1844 / 125 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Reise i t, besonders seitdem die baskischen Provinzen i K N E I e, Auch wollte man aus Peassichenen Gründen den Schluß ziehen, e ein völliger Bruch zwischen dem

inisteri dem General Narvaez erfolgt wäre, und daß die inna der angeblich gegen Marokko bestimmten Truppen den geheimen Zweck hätte, dem Ministerium eine militairische Macht zuzusichern, auf welche es für den Fall, daß es sich des Ge- nerals Narvaez entledigen wollte, unbedingt rechnen fönnte. Einer solchen Angabe dürfte wohl kaum Jemand Glauben e haben z; in- dessen ließ sih doch vor furzem Narvaez den General Prim, der als Ober= Befehlshaber des angeblih gegen Marokko bestimmten Truppencorps bezeihnet wurde, zu sih rufen, und befragte ihn, ob er in ihm einen Gegner zu erblicken habe. Der General Prim erbot sich sogleich, um die ihm zugeschriebenen Absichten zu widerlegen, Spanien auf längere Zeit zu verlassen, und er wird in der That im nächsten Monat eine Reise nah Frankreich und England, vielleiht auch nach anderen Gegenden antreten. j e i Als Nachfolger der gegenwärtigen Minister bezeichnet man den General Narvaez selbst als Kriegs-Minister, den Marquis von Mira- flores als Minister der auswärtigen Angelegenheiten auf so Lt bis der Marquis von Viluma von London zurückkehren und dieses Amt übernehmen würde; Herrn Olivan als Minister des Jnuern, Herrn Pidal als Justiz-Minister, Herrn Mon (ehemaligen vertrauten Freund Toreno’s) als Finanz-Minister. Leßterer kündigt bercits an, daß er die von dem dermaligen Ministerium verfügte Verpachtung des Tabacks-Monopols sofort aufkündigen, und diesen Zweig der Ein- fünfte auf Rehnung des Staates allein verwalten werde. Außer= dem vermuthet man, daß er alle sonstigen Unternehmer, denen Ver=- pflihtungen gegen die Staatskasse obliegen, zu nöthigen beabsichtige, auf eine strenge Liquidation mit ihm einzugehen. Thatsache is, daß seit etwa zwei Jahren die meisten Zweige der Staatseinfkünste sich fast um das Doppelte vermehrt haben, und daß es nur einem fehler- haften Verwaltungssystem zuzuschreiben ist, wenn dennoch die finan- ziellen Verlegenheiten der Regierung eher zu = als abgenommen haben. Verschiedene Notabilitäten der progressistischen Partei haben den so eben bezeichneten Personen, die sämmtlich zu den eigentlichen Moderirten gehören, ihre Unterstühung zugesichert, weil die gegenu- wärtigen Minister, in denen sie der Mehrzahl nah Abtrünnige er- blicken, ihnen noch verhaßter sind. Auch erscheint bereits eine Zei- tung: el Tiempo, in welcher die Moderirten das Ministerium Gonzales Bravo bekämpfen. Das radikale Eco del Comercio hat auch sein demnächstiges Wiedererscheinen bereits angekündigt. Eine hier eingetroffene Deputation der baskischen Provinzen hat bei der Regierung beantragt, daß der dortige politishe Zustand wieder auf die Verhältnisse zurückgeführt werden möchte, die n der Uebereinkunft von Vergara und krast des Gesebes vom 25. Oktober 1839, weldes Espartero als Regent durch einen Federstrich umsticß, festgeseßt wurden. e y Das Stadtgespräch bildet gegenwärtig ein in der Wohnung des hiesigen Agenten des Rothschildshen Hauses vor etwa aht Tagen begangener äußerst beträchtliher Diebstahl. Hunderttausend Piaster in spanischen Staatspapieren , deren essectiver Werth sih auf 30 bis

752 Herr Costa Cabral soll einen neuen Beweis der Königlichen Gnade durch Verleihung des Titels eines Grafen von Thomar er- halten haben. h fers | iz Ein Dekret des Kriegs-Ministeriums kündigt die Entlassung von vier Fähnrichen aus der Ärmee an, weil sie an dem Militair - Auf- standsversuche zu Coimbra theilgenommen hatten; dagegen wurde ein Sergeant des Zten Jufanterie-Regiments, der troß aller ihm gemach- ten Versprehungen sich niht zur Theilnahme an der Jusurrection verleiten ließ, zum Fähnrich befördert. Jm Fort St. Julian befinden sich noch etwa 25 Offiziere in Haft, die jedoch gut behandelt werden und selbst einen gewissen Grad von Freiheit genießen, indem sie inner= halb der Wälle spazieren gehen und von ihren Freunden Besuche an- nehmen dürfen.

Der jebige unruhige Zustand des Landes kommt den Schmugg- lern vorzüglih zu statten, namentlich wird längs der ganzen Küste Tabad in ungeheurer Menge eingeshwärzt, weshalb die Pächter des Taback- Monopols sich klagend und um Schuß bittend an die Re= gierung gewendet haben, die nun in einem Dekrete allen Gouverneu- ren, Zoll - Beamten u. st|. w. die strengste Wachsamkeit zur Verhinde=- rung dieses Paschhandels anempfiehlt.

Griechenland.

© München, 30, April. Die Annahme, Fürst Ludwig von Wallerstein werde heute cder morgen hier eintreffen, bedarf der Be- richtigung. Se. Durchlaucht hat sich in den jüngsten Tagen bewogen gefunden, doch noch nach London zu gehen, und zugleich hat er seinen Entschluß angekündigt, nah Beendigung seiner Mission in London noch einmal nah Paris zurückkehren und erst daun die Reise hierher antreten zu wollen.

Diesen Morgen hat man sich von neuen Briefen aus Athen unterhalten, die aber nur wenige Tage jünger sind als die vom 10, April, und sohin kaum etwas Neues von Belang melden können. Obschon das Land seit dem Anfange dieses Monats, streug genom- men, ohne Regierung i}, denn noch immer scheinen die Schwierigkei- ten niht haben gehoben werden können, welhe der Bildung eines neuen Ministeriums entgegenstehen, ging doch Alles scinen ruhigen Gang bis jeßt fort, und namentlich ijt erfreulih, daß man durchaus nichts von irgend einer verübten Gewaltsamkeit oder Unterbrechung der öffentlihen Ordnung liest. Täuscht eine Annahme, zu welcher Manches berechtigt, nicht ganz, so sind die Herren Kolettis und Maurokordatos neuerdings geneigter denn je, mit Metaxas ein aber- maliges ministerielles oder gouvernementales Triumvirat abzuschließen, scheitern aber in ihren desfallsigen Schritten noch an cinem höhe- ren Widerstreben gegen die bezweckte Verwirklichung des leidigen ° Baare BacuNeveau xa ÖEV zUsßEV A Tft dem fo und füyren es die Parteibestrebungen bis zu einem solchen Punkt der Verwie- lung, daß König Otto abermals in das Ungbweisbare willigen muß, dann köunte man freilich kaum mehr hoffen, daß das Land so bald zu dem gelangen werde, was ihm mehr als alles Andere noth thut, zu einer starken Regierung. Indessen is es jedoch auch sehr wahr- cheinlih, daß nicht blos die Jutriguen und die allerdings eigenthüm- lichen Stellungen der genannten drei Männer die Bildung eines dest- nitiven Ministeriums so andauernd hemmen, sondern daß die ¿ZÖge-

35,000 Piaster belaufen mag, wurden von einem kaum achtzehnjäh= rigen Bedienten, einem Franzosen, der das Zutrauen des Agenten genoß , sih aber seit einiger Zeit dem Spiel ergeben hatte, entwen- det, und gegen Wechsel auf französishe Pläye verkauft. Erst als der Dieb die Flucht, wie es scheint nah Frankreich, ergrissen hatte, wurde der Agent seinen Verlust gewahr, und fertigte eine Person ab, um dem Flüchtigen in aller Eile nahzuseßen. Man is ehr ge- spannt auf den Ausgang dieser Sache.

Portugal.

A Lissabou, 17. April. Ueber den zu Loures ganz in der Nähe von hier gemahten und Jhnen bereits berichte- ten Versuch zur Bildung einer Guerillasbande bringt auh das vorgestrige Diario nun Einiges, Die Regierung war un- terrihtet worden, daß in einer am 11ten gehaltenen Versamm- lung der Mißvergnügten hier der Beschluß zu der Zusammenkunft zu Loures noch in der unmittelbar darauf folgenden Nacht gefaßt wor= den warz sie hatte ferner Anzeige von den Straßen erhalten, welche die Theilnehmer an dem Unternehmen einschlagen sollten, um von hier nah Loures zu gelangen, so wie von dem Hause, einer kleinen Schenke, worin sie sich versammeln sollten. Nah dem Diario kanute sie au die meisten Namen der Leute, aus denen diese Bande sich bilden sollte, unter der Führung des ehemaligen miguelistischen Capitains Sa Chaves, welcher, als die Versammelten von den Lanzenreitern überfallen wurden, der einzige gewesen zu sein scheint, der si kräftig verthei- digte und erst nah seiner schweren Verwundung ergab. Das Diario spricht die Ueberzeugung aus, daß die so gefangen Genommenen nur die getäuschten Werkzeuge anderer höher stehender Verbrecher gewesen, welche aber den Muth nicht hatten, offen an die Spibe zu treten, sondern lieber ihre Opfer preisgaben. Die Zahl der Gefangenen wird vom Diario nicht angegebenz indeß geht aus allen darüber mir mitgetheilten Notizen hervor , daß sie nur einen Theil derjenigen bildeten, welche die Hauptstadt verlassen hatten, Die Zahl der sämmtlichen Theilnehmer an diesem Komplott wird höchst verschieden, auf 40, 50, 80, ja 100, angegeben, und an 40 der zu Loures Versammelten sollen Loures \hon um 40 Uhr, also eine Stunde vor Ankunft der Lanzenreiter, ver- lassen gehabt, und die Richtung nah Almeida eingeschlagen haben, während die nun gefangen Genommenen iu der bezeihneten Scheuke zurückblieben, um eine, wie man sagt, von ihnen erwartete Abthei= lung des zu Belem in Garnison stehenden Sten Linien-Jufanterie- Regiments abzuwarten. Jhre Absicht soll gewesen sein, die Telegra= phen an allen Orten auf ihrem Marsche zu zerstören und gegen Santarem zu ziehen, um sh dieses festen Plaßes zu bemächtigen, im Gaeriim a ie mit einer dort bereits sie erwartenden Partei, Man hoffte wahrscheinlih, auf diese Weise die Entsendung eines Theils der Besaßung der Hauptstadt gegen Santarem nöthig zu machen, w0o- durch dann die Mißvergnügten freiere Hand bekommen hätten, um auch Ai cine Bewegung zu versuchen. Der ganze Plan is aber mißglückt.

Bon den zu Loures Gefangenen, so wie von den Theilnehmern an den Aufstandsversuchen zu Coimbra sind bereits eine Anzahl gestern auf dem Schiffe „Santa Jsabel“/ nah der Jusel des grünen Bor- gebirges abgeführt worden, von wo sie dann auf einem anderen Schisse nach der afrikanischen Küste abgeführt werden sollen. Bereits \{hickt \sih ein zweites Schiff zum Transport weiterer Staatsgefan- genen dahin an, worunter auch diejenigen begriffen sind, die, 40 an der Zahl, meist Theilnehmer an den Guerillasbanden von Midoes und Vizeu, von Porto hierhergebraht worden sind.

Die Regierung hat auch drei frühere Minister verfolgen und sogar das Haus eines englischen Kaufmanns, in welchem man sie versteckt glaubte, durhs\uchen lassen, aber vergeblich. Es sind dies die Herren Aguiar , welcher bekanntli Kabinets - Präsident des Ministe- riums gewesen war, in welhem Herr Costa Cabral bis zu den Ereig- anen E orto vor zwei Jahren Justiz-Minister gewesen warz è, + de Nagelhaes, ebenfalls früher Minister und Gesandter in Dis jevt’ R diesen eva Sanhes, Minister im Jahre 1836.

n .

Verfolgungen sich zu ent gelungen , den gegen sie gerichteten

rung des Königs ihren Grund in der allgemeinen Schwierigkeit hat, die Befähigtsten zur Uebernahme der Portefeuilles gerade unter den

Handels - und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 4. Mai, Die Steigerung in allen Eisenbahn-Effekien dauerte auch heute noch fori, und besonders lebhaft gefragt blieben wieder Köln- Mindener und Bayerische, welche leßtere einen namhaften Aufschwung er- fuhren.

Stettin, 3. Mai. (B. N. d, O.) Außer kleinen Partieen Gerste für Norwegen is von Getraide seit kurzem nichts zum Export hier gekagust worden und behalten die Preise desselben im Ganzen eine weichende Ten- denz, Die für Weizen geforderten sind: 128/130pfd. uckerm. und märkischen 51 a 512 Rithlr., s{wersten pomm. 54 Rihlr., 123 bis 126/127pfd. gelben les. 46 a 49 Rthlr., 123 bis 125pfd. weiß. do. 51 a 52 Rthlr. Roggen hat die lchtbedungenen Preise noch behauptet und is bezahlt: in loco für 117 bis 120pfd. Waare (82 bis 84/85 U. p. Schfl. ) 29 a 305 Rthlr., auf Frühjahrs - Lieferung 295 Rthlr,, p. Juni/Juli 304 Rthlr., Juli 317 Rthlr., September /Oftober 31 Nthlr. , auf leßteren Termin noch Abgeber, Von Gerste ist 105 bis 107/108pfd. große schles. und pomm, zur Verschif- fung nah Norwegen in den lezten 7 Tagen mit 255 bis 26 Rthlr, bezahlt worden und gegenwärtig schr wenig mchr davon zu haben, Hafer, pomm, ist in guter Waare zu 16% Nthlr. zu haben. / Erbsen noch immer ziemlich preishaltcnd, fleine 32 a 33 Rihlr., große 345 a 392 Rthlr.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 243 25 %. i i:

Fettwaaren. In loco am Dienstage 95 Rihlr. bezahlt und seitdem auf 10 Rihlr, gehalten, auf Lieferung im Sept. /Oft. 10% Rthlr. bezahlt und Abgeber rar. Leinöl 105 Rthlr. zu haben. Palmöl und Baumöl unver- ändert, Ersteres 4117 Nthlr. verst. , lehteres 14% Rthlr, für Gallipolv, 14 Rihlr, für Malaga unverst, Thran, Südsce 93 Rthlr. Für berger br. Leber aus den angekommenen Partieen will man uicht über 24 Rthlr. ex Schiff bewilligen.

Danzig, 39. April. aaf G 1/0 —130pf. a Cf, 3140, 48x Le pr. Last, : Magdeburg, 2. Mai. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis

Iispel : gy aa R 442 38 Rthlr. Gerste : 27 0 Rithlr,

Na —— S Hasert 4184 1/4 » R erle Or Ne Den 4. Mai 1844.

l’r. Cour.

An der Börse sind heute verkauft: Weizen und 35 L, 132pf. a Cf. 360

aae

Pr. Cour. Brief. | Geld, | Gem,

Fonds.

| Aclien. |% Brief. | Geld.

| | 2 el | 68rl. Pots. Eiseub.| 5 | 1677 1664

E ls | ; | 2: A O Seh, 3% 101 i | 1004, do. do. Prior. Obl.| 4; R 103% Pr. Engl. 0b1l.33.4| E Ma ns S E 194; Pei ScbdiSdeh—-| 88% T O4 103% O E f Es M S | V | do. do, Prior. Obl.) 4 | reis L u uke u, A M | a Bel. Anb. Eisenb.|—| 159 Schuldverschr. 35 O0 | 995 lo. Prior. Obl.| 4 | alé 103% T SICOU (85 100 Ca 96! Do O Du Bb Bre 5 Danz. do. in Th. I p j 4 : T4 do. do. Prior- Obl. | 4 | 99% B QEE E 100 4 IRhein, Eiseub. | 5 91! 90; Grossb. Pos. do.!' |

[31 993 |o1| i do, do. (3z 99 do. v.Staal garant. 35 | 98% e

| D 3 | | f 10% | 22 Ido. dd: Prior. ObI.| 4| 99% EEE 1027 |

gegenwärtigen Verhältnissen zu bewegen, Die Presse hatte übrigens {chon begonnen, darauf hinzuweisen, welhe üble Folgen cine noch längere Dauer dieses Zustandes erzeugen könne, und eben so begehrte dieselbe die Beschleunigung der Verfassungs-Beschwörung, Eisenbahnen.

ofen, 29. April. (P. Z.) Den Kreis -= und Kommunal- Behörden ist ein Erlaß des Ober - Präsidiums zugegangen, hinsichts der von Staatswegen projektirten Eisenbahn = Linien, soweit selbe die Provinz Posen treffen werden. Die Auswahl unter verschiedenen Richtungen bleibt vorbehalten und soll von den Anerbietungen, welche Einsassen und Körperschaften der Provinz behufs vortheilhafterer Ausführung der Projekte machen möchten, abhängig sein. Folgend Bahnlinien sind in Aussicht gestellt : :

I. Die Linie über Frankfurt a. d, O. über Posen und Bromberg bis an die Weichsel, würde von Starpel kommend und bei Hochwalde in die hiesige Provinz tretend, durchschneiden! 4) den Kreis Meseriß (bci Hoch- walde und Meseriß, ín einer Länge von 55 M,, 2) den Kreis Buck (bei Neustadt bei Pinne) in einer Länge von 25 M., 3) den Kreis Samter (bei Dusznifk) in einer Länge von 27 M,, 4) den Kreis Posen (bei Wien- fowice, Posen und Owinsf) in einer Länge von 57 M,, 5) den Kreis Obornik (bei Murowana-Goslin) in einer Länge von 27 M., 6) den Kreis Wagrowiec (bei Rojewic, Skoken und Wagrowiec) in einer Länge von 6% M,, 7) den Kreis Schubin (bei Dombrowfke, Slupi und Ruden) in einer Länge von 34 M., 8) den Kreis Bromberg (bei Bromberg) in einer Länge von 2 M., ín-Summa 30 Meilen. : i :

11. Die Linie von Neustadt - Eberswalde über Landsberg und Vrom- berg nah Graudenz mit einer Zweigbahn von Filehne nach Posen trifft :

“A. die Hauptbahn 1) den Kreis Czarnikau (bei Filehne und Schön- lanke) mit einer Länge von 7 M.z 2) den Kreis Chodziesen (bei Schnci- demühl) mit einer Länge von 37 M.z 3) den Kreis Wirsit (bei Grabow, Wirsiß und Nakel) mit einer Länge von 02 M. 3 4) den Krcis Bromberg (bei Bromberg und Dubrz) mit einer Länge von 64 M, :

B, die Zweigbahn 5) den Kreis Czarnifau (von Filehne ab über die Oberförsterei Theerküte) mit einer Länge von 47 M.,, 6) den Kreis Samter (bei Bielawy und Samter) mit einer Länge von 4 M., 7) deu Kreis Posen (bei Kiekrz und Posen) mit einer Länge von 35 M., in Summa 354 M,

111. Die Linie von pommersh Stargad über Filehne nach Posen, welche als Zweigbahn anzubauen wäre, wenn die Hauptrichtung von Ber- lin über Stcitin und Stargard nah Graudenz und Königsberg gelegt würde, trifft: 41) den Kreis Czarnikau bei Filehne, wie ad H. A. 1, und fällt sodann 2) mit der sub 11. B. bezeichneten Zweigbahn zusammenz

[V, die Linie von Landsberg resp. pommersch Stargard über Schncide- mühl in der Richtung nah Zcmpelburg, Longowo u. st, w. nebst ¿Zweig- bahn von Filehne nah Posen, fällt in der Hauptrichtung: 1) im czarni- kauer Kreise mit der ad Il, erwähnten Hauptbahn zusammen, wendet sich dann aber 2) im chodziesner Kreise nördlich und geht bei Schneidemühl und Schönfeld vorbei (25 Meile), tritt dann nach Westpreußen und berührt das Großherzogthum wiederum, 3) im bromberger Kreise (bei Dzidowo, Monkowarsk und Hammer) 2% Meilen.

Elberfeld, 30, April. Unserer heutigen Zeitung liegt ein ausführlicher „Prospektus zur Anlage einer Eisenbahn zwischen Elber= feld und Kölu“ bei, Diese Bahn soll über Vohwinkel, Haan, Ha hausen, Leichlingen, Opladen, A nereg, Mülheim und Deuß gehen und zur Anlage und zum Betrieb derselben mit unmittelbarem Au- {luß an die Elberfeld - Dortmunder Eisenbahn wird die Bedarfs- Summe vorläufig zu 3 Millionen Rthlr, angenommen und in 30,000 Actien zu 100 Rthlr. aufgebraht, Um die Vereinigung mit der Bergisch-Märkischen Eisenbahn zu erleichtern, wird den Privat- Actionairs dieser Gesellschast eine ihrem Actienbesiße gleiche Sumnte, im Gesammt - Betrage von 3 Millionen Rthlr., unverkürzt reservirt, sofern sie von dieser Begünstigung bis zum 31, Mai d. J. einschlicß- lih durch Einzeichnung in die zu diesem Zweckte bei den Herren Ge- brüdern Schickler und den Herren v, d. Heydt-Kersten el Söhne in Elberfeld hinterlegten Prioritäts-Listen, unter Vorzeigung der Jnterims- Quittungen über die geschehenen Einzahlungen, Gebrauh machen,

——_——

Gat N 35) 102% 4 Bcl, Frankf. Bisb.| 5 | 152 Pomm. do. 35 101% 109% do. do. Prior. Obl.| 4 | 1045 | 1085 Kur-u. Neum. do. 35 1014 | 100% Joy.-Sehles. Eisb.| 4 125 Sehles1sche do. |35| | 100 do.LUB, v. eingez.|—| 5A 1185 Gold al marco, 0 | - | —- B.-St.E.Lt. A u.B/ l 1:34 3 ry Friedrichsd'or. |—| 13%| 13% |Magd.-Halbst. B. 4 | 122 2l And.Gldm. à 5 Th.|— 12% 11% Brl. Schw. Frb. E.) ( | a Discouto. —— 4 do. do. Prior. Obl.| 4 1037 Pr. Cour. Wechsel-Cours. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld. Amsterdam „eo... 250 FI. Kurz | 141% 141 d pl o reli oda bv ob dvs 250 Fl. 2 Mt. | 1405 Hs Hamburg -- A 300 Mk. Kurz DUZ P E 300 Mk. | 2 Mit. 149% 1497 F e L Î LSt: 3 Mt. 6 _234 E. D I E E E E S 300 Fe. 2 Mit. 795 794 Ven 10 O N eid Es 150 FIl. 2 Mt. 1044 104% Augsburg-. «eee oooooo oos ra U EL 2 mt. 1024 102 BYoalaU «ee ee og o eute o0eote0ts 100 Thle. | 2 Mt. 995 99% 8 Tage E 99% Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. } 2 Mit. 8 99% Feu a M A ees 100 FI. 2 mi. 56 26 S Petersburg .. eee c ce c o roe o o ooo eo 100 SRbL| 3 Woch. i 1075

Auswärlige Börsen. i

Amsterdam, 30. April. Niederl. wirkl. Sch. 6L4. 6% do. 1005. 5% Span, 203. 3% do, 365. Pass. 65. Ausg. —. Ziusl. 7%. Preuss. Pr. Seb. —. Pol, —. OQesterr. 1093. 4% Russ. Hope 91.

Antwerpen, 29. April, Zinsl. 5. Neue Aul. 207.

Frankfurta. M., 1. Mai. 5% Met. 1135 6. Bank-Actien 2015. 2013, Bayr. Bank-Actien 7086. Hope 90% Br. Süegl, 907 Br. lot. 60%. Pola. 300 Fl. 94%. do. 500 Fl. 100. do. 200 Fl. 325 G.

Hamburg, 2, Mai. Bank-Actien 1670. Engl. Russ. 113%.

London, 27. April. Cons. 3% 995. Belg. —. Neue Anl. 29. Pas- sìve 67. Ausg. Sch. 15. 25% Moll, 617. 5% do. 1005. Neue Port. 495, Engl. Russ. —. Bras. 80), Chili —. Columb. —. Mex. 39. Peru 29. u

P aris, 29. April. 5% Reute fiu cour. 121. 95. 3% Reule sin cour. §4. 25, 5% Neapl. au compt. 102. 30. 5% Span, Rente Ey _Pass, G

zönigliche Schauspiele. :

Sountag, 5. Mai, Tell, große romantische Oper in 3 Abth. Musik von Rossini, Ballets von dem Königl. Solotänzer P. Taglioni, (Herr Stiegelli: Arnold von Melchthal, als lebte Gastrolle.)

Wegen erneuerter Unpäßlichkeit der Dlle, Marx kann die Oper : Die Hugenotten, heute nicht gegeben werden. ;

Jm Konzertsaale: Der arme Poet, Lustspiel in 1 Akt, von Koßebue. Hierauf: Tartüffe, oder: Der Scheinheilige, Lustspiel in 5 Alten, von Molière, (Herr Döring, im ersten Stück: Lorenz Kind= lein, im zweiten Stück: Tartüffe, als Gastrollen.)

Zu dieser Vorstellung siud die Billets Saß Nr. 1

arbe gültig. :

7 Montag, 6, Mai, Jm R M Me Die Braut.

Die Vertrauten. Und: Der Verstorbene. e Zu dieser Vorstellung sind die Billets Sah Nr, 2 in blauer

be gültig,

arte 8 O Benefiz=- Vorstellung der Dlle. Wagon, welche Montag,

den 6. Mai, im Schauspielhause stattfinden wird, sind nur noch Billets

zum Parterre à 20 Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr, Moh-

reustraße Nr. 56, am Montag von 9 bis 2 Uhr zu haben.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 5. Mai, Der Talisman. Posse mit Gesang in Z Akten, vou J. Nestroy. Musik von A. Müller, (Mad, Hellwig, Königl. sächsische Hof-Schauspielerin : Flora Baumscheer, als Gastrolle.)

Montag, 6. Mai. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Lucrezia - Borgia. (Anfang 7 Uhr. Die Kasse wird um 6 Uhr geöffnet.)

Dienstag, 7. Mai. Das Liebes-Protokoll. Lustspiel in 3 Akten, von Bauernfeld, Hierauf: Der Doppelpapa. Posse in 3 Akten, vou Hagemann. (Beide Stüdcke neu in Scene geseßt, Herr Schramm,

in oranger

Hierauf :

vom Hof-Theater zu Hannover, im ersten Stück : Banquier Müller, im zweiten : Kraft, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei, Beilage

C 125.

Bekanntmachungen.

[542] Bekanntmachung.

Die zu den im Schweiniger Kreise des Negierungs- Bezirks Merseburg bei Herzberg belegenen Ahlsdorfer (Gütern gehörigen Vorwerke Ahlsdorf und Hohen-Kuhns- dorf, mít einem Flächcninhalte von circa 1700 Mor- gen Acker und Wiesen und ciner Wald- und Niede- rungs-Weide von circa 2500 Morgen, sollen nebs Ju- ventarium von Johannis dieses Jahres ab anderweit auf zwölf hintereinander folgende Jahre meistbietend verpachtet werden.

Hicrzu haben wir einen Termin auf den 20, Mai d. J., Vormittags 10 Uhr,

im Schlosse zu Ahlsdorf angeseßt und laden Pachtlustige mit dem Bemerken cin, daß zur Licitation nur solche Personen zugelassen wer- den, welche im Termine 500 Thlr. baar oder ín Staats- papieren zur Sicherheit des Gebotes niederlegen.

Die Pacht - und Licitations - Bedingungen sind bei uns selbst und bei dem Herrn Nítterguts-Besißer Baron von Arnim auf Baerwalde bei Dahme einzusehen.

Berlin, den 22. April 1844,

General-Direction der Scchandlungs-Sozietät.

gez. Kayser. Mayet. Wenßzel,

271] Nachsteheuder Verkauf. Ober-Landesgericht zu Bromberg. Das Rittergut Mruczin im Kreise Bromberg, land- shaftlich abgeshäßt auf 34,677-Thlr. 8 Sgr. 4 Pf., soll am 25, September 1844, Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe, Hvpothekenschein und Bedingungen können in der Registratur cingeschen werden. Nachbenannte ihrem Aufenthalt nach Realgläubiger : : t) Jacob Friedrich Gustav Körner, 2) Heinrich Theodor Ossian Körner, 3) Franz Andreas Constantin Falken von Plachecki, 1) Maximilian Eugen Friedrih Wilhelm Falken von Plachecki, 9) Albert Ossian Hugo Falken von Plachecki, 6) Kaufmann Levser Gabriel zu Culm, jeyt dessen Erben, so wie 7) die ihrem Namen und Aufenthalte nach nicht be- fannten Erben der verehelicht gewesenen Ritter- gutsbesißer Grünauer, Therese Thecla Johanna, geborenen Suffczynska, als Mitbesizer, weiden hierzu öffentlich vorgeladen, Alle unbekannten Real - Prätendenten werden ausge- boten, sich, bei Vermeidung der Präklusion, spätestens in diesem Termíne zu melden.

unbekannte

[576] U U 0

Alle diejenigen, welche an die Verlassenschaft des ge- gen Ende v. J. hierselbst mit Tode abgegangenen Pro- fessors der Rechte an hiesiger Königl. Universität, De. Kail Schildener rechtsbegründete Forderungen und An- sprüche zu haben vermeinen, werden auf den Antrag der Kinder und Erben desselben zu deren Anmeldung und Justifizirung in einem der folgenden Termíne

dent 20, Mal, den Lten und 28. Juni d. J. Morgens 10 Uhr vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver- meidung der am 19, Juli d. J. zu erkennenden Prä- flusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 19, April 1844, Königl. preuß, Hofgeriht von Pommern und Rügen,

(L 8.) v. Möller, Praeses.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 19, April 1844.

Das hicrselbst in der Köpnikerstraße Nr. 29 belegene Grundstück des Kattun-Fabrikanten Pardow, gerichtlich abgeschäßt zu 83,617 Thlr. 23 Sgr., soll

am 3, Dezember 1844 Vormittags 11 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Rheinische Eisenbahn - Gesell-

sch afl. Unter Bezugnahme auf

dic §§. 33 und 34 des Statuts berufen wir hier- mit die diesjährige or- dentlihe General - Ver- sammlung auf

Montag, den 2 13. Mai, Vormittags 10 Uhr,

in dem großen Saale des Rathhauses hierselbst. Außer den in dem §, 26 dcs Statuts vorgesehenen Gegenständen werden die von der außerordentlichen Ge- neral-Versammlung am 20, November v. J. genchmig- ten Abänderungen der §§. 19, 20, 46, 56, 75, 76 des Statuts, in Folge eines Nesfkripts des Herrn Finanz- Ministers Excellenz vom 13, Januar c, wegen angeb- lich formeller Mängel zur nochmaligen Beschlußnahme vorgelegt und außerdem einige Abänderungen der nach- stehenden Paragraphen des Statuts zur Berathung ge- bracht werden, nämlich : §§. 21 u. 22, den Verfall nicht erhobener Dividenden und die Mortification verlorener oder vernichteter Actien oder Dividendenscheine betreffend z §. 23, wegen Bildung des Reserve-Fonds; §, 27, Bezeichnung der öffentlichen Blätter, in denen die Bekanntmachungen und öffentlichen Aufforde- rungen behufs ihrer Gültigkeit ersheinen müssen z 8.31, die Legitimation über den Actienbesiß betr. ; §§. 39, u. 69, wegen Unterzeichnung der Protokolle der General-Versanunlungen und der Direction ; §, 73, wegen Delegation einzelner Directions-Mitglie- der zu besonderen Geschästs-Verrichtungen z §, 78, Bezeichnung derjenigen Beamten der Gesell- schaft, welche die vorgeschriebene schriftliche Ver- pflichtungs-Urkunde auszustellen haben. Nah Jnhalt der §§. 30. u. 31, des Statuts sind nux diejenigen Actionaire zur Ausübung des Stimm- reis in der bevorstehenden General-Versammlung be-

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753 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

fugt, welche ihren Actienbesiß wenigstens vierzehn Tage vor dem Datum gegenwärtiger Bekanntmachung in die Negister der Gesellschaft haben einschreiben lassen und welche sih wenigstens einen Tag vor der General-Ver- sammlung bei der Direction legitimiren, daß der Actien- besiß noch immer \o besteht, wie er in den Büchern der Gesellschaft eingeschrieben ist.

Köln, den 4. April. 1844, Die Direction der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft.

Hirte, Spez. Dir. Subst,

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5 D : ( » C P Cs Rhein - Weser - Eisenbahn. Die diesjährige gewöhnliche Geueral - Versammlung der Actionaire, welche im großen Saale des hiesigen Gasthofes „Stadt London“ gehalten werden soll, ist auf Mittwoch, den 26, Juni c., bezielt und wird Morgens 9 Uhr ihren Anfang nehmen, Wir laden die zur Theilnahme an derselben berech- tigten Interessenten unter Hinweisung auf die Bestim- mungen §§, 21 und 22 des Statuts dazu ergebenst cin, mit dem Bemerken, daß die Eintritts- und Stimm- Karten am 24. und 25, Juni c., Vormittags zwischen s und 12Uhr und Nachmittags zwischen 3 und 7 Uhr, im Geschäftszimmer der unterzeichneien Direction ab- zufordern sind. Miínven, den 1. Mai 1844. Direction der Rhein - Weser - Eisenbahn - Actien- Gesellschaft, Spreckelsen.

Ke Vorlaender,

Ds efrus [574] zur Anlage ciner 5 Eisenbahn zwischen Elberfeld und Köln.

Die Eisenbahn zwischen Elberfeld und Dortmund steht, nahdem der Staat seinen Zutritt mit ciner Mil- lion Thalern zugesagt, die übrigen 3 Millionen Thaler in Privat-Zeichnungen untergebracht, die Statuten nach den Anforderungen des Staats von den Actionairen angenommen worden sind, als ein gesichertes Unternch- men da. Bon Dortmund wendet \sih die Staats - Ei- senbahn westlich dem Rheine, östlih der Weser und Elbe zu, und nördlich ist für die Strecke bis Münster das Kapital in Privat - Zeichnungen Zusammengebracht, so daß im Norden der Weg zur Ems, nah Nord- Holland und Bremen anau ist.

Es fehlt nun noch den Städten Elberfeld und Bar- men, den Centralpunkten der Bergisch - Märkischen Fa- brifgegend, also auch diesen Fabrikgegenden selbs, in westlicher und südlicher Richtung, neben ver Bahn nach Düsseldorf, die direkte Verbindung mit Köln. Der geradeste Weg dahin, in einer für Eisen- bahnen praktikablen Linie, geht über Vohwinkel, Haan, Hackhausen, Leichlingen, Opladen, Küpersteg und Mül- heim. Die gauze Länge dieser Linie beträgt fast ge- nau 6 Meilen. Die wichtigen Fabrikörter Gräfrath, Wald und Solingen liegen dem Bahnzuge nahe. Und von Sonnborn bis Leichlingen, eine Strecke von kaum 35 Meilen, kann ín dem stark gekrümmten Wupper- thalc mit verhältnißmäßig geringen Kosten eine Sei- teubahn für Pferdebetricb angelegt werden, welche für dic wichtigen Fabrikgegenden vou Remscheid, Solingen, Kronenberg, Lennep, Hückeswagen cine bequeme und wohlfeile Verbindung mit der Hauptbahn vermitteln würde *).,

Das Anlage-Kapital dieser Seitenbahn is, einsc{hließ- lich der Betriebsmittel, von dem N Maertens, zu 400,000 Thalern überschlagen worden, während dieselbe Strecke in einer Lokomotivbahn, mit Kurven von 300 Ruthen Radíus ausgebaut, der vielen Ueberbrückungen und mehrerer Tunnel wegen 25 Millio- nen Thaler kosten würde. Der Pferde-Betrieb gewährt den Vortheil, daß die Wagen für Personen- und Güter- Beförderung überall anhalten fönnen und dadurch dic vielen einzeln gewerblichen Anlagen und Communica- tionspunkte des Wupperthales dem Eisenbahn-Verkehre angeschlossen werden, Bei den gewöhnlichen Tarifsäßen von 6 Pfennigen für den Centner und die Meile, so wie von 4 und 24 Sgr. Personengeld für die Meile der 2ten und 3ten Wagen-Klasse, wird die Seitenbahn ihr Anlage-Kapital reichlih verzinsen,

n ven M Zeit der Verhandlungen über die Nhein- Weser-Ba n hat der Staat dic Richtung der Bahnlinie von Köln nach Elberfeld, wie sie vorstehend bezeichnet worden is, als die Haupirichtung anerkannt ; die Rich- tung auf Düsseldorf aber nur als eine nüßlihe Neben- linie betrachtet wissen wollen und dieselbe in diescm Sinne und unter ausdrülihem Vorbehalt einer di- reften Eisenbahn - Verbindung zwischen Elberfeld und Köln fonzessionirt, Von Deuß bis Düsseldorf sind 9, von Düsseldorf bis zum Schlachthause in Elber-

feld 3% Meilenz die Bahnlinie von Deuy über Düsseldorf nah Elberfeld hat demnach E dns

von 8% Meilen, ist daher 23; Meilen, oder 46 Pro ent länger, als die direkte Linie. Also auch bdefiten voi Bn nothwendigen Wagenwechsel für Personen und Güter in Düsseldorf, den Hemmnissen der Seil - Ebene, den schr hohen Tarifsäßen der Düsseldorf - Elberfelder Bahn für den Personcn - und Frachiverkehr, wird bei der Benußung der direkten Linie 46 Prozent, und, un- T “As, der genannten Verkehrs-Belästigun- ( mwege, wei l Kosten erspart #8), ge, weit mehr noch an Zeit und _Diíe Stadt Köln hat gegen 80,000 Einwohner, sie ist eine der bedeutendsten Handelsplähze Deutschlands, _*) Diese Pferdebahn hätte dieselbe Spurweite wie die Hauptbahn; diesclben Personen - und 'Fraditoáten durchliefen beide Bahnen. Man kann die Geschwindig- keit beim Personenverkehr auf der Lokomotivbahn zu 4 Meilen, auf der Pferdebahn zu 2 Meilcn für dic Stunde annehmen.

**) Die folgenden Angaben liefern den näheren Be- leg zu vorstehenden Behauptungen, Es beträgt die Ent- fernung von Deuy bis Düsseldorf... 5 M. von Düsseldorf bis zum Schlachthause in Elberfeld 3% » also von Deuy bis Elberfeld über Düsseldorf. 8% »

von Deußy bis Elberfeld direkt... 6 » von Deuß bis Elberfeld durchs Wupperthal .… 65 »

Allgemeiner Anzeiger.

der Knoten der Nheinischen Eisenbahnen und Wasser- straßen; sie wird immer mehr und mehr die Haupt- Station der Straßen werden, welche den civilisirteren Theil von Europa von Süden nah Norden, so wie von Westen nach Osten, durhschneiden, Die Schwester- städte Elberfeld und Barmen haben ebenfalls gegen 80,000 Einwohner; sie treiben den ausgedehntesten Han- del und bilden den Mittelpunkt der gewerbreichsten Gegend Deutschlands, in welcher 20,000 Menschen auf der Qua- dratmecile wohnen, Köln und das Wupperthal liegen nur 6 Meilen von cinander entfernt, Der Verkehr zwischen solchen Städten muß ein ungewöhnlich großer sein, Durch keine andere Eiscnbahn und durch keine Wasserstraße wird derselbe geschmälert.

Nach offiziellen Angaben bewegten sich auf denjenigen Straßen östlih von Köln, deren Verkehr größtentheils der projektirten Eisenbahn zufallen wid, im Jahre 1841 == 49,036 Postreiscnde, während vor Eröffnung der Düsseldorf - Elberselder Bahn nur 20,000 Personen zwischen leßteren Städten mit der Post reisten, Auch ist die Wegegeld - Einnahme auf den Straßen zwischen Köln und der Bergischen Fabrifgegend bedeutender, als sie vor 3 Jahren auf der Düsseldorf-Elberfelder Straße war.

Wenn demnach die vorigjährige Einnahme der Düssel- dorf- Elberfelder Bahn, mit 44,000 Thlrn. für die Meile, als Minimum der Reutabilitäts-Berechnung der Elber- feld-Köluer Bahn, einschließlih der Scitenbahn, zum Grunde gelegt wirds so ist das Uebergewicht der Köl- ner Linie, namentlih n ihrer doppelten Verzweigung, so wie die Verkchrs-Vermchrung durch den Anschluß an die großen Landesbahnen, ganz außer Acht gelassen, und jene Summe unzweifelhaft viel zu niedrig gegrif- fen worden,

Die Haupt -Bahnlinie liegt von Elberfeld bis zum Wupper-Ucbergange vor Sonnborn auf 7 Meile Länge ziemlich horizontal; dann ersteigt se in ciner Strecke von 5 Meile, mit 1:205 Stecigung, die Wasserscheide bei Vohwinkel; an diese schließt sich eine {wah ge neigte Strecke von * Meilen an, die bis in die Gegeud von Haan reicht; von da ab fällt die Linie mit 1: 150 auf 22 Meilen Länge; und die legte Strecke von 2 Mei- len hat nur noch ein fast unmerkliches Fallen. Diese Neigungs-Verhältnisse sind in der Richtung von Elber= feld nach Köln als schr günstig, und, bei der jcuigen Vervollkommnung der Lokomoiiven, in der Richtung von Köln nah Elberfeld nicht als ungünstig zu be- trachten.

Die Seitenlinie im Wupperthale hat in ihrer ganzen Erstreckung etwa 300‘, oder auf 289 Fuß Länge 1 Fuß, Fall in fast gleihförmiger Vertheilung.

Bei der sichern Aussicht auf volle Züge und bei dem wohlfeilen Brennmaterial werden 50 % der rohen Ein- nahme für Betriebs- und Feuerungs-Kosten vollkommen ausreichen, so daß sih sür die Meile ein Rein-Gewinn von mindestens 22,000 Thalern ergeben wid, Dieser Gewinn, zu 4% fkapitalisirt, deckt eine Anlage-Summe von 550,000 Thalern für die Meile.

Die projektirte Bahn hat ín den s{wierigsten 15 Mei- len mit der Düsseldorfer Bahn dieselben Terrain - Ver- hältnisse, so daß die bekannten Anlage-Kosten der leßteren für die neue Bahn als Anhaltëpunkt dienen fönnen. Die Linie von Haan bis Opladen bietet keine größeren Schwierigkeiten dar, und is als Theilstrecke der ehema- ligen Rhein-Weser Bahn speziell bearbeitet worden, Die Linie von Opladen bis Deut liegt ganz in der Ebene, und wird ih möglich enge an die Köln-Min- dener Bahn anschließen. Auf solche sichere Basis ge- stügt is die Anlage-Summe der ganzen Bahn, ein- ließlich des Betricbs - Materials, von dem Ober- Ingenieur Herrn Maertens in runder Summe zu 2,600,000 Thlrn. abgeschäßt worden. Rechnet man die Anlagckosten der Seitenbahn im Betrage von 400,000 Thlrn. hinzu; so ergiebt sih das gesammte Anlage-Kapital zu 3 Millionen Thalern, welches für die Meile der gesammten Bahnlänge, die Seitenbahn nur in halber Länge in Rechnung gebracht, durchschnitt- lich in runder Zahl 400,000 Thlr.,, und die Sciten- bahn ín ganzer Länge angerechnet,“ nur 320,000 Thlr. ausmacht. Hiernach besteht also die gesicherte Aussicht, daß sich das Anlage-Kapital schon in den crsten Be- triebs-Jahren niit mehr als 5 % verzinsen wird.

Sollte die Lokomotivbahn durch das Wüupperthal geführt werdenz so würde sih die Bahn von Elberfeld nach Deuß auf stark 6! Meilen verlängern, undein An- lage- Kapital, einschließlich des Betriebs-Materials, von 4 Millionen Thalern, also für die Meile von 620,000 Thalern, erfordern. Und sollte nun auch die reichlichere Verzinsung dieses großen Anlage-Kapitals, wenn nicht etwa äußere Begünstigungen dieselbe sicherstellen möch- ten, einigen Bedenklichkeiten unterliegen; so is doch auch auf der anderen Seite die Wichtigkeit einer sol- chen Bahn sür den Gewerbsbetrieb der Wuppergegen- den vollgültig anzuerkennen.

Die Düsseldorf-Elberfelder Bahn wird durch die Er-

Die Fahrzeit wird betragen von Deuy

bis: UNEIDAIN 4, (ubel cite ee ud:os des 1 St. 15 M. Aufenthalt in Düsseldorf... —» 20.» von Düsseldorf bis Elberfeld... 1.95.40» von Köln bis Deuß 4 V 40,»

also von Köln bis Elberfeld über Düsseldorf 3 St, 5M. von Köln bis Elberfeld, inkl, der Omuibus- fahrt von Deut bis Köln... L 00S Die Güterfraht wird betragen einschließlich Umladen, oder des Transports bis zum Empfänger, für den Cent-

ner, von Deuy bis Düsseldorf... k3 Sgr. sie beträgt von Düsseldorf bis Elberfeld 3 » also von Deuy bis Elberfeld über Düsseldorf 6 Sgr. von Deutz bis Elberfeld direkt ............... 35 »

von Deuß bis Elberfeld per Fuhre jeßt. 6 bis 7 » Das Personengeld wird betragen : : L R T7, Ml, T Mi.

von Deuß bis Düsseldorf. . 30 Sgr. 20 Sgr. 125 Sgr. cs beträgt von Düsseldorf

bis Elberfeld... 25» 18» 125% also von Deuy bis Elber-

feld über Düsseldorf. …. 55 Sgr. ?8 Sgr, 25 Sgr. Es wird betragen von Deuy

bis Elberfeld direkt ……. 2% s 44 x10 5 Es beträgt jeyt mít der Post » 45 » »

In vorstehender Berechnung is die Fracht für einen Centner zu 6 Pf,, und das Personengeld für die ver-

schiedenen Wagenklassen resp. zu 6, 4 und 25 Sgr, die

Meile angenommen worden.

Sonntag den 5 Mai.

öffnung der Elberfeld - Dortmunder Bahn so bedeutend

gewinnen, daß sie, bci einer sahgemäßen Betriebsleitung,

das Anlage - Kapital angemessen verzinsen wird, Die

Elberfeld-Kölner Bahn wird derselben von ihrem bishe-

rigen Verkehre nichts entziehen; auf den Verkehr, den

erstere Bahn in Anspruch nimmt, könnte Düsseldorf nur in dem vermoderten Svsteme, auf welchem die mittelal- terlichen Stapelgescße begründct waren , ein Recht gel- tend machen wollen, Noch weniger zieht die neue Bahn einen Verkehr an sich, welcher der großen Köln-Minde- ner Bahn rechtlicher - oder billigerweise zukäme. Die europäischen Reisenden und Waarenzüge werden immer die langen Bahustrecken, auf denen möglichst wenig

Umladungen stattfinden, aufsuchen und inne halten. Die Bahn eröffnet aber zwischen den zwei wichtigsten

städtischen Mittelpunkten der beiden westlichen preußischen

Provinzen die unentbehrliche direkte Communication; sie

sührt der so wichtigen Eisen- und Stahlfabrik, an deren

Gedeihen das Wohl tausender von Familien geknüpft

ist, dexen Fortbestchen irgend ciner Unterstüßung drin-

gend bedarf, wohlfseileres Brennmaterial und wohlfeilere

Lebensmittel zuz; sie erleichtert den Transport ihres

schweren rohen Fabrik - Materials, und eröffnet den ge-

wichtigen sfertigen Waaren wohlfeile Abzugs-Kanäle.

Die neue Bahn wird also, was auf der einen Seite Sicherheit und Ergiebigfeit der Rentabilität, auf der andern gedeihlihe und fördernde Einwirkung auf das Landeswohl, betrifft, gegen feine andere Bahn unseres Staates zurücktreten müssen.

Es würde für die Betriebs - Verhältnisse von wesent- lichem Vor1heile sein, wenn die Bahnstrecke von Elber- feld nach Köln mit derjenigen von Elberfeld nah Dort- mund zu eínem cinzigen Unternehmen vereinigt würde. Abgesehen davon, daß die bedeutenden Kosten eines besonderen Bahnhofes in Elberfeld wegfielen, würden dadurch in den (Heneral-Kosten noch bedeutende Erspar- nisse eintreten, welche bcide Bahnstrecken zu gute kämen. Auch in den Bestimmungen der Tarifsäße und der Fahr- pläne würde eine Ucbereinstimmung zu erzielen sein, wie sie bei getrennter Verwaltung kaum denkbar ist. Eine solche Vercinigung würde um #\o leichter aus- zuführen sein ,- als die Bergisch - Märkische Eisenbahn- Gesellschast, welcher die Konzession für die Anlage einer Eisenbahn vou Elberfeld nah Dortmund zugesichert ist, sich ausdrücklih das Recht vorbehalten hat, unter Ge- nehmigung des Staats, eine Verlängerung und Wei- terführung der Bahn nach beiden Richtungen auszu- führen und darüber mit statutgemäßer Stimmen-Mehr- heit zu beschließen.

Zur Erreichung diescs Zweckes erscheint es angemessen, den Actionairs der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Ge- sellschast die Priorität sür die Actienzeichnung auf die neue Bahnstrecke einzuräumen, und ihnen die Fakultät zu lassen, sich selbst die Bortheile anzueignen, welche die neue Bahnstrecke in Aussicht stellt,

Die Subscriptionen auf die Bahn von Elberfeld nah Deuß (Köln) werden demnach auf Grund der vorste- henden Darstellung angenommen unter folgenden

Bedingungen:

1) Zur Anlage und zum Betriebe einer Eisenbahn von Elberfeld nah Deutz, mit unmittelbarem An- {luß an die Elberfeld - Dortmunder Eisenbahn, wird die Bedarfs-Summe vorläufig zu 3 Millionen Thalern angenommen und in 30,000 Actien zu

4100 Thlr. aufgebracht.

2) Um die Vereinigung mit der Bergisch - Märkischen Eisenbahn zu erleichtern, wird den Privat-Actionairs dieser Gesellschaft eine ihrem Actienbesiße gleiche Summe, im Gesammt - Betrage von 3 Millionen Thalern, unverkürzt reservirt, sofern sie von dieser Begünstigung bis zum 31, Mai d. J. einschließlich dur Einzeichnung ín die zu diesem Zwecke bei den Herren Gebr. Schickler in Berlin, und den Herren von der Heydt - Kersten & Söhne in Elberfeld hinterlegten Prioritäts-Listen, unter Vorzeigung der Jnterims-Quittungen über die geschehenen Einzahlungen, Gebrauch machen, u, unter dem ausdrülihen Vorbehalt, daß die in dieser Weise erfolgenden Einzeichnungen erst dann als gültig betrachtet werden sollen, wenn die Bergisch- Märkische Eisenbahn-Gesellschaft auf Grund ihres

Statuts und des gegenwärtigen Prospektus die

Weiterführung der Bahn bis Deuß, und die Zu-

lassung des nah 1. neu fkreirten Actien-Kapitals

mit völlig gleihen Rechten und Pflichten, so wie die Erstattung der mittlerweile aufgehenden Kosten für Vorarbeiten 1c, 2c. in gültiger Form und mit

Genehmigung des Staats beschlossen haben wird. 3) Es wird außerdem auf der Stadt - Kanzlei zu

Elberfeld eine Subsidiar-Einzeichnungs-Liste hin-

terlegt, auf welcher bis zu 3 Millionen Thalern

neue Actien - Zeichnungen provisorisch zugelassen werden, und zwar unter der Bedingung, auf die

Aufforderung des Comité sofort 1 % zur Bestrei-

tung der Kosten für Vorarbeiten 2c. 2c. einzuzah-

len, und den Gesellschafts-Vertrag auf Grund des festzustellenden Statuts (§. 5.) in gültiger Form zu vollziehen, und mit dem Vräjudiz, daß das

Comité befugt sein soll, etwaige Säumige nach

sciner Wahl entweder zur Erfüllung ihrer Verbind:

lichkeit anzuhalten, oder aber aus der Actien-Liste zu streichen, um dagegen andere Zeichner zuzulassen.

4) Diese Subsidiar - Zeichnungen gelten zunächst als Reserve-Zetichnungen für diejenigen Actionairs der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft, welche von der ihnen sub 2 B A, den A in der gestellten Frist keinen Gebrauch machen, und treten nach der Reihcnfolge der Einzeichnung, so weit es zur Ergänzung des Kapitals von 3 Millionen Tha- lern erforderlih sein möchte, in die Prioritäts-Liste ein, falls die Vereinigung nach 2, zu Stande kom- men möchte.

5) Käme abcr die Vereinigung aus irgend einem Grunde nicht zu Stande, so bleiben die Prioritäts- Zeichnungen unberücksichtigt, und es werden sodann die sämmtlichen nach 3. erfolgten Subsidiar-Zeich- nungen für den ad 4 ängegidenti Zweck d efini- tiv zur Gründung einer neuen Gesellschast zuge- lassen. Diese neue Gesellschast soll in Elberfeld ihren Siy haben, mit der Bestimmung, daß die Mitglieder der Direction und der h nt des Verwaltungs-Raths in Elberfeld, un Srigen Mitglieder des Verwaltungs-Raihs in dem Ber des Bahnbezirks wohnen müssen. Die i Bestimmungen würden dem vou dem Con: j entwerfenden und von der General - gu