1844 / 159 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

n Lt P I T R E RE R T" r m: Ù E R Ard I

nisches Geschick und harmonisches Farbengefühl zeigt, was auf

pre a us die schönsten eingelegten Stücke auch hier aus alten Möbeln genommen sind, und Herr Lund kein anderes Verdienst anzu- sprechen hat, als das einer neuen Reparatur und Politur, Die Preise von 500 und 300 Fr., die für diese artigen Möbelstücke gefordert werden, schei- nen mir niht übertrieben und dem Werthe der Gegenstände entsprechender, als der Preis von 7000 Fr, , welche der große Arbeitstish kosten soll. Die geshmackvollsten Möbel Boulescher Façon lieferte der Tischler-Meister Bellangé, namentlich zwei Gueridons mit rundem Stamm, in Gestalt einer Geländerdecke, die aus einem Gefäß hervorkommt , welhes auf einer Art Säulenschaft steht, mit drei aufgerollten Sparrenköpfen , die einen dreieckigen Fuß bilden, der Aufsay míit Zierrathen von Lorbeerblät- tern, der Stamm mit dem kleinen jonishen Kapitäl, das Gefäß mit Widderköpfen und Widderfüßen in Laubwerk, die drei Füllungen des Schaf- tes zwischen den Sparrenköpfen mit Einfassungen und Masken, jede Seite der Tragsteine mit Laub, Blättern und Blumen geschmüdckt, Alles in ver- goldeter Bronze, \{ön zusammengestellt und gut ausgeführt, Nächstdem verdienen noch besonders hervorgehoben zu werden; von Rinquet- Leprince ein Eßschrank in noch unpolirtem Eichenholz, mit reliefartigen, trefflich geshnißten Gruppen getödteten Wildprets auf den Thürfeldern, mit scharf behandelten Profilen von Wolfs-, Fuchs- und tvilden Schweinsköpfen in dem mittleren Absaß und oben ausgehend in eine sehr lebendige Gruppe von zwei sich im Zweigwerk nach einem mit seinem Geweih gekrönten Hirsch- fopf hinaufschwingenden Jagdhunde, im Ganzen vorzüglich geeignet für den Eßsaal eines Schlosses im alten Stol, dessen Besiger den Waidmannsfreu- den huldigt; von Fourdinois und Fosset ein Anrichtschrank von Nuß- baum in ähnlichem Stol, aber nicht so geschmackvoll, als der vorige; von Durand ein prächtiger Bücherschrank von Mahagonv, im Geschmack der Renaissance, mit allerlei Holz - Skulpturen und Arabesken - Verzierungen von leidliher Behandlung; von Luet cin Lehnstuhl von Ebenholz, mit zierlihem Schnißwerk versehen und mit geblümtem Goldbrofkat überzogenz von Meynard und Befort mehrere Damenmöbel, kleine

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und Porzellan -Gemälden, von o koketter Eleganz, daß sie mit Ehren in den Boudoirs der Pompadour und Dübarry figuriren könnten; von Bou- hardet und Cosson verschiedene Billards, die sich durch die Feinheit der eingelegten Arbeit und den Reichthum des gut stylisirten und trefflichbehan- delten Schnißwerks vortheilhaft auszeihnen, Der Möbel von Gocht, Hübel, Holfer, Remlin, Kreisser, Fischer Vater- und Sohn, Waßmuß und Dußschhold, welche ihre Namen hinlänglich als deutsche Schreinermeister bezeichnen, sei in Masse gedaht. Die Möbel Boulescher Façon, mit Blumen, Früchten, Vögeln und dergleichen Zierrathen in erha- bener Mosaik von dem Fabrikanten Theret sind im Ensemble zu bunt, um als Probestüke von Zimmergeräthen befriedigen zu können; besser und ge- fälliger machen sich die Möbel mit nachgeahmter flaher florentinischer Mofaik, die vo1t demselben Fabrikanten ausgestellt, jedoch noch sehr zurück sind hinter italienishen Arbeiten dieser Art. e

So, wie sie is, faßt die Ausstellung Alles, was man an größeren und kleineren Möbeln im auserlesensten Geshmack verschiedener Zeiten, selbst wenn manu die ausschweifendste Möbelstaupe hätte, zu besißen wünschen fönnte. Man fordert für solhe Sachen 2000, 3000, 4000, 7000, 8000, 12,000 bis 14,000 Franken, und doch sollen, ungeachtet dieser hohen Ver- faufspreise, wie mir die Aussteller versicherten, die meisten Prachtstücke be- reits untergebrabt und vielfache Bestellungen von Fremdcn auf ähnliche theure Stücke eingegangen sein, Das Einzige, was ih an vielen dieser Möbelsachen auszuseßen habe, is der Fehler, den die Franzosen daran, wie an so vielen anderen Sachen, sehr gern zu begehen pflegen, nämlich der einer überreihen Verzierung und Vergoldung. Erstere, wenn sie, wie es häufig der Fall, fein Machwerk kunstfertiger Hände, sondern Erzeugniß mechanischer Fab1ik-Arbeit is, erscheint gar plump und shwerfällig ; letztere, in großen Massen angewandt, sticht, besonders bei s{chwarzen Ebenholz- Möbeln, nach denen, wie es scheint, augenblicklich die stärkste Nachfrage, in zu grellem Knall - Effekt ab. An solhen Möbeln is Gold immer mit der größten Vorsicht und Behutsamkeit nur so zu gebrauchen, daß die schwarze Farbe des Grundbaus durch die Verzierungen durchscheint

Ueberladung mit Ornamenten und Vergoldungen das gefällige einfache Wesen, welches, gepaart mit Formeneleganz, mit ausgesuhtem Geschmack und harmonishem Ensemble, immer die sicherste, ansprechendste Wirkung hervorbringt, Auch is mir hier und da in den Bildereien und Decorations- Motiven eine widerlihe Vermischung heidnishen und christlichen Elements aufgefallen, die sich freilich bis in die Werke der Renaissance hinauf ver- folgen läßt und in s{chwächerem oder stärkerem Grade seitdem grassirt. Im Allgemeinen zeigen die ausgestellten feinen Tischlerarbeiten, daß dieser Zweig der Luxus-Jndustrie in Paris seit einigen Jahren bedeutend gestie- gen und im Nachbilden alter Möbel-Muster zu großer Meisterschaft gelangt ist, Aber immer bleibt noch zu wünschen, daf echte Künstler mehr, als bisher geshchen, den Kunst-Schreinern thätig beistehen und Zeichnungen zu Möbeln liefern mögen, damit dieselben, Îlos auf Tages- und Mode- Geschmack hingewiesen, sich nicht zu ost im Haschen nach brillanter Wirkung und geshmacklos reicher Combination verirren, Wir haben nicht immer und überall Gelegenheit, Skulpturen und Kunsiwerke zu sehen, die über unsere moderne Welt spärlih genug ausgesäet und stiefmütterlih vertheilt sind, und wir würden manchen Tag verleben, obne den kleinsten erquifenden Kunstgenuß zu s{mecken, wenn sich in unsere Wohnung und häusliche Iean nicht einige von den zierlichen Luxussachen und eleganten Phantasie-Gegenständen cinshlichen, die Alles beleben, erheitern und vershönern, was ihr liebkosen- der Hauch berührt, Prachtgestelle und Luxusmöbel, wie die von Grohe und Henkel , sind freilih nur den Wenigsten erschwingbar und bloß für Fürsten- Paläste und Schlösser gemacht ; aber früher oder später geht davon va eine Verkleinerung oder Nachahmung aus den reichen Prunksälen der Gro- ßen in wohlhabende Bürgerwohnungen über und dringt von da allmälig tiefer hinab. Der gewöhnliche Handwerker, der sie sich im Vorbeigehen an- sieht, nimmt wider Wissen und Willen gewisse Jdeen und Erinnerungen mit fort, die scine Einbildungskraft beschäftigen, anregen, befruchten und seiner Hand mchr Gelenkigkeit, Grazie und Geist eingeben, und wer weiß nicht, daß sich Kunst, Grazie, Geist und Meisterschaft darlegen lassen in der Biegung ciner Stuhbllehne oder in der Bildung eines Tischfußes ?

Tische und Schränke von Rosenholz im Rokoko-Geschmack, mit Goldbronzen

Bekanntmachungen.

[594] AveTt1i\\ ement,

Das Dokument über das im Hypothekenbuche von tem jeßt dem Johann Ferdinand Seelig gehörigen, im Calauer Kreise des Markgrafthums Niederlausiß bele- uen Manulehn - Nittergute Luckaiß sub Rubr, TII.

0. 32 für den General-Major a. D. Heinrich August v. Lessing zu Lübben zu vier Prozent Zinsen zufolge Dekrets vom 28, Juni 1839, als eine Schuld der da- maligen Besizerin dieses Gutes, Emilie v, Winkler, geborenen v, Jordon, eingetragene Darlehns-Kapital von 1366 Thlr, eintausend dreihundert sechs und sechzig Thaler preuß. Courant, nämlich :

1) die Ausfertigung der gerichtlichen Obligation, d, d.

Lübben, den 5. November 1838, und 2) der Hypotheken-Recognitionsschein des unterzeichneten Königl, Ober-Landesgerichts vom 28, Juni 1839, ist nebst der demselben annektirten gerichtlichen Schenkungs-

Urkunde des Beneral-Major v. Lessing d, d. Lübben, den 21. Januar 1840, mittelst deren das Kapital nebst dem Zinsrecht an den Kammergerichts-A}essor Carl Rudolph

v. Lessing eigenthümlich abgetreten worden, verloren

gegangen,

Auf den Antrag des Kammergerichts-Assessors , jeßi-

L Landraths v. Lessing zu Sorau werden die Jnha-

er dieses Jnstruments, so wic alle diejenigen, welche

an diese Post und das darüber ausgestellte Jnstrument als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige

Briefs - Jnhaber Ansprüche zu machen haben, hiermit öffentlih vorgeladen, sih in dem auf

den 29. August d. J., Vormittags um 11 Uhr, vor dem Referendarius Gochde anberaumten Termine auf dem hiesigen Ober - Landes- gerichte zu melden und ihre Ansprüche zu bescheinigen.

Jm Unterlassungsfall haben sie zu gewärtigen, daß sie mit ihren eiwanigen Ansprüchen auf diese Post und das vorgedachte Hypotheken-Fustrument werden präklu- dirt und ihnen deshalb ein immerwährendes Stillschwei- gen wird auferlegt werden,

Frankfurt a. O,, den 16. April 1844. Königl. preuß. Ober-Landesgericht,

[480 b] A 4 U ge

Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in extenso inserirten Proklamen vom unten be- merkten Tage, werden Alle und Jede, welche an das von dem Gutsbesißer Gustav Heinrih von Schiterlöw an den Gutsbesiger Gottfried Christian Hoppe unlängst verkaufte, auf der Jnsel Rügen im Bergenschen Kirch- spiel belegene Allodial-Rittergut Stedar mit allen Zu- behörungen rechtsbegründete Förberniäen und Ansprüche haben und machen zu können vermeinen, zu deren An- meldung und Beglaubigung in cinem der folgenden Termine,

am 17, Mai, am 7, oder am 28, Juni dieses Jahres,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 19, Juli d, J. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 13. April 1844,

Königl. preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen, (L. S.) gez, von Möller, Praeses,

[1580] Fr 0 01A m A

Auf den Antrag des verordneten Kurators wird der Christian Friedrih Waldow, welcher als Perückenmacher von hier nah Kopenhagen, von da am 18, Dezember 1780 nah Trankebar und bei der dasigen Garnison am 28. Juni 1781 in Dienste gegangen, aus diesen am 30, Juni 41789 entlassen und bit der Zeit gänzlich verschollen ist, hiermit geladen, binnen doppelter Jah- resfrist sih zu melden und über scin Leben und seinen Aufenthalt den Nachweis zu geben, bei Vermeidung des Nachtheils, daß er sonst in termino den 20. No - vember 1845, Morgens 10 Uhr, für todt werde er- Uärt und in Ermangelung erbberechtigter Descendenz oder sonst berechtigter Angehörigen, welche eventuell zu rer ebenmäßigen Meldung und Führung genügender Legitimation innerhalb der | Amte Frist Aifgeferdart N a n aià zes) ara Cme 2 eteDerwwailun gestell-

oje U óni iS- fus- werde Missrden, ctt dem Königlichen Fis

Davum Greifswald, den 24, August 1843,

a. Vaisengerigt, edee Teßmann. b D

[593 b] Berlin- «Frankfurter Eisenbahn,

Tägliche m PNDampswagenzüge. Personenzüge.

Abfahrt von Berlin Mrg. 7 Uhr M,, Ab, 6 Uhr M, - - Frankfurt - 7 - 20 - - 6 - 30 - Ankunst in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 40 M,, Ab. 9 Uhr 10 M. - - Berlin - 40-— - - 9 -40- Mit den Personen - Zügen werden Personen in der

1sten, 2ten und 3ten Wagenklasse, Equipagen und Eil- fracht befördert.

B. Extrazüge, jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nah Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Ubr 30 Min, - - Erkner; Abends 8 #30 - Bei diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge- päk befördert wird, so wie an den Tagen, an wel- chen diese stattfinden, auch mit den Personenzügen und außerdem alle Tage mit den Abenvzügen, treten in Berlin nah Köpenick und Erkner hin und zurück ermä- figte Fahrpreise für die 11. und 111, Klasse nach §. 3. des Betriebs-Reglements ein, Jn Friedrichshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg- gelberge, Kranihberge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen. “A

(C. Güterzüge. Abfahrt von Berlin Morgens 11 Uhx Min, - - Frankfurt - lw. 30 x Ankunft in Frankfurt Nachmitt, 2 Uhr 47 Min. - - Berlin - S 40 Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und Zten Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh befördert, Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs-Reglement Nr. 3, vom 4, März c,, welches auf allen Stationen für 1 Sgr, zu haben is. Berlin, den 1, Juni 1844, Die Direction der Berlin-Frankffurter Eisenbahn- Gesellschaft,

[579 b]

Berlin-Stettiner Eisenbahn. R e dem 1.

August CT. wird

Er auf unserer Bahn eine e Erhöhung des S VPersonengel-

des für die Reisenden in der 11, und 111, Wagen-

klasse mit 1 Sgr. 3 Pf. für die Station, also mit 7 Sgr. 6 Pf. für die ganze Bahnstrecke, eintreten, und stellen sich dann die Beförderungspreise folgend:

Wagenklasse I. 11, [1 Silbergrs. 17:[13%] 8% 105/8214524

E -- Mit

a, | für eine Station b,| für die ganze Bahnstrecke c, | für die Strecke von Biesenthal bis Bernau oder Neustadt 9] 7.1 4 Stettin, den 24, Mai 1844, Das Direktorium, Witte, Kutscher. Ebeling.

[598 b] . Dic in termino 1, Juli d, J. fälligen Zinsen

der Prioritäts-Actien der Berlin - Anhal- lischen Eisenbahn-Gesellschaft und die AbschlagSs- zahlung von 4 Thlr. pro Actie auf die diesjährige Dividende b im Laufe des Mo-

nats Juli, in den Vormittagsstunden der Wo- Yentage, bei unserer Haupt - Kasse im Bahnhofs - Ge-

und so der Kontrast gemildert wird. Viele Möbelstücke verlieren dur die |

emeiner Anzeiger.

bäude, gegen Einlicferung der von Nummern-Verzeich- nissen begleiteten Coupons, zu erheben, Berlin, den 5. Juni 1844. Direction der Berlin-Anhaltischen Cisenbahn-Gesellschaft, v. Cronstein, Vorsißender,

IGöchentliche Passagierfahrten

zwischen

Poisdam und Hamburg. Von Potsdam: Montags, Mittwochs und Freitags, 9 Uhr Vorm. » Hamburg+ Montags, Donnerstags und Sonn- abends, 5 Uhr Morgens,

Lustfahrt zwischen Potsdam und Bran- denburg.

Sonntag, den 9ten c, Abfahrt von Potsdam um 6 Uhr Morgens. Rücksahrt von Brandenburg um 55 » Nachmitt, Passagier-Billette sind zum Preise von 15 Sgr. zur Hin- oder Rücdfahrt bis Sonnabend Nachmittag 5 Uhr bei dem Unterzeichnetem und dann an der Tagesfasse ín Potsdam zu haben,

Aöchentliche Güterfahrten

. H. . Dr zwischen Berlin und Hamburg. Die Bugsir - Dampfschiffe „Delphin““ und „Berlin“ gehen regelmäßig jeden Sonntag Morgen von Berlin ivie von Hamburg abz an beiden Pläßen liegen Schlepp- kähne zur Aufnahme von Waaren bereit, A nker, Taubenstr, 10,

Tägliche Dampf- schiffahrt Stetlin und

Swinemünde.

Das kürzlich von England hier cingetrofsene gekupserte Dampfschi} y rinz von Preufsen

mit zwei Maschinen von 70 Pferdekraft und drei be- quemen und elegant eingerichteten Kajüten ausgerüstet, geht vom 1, Juni ab, mit Ausnahme der Sonn- tage, täglich von Swinemünde nach Stettin präcise 7 Uhr Morgens und von Stettin nah Swinemünde

präcise 2 Uhr Mittags.

Die Dauer einer Reise is auf circa 45 Stunden festgeseßt, Die Billets werden am Bord des Dampf- \chisfes gelöst. 2

Ein Play erster Klasse kostet 1 Thlr. 15 Sgr.

Kinder unter 12 Jahren geben die Hälfte. 18

Domestiken _20 Sgr.

Wagen, Waaren und Ueberfracht laut Tarif.

Am Bord des Dampfschiffes befindet sih eine gute vollständige Restauration, J. G, Weidner & Sohn,

- a s l E: E E L

zwI1schen [562 b]

[721] Bekanntmachung.

Am 15, Juni dieses Jahres werden zu Dob tran die Trinfkanstalt künstliher Brunnen, die Stahl-, Süßwasser- und Shwefel-Dampf- bäder, am Heiligendamm die See- und Schwefelbäder eröffnet,

Dieser Anzeige wird hinzugefügt, daß in neuester Zeit, bei der sich immer gleichbleibenden Vorliebe des hohen Regentenhauses für das mit allen Neizen der Natur

eschmückte Doberan, der Vervollkommnung jeder zum Bade gehörenden Einrichtung bedeutende Opfer gebracht wurden und dafür gesorgt ift daß das mit dem 1, Juli hier eröffnete Theater, vereint mit der Hosharmonie, so wie die Gelegenheit zu kleinen Seefahrten, den Fremden abwechselnde Unterhaltung bieten,

Da man gewohnt is, die Bade-Saison und die An- wesenheit des Allerhöchsten Fürstenhauses als mit ein- ander verbunden zu betrachten, so gereicht es der unter- zeichneten Behörde zur besonderen Freude, auzeigen zu tönnen, daß unser geliebter Landesherr von seinen Rei- sen ins Ausland zurückfehrend, im August hier einzu- treffen gedenken und mit Jhrer Königl, Hoheit der Frau

Großherzogin auch in diesem Jahre die Saison ver- herrlihen werden, Doberan, im Mai 41844, Großherzogliche Bade-Direction, Hundt,

Citerarische Anzeigen. 728

] es Bei Alexander Duncker, ®örigl. Hofbuchhändler, Französ, Sir, 21, erscheint so eben:

horwaldsen.

Eine Gedächtnils - Rede von

Alfred Reumonl. Lr. S. geh # H

So eben erschienen : [730] \ \ alzer- J mPpromplu von A p Gumbert mit Gesang. Op. 6. Für Piano 9 Sgr,, f. Orchester 17% Sgr.

In den Konzerten der Ste yermär kischen Musik - Gesellschast fand dieser VValzer gleich der bekannten Lebewohl-Polonaise von Gumbert, den Zigeuner-Polka’s von Conradi, dem Modenspiegel-VValzer vonHertl u. Liszt’s ungarischem Sturmmarsch stets rauschenden Beifall.

34 Linden, Schles ingersche Buch- u. Musikhdlg.

Jm Verlage von Friedr, Vieweg und Sohn in Braunschweig ist erschienen und in Berlin vorräthig

bei (E. H. Schroeder, Linden 23, Jagor-

sches Haus : [729] Bemerkungen

D.Z . zur Volumtheorie. Mit spezieller Beziehung auf Herrn Prof. Schröder s Schrift : Die Molekularvolume der chemischen Verbindungen, Vom Professor Hermann Kopp. gr, 8, Velinpapier, geh, Preis: 25 Sgr.

"Zu Berlin in der Enslinschen Buch-

handlung, Breite Str. Nr. 23, is in Kom- mission \o eben erschienen;

E .. - . .

Briefe über Hinterindien wäy- rend eines zehnjährigen Aufenthalts daselbst an seine lieben Freunde in Eu- ropa von E, H. Nöttger, Missions - Prediger aus Riouw , enthaltend ethnographisch-geo- graphish- und naturhistorishe Mitthei- lungen aus den Gegenden, die uns bis jeßt noch fast unbekannt waren, mit vie- Jen Abbildungen und einer Karte, 8,

Preis 15 Thlr,

Dur alle Buchhandlungen i} zu beziehen ;

[726] Geschichte des thierischen Magnetismus. V Dr, Jo st Can es ser,

Zweite, ganz umgearbeitete Auflage,

| Erster Theil: Geschichte der Magie.

Gr, 8, 4 Thlr, 15 Sgr. Leipzig, im Mai 1844, F. A. Brockhaus,

[731]

Jm Glauben an seinen Herrn und Heiland entschlief heute Nachmittag in der ersten Stunde nah kurzem Krankenlager sanft und selig in seinem neunundachtzig- sten Lebensjahre unser verehrter und innig geliebter Va- ter Benjamin Kohlmeister, weil. Missionar der Brüdergemeine in Labrador, Dies zeigen hiermit um stille E bittend an seine hinterbliebenen Kinder.

Neusalz a. O,., den 3. Juni 1844,

20, Krieger, + Krieger, geb, Kohl[meister,

Das Abonnement beträgt : 2 Rihlr. für 2 Iahr. 4 Rthlr. - # Jahr. j 8 Kthlr. - 1 Ighr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Inserlions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr,

ATT. emeine

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes uchmen KSestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur, 72.

Amtlicher Theil.

Fnland. Provinz Brandenburg. Ernennung. Bestätigung der |

Statuten der Gesellschaft für christlihe Erbauungsschriften im Großh, Posen. Provinz Schlesien, Wohlthätige Vercine, Briefe aus Kreuznach, (Bade-Saison.) und Posen, (Thierschau ; Feuerlösch- Anstalten ; zur Krimíinal-Stätistik. Bodenkultur.)

Deutsche Bundesstaaten. Königr. Bayern. Getraide-Preise. Königr. Sachsen, Fürst Michael Obrenowitsch, von Könneriß, Gräfin

Hou j E e ner, Lar a Scheele dur Herrn | Johannis - Versur versammeln gewöhnlih die meisten Grundbesißer C N E “G A p r C B C s , , S7 u , von Falke vertreten. vers zum Stadt-Virektor ernannt, Stande | der Provinz in unserer Stadt, jener zu Vergnügungen, diese vor=-

Verhandlungen, Herzogth, Braunschweig. Entdeckung cines Komplotts junger Verbrecher, Freie Stadt Hamburg. Finanz-

Anträge. Freie Stadt Frankfurt, Post-Unterhandlungen, |

Briefe aus Kissingen, (Bad.)— und Mainz. (Blumen- Ausstellung.) Frankreich. Paris. Unerledigte Fragen in der La Plata - Angelegen- heit. Berathung in den Büreaus über den Vorschlag hinsichtlich des politishen Domizils. Gutachten der Kommission über die Rechte der Erben dramatischer Autoren. Bischef von Langres an Montalembert, Briefe aus Paris. (Kammer-Arbeiten: Supplementar - Kredite; Ver- mehrung der Dampfmarine, Angeblich bevorstehender Krieg mit Ma- roffoz Marschall Soult; die neueste Post aus Jndien und China. Dic Zöglinge der polytechnischen Schule an Laffitte’s Grab ; Restauration der Notredame- Kirche; Badereise der Königin Jsabella vou Spanien.) Großbritanien und JFrland. London. Der Besuch des Kaisers von Rußland. Nede des Richters Burton in dem O’Connellschen Prozeß, London. Ankunft Sr. Majestät des Kaisers von Ruß- land. Aufregung in Jrland, Schreiben aus P aris, (Vertrag mit den Sandwichs-Juseln.) Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Die Revidirung des Fun- damental-(Beseßes.) Dänemark. Kopenhagen. über das Schulwesen in Berlin, Schweiz. Vermischtes, Spanien, Bricfe aus Madrid, (Die Vermählungsfragez Vermischtes.) und Paris, (Neise der Königin; Brandunglück in Alicante; Vermischtes.) Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Näheres über die jüngste Mini- sterkrisis ; die Truppen von Almeida; der Hof.) Griechenland. Schreiben aus München, Schwierigkeit der Stellung des Ministeriums.) Türkei. Konstantinopel, Abreise des Großherzogs von Meeklen- burg - Schwerin und des Erbprinzen von Lippe, Niederlage der Re- bellen in Albanien. : La Plata -Staaten, Schreiben aus Par1s, aus Montevideo.) Eisenbahnen. Die Badische Eisenbahn dem Verkehr übergeben, Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse, Stettin, Aerndte-Aussicht, Frankfurt a. M, Börse, —Budissin, Wollmarkt,

Neue Schul - Verordnung. Monrad

(Die Wahlen und die

(Die neuesten Berichte

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Ober-Landesgerichts-Rath von Viebahn zu Münster zum Geheimen Justiz-Rath; und h Den bisherigen Wegebau -Juspektor Prange zu Merseburg zum Regierungs- und Bau-Rathe zu ernennen.

Der bisherige Privat - Docent, Licentiat der Theologie, Karl B indemann in Greifswald, ist zum außerordentlichen Professor in der theologishen Fakultät der dortigen Universität ernannt; und_

Dem Erzieher Sr. Königl, Hoheit des Prinzen Friedrih Karl, Sohnes Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Preußen , Ober= Lehrer Bogen, das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. russische General der Infanterie und Mitglied des Reichs-Raths, Graf Cancrin, von Stettin, s

Der Kammerherr und Schloßhauptmann von Breslau, Graf von Schaffgotsch, von Breslau,

Uichtamtlicher Theil. FInlaud.

Provinz Brandenburg. Das Militair-Wochenblatt vom §8, Juni meldet, dem General-Lieutenant Rühle von Lilienstern seien, mit Belassung desselben in dem Verhältniß zur allgemeinen Kriegsschule, die vereinigten Stellen des General =Juspektors des Militair=Erziehungs- und Bildungswesens und des Präses der Ober- Militair-Examinations-Kommission übertragen worden, Das Mi- nisterial-Blatt für die gesammte innere Verwaltung vom 31. Mai enthält unter Anderem die Bestätigung der Statuten der Gesellschaft für ristlihe Erbauungsschristen im Großherzogthum Posen, mit dem Vorbehalt, daß wegen Ertheilung der Rechte einer privilegirten Corporation die weitere Veranlassung bis auf den Nach- weis eines dazu eintretenden Bedürfnisses vorbehalten bleibt, Der erste Paragraph der Statuten lautet: „Der Zwe der Gesellschaft ist : Verbreitung von christlich -religiösen Schristen in deutscher und poluischer Sprache, zur Erbauung und Belehrung, welche, auf die Bibel gegründet, rein evangelisch abgefaßt werden.“

Provinz Schlesien. Am 31, Mai feierte der Breslguer Hülfs-Verein der Berliner Gesellschaft zur Beförderung der evange= lischen Missionen unter den Heiden sein drittes Jahresfest. Die Ein= nahme im Jahre 1843 bestand aus Gaben von 373 Mitgliedern in Mittelschlesien und betrug im Ganzen 582 Rthlr., von denen 350 Rihlr, an die Muttergesellschaft abgesandt wurden. Bei dem Breslauer Verein zur Unterstüßung der verarmten Weber und Spinner sind vom 6. bis 31, Mai 4740 Rthlr. eingegangen.

X Kreuzuach, 29. Mai. Unsere Kur hat auf erfreuliche Weise begonnen, aus "allen Ländern Europa's befinden sich berei Repräsentanten hier, und nah den vielen eingetroffenen Bestellungen dürfen wir auf eine sehr gute Saison renen, Das Vertrauen, wel

Preußische Zeitu

VMepiin, Soi den Dri

| ches sich unsere Quellen dur ihre großen Erfolge bei den ausgezeih-

netsten Aerzten Europa's erworben, nimmt mit jedem Jahre zu. Bei | uns giebt es zwar kein alle edleren Gefühle vernichtendes und die | Gesundheit ertödtendes Spiel z dafür besißen wir aber eine großartige |

erhebende Natur und frohe, allen Fremden mit Wohlwollen entgegen- kommende Menschen, deren größte Freude es ist, ihre krank und sieh

| angekommenen Gäste frisch und neu belebt von hier abreisen zu sehen.

*.* Posen, - 5. Juni. Der Karneval und die sogenannte

züglich auch zum geschäftlihen Verkehr, und schon jeßt gewahrt man ein regeres Leben durch die Vorbereitungen zum Wollmarkte, Pferde= Rennen, Thierschau u. #. w. Alle diese Dinge sind keinesweges alte Erscheinungen, denn wir erfreuen uns ihrer erst seit einer geringen Reihe von Jahren, und was dabei an edlen Pferden oder Stähren und feinen Wollen zum Vorschein kommt, war in solher Qualität der Provinz noch vor kurzer Zeit sremd, Der Gutsbesißer von Lipski hat öffentlih eine hohe Wette darüber angeboten, daß er zur diesjährigen Thierschau den besten Stähr stellen werde; solhe Wet- ten, bei uns zunächst durch die Pferderennen in Mode gekommen, sind wohl geeignet, den Eifer der Viehzüchter noch mehr anzuregen, und das Ganze spricht offenbar für den Fortschritt in der Provinz,

Durch den Herrn Polizei- Präsidenten von Minutoli und den Herrn Ober-Bürgermeister Geheimen Regierungs-Rath Naumann ist in neuester Zeit der Gedanke der Errichtung freiwilliger Feuer-Lösch= Compagnieen für die hiesige Stadt in Anregung gebraht worden, 5s steht zu erwarten, daß die Theilnahme an diesem wünschenswer- then Unternehmen, welches Gelegenheit giebt, den Bürgersinn zu be- thätigen, jenes so erfolgreih gestalten werde, wie es die Urheber des Projekts zu machen bestrebt scheinen.

Die gegenwärtig im Plane begriffene Vergrößerung der zum hiesigen Juquisitoriate gehörigen Gefangen =- Anstalt giebt uns zu fol= genden Notizen Anlaß. Jn diesem Augenblicke beträgt die Gesammt- zahl der Juhaftirten 190; im Oktober beginnt sie gewöhnlich zu stei= gen, und als Mittelzahl für diePeriode bis zum April möchte 250 angenom= men werden können, Die Gefangenen gehören größtentheils dem männlichen Geschlechte an, und die meisten Untersuchungen beziehen sih auf Diebstähle ; die hwereren Verbrechen werden immer seltener, die leichteren immer häufiger, Der Stand der Moralität läßt, an und für sih betrachtet, feine wesentlichen Veränderungen wahxnehmen, nur die Zahl der Verbrecher hat sich mit der steigendén Bevölkerung vermehrt. Seit dem Jahre 1830 i} die leßtere fas um 12,000 Seelen gewachsen, wobei der Festungsbau wesentlich mitgewirkt hat, die Population zu heben, aber auch viele Fremde heranzuziehen, welche die Gesellschaft der städtischen Verbrecher vergrößern helfen. Man hat zwar der städti= \chen Behörde angerathen, die Einwanderung unbemittelter Fremder mehr zu erschweren; um jedo hierauf einzugehen, müßte erst gewiß sein, daß zum Bau der Festung, welcher die auswärtigen Armen vorzugsweise an= zieht, die hiesigen Mannschaften der Militair-Straf-Sectionen ausreichen. Dies kann niemals der Fall sein, da die Lebteren nur für gröbere Vorar= beiten zu verwenden sind und technische Arbeiter immer nothwendig bleiben. Die durch den Festungsbau eingetretenen Verhältnisse können direkt feine nachtheilige Aenderung des Zustandes der - Armuth und der Moralität herbeiführen, zumal sie für unsere arbeitsfähigen Armen eine anhaltend fließende Quelle des Erwerbes eröffnet haben ; daher fann es nux darauf ankommen , sich der Arbeitslosen zu erweh= ren, welche meist zu Vergehen inkliniren und in der Regel vor= zugsweise die Gefängnisse füllen, Die stärkere Beseßung dersel= ben liegt jedo nicht blos in den Lokal- und Bevölkerungs - Verhält- nissen, sondern is auch die nothwendige Folge der in hiesiger Provinz geschehenen Aufhebung der Jnquisitoriate. Die leßtere, von sehr günstigem Erfolge begleitete Maßregel erheischte, daß alle Unter=- suchungen, welche voraussihtlich zu mehrjähriger Freiheitsstrafe führen und früher bei den anderen Jnquisitoriaten des Regierungs = Bezirks anhängig gemaht werden mußten, jeßt dem hiesigen Jnquisitoriate überwiesen werden. Daher eine unvermeidlihe Vermehrung der hie= sigen Arrestaten,

„* Aus dem Großherzogthum Posen. Die Boden- fultur erhält im Großherzogthum ihren Aufschwung vorzugsweise durch das in Anwendung gebrachte System der Berieselung, worin bei uns seit wenigen Jahren ungemeine Fortschritte gemacht worden sind. Nach= dem man mit den Staatsdomainen begonnen hatte, verschafften sich auch bald Privatgutsbesißer die Vortheile der künstlichen Bewässerung, und bis zur Zeit ist ein Flächenraum von etwa 16,000 Morgen über= rieselt. Von den Staatsdomainen sind nur noch wenige übrig, welche dieses erfolgreiche Mittel der Ertrags-Vermehrung für sich noch nicht benußt haben, und dasselbe erlangt eine immer weitere Ausbreitung. Die Techniker, welche die Anlagen in unserer Provinz leiten, werden ungemein in Anspruch genommenz sie scheinen von dem Grundsaße auszugehen, daß man sich bei der fünstlihen Bewässerung mehr der Vortheile bedienen müsse, welche die Natur der Lokal - Verhältnisse bietet, als rein künstliher Vorrichtungen oder Maschinen. Leßtere würden immer nicht so billig zu konstruiren sein, um sich über die Kosten der Herstellung zu verinteressiren, Analog dieser Ansicht ist auch die Preisaufgabe beantwortet worden, welche im vergangenen Sommer in Warschau von der Redaction der „Jahrbücher für den vaterländischen Landbau“ in Betresf der Erfindung einer billigen Jr-= rigations- oder Wasserhebe - Maschine gestellt und deren schon in die= sen Blättern gedacht ward. Unseren Nachrichten gemäß, würde die ausgeseßte Prämie vou 1000 Fl, einem der posener Wasserbaukun- digen zufallen,

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern, An der münchener Getraide- Schranne sind die Preise des Weizens und Korns am 1, Juni aber= mals und nicht unbedeutend gestiegen, obwohl die aus allen Gegen= den eingehenden Nachrichten über den Stand der Saaten höchst gün= stig lauten,

Königreich Sachsen. Regierungsrath E. von Könnerib zu Dresden ward zum Kreisdirektor in Budissin befördert. Der ehemalige Fürst von Serbien, Michael Obrenowitsch, is zu Dresden eingetroffen; er kam von Tepliß, wo er eine Zusammen- funft mit seinem Vater Milosch gehabt, -

Königreich Haunover. Der Staats - und Kabinets= Minister Freiherr von Scheele mat unterm 6. Juni im amtlichen Theile der Hannoverschen Zeitung bekannt, daß die ihm so» wohl im Kabinet Sr. Majestät, als auch im Ministerium des Aus= wärtigen, obliegenden Geschäfte „während der Dauer einer längeren Abwesenheit von Hannover“ durch den Geheimen Kabinetsrath von Falke übernommen worden seien. (Die Magdeburger Zeitung vom 7. Juni will wissen, Herr von Scheele sei so krank, daß an sei= nem Auffommen gezweifelt werde.) Das leßtgenannte Blatt meldet auh, am Geburtsfeste des Königs sei endlih eine Entscheidung hin= sihtlich der Stadt - Direktor -= Stelle erfolgt, und Stadt - Syndikus Evers, der seit Rumann's Suspension und Abgang jene Stelle be= reits versehen, habe die Königliche Bestätigung erhalten. Jn der Sibung der zweiten Kammer der Stände vom 2Msten wurde ein An= trag in Betreff der Polizei - Verhältnisse zu Stade: „zu erklären, daß Stände in der Nichtbeahtung ihrer Anträge eine Beeinträchti= gung ihrer und der Rechte der Stadt Stade erkennen und in aller Ehrerbietung dringend um baldigste Erledigung der vorliegenden Be= {hwerde ersuchen“, unterstüßt.

Herzogthum Braunschweig. Die Magdeburger Zeitung meldet aus Braunschweig vom 5. Juni, man sei dort vor kurzem einem Komplott junger Leute auf die Spur gekommen, dessen Mitglieder niht nur mehrere sehr bedeutende Diebstähle mit außerordentlicher Frechheit begingen, sondern auch dur Verausgabung falscher Geldstücfe sich den Verdacht der Falshmünzerei zuzogen, falls sie in legterer Beziehung nicht etwa blos als Mittelsperson dienten. Die Theilnehmer sind bereits verhaftet und in Untersuchung. Der Fall soll übrigens hinsichtlich mehrerer der Betheiligten einen neuen Beweis liefern, wie gefährlich es is, der Jugend zu früh den Zutritt zu den geselligen Vergnügungen zu gestatten.

Freie Stadt Hamburg. Die Einnahme des Jahres 1843 hat sich als sehr günstig erwiesen, so daß in der Versammlung der erbgesessenen Bürgerschaft vom 6. Juni Seitens des E. E, Raths Finanz - Anträge zur Erleichterung der bürgerlichen Lasten gemacht werden fonnten. Der wesentlihste darunter lautet: daß von der Brandsteuer - Erhebung, welche für das Jahr vom 1. Juli 1844 bis dahin 1845 auszuschreiben is, ein Viertheil erlassen und namentli einer der noch im Jahre 1844 fällig werdenden Quartal =- Termine derselben niht erhoben werde. Die Bürgerschaft hat alle Proposi= tionen des Raths genehmigt.

Freie Stadt Frankfurt. Der Königl. preußische Geh. Ober = Postrath Schmüert befindet sich seit einiger Zeit hier oder vielmehr in dem benahbarten Bade Homburg, Behufs weiterer Un= terhandlungen mit der Thurn- und Taxisshen General-Post-Direc= tion. Wie man sagt, soll täglih ein doppelter Cours nah Leipzig= Berlin ins Leben gerufen werden,

X Kissingen, Anfangs Juni, Die diesjährige Saison scheint sich als eine der glänzendsten, welche Kissingen noch je erlebt hat, gestalten zu wollen, Man zählt hier bereits viele Kurgäste, worunter manche bedeutende Persönlichkeit, und erwartet in den nächsten Tagen des Prinzen Albrecht von Preußen Königl. Hoheit und den Herzog von Sachsen = Altenburg Durchlaucht, so wie später Jhre Majestät die Königin von Württemberg und Jhre Königl. Hoheit die Kron= prinzessin von Bayern, Die Wohnungen für diese vier hohen Per- sonen sind bereits gemiethet. Ferner dürfte es fast als gewiß anzu= nehmen sein, daß Se. Majestät der Kaiser von Rußland das hiesige Bad in diesem Jahre besucht ein Gerücht, dem um so mehr Glauben beizumessen is, als die fissinger Quellen dem Kaiser von den Aerzten längst dringend empfohlen sind und der Großfürst Mi- ael Kaiserl. Hoheit im vorigen Jahre mit dem besten Erfolge hier die Kur gebrauchte. :

Ein sonderbares Zeichen der Zeit is die nächstens hier erschei= nende Bade=-Zeitung, deren Redacteur und Unternehmer unstrei= tig viel dazu beitragen wird, die so oft empfohlene Würde der Jour- nalistik zu heben. Er war Schneider und resp. Kravattenmacher, muß aber ein ungewöhnlih talentvoller Mann sein, da es ihm ge= lungen is, eine Zeitungs-Konzession, bei deren Gewährung man doch sonst die größte Vorsicht anwendet, sich zu erwirken. Die leading

| articles —- aus der Feder des Redacteurs werden in mancher Be=

ziehung des Pikanten genug bieten und vielleiht manche Heiterkeit erzeugen.

X Mainz, 4. Juni, Die vom 1sten bis heute stattgehabte Blumen- Ausstellung in der geräumigen Fruchthalle kann ohne Zweifel als die gelungenste unter ihren Vorgängern auf unserem Plabe gelten. Das beiläufig 160 Fuß lange und 80 Fuß breite Lokal erfordert niht allein eine sehr ansehnlihe Masse von Gegenständen, sondern auch eine wohlberechnete Anordnung derselben, damit sie in dem großen Raume nicht vershwinden. Die hier zu Gebote stehenden, mehr bescheidenen als übermäßigen Mittel mußten {on zwecklih verwendet werden, um ein befriedigendes Ganze zu gestal= ten, so wie man dasselbe wirklich anzutreffen sich freute. Die Fruchthalle war in einen \{chönen Garten verwandelt. Jn der Mitte enthielt dieser einen mit Blumengruppen, Blumenge= stellen und einzelnen ausgezeichneten Pflanzen gezierten Rasenplaß ; im Hintergrunde ein großes Bild der Stadt Mainz, davor Rhenus, ruhend inmitten üppiger Vegetation zwischen erhöhtem Gestein mit übereinstimmender Umgebung von grünem Rasen, Wasserspringwerkhen, Decorations-Pflanzen und Waldsichten. Zu beiden Seiten {lossen sich hieran zwei Pyramiden-Gruppen von Pelargonien und sofort die übrigen Ausstellungs-Pflanzen. :

Pelargonien, Rosen und einige andere beliebte Blumengattungen ließen für die Jahreszeit und den heutigen Kulturstand zu wünsche

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