1844 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j vollkommen freiwillig Dienste leiste. Der Stand derx d dem er base bird wie immer schr widersprecheud angegeben, je nahdem die Berichte vou Buenos Ayres oder Monte-= video ausgehen. “Nach den lebteren sollen Rivera's Truppen mehrere Vortheile über die Truppen des Rosas davongetragen haben und in E lnbeschen zum Entsaße der Hauptstadt Montevideo heranzichen. Die Handelsgeschäfte lagen aber noch immer gänzli daselbst danie= der, und manche europäische, namentli englishe Häuser werden nicht ohne beträchtlihe Verluste wegkommen.

Eisenbahnen.

A Leipzig, 20. April. Jun diesen Tagen hat die Zeichnung für die Zweigbahn von Löbau (als dem südlihsten Durhgangspunkte der Dresden - Breslauer Bahn) nach Zittau stattgefunden. Obgleich

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herrschenden Speculatiousgeist nicht abshrecken würde, weun ih Je- mand fände, der es wieder aufnähme.

XX Frankfurt a. M., 19. April. Man erfährt nun aus guter Quelle, daß der Bau einer Eisenbahu von dem an der Taunus= Eisenbahn liegenden Höchst nah dem Bade Soden noch in diesem Jahre zur theilweisen Ausführung kommt. Die Herzogl. nassauische Regierung hat dazu die Konzession ertheilt. Zugleich bauen die Un-= ternehmer ein Kurhaus in Soden, allein eine Spielbauk darf nie in diesem Bade, das nach Vollendung der Eisenbahn uicht eine Stunde von bier entfernt is, errihtet werden. Die Erdarbeiten des Baues der Main = Neckar = Eisenbahn werden auf diesseitigem Gebiete ohne Aufschub fortgeseßt. Ueber den Bau einer Eisenbahn von hier nach Hanau und den Bau der Kassel-Frankfurter Eisenbahn is es noch ganz stille. Die Frequenz der Taunus - Eisenbahn ist während der Messe,

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Breslau, 19. April. (Sch1. Z.) Gelber Weizen bedang 45 a 55, weißer 50 a 57 Sgr. pro Schfl,, besonders schöne Partieen auch 1 a 2 Sgr. pro Schfl. mehr. Roggen 33 a 36, Gerste 27 a 29, Hafer 20 a 21 und Erbsen 34 a 36 Sgr. pro Schfl, Von Winter- Rapps wurde etwas zu 75 Sgr. pro Schfl. verkaust, Es zeigen sich {on einzelne Verkäufer von Rapps von der nächsten Aerndte, und fordert man 75 a 76 Sgr. pro Schfl, doch finden sih dazu noch keine Käufer, Mit Rüböl geht es schr flau, rohes, Loco-Waare, würde zu 95 Rihlr, zu kaufen scin. Spiritus , loco, 6H a 5 Rihlr, pro 60 Quart à 80% Tr, bezahlt,

London, 15. April. (B. H.) Diesen Morgen hatten wir aus dcn gEEAR Grafschaften cine gute Weizen-Ausfuhy am Markte; die fein- Serie fn bedangen die Preise ven heute vor acht Tagen, feuchte und Me A orten waren aber {wer und nur etwas billiger abzuscßen.

1t dem Verkaufe von verzollter Waare ging es schr langiam und ganz

dieser Bahn keine Begünstigung Seitens des Staats zugesichert und das Terrain, welches fe durhs{neiden wird, nichts weniger als günstig ist, so hat doch der allgemeine Schwindel, der auch bei uns leider! erwacht is, einen solhen Andrang zu dieser Zeichnung veranlaßt, daß von den gezeichneten Actien auf je funfzehn nur eine wird reali- sirt werden können. Nicht zu bezweifeln steht, daß unter diesen Um- ständen au für die Chemniß- Riesaer Bahn, deren Zustandekommen ohne energische Beihülfe des Staats bis vor kurzem für völlig un- wahrscheinlich galt, si leicht die nöthigen Summen finden werden, ja, wir möchten fast wetten, daß selbst das Riesenprojekt einer Bahn | auch geatiwarlig die verschiedenen Dampfschifffahrts-Compagnieen 60 von Chemniß über Freiberg nach Dresden, welches auf dem leßten ( l

Landtage zur Sprathe kam, aber wegen der außerordentlichen Terrain- Schwierigkeiteu als gänzlich unausführbar beseitigt ward, den jeßt

Bekanntmachungen. [522]

Folgende in den Terminen Weihnachten 1842 und Johannis 1843 zum Zweck der Ablösung gegen Baar- zahlung gekündigte und ungeachtet der öffentiichen Be- fanntmahungen vom 14, Dezember 1842, 5. April, 12, und 27. Juni und 23. September 1843 zu den Landschafts - Depositorien bis jezt nicht cingelieferte Westpreußische Pfandbriefe, nämlich

A. Aus dem Bromberger Departement. Gersdorf Nr, 8, a 500 Thlr. und Zlottowo Nr. 35 a

500 Thlr.

B, Aus dem Danziger Departement. Swaroszyn Nr, 85. a 75 Thlr.; Puc und Klein-Klincz

Nr, 18, a 300 Thlr. ; Buschkau Nr. 8. a 400 Thlr.,

Nr, 19, a 100 Thlr., Nr. 40, a 25 Thlr.

C. Aus dem Marienwerder Departement. Hochzehren Nr. 34, a 25 Thlr.; Kontken A. Nr. 23,

a 100 Thlr.; Paulsdorf Nr. 11, a 100 Thlr., Nr. 16.

a 50 Thlr,, Nr. 18. nud 19, a 25 Thlr., Nr. 53. a

100 Thlr., Nr. 55. a 75 Thlr,, Nr. 57. a 50 Thlr.,

Nr. 59, a 25 Thlr., Nr. 71. a 1000 Thlr., Nr. 89.

a 400 Thlr., Nr. 95, und 96, a 100 Thlr. sind auf Grund der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 11. Juli 1838 (Ges. Samml, pro 1838 pag. 365) ad 7 und 8 in Ansehung der darin bestellten Spezial- Hypothek für vernichtet erklärt , daher die Juhaber der- selben sich wegen Zahlung des Nominalwerths ‘nur le- diglich an die Landschast zu halten befugt sind.

Marienwerder, den 12. April 1844.

Königl, Westpr, General - Landschafts - Direction.

[2005] Nothwendiger Verkauf. Land - und Stadtgericht zu Bromberg.

Das dem Dr. Carl Friedrih Wilhelm Vollmer ge- hörige, zu Schrocttersdorf bei Bromberg sub No. 2, belegene, zu Erbpachtsrehten verlichene Etablissement, abgeschäßt auf 6460 Thlr. 1 Sgr. 5 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Regi- stratur einzusehenden Taxe, soll am 3, Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub- hastirt werden.

[525] Bekanntmachung.

Der diesjährige Haupt-Wollmarkt findet kalendermä-

ßig vom 11. bis 13. Juni hiersclbst statt. Dies brin- gen wir mit dem Bemerken zur Keuntniß des betreffen- den Publikums, daß wir, so wie früher, auch in diesem Jahre alle zur Erlcichterung des Verkehrs abzielenden urt Gabe, getroffen und solche möglichst veroollkomm- net haben, Landsberg a. W,, den 18, April 1844, Der Magistrat.

[392 b]

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Der nach §. 9, unseres Güter-Reglements bisher be- standene Aufschlag von 125 % auf den Fracht-Tarifsay

für Schafwolle fällt vom 15tcn d, M. an weg,

so daß von da ab Schafwolle zu den für alles übrige ordinaire Frachtgut bestehenden Frachtsäßen auf unserer Bahn transportirt werden wird, also z. B, zwischen Berlin und Leipzig à 16 Sgr. pro Centner, zwishen Berlin und Halle oder Magde- "e 14 Sgr. pro Centner u. \. w,

erlin, den 12. April 1844.

Die Direction,

[421 b]

Passagierfahrten zwischen Potsdam u. Hamburg.

Nächste Abfahrt von Potédam: Freitag den 26, April, Vormittag 9 Uhr, Fahrbillets sind bei dem Unterzeichneten zu haben.

Anker, Taubenstraße Nr, 10,

[397 b] e Herren Actionairs der neuen Berliner aßel-Assekuranz-Gesellschaft werden in Os ae in der General - Versammlung vom 413, eel L J, gefassten Beschlusses zu ciner auf Ry 8 den 3, Mai d. J, um 104 Uhr Vor- ags, in dem Lokal der Anstalt, Behrenstrasse

o. » anberau Fair barumlung, rate Ln extraordinairen General - Ver-

dass di emerken ergebenst eingeladen Wes «erhandlungen zu oben festgesetzter Zeit

4 erlin, den 417, April Direction der nonen Dort,

bares Jahr.

Neapel, 6. April. Februar 39,393 Personen. bis 8 reiselustige Publikum.

[447] Bekanntmachung der Bank von Polen,

Jn Folge des den Umtausch der fünfprozentigen Schah - Obligationen aller drei Serien gegen vierpro- zentige Schah - Obligationen betreffenden Allerhöchsten Oukazes vom 29 A

12, Mänz Bauk von Polen in Gemäßheit des §. 1. u. 3. besag- ten Oufazes die nachstehende von dem Administrations- raths des Königreichs Polen bestätigte Bekanntmachung zur öffentlichen Kenntniß gebracht. G: l.

Der Umtausch der fünfprozentigen Schaß-Obligatio- nen aller drei Serien gegen die auf den Grund des vor- stehenden Oukazes auszustellenden vierprozentigen Schay- Obligationen wird in Warschau bei der Vank von Po- len oder bei dem Handlungshause Sam. Ant. Fracn- kel und in Berlin bei dem Handlungshause F. M. Magnus (Behrenstraße Nr. 46 in den Vormittags- stunden von 9 bis 12 Uhr) bewirkt werden.

6:19,

Die zum Umtausch einzureihenden fünfprozentigen Schah - Obligationen müssen mit allen noch nicht fälli- gen Zias - Coupons incl. des laufenden versehen sein, widrigenfalls der Betrag cines jeden fehlenden Cou-

l, J. wird hiermit von der

[514]

ville Wagel - Asseckuranz-

pons von dem Nominaglwerth der Obligation in Ab- zug gebracht wird, G: Di Die zum Umtausch einzureichenden 5% Schayz-Obli- gationen sind mít einem nah Serien und Nummern geordneten Verzeichnisse zu versehen.

4: 2 Für fünfprozentige E tene P Ae. ; : 19.April , 18, Juni halb G Zeitraums vom L Mai bis zum 30. Juni d, J. eingereiht werden, erhält der Jnhaber Zug um Zug vierprozentige Schaß-Obligationen nebst den dazu gehörenden Coupons zum Course von 90 pCt, derge- stallt, daß für jede 3 St, Obligationen, welche Fl. 3000 fünf- prozentige Schay - Obligationen oder SRo. 450 De der Jnhaber SRo, 500 in vierprozenti- gen Schaßz-Obiigationen, und für jede cinzelne 5proc. Schaß-Obligation von 1000 Fl., 150 SR. in 4proc. Schag- Obligationen mit einem baaren Zuschuß von 15 SR, in War- hau oder 1647 Rthlr, preuß, Courant in Berlin empfangen wird, ¿Ds Für sünfprocentige Schag-Obligationen, welche inner- % : halb des Zeitraums vom E bis zum 7 Sept, d, J. . ; “S oOU, eingereiht werden , erhalten die Jnhaber vierprocentige Schaß-Obligationen nebst den dazu gehörigen Coupons zum Course von 92 pCt. Demnach wird der Inhaber für jede fünfprocentige Schay-Obligation über 1000 Fl. eine vierprocentige über 150 SR. mit einem baaren Zuschuß von 12 SR. in Warschau, oder 127; Thlr, in preußisch Courant in Berlin empfangen,

Sus i: 8. 6. Für fünfprozentige Schap-Obligationen, welche inner-

halb des Zeitraums vom ——— E peutet dicscs Jahres bis 19/31. März 1845 eingereicht werden, erhält der Jnha- ber vierprozentige Schah - Obligationen nebs den dazu ehörigen Coupons zum Course von 93 pCt. derge- alt, daß für jede fünfprozentige Obligation von Fl. 1000 der Inhaber eine vierprozcntige Obligation über SRo, 150 mit einem baaren Zuschuß von SRo. 10.50 in Warschau oder Thlr, 11 77 preuß, Cour. ín Berlin empfangen wird, See 20, März

Alle bis zun Ar 1845 nicht eingetauschten

fünfprozentigea Schag-Obligationen werden nach ihrem Nominaltvoert baar bezahlt, und zwar auf die Weise und zu den Terminen, welche später werden bekannt gc- macht werden.

23, März Warschau, am 7 April 1844, Präses, Gceheimrath. (unterz.) J. Tymow ski. Für die Nichtigkeit : der Chef der Kanzlei der Bank von Polen. (gez.) Lubkowski,

Da díe nachverzeichneten, am 1, April 1842 fällig ewesenen Ou tte der Schuldbriefe aus der ge- chlossenen Anleihe der Herzogl, Kammer allhier :

Litt. C. No. 357. Litt. D, No. 229. 447. 467. 481. 494,

und begünstigt von der Witterung, befriedigend, aber auch die der Main - Dampfböte, da der Wasserstand sehr günstig ist. Der Früh- ling is bei uns eingetreten, und die Vegetation verheißt ein frucht- Der nahe Feldberg bält mit einem Schneestreifen bekränzt. sollen bereits vielfahe Wohnungsbestellungen eingelaufen sein.

Die Eisenbahn nah Caserta beförderte im Wie im vorigen Jahr einmal, \o geben

pCt. Rabatt und erfreuen dur so liberale Anstrengungen das

i ———

sein Haupt aber immer noch In den nahen Taunusbädern

Allgemeiner Anzeiger.

bis zum 1. April d. J. bei der Herzogl, Kammer-Haupt- fasse zur Zahlung nicht präsentirt worden sind, so wer- den dicselben in Gemäßheit des Artikels 11, der sub No. 170. der Geseß -Sammlung für das Herzogthum Gotha publizirten landesherrlichen Verordnung vom 11, August 1837 hiermit für erloschen erklärt, Gotha, den 17. April 1844. Herzogl, Sächsische Kammer.

[521] Nordseebad Wangeroge.

Das Nordseebad auf der Jnsel Wangeroge an der oldenburgischen Küste, zur Genüge bckannt in seinen cigenthümlihen Vorzügen und Einrichtungen, wird nach wie vor mit dem 1, Juli eröffnet und mit dem 1, Sept. geschlossen werden,

Logis - Bestellungen werden entgegengenommen und besorgt von dem Geheimen Hofrath Westing in Olden- burg, von dem Badearzt Doktor Chemniy in Jever oder dem Vogt Alers in Wangeroge.

Die Ucberfahrt vom Festlande nah der Jusel ge- schicht täglih in den durch das oldenburgische Wochen- blatt und dur gedruckte Anschläge in den ersten Gast- häusern zu Bremen , Oldenburg und Jever näher an- zugebenden Abfahrtsstunden der Fährschisfse von der der Insel gegenüber liegenden Schleuse des Carolinen-Siels und wöchentlih von Hamburg aus in einem bequem eingerichteten Packetboote und von Bremen aus in dem „Telegraphen““, einem tüchtigen eisernen Dampfschiffe.

Die Zuspection des Seebades Wangeroge, April 20, 1844.

Literarische Anzeigen. B ei Alexander Duncker,

Königl, Hofbuchhändler, Französ. Str, 21, j sind erschienen :

Geibel, Em., Volkslieder und Nomanzen der Spanier. 12, gch. 15 Thlr.

Holfei, Karl von, die beshuhte Kaße, Ein Mährchen in drei Alten mit Zwischenspielen, 12,

geh. 5 Thlr,

Kopisch, Aug., Gedichte. 12. geh. 1% Thlr,

S. Niendorf, Emma von, Aus der Gegen- wart, 8, geh, 1 Thlr,

Reumont, Alf., Die poctishe Literatur der Italiener, 8, gch, % Thlr.

Italia, Herausg. v. Alf, Reumo nt, Mit Beiträgen von Barthold, Gaudy, Hagen, Gräfin Hahn, Kopisch, Rumohr, H, W. Schulz, Witte und Anderen. Erster und zweiter Jahrgang. Mit Titelk. 8, kari, à 2 Thlr,

Skepsgardh, Oito von, Drei Vorre-

den, Rosen und Golem-Tieck. Eine tragiko- mische Geschichte mit einer Kritik von Fr. Nückert, 3 Thle. 8, geh. 235 Thlr,

Hansemann, D,, ueber die Ausführung

des preuß, Eiscnbahn-Systems, gr. 8, . 7 Thlr. ? pn E geb

Die Theorie des Pr. List vom ¿Fabrik staate und ihre geschichtlichen und sta- stitishen Stüßen, gr. 8. geh. & Thlr.

Ueberden BeitrittMelenburgs

zum deutschen Zoll-Verein. gr. 8, gch. % Thlr.

Gumpert, Thekla von, Der kleineVater und das Enkelkind, Mit Kupfern. 8, cleg. fart, 1% Thlr.

V3 . Ö . Robinsons Enkelin. Des von The-

fla von Gumpert. Mit 6 Bildern. 8, eleg. geh. 1 Thlr,, in schönem franz. Einband 14 Thlr,

Werner, F. A., Ueber die eral gen Anforderungen zwishen Aeltern, Ley- rern und Schüleen L Dee Musik-Unter- richts, 8, geh, §4 Thlr.

[520]

in Detail, und wir müsse würden gern noch eine fer für größere Posten

Sorten von Gerste sind 1 Sh, am vorigen Montage; dänischer, wie cs hieß

Bohnen bleibt es wie früher.

[519] So eben erschien die 4te Licferung des Nationalwerls ; Y B H... éd . Germaniens Völkerstimmen. Sammlung aller deutschen Mundarten in Dichtun- gen, Sagen, Mährchen, Volksliedern u. st. w., heraus- gegeben von Dr. J. M. Firmenich. !l. 4. 15 Sgr. Ein echtes deutsches Nationalwerk, dem von allen Seiten die größte Anerkennung geworden, welches in feiner Bibliothek fehlen sollte. Mehr als 380 Mund- arten sind vertreten; in 10 Lieferungen is es vollendet, Alle Buchhandlungen nchmen Subscription an,

34 Linden. Sc h | CS I I 12e Psche Buch- und

Musikhandlung.

[524] Bean m aua, Nachdem die im Verlage der Unterzeichncten erschei-

nende T 4 J I ») Jlluftrirte Zeitung die Hohe ciner Auflage von 10,000 Exemplaren erreicht hat und wohl an 100,000 Lefer zählen dürfte, so kann diesclbe als eines der erfolgreichsten Verbreitungsmittel für merkantile und literarische, überhaupt sür

Bekanntmachungen aller Art,

empfohlen werden.

Der Preis für die Petitzeile einer Foliospalte beträgt, so lange die gegenwärtige Auflage nicht überschritten wird, 3 Ngr.

Jn Fällen jedoch, wo über die Aufnahme von Jn- feraten Bedenken obwalten sollten, behält sih dic Ne- daction vor, deren Zulassung abzulehnen.

Leipzig, im April 1844,

¿ixpedition der illustrirten Zeitung.

Die Annahme von Jnseraten für obige Zeitschrift übernimmt die unterzeichnete Buchhandlung, an welche die betreffenden Kosten nah erfolgtem Abdruck zu ver- güten sind.

Gropiussche Buch- u. Kunsthdl.,

Berlin, Königl, Bauschule Laden 12,

[423 b]

Das 22 Bogen starke Verzeichniss der von dem Geheimen Ober-Finanzrath Ludolsf, Geheimen Ju- stiz- und Kammergerichtsrath von Hermensdorf, BRe- gierungs- und Medizinalrath Dr. med. Kleemann, Ockonomicrath Dr. Smitt, Gencral- VVardein und Münzrath Loos und mehreren Anderen huinterlassenen Büchersammlungen, welche nebst mehreren Autogra- phen, Pracht- u. Kupferwerken, Oelgemälden, Kupfter- stichen, Landkarten, Instrumenten, Musikalien etc Ende Mai c. in Berlin versteigert werden sollen, 1sf Zimmerstr. 659 bei dem Kommiss.-Rath Rauch zuhaben.

[523] S. Lee Ein Rittergut in preuß. Lausiß von 7954 M, Area mit gutem Äerland, s{chönen Wicsen und Forst ist wegen Krankheit des Besiyers sofort zu verkaufen, Garten, Gebäude und Vich sind în gutem Stande und die Wohnung anständig und sehr annehmlich, Die Besichtigung und das cige!!e U:theil reeller Kauf- lustiger wird das Gesagte beweisen, da es ein reelles Geschäft is, Es wird ersucht, portofreie Bricfe und Anfragen an den Gutsbesißer Engelhardt zu Niuken-

dorf bei Triebel zu senden,

4

R in Nr. 92 der Vossishen und Spenerschen Zeitung befindliche Annonce des Hern Conducteur Sch ulz bedarf insofern der Berichtigung, als demsel-

ben Nie die technische Leitung meiner Erdarbeiten

übertragen, sondern kontraktlih nur zu mciner Assistence mit sehr bedualim Wirkungskreis engagirt, durch- aus nicht Theilnehmer, sondern Beamter mit festem Gehalt und ihm nur von mir eine Tantième der etwa-

nigen Ersparnisse zur Anregung seines Fleißes bewil- ligt war, Entlassung hat insosern stattgefunden, als er sein Ge- halt vollständig ausgezahlt und die Anzeige erhalten hat, das ich die ihm außerdem vorgeschossenen Gelder zurükfordern und nöthigenfalls cinklagen würde.

Eine vollständige Berechnung bci sciner

Nippern, den 20, April 1844, Ern E Bau-Unternehmer bei der Nieder-Shlesisch- Märkischen Eisenbahn.

Litt, E, No. 147, 172, 277, 286,

1 unsere Notirungen 1 Sh. herabstellen; Jnhaber Yas Erniedrigung zugestanden haben, wenn Käu- E zu finden gewesen wären; 63zpfünd. schr schöner ropa TDEYE wurde zu dem nicdrigen Preise von 58 Sh. 6 D ares aust, Während der vorigen Woche sind circa 2000 Qr. veisteuert. Beste 1 S9. und abfallende 1 a 2 Sh, wohlfeiler, als für eine Partie schr schöner fremder Chevalier, i : wurden 35 Sh., verzollt vom Schiffe, gemacht z heute sind circa 3600 Qr. von auswärts cingetrofsen. Mit Erbsen und S Bei einer mäßigen Zufuhr behauptete sich Hafer völlig im Werthe, das Geschäft war e N bia

Ri bleiben beinahe unverkäuflich. Wien

Leinsaamen is mehr begeht und 1 Sh. theurer, Nothflcesaamen fann man jcßt zu sehr ian Preisen baben, da der Markt durch die neuerlichen forcirten Verkäufe von amcrilauischem 2c. erniedrigt ist, Weißfkleesaamen bleibt sparsam,

Das Abonnement beträgt: 2 thlr. sür % Iahr. 4 Kthlr. - # Iahr. S Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Inserlions-Gebühr sür den Raum ciner Zeile des Allg. Änzeigers 2 Sgr.

Berlin, Donnerstag den 25% April

IUY dbl,

Amtlicher Theil. F , m A

Juland. Berlin, Stäudische Angelegenheiten, Minden. War

2 nung für Auswanderer. Arns berg. Bevölkerung. i,

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Borbereitungen zum Empfange des Prinzen Luitpold, Vorlesungen an der Universität. Hannover. Hannover. Verhandlungen beider Kammern. LWuUrtk- tem berg. Neutlingen. Prozeß vor dem Handels-Schiedsgericht. Baden, Karlsruhe, Berathungen der Abgeordneten - Kammer über das neue Strafgeseß. y e

Hesterreichische Mouarchie, Triest. Festfahrten, 4

Frankreich, Deputirten-Kammer. Montalembert über Staats- und Kirchen - Gewalt, Paris. Annahme des Zagdgesezes. Ber- mischtes, Briefe aus Paris. (Kammer-Arbeiten : Znterpellation wegen Otaheiti. Die Opposition und die Kabinets-Krisis bei (Gelegenheit der Jnterpellation wegen Otaheiti, Der Herzog von Montpensier; Adjutant Reinez die Durchsuchungs-Verträge.) E |

Großbritanien und Jrlaund., Oberhaus, Geseß über Einklagung von Schuldnern. Unterhaus. Anzeige von Lord Ashley's Amende- ment, London, Hof Nachricht, Protest der angeklagten Repealer gegen den Jury - Ausspruch, Ermordung der Mannschaft cines briti schen Schiffes in der Südsee. E 5

“talien. Brief aus Rom. (Osterfest; Dr. Hurterz Micali +; fort- dauernde Ruhe; hohe Reisende.)

Haiti. Schreiben aus Paris. (Der Aufstand nimmt einen bedenklichen Charakter anz Botschaft des Präsidenten in Betreff der französischen Schuldforderung.)

Wiesen - Berieselungen,

Hanudels- uud Börsen-Nachrichten. Berlin, Leipzigund Paris. Börse.

Schreiben aus Frankfurta, M, (Kunst-Notizenz Theater; Musik; Blumen- Ausstellung.) Metcor-Eisen in Ungarn, Neapel, Literarisches.

Beil age. A S0

| Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem General-Konsul in Hamburg, Kommerzien-Rath O sw ald, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Pre diger Roquette zu Frankfurt a. d. D, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem Elementar - Oberlehrer Fasbender zu Agchen, und dem Schiedsmann, Kämmerer und Kreis-Kommunal-Kassen-Ren- danten Mabiol zu Rosenberg, im Regierungs - Bezirk Oppelu, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Kreis - Wundarzte Schröü = der zu Montjoie das Allgemeine Ehrenzeichen, und dem Akermaun Joachim Hinbe zu Pyrow, im Westpriegnißscheu Kreise, die Retk- tungs-Medaille am Bande; so wie E “E

Dem Regierungs = und Forstrath von Steffens zu Aachen den Charakter als Ober-Forstmeister zu verleihen; und j

An der Stelle des verstorbenen preußischen Konsuls Ph. W. Plessing zu Bahia den dortigen Kaufmann Peter Herrmann Berndes zum Konsul daselbst zu ernennen,

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober - Präsident der Provinz Sachsen, Flottwell, von Mag- deburg.

Kichtamtlich ex. Theil.

Julan®d.

Berlin, 24. April. Das Ministerial - A { L

: te innere Verwaltung enthält in seiner Nr. 3 folgende gesammte innere V un M E 4 E Verfügung an die Kömgl. Regierung zu Mee E ie Befugniß der Kreisstände, Ausgaben zu beschließen As A | i N Der Königl. Regierung wird guf den Bericht vom 21, November v. J.

Allge. MF.in e

Zeitung.

Alle Post-Anslallen des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung : Fricdrichsstrasse Ur. 72.

in Betreff der Befugniß der Kreisstände , Ausgaben zu beschließen, eröffnet, daß die Verfügu.ng vom 28. Oktober v. J, keinesweges die Verfügung vom 26. März 1842 aufgehoben hat, da sie mit derselben nirgend im Widerspruche steht. E 4 Bs

Jn der lebteren Verfügung sind nämlich nur solche Bewilligungen aus Kreis-Fonds ins Auge gesaßt, welche die Herstellung und Unter- haltung \olcher Anstalten ‘und Einrichtungen zum Zwecke haben, die, einmal begonnen, ihrer Natur nach eine dauernd oder doch längere Zeit hindurch fortgeseßte Beihülfe aus Kreis - Fonds in Anspruch nehmen. S A :

Bei solchen Anstalten is es unzulässig, daß die Kreisstände die Mittel zu ihrem Fortbestehen immer von zwei zu zwei Jahren aufs neue bewilligen, weil hierin nur eine Umgehung des Geseßes liegen würde und dem Kreise auf lange Zeit hinaus eine drückende Last auf= gebürdet werden könnte, ohne daß für die Nüßlichkeit terselben in der Königl. Genehmigung eine Gewähr gegeben ist. Dagegen spricht die Verfügung vom 28, Oktober pr. nur von solchen Ausgaben, die je derzeit eingestellt werden fönnen, ohne den Kreis der Gefahr auszu-= selzen, die früheren gleihen Bewilligungen nublos verwendet zu ha= ben, wie dies bei den einem Kreis-Thierarzt jährlih ausgesebten Un= terstübungen der Fall ist. Daß dergleichen Ausgaben von den Kreis ständen mehrere Jahre hinter einander alljährlih beschlossen werden fönnen, ohne daß hierzu Königl. Genehmigung erforderli is, un= terliegt feinem Bedenken.

Minden, 19. April. Die hiesige Königl. Regierung erläßt in dem heutigen Amtsblatte folgende Bekanntmachung: Die dies= seitigen Unterthanen, welche auf der Reise zur Auswanderung nach Amerila das Königreich Haunover passiren, und nicht mit gehöriger Reise-Legitimation verschen sind, seßen sih der Gefahr aus, im Be= tretungsfalle dort angehalten und bis nah geschehener Ermittelung ihrer Domizil - Verhältnisse und ihrer Unverdächtigkeit verhaftet zu werden.

Arnsberg, im April. (Amtsbl,) Nach der am Schlusse des Jahres 1843 bewirkten Aufnahme der Bevölkerung im Regierungs= Bezirk Arnsberg betrug die Zahl aller Civil-Cinwohner : a) männli=- chen Geschlechts 279,433, þ) weiblichen Geschlechts 269,221, im Gan= zen 548,654, und hat sih gegen die des Jahres 1812 um 19,567 vermehrt, Den Religionsverhältuissen nah befinden sih unter diejer Volkszahl : a) evangelische Christen 303,441; þ) römisch - katholische Christen 239,754z c) ein der griechischen Kirche angehörender Christ ; d) 50 Mennoniten; c) 5405 Juden. Bei der Civil= und. Militair= Bevölkerung sind getraut: 4482 Paare; geboren 20,743 Kinder ; ge= storben 13,064 Menschen, also 7679 mehr geboren als gestorben.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Múnchen, 18. April. (A. Z.) Se. Königl. Hoh. Prinz Luitpold wird mit seiner Durchlauchtigsten Gemahlin am 29. April Nachmittags 2 Uhr hier eintreffen. Die hohen Nenvermähl- ten werden an der Gränze des Burgfriedens von einer Deputation des Magistrats empfangen, und am Eingang der Stadt erwartet sie eine weitere Huldigung. Nachdem am 1. Mai die Vermählung Sr. Kaiserl. Hoh, des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich mit der Prin- zessin Hildegarde wird stattgefunden haben, ist zu Ehren der beiden neuvermählten hohen Paare am 3. Mai cine Dekforirung der Stadt angeordnet, und hat die festlihe Umfahrt der Allerhöchsten und Höch- sten Herrschaften statt, S E : |

Der Vorlese =- Katalog der hiesigen Universität is endlich erschie- nen. Die beiden zur Geseßgebung ernannten Professoren, Dr. von Bayer und Dr. Arundts, haben, wie gewöhnlich, ihre Vorlesungen an-

1844.

gekündigt , wodur den voreiligen Gerüchten, daß sie dem Universi= täts - Verbande entrissen werden sollten, ein Ziel geseßt ist, Welche Veränderungen ihre neue Stellung mit sich führen wird, muß erst die Zukunft lehren.

Hannover, Hannover, 20. April. (H. Z.) Die erste Kammer beschäftigte sich in ihrer Sizung vom 12ten d. M. hauptsächlich mit Peti- tionen. Der von der Finanz-Kommission gestellte Antrag auf Bewilligung der von der Regierung verlangten Prinzessin - Steuer wurde einstimmig ge- nehmigt.

Jn der Sizung der zweiten Kammer vom 16ten wurde, der Tages- Ordnung gemäß, das Königliche Kabinets-Schreiben vom óten d. M., den mit der Krone Preußen wegen der Ems- Schifffahrt unterm 13. März 9. 5- abgeschlossenen, unterm 26, Mai v. J. durch die (Heseß -Sammlung ver- öffentlichten Staatsvertrag betreffend, zur Berathung und Beschlußnahme gestellt. Das Kabinets-Schreiben enthielt den schließlichen Autrag, daß die allgemeine Stände-Versammlung sowohl mit der Erlassung des desfallsigen Patents, als mit der Aufhebung der Gebühren sür Niederlassung der Fähr - linien bei Helsche und zur dahlumer Fähre sich einverstanden erflären möge.

Jn berathender Sißung erkannte ein Mitglied unter Darlegung des Sachverhältnisses die völlige Zweckmäßigkeit der Vertrags - Bestimmungen für die Förderungen des Verkehrs dankbar an. Was die Aufhebung der im diesseitigen Gebiete an der Ems bestehenden lästigen Berechtigungen Einzelner zur Erhebung der im Schreiben benannten Gebühren anlange, so sei der Gegenstand nicht von solcher Bedeutung , daß Stände Bedenken tragen könnten, sih damit einverstanden zu erklären , indem der Ertrag an der Helscher Fähre jährlich etwa 20 Rthlr,, und an der Dahlumer Fähre etwa eben so viele Gutegroschen betragen möge. Er beantrage daher : „1) Sich, worauf es eigentlich ankomme, mit der Entschädigung der auf- zuhebenden Berechtigungen aus den Schleusen-Geldern einverstanden zu er- flären, 2) Zu bevorworten, daß Königliche Regierung den inländischen Verkehr auf der Ems mit Abgaben demnächst nicht ohne vorgängige SCom- munication mit Ständen belasten möge, 2 E S Ein zweites Mitglied wünschte Beantwortung der Frage, inwiefern er Regierung das Recht zustehe, wegen ciner aus allgemeinen Stern Er ten vorgenommenen Correction eines Stromes den Verkehr auf demselben mit einer Abgabe zu belasten. Von einem dritten Mitgliede wurde hierauf erwiedert, daß in dieser Allgemeinheit die Beantwortung der ¿Frage einige Schwierigkeiten darbicte; im vorliegenden Falle aber lasse sie si genügend beantworten, Diese Regelung der auf der Ems zu erhebenden Schifffahrts- Abgaben \ci mit Preußen auf den Grund der wiener Kongreß - Afte und innerhalb der dur diese vorgeschriebenen Gränzen vorgenommen, und somit ohne Zweifel rechtlich zulässig. t : :

Ein viertes Mitglied haite gegen die Proposition der Regierung nur ein

formelles Bedenken. Nach der Fassung derselben schien es ihm zweifelhaft, auf welchen Grund nah Maßgabe des angezogenen §. 35 des Landesver- fassungs - Geseyzes die beabsichtigte Aufhebung der fraglichen Berechtigungen geschehen solle, ob auf den Grund eines zu erlassenden Gesehes, oder aus dem Grunde einer „dringenderen Nothwendigkeit ‘““, und ob im ersten Falle die ständische Zustimmung zu dem Geseße, oder nur die Bewilligung der erforderlichen Entschädigungs-Summe in Anspruch genommen werden folle. Seiner Ansicht nah müsse das Erstere der Fall sein, Nach §.35 des Lan- desverfassungs-Geseßes werde die Abtretung von Privat-Eigenthum von dem Vorhandensein einer dringenden Nothwendigkeit abhängig gemacht. Diese liege aber nit vor, und die Förderung des Nuzens fönne nie einen Noth- stand begründen, Zur Erlassung eines Geseßes schienen ihm allerdings Gründe vorhanten zu sein, Dabei würden ganz andere Nücfsichten, und namentlich auch Gründe der Zweckmäßigkeit in Betracht zu ziehen sein. Da- gegen müsse er sich im Jnteresse der Sicherheit des Privat-Eigenthums und zur Vermcidung gefährlicher Folgerungen gegen den Eingriff der Verwaltung in das Eigenthum des bloßen Nuzens wegen erklären, i M

Das erste Mitglied glaubte, daß die Form eines Gesezes in diesem Falle wohl nicht nichig sei, Eine absolute Nothwendigkeit liege allerdings nicht vor, allein eine Nothwendigkeit insofern, als die Fährlinien mit großer Be- lästigung und unter Umständen selbst mit Gefahr für die Schiffer verbun- den scien, und als die Negierung nun einmal gegen Preußen die Verpflich- tung cingegangen sei, Uebrigens verkenne cr die Wichtigkeit des Grund- saßes, daß Niemand ohne dringende Nothwendigkeit zur Abtretung von Privat-Cigenthum gezwungen werden könne, keinesweges; allein er wünsche auch um deswillen fein besonderes Geseß, weil bei dem Vorhandensein cines solhen die Ansprüche der Berechtigten nur gesteigert werden würden.

Ein fünftes Mitglied war der Ansicht, daß die Negierung gar nicht an

1 Fraukfurt a. M,, 19, April, Di ! ebr E ala (Hemälde von Gallait und de Bièfve, die Abdankung Kaiser Karl V. und den Kompromiß, der flanderschen Edelleute darstellend, werden uns Ende dieses Monats ivieder verlassen, Sie gehen nicht direkt nach Brüssel zurück, sondern werden durch besondere Vergünstigung auch einige Wochen in e ausgestellt, Die Kunstfreunde nahmen die beiden (Gemälde, dic wahre Meisterwerke sind, schr zahlreich in Augenschein, so daß, nach Abzug dei bedeutenden Kosten für Transport, Aufstellung, Aufsicht, Veisicherung u. |. w.,/ doch noch eine an sehnliche Summe von der Eintritts - Einnahme übrig ist, welche nach ciner anfänglichen Bestimmung zum Besten des Buchdrucker-Denfmals verwendet wird, Der Bildhauer von Launib, den man wohl den exsten Schüler des neulih heimgegangenen Altmeisters Thorwaldsen nennen lann, is nun mit der Modellirung des Denkmals emsiger beschäftigt und so noch Hoffnung vorhanden, daß es in dem nächsten Fahre aufgestellt werden kann. Es crhält die schönste Stelle auf dem, wenn auch nicht regelmäßigen, doch im- merhin schr geräumigen Rosßimarkte. Wo das Göthe-Monument aufgestellt werden soll, t immer noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird man aber doch zu dem in dieser Hinsicht sehr verpönten Theaterplaße greifen müssen, Viele wollen die Göthe-Statue in die Promenade vor das Thor und sagen: „Göthe war ein Kind der Natur !“ noch Mehrere schreien dagegen und be- haupten, Göthe dürfe, als ein alt franffurter Kind, nicht vor die Stadt, und doch wird es vielleicht feine zwei Dezennien andauern und die Pro- menade liegt innerhalb der Stadtthore, da diese unzweifelhast mit der Zeit hinausgerückt werden müssen, Die Stadt vergrößert sich außerhalb der Stadtthere so außerordentlich, daß der Ausdruck „vor den Thoren“ sehr relativer Natur geworden is. Ob der Ausbau unjeres Pfarrthurmes zu Stande fommt, steht noch in Frage. Seit kurzem is in der Städelschen Kunstgallerie ein Modell für den Ausbau der Thurmspiye, nach einer Zeichnung von Hessemar vou Frie's Sohn, welcher Leßterer im großartigen Style und uit bestem Erfolge eine Eisengießerei hier errichtete, verfertigt, ausgestellt, Die Gesamnukosten des Ausbaues nach diesem Modell dürften sich circa auf 80,000 Fl, belaufen, und es hat sih berei:s ein Comité gebildet, das zu ihrer Austreibung Mittel und Wege auffinden will.

Von unserem Theater is wenig zu melden, Es is jeßt durch den er- folgten Abgang Baison's und die andauernde Krankheit der Mad. Frühauf im Schauspiel derangirt, und die Oper erleidet durch den Ende d. M. er- folgenden Abgang des Baritonisten Pischeck auch cinen fühlbaren Verlust, Das Gastspiel der Mad, Birch - Pfeissfer auf unserer Bühne kann nicht als ein Evenement bezeichnet werden, Man fann nicht leugnen, daß dieser

Die in dem Kaisersaal seit

Künstlerin bei großer Gewandtheit die Noblesse abgeht. Jhre von so großer Bühuenkeuntnuiß zeugenden Stücke sprechen aber auch hier das größere Publikum an, l 1%

Das in jüngster Zeit in Hannover und hier zur Aufführung gekom- mene Oratorium „„Myoses‘“, komponirt von Aloys Schmitt, unserem schr verdienten Mitbürger, kommt in nächster Zit auch in Wien zur Aufführung, und zwar von dem dortigen Konservatorium. Das Urtheil ‘der Kenner spricht sich schr günstig über die Composition aus, aber auch die Dichtung, von unserem tiefgemüthlichen Wilh. Kilzer, ist sehr zu loben. Die Dich- tung durchhaucht ein frommer Glaube. Die von Aloys Schmitt komponirte Oper, „das Osterfest“, konnte seither durch Personalstörungen nichi wieder- holt werden, wird aber wahrscheinlich noch vor Pischeck's Abgang gegeben. Der Komponist darf mit Gewißheit hoffen, daß seine gediegene Oper auch bald auf anderen Bühnen aufgeführt wird, Von neuen Opern steht uns „der Wildschüg““ von Lorßing in Aussicht. 1 i

Noch muß ich einige Worte über unsere am verflossenen Montag ge- \chlossene Blumen- und Pflanzen Ausstellung sagen z sie war auch diesmal, trozdem daß mehrere der bedeutenderen Liebhaber ihre Theilnahme versagten, wieder sehr ausgezeichnet und hatte sich auch des Besuches Sr, Majestät des Königs vou Wüittemberg zu erfreuen, Die Ausstellung war aber schwächer als sonst besucht, da die Witterung in den Tagen der Ausstel - lung sehr regnerisch war, Deshalb mag auch die Hälfte des Ertrags vom verflossenen Montag, welche den armen Webern und Spinnern in Schle- sien bestimmt is, nicht erklecklih gewesen sein, Doch zeigt sich sonst unsere Stadt gegen das Unglück dieser deutshen Brüder schr mildthätig gesinnt und cs is schon eine ansehnliche Summe zusammengekommen,

Meteor- Eisen in Uugarnu.

Herr W, Haidinger berichtet in der Wiener Ztg. vom 17. April d. J., daß man bei einer Schürfung auf Eisenstein auf dem Szlaniczer Terrain im Gebirge Magura, an der Oberfläche Meteor-Eisen in so großer Quan- tität gefunden habe, daß man seine Benutzung in technischer Hinsicht beab- sichtigt. Herr von Pettko, Professor derx Mineralogie und Geognosie in Schemniß, wird sich nah dem Fundort begeben und einen Bericht darüber abstatten. Das Stü, welches Herr Haidinger erhielt, wiegt 14 Loth und war augenscheinlich lange der Einwirkung der Atmosphäre ausgeseßt, Das Eisen zeigt im Großen ein länglich-körniges Gefüge. Die einzelnen Körner bestchen aus homogenem Eisen, sind mit braunem Eisen-Oxpd-Hydrat über-

zogen, und zwischen denselben liegen dünne licht-stahlgraue metallische Bläiit- chen, zum Theil dreiseitig, mit glänzender nicht oxvydirter Oberfläche, Jn den Höhlungen der äußersten, braunen Rinde bemerkte Herr Haidinger, wohl als sehr neues Produkt, kleine Krostalle von Vivianit, Auf einer shwacch geäßten Fläche treten die Umrisse der Körner innerhalb derselben die in pa- ralellen Richtungen liegenden Kanten der krystallinishen Struktur hervor, welche dic Lage der Linien in den Widmannstättenschen Figuren haben, Uebrigens sicht man die krystallinishe Struklur auh s{chon im Bruche der hin und wieder durch Orydation ziemlich leiht trennbaren Theile. Eine kleine derbe Masse von Schwefellies unterscheidet sih in dem Eisen durch ihre Farbe und Sprödigkeit; auch wurde der Schwefelgehalt durch Glühen konstatirt. Herr General - Land - und Haupt-Münzprobirer Löwe stellte in einem vorläufigen Versuche das Nickel , sowohl als apfelgrünes Nickel-Oxryd-Hydrat, wie auch in dem Zustande des shwarzen Schwefelnickel-Niederschlages dar, und ist

nun mit ciner ausführlichen Analyse beschäftigt.

Neapel, 6. April, (A. Z) Die Accademiía degli Aspiranti Natu- ralisti, welhe hier vor einiger Zeit unter dem Professor der Zoologie P. Costa gegründet wurde, gewinnt von Tag zu Tage durch den rühmlichen Eifer ihrer Mitglieder an Bedeutung. Wir lesen im Journal il Lucikero, welches den Titel Giornale scientifico, letterario, artistico, agronomico, industriale führt, mit wahrer Freude die Berichte über ihre Arbeiten und Bestrebungen, und bedauern aufrichtig, daß der Raum dieser Blätter es nicht gestattet, in das Einzelne ihres Wirkens ‘einzugehen. Die medizi- nische Wissenschaft is mit einem neuen neapolitanischen Blait bereichert worden, unter dem Titel: i] Sareone, und unter Leitung des rühm- lichst bekannten Salvatore Tommasi, Die Herren Tito Livio de Sanctis und der Professor Prudente, wohlbekannte Namen von gutem Klange, sind Mitarbeiter, Es wird pathologische, klinische, pharmakologische, phy io- logishe Gegenstände umfassen, und Auszüge und Kritiken mediz ischer (fremder und einheimischer) Werke liefern, Jn Trapani (Sicilien) erschien ganz kürzlih unter dem Titel: „Novelle e Bacconti” eine Sammlung der literarishen Produkte des E Rechtsgelehrten Pietro C. Ulloa, des Verfassers der bckannten Novelle: l’Orologio di §. Eligio, welche den G, Bianchi und A. Rossi zu dramatischer Bearbeitung desselben Stoffs, die Direction von S. Carlo zu einem Ballet und viele andere Federn zu Ro- manzen und Episoden begeisterte.