthr., Leinöl 10 Rihir. a gu

F 80 Fl, N. B. 70 Fl., Bra 65 Fl. pr. Schff. Pfd.

Häute und Felle sehr fest bei kleiner Zufuhr.

Wir haben bei anhaltendem Thauwetter einige Nachtfröste gehabt, das Haff und die Ströme sind noh mit starkem Eis bedeckt; doch steht zu er- warten, daß in 14 Tagen a 3 Wochen freie Schifffahrt sein werde.

Börse. London 3/Mt. 203, Amsterdam 70/T. 1005, Hamburg W9/. 445. Berlin 2./Mt. 995.

F“

Hamburg, 5. April. (B. H.) Es ging seit vorigem Freitag wi sehr wenig in Getraide hier am Plaße ant Weizen tue its Thaler billiger verkauft werden, Eine in Auction gebrachte Partie 124 pfd, bunt poln. Weizen fand Abnahme, anfangs zu 110 Rthlr., fallend zulegt bis 105 Rthlr. Cour, p. Last, Roggen fand nur einzelne Käufer zu nahe den vorigen Preisen. Da die Verkäufer von Gerste sich 2 a 3 Rthlr. niedriger finden ließen, so sind gestern circa 150 Last oberländ, Gerste zur Versen- dung genommen worden, Hafer bedang mühsam und nur in kleinen Par- ticen die Preise voriger Woche. Erbsen wurden etwas billiger verkauft Jn Bohnen ging nichts um. Mit Wicken blieb es sehr flau, bei gedrück- ten Preisen. Rappsaamen fand weniger Kauflust und wurde auh wieder etwas billiger begeben. Leinsaamen preishaltend, Weizenmehl konnte vorige Notirungen nicht holen, Auch Schiffsbrod war etwas billiger zu haben Rappkuchen flau und wieder etwas niedriger, Leinkuchen wurden auf vori e Mg Os 5 Das Getraide-Geschäft ab auswärts war in dieser Woche hier i und in einem so flauen Zustande, daß in keinem Artikel r E pf roea Bedeutung umgegangen ist; man kann alles Getraide etwas billiger kau- fen, als in voriger Woche, Auch mit Rappsaamen is es wieder stiller ge- worden, und ein paar Partieen sind einige Thaler unter den vor acht Ta- gen bezahlten Preisen verkauft worden. Von Leinsaamen blieben Geber zu den legten Notirungen, Leinkuchen ohne Veränderung still, Rappkuchen

Dat U

fanden zu den herabgescßten Preisen einzelne Käufer,

aen i

Wir fordern nunmehr unternehmungslustige Gewerb-

Berliner Ellen | Garn Nr. zu breit | Kette | Schuß

lang | P 120 120 120 120 120 120 110 120 120

20 12 30 40 30 40

A Pg N É qn \Tes n BEN

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30 20 30 12

mz

Gewicht

Pfund. | 40 40 14 24k 145; 153 30 40 13 32 42 10

u 247; 1 K 30 10 18 100 14 20 20 17

treibende auf, ihre Submissionen, welche auf die Ge- bote auf das für jedes in der Austalt für den Entre- preneur zu webende Stück Kattun der obigen Sorten zu zahlende Arbeitslohn zu richten sind, spätestens bis zum 3. Mai d. J., Vormittags 12 Uhr, an die oben- gedachte Direction der Strafanstalt versiegelt einzurei- chen, vor welcher leßteren die Bewerber sich zugleich ü13b ihre persönlichen Verhältnisse, so wie über den Besiy des zur Uebernahme des Geschäfts erforderlichen Ver- mögens genügend auszuweisen, auch die bei der Ueber- abe der Submissionen ihnen vorzulegenden Kontrakts- 1| 6[— | Bedingungen zu unterzeichnen haben,

Die Auswahl unter sämmtlichen Submittenten bleibt

Betrag

É [Ds 1110| 1117| 6 1110| 1110| 4 [a] —— [27] 6 9 L O

5[—

Stü

fügen wir hinzu, daß die Submissions- untatot Regüasur, so wie bei der Direction der Straf- anstalt zu Rawicz täglih wähiend der Dienststunden eingesehen, und daselbst auch die Proben von 6 wäh- rend der legteren Zeit in der Anstalt gewcbten Kattun- Gattungen in Augenschein genommen werden können,

{08 M s der unterzeichneten Regierung vorbehalten und l Bedingungen in | nachdem solche arden, der aufdas int p folgen. Bis dahin bleibt jeder Bewerber an sein Gebot gebunden. Posen, den 18. März 1844, i Königliche Regierung, Abtheilung des Junern.