1844 / 142 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

tnan nicht ret,

, wörung bestätigt, nur wei die Existenz der Versch g bestätig r eine nappistische

wem sle eht, Die meisten halten sie

Fortseßung A P florthoboren- Oeselsthaft, ie vor 4 Jahren ent- deckt und unterdrückt wurde. Bemerkenswerth ist die Begründung dieser Hetärie am Kreuz-Erhöhungstage, welcher nah dem griechischen Kalender am 14.. September a. St. fällt, also 11 Tage nah der September-Revolution, gegen welche sie gerichtet zu sein schien, nach- dem die betreffende Partei den für sie ungünstigen Ausgang der Sachen wahrgenommen. Es is noch niht bekannt, welhe Ausdeh- nung die Verzweigungen der Brüderschaft erlangt, doch glaubt man allgemem us sie besonders stark in den türkfischen Provinzen Wur-= zel gefaßt hat.

Die Opposition gegen das Ministerium gewinnt täglich an Be- deutung und zeigt sich deutlicher. Die hiesige Presse (mit alleiniger Ausnahme der Anamorphosis, ein von dem Schwager des Mi= nister-Präsidentenherausgegebenes Blatt) hat sih gegen dasselbe ver- einigt und wetteifert in Wibeleien und - ernsteren Artikeln gegen Maurokordatos und seine Familie. Selbst die Minerva, Tate im Anfang Mi als günstig gestimmt zeigte, nimmt eine andere Sprache an und hält warnende Reden an das Ministerium. Besonders pro- testirt sie gegen die heillose Vershleuderung der sogenannten Aristeia (das Denkzeihen für den Befreiungskampf), von welchen seit dem September =- Aufstand 67,000 vertheilt wurden, und zwar angeblich an Leute, die sie zu tragen gar nicht berechtigt wären.

Die Aufregung in den Provinzen nimmt täglich zu, und wird wohl Bn bis die Wahlen beendigt sind. Von allen Sei= ten laufen Berichte über den Empfang der gewesenen Deputirten der National-Versammlung in ihren Wahlorten ein, welhe den herrshen=- den Geist deutlich zeigen. Der Empfang von Rigas Palamides in Tripolißa gleicht eher dem Triumphzug eines Siegers, als eines abgesebten Ministers des Jnnern. Dagegen wurden die Deputirten von Argos, weil sie für die Lebenslänglichkeit der Senatoren stimm- ten, mit Zischen und Steinwürfen empfangen. Jn Nauplia haben die Stimmhabenden eine öffentlihe Versammlung gehalten, in welcher be- {lossen ward, ihren Deputirten bei der National-Versammlung, den General Panajotti, wie sie ihn nennen (Rhodius nämlich , der jeßige Kriegs-Minister), nur unter der Bedingung wieder zu erwählen, daß er sein Ministerium aufgiebt , welches er s{werlich thun wird. Ko- lettis ist vor einigen Tagen nah Morea abgereist, um für seine Er- wählung zu sorgen.

Der Oberst Soubo is seines Dienstes als Adjutant des Königs enthoben, Dagegen sind zwei rumeliotishe Palikaren- Häuptlinge, Tzami Karatasso und Aristides Anagnostaras zu Königl. Adjutanten, und Herr Themistokles Trikoupis (ein Bruder des Ministers des Aeußern) zum Ordonnanz-Offizier des Königs ernannt worden.

Vereinigte Staaten von Uord =- Amerika.

__O New-York, 17. April. Alle Zweifel über den wirk- lihen Abschluß eines Vertrages, die Einverleibung von Texas in die Union der Vereinigten Staaten betreffend, sind jeßt vershwunden, Die Unterzeichnung desselben durch den Präsidenten, Herrn Tyler, und den Staats-Secretair auf der einen, die beiden texianishen Be- vollmächtigten, Herrn von Zandt und General Henderson, auf der an= deren Seite, erfolgte vorgestern zu Washington. Ein Brief, den der Minister Herr Wilkins im New-York Journal of Com= merce heute veröffentliht und der an seine Kommitteuten gerichtet ist, giebt ausdrüdlich die Thatsache als vollbraczt an und zugleich eine N ne aas der Beweggründe, die ihn bestimmten, der Maß- regel seine Zustimmung zu geben. Man versichert, der Vertrag solle in den nächsten Tagen dem Senat vorgelegt werden oder sei es in diesem Augenblicke wohl schon. Herr Calhoun soll die Vorlegung des- selben mit einem ausführlichen Berichte begleiten, ob aber, wie man sagt, dem Senate zugleich eine Anzahl Dokumente übergeben werden, woraus der Beweis hervorgehen solle, daß die Einverleibung von Texas flir die Vereinigten Staaten eine unumgängliche Nothwen- digkeit geworden, da England nahgewiesenermaßen die Absicht habe, Texas sih selbst anzueignen oder doch einen solchen überwiegenden Einfluß ‘auf dasselbe zu erlangen, daß derselbe einem wirklichen Besibe fast gleichkäme, muß si bald zeigen. Das einzig etwas Bestimmte, was man bis jeßt über den Jnhalt des Vertrags erfährt, besteht in folgenden Punkten: die Bestimmung der Gränzfrage soll einer künsti= gen Unterhandlung vorbehalten bleiben, die Staats = Ländereien von Texas an die Vereinigten Staaten A welche dagegen die Be- zahlung der texianishen Schuld im Betrage von etwa 10 Millio=- nen Dollars zu übernehmen hätten. Ein aus Commissairen beider Theile zusammengeseßtes Büreau soll die besondere Aufgabe haben, alle Ansprüche und Schuld=-Titel, die gegen Texas vorgebracht werden, zu prüfen, um nur die wirklih als begründet befundenen als zulässig anzuerkennen. Texas soll vorläufig als ein Territorium zu= gelassen werden, mit demselben Maße von Rechten und Privilegien,

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wie sie Florida besißt; es soll zu der nähsten Session dieses acht- undzwanzigsten Kongresses einen Repräsentanten senden, und desglei- hen einen zu jeder kommenden Session, bis zur Entscheidung der Frage, ob Texas entweder als Staat in die Union eintritt, oder in zwei oder mehrere Territorien getheilt wird. Ein Gerücht fügt noch hinzu, für Mexiko sei die Bezahlung einer gewissen Zahl von Mil lionen Dollars als Entschädigung für dessen Ansprüche auf das Ge- biet von Texas stipulirt, Doch läßt sih überhaupt noh nicht voll- kommen Zuverlässiges angeben.

Die Oregonfrage scheint mehr und mehr wieder hinausgeschoben zu werden, die Unterhandlungen zwischen dem britischen Gesandten, Herrn Packenham, und dem Staats-Secretair, Herrn Calhoun, sollen sogar gänzlih eingestellt sein, und auch im Kongresse wird diese Frage in der gegenwärtigen Session {werlich noch einmal angeregt wer= den. Herr Calhoun hat zu klar seine Ansicht über die Frage darge=- legt, deren Lösung er von der Zeit erwartet wissen will, als daß er nicht gern jede Verzögerung sich gefallen lassen sollte, und andererseits hat Herr Packenham angeblih ausdrücklihe Jnstructionen, wo mög- lih cine Entscheidung noch in diesem Jahre zu verhindern. Würde unerwarteterweise die Unterhandlung doch ernstlich wieder aufgenom- men, so kann man wenigstens so viel als sicher betrachten, daß Herr Calhoun die Gränzlinie des Oregongebietes nicht über den 49sten Grad nördlicher Breite herabrüden lassen, und daß er wahrscheinlih den Besitz der ganzen Van Couver's-Jnsel für die Vereinigten Staaten beharrlich in Anspruh nehmen wird. Auf dergleichen Bedingungen geht aber der britische Gesandte voraussichtlich nicht ein, während Hr. Calhoun nur viel- leicht in dem einzigen Falle, daß die Vereinigten Staaten einen Theil von Kalifornien erlangten, zu einigen Zugeständunissen sich verstehen dürfte. Sie sehen daraus, daß von dem baldigen Abschlusse einer Uéberein- kunft ín dieser Beziehung noh keine Rede sein kann, zumal auch der englische Gesandte erklärt, feine hinreichenden Vollmachten zum Un-= terzeihnen eines förmlichen Vertrags zu besißen, welchen, wie man hört, die diesseitige Regierung gern gleichzeitig mit jenem über Texas dem Senate vorgelegt hätte. Zwei neue diplomatishe Ernennungen des Präsidenten Herrn Tyler haben die Bestätigung des Senats er= langt, nämlich die des Herrn R. King, jeßigen Senators von Alg= bama, zum bevollmächtigten Minister der Vereinigten Staaten am französischen Hofe, und die des Herrn William Shannon zum Ge= sandten in Mexiko. Die Handelsgeschäfte zeigen hier fortwährend große Lebhaftigkeit, und es is alle Aussicht vorhanden, daß dieser erfreulihe Stand der Dinge noch länger andauern werde.

Nachschrift. Die obenangeführten Dokumente, welche Herr Calhoun hinsichtlich Englands Pläne auf Texas dem Kongresse vor= legen soll, bestehen, wie man hört, etwa in Folgendem. Die Regie= rung der Union hätte von der Absiht Englands, eine Allianz mit Texas abzuschließen, gehört, Herr Upshur darauf eine Korrespondenz

. dieses Betreffs mit Herrn Everett, dem amerikanischen Gesandten zu

London, angeknüpft, dieser geantwortet, Herr Upshur darauf entgeg= net, und fit dessen Tode wäre nun wieder Antwort von Herrn Everett eingetroffen. Diese ganze Korrespondenz wird angeblich dem Senate a werden und die darin enthaltenen Thatsachen in Be=

treff der Einmishung Englands in die texianischen Verhältnisse sollen dem amerikanischen

der Art sein, daß deren Veröffentlihung unter e M ssenLivung Die Folge wird die

Volke sicherlih großes Aufsehen erregen würde. Wahrheit darüber an den Tag bringen.

Eisenbah nen.

Hamburg, 17. Mai. Laut Resolution vom 12. d. M. hat der König von Dänemark die Nivellirung zu einer Eisenbahn von Rendsburg über Schleswig äch Flensburg genehmigt z hingegen das Gesuch der Nivellirung zur projektirten Bahn von Kiel über Ekern= förde 2c. nach Flensburg abgeschlagen.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat April c. sind auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn befördert worden : 35,641 Personen Mr. ei, 47/016 RUde, 75,035 Centn. Frachtgut - .….... 207 2 Summa..... 69,943 Rthlr, Finnahnié bis ult: März e vere e « 140835 Oli i, 180,778 Rthlr. Im April v. J. waren befördert worden: s 28,758 Personen für 36,804 Rihlr. 72,907 Centn. Frachtgut - ...... 20,503 - Summa..... 957,307 Rthlr. Meh r-Einnahme im April c 12,636 - Handels - und Börsen - Uachrichten. Berlin, 20. Mai. Fast sämmtliche Eisenbahn-Actien waren heute durch ansehnliche Verkaufs - Ordres sehr gedrückt und konnten sich auch am Schluß der Börse nicht wieder erhoben,

__ Paris, 15. Mai. An der heutigen Börse war die Stimmung für die französischen Renten günstiger, Jn fremden Fonds wurden wenig Ge- schäfte gemacht. Um 43 Uhr verbreitete sich an der Börse das Gerücht, Herr von Viluma habe das ihm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten angenommen und sei bereits auf dem Wege nach Madrid, Der spanische Botschafter in Paris, Herr Martinez de la Rosa, soll heute diese Nachricht durch einen Courier aus London erhalten haben.

E e T Wr S P. Den 20. Mai 1844.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem.

1701

Fonds. Aclien. |&

.- N

St. Schuld-Sch. |35 Pr. Engl, 0h1. 30./| 4 Präm Sch.d,Seeb. | —_ Kur- u. Neumärk. | Schuldyerschr. 34 10035 Berl. Stadt-Obl. 35 100% Danz. do. in Tb. |—| 48 Westpr. Pfandbr. 134 100% Grossh. Pos. do.| 4 1047 do. do. [35 9977| 1 Ostpr. Pfandbr. 35 102% | Pomm. do. |35| 101 1 07 j | |

Brl. Pots, Biseub. 5 do. do. Prior. Obl.| 4 Mgd. Lpz. Bisenb.|— _— do. do, Prior. Obl.| 4

Brl. Anh. ib is 1647 do. do. Prior. Obl.| 4 Düss.Elb. Eisenb,| 5 do. do. Prior. Obl,| 4 99; gun Rhein, Eisenb. | 5 95 94 do. do. Prior. Obl.) 99 do. v.Staat garant./32| 98% Bel, Frankf. Bisb. | 5 1517 do. do. Prior. Oh, 4| 1045 Ob.-Schles. Eisb. | 4| 129

do.Lt.B. v. eingez.|— | 1233 136

127

103% 1942 103%

103;

101'6| 100% 887;

TOOI 992

Kur- u. Neum. do. |35/ 101 k Schles1sche do. 35 1003 Gold al marco. |—| | |B.-St.E.Lt. A u.B/— Friedrichsd’or. |—| 137, 13! Magd.-Halbst. E. | 4 And.Gldm. à5 Th.|—| 12 | LIZ7 |[Brl. Schw. Frb. E.| 4 Disconto, a 3 | 4 do. do. Prior. Obl.| 4 |

Auswärtige Börsen. Frankfurt a. M., 17. Mai. 5% Met. 1137. 2015. Bayr. Bank-Actien 711 G. Hope 907 Br. Stiegl. 90: Br. 300 Fl. 94% G. do, 500 Fl. 1005 G. do. 200 FI. 33 6. Hamburg, 18. Mai. Bank-Actien 1670. FEugl. Russ. 1137. j G Paris, 15. Mai. 5% Rente fin cour. 122. 35. 3% Rente fin cour. §4, 69. 5% Neapl, au compt. 102, 30. 5% Span. Rente 337. Pass. 64. A Wien, 16. Mai. Nordb. 1437. Gloggn. 116%, Mail, 1157. Livoro. 1235.

103:

Bank - Actien p. ult. Int. 60, Polo.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

19, Mai. 6 Uher.

Luftdruck .... [334,33 Par./334,30" Par.|333,32" Par. .|+ 10,2° R.|+ 19,4° R.+ 13,5° R. T Kl 10,4° R./+ 10,3° R. 88 pCt. S yCL 79 pCt. regnig. heiter, Gewitter. D, O, O, E Wolkenzug. « . —- O. -+ 12,2° R.

Tagesmiitel: 333,49" Par... +14,7° R... + 9,59 R... 73 pCt.

Königliche Schauspiele Dienstag, 21. Mai, Belmonte und Constanze, Singspiel in 3 Abth., frei bearbeitet nah Brebner. Musik von Mozart. (Herr Pellegrini, vom Königl. Theater zu München : Osmin, als Gastrolle.) Hierauf: Ein Divertissement. 1) Steyerischer National-Tanz, ausgeführt von Dlle. Galster und Herrn Ebel. 2) Pas de deux, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Reichner. 3) I Jaleo de Xeres, ausgeführt von Mad. Brue. 4) Masurka, ausgeführt von den Damen Bethge, Lemckte, Bordowich, Starke, Dittbaner und den Herren Brue, Gas= perini, Passini, Röhnisch und Stullmüller. i; Im Konzertsaale: 1) La courte paille, drame-vaudeville en 3 actes, par MM. Cogniard frères. 2) Les petites misères de la vie humaine, vaudeyille comique en 1 acte, par Mr. Clairville. Mittwoch, 22, Mai. Mutter und Sohn. (Herr Hendrichs : Bruno, als Gastrolle. Frau von Lavallade: Franziska. Dlle, Stich :

Selma.)

1844,

Quellwärme 4 R. Flusswärme 14,4° R. Bodenwärme P R. Ausdünstung 0,014 Rh, Niederschlag O. Wüärmewechsel +20,1°

Luftwärme ..

Thaupunkt ... -+- Dunstsättigung

Wetter

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 21. Mai. Der beste Ton. Lustspiel in 4 Akten, von Dr. Töpfer. (Fräulein von Tennecker, vom Stadt-Theater zu Leipzig : Leopoldine von Strehlen, als Gastrolle.) Hierauf: Dreiunddreißig Minuten in Grüneberg, oder: Der halbe Weg. Posse in 1 Aft, von C, von Holtei.

Mittwoch, 22, Mai. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) U Ma- trimonio segreto. (Sgr, Giuseppe Paltrinieri: Den Grafen, als Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedrudt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[664] Gerichtliche Vorladung. Von dem unterzeichneten Königl. Hofgerichte werden

dam zu haben.

Fahrbillette sind hierzu an der Tagedtasse in Pots-

Ber,

Taubenstraße Nr. 10, gerichtet ist.

auf den Antrag der R ia Alle und Jede, welche an die Verlassenschast des unlängst zu Stralsund mit Tode abgegangenen Königl. Regierungs-Haupt-Kassen-. Kassirer Joachim Daniel Appel aus irgend einem Grunde Rechtens Ansprüche und Sorheringin haben, hiermit aufgefordert, solche in einem der folgenden Termine :

am 21. Mai, am 10. oder am 28. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht anzu- melden und zu beglaubigen, widrigeafalls sie durch den am 19, Juli d. J. zu publizirenden Präfklusiv-Abschied damit für immer werden abgewiesen und ausgeschlossen

sen werden.

Bak. yees Hofgericht von Pommern und Rügen, | mer E

von Möller, Praeses.

Dampfschifffahrt [539 b] zwisch en Potsdam und Hamburg.

Mittwoch, 22sten c, Dampfb, „Adler‘‘,) Abfahrt 9 Uhr Freitag, Asten c., » „Falfe‘’,ÿ Vormitt.

stunde des

hierzu nur ín Berlin bei dem Unterzeichneten zu e. am Bord der Schiffe werden daher feine

Pfaueninsel.

Donnerstag, den 23sten c, Von Abfahrten von Potèdam um 9, 12, 2, 4, 5k Uhr. » » der Pfaueninsel 40, 4, 2%, 4%, 4 M

[1 Seebad auf Norderney.

Das Nordseebad auf der Jusel Norderney an der ostfriesishen Küste wird auch in diesem Jahre am 1. Juli eröffnet und mit dem 15, September geschlo#-

Zu den bekannten eigenthümlichen Vorzügen dieser Anstalt hat sie in der lezteren Zeit noch manche Ver- besserungen , sowohl zur Erreichung ihres wesentlichsten werden. O Zwecks, als zur Annehmlichkeit der

Datum Greifswald, den 27, April 1844, adegäste und Fremden, in stets fortschreitender beque-

inrihtung der Wohnungen bei den Jnsulanern, wie an Promenaden 2c., erhalten.

Während der Badezeit wird zwischen Norderney und dem Norddeich (in der Nähe der Stadt Norden) täg- lih ein Paketschiff fahren. Die Fahrt zu Wagen durch das Seewatt erfolgt vom Hilgenniedersyhl ab und wird die Zeit dieser Wattpassage, so wie die Abfahrts-

aketschi}s, für jeden einzelnen A mit

Rücksicht auf Ebbe und Fluth bestimmt, durch Anschlag

an Ort und Stelle und durch Jnsertion in das ostfrie-

, sische Amtsblatt und die hannoversche Zeitang bekannt

Zur Kontrolle der numerirten Pläße sind Fahrbillette | gemacht, auh werden desfallsige Anschlagezettel in den Lédeutendeten Gasthöfen zu finden sein.

Die schon im vorigen Jahre bis Aurich vollendet

Passagier-Billette verkauft. ewesené Chaussee wird zum Beginn der diesjährigen Bade eit auch bis Norden weit vorgerückt scin und da-

Zwischen Potsdam und der pr V schnelle Communication zwishen Norden und urich, Bremen 2c. ín bequemer eingerichteten Postkut- schen fast täglich stattfinden. y Hamburg wird vom 2, Juli an jeden Dienstag ein Dampfschiff über Helgoland nah Nor- derney abgehen, so wie auhch zwishen Bremen und

lassen. Im Mai 1844,

Norderney wiederum eine regelmäßige Verbindung mit- telst sehr zahlreicher Fahrten zweier Dampfschiffe ein-

Logis - Bestellungen wird der Amtsvoigt Röpcke auf Norderney pünktlich zu besorgen sich angelegen sein

Das Königl, Bade-Koumissariat.

Außerdem erschienen im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung : Hs /

Grein, F. A. E. (Königl. Kammergerichtsrath). Die Rechts-Verhältnisse der Nachbarn in Bau-Angelegenheiten nah den Vorschrif- ten des allgemeinen Landrechts mit Hinweisung auf die nah der Bauordnung vom 30, Novbr, 1641 und denSpezial-Bau-Observanzen in Berlin vorkommenden Abweichungen.

[665]

tervei).

Der Bramarbas oder Zwillingsbrüder. (Rudens). Der erste Theil 2 auf Wuns

Citerarische Anzeigen.

Bei der am Freitag den 24sten d, M, in dem Gesell- shafts-Theater Urania statifindenden Wiederholung der vor einigen Monaten mit dem allgemeinsten Beifalle aufgenommenen Aufführung des Plautinischen Lustspiels

- . O ä D „die Kriegsgefangenen (CaP- tervei)“ macht die unterzeichnete Buchhandlung auf die in ihrem Verlage erschienenen sehr gelungenen metrishen Ueberseßungen des weiland Direktors am

Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster, Prof. Dr. Samuel Ko epke, aufmerksam.

1ster Theil Der Goldtopf (Aulularia). Die Kriegsgefangenen (Cap- Das Kästchen (Cistellaria).

s i Mostella De Na E T0 ei 64);

Brautschay (Trinummus), “by Menächmen er Der Karthager (Poenulnus), Theil kostet 4 Thlr, 25 Sgr. Der zweite lr. 22 Sgr. 6 Pf. Beide Theile können für sich_ allein verkauft werden,

Nietner, Th. Ed, (Hofgärtner in Schönhausen). Das Ganze der Erdbeerzucht, sowohl im Freien als in verschlossenen Räumen jeder Art und zu jeder Zeit des Jahres, und monographisce Beschreibung der meisten kultivirten Sorten, 22 Sgr. 6_ Pf. j :

Kecht, J. S. Verbesserter praktisher Wein- bau in Gärten und vorzüglich auf Weinbergen, mit einer Anweisung, den Wein ohn e Presse zu feltern, mit zwei Kupfertafeln, geh, Sechste

Auflage. 25 Sgr.

Naucksche Buchhandlung,

Hausvoïgtei - Play Nr. 3,

Verpachtung des ehemals Hof-Traiteur Jagorschen Restaurations - Geschäfts in [654] Berlin,

Am 1. Juli soll das ehemals Hof-Traiteur Jagor - {he Restaurations - Geschäst auf eine Reihe von Jah- ren verpachtet werven, Da dem Eigenthümer vor Al- lem daran liegt, das Etablissement auf eine ret wür- dige Art fortgeführt zu sehen, so werden vorzüglich persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten des Junteres- senten, die übrigens ihre Ca nachzuwei- sen haben, berüdsichtigt werden, Nähere Auskunft er- theilt Fedox Jagor, Uotel de Russiíe Berlin,

ria). 2er Theil : i Der

Schiffbruch

Das Abonnemenf{t belrägf : 2 Kthlr, für 2 Jahr 4 Uthlr? - E Jahr. 8 Rfhlr. - 1 Jahr.

M da

In ha Amitlicher Theil. ) l f

p S Inland. Magdeburg. Organisation des Gustag Adolph-Vereins,

Münster, Regulirung der Nechtsverhältnisse des fürstlih Bentheim-

| |

Steinfurtschen Hauses, Aachen, die Entwickelung des Gemeindelebens am Nhein.

V Bundesstaaten, Bavern. München, Bevorstehende Missions A Kronprinzen und der Kronprinzessin, Der protestantische 2 A S- ’erein, Linda 1 Uebereinkunft der Dampfboot-Gesellschaf ten von GriedrichShafen und Lindau. Sachsen, Leipzig, Ansichten über E Lehrfreiheit auf den deutschen Hochschulen, B ad S g ArI6 ruhe. Adresse der zweiten Kammer an den Großherzog. Sach sen Koburg, Kobu rg. Freisprehung Briegleb's. Schreiben von der

oberen Donau. (Der Festungsbau von Ulm.) ; :

Frankreich, Pairs-Kammer, Debatten über das Verhalten der Heistlichkeit und über díe Jesuiten. Artikel über die Eraminatoreit Deputirten-Kammer, Vier Eisenbahn Geseh - Entwürfe, Ge sangnißwesen, Paris. Hof - Nachrichten, —— Das pennsvlvanische System vom finanziellen Gesichtspunkte, Schreiben ‘aus Par 4. Der Prinz von Joinville über die französische Marine.) U A

Großbritanien und Frland. London, Lord Brougham's Vorschlag zur Abfassung eines Strafgeseßbuches, Handelsvertrag mit Oldenburg

Spanien. Schreiben aus Paris, (Die Revue des deux Mond h „über die spanischen Zustände.) s a

Griechenland. Schreiben aus Mün chen, Koleitis und Herr Piscatorv9z die

Mexiko. Schreiben aus Paris, Ueras,)

Haiti. Sreihen aus Paris, (Weiteres Domingo.) :

E und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Marfkt-

Klage über Mangel an Sinn für

(Fürst von Wallerstein ; “ufregung in den Provinzen.) (Die Fremden; Waffenstillstand mit

über den Aufstand von St,

Wissenschaftliche Reise des Naturforschers Dr, Peters, N, Máder, (Meverbeer's „Lied vom Meister Klein‘‘.) Vresden, (Kunstverein.)

Beilage. E

Schreiben aus

42 Gf 2 Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allerguädigst geruht :

Den beim Land - und Stadtgericht in Jakobshagen angestellten Kammergerichts-Assessor M auß zum Land = und Stadtgerichts-Rath zu ernennenz und

Dem Justiz-Kommissarius von

P rzepa lfowsfi zu Posen den Titel als Justizrath zu verleihen. :

Die Justiz-Kommissarien Müllendor f zu Rawicz, Leiber zu Pleschen und Douglas zu Schrimm sind zugleih zu Notarien im Departement des Ober-Landesgerichts zu Posen bestellt worden,

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der Aten Klasse 89ster Königl. Klassen-Lotterie sielen 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 12,964 und 69,196 nah Merseburg bei Kieselbach und nach Thorn bei Krupinski; 25 Gewinne zu 1000 Rthlr, auf Nr. 821, 4182,

6829. 10,176. 13,648. 26,418. 34,528. 38,766. 47,569. 48,915. |

50,086. 50,579, 50,651. 54,237. 61,023. 62,156. 66,746. 70,017, 71,179, 72,068. 72,849. 74,029. 80,544. 81,612 und 83,030 in Berlin bei Baller, bei Borchardt, bei Burg, bei Grack und bei Moser, nach Brandenburg bei Lazarus, Coblenz bet Gevenih, Cöln 2mal bei Krauß und bei Reimbold, Düsseldorf 4mal bei Spaß, El- berfeld bei Heymer, Königsberg in Pr. 3mal bei Friedmann, Liegniß 2mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, Pots- dam bei Hiller, Sagan bei Wiesenthal, Schwerin bei Hessel und nach Stettin bei Wilsnah; 40 Gewinne zu 500 Rthlr, guf Nr,

Konzert von

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ATUTae meine

in allen Theilen der Monarchie ( ' ohne Preiserhöhung. 15

Inserkions-Sebühr sür den

Baum einer Zeile des Aitg Anzeigers 2 Sgr. | 9

Berlin, MiltwoG.den

Di 15,657. 2: ¿ 36047. 43, 44,817. 48,902. 49,905. 14, 63,094, 65,612. 67,459.

1469, 9318, 98 23,665. O41. Zi4 14, 36,735. 38,648. 43,8 D, 08,079, 00,7

3642, »

22 154 6 50,094, » O Ee 68,219, Berlin bei Aron jun, 2mal bei Burg, bei Grack, 3mal bei Mah dorf, vei Mojer und 4mal bei Seeger, nah Breslau bei Bethke, emal bei Holschau und 2mal bei Schreiber, Bromberg bei George Cöln 2mal bei Reimbold und bei Weidtmann, Danzig bei Meyer und bei Roßoll, Eilenburg bei Kiesewetter , Elberfeld bei Hey O 2mal bei Lehmann, Landsberg bei Borchardt, Lands ul "ei N( Qi its O cs Pr M. A , Brauns, Paderborn bei Paberstein, Sag Bee Mogbeburg bei Stettin 2mal bei Rolin, Tilsit bei A "1e d Welbenfel bei Hommel; 50 Gewinne Ú enba J. une nad CHeipensels (012: 80 60S A E Ee, L e I E A 20,554. 23,164. 24,143, 27 479 20 (7 O 17,196. 20,035,

4.100%: 49/104, 2 143, 4/2/19 30,467. 31,143,

90,246. 37,082. 38,791, 41,764. 42,485, 42,836. 43, 43,566

43,969. 46,347. 47,110. 47,720. 50,986. 52/899. 53.287. 54 639.

595,018. 59,934. 64,957. 65,986, 68,140. 68/560. 72/508. 73312.

(4,724. 77,431. 78,763, 80,046. 80,887, 82,428 und. M Berlin, den 21. Mai 1844. i E

Königl, General=Lotterie-Direction.

O2/002

Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Heinrich von S ch6n- bur g- Glauchau, nah Gusow. : E Der General Major und Commandeur der Sten Brigade, von Drygalski, nach Erfurt,

nichtamtlicher Theil. Inland.

Magdeburg, 19, Mai. Gestern fand im Sagle des hiesigen Bör- senhauses eine zahlreih besuchte Versammlung der Mitglieder des hiesigen Gustav - Adolph - Vereins statt, Ju derselben wurde zuvörderst mitgetheilt, daß der Vorstand des Vercins keinen Anstand genommen habe, den höhe- ren Behörden zu erklären, daß der hiesige Verein den in der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom 414. Februar d. J. ausgesprochenen Organisations- Formen sih zu unterwerfen bereit sein werde, Diese Formen sind: die Bildung von Provinzial - Vereinen in der MonarGie aus Depu- tirten aller bestehenden Zweig - Vercinez die Bildung eines Cen- tral - Vereins für die Monarchie, zusammengeseßt aus Deputirten der Provinzial - Vereine; endlich das Zusammentreten des Central- Vereins zu dem Zwecke, um auch für die preußischen Vereine eín solches Berhältniß zu dem deutschen Gesammtvereine herbeizuführen, welches die Einheit mit diesem bewirke, Da der hiesige Verein Vi seiner ‘Begrün- dung am 1, Februar d, J. den Anschluß an den deutschen Gesammtverein als Bedingung seiner Existenz ausgesprochen hatte, ein solcher Auschluß aber auch bei Annahme dieser Organisationsformen uach dem Suhalte der Aller- höchsten Kabinets-Ordre durchaus noch in Aussicht stand, so hatte der Vor-

Infanterie-

stand sein Mandat nicht für erloschen gehalten, sondern auf Grund dessel- ben sich für befugt erachtet, für den Verein die Annahme jener Formen zu erklären, und nur bemerkt, wie er vorausseße, daß unter der Einheit mit der Gesammkstiftung nicht verstanden werden könne ein bloßes gegensei- tiges friedliches Nebeneinanderbestehen einer preußischen Central - Direction und des deutschen Gesammt-Vereins, ein bloßes gleichzeitiges, aber von einander unabhängiges Wirken für einen Hauptzweck. Mit großer all- seitig freudiger Theilnahme vernahm daher die Versammlung eine auf diese Ertlärung des hiesigen Vorstandes ergangene Antwort des Herrn Ministers der geistlichen Angelegenheiten vom ten d,, in welcher ausdrüdlih aus- gesprochen war, es sei im Allgemeinen, was den Anschluß an Leipzig be- treffe, in der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 14. Februar d. J, derselbe Grundsaß ausgesprochen, welhen der hiesige Verein als Bedingung seiner Existenz betrachte: nicht ein isolirtes Nebeneinanderbestehen

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2. umaebenden Nebel zer-

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auf dieses Slatt an, sür Berlin die Expedition der Âug. Preuss, Zeitung : S Friedrichchsstrasse Ur. 72.

1844.

der preußischen Vereine und des deutschen Gesammt - Vereins, son- dern die organische Einheit freier Wirksamkeiten zu dem gemeinsamen Zwecke sei gemeintz die Beantwortung der Frage, ob sogleich und wie auf ein gemeinsames Statut, gleichgeltend für Preußen und das übrige Deutschland, hinzuarbeiten sei, solle der gemeinsamen Be- rathung der T eputirten aller Provinzial - Vereine überlassen bleiben ; jedem Vereine aber solle eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit in der Verwen- dung der von ihm gesammelten Gelder zustehen müssen. Die Versammlung chopfte aus diesen Mittheilungen die erfreulisten Aussichten auf ein {chö- nes Gedeihen in der Sache der Gustav - Adolph - Stiftung auch in unserem Baterlande und erklärte einstimmig, daß die von dem Vorstande bis- her abgegebenen Erklärungen von ihr genehmigt würden, Der Verein war von dem provisorischen Provinzial-Vereins-Vorstande zu Halle aufgefordert, drei Deputirte zu erwählen, die im Provinzial-Vereine den hiesigen Zweig- Berein repräsentiren sollten, Demgemäß überließ es die Versammlung, ohne Widerspruch von irgend einer Seite, dem bisherigen Vereinsvorstande, aus sciner Müte drei Deputirte zu wählen und abzusenden. Diíe einzige Jn- struction diesex Deputirten konnte nah der cinstimmigen Ansicht der Ver- sammelten nur das Statut des Vereins sein, und hinsichts desselben war man eben so einstimmig einverstanden, daß der Verein noch jeßt als Bedingung seiner Existenz betrachte, daß der Central - Verein für die Monarchie demnächst beschließe, eine Einheit mit der deut- hen Gesammitstiftung herbeiführen zu wollen, und daß dieser Be- {luß sodann auch wirklih zu einer Vereinbarung mit. der Gesammistiftung führe. Den Beschluß der Verhandlungen der Versammlung in welcher Geistliche wie Nichtgeistlihe, Männer der verschiedensten kirchlichen Richtun- gen anwesend waren, in welcher dessenungeachtet die {önste Einigkeit und nur die allseitig lebhafte Ueberzeugung, die Sache der Gustav - Adolph - Stistung müsse einem jeden wahren Protestanten eine Herzenssache sein, hervortrat machte ein interessanter Vorirag über die Lage einzelner be- drängter protestantischer Gemeinden in nicht protestantischen Ländern, so wie eine Hinweisung auf den vorzugsweisen Beruf unserer alten Stadt Magdeburg, die einst für den protestantischen Glauben in Schutt und Asche gesunken, jeßt in besseren Tagen zur Unterstüßung bedrängter protestantischer Glaubensgenossen kräftig zu wirken, Die hieran geknüpste Bitte, Beiträge für die Gustav-Adolph-Stiftung zu zeichnen, hatte sehr erwünschte Resultate indem sofort mehrere hundert Thaler jährlicher Beiträge theils gezeichnet, theils auf der Stelle gezahlt wurden, Den Eindruck haben gewiß Alle, welche der Versammlung beiwohnten, mit sich genommen, daß eine schöne Einigkeit die ganze Versammlung bescelte, und daß diese lediglich herbeige- E E A Deer Mittheilungen, nah denen eine organische inhei er deutschen Protestanten für die C -) -S i

aiten Mok jen Protestanten für die Gustav Adolph-Sache sicher zu 5 Münster, 18. Mai. Zur Regulirung der Rechts-Verhältnisse des fürstlih Bentheim -Steinfurtshen Hauses in Beziehung auf die vormals reihs= unmittelbare Grafschaft Steinfurt, so wie in Bezie- hung auf das Amt Rüschau und das Gericht Borghorst, welche das genannte fürstliche Haus früherhin nach Maßgabe des Vergleichs vom Le Vez. 1716, 5. Dez. 1719 als eine Unterherrlichkeit unter der Landeshoheit des vormaligen Hochstifts Münster b

hat, ist von dem Königl. Wirklichen Geh. ObeL2G, genster besessen | gl. V ven Geh. Ober=Justizrath von Dues- berg int Auftrage des Königl. Staats-Ministeriums mit dem fürstlic Bentheim-Steinfurtschen Regierungs-Rath Dr. A. Schüßler, welcher zu diesem Geschäfte von dem Herrn Fürsten Alexis zu Bentheim= Steinfurt und von dem Herrn Erbprinzen Ludwig zu Bentheim-= Steinfurt bevollmächtigt worden, unterm 5. Dez, v. J. ein Vertrag abgeschlossen worden. Dieser am 1, März d. J. Allerhöchst bestätigte Rezeß über die Rechtsverhältnisse des fürstlich Bentheim= Steinfurtschen Hauses wird im Auftrage des Königl, Staats-Mini= steriums vom 27sten v. M. mit Ausnahme eiñiger Bestimmungen welche feine Gegenstände eines öffentlichen Juteresses berühren, in dem heutigen Stüde des Amtsblatt es der Königl. Regierung in extenso mitgetheilt, Durch den obigen Vertrag wird unter Anderem das Recht des fürstlihen Hauses zur Civil- und Kriminal - Gerichts= barkeit in dem Amte Rüschau und dem Gerichte Borghorst, welche aus dem jeßigen Amte (Bürgermeisterei) Laer, mit Einschluß von Holthausen, aus der Gemeinde Beerlage, der Bauerschaft Höpingen

Wissenschaftliche Reise des Naturforschers Au eters.

(Auszug aus einem Briefe an Prof, Johannes Müller,)

Mozambique, 23. Nov, Seitdem ih Jhnen im September Nach- richten gab, bin ih so glücklih gewesen, die beabsichtigte Reise nah Zan- zibar und den Comoren auszuführen und manches Juteressante für unsere Museen einzusammelu, was Jhnen und den anderen Freunden, die sih für meine Expedition so interessirt haben, zeigen wird, daß ich bisher nicht un- thätig gewesen bin, Jch bin jeyt mit dem Ordnen und Einpacken beschäf- tigt, da wir täglich den „Affonso de Albuquerque““ erwarten, und ih hoffe, daß in 6 —7 Monaten Alles glücklih in Jhren Händen sein wird,

Am 19, September lichteten wir die Anker, und ih hatte Gelegenheit, mich auf der Fregatte „Kleopatra“ an der schönen Ordnung und Reinlich- feit zu erfreuen, welche die englishen Schiffe sv vortheilhaft von denen mancher anderen Nation auszeichnen. Nach einer angenehmen und unter- haltenden Fahrt langten wir am 25, September in Zanzibar an, und ih will versuchen, Jhnen wiederzugeben, was ein für mih nur zu kurzer Auf- enthalt von 45 Tagen zu beobachten erlaubte, Die Insel Zanzibar ge- hört zu den Besipungen des Jmaums von Maskate, die sih am festen Lande vom Cap Delgado bis zum Cap Guardafui erstrecken; der Jmaum is \o der mächtigste und reichste der E an der Ostküste Afrika’s, an den sich auch meistens die kleineren Fürsten von den Comoren, Madagaskar u, a, O, zu wenden pflegen, um ihre Zwistigkeiten von ihm entscheiden zu lassen, Er hat ein jährliches Einfommen von 100,000 Pfd. St,, welches sich bei einer besseren Verwaltung und Benutzung dex vorhandenen Hülfsquellen des Lan- des leiht um das Vierfache steigern ließe, Uebrigens is bei dem revolu- tionairen Geiste der Einwohner seine Stellung immer eine sehr prekäre, und ein Hauptgrund, weshalb er sene feste Residenz jeßt auf der Jnsel aufge- schlagen, ist, daß bei seînem lezten Besuch in Maskate er nur so eben mit dem Leben davon kam, Die Hauptstadt der Jnsel, wo sich au der ganze Handel fonzentrirt, und wo die Schähße des Festlandes, Elfenbein, Kopal- balsam, Wachs, Rhinozeroshörner und endlih Sklaven zusammengebracht werden , liegt mitten au der Westseite der Jnsel, unmittelbar am Meere. Sie i} ziemlich bedeutend, enthält viele shöne steinerne Häuser , die aber unter den zahllosen Baracken und dem- Shmuhz der engen, übelriehenden Gassen verschwinden, Die Einwohner bestehen aus Arabern, Banianen S Negern , von denen die Ersteren die Gewalt, die Zweiten das meiste ene V die Leßteren, bei weitem die Zahlreichsten, die Ehre haben, den T 10 rstgenannten zu dienen, Die Angaben der Einwohnerzahl variiren yn 10—40,000, leytere Zahl isst aber gewiß übertrieben, und ih glaube,

nach der Größe der Stadt zu urtheilen, daß sie uit mehr als höchstens 15,000 Bewohner enthält. Auch finden sich hier noch ein Dußend Ameri- kaner und Engländer, welche sich des Handels wegen hier auf einige Jahre niedergelassen, und obgleich sich dieser jährlich auf 6 amerikanische und 2 englische Schiffe beschränkt, so halten doch beide Nationen zum Schuße desselben einen Konsul, von denen der englische das dopyelte Gehalt eines General - Gouverneurs von Mozambique, nämlich 2000 Pfd. St., bezieht, Vie Hauptsprache is die arabische, do findet man viele Leute, die englisch sprechen und verstehen, aber von den Portugiesen, welche aud) hier in der Zeit ihres Glanzes ein Fort erbauten, scheint feine Erinnerung mehr übrig geblieben zu sein. Am Tage nah unserer Ankunft machten wir, d, h. der Gouverneur nebst seinem Adjutanten, der Capitain und einige Offiziere der Fregatte und ich, in Begleitung des englischen Konsuls dem Jmaum unsere Aufwartungz er empfing uns Alle außen vor seinem Palaste mit einem Händedrucke und führte uns daun in Begleitung seiner Offiziere und Söhne in einen Saal, wo sich Alle nah europäischer Art auf Sesseln niederließen, Es wurde s{warzer Kaffee und Sorbet servirt, während eine kurze Unter- haltung durch den Dolmetscher zwischen dem Gouverneur, dem Capitain und dem Jmaum ftatifandz er wandte sich dann schr freundlich an mich erkundigte sich nach meinem Befinden und bot mir seine Unterstüßung an; um die Insel zu besehen, was ich natürli sehr erfreut annahm, Der Zmaum it ein hübscher, kräftiger Sechsundfunfziger, schr einfa und s{mucklos nach mohammedaunischer Sitte gekleidet und barfußz Leßteres, wie inan mir sagte, ein Zeichen der Achtung gegen seine baarhaupten Gäste, Zum Schluß lud er uns ein, am folgenden Tage ein Diner bei ihm ein- zunehmen, wobei man {hon der Neuigkeit wegen nicht fehlen konnte, Wir fanden uns am folgenden Tage zur bestimmten Zeit ein und wurden tvie- derum in den Saal geführt, dessen einzige wahre Pracht der s{höône mar- morne Fußboden war, dessen weiße zerfallene Wände aber an jeder Seite einey Kupferstich von der Schlacht von Navarin zeigten; eine wohlbedeckte Tafel wurde an jedem Ende von einem ganzen Hamme] angeführt dazwischen Reishaufen, Crème und viele Süßigkeiten, Anangs Bananen, Orangen 3 für Jeden war eine Flasche mit Orangeuwasser "hingesebt "vaiile Wie diesem ganzen Vorrath, der wenigstens auf 14 Tage berechnet zu sein chien, ein Ende machten, Wir wurden von den Offizieren bedient, während der Jmiaum auf einem Sessel zur Seite der Tafel A und zusal), denn im Ramadan _ißt oder trinkt kein Muselmann nah Auf- oder vor dem Nieder- gang der Sonne, Als wir Unseren Appetit besriedigt hatten und aufstanden, erklärte der Jmaum sein Erstaunen, daß wir so wen g gegessen, denn, wären es Araber gewesen, so würde auch nicht ein Körnchen übrig geblieben sein! Jch war übrigens froh, daß die Geschichte vorüber war, und dachte, wie viel ange- nehmer in nicht mehr wiederkehrenden Zeiten ein frohes Mittagsmahl am

Sonntag unter den besten , liebevollsten Menschen war. Viel freier ih mich, als ich zum erstenmal auf einem windschnellen Araber die Bare durchstreifte, Das Terrain is hüglich mit dazwischenliegenden Ebenen ohne alle bedeutende Berge, der Boden Kalktuff (mit Salzwasser-Muscheln von brölicher Struktur, mit Klüften versehen, ers an der Lust erhärtend), Thon und Sand. Eine Quelle, welhe durch den Palast führt und welche den Schiffen Wasser liefert, zeigte eine Temperatur von 22,1 R.3 sie heißt in der Landessprache Moto wa cem - hem, Ein größerer Bach, weiter nördlich, der Bububu, hat ebenfalls vortreffliches klares Trinkwasser, man versicherte mich, daß alle fremden Schiffe an diesen Flüssen wässern , und daß Niemand sih über die schlimmen Folgen, welche nach Capitain Owen der Gebrauch dieses Wassers nach sich zieht, beklagt, Der Boden ist äußerst sruchtbar, bedeckt mit Kokos , Bananen, Ananas, Zuer - Anpflanzungen z was mich aber vor Allem erfreute, das sind die duftenden und [èbdage: formten Gewürznelfen, welche einen Hauptreichthum der Jnsel ausma en, Vielleicht wird man hier in einigen Jahren ähnliche Anpflanzungen en da die jungen Pflanzen, welche der Gouverneur hierher gebracht, recht gut gedeihen, Das Meer ist besonders reih an Schalthieren, doch werden sie nicht mehr in o großer Anzahl gesammelt, seitdem viele von den Korallen- bänken, an denen sie bei niedrigem Wasser mit Leichtigkeit aufgesuht wer- den konnten, zerstört worden sind, Uebrigens machen die Untiefen und Saudbänke, welche sich an der Westseite der Jusel finden , die Schifffahrt für den mit dem Terrain Unbekannten sehr gefährlich. Ich habe die kurze Zeit so viel als möglich benußt, und täglich Exkursionen in die Jusel ge- macht; es wurde an Pflanzen Alles eingesammelt, was mir vorkam, ver- schiedene Arten lebender Konchvylien und ein paar Scesterne in Weingeist aufbewahrt; nah Süßwasserfishen in den Sümbfen und Bächen suchte .ich ohne Erfolg, was ih jedoch nur dem Mangel zweckmäßiger Neve zuschreibe, denn ich kann nicht glauben, daß sie dort fehlen, während man hier und in Quilimane in ganz ähnlichen Lokalitäten immer etwas findet, Ein Scin- coid is identisch mit dem Tropidolepisma von Mozambique z; neu scheint mir ps Spezies von Gerrhosaurus zu sein, welche ziemlich häufig vorkommt, aber schwierig zu erhaschen is, Am 30. September verließen wir Zanzibar und Tikldien ei ungünstigen Strömungen und großem Windmangel a Ee Anjoanna, wo das Schiff einen Piloten für die weiter östlich A Insel Mayotta einnahm. Da ein Aufenthalt von einem Tage in so Io 1 H und Mayotta für mich nicht hinreichte, um etwas zu gewinnen fo ì A es vor, in Anjoanna zu bleiben, und die Rückkehr des Schiffes mit daß diese c abzuwarten;z ih gewann auf diese Art 8 Tage, und glaub R 2A vollkommen hinreichend is, um eine rich An ht von die- 1 Ea Uadrat-Meilen großen Eilande zu erhalten. “Es is de fruchtbarste Theil dex Comorengruppe, daher zur Zeit, wo die

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