1844 / 144 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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E O E R S L L r De mer eat

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x Oberst Auguste Brouard und deu spanischen Jusur- Bes mur Df Mus eblieben, der Präsident aber in olge davon bis zu der kleinen Stadt Aona, 24 Stunden von St. Domingo , vorgcrückt scin, wo er eine lange Konferenz mit dem Admiral de Moges, Befehlshaber der französischen Seemacht in den Gewässern der Antillen, hatte. Hierdurh würden die neuer- lich mitgetheilten Naqhrichten in etwas aufgeklärt. Die Auslieferung des Rebellen-Obersten Pimentel an den Präsidenten Herard wird be- stätigt, Obgleich der spanische Theil der Jnsel zwei Drittheile der ganzen Ausdehnung derselben umfaßt, enthält er doch nur 60,000 Einwohner, uud vermag sich gegen die überlegene Macht des Prä- sidenten {werlich zu halten, wenn dieser seine ganze Kraft dagegen verwenden kann. Was den angeblich ausgebrochenen Krieg der Schwar- zen gegen die Mulatten betrifft , so is derselbe niht ret begreifli, da unter den Ministern einer, Herr Gelin, selbst Schwarzer is, und unter 28 Bezirks-Kommandanten 21 gleichfalls Neger sind. Die kon- stituirende Versammlung is gemisht, der Präsident und der Vice- Prásident sind Neger, und die Einen wie die Anderen sind cifersüch- tig auf die Unabhängigkeit ihres Vaterlandes. Sicher scheint, daß, so lange Frankreich die eigenen Sklaven niht emanzipirt, die Haitier sih von keiner Partei bewegen lassen werden, sein Protektorat anzu- rufen. Sehr bemerkenswerth is, daß eben jeßt der ehemalige Prä- Meh wieder nah Jamaika, also in die Nähe von Haiti, zu- rüdfehrt. ;

_ Paris, 17. Mai. Berichte aus St. Thomas vom 14. April über New-York stellen die Lage der Dinge auf Haiti noch s{hlimmer dar, als alle bisherigen. Die in Aux Cages in Folge einer den Truppen der Regierung beigebrachten Niederlage eingebrochenen Ne- ger sollen Weiße und Farbige ohne Unterschied niedergemebelt haben, auch der Präsident Herard selbst getödtet worden sein. Die leßtere Nachricht bedarf wohl noch sehr der Bestätigung. Auch in Port au Prince selbst hätte man den Ausbruch ähnlicher Vorgänge befürchtet, Die Mordscenen von Aux Cayes aber werden demnach schon jebt bestätigt.

Die Aekerbau- Kolonie von Mettray.

‘\ Paris , 15. Mai. Diese Anstalt, über welche vor wenigen Ta- gen von ihren Gründern der fünfte Jahres -B-richt abgclegt ist, erhält in diescm Augenblick cin neues Jutcresse durh die Verhandlungen der Depu- tirten-Kammer über die Frage von der zweckmäßigsten Einrichtung des Ge- fängnißwesens und von dem vernünftigsten Straf- und Besserungs-Systeme, Die Kolonie von Mettray scheint in der That dicse Frage, wenn auch nur in der Beschränkung auf eine gewisse Klasse von Persönlichkeiten, ihrer glü- lichen Lösung näher gebracht zu haben, und wer irgend sih mit Gefängniß- Angelegenheiten und Straf - Theorieen beschäftigt, wird die Geschichte und den gegenwärtigen Zustand jener Anstalt nicht ohne lebhafte Theilnahme,

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Die Kolonie von Meéitray is von cinem chemaligen Gerichts-Beant- ten, Herrn Demey, und einem ehemaligen Kavallerie - Offizier, Vicomte Bretignières, gegründet worden, und zwar für Kinder von weniger als 16 Jahren, welche wegen irgend eines Vergchens Lor Gericht gestellt, wegen Mangels an Zurechnungsfähigkcit freigesprochen , die aber gleihwohl, laut Art, 66 des französishen Strasgeseßbuches, für eine längere oder kürzere Zeit zur „Erziehung“ in ein Zuchthaus (maison de correction) verwiesen worden sind, Die Kinder, welche cin solber Spruch traf, wurden bisher, und werden zum größten Theile bis auf den heutigen Tag in die gemeinen Zuchthäuser des Landes, die sogenannten maisons centrales, geschickt, wo sie in der täglichen Gesellschaft verhärteter Verbrecher heranwachsen, und aus denen sie nach dem Ablaufe ihrer Hast (die in solchen Fällen nicht über das zwanzigste Altersjahr hinausdauern darf), gewöhnlich vollkommen verwahrlost und verdorben hervorgehen.

Herr Demey , welcher als Beisiger des Königlichen Gerichtshofs in Paris das Wesen und die Wirkungen einer so barbarischen Einrichtung gründlich kennen gelernt hatte, machte es zur Aufgabe seines Lebens, dem Art. 66 des napoleonischen Kodex von seinen jungen Opfern so viele als möglih zu entreißen. Er gründete im Vereine mit dem Vicomte Bre- tiguières die „Väterliche Gesellschaft“, bei welcher sich vicle der ausgezeich- netsten Männer des Landes betheiligten, und deren Beiträge ihn, unter thätigem Vorschub der Regierung, in den Stand sezten, im Jahre 1839 die Besserungs - Anstalt zu eröffnen, welche den Namen der Kolonie von Mettray , einem zwei Stunden von Tours entfernten Dorfe, führt.

Jn diese Anstalt nun werden solche Kinder aufgenommen, welche kraft des Artikel 66 des Strafgescybuches zur längeren oder lürzeren Hast im Zuchthause verurtheilt sind, und welche die Verwaltungs - Behörden statt dessen den Gründern der Kolonie von Mettray zur Erziehung-anvcrtrauen, Mettray hat mit einem Gefängnisse nichts gemein, als den Besserungszwceck, wenn man anders sagen kann, daß der Zweck der Besserung mit den heu- tigen Gefängniß - Einrichtungen überhaupt vereinbar sei. Weder Mauern, noch Gitter und Riegel verhindern den Zögling von Mettray an der Flucht z man nimmt demselben bei seinem Eintritte nur das Versprechen ab, sih des in ihn geseßten Vertrauens würdig zu zeigen, freiwillig da zu bleiben, wo man ihn nicht zwangeweise zurückhält, und dies Versprechen ist während der fünf- jährigen Dauer der Kolonie nur zwei oder drci Mal gebrochen worden, obgleich von den Hundcrten von Kindern, welche Mettray in dieser Zeit aufgenom- men hat, die Mehrzahl wenigstens bei ihrem Eintritte aus äußerst rohen und wilden Naturen bestand. Und man glaube nicht etwa, . daß nicht vicle der Kolonisten von Mettray sid, wenigstens Anfangs, höchst lebhaft aus der Kolonie hinwegsehnten. Verweichlicht durch das müßige Leben in den Zuchthäusern, finden sie die strenge Arbeit, zu der sie in Mettray an- gehalten werden, gewöhnlich während den ersten Wochen so unerträglich, daß manche von ihnen, wie um eine Gunst darum bitten, daß man sie ins Zuchthaus zurückführen möge. Diese Stimmung verliert sich indessen ziem- lih bald, und nur ein einzigesmal hat einem beharrlihen Verlangen jener Art nachgegeben werden müssen.

Die Kolonisten von Meitray werden abwechselnd mit Garten - oder Feldarbeiien und mit der Erlernung irgend cines Handwerks beschäftigt. Sie haben ferner täglich 2 bis 3 Stunden Unterricht im Lesen, Schreibeu, Rechnen und anderen Elementar - Kenntnissen, und diejenigen von ihnen, welche musikalische Anlagen zeigen , erlernen irgend cin Jnstrument, Diese verschiedenen Beschäftigungen füllen den ganzen Tag aus, so daß von Frei-

Die Kolonisten von Mettray wohnen in zwei Reihen kleiner hölzerner Häuser, deren dic Kolonie gegenwärtig etwa zwölf zählt, und die, außer dem unterweisenden, beaussichtigenden und Verwaltungs-Personale, dreihun- dert Zöglinge fassen. Der untere Raum dieser Häuser is zu Werkstätten eingerichtet, in welchen unter der Leitung verständiger Meister verschiedene Handwerke betrieben werden, die beiden oberen Stoke werden durch Schlaf- sâle ausgefüllt, în welhen Naum für zwanzig Hängematten is, und die vermittcl| sehr cinfaher Vorrichtungen in Eßzimmer verwandelt werden fönnen. Jedes dieser Häuser steht unter der Aussicht eines Beamten, welcher den Titel Chef de famille führt, und welhem ein von den Zöglingen selbst| und aus ihrer eigenen Mitte gewählter Gehülfe unter dem Namen Frère ainé zur Seite steht, Diesen Benennungen entsprechen dann verschic- dene Einrichtungen, welche das Lebcn der Bewohner der verschiedenen Häuser unter einander dem Familienleben einigermaßen annähern sollen, und von denen Herr Demeß den günstigsten Einfluß auf den Ton und den ganzen Charakter des Zusammenlebens seiner Zöglinge wahrgenom- men hat. Herr Demey sclbst| bewohnt eines jener kleinen hölzernen Häuser, und er theilt überhaupt die ganze Existenz seiner Zöglinge und seiner Beam- ten, deren magerer Tisch auch der seinige ist. Den Beobachtungen des Di- re!tors der Kolonie von Meitravy zufolge war diese völlige Gleichstellung in allen äußeren Bedingungen des Lebens die nothwendige Bedingung des Gelingens seiner Unternehmung, welche sih vorzugsweise auf gegenseitige Hingebung und gegenseitiges Vertrauen stügk. Jn demselben Sinne geschicht cs, daß die Kolonisten von Metiray von den Aufsehcrn und von dera Di- rektor der Kolonie selbs nicht blos mit Güte, sondern auch mit einer Artigkeit behandelt werden, welche der fremde Besucher im ersten Augenblicke auffal- lend findet , die er aber natürlicherwcise nahahmt, und von welcher er bei einiger Aufmerlsamkeit bald wahrnimmt, daß sie ein sehr wirksames morali- \{ches und Kultur-Werkzeug ist. ; ; : :

Jedes der Wohnhäuser der Kolonie von Mecttray hat, die Möbeln einbegriffen, niht mehr als 8300 Fr. zu bauen gekostet, so daß nach einem Zinsfußec von 5 pCt. die Miethe für jcden Zögling nicht mchr als ctwa 70 Fr. jährlich beträgt. Auch Nahrung und Kleidung (die lehtere besteht aus Leinwandjaken, Leinwaudhosen, Kamaschen und Holzschuhen, obne Strümpfe) sind äußerst öfonomisch eingerichtet, aber gleichwohl bringt Met- trav, wie man leicht begreift, bei weitem nicht so viel cin, als es fostct, Der Minister des Jnnern zahlt für jeden Zögling, den er aus den Zucht- häusern nah Mettray abgiebt, cin Tagegeld von 80 Cent, und der übrige Theil der Unterhaltungskosten der Koloníe wird durch die Beiträge der Société paternelle aufgebracht, an deren Spiye der König steht. Diese Gesellschaft hielt am 12ten d. M, in dem Stadthause ihre jährliche Versammlung, welcher die Minister des Jnnern und des Ackerbaues und viele andere Männer von Namen und Einfluß beiwohnten, Aus dem von Herrn Demeß vorgelesenen Berichte geht hervor, daß die Kolonie von Mettray ih fortwährend des besten Gedeihens erfreut, daß der Einfluß des daselbst angewendeten Svstems sh auf das ersreulichste bewährt, und daß von ctwa 100 Zöglingen von Mcttray, die bis jegt in das bürgerliche Le- ben übergegangen sind, nur drei oder vier die von ihnen gehegten Erwar- tungen getäuscht haben, und auch diese uur unter der Einwirkung von Um- ständen, die ihre sittliche Krast auf ungewöhnlich harte Proben stellten. Alle diese Erfolge sind jedenfalls groß genug, um zu weiteren Versuchen mit der Anwendung ähnlicher Systeme zu ermuthigen,

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und wir können dreist hinzufügen, nicht ohne Nuyen, kennen lernen.

Bekanntmachungen.

\636] Bekanntmachung. Es wird hierdurch öffentlih bekanni gemacht, daß nah dem am 4, November 1843 erfolgten Ableben des Kaufmanns Michael Samuel Jacob Löwenberg dessen einzige Tochter Anna Jacobine aus der unter der Firma „Löwenberg & Bülow“ hierselbst betriebenen Sozictätshandlung mit dem leßten November 1843 ausgeschieden ist. Berlín, den 2, Mai 1844. Königliches Vormundschastsgericht. (L. S.) Ih

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[218] Nothwendiger Verkauf.

Land - und Stadtgericht zu Culm.

Das aus 897 Morgen 129 (1 Ruthen preußisch Acker -, Wald - und Wicsfensläche bestehende Erbpachis- gut Pien nebst Schlonc, excl. einer stets mit dazu be- nußien Fläche von 80 Morgen, von welchen jedoch nicht nachgewiesen, wie sie zu dem Gute erworben, ab- geschäßt auf 12,288 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein in der Negistratur cinzuschenden Taxe, foll

am 4. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

[672] Paris cla ns 8;

Jm Hypothekenbuhe über das im Jnowraclatwer Kreise belegene Erbpachtsgut Groß-Opocki stehen Rubr. Ill, Nr. 1. zur Zeit noch 578 Thlr. 26 Sgr. 1% Pf, als der bei der Auscinandersezung des Jacob Wil- helmi mit seinen Kindern aus der geschiedenen Ehe am 12. März 1787 ausgemittelte Pslichttheil , eingetragen, Die Namen der Geschwister Wilhelmi gehen gus dem Hypothekenbuche nicht hervor. Der ie Be- sier von Opocki behauptet, daß dicse Post längst ge- tilgt sei. Eine Quittung der leßten Juhaber derselben, Behufs der Löschung, hat er jedoch zu produziren nicht vermocht, Es werden daher die Geschwister Wilhelmi, so wie deren Erben, Cessionarien, oder die sonst in ihre Nechte getreten sind {und an die obengedachte Forde- rung per 578 Thlr. 26 Sgr, 1% Pf. Ansprüche zu haben vermeinen , hierdurch aufgefordert, dieselben \pä- testens in dem auf den 7. September 1844 vor dem Rath Herrn Forner in unserem Jnustructions-Zim- mer anstehenden Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren ctwanigen Ansprüchen präkludirt und mit der Löschung obiger Post im Hypothekenbuche verfahren werden wird.

Jnowraclaw, den 22, Mai 1844, Königliches Land - und Stadtgericht.

[63] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 19. Januar 1844. Die dem Maurerpolier Rudloff zugehörige Hälfte des in der Elisabethstraße Nr. 12a an der Eke der kleinen Frankfurter Straße belegene, im Ganzen zu 18,736 Thlr, 17 Sgr. 6 Pf. taxirten Grundstücks, soll am 27. August 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstello subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[542 b] Berlin -Stetliner Eisenbahn. C D Am 27sten

und 28sten ner- dendesPfingstfestes wegen die gez

E A wöhnliche Güterzüge ausfallen ub wid vie

etwa vorkommend M

Zügen befördert b diy wrgen f ordent ign Stettin, den 18. Mai 41844,

Das Direktorium.

Witte, Kutscher, Ebeling,

O A O T N Ss

P roc Tia A VV ksiedze hypoteczny gruntu wiecczysto-dzierzawnego, w wielkich Opockach Powiatu Inowroctawskiego potozonego zaprowadzonym jest w Rubr 1H No. 1. wów czas ieszeze 978 ‘Tal. 26 srgr. 1% f. jako te przy rozdziale Jakuba VVilhelm z niego dzicmi z rozwiedzionego maléenstwa w dniu 120 Marca 1787 wyszrodko wanych, obowiazkwych Sched. Imiona rodzenstwa Wilhelmów w ksitdze hypoteczney nte sa wytuszezone. Teraznieyszy posiadacz Opock utrzy- mule, 1¿ wierzytelnoSc ta inc dawno zaspokoiong Jest. Kwit ostalnich posladaczy Le yZe), ku Wwymazas niu, nie jest on iednakze w stanie prodnkowac. Ztad wigc wzywala sìg ninieyszem rodzenstwo VVilhelm, jako 1 tychze Sukcess0ro wie, Gessyonaryusze, albo ci którzy teraz wiych prawa wstap1li, y do tey powyZ- szey pretensyi 978 Tal. 26 srgr. 12 fen. pretensyl mie mniemaia, azecby takowe naypoznicy w dnin 7o Wrzesnia r. b. przed schdzia Panem Forner WNAaSzey instrukceyiney izbie przypadaiacem Terminie zameldowali, w przeciwnem bowiem razie oni zswemi mie mogacemi Pprelensyami przekludowanemi zOstanda 1zwymazanicm powyészey summy w ksiedze hypotecz- ney posbapione bedzie, lInowroctaw, dnia 220 Marca 1844.

Król. Pruski §Sad Ziemsko Miejski.

[545 b] i Berlin-Stettiner

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Eisenbahn.

Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kennt- niß, das von denjenigen Actionairen, welche auf die Zeichnungen unserer Actien Litt. l. bereits Vollzahlungen geleistet A A f g A gegen B C Dry Us ückgabe der Quittungs- L bogen, vom 3, Juni cr. ab, hier auf unserer Haupt - Kasse in Empfang ge- nommen werden können.

Zur Bequemlichkeit des berliner Publikums werden wir au in Berlin am 17., 18, und 19, Juni cr. dic Aushändigung der Actien in dem dortigen Bahn- hofs-Gebäude bewirken lassen.

Wir machen zugleich darauf aufmerksam, daß mit den Actien auch Zins-Coupons vom 1. Januar er. ab ausgegeben werden,. und demzufolge bei der Aushändi- Sin gleichzeitig die Berechnung und Regulirung der

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insen erfolgen wird, weshalb es, und da über den mpfang der Actien und Zinsen quittirt werden muß, wünschenswerth erscheint, daß die Besißer der umzu- wechselnden Quittungsbogen sich persönli zur Entgegen- nahme der Actien einfinden. Stettin, den 18, Mai 1844, Das Direktorium. Witte, Schlutow, Ebeling.

stunden, außer der Essenszeit, keine Rede ist.

Allgemeiner Auzeiger.

1534] Refanntmachung.

Am Donnerstag deu 6. Juni 1844, Vormittags prä- zise 10 Uhr, in Lübeck im Hause der Sozietät, Johan- nis-Straße Nr. 16,

General-Versammlung der Herren Actio- naire der deutschen Lebens - Versichce- rungs -Gesellschaft,

worin Rechnung über das 15te Beschästsjahr abgelegt, und der schon im vorigen Jahre angedeutete Antrag der Direction auf cine Erhöhung des Gewinn-Antheils der auf Lebenszeit Versicherten zur Beschlußnahme ge- stellt werden wird.

Lübcck, den 11. Mai 1844,

S. Bermehret, Genecral-Agent der deutschen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft.

Literarische Anzeigen. WWohlfeilsie Taschen -Wörter-

[673] bücher.

Die unterzeihnete Buchhandlung is durch Ankauf Eigenthümerin der längst von Seiten ihrer Voll- ständigkeit , Korrektheit und Einrichtung rühmlichst be- fannten 5

Rabenhorstschen

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Leipzig, im April 1844.

Friedrich Fleischer.

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544 b]

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[523b] -Bekáäámntmachuing.

Um fernere Namens - Verwechselungen zu vermciden, erlaube ich mir meine geehrten Geschäftsfreunde zu cr suchen, alle an mih zu machenden Sendungen an mei- nen Namen

D Wt stellen zu lassen, unter welcher allcinigen Firma ich hicrselbst etablirt bin.

Stcttin, 10, Mai 1844,

D Ne. Spediteur und Agent der St. Petersburger Dampfschisle,

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Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin dic Expedition der Aug. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

Berlin Frelläg den Mo Mái

1844.

Amtlicher Theil.

Fuland. Berlin. Große Parade. Breslau. Beisezung des Fürst- bischofs Knauer, Gumbinnen. Provinzial-Bericht. Münster, Rachrichten aus Geseke, Köln, Erklärung in Sachen des Ober-Censur- gerichts. Bauten, Oeffentliche Vorstellungen für die schlesischen Weber,

Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Dresden, Besorgung der Regierungs-Geschäfte während der Abwesenheit des Königs. Hann o- ver. Hannover. Stände-Verhandlungcn. Baden, Karlsruhe. Bevorstehende Feier der silbernen Hochzeit des-Großherzoglihhen Paares. Denkmal für Karl Friedrich. Heidelberg. Struve's Vorlesungen. Grh. Hessen. Darmstadt, Die Statue des verstorbenen Großher- zogs. Schreiben aus Frankfurt a, M. (Sizung der Bundes-Ver- jammlung; Göthe-Monument.,)

Frankreich. Paris, Prinz von Joinville über die Organisation der Marine, Depesche über Marschall Bugeaud's Operationen. Trans- location der spanischen Flüchtlinge. Vermischtes. —- Schreiben aus Paris. (Kammer-Arbeiten : Sekundär-Unterrichtz Gefängnißwesen.)

Großbritanien und Jrland., London. Parlaments-Nachrichten. Note Lord Aberdeen's in der Frage wegen des Anschlusses von Teras.

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Die belgischen Differen- zial-Zölle ; Ball beim preußischen Gesandten.)

Belgien. Schreiben aus Brüssel, (Zur Charakteristik der Verhand- lungen über die Differenzial-Zöllez Plan zur Bestimmung der Arbeitszeit in den Fabriken und zur Errichtung von Armen-Kolonieen.)

Schweden und Norwegen. Stockholm. Reise des Königs nach Gothenburg. Rundschreiben des Professors Geijer an die upsalaer Studenten,

Spanien. Schreiben aus Madrid, (Der bestehende Zoll-Tarif und die beabsichtigten Reformen desselben; die jüngste Neger-Vershwörung in Ha- vanna; Marokko; Vermischtes.)

Griechenland. Schreiben aus München, die Opposition gegen Maurokordatos.)

Landwirthschaftlicher Kreis-Verein zu Luckau.

Eisenbahnen. General-Versammlung der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn- Gesellschaft. Geschäftsbericht der Direction der Ober-Schlesischen Eisen- bahn-Gesellschast. Hannover. Eröffnung der Eisenbahn von Han- nover nach Braunschweig. Paris. Eisenbahn von Paris nah Rouen, Brüssel. Unfall auf der Bahn zwischen Brüssel und Antwerpen. Basel. Eröffnung der Bahn zwischen Basel und St. Louis,

Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin und Paris, Börse,

¿ Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allerguädigst geruht : Den Ober-Landesgerichts-Assessor Voitus zu Frankfurt a, d, O. zum Direktor des Land= und Stadtgerichts zu Rawicz zu ernennen,

Se, Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg=Str e- liß is von Neu-Streliß hier eingetroffen.

Jhre Durchlaucht die Prinzessin Friedrich von Anhalt- Deßau ist, von Neu-Streliß kommend, nach Deßau hier durchgereist.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4ten Klasse 89ster Königl. Klassen-Lotterie fiel der 1e Hauptgewinn von 150,000 Rthlr, auf Nr. 59,988 nah Tilsit bei Löwenberg; 1 Hauptgewinn von 50,000 Rthlr. auf Nr. 58,369 nach Halle bei Lehmann; 1 Haupt= gewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 43,963 nah Thorn bei Kru- pinski, 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 39,405 nah Brom-= berg bei Georgez 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr, 18,047 und 34,794 nach Cöln bei Reimbold und nach Königs- berg in Pr. bei Friedmann; 37 Gewinne zu 1000 Rthlr. guf Nr, 352, 1377. 7055. 9123. 9523. 10,603. 12,119. 12,497. 16,614. 17,056. 19,099. 19,678. 20,330. 21,147. 22,912. 33,114. 35,569, 37,315. 43,313. 45,928, 46,448. 46,721. 49,870. 50,222, 51,817. 56,353. 57,238. 60,362. 62,461. 64,335. 67,242. 67,623. 74,120. 76,055. 76,329. 82,022 und 82,517 in Berlin bei Mabdorf und 4mal bei Seeger, nach Breslau 2mal bei Bethke , bei Gersten- berg, 2mal bei Holschau und 4mal bei Schreiber, Bunzlau bei Appun, Cöln bei Krauß und 2mal bei Reimbold, Düsseldorf bei Spaß, El= berfeld bei Brüning, Frankenstein bei Friedländer, Halberstadt bei Sußmann, Halle bei Lehmann, Jüterbogk bei Apponius, Landsberg 2mal bei Borchardt, Magdeburg bei Brauns, Neisse bei Jäkel, Posen bei Bielefeld und bei Pulvermacher, Sagan 3mal bei Wiesenthal, Stettin Zmal bei Wilsnah und nah Wrietßen bei Pätsch; 34 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 4728. 7240. 8324, 8646. 9109, 410,003, 11,866, 13,019. 13,565. 16,265. 20,657. 20,753. 21,407. 21,680. 21,760. 25,890. 26,165. 26,941. 27,097. 28,960. 31,341. 36,046. 40,420. 41,725. 44,753. 48,259. 50,053. 53,869, 56,424. 59,528. 62,158. 00,323. 69,233 und 84,544 in Berlin bei Borchardt, bei Moser und 4mal bei Seeger, nah Bleicherode bei Frühberg, Bonn bei Haast, Breslau bei Ger= stenberg, bei Holschau und 3mal bei Schreiber, Brieg bei Böhm, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Danzig bei Meyer, Düsseldorf 2mal bei Spaß, Halle Z3mal bei Lehmann, Liegniß 2mal bei Leitgebel, Mühlhausen bei Blachstein, Neisse bei Jäkel, Posen bei Bielefeld und Pulvermacher, Sagan 2mal bei Wiesenthal, Siegen bei Hees, Stettin bei Rolin und bei Wilsnah und nach Waldenburg bei Schübenhoferz 43 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 22, 882. 2626, 3237. 5568. 8322. 9171. 9589, 13,042. 13,375. 13,424. 17,040. 17,469. 17,791. 21,675. 24,049. 24,988. 29,795. 30,607. 31,704. 39,186. 39,621. 42,680. 45,557. 47,921. 51,195. 54,842. 55,459. 61,488. 65,935. 68,191. 69,231. 69,913. 70,332. 72,188. 73,467, 73,805. 74,434. 76,065. 76,558. 80,484, 84,044 und 84,379.

Berlin, den 23. Mai 1844.

Königl. General=Lotterie=-Direction.

(Die neuentdeckte Hetärie ;

i Berichtigung. Jn einigen Exemplaren des gestrigen Blattes der Allg. Pr. Zt g. is unter den Gewinnëên zu 1000 Rthlr. statt: „40,605“ zu lesen: 43,605.

Dem Mechaniker A. Borsig in Berlin is unter dem 20, Mai 1844 ein Einführungs-Patent

auf ein durch Zeichnung, Modell und Beschreibung erläu=

tertes, in seiner ganzen Zusammenseßung für neu und eigen=

thümlich erachtetes Achsenlager für Personen-Eisenbahnwagen,

auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Der Königl. großbritanishe außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Westmorland, von Neu-Strelit.

___ Der Königl. dänische Geschäftsträger am Königl. portugiesischen Hofe, Graf von Ludckn er, von Dresden.

: Berichtigung.

Der General-Major und Commandeur der 1sten Kavallerie-Bri= gade, von Heudud ist nah Kissingen und uicht, wie im gestr. Bl. d. Allg. Pr. Ztg. gemeldet, nah Stettin abgereist,

Uichtamtlicher Theil. Inland.

__ Verlín, 23. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnä digst geruht: dem Ober=Landesgerichts-Assessor und Gerichts - Kom- missarius Kolli gs in Benneckenstein, die Anlegung des Königl. han- noverschen Guelphen-Ordens vierter Klasse, so wie des Ritterkreuzes ait Herzogl. braunshweigschen Orden Heinrih des Löwen zu ge-

atten,

__ Verlíin, 23, Mai. Heute früh um 74 Uhr hatte die hiesige Garnison vor Sr. Majestät dem Könige auf dem Exercierplaße im Thiergarten große Parade. Die Truppen waren in 2 Treffen auf- gestellt, die Jnfanterie mit der Garde- Pionier - Abtheilung im ersten, die Kavallerie mit der Artillerie im zweiten. Nachdem präsentirt wor- den und Se. Majestät, gefolgt von den hier anwesenden Königlichen Prinzen und Generalen, die Fronten herunter geritten waren, erfolgte der Vorbeimarsch, von der Jufanterie zuerst in Compagnie =- Fronten, der Kavallerie in Zügenz sodann von ersterer in Regiments-Kolonnen und von lehterer in Escadrons-Fronten. Jhre Majestät die Königin, so wie die hier anwesenden Prinzessinnen des Königlichen Hauses, wohnten ebenfalls der Parade bei. /

__ Breslau, 20. Mai. (Schl. Z.) Heute Vormittag fand die feierliche Beisebung unseres verewigten Fürstbischofs statt. Um 9 Uhr seßte sih der Leichenzug aus der fürstlihen Residenz in Bewegung und gelangte durch ein von dem städtischen Schüßen-Corps gebilde= tes Spalier in die Kathedrale. Hier wurde der mit {chwarzem Sammet ausgeschlagene, mit Silber reih verzierte Sarg, auf welchem Jnful, Fürstenhut und Bischofsstab lagen, nach einem solennen Trauer- gottesdienste, während dessen er vor dent: Hoch-Altare stand, in dem Hauptschisfe der Kirche, links vor dem Presbyterium, gegen 11 Uhr iu die Gruft gesenkt. Außer der versammelten Geistlichkeit wohnten Jhre Excellenzen der Herr Ober = Präsident Dr. von Merckel, Herr Graf Hendel von Donnersmark, Herr General-Lieutenant von Rohr und Herr General=Lieutenant von Zollikofer , viele andere hohe Mi= litair= und Civil=Personen, mehrere evangclische Geistliche, der Herr Ober - Bürgermeister Pinder, nebst vielen angesehenen Bürgern der Stadt, der Bestattung bei. Das Altar vor dem Presbyterium rets s{hmüte das auch sonst mehrfah angebrahte Wappen des Verewig- ten: die von ihm selbst gewählte Taube mit dem Oelzweige, Er war ein Mann des Friedens, Friede seiner Asche!

_ Gumbinnen, 16, Mai. Einem von der Königsberger Zeitung mitgetheilten Bericht über die Ereignisse im hiesigen Re= gierungs -= Bezirk während der Monate März und April entnehmen wir Folgendes: Die Bevölkerung des Regierungs =- Bezirks beträgt nach der leßten Zählung 617,083 Seelen, wona sih ein Zuwachs von beinahe 22,000 Köpfen ergiebt. Jm Jahre 1843 sind 6539 Paare getraut, 26,780 Kinder geboren und 17,600 Menschen gestor= ben, mithin 9180 mehr geboren als gestorben. Jm Vergleich zum Jahre 1842 sind im verflossenen Jahre 429 Ehen mehr geschlossen, 978 Kinder mehr geboren, und 2871 Menschen weniger ge|torben. Die Dämme sind bei dem Eisgang des Memelstroms bedeutend be- shädigt worden, namentlich die der Gilge und die Coupirung der Greitushke. Am Rußstrom sind sie erst nah dem Eisgange durch die Stürme am 24. April sehr mitgenommen worden, welche das hochstehende Gewässer in furhtbaren Wellen dagegen shleuderten, wo=- durch die Deiche zum Theil überflutheten. Sobald die Schifffahrt begann, sind von Justerburg und Tilsit aus sehr bedeutende Verschiffungen von Getraide aller Art erfolgt, und dadurch die großen Vorräthe der Kauf= leute, welhe sich während der Schlittenbahnzeit angehäuft, aufge= räumt worden. Die öffentlichen Landbauten (die wichtigsten sind mehrere Gerichts- und Gefängniß-Gebäude und das Arbeitshaus bei der Straf-Anstalt in Justerburg) haben begonnen, eben so is mit der Fortsebung der Entwässerung in Masuren der Anfang gemacht, Da so viele Bauten gleichzeitig ausgeführt werden, von welchen die zu Königsberg und Lößen, so wie die Ent- und Bewässerungs=- Arbeiten in Masuren und in der Skallisher Forst viele Menshonhinve in An= spruch nehmen, so dürfte der Arbeitslohn sehr in die Höhe gehen und selbst Mangel an Arbeitern eintreten; die Preise der Baumaterialien sind überall sehr bedeutend gestiegen. Nach dem Muster Juster= burgs bilden sich jeßt in mehreren Kreisen Vereine zur Fürsorge für entlassene Sträflinge und verwahrloste Kinder. Es sind noch im- mer Ueberläufer angelangt und zwar scheint ih die Zahl der aus Reih und Glied entweihenden wieder zu mehren; so sind z. B. im Kreise Ragnit 14 Ueberläufer, davon 6 Soldaten, im Kreise Tilsit 13, darunter 7 Soldaten, eingeliefert worden.

Múnster, 21. Mai. Der heutige Merkur meldet aus Ge-= seke, das N Unwesen habe bei den soliden Bürgern entschiedene Mißbilligung gefunden; Ten suchten die Ruhe aufrechtzu- erhalten; in der Stadt sei bekannt geworden, der Knabe (s. Nr. 141 der A. Pr. Z.) solle in vierzehn Ta en wieder da seinz von der Zeit an sei Alles ruhig gewesen; die Seelsorger hätten die Einwohner von der Kanzel herab zur Ruhe und Ordnung ermahnt.

Köln, 20. Mai, Die heutige Kölnische Zeitung bringt unter der Aufschrift „Berlin, 15. Mai“ R Artikel: La berliner Korrespondent der Kölnischen Zeitung, der kürzlich ver=

langte, daß die dem Ober = Censur - Gericht vorgelegten vom Druck zurückgewiesenen Manuskripte wie ein Beichtgeheimniß bewahrt werden sollten, hat die in derselben Zeitung veröffentlihte Erwiederung hier- auf in der No. 129. des Blattes unklar- gefunden. Wir wollen, ohne auf seine ausweichende Erklärung, welche der Leser von selbst würdigen wird, weiter einzugeben, ihm mit zwei Worten klar zu machen suchen, was er nicht versteht, Er bezweifelte das Reht des Ober - Censur- Gerichts, die demselben eingereichten, vom Drucke zurückgewiesenen Stellen eines Manuskripts anderen Behörden mitzutheilen, Wer wegen Versagung der Druck= Erlaubniß beim Ober - Censur - Gerichte Beschwerde führt, verlangt, daß sein Manuskript gedruckt werde, er will, daß es zu Jedermanns Kenntniß gelange; hierin, in seiner Ein- willigung liegt der rechtliche Grund der Befugniß des Gerichts, das Manuskript anderen Behörden mitzutheilen. ‘“/

Die Statuten der Actien - Gesellshaft zur Erbauung der kölner Kunst =-, Fndustrie= und Freuden- Halle sind gestern dem Publikum übergeben. Der zu zeihnende Betrag ist 200,000 Rthlr. în Actien zu 50 Rthlr. Seit der Anregung des Projekts sind bis jeyt indeß erst c. 80,000 Rthlr. gezeichnet, es steht deshalb sehr dahin, ob der Bau nach dem großartigen Plane ausgeführt werde.

Ein kölner Verein von Künstlern aller Art und Kunstfreunden, die stets dann zusammentreten, wenn Hülfe erforderlich is, die soge- nannte „Meisterschaft,“ hat sih ebenfalls vereinigt, öffentliche Vorstellungen für die schlesishen Weber zu geben, deren Schicksal am Rheine niht nur allgemeine Theilnahme, sondern auch thätige Hülfe findet.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Sachsen. Dresden, 21. Mai. Se. Majestät der König hat für die Dauer einer Reise nah England, welche Allerhöchstder- selbe morgen antritt, das Gesammt =Ministerium zu Besorgung der inmittelst vorkommenden Regierungs- Angelegenheiten und zur gemein=-

schaftlichen Vollziehung aller nöthigen Verfügungen mit Allerhöchstem Auftrag versehen.

Hannover. Haunover, 20. Mai. Jn der Sitzung der zweiten Kammer der Stände am 11ten d. M. wurde der Beschluß der ersten Kammer, bei der Königl. Regierung die Beschleunigung der nöthigen verfassungsmäßigen Einleitung behufs Regulirung der land- schaftlichen Verhältnisse des Herzogthums Arenberg Meppen, der Grafschaft Bentheim und der Niederzrafschaft Lingen zu beantragen, einstimmig angenommen. Bei der Verhandlung über die Mittheilung der Regierung vom óten d. M., betreffend das Ergebniß der mit der Kalenbergschen Landschaft gepflogenen Verhandlungen über die völlige Abtretung ihrer Eigenthumsrehte an dem hiesigen landschaftlichen Hause zu Gunsten der allgemeinen Stände-Versammlung, wurde mit Bezug auf den gestellten Antrag: „Daß Stände eine aus Mitglie- dern beider Kammern bestehende Kommisston ernennen und solcher die gütliche Verhandlung über den fraglihen Gegenstand mit dem enge- ren Ausschuß der Kalenberg-Grubenhagenschen Landschaft übertragen, das Resultat dieser Verhandlung aber demnächst vorlegen mögen““, von einem Mitglied der Kammer ein weiterer Antrag dahin eftellt „Eine aus vier Mitgliedern jeder Kammer bestehende Kommission zu ernennen, welche die nähere Prüfung der Angelegenheit anzustellen und die gütliche Verhandlung darüber mit dem engeren Ausschuß der Kalenberg-Grubenhagenschen Landschaft vorzulegen haben.“ Der von diesem Mitgliede gestellte Antrag wurde nah kurzer Berathung zum erstenmale einstimmig angenommen. :

Baden. Karlsruhe, 16. Mai. Ob die auf den 25. Juli d. J. fallende silberne Hochzeit unseres erhabenen Regentenpaares mit größeren Festlichkeiten begangen werden wird, darüber verlautet noch nichts, wogegen die Einweihung und feierliche Jnauguration des von Schwanthaler modellirten und von Stiglmaier in München ge- gossenen Monuments des unvergeßlichen Großherzogs Karl Friedrich bestimmt an dessen Geburtstag, den 22. November d, J,, mit gro= ßem Gepränge stattfinden wird. An dem Postament und Unterbau wird seit einigen Wochen gearbeitet , das Denkmal selbst is vollendet und soll demnächst hierher kommen.

Heidelberg, 14. Mai. Herr von Struve hat hier phreno- logische Vorlesungen begonnen, und die beiden ersten Vorträge schei- nen sih des vollen Beifalls der Zuhörer erfreut zu haben.

Großh. Hessen. Darmstadt, 20. Mai. Heute Vormit- tag is auf einem mit Fahnen in den hessishen und bayerischen Far- ben geshmüdckten, mit 6 Pferden bespannten Wagen die in dem Ate- lier von Stiglmaier zu München gegossene Statue Sr. Königl, Hoheit des hochseligen Großherzogs Ludewig's I. an der Ludewigs - Monu= mentsäule auf dem Louisenplaß hier eingetroffen und von dem Groß= herzogl. Hofbaumeister Arnold in Empfang genommen worden.

XX Frankfurt a. M., 19. Mai. Die Bundes=-Versamm= lung hielt, statt am Donnerstag in dieser Woche, vorgestern ihre gewohnte Sißung. Wie man wissen will, soll die Angelegenheit wegen der L E des Prädikats mehrerer Herzoglichen Häuser noch nicht beim Bunde in Berathung gekommen sein.

Wie man hört, soll in dieser Woche das Göthe - Monuments- Comité nochmals eine Sißung en, um ih wegen der Wahl des Plates für das Monument zu berathen. Der Senat hat zwar den von dem Comité vor dem Thore gewählten Plaß beat allein dem Comité dohch anheimgegeben, fich nochmals zu berathen , da im= mer noch viele Meinungs-Verschiedenheit deshalb vorhanden if. -

Frankreich.

Paris, 18. Mai. Heute theilt auch das Journal des Dé- bats den Schluß der Broschüre des Prinzen von Joinville mit, welche den Jnhalt seiner Betrahtungen und Vorschläge kurz zusammenfaßt. Das genannte Blatt enthält fich jedo aller Glossen zu den Ansih=-