1844 / 155 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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B erti néer Dör se, Den 3. Juni 1844. |

Al A Me it

Preußische Zeitung.

: M 155. Berlin, Mittwoch den 5ow Juni Königliche Schauspiele area Pu 2 rana a L: : E O TS P

Dienstag, 4. Juni. Marie, oder: Die Tochter des Regiments, Kichtamtliher Theil.

do. do. Prior. Obl. 4 | 104% | komische Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. (Dlle. Tuczek wird Ob.-Scbles. Bisb.| 4 | 129% | 1281 | vor Antritt ihrer Urlaubsreise hierin zum lebtenmale auftreten.) Inlaud. Verlin, 3. Juni. Die heute ausgegebene Nummer 13 der

do.Lt.B. v. einges.|—| | 1212| Jm Konzertsaale : 1) Caliste, ou: Le’ geolier, drame-vaude- |B.-St.E.Lt. A u. B —| (137 | ville en 1 acte. 2) La nuit aux soufflets, vaudeviile en 2 actes, 3% |Magd.-Halbst. B. 4 126 | par Mr. Lockroy. 2 9Q1 Gs , ms j ; s u C. { sBrl. Schw. Frb.E. 4 | 1284 | 1273 Mittwoch, 5. Juni. Egmont. (Herr Dahn, vom Königl. Hof- S e f digte, E i o. -Pdbri D 4 |: 1O8L |-:— Theater zu München : Egmont, als erste Gastrolle.) E sa mmlung enthält die nachfolgende Allerhöchste Kabinets= Donnerstag, 6. Juni. Erziehungs-Resultate. Hierauf, zum er- e Q Beri 3 S di niNeri : ; stenmale: Der verliebte Dorfshueider, Divertissement in 1 Aft, ar- ah: U det Derrel des Singts“ MiuiseisiinG, vom Z0fen v. M, will cangiet und in Scene gesebè vom Königl, Solotnzer T. Stulmällr. omn Jahre 1826, eie © pievorth bésiminen, das Lc Ésef: Peteeue M uri , ch E M Z; r Musi bri. E S E, : rckch v 1, Daß i) P et Musik komponirt und arrangirt vom Königl, Kammer-Musikus Gährich der Landes-Justiz-Kollegien in denjenigen Provinzen, in welchen das Allge- meine Landrecht und dic Allgemeine Gerichts-Ordnung Gesetzeskraft haben, ae eEE befägt sein sollen, von l, Juli des laufenden Jahres an, sämmtliche Subalternen bei den Ober - und Untergerichten, mit alleiniger Ausnahme

T)

der Salarien- und Deposital-Kassen-Rendanten bei den Obergerichten, an- zustellen, Bei diesen Anstellungen is nah den Vorschriften der erwähnten Ordre zu verfahren; sollte jedoch für angemessen bcfunden werden, einen richterlichen Bramten, gegen welchen auf Degradation zum Subaltern-

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr. |

Das Abonnement beträgt : 2 Kthlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg Anzeigers 2 Sgr. 5

welche über 200 Mitglieder hatte, deren Namen er später ver- Ara will, Diese Verschwörung hat aber nichts mit der neu entdeckten großen Verbrüderung zu thun. Auch sagt er darin, er habe zuerst Kalergis eingeweiht und dann Spyro Mylios. Kalergis il. P Ode Í | hat nun seinerseits auf die Darstellung des Makrijannis eine Ant- Fonds. |8& itoé 41 data Actien. wort in die Elpis einrücken lassen, welche deutlich beweist, daß er T die Bewegungs-Männer nicht mehr zu seiner Partei rechnet, Diese Entgegnung lautet, wie folgt : } „Jch habe in mehreren Zeitungen das Schreiben des Generals Ma- frijannis über die Ereignisse des 3, September gelesen. Ohne mich auf eine Beantwortung im Detail einzulassen, kann ih nicht umhin, der Wahr- heit gemäß zu erklären, daß Herr Makrijannis nicht der Erste war, der mit mir über gy rp ras e T eters En eingeweiht, welche sowohl wegen ihrer hohen Stellung im Staate, als we- a1 | s ihres allgemein anerkannten Patriotismus niet: volles Vertrauen be- Mgr Fang n | Eten: Zugleich halte ih es für meine Pflicht, zu sagen, daß Herr Makri- E 31 997 | jannis immer dagegen war, die Bewegung in der Hauptstadt anfangen zu | gz„tpr. Pfandbr 34 1022 lassen, in der Meinung, es wäre besscr, in irgend einer Provinz des Kö- Eh do. (35 1002 | nigreichs damit zu beginnen. Allein diese Ansicht wurde von den Anderen | pu. Neum. do 3E l nicht getheilt, da es si nicht darum handelte, die Nation in die Leiden | g pleaische do. (Z| 992 | des Bürgerkrieges zu stürzen, sondern durchgreifende Maßregeln zu nehmen, Ka V4 diesen Leiden ein Ende zu machen, Herr Makrijannis konnte uns also nicht brauchen, so wie er uns auch in der Nacht vom 3. September wirk- lich niht gebraucht hat.“ „Hinsichtlih des nah der Eröffnuug der National-Versammlung vom 12. September geleisteten und unterschriebenen Eides, welhen Herr Makri- jannis in seinem Schreiben anführt, war ih davon gut unterrichtet und jah mich dadurch veranlaßt, an dem nämlichen Tage die Wache der Na- tional-Versammlung zu verstärken und die Patrouillen und stehenden Posten in der Hauptstadt zu verdoppeln. Jch überlasse es dem Publikum, die Auf- richtigkeit derjenigen Deputirten zu beurtheilen, welhe, nachdem sie einmal den Eid in der National-Versammlung abgelegt hatten, sich entschlossen, in der Privatwohnung des Herrn Makrijannis einen zweiten zu leisten, Athen, 28, April (10, Maï) 1844,“

Gezeichnet: Der General-Major Dem. Kalergis.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Alg. Preuss. Zeitung: Fricedrichsstrasse Ur. 72.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens | Nacbmittags | 6 Ubr. | 2 Ubr. |

1844, 2, Juni.

Luftdruck .... [334 92” Par. 334,20" Par.|333,85" Par. | Quellwärwe Ta R. Luftwärme ... 9,99 R.|+ 180° R.'+ 12,6° R. | Flusswärme 15,0° R. Thaupunkt .…. |-+ 4,9° R. +- 50° R.'+ 4,4° R. | Bodeuwärnme ‘5 l R. Dunstsättiguug 67 pCt. L O | S2 pCt. | Ausdünstung 0,014 Rh. | 103* | Wetter | heiter. i beiter. | Niederscblag 0. 4 E L El BOSE Würmewechsel +-19,1°

Pr. Cour.

ä | Brief. | Geld. | Gem,

Bel, Pots. Bisenb. 5 | 1705 |

| | 103% |

St. Schuld-Schb. 34 101 Pr. Engl. 061.30. 4| Präm Sch.d.Seeb.|—| 887 | Kur- u. Neumärk. | Sebuldverschr./34| 1007 | Berl. Stadt-Obl. 35! 100% Danz. do. in Thb. |—| 48

do. do. Prior. Obl! 4 | —— Mgd. Lpz. Eisenb. | 194 do. do. Prior. Obl! 4

. l f T Ga | Mami l mh [Om Dade Elb Bibedb G 07 Tagesmittel: 334,32 Par... 4+ 13,5° R... +4,8° R... 52 pct. SSW. do. do. Prior. Obl. e W-ck | e Stati E E Rhein. Eisenb. | 5 | 897 | do. do. Prior. Obl. 4| 985 | do. v.Staat garant. 35| 98% | Berl. Fraukf. Eisb.| 5 | 1505 |

1844.

Herzog von Modena wieder in München eingetroffen. Die meisten Mitglieder des diplomatischen Corps werden während eines Theils der {hönen Jahreszeit von München abwesend sein. Die reichen Sammlungen indischer und chinesisher Kunst, welche der König seit einer Reihe von Jahren ankaufen ließ, werden nunmehr dem Publi=- fum geöffnet werden. Die Getraide - Preise erhalten sich auf den münchener Fruchtmärkten noch immer in einer Höhe, welche sehnlichst wünschen läßt, daß die diesjährige Aerndte eine recht geseg- nete sein möge. (Hierzu is, nah den übereinstimmenden Nach= richten aus sämmtlichen Theilen Deutschlands, alle Aussicht vor- handen). Der Fränkishe Merkur vom 2, Juni enthält fol= genden Brief aus Kissingen: „Allgemeine Freude erregte die am 29. Mai eingelaufene Quartierbestellung für Jhre Königl. Hoheit unsere allgeliebte Kronprinzessin. Höchstdieselbe wird während des Juli die Kur gebrauchen. Schon werden alle Anstalten getroffen, um dieser jungen Fürstin den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen, So eben tri auch durch Staffette die Nachricht hier

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Allerhöchste Kabinets - Ordre. Rheinprovinz, Bad Bertrich. Unterstüßung der nothleidenden Schlesier,

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Rückkehr der Kurfürstin Leopoldine nah München, von Waliher. Die Diplo- matie. Militair - Karte. Die Kronprinzessin von Bayern und der Kaiser von Rußland zu Kissingen erwartct, Königreich Sachsen. Medaille. Großherzogthum Baden, Kammer Verhandlungen, Großherzogthum Hessen. Der Verein zum Schuh deutscher Aus anderer in Texas, Großherzogthum Oldenburg. Seling.

Nußland und Polen. Warschau. Erlaubniß an die Juden des Königreichs zum Studiren in Rußland,

Frankreich, Deputirten-Kammer. Debatte über dic Angelegenhei- ten zu Montevideo, Paris. Laffitte’s schriflicher Nachlaß, Schreiben aus Paris. (Laffitte’s Leichenbegängniß:.) ¿ j

Großbritanien und Jrland. London. Der König von Sach- sen. Straf - Urtheil gegen O'Connell und seine Genossen. Briefe

Gold al marco. [i a Friedrichsd’or,. |—| 13% | And.Gldm. à 5 Tb. -— 123 | Disconto. s 3

Auswärtige Börsen. 5% do 100%

Zinsì. —,

Amsterdam, 30. Mai. Niederl. wirkl. Sch. 61. 50% Span, 2277. 3% do. 355. Pass. —. Ausg. —. Sch. —. Pol. —. Oesterr. IU9Z. 4% Russ. Hope 90.

Antwerpen, 29. Mai. ZinsL 7%. Neue Aul. 215.

Hamburg, 1. Juni. Bank-Actien 1675 Br, Fngl. Russ. 1137 Be.

Paris, 29, Mai. 5% Rente fin cour. 122. 3% Rente fo cour. §4. 70, 5% Neapl. au compt. 102. 55. 5% Span. Rente —. Pass. 55.

Wien. S0 M D Ma 111, 4% 1003. 8% (A. Bauk- Aztieu 1627. Aul. de 1834 1497. de 1839 1305. Nordb. 144. Gloggn. 116,

Preuss. Pr.

Königsstädtisches Theater. Dienstag, 4. Juni. Der Wirrwarr. Lustspiel in 5 Aften, von A. von Koßebue. Jn den Zwischenakten werden folgende Ouvertüren ausgeführt werden: 1) Aus der Schweizerfamilie, von Weigl.

aus London.

Berichtigung. Sp. 1 :

Yandels- und Börsen -Uachrichten.

Berlin, 3. Juni, An heutiger Börse war es mit allen Cisenbahn- | Effekten fest, doch blieb das Geschäft ohne bedeutenden Umsay.

Bekanntmachungen.

[442] Sd T:16 le C100414.0-0; Land- und Stadtgericht zu Brandenburg, den 19, März 1844.

Der Scharfrichter Ferdinand Hamberger wird zur Beantwortung der von seiner Chefrau, Friederike ge- borenen Jacob, wegen böslicher Verlassung wider ihn angestellten Ehescheidungsflage zu dem auf

den 17. Juli c., Vorm, 11 Uhr,

vor dem Deputirten Herrn Land- und Stadtgerichts- Rath Set au hirsigec Gerichtsstelle anstehenden Ter:aine unter der Warnung hierdurch vorgeladen, daß er bei seinez Ausbleiben der in der Klage angeführten Thatsachen in contumaciam für geständig erachtet und demnach die Ehe getrennt und er für den allein shul- digen Theil erklärt werden würde,

[0] E diftal-ÉCitation,

Der Handlungs - Commis Carl Friedrih Ackermann aus Deutsch - Marhwiz, biesigen Kreises , seit dem 12, Februar 1822 im minderjährigen Alter von Breslau verschollen, wird hierdurch aufgefordert, zur Beantwor- tung der von seinen bekannten Erben angebrachten Provocation auf Todes - Erklärung \sich spätestens in

dem am Dfkftober 1844,

vor dem Herrn Kammergerichts-Assesor Seydel in un- screm Parteien-Zimmer anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein zurücgelasse- nes Vermögen den \sich meldenden und legitimirenden Erben ausgeantwortet oder nah Umständen als her- renloses Gut erachtet werden wird,

Zugleih werden die etwanigen unbekannten Erben des Carl Friedrich Ackermann hiermit aufgefordert , sich in diesem Termine entweder in Person oder durch g-e hörig bevollmächtigte Sachwalter, wozu ihnen die Ju- stiz- Kommissarien Strüßki und Ernst hierselbst vorge- {lagen werden, zu melden und ihre etwanigen An- sprüche geltend zu machen, widrigenfalls dieselben bei ihrem Ausbleiben zu gewärtigen haben, daß der Nach- laß des 2c. Ackermann seinen nächsten bekannten Erben ausgeantwortet werden wird,

Namslau, den 7. November 1843,

Königliches Land - und Stadtgericht,

[591 b]

Berlin-Stettiner Eisenbahn. g Wir machen hierdurch d 2 C darauf aufmerksam, daß

die Einzahlung d. viertenRate aufdie Actien-

Zeichnungen

Litt. F. zur Berlin - Stettiner Eisenbahn mit

20% des gezeichneten Kapitals bis zum 30. Juni er., bei Vermeidung der im Statut bestimmten ‘Folgen der verzögerten Zahlung, hier bei unserer Hauptkasse erfolgen muß. Zur Erleichterung für auswärtige Actionaire können jedoh auch diesmal wieder die Einzahlungen in Berlin erfolgen, und werden demgemäß in den Tagen vom bis incl, 3, Juli cer. die Zahlungen auf unserem Bahnhofe daselbst, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, an- A eE i e É ever die Katen-Zahlungen quittirt, wie bisher, un- git Mea T A4 A allein; für va beliebie Voll- ahlungen gegen abe der Quittungs- bogen zur Stelle Normal-Actien _ eilt, s

: In der gestrigen Nr. 153 is Seite 902 Z. 48 v. oben statt „Beeß“ zu lesen: Peiß.

Mail. 1143. Livoru. 123.

Allgem einer Anzeige r.

Bei dieser Gelegenheit erfolgt zugleich die Auszah- lung der Zinsen auf die bisher geleisteten Einschüsse, welche bis ult. Juni cr. auf jedes Hundert des gezeich- neten Kapitals 1 Thlr. 9 Sgr. betragen, compensando in der Art, daß statt der pro 100 Thlr, zu machenden Einzahlung von 20 Thlr. jeßt uur 18 Thlr. 21 Sgr. entrichtet werden,

Stettin, den 30, Mai 1844.

Das Direktorium. Witte. Kutscher. Ebeling.

Nieder -Schlesisch- Märkische [587 b] Eisenbahn.

Bekanntmachung. Zur Anlage der Nie- derschlesisch - Märkischen Eisenbahn soll die Aus- führung der Erdarbeiten, so wie der Bau der klei- S neren Brücken u. Durch- M lässe auf zwei Strecken: 1) auf der 1670 Ru- then langen Strecke zwischen Baudach u. Gablenz durch das Gassener Thal, i 2) auf der 1580 Nuthen langen Strecke von Steins- dorf bis Hainau, im Wege der Submission in Entreprise gegeben werden, Die Pläne, Berechnungen, Entreprise - Bedingungen und Submissions-Formulare zu diesen Bau-Ausführun- gen sind in den technishen Büreaus ; 2d 1, zu Sommerfeld (beim Abtheilungs - Jngenieur Engel), ad 2. zu Búnla (beim Abtheilungs - Jngenieur Burgas), während der Geschäftsstunden einzusehen, woselbst gegen Erlegung von 10 Sgr, Abschriften der Bedingungen, der Nachweisung der auszuführenden Arbeiten und des Submissions - Formulars in Empfang genommen wer- den fönnen, Submissionen für die Ausführung der betreffenden Arbeiten müssen versiegelt mit der Auf- rift : 0 a 1. des fünften Looses der 1l. Abtheilung, ad 2. des zweiten Looses der 1V. Abtheilung, vor dem 28. Zuni d, J, portofrei bei uns (Leipziger Str, Nr. 61) eingereiht werden, Später eingehende Submissionen können nicht berücksichtigt werden, Die sich Meldenden bleiben 14 Tage nah dem 28, Juni c, an ihre Offerten gebunden, Berlin, den 31, Mai 1844, : : Die Direction der Nieder-Schlesish-Märkischen Cisen- bahn - Gesellschaft.

V7. I M I

j i S

Nieder - Schlesisch - Märkische

antes Eisenbahn.

Mit Bezug auf unsere

Bésañüikiigesungen vom

31, März und 20.

April c., betreffend die

neue Zeichnung von Ac-

tien unserer Gesellschaft

lg zum Zweck der Herstel-

ung einer Anschlußbahn

nah der sächsischen Grän-

ze, benacyrihtigen wir

hierdurch die Actionaire, daß die Ausgabe der Quít- tungsbogen für die neuen Actien

in den Tagen vom 10. bis 30. Juni c, in unserem

Büreau zu Berlín E aba Nr. 61, zwei

Treppen ho) täglih, mit Ausnahme der Sonntage, Vormíttags von 9 bis 1 Uhr,

stattfinden wird,

Hahnemann's Todtenfeier.

Hahnemann's Todtenfeier, im Saale des Englischen Hauses, wird erst Donnerstag, den 6, Juni, Abends 7 Uhr, stattfinden.

——— D —————

Dr. Luße,

: j

Nach dem Resultat der in den Eingangs gedachten Bekanntmachungen vorbehaltenen, auf Grund der ein- gegangenen Actien-Zeichnungen angeordneten Reduction erhalten die Zeichner für jede vollen 400 Thlr. in alten Actien, als deren Besiger dieselben sich ausgewiesen haben, eine neue Actie à 100 Thlr. ; wer sich aber als Besißer von 16,400 Thlr. oder dar- über in alten Actien ausgewiesen und mehr als ein Viertel dieser Summe für das neu aufzubringende Kapital gezeichnet hat, erhält noch außerdem für jede: vollen 16,400 Thlr. in alten Actien eine neue Actie à 100 Thlr,

Die Zeihnungs- und spezielle Repartitions-Liste wird in unserem Büreau zur Einsicht der Actionaire während der oben festgeseßten Zeit ausgelegt werden.

Díe Ausreichung der neuen Quittungsbogen und die Rückzahlung derjenigen bei der Zeichnung eingezahlten Summen, die den Betrag von 20 pCt. des Actien-Ka- pitals, mit welhem der Zeichner zufolge der so eben gedachten Repartition bei der neuen Actienzeichnung betheiligt wird, übersteigen , erfolgt gegen Rückgabe der den Actionairen bei Zeichnung derneuen Actien ertheilten Bescheinigung, unter welcher über den Empfang der neuen Quittungsbogen und resp. der zurückzuzahlenden Gelder zu quittiren is,

Berlin, den 31, Mai 1844,

Die Direction der Nieder-Schlesish-Märkischen Eisen- bahn-Gesellschaft.

Literarische Anzeigen.

So eben is} bei uns erschienen : [712] B T0 in vergleichender Bo Ter e010 le von E. M Arndt, Serie lade 0 S Veo, Preis 27 Tblr: Leipzig, April 1844, Weidmannsche Buchhandlung.

Borräthig in Berlin bei (X, §9, Schroeder, Linden 23, Jagorsches Haus,

[590 b] 2 Bei G, Reimer, Wilhelms sr. 73, is neu er- schienen:

Brandstäter, o-. 5. 4. Die Geshih- ten des ätolishen Landes, Volkes und Bundes, in drei Büchern, nah den Quellen dargestellt, nebst einer historiographischen Abhand- lung über Polybius, gr. 8, (33 Bog.) 2 Thlr.

À .

Burmeister., Pros. Dr. L, die Or- ganisation der Trilob iten, aus ibren le- benden Verwandten entwickelt, nebst einer sy- stematischen Uebersicht aller zeither beschrie benen Arten. Hoch 4. 20 Bog. Mit 6 Kpft. kart, 5 Thlr. 20 Sgr

Homer's Odyssee. uctersest von e. A, L, W. Jacob, gr. 8, 26 Bogen, geh. 1 Thlr, 20 Sgr.

Polybius, ex recognitione Imm anuelis Bekkeri. Tomus prior. gr. 8. (38 Bog.) Preis für beide Theile 5 Tlilr.

Ties, L, Sgriften, 17r Bd., enth. No-

vellen, 1r Theil, gr. 8. (22% Bog.) geh. 1 Thlr, Velinp. 1 Thlr, 10 Sgr.

2) Aus der weißen Dame, von Boieldieu. ro ch zeit, von Mozart. 4) Aus der diebischen Elster, von Rossini. E Mittwoch, Hof-Theater zu Detmold: Robert, als Gastrolle.) r verhängnißvolle Omelette. (Dlle. Hareng: Rosa, als Gastrolle.)

Is DUNT

3) Aus Figaro’s Hoch-

(Herr Hegel, vom

Memoiren des Teufels. | l Hierauf: Die

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

E " . E - ,

Shakspeare Ó dramatishe Werke überseßt von Aug, Wilh. von Schlegel und Ludwig Tieck. Neue Ausgabe. 8r Band. 8. (25 Bog.) geh. 40 Sgr. Velinp. 15 Sgr.

C F

Í ernIite. M. Wandeemalde aus Pomp e] i und Herkulanum, mit erklären- dem Text von Prof, VWeicker in Bonn.

3s Heft. Roy. Folio. 7 Thlr, 10 Sgr.

Bei F. A, Brocfhaus in Leipzig is neu erschieneæ und in allen Buchhandlungen vorräthig, in Berlin in der

Plahnschen (L. Nie), Zägerstr. 37: Heinrich der Vierte

[714] Lon Deittiwland. Eine Trilogie von Hans Koester. 8. G0 2 Thlr

Von dem Verfasser erschien ebendaselbst : Schauspiele. 8. 1842, Geh. 2 Thlr.

[583 b]

Zu dem Jahresfeste der hiesigen Gesellschast zur Beförderung der evangelischen Missionen unter den Heiden , welches Mittwoch, den 5, Juni, Nachmittags 3 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirhe mit Gesang, Gebet, Predigt und Abordnung von zwei Missionaren nach Asien und Süd-Afrika gefeiert wird, werden alle Freunde und Beförderer der evangelishen Missionen hiermit eingeladen, An den Kirchthüren wird eine Kollekte zum Besten der Mission gehalten werden,

Vas CoM1 le

Eine Mehl-, Oel- und Bretlt- 18891) Schneide-Mühle,

ununterbrohene Wasserkraft, im guten Bauzustande und circa 100 Morgen Ackerland, Wiesen und lebendiges Holz, lastenfrei, in der Nähe der Niederschlesish-Mär- kischen Eisenbahn, is Veränderung halber aus freier

| Hand zu verkaufen und ertheilt nähere Auskunft

Salomon Símmel jun,, Breslau, Schweidnißer Straße Nr. 28, vis-à-vis dem neuen Theater.

[713] Dic Ziehung der

großen Vücher- und Geschäfts- Verloosung

(wobei jedes Loos gewinnt)

findet im Monat Juli d. J. statt, Der Hauptge- winn besteht in einer großen Leihbibliothek im Werthe von 10,000 Thlr. Da zu Nebengewinnen für 19,500 Thlr. Bücher bestimmt sind, hat jeder Loos- inhaber, außer der Aussicht auf den Hauptgewinn, noch die Garantie, daß jedes Loos, ohne Ausnahme, entweder cine fleinere Büchersammlung im Werthe von 25 bis 150 Thlr., oder ein ganzes Werk im Werthe von 15 bis 10 Thlr. gewinnen muß.

Loose à 2 Thlr. nebst den ausführlichen Verloosungs- plänen sind bis Mitte Juni in allen Buchhandlungen,

in Beclin in der Plahnschen Vuchhand-

lung (L. Nibe),| Jägerstr. 37, zu haben, Brieg, im April 1844, Carl Schwargy,

3 (Straf - Urtheil gegen O'Connell.)

Belgien. Brüssel, Familien-Besuche. Kammer-Verhandlungen.

Schweiz. Sitten, Dekret zur Auflösung der „jungen Schweiz“, Antwortschreiben der Deputirten von Monthey und Martinah an den Großen Rath. Vermischtes. i i

Italien. Rom. Ankunft des Königs von Bayern,

Portugal. Schreiben aus Lissabon, (Modification des Ministeriums.)

Ms und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- ericht.

Königsstädtisches Theater. (Beschluß der Vorstellungen der italienischen Oper.) Kunst - Ausstellung in Paris. Commer's Sammlung geist- licher Arien, Berlin, Berichtigung in Bezug auf die Thorwaldsen- Feier. j

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Ober = Forstmeister von Boyen zu Liegniß, den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Professor Pr, Blochmann, Direktor einer Erziehungs - Anstalt in Dresden, den Rothen Adler = Orden dritter Klasse; den Oberst - Lieutenants a. D. von Lipinski zu Bütow und von Kistowsky zu Stargard, dem Hauptmann a, D., Oberförster von Rappard zu Bredelar und dem Haupt-Amts=Assistenten, Ober=Controlleur Ke ß ler zu Emme= ri, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; so wie

Den Geheimen Justiz- und vortragenden Rath im YJustiz= Ministerium, Baumeister, zum Geheimen Ober=Justiz-Rath zu ernennen.

Die bein Landgerichte zu Köln angestellten Advokat - Anwälte Justiz-Rath Kyll und Blömer sind in gleicher Eigenschaft an den rheinischen Appellationsgerihtshof daselbst versebt;

Der Justiz= Kommissarius Shramm zu Pleß is zugleich zum Notarius im Departement des Ober =- Landesgerichts zu Ratibor be-

ellt; und

ß Der bisherige Privat-Docent, Lcentiat der Theologie A. Baier in Greifswald, zum außerordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der dortigen Universität ernannt worden.

Abgereist: Der General-Major und Direktor des Allgemeinen Kriegs-Departements, von Reyher, nah Stralsund.

Der Bischof der evangelischen Kirche, General - Superintendent der Rhein-Provinz und der Provinz Westphalen, Dr. Roß, nach der Provinz Westphalen,

—— —_——--

Beamten, oder einen Subaltern-Beamten, gegen welchen auf Strafversezung erkannt worden is, in eine Subalternstelle eines anderen Ober - Gerichts - Bezirks wieder unterzubringen , so haben die Chef - Präsidenten auf einen solchen Beamten nicht blos als auf ein ihnen empfohlenes Subjekt Rücksicht zu nehmen (Nr. 3 der Ordre vom 31, Dezember 1827), sondern die An- weisung des Justiz-Ministers zu befolgen. Dieser Befehl ist durch dic Ge- seßsammlung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.

Potsdam, den 10, Mai 1844, S i Friedrich Wilhelm. An das Staats - Ministerium,“ i

__ Nhein - Provinz. Die kostspieligen Bauten, welche die Königliche Regierung zu Koblenz Behufs der Vermehrung des Bade- wassers zu Bertrich angeordnet hat, sind in der Mitte Mai's \o weit gediehen, daß das Quellwasser seinen Lauf wieder ungestört und ungetrübt in die Bäder nehmen konnte. Die ferneren, zur Hebung der gewonnenen größeren Wassermasse nöthigen Arbeiten werden erst nach beendigter Kurzeit im September wieder beginnen, Zur Ahb-= hülfe der Noth unter den Spinnern und Webern des \hlesischen Ge- birges geschieht auch in unserer Provinz allmälig immer mehr und Größeres. Nicht blos hat sich der wohlwollende Sinn der Rhein- Anwohner, die stets zum Helfen bereit sind, dur bedeutende milde Gaben bewährt (bis zum 4. Mai hatte der Ober - Präsident der Rhein =- Provinz allein an 2000 Rthlr. überschickt), sondern es wird auch rings mit Thätigkeit und Ausdauer auf einen länger währenden Beistand hingestrebt, indem Menschenfreunde sich der Sammlung von Leinwand - Bestellungen unterzogen haben, womit bereits ein wahrhaft erfreuliher Anfang ge- macht worden is. Vorerst haben sich, sv viel bekannt geworden, in diesem Sinne besonders Bonn, Wallerfangen und Saar-= brüden ausgezeichnet, woher bis jeßt zusammen über 4000 Rthlr. Abschlagszahlungen auf bestellte Leinenwaaren an shlesishe Unter= stüßungs-Vereine übersendet worden sind. Außerdem werden in ande= ren Städten (Neuwied, Krefeld u. s. f.) Aufträge auf schlesisches Leinen gesammelt, und zwar ebenfalls, wie in Bonn, durch die Be= mühungen edler Frauen, Jun der Kölnischen Zeitung vom 1. Juni, welche diese Nachrichten enthält, wird der Wunsch ausge- sprochen, jede Unternehmung der Art möge aus dem bescheidenen Verborgensein im engeren Kreise hervortreten, um zugleih als Vor= bild für andere Städte und Gegenden zu dienen, wo vielleicht nicht weniger Theilnahme für diese anerkannt gründlichste Art der Hülfe- leistung vorhanden sei, ohne sich thatkräftig zur Betheiligung am guten Werke selbs zu entwideln, weil es bisher an einem äußeren Anlaß gemangelt habe.

Nusland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der Leibarzt der Königin, Geheime Rath von Walther, ist nun auch zum Leibarzt des Königs ernannt. Die Kurfürstin Leopoldine is von der Reise zu ihrem Bruder, dem

ein, daß Se. Majestät der Kaiser von Rußland in den ersten Tagen des Juni zum Kurgebrauch hier eintreffen wird.““

Königreich Sachsen. Auf die feierlihe Enthüllung des dem Könige Friedrich August im Zwinger zu Dresden errichteten Monuments is eine Medaille, wozu Prof. Bendemann die Zeichnung entworfen und der Münz =- Graveur König die Stempel geschnitten hat, ausgeprägt worden. Auf ihrer Vorderseite zeigt sich das Kü= nigs = Monument, mit dem Zwinger im Hintergrunde und der Um- chrift: „Friedrih August dem Gerechten das dankbare Vaterland. VIL Juni MDCCCXXXXKITII. ‘/; auf der Rüseite zur Erinne- rung an die glücklihe Rückkehr des Königs nah hergestelltem Frie- den drei Genien mit entsprechenden Sinnbildern und mit der C willkommen Vater des Vaterlandes. VII. Juni

Großherzogthum Baden. Jn der 75ssten Sihung der Kammer der Abgeordneten begann die Berathung über die neue Gerichts-Ver- fassung. Die allgemeine Berathung ward gleichzeitig mit jener über die zwei ersten Paragraphen eröffnet. Zum Eingang der Diskussion erhob sich eine Stimme gegen die Trennung der Justiz von der Verwaltung und ge- gin Kollegial - Gerichte erster Justanzz sie ward von dem Kommissar der

egierung, Staatsrath Jolly, beantwortet. Ein anderer Tadel ging dahin, daß der Entwurf der Negierung zu wenig gebe, das System, das er auf- stelle, nicht vollständig durchführe, aus Rücksicht auf die Kosten - Erhöhung, und daß allzuviel von der büreaukratishen Tendenz darin geblieben sei. Es ward verlangt, daß alle Polizei - Gewalt, als Zweig der Strafrechts- pflege, den Gerichten zugewiesen werde. Getadelt wurde, daß die Prozeß- Novelle und die Gerichts - Organisation vermischt worden. Es bil- dete sih sodann eine Erörterung über die Meinungs - Verschieden- heit Zzwishen dem Kommissions - Bericht und der Vorlage der Regierung, ob für Sachen über 250 Fl. Kollegial - Gerichte erster Instanz errichtet werden sollen, während der Entwurf der Regierung den Einzelnrichtern eine Kompetenz bis zu 500 F|l. zugesteht; für die Ver- neinung ward der Kostenpunkt, nicht blos für die Staatskasse, sondern auch für die Parteien, hervorgehoben, Der Antrag der Kommission, die Sach- walter von der ersten Jnstanz zu entfernen, ward, als Beschränkung der natürlichen Freiheit, angefohten, Auf der einen Seite ward getadelt, daß die Organisation der Gerichte in den Geseßes-Entwurf eingeflossen sei; auf der anderen gemißbilligt, daß nicht gleichzeitig die Organisation der Polizei- Behörden und ein Geseß über ihre Strafgewalt vorgelegt worden, Auch die Mannichfaltigkeit der in Antrag gebrachten Gerichte ward der Regie- rung und Kommission zum Vorwurf gemacht; man verlangte, daß Einzel- richter gar nicht bestellt, alle Sachen über 20 Fl. an Kollegial - Ge- richte gewiesen werden sollen. Staatsrath Jolly führte gegen den An- trag der Kommission, für die Civil - Justiz erster Instanz von 250 F[. aufwärts Kollegialgerichte einzusezen, an, ein solcher Vorschlag könne nicht in Form eines Verbesserungs - Antrages, sondern nur auf dem Wege einer Adresse an die Regierung gebracht werden z schon die Vorschläge der Regie- rung brächten eine Masse von Veränderungen mit sichz diese noch durch weitere Einrichtungen zu vermehren, wäre nicht räthlich. Er \{chloß mit der Erklärung, daß die Negierung sich auf die Vorschläge der Kommission, auch für Civilsachen erster Jnstanz Kollegialgerichte citszastillen, nicht cinlassen werde, Die nachfolgenden Redner erklärten sih einstimmig für Kollegial- gerichte erster Jnstanz in Civilsachen, mindestens von 250 Fl. und darüber. Jn der 76sten Sißzung am 30. Mai nahm die zweite Kammer, mit

Königsstädtisches Theater. Beschluß der Vorstellungen der italienischen Oper.

Die diesjährige italienishe Opern -Saison is vorüber, Am 31, Mai war dic letzte Vorstellung, und zwar eine Wiederholung der „Cantatrici villane“, Die komischen Opern von Valentin Fioravanti sind in Jtalien, Frankreich und Deutschland mit Entzücken aufgenommen worden, Namentlich wurde Paris durch seine „Virtuosi ambulanti“, welche Picard’s Comédiens ambulans“ als Nachahmung zur Folge hatten, bezaubert. Sowohl diese Oper, als „Die Dorfsängerinnen““, beide im Grundgedanken nahe verwandt, und auch in der Ausführung mitunter aneinander erinnernd, bewähren ein so großes Talent zur musikalishen Auffassung komischer Ge- gensäße, daß man d¿n Komponisten bewundern muß, der selbst dem trivia- len Ausbruch der Temperamente bei Leuten aus den unteren Volksklassen eine, wenn auch noch so heitere und muthwillige, doch immer edle, und dabei eine durch Melodicen-Reichthum und neue harmonische Verbindungen ausgezeich- nete Form zu geben verstand, Der volubile Fluß des Gesanges în den „Wandernden Komödianten““ is in der That ausgezeichnet zu nennenz die Lustigkeit der Jnstrumente kennt keine Gränzen; wo der Komponist lyrisch- feierlich sein will, wie in der Hymne an den Frieden, weiß er auch den Bo- gen des Musageten sicher zu handhaben, seine größte Stärke aber zeigt er ín der Einflehtung des Gesanges in den Gesang, der Posse in die Posse, wir meinen in den mit Sängern und Sängerinnen gehaltenen musikalischen Proben und Lectionen, Hierunter hat in den „Comedianti“ das Terzett zwischen dem Direktor und den beiden Sängerinnen, worin alle nur mög- lichen Tonverzierungen humoristish ineinandergeschlungen werden, einen Grad der Vollkommenheit erreicht, der von einem Anderen durh Nachahmung schwerlich zu erzielen wäre, Zu diesen musikalischen Vorzügen gesellt sich ein freundlicher und aufheiternder Text, welcher das Treiben ciner herumzichenden italienischen Komödianten - Karavane, wobei selbst Thespis? Karren nicht fehlt, mit sa- tyrishen Zügen schildert, und welcher aus der im Leben häufig vorgekom- menen Anekdote, daß Schauspieler von unwissenden Leuten für das gcehal- ten werden, was sie auf der Bühne scheinen, eine artige Handlung bildet, die in concreto darauf hinausläuft, daß ein Bauer, der eine Schauspieler- Truppe im Wald eine Probe der Oper „die Räuber“ halten sieht, die

Sache ernst nimmt und den Direktor, welchen er im Wirthshaus zu Monte- fiascone wiederfindet, als den Hauptmann einer Banditenbande bei der R angiebt,

Noch mehr verbreitete sich Fioravanti’s Ruhm seit dem Erscheinen der »„Cantatrici villane“, einer Oper, die, außer durch ihren Melodicen - Reich- thum, ihre Lieblichkeit und Lebendigkeit, auch noch deshalb merkwürdig ist, weil Text und Musik von einem und demselben Maestro herrühren. Die Persifflage des Theaterlebens und des Treibens der Sängerinnen is} auf artige und unterhaltende Weise angebracht, Die Vorstellung dieses gern gesehenen Tonwerkes am 31sten war zwar nicht zahlreich besucht, die Theil- nahme für die scheidenden Sänger und Sängerinnen jedoch sehr leb- haft. Auf die Damen Malvani und Bendini strômte ein Negen von Kränzen und Gedichten, Auch verdiente Erstere, ihres sicht- baren Strebens wegen, Leben in die Darstellung zu bringen, den erhaltenen Beifall vollkommen, so wie auch Sgra, Bendini gleichfalls nicht ermangelte, ihre shóne Altstimme in der Partie der Agata aufs Beste geltend zu machen, wozu sich ihr in der eingelegten Arie von Bellini „Alla gioja“, einem lieblichen Musifstücke, hinlänglih Gelegenheit darbot. Die übrigen Mitwirkenden suchten ebenfalls in den Geist dieses lieblichen Ton- werks, worin sih der eigenthümlich komische Styl der älteren italienischen Oper noch in jugendlicher Frische abspiegelt, nach besten Kräften einzudringen und trugen, besonders in den effektvollen Ensemblestücken, zur Belebung und überhaupt zum Gelingen des Ganzen wesentlich bei.

Ueberblicken wir die Leistungen der uns verlassenden italienischen Opern- Gesellschaft noch einmal, so is jedenfalls der Eifer, womit sie sich, beson- ters in lebter Zeit, bemühte, Abwechselung und Mannigfaltigkeit in ihre Vorstellungen zu bringen und sie durh möglichst abgerundete Darstellung, und auch musikalischerseits durch präzise Ausführung zu gern gesehenen und gern gehörten zu machen, nur rühmend anzuerkennen, Auch der Direction des Königsstädtischen Theaters muß man das ehrenvolle Zeugniß geben, daß sie, bei ihren nicht allzu umfassenden Mitteln, gewiß das irgend Mög- lihe gethan hat, das Publikum zufriedenzustellen, und oft die größten Opfer nicht scheute, um eine der Residenz würdige, dem gebildeten Sinne und Geschmack der Berliner zusagende italienishe Oper herzustellen. Wir sprechen für diese Bereitwilligkeit im Namen aller Unpartetischen unseren

aufrichtigen Dank gegen sie aus, und hoffen, daß sie in jeder Beziehung ihr eigenes und das Juteresse des Publikums immer mehr wahrzunehmen auch für die nächste Opern-Saison nicht verabsäumen wird, U;

Kunst- Ausstellung iu Paris. (Vergl. Allg. Preuß. Zeitung Nr. 148 und 149.)

Stillleben, Blumen-, Frucht- und Architekturstücke, Miniaga- turen, Porzellan-Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skulpturen, Kupferstiche, Lithographieen,

2) Paris, 16. Mai, Nachdem sich die kunstliebende und schaulustige Welt über 6 Wochen von Vormittags 8 bis Abends 4 Uhr in den Galle- rieen des Louvre zahlreich versammelt und fleißig gedrängt, is gestern die Ausstellung geschlossen worden. Jch war noch an diesem leßten Tage un- ter den Abschiednehmenden , die sich \chließlich in den Louvresälen eingefun- den hatten. Es war nicht mehr solches Gescharr und Geschwirre, wie in den ersten Tagen , weil die Neuheit des Tages, die große Judustrie - Aus- stellung, die immer nah dem Neuesten rennenden Pariser beschäftigt und schaarenweise nah dem Bretterpalast der elysäischen Felder hinzieht, von dessen Wunder- und Prachtwerken die ganze Stadt spricht. Die Bilder, dünkt mich, sahen am Schluß-Moment, hinter ihrem Flor von Staub, ganz nie- dergeschlagen und wehmüthig aus, ih weiß nicht, ob darüber, daß sie nun in die Todtenkammer hinein müssen und in Dunkel und Schweigen versinken, - welches ih mir noch einmal zu brechen erlaube in Bezug auf eini Snducaa verschiedener Gattungen, die bisher noch nicht zur Sprache mmen.

i Das Fach der Stillleben, obgleich dieses Genre dem [ebend en, Alles mit Heftigkeit ergreifenden, nichts mit Stätigkeit durhführenden Franzosen wenig zusagt, war doch nicht ganz leer ausgegangen, sondern hatte ein höchst treffliches Stück von Charles Béranger aufzuweisen, wel. eine hübsch pki ody Gruppe getödteten Wildprets bei einer Sagbtasche enthält und sowohl durch die schöne Harmonie in der Zusa! ellu und Färbung, als durch die seltene Genauigkeit in der A L þt