j auf den Gang der Wahlen er sich Gutes versprach,
G Et wohl midt weiter gegangen , als es an seiner
Stelle jeder andere Minister-Präsident gethan haben würde. Daher
von Seiten der oppositionellen Presse der schon erwähnte Nothschrei
an die drei Schubmächte, und eben daher auch die verschiedenen blu-
tigen Exzesse, zu deren Unterdrückung Maurokordatos sofort in ver-
schiedenen Richtungen Truppen abgehen ließ. Nauplia {eint sich der
Regierung ofen widerseßen zu wollen, und in Missolunghi wurde der neuernannte Gouverneur, Nikotheos, mit Spott und Schimpf zurückgewiesen, Unter diesen Umständen darf es nicht befrem- den, wenn sich von den Freunden Maurokordatos) nach griechischer Weise diejenigen, welche auh dem nächsten Minister-Präsidenten nahe zu stehen wünschen, unter dem ja die jegigen Ernennungen n den verschiedenen Zweigen des öffentlichen Dienstes abermals eine Aende- rung erleiden werden, bereits von ihrem Führer zu trennen anfangen. Nach der Hoffnun g soll dies so sehr der Fall sein, daß Mauro- fordatos dem Könige bereits selb Vorschläge gemacht haben soll, die dem Zerfalle zuschwankende Regierung durch eine Kabinets - Ver- änderung wieder zu kräftigen. Darf man einer desfallsigen Andeu- tung Glauben beimessen, dann wäre es immer wieder ein Coalitions - Ministerium, an welhes Maurokordatos dächte, und zwar würden \sich, der Angabe mehrerer Zeitungen und Briefe nah, in diesem Falle die Herren Kolettis, Maurokordatos und Trikupis in die wichtigeren Stellen theilen. Jndessen bedarf jede derartige Angabe noch viel zu sehr der Bestätigung, als daß vorläufig ein Ge- wicht darauf gelegt werden könnte. Erst mit der nächsten Post, die
936 Berlin-Stettiner Eisenbahn. Im Monat Mai c. sind befördert : 30,133 Personen, wofür eingenommen wurden... 26,414 Rihlr. 15 Sgr. 52,512 Ctr. 54 Pfd. Frachtgut (excl. Equipagen und Vieh), wofür eingenommen wurden ...-- 9333 » 155 » Summa 39,748 Rthlr. 2 Sgr.
Handels - und Börsen -Uachrichten.
Berlin, 8. Juni. Die Stimmung an der heutigen Börse war an- fangs sehr flau und zu den notirten Coursen feine Nehmer. — Am Schluß der Börse trat für alle Quittungsbogen entschiedenen Kauflust cin, wodurch Ulles, und namentlih Quittungsbogen, um 2% und Actien um 4 a 5% über Cours bezahlt wurden,
Stettin, 7. Juni, Bei dem noch immer mangelnden Regen haben dic Besorgnisse über unsere diesjährige Aerndte von Sommerkorn und von Roggen auf leichtem Boden noch zugenommen, während man andererseits glaubt , daß die Weizen- und Rapsfelder durch die seitherige Dürre noch nicht gelitten haben.
Wollmarkt zu Budissin, Zu dem am 28., 29. und 30. Mai d. J. dert abgehaltenen Wollmarkt waren zusammen 5963 Stein, und zwar 2785 Stein sächsische, 2097 Stein preußische und 1080 Stein böh- mische Wolle eingebracht worden, Die preußischen und böhmischen Wollen wurden vollständig abgeseßt, und von der sächsischen blieben nur 137 Stein unverkauft. Das Bedürfniß der anwesenden Käufer war bei weitem noch nicht befriedigt. Die geringeren Wollen erhielten einen Preis-Aufschlag von 1. bis 1 Rthlr., die feineren ven 1 bis 1% Rthlr, pr. Stein gegen die
rankfurt a. M., 4. Juni. 5% Mei. 11356. Bank-Actien p. ult.
2011. Bayr. Bank-Actien 716. Hope 897 Br. Stiegl. 89% Be. Int, 60. Poln, 300 Fl. 945. do. 500 Fl. —. do. 200 Fl. 33 Be.
Hamburg, G. Juni. Bank-Actieo 1675. Engl. Russ. 1137.
Londo n, 1. Juni. Cons. 3% 99K. Belg. —. Neue Aul. 237. Pas- Sive 5%. Ausg. Seh, 132, 25% Holl. 615. 5% do. 1005. Neue Port. 46. Engl. Russ. —. Bras. 802. Chili —. Columb. —. Mex. 355. Peru 27.
Paris, 3. Juni. 5% Rente fin cour. 122. 15, 3% Renie fin cour. #4. 30. 5% NeapÌì. au compt.“ 102. 40. 5% Spas. Reute —. Pass. 55.
W ien, 4. Joui. 5% Met. 1114. 4% 1005. 3% 77%. Bank- Actien 1632. Anl. de 1834 149%. de 1839 128. Nordb. 1425. Gloggu. 116. Mail. L112, Lirvorn. LBE.
—
Meteorologische Beobachtungen. Nach einmaliger Beobachtung.
1844, | Morgens | Nachmittags | Abends | | |
7, Juni. | 6 Uher. 2 Ubr. | 20 Uls
Luftdruck . .…. [336,70 Par.|336,73 Par. 337,17 " Par.| Quellwärme 7,6" R.
Luftwärme .. .|+ 13,4° R. |+ 100 B. + 154° R.| Flusswärme 16,9% E,
Thaupunkt |-+ 0° R. + 9,0? R. -+- 4,5" R. | Bodenwärme 15,9 „R.
Dunstsättigunug 44 pct. | 54 pCt. | Fodticitang 0,014 Rb. Niederschlag O.
Wind W. | W. Wüörmewechsel +21,0°
Wolkeuzug- - - | -— W. |
—— + 13,s° R. 'Togesmittel : 336,87" Par... + 16,2° R... + 7,9° R... 53 pCt. W-
62 pC Wetter heiter. | bezogen. | trüb. Î | | |
ete P R t Cr R E 7" S eb rz R e m ame T T E A L un - E S IEZ R
wir bis zum 8. Juni erhalten werden, fönnen wir vielleicht solche Mittheilungen erhalten, aus denen sich auf die Dauer des gegenwär- tigen Ministeriums mit größerer Wahrscheinlichkeit schließen läßt, Daß
Preise des vorjährigen Frühjahrmarktes,
1x Frankfurt a. M., 4. Juni. Unsere Böise zeigte auch im ver-
Königliche Schauspiele
Sonntag, 9. Juni. Der Freishüß, Oper in 3 Abth, Musik von C. M. von Weber. (Dlle. Conrad, vom Stadt-Theater zu Stet-
unter den gegenwärtigen Umständen aller Handel wieder tief darnieder | o\}enen Monat feine besondere Lebhaftigleit, da der Speculation der Jmpuls | tin: Annchen, als Gastrolle. Frau von Faßmann wird in der Partie
liegen müsse, läßt si leicht denken. TUACrKLi.
tautinovel, 21. Mai. (Journ. de Const.) Se, | Gewinn, Die Rheinschanz- Bexbacher 1} MEREARLRERE: i D Schwerin und Se. gewichen, Das Geld is fortdauernd recht flüssitg.
m 47ten d. M. an N E a Bord des französischen Paketbootes „Dante“ Konstantinopel verlas- E e L and 1908 brose, du théâtre français, par A. Duval.
muet de Saint-Malo, ou: Les grandes émotions, folie-vaudeville
Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg= Durchlaucht der Erbprinz von Lippe haben am
sen, um sst{ch über Malta nah Sicilien zu begeben.
Das Journal de Constantinople enthält in seinem Blatte vom heutigen Folgendes über die Unruhen in Albanien: „Die Nadh= rihten, welhe die Regierung über Salonichi aus Albanien erhalten 4 hat, sind ganz geeignet, die Hoffnung zu bestärken, daß die Autorität | s. schuld-Scb. 32, des Sultans auf allen Punkten dieser unruhigen Provinz bald wie=- | derhergestellt sein wird, Die Jusurgenten müssen nun die Ueberzeu- gung erlangt haben, daß fortan nicht mehr von leeren Drohungen die Rede i, sondern daß man entschlossen ist, energish gegen sie A aufzutreten, sobald sie in threr Empörung beharren ; und diese Ueber= wat A hut zeugung hat bereits trefflihe Wirkungen hervorgebracht. Am | weztpr. Pfandbr. /3%| 1003 15. Mai wurden die, etwa 5000 Mann starken, bei Uskup versam- | E melten Rebellen, nachdem sie der Aufforderung des türkischen Befehls- äo: doi 194,7:008 [00 elk 981 habers, ih zu ergeben, nicht Folge geleistet, von diesem angegriffen T P EAGTWATAN S JEB) a und mit Verlust von 250—300 Todten vollständig zerstreut. An | Pomm. do. /35/ 100% 100 B: ou 4| 104% | demselben Tage wollte sich ein anderes albanesisches Corps dem Marsche | 32 | | ' ciner Division der türkischen Armee bei Komanova widerseßen; es | Sehlesisebe do. (35 fam zum Gefechte, worin die Rebellen völlig geschlagen wurden. Die | 6014 al marco. Großherrlichen Truppen haben das Schloß von Komanova ohne Wi-
derstand besegt. Man darf mit Recht hoffen, daß die nächsten Be- richte noch entscheidendere Resultate melden werden.“
La Plata - Staaten.
_ París, 3. Juni. Die neuesten Nachrichten aus Monte=
Fr. Cour.
Fonds. Brief. | Geld. 101 | 100;
Pr. Brgl. 0b1.30,| 4 S | ibi Präm Sch.d.Seeb.| —| 887 | Kur- u. Nenwärk.| | | Schuldrverschr. [34 100% l a | 100% | — Dauz. do. io Th.|—| 48 i
Grosshb. Pos, do.) 4 103% Ostpr. Pfandbr, 35 102% | 101%
Kur- u. Neum. do. |35| 1014
99
And.Gldm.à 5 Th. Disconto,
Wechsel-Caurs.
video, vom 1. März, schildern díe Lage dort sowohl als in Buenos= | amsterdam
Ayres noch immer als sehr kläglich ; in
Folge der fortwährenden Ver- do. | 14 wickelung der polítisheu Verhältnisse lagen die Handels- Geschäfte L C E 300 Mk. | Kurz | 1504 gänzlich darnieder. Der französische Contre-Admiral Laíne war seit do.
dem 25. Februar auf der Rhede vor Montevideo angekommen, und | London
die Hoffnung, daß seine Ankunft vielleicht eine günstige Aenderung für den Handel bringen würde, schien sich niht verwirklichen zu wol- auf Niederlegung der Waffen von Seiten der französischen Legion zu bestehen.
len, Man sagte, seine Jnstructionen gingen dahin,
Paris .
M O E e anab e elt Augsburg
Breslau
Eisenbahnen.
Am 4. Juni is die badische Eisenbahn auf ihrer ganzen Strecke von Mannheim bis Kehl dem öffentlihen Verkehr übergeben worden. Man zahlt von Mannheim bis Offenburg 3 Fl. 18 Kr., | Sek. —. Pol. —. Oesterr. 110. 4% Russ. Mope 9!.
Antwerpen, 3, Juni, Zinsì. —.
und bis Kehl 6 Kr. mehr.
Bekanntmachungen.
1735] Bekanntmachung.
Der wegen Betruges unterm 10. August 1841 hin- ter Richard von Raedern erlasscne Steckbrief ist dur die Verhastung des Entwichenen erledigt.
Berlin, den 6, Juni 1844.
Königliches Kammergerichts - Jnquisitoriat,
[734] Nothwendige Subhastation. Land- und Stadtgericht zu Wittenberg,
Der dem Gastwirth Anton Tramm und dessen Che- frau Franziska, geborenen Schulze, gehörige, an der Chaussee zwischen Wittenberg und Gräfenhainichen bei Runden belegene und im Hypothekenbuche unter Nr. 30 eingetragene Gasthof zum grauen Stein, nebst den dazu gehörigen Ländereien, bestehend in
a) 2 Morgen 62 []Ruthen Wiese,
b) 8 Morzen Holzland und
c) 87 Morgen Aerland, zusammen auf
5 8577 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. abgeschäßt, soll zum Antheile des Anton Tramm
den 30, Dezember 1844, Vormitt. 11 Uhr, an Gerichtsstelle subhastirt werden.
ie Taxe und neueste Hypothekenschein können in unserem 111. Büreau eingesehen werden,
119 Nothwendiger Verkauf. Siadt ericht zu Berlin, den 30, Sat 1843, Ki v eu- Köln am Wasser Nr. 19 und Wallstraße eda „Mlegene JeUReisde Grundstü, gerichtlich ab- I H O/S Thlr. 19 Sgr., soll Schulden halber ALEN Vlsiele ubt S R s 41 Uhr, en. 6 pothekenschein sind in der egistratur ia v
20 Nothw tavigericht E endiger Verkauf.
Das in der neuen Roß - Straße Nr 7 belege
‘i belegene
Petersburg
fehlte und noh fehlt, Am ultimo standen auch fast alle Fonds niedriger, als sic Anfangs Juni notirten. Nur in den Eisenbahn - Actien zeigt sich auch hier, und leider, größere Speculation, und jeder hascht darin nach Actien sind heute aber auf 113 %
Actien. S)
Berl. Pots. Bisenb.| 5 | 166 | = | do. do. Prior.Vbl. 4 — | 103% | aus : Mgd. Lpz. Eisenb.| —| 1895 | |
— „do. do. Prior. Obl. 4| — Brl. Anb. Eisenbl.|—| 158 doe. do. Prior. Obl.) 4| 104% | Düss.EIb. Eiseub. (D — | do. do. Prior. Obl. 4| 98% | Rbein. Bizenb, |5| 8835| do. do. Prior. Obl.| 4 | 987 |
Berl. Frankf. Bisb.| 5 | 145
do.Lt.B. v. eingez.|——| 116
agd.-Halbst. B. | 4 (o\Brl. Schw. Frb. E.| 4
Friedrichs dor. | 33 31 M do. do. Prior. Ob1.| 4 | 103%
250 FIl. Kurz | 1415 250 FIl. 2 Mkt. | 1403
300 mk. | 2 Mt. | 149% I LSt. | 3 Mt. 6 225
Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . 100 Thlr. 2 LOAe gg:
Frankfurt a. M. WZ... eodor 100 FI. 2 Mit. ‘ 56 4 100 Zan 3
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Juni. Niederl. wirkl. Sch. 617. 5% Span. 21. 3% do. 35%. Pass. —. Ausg. —. Ziusl. 7, Preuss. Pr.
B-60 r s éi
Pr. Cour. Pr. Co en 1 acte.
Brief. | Geld. | Gem,
|
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.
Brief. | Geld.
Gährich.
e
L \=
M 10% 2 Mt. | 1045 2 Mi. 102% 2 Mi. 995
100
[&I111S5 S SS||
o
Mt. von Rossini,
i] S -
i
Woch. | 1077 10
5% do. 1004
Neue Anl. 213.
der Agathe wieder austreten.) j
Jn Charlottenburg: Der Roman, Lustspiel in 1 Aft, Hierauf: Der Steckbrief, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix.
Montag, 10, Juni. Jm Konzertsaale: 1) Quand l’amour s’en va, vaudeville en 1 acte. 2) La première représentation de la reprise de: Les projets de mariage, comédie en 1 acte et en
3): La reprisC de: Le
Im Schauspielhause: Mit Allerhöchster Genehmigung: Abschieds- | Benesiz und leßtes Auftreten der Dlle. Grünbaum, 1) Scenen Die Vertrauten, (Herr J. Bercht, Herzogl. braunschweigischer Hof-Schauspieler : Herr von Saar.) Scenen aus: Don Juan. HBo- lero de Cadix. Scene aus: Der Dorfbarbier. (Herr Bercht : Adam.) 2) Scenen aus: c Tochter Pharaonis. (Herr Bercht : Runx.) 3) Versuche. Billets zum i zu à 1 Rthlr. 10 Sgr. u. st. w. sind in der Wohnung der Dlle, Grünbaum, Kronenstraße Nr. 31, drei Treppen ho, täglich (den Sonntag ausgenommen) von früh 9 Uhr bis Mittags 2 Uhr, \o wie am Tage der Aufführung Abends an der Kase zu haben. Die geehrten Abonnenten werden höflichst ersucht, bis Sonn- Vb.-Sebles, isb.| 4 | 1205 | 1192 abend Mittag 12 Uhr sich wegen Beibehaltung 1hrer Plôße zu er- | flären, nah welcher Zeit anderweitig darüber verfügt wird. A B.-St.B.Lt. A u.B\—| 126 Dienstag, 14. Juni, Die Schleichhändler. Hierauf, zum ersten- 120 | male wiederholt: Der verliebte Dorfschneider, Dvertissement in 1 Akt, 031 | arrangirt und in Scene geseßt vom Königl. Solotänzer Tony Stull- - müller. Musik arrangirt und komponirt vom Königl. Kammer-Musikus
Der Maurer. Pas de deux. Scenen aus: Die
Balkon und zu einer Loge des ersten Ranges
Königsstädtisches Theater.
Sonntag, 9. Juni. Das bemooste Haupt, oder: Der lange Fsrael, Original=-Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix, (Herr Hegel, vom Hof-Theater zu Detmold : Alsdorf, als Gastrolle.)
Montag, 10. Juni, Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely, Jn den Zwischenakten werden folgende Ouvertüren ausgeführt werden : 1) Aus der Schweizer= familie, von Weigl, 2) Aus der weißen Dame, von Boieldieu. 3) Aus Figaro's Hochzeit, von Mozart. 4) Aus der diebischen Elster,
Dienstag, 11. Juni, Besser früher wie später. Hierauf: Jch irre mich nie! oder: Der Räuberhauptmann.
P PE L S A vere —
Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W, Zinkeisen,
Gedruckt in dex Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.
Grundstück der Kaufmann Gleichshen Erben , gericht- lih abgeschäßt zu 21,353 Thlr, 15 Sgr., soll Thei- lungs halber
am 20. August 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen,
Die unbekannten Realprätendenten werden unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen.
[601 b] Verein für Pferdezucht und Pferdedressur,
Durch neu hinzugekommene Konkurrenzen veranlaßt, werden die diesjährigen Rennen 2c. wie folgt statisinden :
Den 19. Juni: Handicap um 1009 Thlr. z Unions- Rennen; Bahn m Hindere sens Vorzeigen der Land- wehr-Pferde ; Ziehen am Flaschenzug.
R dae Staatspreis von 4000 Thlr. ; Nennen Nr. CXXXV1I1. (2jähr. Pf.)z Prämie von 250 Thlr. v. Hertfeld's Terrinez Wettpflügen, — Nachmittags : Jagdrennen, die Prämien zum Jagdrennen sind erhöht, und zwar 1stes Pferd 300 Thlr, Cour, 2tes 120 Thlr, Ztes 80 Thlr.
Den 2lsten: Kaufpreis von 1000 Thlr, ; Rennen Nr. CXXV1II. (3- u. 4jähr. Pf.); Rennen Nr, CXXV1I. (2jähr. Pf.) Rennen nach folgender neuen Proposition dés Hrn. Lieut. F. v. Rauch; Pferde im Besiy von Of- fizieren der preuß. Armee, die in diesem Jahre noch auf keiner öffentlichen Bahn, von Jokeys geritten, erschie- nen sind, 150 Pfd. Gew., Reiter : Offizicre , * Meile, 2 Ld'or. Einsaß, P. Þ. Unterzeichnen bis 20. Juni, nen- nen am Pfosten. Vereins - Prämie hierzu 100 Thlr. Gold (bis jeyt 6 Unterschr.), — Wettfahren auf der Chaussee.
Den 22sten: Staatspreis von 500 Thlr, z Kaufpreis von 500 Thlr.z die sub 13, 14. 16, 17. S. 25 u, 26 des Jahresberichts bezeichneten Konkurrenzenz darauf Wetifsahren auf der Rennbahn.
Der Verkauf der Billets zur Tribüne beginnt unter den bekannten Bedingungen (1 Billet für alle 4 Tage
| E lr.) Montag, den 10. Juni, im gier 1, Dorotheen-Str, 11, welches von da ab täglich
All g ¿meinde Anz
eiger.
von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends geöffnet ist, Die Mitglieder des Vereins können ihre Billets eben da in Empfang nehmen oder gegen Vorzeigung der Quit- tung über den bezahlten Beitrag abholen lassen. Die- jenigen Herren, welche dem Verein beizutreten wünschen, werden ersucht, sich gleichfalls dahin zu wenden, so wie auch die rüständigen Beiträge dort angenommen wer- den, wobei wiederholt bemerkt wird, daß nur diejenigen Mitglieder an der Verloosung der gedachten Pferde Theil nehmen, deren Beiträge eingegangen sind. Berlin, den 7, Juni 1844. v, Below. Falckmaunn, v. Willisen,
[600 b] S 4. . Ur è Berlin-Stettiner Eisenbahn, I Da unserer Aufforde- I R rung vom Aten v, Mis, ungeachtet derQuittungs- Bogen No. 994. auf die Zeichnung von 300 Thlr, zu den nah dem Be- 9 schlusse der vorjährigen General - Versammlung zu creirenden 1,500,000 s Thlr, Actien Liu. A. bei unserer Haupt - Kasse nicht eingegangen is , #0 haben wir denselben auf Grund der Bestimmungen des §. 13, unseres Statuts annullirt, was wir hierdurch zur all- gemeinen Kenntniß bringen.
Stettin, den 3. Juni 1844. | Das Direktorium.
Witte. Kutscher. Ebeling. 725 Literarische Anzeigen.
Jn meinem Verlage erscheint und ist in allen Buch- handlungen zu erhalten, in Berlin bei E. 9), Schroeder, Linden 23, Jagorsches Haus ;
Feld-, Wald- und Haus-
mährchen. Von Adele Shopenhauer, Gr. 12, Geh, 24 Sgr. Leipzig, im März 1844, F. A, Brockhaus,
Circa 1700 Bde. Leih-Biblio- O S Diet,
trefflih gehalien, wenig gebraucht , planirt in dunkel=- farbigen nicht s{hmubßenden Halbsranz- und Halblein- wand-Bänden , solid gebunden, durchaus mit Goldtitel auf dem Rücken, sollen im Ganzen zu_ dem billigen Durchschnittspreise von 6 gGr. oder 75 Sgr. pr, Band vcrkaguft werden, Die Sammlung enthält eine empfeh- lungswerthe Auswahl der besseren deutschen, englischen und französischen belletristishen Erscheinungen neuerer Zeit in gaten Uebersegungen und deutschen Original- Ausgaben, und dürfte sür Jemand, der eine Leih-Bi- bliothek zu gründen beabsichtigt, einen höchst brauch- baren und soliden Anfang abgeben, Der Katalog diéser Bibliothek kaun durch den Unterzeichneten bezo- gen werden.
Auch liegt bei demselben ein dergl. Katalog über 1500 Bde., à Band 4 gGr. oder 5 Sgr., vor über eine Sammlung von Leih-Bibliotheks-Büchern, die sich für eine kleinere Stadt eignen.
T, M. C. Armbruster, Universitäts - Antiquar in Leipzig.
[602 b]
Meine Wohnung is jeyt in der Rosenthaler- Straße Nr. 66, Bel -Etagez zur Nachricht meiner werthen Patienten, Herrmann,
eleftrisirender Arzt.
1 T
Das Abonnement beträgt : 2 Rthlr. für % Jahr. 4 Kthlr. - 5 Jahr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
A LLACEM E t
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nchmen Sestellung auf dieses Slatt an, sür Berlin
Allg. Preuss.
.4& 160.
Amtlicher Theil.
Finland. Berlin. Tumultuarische Auftritte unter den Fabrif-Arbeitern in Schlesien. — Provinz Preußen. Gustav-Adolph-Verein zu Pr. Hol- land. — Grundsteinlegung der Kirche zu Pubig. — Rhein-Provinz, Reise der verwittweten Königin von England. — Séfrengere Feier des Sonntags zu Koblenz und Uferbauten daselbs, — Schreiben aus Posen. (Wollmarkt.) }
Deutsche Bundesstaaten. K ónigreich Bavern. Die Münchener Sammlung von Aiterthümern. — Die landwirthschaftliche Centralschule zu Schleißheim. — Königreih Hannover. Abreise des Ministers von Scheele von Hannover. — Königreih Württemberg. Rüc- fehr der Königin nah Stuttgart. — Die heilbronner Handels Kammer. — Großherzogthum Hessen. Theilnahme des Volks an einem bevor- stehenden patriotischen Feste, — Die Advokaten-Versammlung zu Mainz. — Freie Stadt Hamburg. See- Verkehr, — Schreiben aus Luxem-
t ur g. (Landstände z Dombau - Verein.)
Freie Stadt Krakau. Versammlung der Repräsentanten - Kammer,
Fraukreich. Deputirten-Kammer, Post und Eisenbahnen. — Paris. Büreau - Gutachten über die Wieder Erwählung “ Charles Lasfitte’s. — Antrag auf kanonische Emancipation des niederen Klerus. — Briefe aus Paris. (Kammer-Arbeiten: Supplementar - Kredite. — Die Postmeister und die Eisenbahnen; Verleihung brasilianischer Orden an die Prinzen ; beabsichtigtes Fest in Versailles.) :
Großbritanien und Jrland, Unterhaus, Die Resolutionen über die Herabseßung der Zucker - Zölle angenommen. — London, Abreise der Königin Wittwe nah dem Kontinent, — Ankunft des Kronprinzen von Dänemark in Schottland. — Hof - Nachrichten, — Die Stimmung des Volkes in Jrland. — Sir Henry Hardinge. — Schreiben aus London. (Die Bewegung des irländischen Volkes în Folge der Ver- urtheilung O'Connell's; Zucker-Zölle.)
Belgien. Brüssel. Hof-Nachricht. — Ankunft des geistlichen Direktors der Kolonie Santo Thomas. — Bildung eines Handels- und Jndustrie- Conseils aus Mitgliedern der Nevpräsentanten-Kamner. — Kommiisions- Vorschlag zu Gunsten der belgischen Jundustrie. — Vermischtes,
Schweiz. Sitten, Die eidgenössischen Kommissarien verlangen die Ver- tagung des Kriegsgerichts, — Abzug der oberwalliser Landwehr. — Ge- neral von Kalbermatten zum Staatsrath und Chef des Militair - Depar- tements erwählt.
Spauiem. Schreiben aus Paris. (Die Königin in Barcelona.)
Eisenbahnen. Paris. Das Haus Laffitte tritt von der Gesammt-Ueber- nahme der Eisenbahnen zurück, — Schreiben aus Paris, (Neues Loko- motiven-System.)
H und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- ericht.
Die Perle auf Lindahaide, — Verein für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens. — Neapel. Dr. Schnars über Samnium, — Rom, Neuaufgefundene Handschrift des Pentateuch.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Kaiserlich österreichischen wirklichen Kämmerer und Podestà von Verona, Edlen von Orti-Manara, den Rothen Adler- Orden dritter Klasse, dem Land- und Stadtgerichts-Rath von Vindcke zu Ubbecke, dem Ober-Prediger Weber zu Barby und dem Kreis= Physikus Dr. Strauch zu Landshuth den Rothen Adler - Orden vierter Klasse, so wie dem Land- und Stadtgerichts=Boten Lindner zu Lobsens, das Allgemeine Ehrenzeichen ;
Dem Ober-Landesgerichts-Kalkulator Leidholbt zu Naumburg, dem Land - und Stadtgerichts-Salarien- und Deposital-Kassen-Ren- danten Jeremias zu Halle a. d. S, und dem Land - und Stadk- gerichts - Deposital - Kassen - Rendanten Holzhausen zu Erfurt den Amts =Charakter als Rehnungs-Räthe, desgleichen den 5
Justiz = Kom=
9 f s C U Î C Q Î H N die Expedition der j Zeiklung: Friedrichsstrasse Ur. 72. S
Berlin, Montag den 10e Juni
missarien und Notarien Günther zu Sangerhausen, Friedrich zu
Zahna und Senff zu Zeib, so wie dem Patrimonial - Landrichter Eichapfel zu Weißenfels und dem Patrimonial- Richter August |
Wilhelm Schulze zu Delibsh, den Amts -Charakter als Justiz- Räthe; und
Dem in den Ruhestand verseßten Laud- und Stadt-Richter Con s -
bruch zu Petershagen den Charakter als Justiz-Rath zu verleihen. Potsdam, den 8. Junî.
Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Frie- drich der Niederlande sind aus dem Haag hier eingetroffen und im Königl, Schlosse Sanssouci abgestiegen. i _— An die Stelle des abgegangenen Justiz-Kommissarius W endland ist der Justiz -= Kommissarius und Notarius Valentin zu Köslin in gleicher Eigenschaft an das Kammiergeriht versebt ; und
Der bisherige Kammergerichts - Assessor Eckardt zum Justiz= Kommissarius bei dem Ober-Landesgerichte in Köslin und zugleich zum
D
Notar in dem Departement desselben bestellt worden.
Den ma Ul 0s
Das korrespondirende Publikum wird in Bezug auf die Versen= dung von Päckereien nah Rußland darauf aufmerksam gemacht, daß bei der häufigen Aenderung der Vorschristen in Bezug “auf die Er- laubniß, Gegenstände aus dem Auslande in Rußland einzuführen, je- der Absender vor der Absendung zuverlässige Erkundigung darü- ber einziehen muß, ob die nah Rußland zu versendenden Gegenstände dort eingeführt werden dürfen, oder nicht. : Die aus der Nichtbeachtung dieser Vorsicht entspringenden nach- theiligen Folgen haben die Absender ih selbst beizumessen. Es kaun daher -auh die Rückerstattung oder Ermäßigung des Porto's für die vergeblihe Hin- und Zurücssendung der zur Post gegebenen Gegen- stände bis zur russishen Gränze in dem Falle nicht erfolgen, wenn A jenen Gegenständen der Eingang in Rußland versagt werden ollte.
Berlin, den 31, Mai 1844.
General-Post-Amt, _ Abgereist: Der Kaiserl. -xussishe Wirkliche Geheime Rath und
Mitglied des Reichsraths, Graf von Pahlen, nach Dresden.
Wchtamtliher Theil. Inland.
__ Verlín, 9. Juni, Se. Majestät der König haben Allergnä- digst geruht, dem Hauptmann von Seelhorst des 31sten Jufante- rie-Regiments die Anlegung des von Sr. Königl. Hoheit dem Groß-= herzog von Sachsen - Weimar ihm verliehenen Ritterkreuzes des Or- dens vom weißen Falken zu gestatten,
Berlin, 9. Juni, Aus Schlesien eingetroffene Berichte melden, daß am ten d, M. ein Tumult der Baumwollenweberei - Arbeiter in den Dörfern Peterswaldau und Langenbielau stattgefunden hat, bei welchem mehrere Fabrikgebäude demolirt worden sind. Es wurde \o=- fort Militair aus Shweidniß requirirt, welches, nahdem jede gütliche Aufforderung zur Ruhe vergeblih gewesen war, von seinen Waffen Gebrau machen mußte, in Folge dessen mehrere Tumultuanten todt auf dem Plate blieben. Nach den getroffenen energishen Maßregeln
1844.
durfte man beim Abgang der Berichte erwarten, daß fernere Exzesse nicht vorkommen würden, G
Provinz Preußen. Zu Preußisch - Holland ist am 28. Mai eine zahlreiche Versammlung zusammengetreten und hat sich als Zweig-Verein der Gustav-Adolph-Stiftung mit Anschluß an den Haupt-Verein zu Königsberg und somit auch an den Central-Vereín zu Leipzig konstituirt. Zu Pubig in Westpreußen erfolgte am 20, Mai die feierliche Grundsteinlegung zu der neuen, nah der Zeih- nung des verst. Landesbau-Direktors Schinkel in massiven Formen zu erbauenden evangelishen Kirhe. Binnen zwei Jahren soll der Bau vollendet sein.
Nhein- Provinz. Jhre Majestät die verwittwete Königin von England is am 5. Juni zu Aachen eingetroffen und sogleich über Köln weitergereist, — Zu Koblenz haben sich bereits über hundert Geschäftsbesißer vereinigt, während der Kirchenstunden an Sonn - und Festtagen ihre Verkaufslokale zu {ließen. Am Frohn=- leihnamsfeste wird mit der Ausführung dieses Beschlusses der Anfang gemaht. — Ein Privatschreiben aus Koblenz in der Frankfurter Ober-Post-Amts=Zeitung vom 7. Juni besagt: „Am Rhein= ufer wird jeßt das Werft bis in das sogenannte deutsche Eck, wo die Mosel einmündet, fortgeseßt. Das Gouvernement läßt mit einer Li=- beralität, welhe die danfbarste Anerkennung verdient, den Bau dieses Werftes ausführen. Da nun im künftigen Jahre auch der hiesige Handelsstand von dem deutshen Ecke die Mosel entlang bis zum Schwanenthore ein Werft errichten läßt, so ist alsdann Koblenz, 'so weit es von beiden Strömen bespült wird, mit einem {hönen Quai umgeben, was den Anblick dieser Stadt nicht wenig heben wird und für Handel und Schifffahrt von erheblihem Nußen ist.“
„*, WVosfenu, 5. Juni. Vorgestern hat der hiesige Wollmarkt fakftisch begonnen, wiewohl der 7te der Termin seines Anfanges war. Die eingegangenen Wollposten werden sofort weggekaust, und da es fein eigentlihes Lager geben wird, werden wir nur durch die Stadt- waage über die Quantität der zum Verkauf gebrachten Wollen Aus= kunft erhalten können. Zu einem eigentlichen Markte kömmt es nicht. Ausländer haben sich in sehr geringer Zahl eingefunden, Engländer bis jeßt noch gar nicht, jedoch \cheinen Jnländer für auswärtige Häuser bedeutende Einkäufe zu machen. Die zum Markt gebrachten Wollen gehören größtentheils zu den Mittelsorten , die Preise stehen etwa um 12 Rthlr. höher, als im vorigen Jahre. Aus Polen ist wenig eingegangen, nur die Produzenten des Großherzogthums haben den Markt fast insgesammt besucht; was später noch aus Polen eingeht, wird zur gröberen Sorte gehören.
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Am 3. Juni wurde zu München die eben so reiche als interessante Sammlung, die unter der Benen- nung „Vereinigte Sammlung“ in dem ehemaligen Gallerie-Gebäude am Hofgarten in sieben Sälen aufgestellt is, dem Publikum zur Be= s\hauung geöffnet. Der erste Saal enthält, was in Salzburg von römischen Alterthümern ausgegraben ward; der zweite: ägyptische, griechische, hetrurishe und römische Alterthümer ; der dritte : eine sehr reihe Sammlung von chinesishen Gegenständenz der vierte: eine überaus reihhaltige Sammlung indisher Gegenstände mythologischen Jnhalts in Bronze, Marmor und Holz, dabei auch Hausgeräth und
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Die Perle auf Lindahaide.
Unter diesem Titel hat Friedrich Förster einen Romanzen - Cyklus gedichtet, den Fr, Curschmann und Karl Eckert mit Begleitung des Pianoforte lomponirten, Beides, Geèzicht und Musik, sind zuerst bei Ge- legenheit eines Festes am Hofe Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Streliy, welches auch die preußischen Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften durch Jhre Anwesenheit verherrlichten, als ein zusammenhän- gendes Ganze von abiwecselnden Stimmen mit großem Erfolg vorgetragen worden, und dienten damals lebenden Bildern zur Folie und zum Schmuck, Da, wie uns bekannt geworden, in den geselligen Kreisen Berlins ein Glei- es unter gleiher Theilnahme der Anwesenden geschehen is, so läßt sich mit Bestimmtheit erwarten, daß diese Romanzen auch in öffentlichen Kon- zerten mit Beifall aufgenommen werden möchten. Sie sind so eben im Verlag der Schlesingerschen Buchhandlung ( als 28stes Werk von Cursch- mann und als 16tes von Eckert) erschienen, Eine werthvolle Zugabe bilden die (durch das Königl. lithographishe Justitut zu Berlin im Metall dru korrekt ausgeführten) Zeichnungen von Stürmer; mit Phantasie entworfen und malerisch gruppirt, werden sie dem Auge zur Vermittelung des Gedichts und der Musik dienen, und erheben diese Ausgabe zu der elegantesten, die uns in neuerer Zeit vorgelegt worden,
Die Lieder - Compositionen unseres frühvollendeten , mit einem reichen und s{hönen Talent begabt gewesenen Fr. Cu r\hmann haben si einer überaus günstigen Aufnahme durh ganz Deutschland und selbst einer Ber- breitung über die Gränzen des Vaterlandes hinaus zu erfreuen gehabt, Welchem deutschen Sänger wären seine Licder „„Dor kleine Hans‘, „Bäch- lein laß dein Rauschen “, „Jch schnitt? es gern in jede Rinde ein“ (in dessen Vortrag besonders Mautius ercellirt ), das „Wiegenlied“', „der Wald“, „der Blumengruß““ u. st. w. unbekannt geblieven?# Und diesen Vorzug vor vielen Komponisten der Gegenwart verdankt er, nächst seinem Genius, der Gewissenhastigkeit bei der Auswahl dessen, was er dem Pu- blifum übergab.
Sein leßtes Werk war die genannte Neihe von Romanzen, welche er im Verein mit seinem jungen talentvollen Freunde, Karl Eckert, der jeßt als Königlicher Pensionair in Jtalièn verweilt, für gesellschaftlihe Kreise komponirte. Er wählte aus jenem Kranze die Ballade „Der König und seine Ritter“ für eine Baßstimme, die Romanze „Huldhilda““ für Tenor, und die Romanze „Der Ritterdank“ für Sopran. Eckert komponirte die Romanze „Des Königs Traum“, „O Sanktissima“ und „Die Erfüllung“ für eine Sopranstimme, und „Die Eberjagd““ für die Baßstimme, Wenn Curshmann sein Talent früherhin mehr dem eigentlichen Liede zuwendete, so sehen wir ihn hier in das höhere Reich der Romanze eintreten; und wie er in der vollsten Lebenskraft von uns schied, so finden wir auch in
diesen seinen leßten Compositionen niht etwa den ermatteten Hauch eines Schwanengesangs, sondern die volltönenden Klänge des Troubadours,
_ Auch Ekert leistet Trefflihes, das Charafkteristishe und Melodiöse ver- bindet sih bei ihm zum efffeftvollsten Ganzen, das lyrishe Element tritt in eigenthümlicher Erfindung besonders wirksam hervor, und wird seinen So- prangesang „O Sanfktissima“ auch gewiß zum Lieblinge des Konzert- Publikums erheben. : Us
Verein für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens.
Bei beiden Abtheilungen des in ungestörter Wirksamkeit fort- schreitenden „, Vereins für Geschihte und Alterthumstunde Westpha- lens ‘“’ haben neuerdings Versammlungen stattgefunden, bei der münfstershen am 24,, bei der paderborner am 30, Mai, Beiden Versammlungen, denen der Kurator des Vereins, Ober-Präsident von Vincke, persönli beiwohnte, wurde ein Schreiben des Königl. Konservators der Kunstdenkmale im preußischen Staate, Herin Bauraths von Quast, mitgetheilt, worin dersclbe die Mitwirkung des Vereins, behufs einer näheren Kenntniß der in dem Bereich seiner Wirksamkeit befindlichen Deukmale der Vorzeit, sofern sie in Bau- und Bildwerken bestchen, einen historischen oder Kunst- werth haben, und noch gut erhalten sind, oder sich in einem mehr oder weniger zerstörten Zustande befinden, in Anspruch nimmt; er wünscht zu- nächst Nachrichten über drohende Zerstörung oder nachtheilige Veränderung irgend eines Kunstdenkmales mit Vorschlägen zur Verhinderung derselben, und besonders die Vermittelung des Vereins hinsichtlich der Erhal- tung solher Kunstwerke, welche sich im Privatbesihß befinden, Der Direltor der Münsterschen Abthcilung, Archivar Erhard , der in dieser Ein- ladung eine willkommene Veranlassung zu einer eben so wichtigen als eh- renhaften Wirksamkeit sür den Verein erkannte, hatte schon früher eine vorbereitende Berathung der die Section für Kunst und Alterthum reprä- sentirenden Mitglieder veranstaltet, und berichtete über deren Vorschläge zu einer möglichst gründlichen und umfassenden Erledigung der wichtigen Auf- gabe, Dieselben fanden allgemeine Billigung, und zugleich wurden geeig- nete Mittheilungen an die historische Section der westphälishen Gesellschaft für vaterländische Kultur zu Minden, mit Einladung zu einer gleichmä- ßigen Thätigkeit in ihrem näheren Bereiche, beschlossen.
Neapel , 17, Mai. (A. Z.) Der hier ansässige deutsche Arzt Dr. Schnars wird _in kurzem eine ausführliche historish-geographisch-archäologische Arbeit über Samnium herausgeben. Dr. Schnars bereiste das samnitische Gebiet seit zwei Jahren nah allen Richtungen, und entdeckte im Matese-
Gebirg, dem Sih der Pentri, höchst interessante Trümmer und Spuren aus
uralter Pelaszerzeit, z, B, bei Jsernia und Sepino (in den Trümmern Alt- Jlia's) Phallusbilder, Juschristen 2c. das Vorkommen so vieler griechischen Namen hoch oben im Gebirg: Lete, Letino, Eribano, Sepino, Matese, und am Fuß derselben Bergkette : Allife, Ballife, Telese 2c. leitet er nicht von sabelli- schen, samnischen, sondern von pelasgischen Cinwanderungen her, welche den heimishen Kultus aus Nordgriechenland herüberbrachten, und in mannich- fachen Anspielungen auf das griechische Vaterland in Jtalien fortpflanzten. Die Geschichte meldet uns keine Gründung von Kolonicen im inneren Ge- birgslande von Seiten der volkreichen griechishen Küstenstädte, und somit gewinnt die Ansicht des Herrn Dr. Schnars mehr Gewicht, Bei den Städ- ten Telese, Bojano, Sepino weist er außer den am Fuß der Berge gele- genen samunitischen und römischen Trümmern noch viel ältere, auf den S Berge gelegene, höchst wahrscheinlich pelasgische Trüm- mer nach,
Nom, 23. Mai. (A, Z.) Die Propaganda, deren Bibliothek be- fanntli, in Folge threr Verbindungen in allen Theilen des Erdballs, reich an Manuskripten in den verschiedensten Sprachen is, erhielt vor kurzem ein sehr werthvolles Geschenk aus Jerusalem. Einer ihrer früheren Zöglinge, von Geburt ein Chaldäer, welcher sich auf der Rückreise in das Vaterland daselbst aufhielt, durchsorschte das Junere der sogenannten Absalonshöhle, und indem er mit seinem Stock von den Wänden der Grotte Steinchen abstieß, um dieselben zu untersuchen, gab plößlich an einer Stelle das Erdreich nach, eine Mauer stürzte ein, und er besand sich vor einem bis jet unbekannten Gange. Nach einigem Umhertappen in dem dunkeln Raum stieß er auf eine. Nolle aus dickem Leder oder wohl Pergament, und bei genauer Besichtigung er- gab es si, daß dieselbe in hebräisczer Zunge geschrieben sei und Stellen aus dem Pentateuch enthalte, ja es fand sih bald, daß es eine, wie es schien, vollständige Handschrift desselben sei. Der englische Konsul in Jeru- salem, den Werth des Fundes kennend, und wohl vom Bischof dazu be- wogen , bot eine namhafte Summe für das Manusfriptz allein der getreue Zögling zog vor, es dem Kellegium zu überschicken, dem er seine Bildung verdankte, und so is dasselbe glücklich hier angekommen. Die Professoren der Propaganda sind mit der Prüfung des Kodex beschäftigt; es wird viel auf die Bestimmung seines Alters ankommen, welches, wenn hoch hinaufzusetzei, ihm vielleicht eine große Bedeutung für die Kritik des alten Testaments ver- leihen könnte. Jedenfalls wäre schr zu wünschen, daß es dem Vorstand
des Kollegiums gefiele, bald etwas E über die Handschrift bekannt
zu machen ; leider aber is man hier zu Lande mit dergleichen
tt oder gar Publicationen mehr als zurühaltend. s
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C Bi E S Rat O O R R E B E ic ag: eian
Barg