1844 / 120 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

eidigen; es ist dies cine Bedingung seiner Existenz, sie ver= o E hieße F Wohlfahrt des Landes gefährden. Die Un- parteüschen, welche diese Angelegenheit von allen Seiten betraten, halten sich überzeugt, daß, wenn die erwähnten Maßregeln von beiden Seiten zur Ausführung kämen, Belgien unendlih mehr dabei verlie- ren werde, als Holland, und daß dieselben nicht lange bestehen wür- den. Warum sollte man denn aber ein unhaltbares System, das beiden Ländern nachtheilig sein würde, überhaupt erst einführen? Andere behaupten dagegen, daß alle diese Drohungen zu nichts führen, daß die Projekte niht zur Ausführung kommen und beide Nationen gute Freunde bleiben würden!

I

Brüssel, 25. April. Heute meldet das Journal de Liège Folgendes über die ministeriellen Mittheilungen im geheimen Ausschuß der Repräsentanten-Kammer : „Der Minister der auswärtigen Angele- genheiten erstattete zuer| Bericht über Belgiens kommerzielle Unter=- handlungen seit 1830. Man versichert, daß dieser Bericht sich aus\ließ- lih auf die Unterhandlungen mit Frankreich, auf die Umstände, welche die belgischen Zugeständnisse im Jahre 1836 herbeiführten, und auf die im Sinne eines Zollverbandes mit diesem Lande gemachten förmlihen Vorschläge bezog. Der Minister verlas Aktenstücke über dieses Zollvereins - Projekt, die einen ziemli lebhaften Eindruck auf die Kammer machten. Gestern seßte der Minister seine diplomatischen Mittheilungen fort und gab eine Uebersicht über alle Unterhandlungen, welhe der Reihe nah mit Frankreich, dem deutshen Zollverein und Holland angeknüpft worden. Heute wird der Minister des Jnnern im geheimen Ausschuß sih über die Frage vernehmen lassen, ob die ganze Diskussion der Handels - Angelegenheiten bei verschlossenen Thüren stattfinden soll.“

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 19. April. Der König hat durch Reskript vom 11ten d, bis zu einer näheren Entscheidung durch die Stände des Reiches verordnet, daß sowohl die für den Haushalt des Königs bestimmte Summe von 420,000 Rthlr. s{chwed. Bco., als die von den Ständen 1828—30 für die Erbfürsten (Königlihe Söhne) be- willigte, in den Anschlag für den Hofhalt des Königs als Kronprinz einbegriffene Summe von 20,000 Rthlr., ihm von dem 1sten d. M. ausgezahlt werden solle, dagegen sowohl der Rest von der erwähnten Summe für den Hofhalt, von 130,000 Rthlr., als die 20,000 Rthlr., welche Jhre Majestät die Königin jährlich als Kronprinzessin gehabt, unter Ersparungen gestellt werden jollen. Die 60,000 Rthlr., welche die jeßt verwittwete Königin jährlich laut ständischen Beschlusses von 1818 genossen, sollen vom April an ferner gezahlt, und aus den er- wähnten Ersparungen bestritten werden.

Man spricht fortwährend viel von einer wesentlihen Aenderung im Ministerium. :

Auch der frühere Justiz-Staatsminister, Graf Arfwid Posse, ist hier angekommen.

A0 Lte

Turin, 19. April. Die neuesten Berichte ans Tunis melden, daß der zwischen dem Bey von Tunis und unserer Regierung wegen des vom Ersteren bekanntlich erlassenen Getraide - Ausfuhr - Verbots entstandene Streit unter Vermittelung Englands endlich ausgeglichen worden is. Zwar sind die betreffenden Urkunden noh nicht unter- zeichnet und ausgewechselt, mithin jenes Uebereinkommen noch nicht formell und definitiv getroffen, doch besteht kein Zweifel, daß dies in der kürzesten Frist geshehen werde. Vermöge der vorläufig ge- \hehenen Stipulation wird man beiderseits zu den Bestimmungen des Vertrags von 1832 zurückkehren, und der Bey verspricht ‘1) die unverzügliche Ausfuhr von 3000 Scheffeln (Emines) Getraide für die sardinische Regierung und 2) 60,000 Piaster als Entschädigung für die Unterthanen derselben Regierung, welche durch das unerwartete Ausfuhr-Verbot des Bey's Verlust erlitten haben.

S panien.

Z Madrid, 18. April. Es scheint, daß der hiesige neapo- litanishe Gesandte, Prinz Carini, sih aufs neue der Hoffnung hin- giebt, den Hauptgegenstand der ihm von seinem Souverain übertra- genen Aufträge, ih meine die Vermählung der Königin Jsabella mit dem Grafen von Trapani, zur Ausführung bringen zu können, Lord Ranelagh, einer der eifrigsten Anhänger des in Bourges in Ver- wahrsam gehaltenen Prätendenten der spanischen Krone, stattete diesem bekanntlih im Laufe des vorigen Monates einen Besuch ab, und erhielt von ihm ein an den Grafen von Aberdeen gerichtetes Schreiben, in welchem Don Carlos anzeigte, daß er bereit wäre, zum Behufe der Sicherstellung der Ruhe Spaniens alle diejenigen Opfer zu bringen, welhe der Lord dem Grafen mündlich angeben würde. So viel wir erfahren, theilte demnah Lord Ranelagh dem englischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit : Don Car- los wáre bereit, seinen bisher aufgestellten Ansprüchen zu entsagen, und einzuwilligen, daß sein ältester Sohn sich als Unterthan der Königin Jsabella mit dieser vermähle, falls ihm dagegen die Verwirk- lihung einer solchen Vermählung zugesichert würde. Der Graf von Aberdeen erwiederte darauf, daß das englische Kabinet sih auf die angeblihen Ansprüche des Don Carlos eben so wenig als auf den von ihm bedingungsweise aufgestellten Vermählungs - Plan einlassen fönne, indem die englishe Regierung von jeher die Königin Jsabella als rechtmäßige Jnhaberin des spanischen Thrones anerkannt habe, und dieser allein, in Verbindung mit der National - Vertretung des Landes, das Recht zustehe, über ihre Hand zu verfügen. Jn Folge dieser ausweichenden Erklärung sollen die Anhänger des Don Carlos den Plan entworfen haben, Etn ältesten Sohn von Bourges nah England zu führen, thn dort zum Gegenstand einer ähnlichen Ova- tion zu machen, wie die, welche vor einigen Monaten dem Herzog von Bordeaux widerfuhr, und ihn dann an einem Punkte der pyre- näischen Halbinsel ans Land zu seßen. Das englishe Kabinet ließ durch seinen hiesigen Gesandten der diesseitigen Regierung die dem Grafen Aberdeen durch Lord Ranelagh gematen nträge mitthei= len, und zuglei das Kabinet der Tuilerieen auffordern, die Schritte der Familie des Don Carlos mit verdoppelter Wachsamkeit zu beob- achten, Bei dieser Gelegenheit soll der englische Gesandte, Herr Bulwer, die spanischen Minister auf die Nothwendigkeit hingewiesen haben, die junge Königin so bald wie möglih zu vermählen, um auf

diese Weise der eventuellen Einmischung fernstehender Mächte vorzu- beugen, die, wenn die Vermählung einmal erfolgt wäre, diese als vollendete Thatsache anzuerkennen haben würden. Der Prinz Carini, von diesen Verhältnissen unterrichtet , erblickt nun in ihnen die Aus- sicht, die von seinem Souverain gehegten Wünsche der Verwirklichung Ua U zu fönnen. Der König beider Sicilien hat sih näm- {lossen E seines hiesigen Gesandten zufolge, nur deshalb ent- Wien V ïe Königin Jsabella anzuerkennen , und ihr seinen jüngsten , den Grafen von Trapani, als künftigen Ehegemahl antragen zu lassen, weil er nur in einer solchen die Bewerbungen der Familie des Jnfanten Don Francisco de Paula aus baid Vermähl das Mittel zu erbliden glaubt, das aaaarkiihe Prinzip in R aufrecht zu erhalten. Die spanische Regierung beharrt übrigens auf ihrem Entschlusse, für jeyt si nit mit der Vermählungsfrage

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zu beschäftigen, und im E läßt sich behaupten, daß, falls nun einmal der fünftige Gemahl der Königin aus der Dynastie Bourbon genommen werden soll, die Spanier einen Prinzen vorziehen werden, der in ihrem eignen Lande geboren und erzogen worden ist. Auch fangen die Gemüther an, sich immer mehr der Ansicht hinzu- geben, daß selbst die Söhne des Don Carlos nicht von dieser Be= werbung ausgeschlossen werden dürfen, vorausgeseßt, daß dieser Prinz und seine Nachkommen zuvor die Königin Jsabella als Beherrscherin von Spanien anerkennen. Damit indessen die bezeichnete Stimmung der Gemüther nicht fruchtlos bleibe, is es, wie wohl Jedermann be= greift, erforderlih, daß die Zügel der Regierung nicht abermals den Händen einer dem Thron und der Ruhe Spaniens wie Europas feindlihen Partei anheimfallen.

Die Königin Jsabella is in der leßteren Zeit so herangereift, daß sie sih sehr vortheilhaft ausnimmt, wenn sie an der Seite ihrer Mutter erscheint. Um \o überraschender is es, zu vernehmen, daß die Leibärzte der jungen Königin ihr den Gebrauch stärkender Mine= ralbäder dringend anrathen, Zu diesem Behuf ist das Bad von Caldas, in der Nähe von Barcelona, in Antrag gebracht worden, und die Königliche Familie soll bereits den Entschluß gefaßt haben, im Laufe des nächsten Monats ihren Aufenthalt dorthin zu verlegen und auf der Rückreise auch die baskischen Provinzen zu besuchen. Welche Minister die Königin begleiten werden, weiß man noh nichk. Die meisten Mitglieder des diplomatishen Corps haben bereits zu hohen Preisen Sommer - Wohnungen in Aranjuez genommen, in der Voraussebung, daß der Hof dort bis zum Juli seinen Siß nehmen werde. Sie sind demnach nicht gesonnen, den Königinnen nah Ca- talonien zu folgen.

Ein in Gibraltar erscheinendes Blatt behauptet, daß die Marok=- faner große Rüstungen zu einem Feldzuge treffen, und daß der Kaiser den heiligen Krieg verkündet habe. Briefe aus Gibraltar, auf die das Diario de Sevilla sih bezieht, versihern dagegen, die spa= nischen Händel mit Marokko wären ausgeglihen. Gewiß is, daß der General Prim, Graf von Reus, der das besprochene Unternehmen gegen Marokko am eifrigsten betrieb, so eben Urlaub erhalten hat, um eine Reise nah Frankreich und England zu machen.

Der hiesige Agent des Rothschildschen Hauses hat in der lebten Zeit mehrere Couriere aus Paris erhalten und soll sich bemühen, in Gemeinschaft mit Herrn Salamanca zu dem Sinken der spanischen Zprozentigen Staats - Papiere beizutragen. An der heutigen Börse \{wankten diese zwischen 37 und 38,

Portugal.

A Lissabon, 13. April. Die natheiligen Folgen der Unent= \ch{lossenheit der Generale der Königin treten immer deutlicher in den Wirkungen hervor, die sie auf die Stimmung des Landes äußern. Die Politik des Grafen Bomfim und seiner Anhänger scheint darauf hin= auszugehen, sich so lange als möglih in Almeida zu halten, um den weiteren Gang der Ereignisse abzuwarten, und ihren Freunden ander= wärts Zeit zu gewähren, au ihrerseits Bewegungen zu versuchen, und so eine Diversion zu Gunsten der in Almeida Belagerten zu machen, die der Regierung, erlangte sie irgendwo einige Bedeutung, allerdings einige Verlegenheit bereiten könnte. Man muß daher wün- schen, daß kein Ereigniß solcher Art anderwärts vorkomme, wiewohl die Feinde des Ministeriums und der ganzen gegenwärtigen Ordnung der Dinge unablässig an ihren Planen zum Umsturze derselben arbei=

ten, und namentlih so eben au hier einen neuen Beweis ihrer Thä= tigkeit gegeben haben. i E

Es war der Regierung zu Ohren gekommen, daß die Mißver- gnügten hier die Bildung einer Guerillas - Bande in der Umgegend der Hauptstadt selbst beschlossen und den gestrigen Tag zur Ausfüh= rung ihres Projekts festgeseßt hatten. Am Abend sollten die Theil= nehmer der beabsihtigten Bande ganz in der Stille die Stadt ver= lassen und dann auf verschiedenen Punkten si sammeln, die ihnen im Voraus bezeihnet waren. Die Regierung schickte daher nah Loures, einem etwa anderthalb Stunden von hier entlegenen Orte, eine Abtheilung Lanzenreiter ab, um jene Gegend zu durchstreifen, und allenfalls verdächtige Jndividuen aufzugreifen. Wirklich traf diese Abtheilung Truppen bei ihrer Ankunft zu Loures bereits ein, wenn auch noch kleines Häuflein von nur acht Mann, aber alle wohl berit= ten und mit Waffen versehen, an dessen Spiße ein ehemaliger mi= guelistischer Capitain des Reiter-Regiments von Chaves, Namens Oli= veiras stand. Die Lanzenreiter sprengten sogleich auf diese Leute ein, Oli- veiras aber, der sih so überfallen sah, antwortete auf die Aufforderung eines Lanzenreiters, sich zu ergeben, mit einem Pistolenschusse, der aber fehlte, worauf der Soldat selbs seine beiden Pistolen auf Oli= veiras abfeuerte, der schwer verwundet zusammenstürzte z alle Uebrigen wurden gefangen genommen und sind heute früh, 7 Uhr, hier von den Lanzenreitern eingebracht worden, Oliveiras auf einer Tragbahrez er wurde sogleih ins Spital gebracht, wo er in diesem Augenblicke an seiner schweren Wunde wahrscheinli bereits verstorben ist. Die übrigen Festgenommenen sind lauter unbedeutende Leute, gehören aber sämmtlich der Septembristen- Partei an, und man hosst, von ihnen Geständnisse über die wahren Häupter der Verschwörung zu erlangen, die im Grunde aber fast überflüssig sind, da Jedermann hier dieselben fennt und gewissermaßen mit Fingern auf sie deutet. Auch in Algar= vien ist man einem angezettelten Komplott glücklicherweise noch zur reten Zeit auf die Spur gekommen, um dessen Ausbruch zu verhindern.

Zu Coimbra isst seit meinem lebten Schreiben die Ruhe nicht weiter gestört worden. Die von Loures eingebrahten Jusurgenten werden wohl gleih jenen der Guerillasbanden von Vizeu und Midoes dem Dekrete vom 9, März gemäß nach den portugiesishen Besibun-= gen in Afrika deportirt werden.

Griechenland.

O München, 24. April, Se. Durchlaucht der Kron-Oberst- Hofmeister Fürst Ludwig von Wallerstein wird, gestern aus Paris hier eingegangenen Privatbriefen nach, wahrscheinlih {hon kommenden Sonnabend hier eintreffen. Er wird die s{öne Jahreszeit mit seiner Gemahlin auf dem Schlosse Leutstetten unweit des durch seine ro= mantische Lage allgemein bekannt gewordenen Starnberger oder Wurm- See's zubringen.

Mehrere unserer Briefe aus Athen vom 10. April sind der Be- schreibung der Festlichkeiten gewidmet, welche zu Patras, Nauplia und an anderen Orten stattgefunden, nachdem dort die Nachricht von der Beschwörung der Verfassung durch König Otto eingetroffen war. Nirgends waren dabei Unordnungen vorgekommen. Eben so war das Fest der Erinnerung an die Befreiung Griechenlands von der türki- schen Herrschaft in der Hauptstadt unter dem gewöhnlichen Gepränge und bei vielem Zulauf aus der Umgegend gefeiert worden, ohne daß irgend eine Störung vorgefallen wäre. So viel man liest, waren nachträglich aus verschiedenen Gegenden noch Petitionen an die Na= tional - Versammlung um Befreiung von den Steuern und ähnlichen Junhaltes eingegangen , und Bus Protestationen gegen den einen und anderen Kongreßbeschluß sind bereits bekannt geworden. Auch aus diesen Wahrnehmungen mag man mit Recht A die Dinge schließen, welche kommen werden, wenn erst der Landtag einen Anfang genom-

men haben wird, ———R_———

Handels - und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 29. April. An heutiger Börse war das Geschäft wegen der morgen stattfindenden Liquidation sehr beschränkt doch hielten sich sämmt- lihe Course gegen vorigen Posttag unverändert. Niederschlesische und Dresden-Görliter sind neuerdings beirächtlihZgestiegen.

Danzig „, 25. April. An der Börse sind verkauft), nachträglich am 22s]ten: Weizen , inl. 8 L. 128pf. a Cf. 350; heute 165 L. 131pf. poln. do. a Cf. (2), 60 L. do. a Cf. 355 und 66 L. 132—33pf. do. a Cf. 375. Roggen, poln. 26 L. 122pf. a Cf. 173, 542 L. und 64 L. 123pf. a Cf. 475 pr. Las.

Paris, 24, April. An der Börse war heute der Umsay in franzö- sischen Renten wieder ganz unbedeutend. Ju den fremden Fonds herrschte cbenfalls große Stockung. Die Eisenbahn-Actien hielten sich gutz doch war der Umsatz darin gering.

E ln B Den 29. April 1844.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

€,

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem,

| 1663 | 103% | 1942 103% 159 103% 945

Fonds. 8 Aclien. js

Brl. Pots. Eisenb. | Es do. do. Prior. ObI. Mgd. Lpz. Eisenb.!| do. do. Prior. Obl, Berl. Anb. Eisenub. do. do. Prior. ObI./ Düss.Elb. Eiseob. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. ObI./| do, y.Staat garant. Brl, Frankf. Bisb. do. do. Prior. Obl. | 0b.-Scbles. Eisb. do.Lt.B. v. eingez.|—| I 187 B.-St.E.Lt. A u.B|—| 131

| 120

St. Schuld-Sch. 35| 101% | 1005 Pr. Engl. Obl, 39. -— Präm Sch.d.Seech. Kur- u, Neumärk. Sebuldverschr. Berl. Stadt-Obl. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossb. Pos. do.|« do. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm.

88; ss

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100}; qua 1007 48 100 1043; 99; 102! 11002 1004 100

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Schles1ische do. “—

13%/| 134 Magd.-Halbst. E. | 4 125 | 11x Brl. Schw. Frb. E.) 4 4 do. do. Prior. Obl! 4|

|

9

1255 |

l

Gold al marco. Friedrichsd’or. Aud.Gldm.à 5 Th. Disconto, (—| 3

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. GL. 5% do. 1007,

Pass. O. Ausg. —- Zinsl1. 75. Preuss, Pr. 4% Russ, Hope 90x.

103%

Amsterdam, 25. April. 5% Span. 21 e 3% do. 37 Âé Sch. Pol. Oesterr. 1095. Antwerpeu, 24. April. Zins! 8. Neue Anl, 21. Vank füueta L, 26 April 0% 1135. 2005. Bayr. Banuk-A ctien 708 G. Hope 90x. Stiegl. 907. 300 Fl. 945. do. 500 Fl. 995. do. 200 Fl. 32 G. Hamburg, Di April. Bank-Actien 1670. E P aris, 24. April. 5% Rente fin cour. 122. 40. 3% Rente fin cour. 83. 79. 5% Span. Reute 347. Pass, 67. Nordb. 143%, Gloggn. l 15%. Mail. 113. Livorno, 114%.

Bank - Actien 2007. Iot, 604. Poln.

Eogl. Russ. 1 135.

5% Neapl. au compt. 102. Wien, 25. April.

Meteorologische Beobachtungen.

; l Nachmittags

2 Ube.

Nach einmaliger

Abends Beobachtung.

1844, | Morgens 10 Uhr.

28. April. 6 Ubr.

Luftdruck .….. 18B7/42 Par.|(337,95" Par. 338,78 Par. + 4,4° R.+ 10,1° R.+ 95,8° R. +4 Lo° B.|— 0,9° R.\— 03° R. 67 pCt. 41 pct. | 64 pCt. |

Quellwärme 7,1° R, Flusswärme a R, Bodenwärme 9,0° R, Ausdünstung 0,012 Rh. Niederscblag O. Wüärmewechsel +10,3° + 1,5° K. 54 pCct. NW.

Luftwärme ..« Thaupunkt S Dunstsättigung

Wetter trüb. beiter. heiter.

Wind NW. Wolkenzug. . . NW. | Tagesmittel: 338,05 Par... + 6,8° R... F 0,1°R...

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 30. April. Czaar und Zimmermann, komische Oper in 3 Akten. Musik von Lorßing. Tanz vom Königl. Balletmeister Hoguet.

Im Konzertsaale : par Mr. Ancelot. 2) Bruno le fileur, 2 actes, par MM. Cogniard frères, S Jn Potsdam: Das zugemauerte Fenster, Lustspiel in 1 Außzug. Hierauf: Tartüffe, oder: Der Scheinheilige , Lustspiel in 5 Akten, nah Molière. (Herr Döring: Tartüsfe, als Gastrolle.)

Mittwoch, 1. Mai. Am Bußtage, Jm Schauspielhause: Das Weltgericht, Oratorium von August Apel. Jn Musik gesebt von Friedrih Schneider. Ausgeführt von den Königl. Sängern Herren Pfister und Bötticher, den Königl. Sängerinnen Dlles. Marx und Hähnel, so wie von den sämmtlichen Mitgliedern der Königl. Kapelle und dem gesammten Chor - Personale des Königl. Theaters. Unter Direction des Königl. Kapellmeisters Herrn C. W. Henning, Die Einnahme is zum Besten einer Unterstüßungs-Kasse (Spontini-Fonds) für hülfsbedürstige Theater-Mitglieder bestimmt.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 30, April. Der Alpenkönig und der Menschenufeind, großes romantisch - komisches Original - Zauberspiel in 3 Akten, von F. Raimund. Musik von W. Müller, (Mad. Hellwig, Königl. säch- sishe Hof- Schauspielerin : Lieschen z Herr Schramm, vom Königl Hof - Theater zu Hannover : den Alpenkönig, als Gastrollen.) I

Mittwoch, 1. Mai Slahat mater, Großes Oratorium in zwet Abtheilungen, kompónirt von Rossini, ausgeführt von dem gesammten italienischen Opern-Personal und dem Chor. Vorher: Die Pastoral= Symphonie, von L, van Beethoven. ; j

E 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr. Die Kasse wird um

6 Uhr geöffnet. :

Donnerstag, 2. Mai. Zum Benefiz des Herrn Beckmann. Zum erstenmale: Hohe Brücke und tiefer Graben, oder: Ein Stockwerk zu tief, Posse in 1 Außzug, nah dem französischen Vaudeville Rue de la lune, von Heinrich Börnstein. Hierauf, mit Allerhöchster Ge= nehmigung: Pas de deux, ausgeführt von den Königl. Solotänzern Dlle. Wagon und Herrn Reichner. Dann, zum erstenmale: Indienne und Zephirin, Vaudeville in 1 Akt, srei nah dem Französischen, von F. W. Zierrath. Musik von Auber und Adolph Müller. (Mad. Beckmann wird, von ihrer Krankheit hergestellt, hierin wieder auftre= ten.) Zum Schluß wird Herr B. Bosco die Gefälligkeit haben und einige Kunst-Productionen in der ägyptischen Magie geben

Preise der Pläve: Ein Plaß in der Fremden - und in der Orchester-Loge 1 Rthlr, 10 Sgr., im Balkon und in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet - Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 74 Sgr., Gallerie 5 Sgr. :

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum ersten Balkon, zweiten Range, Parterre, dritten Range und zur Gallerie zu haben.

NW.

NW.

1) Trop heureuse, vaudeville en 1 acte, vaudeville nouveau en

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,

Beilage

2 120.

-

FURGLE

Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München Corso, Krei mayer's Denkmal. S achsen. Leipzig Nerlechuni as Wei Bürgerrehts. Württemberg. Stuttgart Oct N e Be4 bronn, Bevölkerung. Hannover. Hannover, tände! lungen, Aurich, Rhederei, - d I e Weimar. Landtags-Protokolle.

Frankreich, Paris, Vermischtes,

Atalien. Florenz, Festlichkeiten. - Graf Fossombroni +, berg. Rom, Ruhe in den Legationen. Anleihe E Truppensendungen in die Provinzen, Abreise des K Württemberg. Vermischtes,

Neape Kronprinzen vo

Türkei. Konstantinopel, Ernennung cines außerordentkichen Gesand- Vermischtes. |

ten am spanischen Hofe, Die Unruhen in Latakia beendigt. Aegypten. *llerxandrien, Mehmed Ali’s Thätigkeit,

T L O y. Störunge des Handels in Abvssinien, Neiseude nah Ostindien, E G

franzöfische Budget von 1845,

Das

i Do H s 2 i T Y Ae A Ç

B und Börseu-Nachrichten. Hamburg und Londo! -tarttberiht, Turin. Errichtung einer Bank in Genua,

c 5 ÁNuslanud, Deutsche Bundesstaaten. S Z ; au Ba vern. Müúünucheu, 22, April. (N. K.) Der gestrige dritt éa eibe E war vou unserer vornehmen Welt so we nf ih m x Fortset ieser Vergnü i feln dabf: , daß man anu der eortseßung diejer Vergnügungen zwei vont S MuliMigen und Lustwandelunden eingefunden, ¿F as Ocrücht, als sei durch einen Jahren hier ausgebrochenen

lo G » » » C lihen Nechtslehrer Frhrn. A. von Kreitmayer Promenadeplas, bezeichnet werden, neue Zierde der Stadt, aufgestellt werden soll. Sachsen.

Leipzig, 24. April. (L. ZZ

Lf: von Falkenstein während seiner neunj a E Q S V) , e v ppe F f

E d im Zahre 1835 hier in Wirksamkeit getretenen Regierungs- Behörde durch thätige Förderung der mannigfaltigen und weitver= Jae JZuteressen der Stadt Leipzig insbesondere, sich in reichen Vaße erworben hat, wurde demselbeu von dem Stadtrathe unter cinhelliger „stimmung der Stadt-Verordueten das Ehreubürgerrecht verliehen und ihm die diesfallsige Urkunde durch Abgeordnete de Raths am gestrigen Tage überreicht. i i L,

| Württemberg. Stuttgart, 22, April. (N. K) Heute beginnt unser Pferdemarkt, welher nah Anzahl der angemeldeten Pferde (es waren ihrer 805 bei dem Umzug und außerdem 406 in den Skâllen und auf dem Plate) und der Ankunft vou Fremden \o lebhaft zu werden verspricht, als die vorhergegangenen. Derselbe hat in wenig Jahren einen außerordentlichen Aufschwung genommen, o daß er, mit Ausnahme des Manuheimer, wohl für den bedeutendsten im südwestlichen Deutschland gelten kanu. Viel trägt unstreitig der gute Ruf bei, welchen die s{wäbishe Pferdezucht auswärts genießt.

örüher lag sie ganz danieder, und die Armee mußte ihren Bedarf |

von Remonte vom Auslande beziehenz jeßt ist sie durh die Fürsorge des Königs zu solcher Ausbildung gelangt, daß nicht allein unsere Kavallerie gusschließlih mit vaterländischen Pferden versehen, sou- dern auch eine anschnlihe Ausfuhr betrieben wird. Der Zug da=- von geht besonders nah Frankrei, Die Landgestüte erweitern sich täglich und üben in Ober-Schwaben, wo es Weiden giebt, den wohl- thätigsten Einfluß. Auch der Verkauf aus den Königl. Gestüten ist häufig und zahlreih genug, um im Lande verspürt zu werden,

Heilbronn, im April. (S, M.) Auch während des ver= flossenen Jahres hatte die Handelsthätigkeit an unserem Plate nichts vou ihrer gewohnten Lebhaftigkeit eingebüßt. Es kamen im Jahre 1843 an und gingen ab: in 2434 größeren und kleineren Fahrzeugen 528,365 Ctr. (1836 512,213 Ctr.) und hiervon kamen u. À, direkt 10,267 Ctr. von Amsterdam, 31,558 Ctr. von Rotterdam, 46,754 Ctr. von Köln, 16,153 Ctr. von Mainz, 36,464 Ctr. von Mann= heim, 12,600 Ctr. von Ludwigshafen am Rhein, 5736 Ctr. von Worms, 10,075 Ctr. von Bingen uud Bacharah. Erfreulich is das gute Gedeihen unserer Beurt nach Rotterdam, welche dadurch immer mehr Anerkennung findet, daß unsere kleineren Schiffe von nux 2 3000) Ctr. Ladungsfähigkeit ihre Ladung stets sehr schnell einnehmen und ihre Neise auch in viel’ kürzerer Zeit als die größeren Rhein= schiffe, nämlich von Rotterdam bis hier in 21—29 Tagen zurücklegen. Wenn später auh eine Schlepp-Dampfschifffahrt in der Art einge= führt werden sollte, daß die für den Neckar bestimmten Schiffe ‘bis Mannheim geschleppt und von da durch Pferde an deu Ort ihrer Bestimmung gezogen werden, so wird die Schifffahrt vou Heilbronn gewiß an Lebhaftigkeit sehr gewinnen, Unsere noh junge Dampf- \chifffahrt, welhe, wie alle neuen Einrichtungen dieser Art, anfäng= lich mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, erstarkt durch die Be= günstigungen der hohen Regierungen und durch die umsichtige Leitung ihrer Direction auf eine sichtbare Weise. Jm Jahre 1842 war die Frequenz: 24,158 Reisende und 325 Ctr, Güter; im Jahre 1843: 8,596 Personen uud 3517 Ctr, Güter. Zur Zeit seiner Media- tisirung im Jatre 1802 hatte Heilbronn eine Bevölkerung von 6— 7000 Einwohnern; am 15. Dezember 1843 zählte dasselbe 11,636 Einwohner, worunter 9428 Ortsangehörige. Jun den Sommer-Mo= naten steigt die Bevölkerung auf mehr als 12,000, und ste würde unfehlbar {hon noch mehr zugenommen haben, wenn es nicht an Wohnungen fehlte, und wenn nicht dadurch viele Arbeiter, welche hier ihren täglihen Verdienst finden, gezwungen wären, ihren Aufent- halt in den benachbarten Dörfern zu nehmen,

_ Hannover.” Hannover, 25, April, (H, Z) Jn der Sipung der ersten Kammer vom 18ten wurde der unter dem 13, März v. J. mit der preußischen Regierung abgeschlossene Vertrag wegen der Ems - Schifffahrt zune drittenmale berathen, und erflärte die Kammer, dem Regieruüngs- Antrage gemäß, sich mit demselben cinverstanden, Mehrere Anträge der Eisenbahn - Kommission wurden einstimmig angenommenz demnächst wude die dritte Berathung des Volks\chulgesehes foitgeseht.

1 der zweiten Kammer berichtete am 20sten der Geueral - Syndikus über das Ergebniß der stattgchabten Konferenz über den von der ersten Ke abgelehnten hicsigen Zusay zu der Proposition vom 21sten v, M,, die Crweiterung der Vergütungsck Grundsäße für Kriegerfuhren betreffend, und zeigte an, daß sich die Konferenz in der Annahme des hiesigen Zusapyes vere S und in der Fassung dcsselben nur eine wenig bedeutende Verände- rung ge A habe, die denn au von der Kammer ohne Weiteres gench- niigl Le, AUEAYE wandte sich die Kammer zu dem Haupt-Gegenstande det E e nung, nämlich der Fortseßung der zweiten Berathung des (Gescß-Sntwurfs zur Verbesserung des Volksschulwesens. Zu den lebhafte-

sten Erörterungen gab der zweite Abschnitt des §, 15 Veranlassung, welcher '

tro! Heil- E ] _Stände-Verhand- Sachsen - Weimar - Eisecuach. |

- Thal-

Lagegen hatte sich dort eine kaum überschbare Menge

2A vor etwa länger als zwei Bankerott auch die Summe verloren ge : | T QUSgevroMe l verloren ge= gangen, welche zur Errichtung eines Denkmals für unseren Ua

» s \ 9 A F E T ui 1 | er gejammelt wurde, er= | weist sich unbegründet, vielmehr kaun jeßt schon der Plat nämlich der

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wo das Monumeut, zugleich eine

E isen. Leip -4, Apr Jn lebhaftem An= erkenntuisse der vielseitigen Verdienste, welche der Kreis 2 Direktor | ahrigen Amtsführung als |

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

folgendermaßen lautete: „Exemtionen von den Schullasten, so wcit sic Mit- | gliedern eines Schulverbaudes bereits rechtlich zustchen, werden durch diese

t- | Bestimmung nicht aufgehoben.““

E Ein Mitglied erklärte, daß es die vorliegende Bestimmung wegen der | Exemtionen fur die gefährlihste und bedeullichste im ganzen Geseß- Entwurf ] Jhrer rechtlihen Natur nah gehörten die Schullasten dem öffent- lichen Rechte an und gestatteten an sih keine Excmtionen, Wo leztcre aber | sih vorfänden , könnten dieselben mit dem nämlichen Rechte, wie zufolge | §. 34 des Landes - Verfassungs - Geseßes die Befreiungen von allgenieitete | ck inpbi obi ) Nach §. 49 des Landes - Verfassungs-

. | Gesehes sollten zwar Exemtionen von den Gemcindelasten nur gegen vor-

halte.

Staatslasten, aufgchoben werden,

u | gängige Entschädigung aufgehoben werden,

allein dicses Hinderniß stche

Schullasten nicht entgegen, des Entwurfes nur von n | die. Nedè: sei, könne : et

Die Einrede, daß im vorliegenden §. Erhaltung rechtüch bestehender gleichfalls nicht gelten lassen, denn | Exemtionen

emtid rechtlich, daß sie

t materiell - rechtlich, mit überhaupt

nicht aufgehoben werden

der Wirkung bestehen | dürsten, Die Vergan t e Q eine Besreiung für cine Last der Zukunft zuzugestehen aber auc ein wichtiger politischer Gesichtspunkt müsse

| Erenmti ) ck s táà | Sremtionen bewegen. So lauge solche noch beständen, würde der alte Ha

| der und Streit, durch fie hervorgerufen, nicht aufhören; und der Kampf

| würde vielleicht um so erbitterter und gefährlicher wicder beginnen “wenn

| jeßt aue Neue Cremtionen geseßlich begründet, befestigt und erweitert wür-

En Nur cine scheinbare Ausnahme von der allgemeinen Aufhebung der Cremtionen fönne er zugestehen, nämlich in dem Fall, wenn in demselben

| eine Vergeltung für eine Leistung zu Gunsten des Schullehrer - Verbandes

|

|

j

|

E} DeA,

L S angeführten Gründen halte er sih verpflichtet , ! r Besreiuugen dur) Subsituir1 Sade N Hbsas t pra aa Substituirung folgenden Satzes für den zwei- iz I auen, uon den Schullasten werden hierdurch aufgehoben, mit 2 deijenigen, welche den Befreiten als Vergeltung für eine Lei stung zum Vorthcile des Schulverbandes zustchen.“ A - Gegen diesen Antrag erhob sich ein anderes Mitglied. O „Slaaisialen, nicht einmal Gemeindelastcn, mithin finde der | E 204 LARDIR Verfassungs - Geseges auf sie keine Anwcudung. Er be- IANe Hage e S von Schullasten als bestehende Nechte, welche | s a! r Va werden fönnten, wie alle auderen Rechte, also nur E E Ges oth - Rechtes und nur gegen Entschädigung. Oder uo! Mo irg “einen Ersaß bieten fönneu, der hier auch nicht zu Ge- ote sehe. Er wünsche von ganzem Herzen dic Aufhebung von Exemtio- | nen; allein es habe immer etwas Bedenkliches, einen Beschluß zu fassen | rode man, S: sci, daß man ihu nicht durchsezen werde. Man Ae nicht daran zweifeln, daß die erste Kammer einem derartigen id usse den entschiedensten Widerspruch entgegenseßen werde. Es sei Bree daß das ganze wichtige Geseß an ciner solchen A ung j \eitern werde, was um so mehr zu verhüten sei, damit nicht | das and die Schmach treffe, daß ein so beklagenswerther Zustand des Volks-Schulwesens hier allein noch länger fortbestehe, D | l

Schullasten

__ Dagegen versicherte der Antragsteller, daß er sich den Widerstand welchen sein Antrag sowohl hier, wie namentlih in erster Kammer finden werde leinesweges verhehlt habe, hielt sich jedoch überzeugt, daß, wenn das Gese an diesem Eremtionenpunkt scheitern sollte, ein solcher Erfolg der zweiten Kammer nicht zur Schmach, sondern vielmehr zux Ehre gereichen würde S0 gern er auch den vorliegenden Entwurf zum Besch erhoben schen möchte, so würde er sich doch feinen Augenblick besinnen, gegen denselben zu stim- men, wenn die Cxemtionen bestehen bleiben sollten, Wo, wie im vorliegen- den Falle, von gescßlicher Feststellung der Eremtionen den neu zu begrün- denden allgemeinen Verpflichtungen gegenüber die Rede sei, lónne allerdings

| auch die gescepliche Aushebung der Befreinngeu in Frage kommen, und zwar

ohne Entschädigung, nach der besonderen Art, wie der Schullasten im §, 78

des Landes - Verfassungs - Geseßes Erwähnung geschehe, Seines Erachtens

| zelne materiell Rechtens feine Exemtion, die dem öffentlichen Nechte d

gehöre. i

Das andere Mitglied stellte dagegen den Sah auf, daß Alles, was

der Richter shüße, wenn es angegriffen werde, Necht sci und nu “E Entschädigung aufgehoben werde könne. G E A IRA Ein drittes Mitglied war zwar gleichfalls der Ansi ß di Br liche Aufhebung der fraglichen ÉferiiBugi D, et Eu dem Landes-Verfassungsgeseßze möglich sei, erklärte sich a E das Ent- schiedenste gegen den aufgestellten beschränlten Bcgriff von wohlezworbenen Nechten, wie er dem Antrage zu Grunde liege, Die Eremtioneu von Schul- lasten beruhten zum Theil auf Verträgen, zum Theil auf cinem unvotrdenk- lichen Besigstande, und anderen privatrechtlichen Titeln, Sie scien von dem der sie besie, als cin Theil scines Vermögens betrachtet, und seien häufig

e Arogltden und. Anschlägen berücksichtigt worden, Er könne sich baker

v rann Cos p C 2 , 1 F

Linie ele Men aufgestellten Unterscheidung nimmermehr ein-

Ein viertes Mitglied ging zwar gleichfalls von dem Grundsaße aus

daß wohlerworbene Rechte durch den Richter beschützt A Ü 6

merkte indeß, daß von einem neuen Staats-Bedürfnisse zu öffentlichen Zwecken

die Rede sei, und daß er in Bezichung darauf cine allgemeine Beitrags-=

pflicht als unbedingt sür begründet halten müsse, J : f

Ein fünfstes Mitglied glaubte die dem Antrage zum Grunde liegende tbeoretische Argumentation, die er für eine höchst gefährliche halten müsse nach dem, was bereits von anderen Seiten gegen dieselbe ‘vorgebracht sei, lediglich auf sich beruhen lassen zu können, Dagegen legte er ein besonde- res Gewicht darauf, daß der Antrag doch uicht durch erste Kammer zu brin-

,

gen habe der Gegenwart ihr Recht nicht nehmen können; und da jede Steuer zur BDesriedigung eines Bedürfnisses der Gegenwart gegeben werde,

zur Aufhebung der

die Aufhe-

Dienstag den 30" April.

ringsfischerci-Gesellsshaften in Emden besißen zu ihrem nüblichen Be= triebe, dessen Fortbestehen für die Beschästigung und Versorgung der dürstigeren Klasse dieser Stadt eine so erwünschte Beihülfe gewährt, jeßt Ls 12 Buisen und ein Jägershisf. Die Bemannung der sämmtlichen ostfriesishen und papenburger Schiffe kann gegenwärti

zu 3400 augenommen werden.“ e E ERAEE :

¡ Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 24. April. (D. A, D) Zu &olge der zwischen Großherzoglicher Staats - Regierung und der Landtags-Versammlung zu Stande gelommenen Uebereinkunft

t E c wegen Zutritts der Großherzoglich isare

| nach der Bestimmung des §. 78, der Aufhebung der Befreiungen von doit g 3 W er )roßl erzoglichen Kommissare au den Landtags=

d 15

ÉExemtionen

| Allgemei s s Verhältniss, j e “gemeinen, und abgesehen von besonderen Verhältnissen, könnten keine

Sibungen wurden heut die ersten gedruckten Landtags-Protokolle vom ahre 1844 ausgegeben. Wegen der Verzögerung des Abdrucks die=- jer Protokolle is für angemessen erahtet worden, denselben in zwei Meg en zu bringen, uud gleich mit der zweiten zu beginnen, vährend die erste (I. bis 39. Protokoll) theils gleihzeitig erscheinen, . | theils möglichst shuell nachfolgen soll, Bis jetzt sind erschienen : das Protokoll vom 18. Februar über die Eröffnung des Landtags, sodann die der ersten bis fünften Sihung der ersten Periode und jene der . } zeiten Periode über Sibung 40 und 41. Neben den Etats-, Chaussee= bau=, Eisenbahn - und ¿Zoll-Vereins-Angelegenheiten und den einge= gangenen Petitionen kamen folgende Geseß-Entwürfe zur Berathung: A. Für die Rechtsgesebgebung 1) über den Gerichtsstand der Dienst- boten bei Schriftsassen; 2) über die Abgaben von Erbschaften und Bermächkuissen an die Waisen- Anstalt ; 3) über Abtrennung von Rit= tergüteru und Lehngüternz; 4) über die Rechtsmittel in Untersuchungen wegen vorgekommener Vergehen gegen fiskalische Gesebe; 5) zu Aus= füllung einer Lücke in dem Gesebe gegen den Nachdruck vom 141. Ja- nuar 1859; 6) über deu Besibschuß in grundherrlihen Verhältnissen, und 7) über die Beschränkung der Eide und die Förmlichkeiten bei Abnahme der Eide. (Nr. 83 und 95,) 1. Für die Administrativ= Geseßgebung l) über eine Mahl - Ordnung und Einführung einer Mehlwagez 2) über die Beiziehung der Kammergüter, der Rittergüter und der Freigüter zu dem Straßenbaue; 3) über den Hausirhandel, als Nachtrag zu dem Geseße vom 4. März 1839, und 4) über die Besteuerung Fremder, welche in dem Großherzogthume Handel und Gewerbe treiben. Wohlunterrichtete sagen, daß si der Landtag nicht über den 1, Mai hinaus erstrecken werde.

5. a C d, g _Paris, 23, April, Am 1. Mai wird die große Jndustrie= Ausstellung eröffnet; man versichert, die eingesandten Gegenstände hätten cinen Werth von mehr als 1 Milliarde Fr. Man glaubt, der Geseß-Entwurf über den Sckundär-Unterricht, sollte er auch in der Pairs-Kammer durchgehen, werde doh während der laufenden Session nit mehr an die Deputirten - Kammer ge=- langen. i ___ Herr Lesseps, der chemalige Konsul zu Barcelona, wird als fran= zösischer ibe by uach Alexandrien abgehen. In den ersten drei Monaten des Jahres 1844

Prefsfey 325 einheimische Zucker - Sabeitn di vert nas A niger, als in derselben Periode des Jahres 1843. Dagegen hat die Quantität des fabrizirten Zuckers um 339,000 Kilogramme Ae men. „Folglih“, sagt das genannte Blatt, „hat das Zucker = Geset blos die Zahl der Fabriken beschränkt, ohne die Production zu tin mindern. Das neue Geseß hat also keine andere Wirkung gehabt als daß es die Production in den großen Fabriken konzentrirte und die Bedingungeu des Kampfes zwischen dem Kolonial -= und einhei= mischen oucker ershwerte, während es nach der Behauptung seiner L ertheidiger diese beiden Konsumenten gleistelleu sollte L

C ODIE Grubenleute in Rive de Gier waren auch am 19ten nod) nicht zur Arbeit zurückgekehrt. Viele von ibnen wollten Arb ras wieder ans Werk gehen, aber die Drohungeu der Rádelsführer hielten ste davon ab, Eine Konzession hatte die Arbeiten wieder bogbuaen aber nur einen Tag lang; am folgenden Tag kehrten die Ärbeiter nicht zurück, Während der dazwischen liegenden Nacht wurden au den Bergen und in der Nähe der Gruben fortwährend Pistolenschüss abgefeuert. Ein Zeichen, das, so viel man hört, nichts weniger ai deutct, als: „Wenn Jhr wieder au die Arbeit geht, so werden wir die Stricie der Maschinen durhhauen und die Roste der Kessel we Z nehmen.“ Die Ausführung dieser Drohung aber würde alle diejeni 4 die sich in den Gruben befänden, cinem fast gewissen Tod pre(êg@ben; Die Stadt selbst is ruhig. Zusammenrottungen finden nicht statt.

i Briefen aus Algier vom 10ten d, zufolge, sollte die neue Ex i tion, welche unter dem Kommando des General-Gouverneurs selbst M finden soll, um die Verbindungen mit Setif und Konstantine zu Lande vollständig zu sichern, am 20sten ins Feld rücken. Die Expedition ist in zwei Corps getheilt, Man hat sich auf Schwierigkeiten gefaßt gemacht, denn fünf oder sechs Stämme, angeblich mit 20,000 Flint versehen, sollen zu hartnäckigem Widerstande entschlossen sein Aus Oran wird dem Constitutionnel unter gleichem Datum geschrie

gen sein würde, und daß der Gegenstand reell nicht von besonderer Erheb- lichkeit sei, zumal wenn in ähnlicher Maße, wie bei Regelung von Kommu- nal-Verhältinissen vorgekommen sei, als Grundsaß der Verwaltung angenom- men werde, daß, wo Jemand bisher überhaupt uo nicht zum Verbande gehört habe, auch von erworbenen Exemtionen nicht die Rede sein können, Von verschiedenen Seiten pflichtete man indeß dem Antrage und dessen Motiven ganz entschieden bei. Namentlich hob cin Mitglied hervor , daß ziveite Kammer unmöglich für Aufrechthaltung der Befreiungen stimmen fönne, und daß man andererseits auch von dem Gemeinsinne der Exemten hoffen dürfe, daß sie richtigeren Vorstellungen in diesem Falle zugänglich sein würden, E Ein anderes Mitglied legte besonderes Gewicht auf die öffentliche Be- deutung der Exemtionen und hielt deren Aufhebung ihres öffentlichen Cha- rafters wegen für thunlich z indeß halte er die Exemtionen nicht für so er- heblich, daß man ihretwegen das ganze Gesebß fallen lassen solle; wogegen von anderer Scite bemerkt wurde, dase, wenn man das Schulgeseß um jeden Preis wolle, man dann auch die neuen Exemtionen annehmen müsse, die von erster Kammer noch über den Gescß- Entwurf hinaus beschlossen scien, Bei der Abstimmung wurde der Antrag auf Aufhebung der Exemtio- nen mit überwiegender Mehrheit angenommen, Aurich, 22, April. Ju ciner Beilage zu Nr, 33 des Oftfriesi-= | shen Amtsblatts finden sich über den Umfang des ostfriesischen und | papenburger Rhedereibetriebes am Schlusse des Jahres 1843 Noti= zen, denen wir Folgendes entlehnen: : An eigentlichen Seeschiffen besiben Ostfriesland und Papenburg | jeßt gegen 530, worunter allein von Papenburg etwa 170 sind. Am Schlusse des Jahres 1843 waren 550 mit Seepässen und Flaggen- | Nummern verseheue Schiffe registrirt; hierunter befinden sich jedoch diejenigen wahrscheinlich verunglückten Schiffe, deren Nummer zur | Zeit noch nicht gelöscht und wieder ausgegeben werden konnte. Die Gesammt - Tragfähigkeit der ostfriesischen und papenburger Seeschiffe | ist zu etwa 18,000 Roenlasten (von 4000 Pfunden) anzunehmen, worin nach einem ungefähren Ueberschlage (die Last zu 120 Rthlr. j Herehuet) ein Anlage - Kapital von ctwa 2 Millionen steckt, Außer- dem sind jeßt gegen 800 Kanal -, Fluß - und Wattenschiffe in Thä-

ben: „Es scheint, daß der Angriff Abd el Kader c,

Soleiman diesem Stamme pést verderblid E Dey E scheint überhaupt wieder über ziemli bedeutende Kräfte zu «ebiet Man sagt, er habe 800 Mann zu Fuß und 1200 zu Pferde L G könnte den befreundeten Stämmen leicht gefährlich werden“ N

Ftg ien

Florenz, 18. April. (A. Z.) Vorgestern wurde Fhr hohen Neuvermählten von der Stadt in ben Sileu E ero S Pergola ein großes Fest gegeben, zu welchem alle vorschriftsmäßig gekleideten Personen Zutritt hatten. SämmtlichE hohe Herrscl alies verweilten sowohl in den Hof- Logen als in den dicht mit Menschen angesüllten Räumen mehrere Stunden, bei welcher Gelegenheit das junge Paar wiederholt mit lauten Beifallsbezeuç ungen begrüßt wurde Gestern war eine glänzende Abend - Gesellschast bei Hofe und heute Mis das Casino nobile einen Ball. Wie verlautet, wird Prinz Luit= pold mit seiner erlauchten Gemahlin in den ersten Tagen der nächsten Wodhe Florenz erlau, P S E Die gegenwärtigen Freudentage wurden leider v i ü den Staat shmerzlihen Verlust begleitet, Am Uten d. M. ster hier nah läugerem Krankenlager Graf Vittorio Fossombroni im zu=- rückgelegten sten Lebensjahre. Als erster Minister seit einex sehr langen Reihe von Jahren an der Spibe des Staats-Raths stehend genoß derselbe in ganz besonderem Grade das Vertrauen sowohl des leßtverstorbenen, als des gegenwärtig regierenden Großherzogs, Ge= stern in den Abendstunden wurden dessen irdishe Reste in der ‘Kirche zu St. Croce beigesebt. Thalberg is von hier nah Lucca gereist, Er ga ä [a nes Hierseins nur Ein öffentliches Son spielte R Privathause zum Besten einer armen Familie.

Nom, 15. April. Jm Gegensaß der beunruhigenden Nachricht namentlih der französishen Blätter über die eiben Cp

tigkeit, deren Anlage-Kapital ein sehr bedeutendes is, Die drei Hä=

lauten die offiziellen Berichte von dort ganz befriedigend für die hie- sige Regierung, Es scheint, daß durch das früftige Auftreten Deftere