1844 / 163 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ige von Sachsen, von Windsor-Schloß nah dem Buckingham- n e zurü erd Ein lauter Volks - Jubel begrüßte die hohen Herrschaften ei der Einfahrt in das Portal des Schlosses. Se. Majestät der Kaiser wird in Begleitung des Königs von Sachsen heute noch die Mitglieder des United-Service-Club mit einem Besuch beehren und alsdann den Themse - Tunnel in Augenschein nehmen. Morgen wird der ganze Hof die italienishe Oper besuchen, wo auf ausdrücklihen Wunsch des Kaisers „der Barbier von Sevilla “’ und das Ballet „Undine“ aufgeführt werden wird. Jm Laufe des Tages wird Se. Majestät der Kaiser einem ihm zu Ehren veranstalteten Feste beim Herzoge von Devonshire in Chadwick beiwohnen. Der vorgestrige Tag wurde in Windsor, wie {on erwähnt, durch eine glänzende Parade gefeiert, welher ein großes Bankett in der Waterloo- Gallerie des Schlosses folgte. Während desselben wurden von der anwesenden Militair-Musik auf den Wunsch des Kaisers die Regiments= Märsche der am Morgen zugegen gewesenen Regimenter und am Schlusse der Tafel abermals auf Begehren des Kaisers die National- Hymne Rule Britannia gespielt. Gestern besuchten die hohen Herr- schaften zum zweitenmal die Rennen von Ascot, wo ein unbeschreiblicher Volksjubel die Ankunft und Abfahrt derselben begrüßte. Am Morgen hatte Se. Majestät der Kaiser in Begleitung des Prinzen Albrecht die St. George-Kapelle und die Königlichen Marställe in Augenschein genommenz in der ersteren fesselte die Aufmerksamkeit des Kaisers besonders das Chor, wo über seinem eigenen Site, welchen derselbe als Ritter des Hosenband-Ordens einnimmt, das Kaiserliche Wappen und Banner sih befindet. Se. Majestät wird am 10ten Morgens London verlassen und sich an Bord des in Bereitschaft geseßten „Black Eagle‘/ in Woolwich nach dem Kontinent einschiffen. Man is jebt damit beschäftigt, auf dem Verdecke dieses Dampfschiffes ein besonde- res Zimmer für den Kaiser einzurichten, wie es auch auf dem hollän= Dorf N „Cyclops““ sih fand, welhes Se. Majestät hier- ersührte.

Der Kronprinz von Dänemark hat nah Besichtigung der Merk- würdigkeiten Edinburghs am Aten die Hauptstadt Schottlands ver= lassen, und wollte nah Perth, durch die Hochlande über Blair Atholl und Taymouth nah Glasgow und von hier über den faledonischen Kanal nah Juvoerneß sich begeben, Jn Kromarty wird der Prinz sih nah Faröern einschiffen, wohin ihn geologische Studien rufen.

Ueber die Ursache des Besuches Sr. Majestät des Kaisers von Rußland enthält der Standard in seinem gestrigen Blatte eine kurze Notiz, welche troß des zuversihtlichen Tones des ministeriellen Organs Jeden, der die Data genauer erwägt, durchaus unwahrschein- lih erscheinen muß. Der Standard sagt: „Wir sind in den Stand gesebt, zu erklären, daß der Besuch Sr. Majestät des Kaiser s von Rußland unmittelbar durch die Publizität veranlaßt worden ist, welche man der Note Sr. Königl, Hoheit des Prinzen von Joinville gegeben hat.“ Die Mor- ning Chronicle, welche hervorhebt, daß der Kaiser zu keiner an- deren Zeit der Königin von England seinen lange hon beabsichtigten Besuch habe machen können, als eben jeßt, indem die nahe Nieder= kunft Jhrer Majestät und die spätere Anwesenheit des Königs der Franzosen in London denselben als nicht gut thunlich erscheinen ließen, weist die Behauptung des Standard auch noch aus anderen inne= ren Gründen als aus der Luft gegriffen zurück. „Wir möchten“,

sagt das Whigblatt, „die That ahe sehr in Zweifel zie= hen, daß irgend eine Bewegung des Czaaren von Rußland durch irgend eine Handlung des mehr noch dem Geiste, als den Jahren nah knabenhaften Prinzen von Joinville veranlaßt werden Fönne. Die russishe Regierung, wenn wir sie nah ihren Handlun= gen beurtheilen, is zum wenigsten ernst, streng und das Thatsächliche

„* der Dinge ins Auge fassend, und wir können ihr wirklih niht etwas “so Lächerliches zutrauen, als es der Fall sein würde, wenn wir an=

nähmen, der große Machthaber des östlichen Europas habe s{ch über

2! die ganze Breite des Kontinents dur eine bewegende Kraft treiben

# lassen L des Korsaren-Dilettanten (amateur corsair) der Zuilericen.“

Pfennigs - Pamphlet

die niht bedeutender wäre, als das zwei Diese

X übertrieben gehässige Sprache der Morning Chronicle kannnicht auf=

446 ues

2 Ls

if allen, nahdem wir schon früher die Tendenz dieses Blattes bei Beurthei= e ung der Note des Prinzen von Joinville gezeigt haben. *# auch der Unstand,

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* 46. Mai zueëst von dem Journal la Presse erwähnt und am 21sten

i Für die Unhaltbarkeit der Nachricht des Standard \priht übrigens daß die Schrift des Prinzen von Joinville am

en: also an einem Tage, da die Schrift uam ghs {on in St. etersburg bekannt sein konnte, die Abreise Sr. ajestät des Kai=

Ffers erfolgt ist,

Das Unterhaus beschäftigte sich gestern mit einer Bill, welche für das Ausland nur insofern bemerkenswerth i, als die bekannte Spaltung der ministeriellen Partei zwischen den Ultra-Tories und den gemäßigten Tories wieder einmal recht deutlih hervortrat. Es han- delte sih um die sogenannte Dissenter-Kapellen-Bill, welche die Sicher-

ellung der Dotationen dissentirender Gemeinen zum Zweck hat. Es oll nämlih fortan unter gewissen Bedingungen jeder dissentirenden Gemeine der Besiß - Anspruch auf eine Dotation , welche sie zwanzig Jahre s unbestreitbar, und der Rechtsanspruch der etwa später aus dieser Gemeine sich bildenden Sekten auf jene Güter ungültig sein. die Veranlassung zu der Bill gab, wie {hon früher näher gezeigt worden ist, ein Prozeß einer Presbyterianer- und Unitarier-Gemeine über das Legat einer gewissen Lady Hemlet von 3000 Pfd. Die Ultra - Tories erflärten sich entschieden gegen die von den Ministern eingebrahte Maßregel als gegen einen Eingriff in die Rechte der herrschenden Kirhez endlih aber wurde die Bill, von der eigentlich ministeriellen Partei und der Opposition unterstüßt, mit 117 gegen 307 Stimmen zur | api Verlesung gelassen. Darauf wurde auch die neue Zudckerzoll-Bill zum zweitenmale verlesen.

Die- Verhandlungen des Oberhauses waren gestern unbedeutend.

(B. H.) Die Parlaments - Verhandlungen am heutigen Tage waren nicht von allgemeinerem Interesse. Das Oberhaus hielt eine nur ganz kurze Sißung, im Unterhause wurde nah einiger Diskusston mit 116 gegen 50 Stimmen beschlossen, die Scotland Parishes Bill, eine Bill, welhe einige Reformen im Junern der \chottishen Kirche bezwedt, an das General-Comité gelangen zu lassen, in welcher dann die einzelnen Klauseln berathen wurden. Der König von Sachsen wohnte der Sipung des Unterhauses bei, zu ‘welchem Zweck ihm der Serjeant-at-Arms des Hauses seinen Siß eingeräumt hatte; die De- batte wurde aus Rücksicht auf ihn in die Länge gezogen, und die von mehreren Seiten ziemlich lebhaft verlangte Abstimmung verschoben, da er dem Reglement gemäß, während derselben glei allen Nicht= mitgliedern das Haus bätte verlassen müssen. Der König, der sich

einige Zeit mit Sir Robert Peel unterhielt, hatte vorher au der

kurzen Sihung des Oberhauses bei t. kind O'Counell's A velletiona» Geseh if

: elangt, do verurtheilten Rettalee

[e Men A nen Sir N und Herr Kellg, ein K j ah mi deren Thesiger s ein Konservativer, der i Sir Gs aber gus conventionellen Gründen zurückstehen mußte. dern erst van Dardinge wird nicht , wie bestimmt ch zuerst na eit s E „Ostindien antreten. Er begiebt - tet, um ihn nah Alexandrien zu führen, amps}\{i} „Geyser““ erwar=

d die Advokaten, welhe vor den Peers für die rechen sollen, bereits gewählt.

uh isst noch nicht an das Ober=*

Es befinden F homas Wilde, General - Fiskal unter dem

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igte Stelle eines General-Pro= |

1

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1 dürfnisse desselben unterrichtet.

954

Der russishe Gesandte am brasilianischen Hofe, Herr von Lo- monossow, hat si heute in Falmouth nach Rio eingeschifft.

Belgien.

Brüssel, 8. Juni. Den bereits gestern mitgetheilten Be- schlüssen, welche die Repräsentanten-Kammer im geheimen Ausschuß zu Gunsten der Kaffee = Einfuhr aus Holland und mit Hinsicht auf etwanige Repressalien fremder Staaten gegen die belgischen Differen- zial-Zölle angenommen hat, lassen wir zur Beleuchtung dieser Maß= regeln noch Einiges aus den Verhandlungen darüber folgen, wie sie in öffentlichen Blättern, anscheinend nah Mittheilungen einzelner Mit- glieder der Kammer, berichtet sind.

Den Antrag, daß der aus den holländischen Entrepots in Belgien ein- gehende Kaffee noch ein Jahr lang bis zum Belaufe von 7 Millionen Kilogrammen von den angenommenen Differenzial-Zöllen befreit sein und zu dem jeßigen Zoll zugelassen werden und daß díe Negierung, wenn sie es angemessen finde, diese Vergünstigung nach Ablauf diejes Jahres wieder noch auf cin Jahr, aber nicht auf längere Zeit, zu verlängern die Voll- macht haben solle, begleitete der Minister des Junern mit der Erklä- rung, daß er, wenn diese Ausnahme zu Gunsten Hollands genehmigt werde, Repressalien von Seiten dieses Staates für unwahrscheinlih halte, und daß das Ministerium aus der Genehmigung seines Amendements eine Ka- binetsfrage mache.

Herr O #v, Deputirter für Antwerpen, nannte die Politik des Ministe- riums eine Politik der Furt. Durch das ministerielle Amendement zu Gunsten des Kaffce’s aus den holländischen Entrepots ist , sagte er, das Wesen des ganzen Gesetz - Entwurfs vernichtet. Heißt dies nicht, andere Mächte geradezu auffordern, von uns ein Gleiches zu verlangen? Können wir ihnen dann ihre Forderungen abshlagen? Durch ein solches Verfah- ren, wie das Ministerium es angenommen, wird der Ehre und Unabhängig- feit des Landes zu nahe getreten, wir werden vor ganz Europa zum Ge- \spött gemacht. ;

Herr Nothomb: Wenn der vorige Nedner unsere Politik eine Polítik der Furcht nennt, so wage ich es, die seinige eine Politik des Egoismus zu nennen. Er hat an die Worte Ausdauer und Muth erinnert; ih möchte aber feinen zweiten Feldzug von der Art, wie der angedeutete, mehr mit- machen und schlage deshalb die obige Zoll-Ausnahme vor.

Von verschiedenen Seiten wurde hierauf der Minister der auswärtigen Angelegenheiten befragt, wie es mit dem Einspruch stehe, welchen Holland oder andere Mächte gegen die Einführung der Differenzial - Zölle erhoben hätten, worauf Herr Goblet erwiederte, es sei, abgeschen von einigen di- vlomatishen Besprehungen, welche keine Folgen gehabt, in dem Stand der Dinge seit dem Beginne der Diskussion über die Differenzial - Zölle keine Veränderung vorgegangen, und außer der Note, welche Holland am 19, November übersandt, sei keine weitere Reclamation eingelaufen.

Herr Dumortier: Die Minister sagen der Kammer also gar nichts Neues z sie geben ihr keinen Aufschluß über die Hauptfrage, nämlich die Möglichkeit von Nepressalien.

Herr Delfosse, Deputirter von Lüttich, welches bei der erleichterten Einfuhr aus Holland auf der Maas besonders interessirt ist, erklärte sich natürlich sehr zu Gunsten des ministeriellen Vorschlags und wünschte nur auch für andere Artikel noch dieselbe Begünstigung, wie für den Kaffee, namentlich für Theer und Zinn. „Lüttich““, fügte er hinzu, „hat den hoch- herzigsten Antheil an der Revolution genommen, der dagegen Anttwoerpen sich stets widerseßte z dessenungeachtet hat die Revolution bisher stets die Maas der Schelde aufgeopfert, und es ist Zeit, daß nun auch für die Maas etwas geschieht. ““

Herr Kogels, der Kollege des Herrn Osy als Deputirten für Ant- werpen , übernahm die Solidarität für den Vorwurf, den der Minister Nothomb diesem gemacht hatte, indem er \cherzend bemerkte, es spreche ein Jeder für den Glocfenthurm seines Ortes, nun hätten aber die Deputirten don Antwerpen zufällig im eigentlichen wie im tropischen Sinne das Glück, daß ihr Gloctenthurm (der Redner spielt auf die antwerpener Kathedrale an) der höchste des Landes sei; denn mit Antwerpens Interesse sci das des gan- zen Landes verschmolzen.

Herr Delhougne sprach zu Gunsten des ministeriellen Amendements, Zugleich erörterte er die Zuerfrage im Jnteresse der Raffinerieen und des Füstenhandels und schlug vor, daß die Erhöhung des Zolles auf den Zuk- fer, der aus europäischen Entrepots unter belgischer Flagge cingeführt werde, nur in allmäligen Progressionen von Vierteljahr zu Vierteljahr stattfinden solle, Auch stellte er die Frage des Vieh - Transits unter einem neuen Gesichtspunkte dar und verlangte , daß das Ministerium, wenn die Begün- stigung des holländischen Kaffee?’s angenommen würde, den Beschluß Betreff jenes Transits zurücknehme. / Herr Malou behauptete dagegen, es bestehe zwischen diesem Beschlusse!

und dem Geseß über die Differenzial-Zölle keine Verwandtschast, und man F

fönnte die Zurücknahme des Beschlusses sich vielmehr als ein Mittel gegen Holland vorbehalten , falls dieses Repressalien gegen die Differenzial-Zölle ergreifen sollte.

Herr Dumortier: Von zwei Dingen eines: entweder haben neue diplomatishe Verhandlungen seit der Vorlegung des Gesepßes stattgefunden oder niht. Wenn nicht, wozu bedarf es dann eines geheimen Ausschusses ? Haben aber mündliche oder \chriftlihe Reclamationen stattgefunden, warum erklärt man dies dann nicht? Feigheit hat den Beginn dieser Diskussionen bezeichnet, und Widerruf beschließt sie. Es is dies der zweite Akt jener Politik der „Ausdauer und des Muthes““, welche Holland im Jahre 1839 Ferifäh zu lernen Gelegenheit hatte, und von der es Gewinn zu ziehen ortfährt.

Herr Nothomb: Jch habe alle Erklärungen gegeben, die man wün- Fu fann. Den Ansichten des Herrn Delhougne für die Zuersrage trete

ei. Herr Rogier sprach für Aufrechterhaltung des Beschlusses über den Vich-Transit.

Der Finanz - Minister, Herr Mercier, erklärte dann auch, daß die Königliche Verordnung vom 93, September, durch welche das Berbot des holländischen Vieh - Transits aufgehoben worden, wieder zurückgenommen werden solle, weil die Bestimmung in Bezug auf den Kaffee für Holland Vortega, gens sei.

Herr alou, dessen Amendement zu dem 3ten Artikel des Geseh- Entwurfs bekanntlih angenommen wurde, führte zu Gunsten desselben an, daß ein Parlament nicht ohne Ursache auf seine Rechte und Prärogative Verzicht leiste, namentlich nicht, um Männer damit zu beleihen , die dessen vielleicht nicht würdig sein köunten; das Votum, welches die Regierung verlange, ihr die Bestimmung der etwa gegen Repressalien des Auslandes für nöthig erachteten diesseitigen Repressalien jeder Zeit zu überlassen , sei ein Votum des Vertrauens, welches er ihr nicht bewilligen könne z; er wolle ihr gern jene Befugniß für die Zwischenzeit zwischen den Sessionen der Kammern einräumenz für diese Zeit erheische es das Wohl des Landes sto, nicht aber für die Zeit, wo die Kammern versammelt seien,

Das Amendement des Herrn Malou wurde darauf mit 46 (nicht 36) gegen 24 Stimmen angenommen. Gestern beschäftigte sih die Kammer mit nohmaliger Revision des Tarifs und beschloß, sobald dieser die zweite Genehmigung erhalten haben wird, den Bericht der Kommission über die industrielle Frage zu erwägen, und dann erst iber den ganzen Gesey-Entwurf abzustimmen.

Schweden und Uorwegen.

i Stockholm, 4. Juni. (H. N. Z.) Der König wird auf | seiner Reise überall mit enthusiastishem Jubel empfangen. Er fährt | ohne den geringsten Aufwand, ganz wie ein Privatmann. Bekannt- ‘lih werden in Schweden die Postpferde von den Bauern geliefert

¿und die Post-Stationen ind im Allgemeinen gewöhnliche Bauerhöfe. 4: Auf solchen hat der König mehrere Nächte zugebraht und si mit f der gewöhnlichen Kost begnügt. ; l F nicht zum Vorschein gekommen, sondern der hohe Reisende hat die eisernen Gabeln des Bauern bei seinen Mahlzeiten benußt.

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Die Königlichen Service sind gar Ueberall S

san der König sih, ohne Ansehen der Person, mit dem zahlrei ver-

“fammelten Volke auf das freundlichste unterhalten und über die Be- s fe Ju at Lande jubelt die dank-

bare Stimme des Volks: „Wir haben einen König, der die Worte :

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„Recht und Wahrheit‘ nicht nur in seinem Schilde, sondern auch in seinem Herzen führt !“

S weiz. Die Allgemeine Zeitung enthält nachstehendes Schreiben aus München vom 4. Juni über die Ereignisse in der Schweiz: „Die Beilage der Allgemeinen Zeitung vom 3, Juni enthält eíne Korrespondenz aus Luzern, welche den Eindru wiedergeben zu sollen scheint, den das Urtheil der shweizerishen Presse über die walliser Angele- genheit auf den Unbefangenen mache, Die fonservative Presse wurde hierbei nicht zu Rath gezogen. Abgesehen davon, ist es wohl unnöthig, weitläufig nachzuweisen , daß ein lustreisender Fremder, der seine Aufmerksamkeit ab- wecchselnd der Politik des hohen Vororts, dem Frühlingswetter und den Preisen der Hotels, welche seine Unzufriedenheit erregt haben, zugewendet, wohl nicht allzu kompetent is, über Vorfälle zu urtheilen, deren verwickelte Fäden sih jeßt erst und nur den Augen Sachkundiger entwirren. Dennoch möchten einige allgemeine Bemerkungen am Playe sein, um so mehr, als die deutsche Presse ihrer Mehrzahl nach den Vorort durchaus nicht unbefangen beurtheilt. Das Verfahren desselben konnte anfangs, che die wahre Sachlage sih ofenbarte, nicht unerhebliche Bedenken erregen, Nachdem diese aber in nicht wenig überra\hender Weise hervortrat, stand in den Augen jedes Einsichtigen der Vorort moralisch volllommen gerechtfertigt da und ein sehr untergeordneter Fehler, den er in der Form begangen haben mag, verschwindet gänzlich, scitdem die Regierung von Waadt ihrem Großen Rathe mitgetheilt hat, daß der Staats- Rath von Wallis, bevor er sich an den Vorort gewendet, zwei seiner Mitglieder in konfidentieller Mission nah Lausanne geschickt habe, um bei der Regie- rung von Waadt anzufragen, ob man, im Falle eines offizicllen Begehrens um Hülfe, Entsprechung erwarten könne, worauf die provisorische Antwort so ausgefallen, daß die Regierung von Wallis gänzlich entmuthigt werden

mußte, neue Schritte bei derjenigen von Waadt zu thun. Der Schlag, den die radikale Partei erlitten, ist groß. Seit Zürich zuerst religiós, dann politisch den Radikalismus abgewiesen, waren des-

sen Hoffnungen aus Wallis gerichtet. Hier sollte eín neuer Kampf- play hergestellt werden, von hier aus sollte besonders Zürich wie- der erobert werden, nachdem die fommunistishe Jntrigue gänzlih ge- \cheitert war. Das Wüthen der radikalen Presse beweist, wie tief der Ra- difalismus seine Niederlage fühlt z die Justructionen, welche si, bezüglich der walliser Unruhen, die aargauische Regierung von ihrem Großen Rath geben lassen konnte, machen es nicht unwahrscheinlich, daß er auch die Be- sinnung verloren hakt. Ju jedem Fall hat dic aargauische Politik sich selbst ihr Urtheil und schneidender ausge\prochen, als es je von gegnerischer Seite gefällt zu werden vermochte,“ Eisenbahnen.

Die Eisenbahn von Höch s n ah Soden wird nunmehr ras zur Ausführung kommen, indem das frankfurter Banguierhaus Gebr. Bethmann von Seiten der nassauischen Regierung die Konzession zur Anlage einer Eisenbahn, Erbauung eines Kurhauses und den alleinigen Debit des Mineralwassers von Soden erhalten hat. Die Bahustrecke, wozu die Hälfte der breiten Landstraße verwendet werden soll, wird nuentgeltlih gegeben, Bahn und Betrich sind auf eine Reihe von Fahren frei von Steuern und sonstigen Lasten. Ju der Konzession ist der Bahnbetrieb mittelst Pferden bestimmt, dieje Lokomotivkraft darf aber durch andere neue Erfindungen erseßt werden, insofern die Erlaubniß der betreffenden Behörden dazu eingeholt worden ist, Dem Vernehmen nah, soll das atmosphärische System bei diesem ganz dazu geeigneten Terrain in Anwendung fommen, was in vielfacher Beziehung der Sache von Nupen sein wird.

Am 6, Juni is mit den Erdarbeiten zu der Niederschlesish- Märkischen Eisenbahn in der Nähe von Bunzlau, so wie auf der ganzen Linie vom Queisflusse bis nach Martinswaldau begonnen worden, :

X IYVeimar, 10. Juni. Zur thüringishen Eisenbahn werden vom 23sten bis 29sten d. M. die ersten Einzahlungen geleistet, näm= lih 10 pCt,, worauf die Direction gewählt werden und das Expro- priren beginnen soll, Der Angriff der Bahn selbst geschieht nach der Aerndte.

Handels - und Hörst en - Uachrichten.

Berlin, 12. Juni, Die Börse war heute befonders für volle Actien schr animirt, und erfuhren diese, wie sämmiliche Quittungsbogen, einen nam- haften Aufschwung.

4 Weimar , 10. Juni, Heute am ersten Tage des Wollmarkts stellte sih der Preis der Wollen noch günstiger als auf den bisherigen Märk- ten, denn es wurden Käufe abgeschlossen, welche gegen den Preis des vorigen Jahres 25 bis 30 pCt. höher waren, Morgen isst der Haupttag, und man verspricht sich bedeutendere Zufuhren, weil die gestrigen Gewitterregen das Anfahren der Wollen verhindert hatten. Einkäufer haben sich in Masse eingesunden,

x Fraukfurt a. M,, 9. Juni, Jn der Effekten -Sozictät war die Stimmung der Fonds heute flau z Rheinschanz - Bexbacher Eisenbahn- Actien sind fortdauernd im Weichen begriffen und blieben heute 106 %.

Auswärtige Börsen.

Amsterdanm, 8. Juni. Niederl. wirkl. Scb. 61 #7. 5% Span. 217. 3% do. 345. Pass. —. Ausg. —- Ziusl. —. Sch. —. Pol. —. Vesterr. 1107. 4% Russ. Hope 91.4.

Antwerpens, 7. Juni. Ziusl, TX, Neue Aul, 21f.

iraokfurt a. M., 8. Juni. 5% Mei. 13%, Bank-Actien pe ult. 261i, Bayr. Bank-Actien T7i7 G. Hope 90% Be. Süegl. 895 Be. Lai. 605. Poln. 300 Fl. 945 G. do. 500 Fl. —. do. 209 Fl. —.

Hamburg, 10, Juni. Bank-Actien 1675 Br. Eogl. Russ. 113%.

London, 7. Juni. Cons. 3% 98%. Belg. 1033, Neue Anl. 225. Pas- sîve 9%, Ausg. Seb. 3, 22% Woll. GIS. 5% do. 1007. Neue Port 46%, Engl. Russ. 117%. Bras. 835. Chili 102. Columb. —. Mex. 35%. Peru 27.

Paris, 7. Juni. 5% Reute én cour. 121. 85. 3% Reuie fiu cour, 62. 75. 5% Neapl. au compt. 100. 45. 5% Span. Reute 305. Pass. 53.

Petersburg, 4. Joui, Lond. 3 Met. 387. Hamb. 34%. Paris 410. Poln. 300 Fl. 89. do. 500 Fl. 93. do. 200 Fl. 30.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 13. Juni. Czaar und Zimmermann, fomishe Oper in 3 Akten. Musik von A. Lorßing, Tanz von Hoguet. (Dlle. Courad, vom Stadt-Theater zu Stettin: Marie, als Gastrolle.)

Jm Konzertsaale: 1) Le cadel de famille, vaudeville en 1 acle. 2) La seconde représenlation de: Une idée de médecin, vaudevil!e-nouveau en 1 acte. 3) Un monsieur et une dame,

vaudeville-comigque en 1 acte.

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 13. Juni. Die Memoiren des Teufels. Lustspiel in 3 Akten, von B. A. Herrmann. (Herr Hegel, vom Hof-Theater zu Detmold : Robert, als lebte Gastrolle.)

Freitag, 14. Juni. Die Helden, Hierauf, zum erstenmale: Emiliens Herzklopfen. Vaudeville-Scene, nah dem Dänischen, von B. A. Herrmann. Zum Schluß, zum erstenmale: Köck und Guste, Vaudeville-Posse in 1 Akt, frei nah dem Französischen, als Seiten- sük zu: „Der Plabregen als Eheprokurator““, von W. Friedrich. (Dlle. Julie Herrmann, vom Thalia-Theater zu Hamburg, im zweiten Stüdck: Emilie, im dritten: Guste, als Gastrollen.)

Mad. Weiß, Balletmeisterin des Kaiserl. priv. Theaters in der Josephstadt zu Wien, wird Sonnabend, den 15ten d. M., ihre Ballet- Vorstellungen, ausgeführt von einem aus 36 Kindern bestehenden Ballets-Corps, beginnen.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W, 3 infeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilage

5% âo. 160%,

Preuss, Per.

Me 163,

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Königr. Württemberg. Festungsbau zu Ulm, Grh. Hessen. Der Prozeß Meyger-Weibnom,

thum Anhalt-Deßau. Sängerfest zu Deßau. Großbritanien uud JIrlaud. London. Régierung hinsichtlih der Einfuhr-Abgabe von fremdem

Türkei, Konstantinopel, Die Wiedereinsezung der F

in Syrien,

Jndustrie-Ausstellung in Paris, (Dritter Artikel.)

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Württemberg.

in Ulm kommandirten desstaaten vertreten. Anfangs Juni kam ei Lieutenant Freiherr von Bianchi die Festungswerke,

Großherzogthum Hessen. meldet aus Mainz, 5. Juni:

Königl. niederländische Regierung führten,

stanz gegen die Kläger und zu Gunsten der Regierung worden, indem ausgesprochen wurde, daß die Klage verjährt sei, Streit-Objekt mag zwischen 30—40 Mill. Fl, betragen haben.“

) Am 1, und 2, waren in dem freundlichen Deßau, unter Friedrich Schneider's Ober= leitung, die Liedertafelvereine von Berlin, Cöthen, B Halle, Leipzig, Magdeburg, Zerbst u. st. w. zu gemeinsamer Sanges-

Herzogthum Anhalt - Deßau.

freude zahlreih versammelt, fünftiges Jahr in Halle stattfinden.)

Grossbritanien und Irland.

__ London, 5. Juni. Die neue Zoll - Maßregel der Regierun hinsichtlih der Einfuhr - Abgabe für fremden, a durch Stlaven- ) die \o überaus schwierige Zuerfrage einer zufriedenstellenden Lösung näher zu bringen. Die Regierung hat den bisher für allen fremden Zucker ohne Unterschied erlegten Zoll von 63 Sh, pro Centner auf 34 Sh. für fremdes, nit dur Sklaven-Arbeit erzeugtes Produkt herabgeseßt, und somit den Sh. für ihren Kolonialzucker, gegen- über den Sflavenländern, aufreht erhalten, aber sie hat den Crwar= tungen ihrer Partei durch die Gewährung eines so geringen Schubes, wie 10 Sh., gegenüber den Ländern China, Java, anderen nicht Sklaven haltenden Staaten, doch nicht entsprochen und zugleih die Opposition durch die Beibehaltung jenes Schußzolls von Man befindet sich in England in dieser Beziehung allerdings in überaus schwieriger Lagez die Re= gierung is von Nothwendigkeiten eingeengt, indem das Bedürfniß der einen Partei \o stark is, wie das der anderen, und dennoch beide zu Die Handelsfreiheit drängt auf der einen Seite, die Menschlichkeit und Gerechtigkeit auf der anderen, Zu näherer Beleuchtung diene Folgendes, Mauritius und Ostindien zusammen 4,758,760 Ctr. Zudcker, von denen England nur zu eigenem Bedarf 200,000 Tonnen oder unter 4 Millionen Centner verbrauchte Der Preis, mit Ein- Fm Jahre 1843 dagegen, noch dazu einem sehr günstigen Jahre, war die Zudter-Pro= duction Westindiens so tief schon gesunken, daß man hier nur 125,000 Tonnen, oder im Ganzen, mit Einschluß von Mauritius und Ostindien, Der Verbrauch des Zuckers in Eng-= land überstieg bei der gesteigerten Bevölkerung nunmehr die Zucker= Erzeugung in den Kolonieen, und der Preis stieg demnach um 36 pCt, Es erhoben sih unaufhörlihe Kla- 0s über die hohen Zuerpreise , und die Partei des freien Handels

Arbeit erzeugten Zucker is wenig geeignet,

zwar den alten Schuß von-39

39 Sh. keinesweges zufriedengestellt.

einander im Widerspruch stehen. beide mit guten Gründen, her Jm Jahre 1831 lieferten Westindien ,

und den Rest also weiter ausführen fonnte, \{chluß des Zolls, stand damals auf 47 Sh. 8 Pce.

nur 200,000 Tonnen gewann.

gegen früher, oder auf 65 Sh.

and ein neues Terrain für ihre Operationen.

des englishen Volks widerfährt.

zehn Jahren den Ruf „feine Sklaverei“ erhoben. westindishen Pflanzer seine Sklaven,

wir fallen über ihu her und fragen ihn

Bekanntmachungen.

[736] Avertissement.

Ueber den Nachlaß des am 28, August v. J. zu Forst verstorbenen Steuer-Einnehmers August Friedrich anf i auf den Antrag der Uhlichschen Vormund- saft der erb\schaftliche Liquidationsprozeß eröffnet, und

Die Zollmaßregeln der Zuer. amilie Schachab

Bei den zum Festungsbau Offizieren sind bald alle deutschen Bun-= n hannoverischer Offizier dort an, welcher der bayerischen Festungsbau= Direction zugetheilt wurde. Am ten Juni besichtigte der österreichische Feldmarschall-

Die Würzburger Ztg. eidel „„ Dieser Tage is eine lange, jedoch mit ziemliher Ruhe verhandelte Angelegenheit erledigt worden, welche sowohl in unserer Gegend als auswärts die Juteressen vieler Perso- nen berührt : der Prozeß, welhen die Erben des in der Mitte des 47ten Jahrhunderts verstorbenen Mebger-Weibnom gegen die ist nämlich in leßter Ju-

arby, Deßau,

Nach dreijährigem Widerstande erkennt endlih die Regierung den gerechten Grund dieser Klagenz sie sucht ein Heilmittel, aber sie kann dies nur halb durch die Herabseßung des Zolles von 63 Sh. auf 34 Sh. für das fremde Produkt freier Arbeit gewähren, da ihre eigene Partei in der Han-= delsfreiheit ihren Untergang sieht und die Rücksichten der Menschlichkeit und Gerechtigkeit für si in Anspruch nimmt, Ju diesem Sinne schreibt z. B. die Times: „Wir glauben, der westindische Pflanzer hat gerechten Grund, si über die Behandlung zu beschweren, die ihm von Seiten Wir haben fast allein auf seine Kosten (denn die bewilligten 20 Millionen wiegen nicht den Verlust auf) die gewagteste soziale Revolution durchge ührt, und nun, um uns eines Ausdruckes Sir R. Peel's zu bedienen, „da der soziale Zustand jener Kolonieen noch unter den Folgen jenes gewaltigen Ex= periments hin und her wankt‘“, fangen wir an, mit demselben Eifer

den Ruf „billigen Zucker“ vernehmen zu lassen, mit welhem wir vor Man nimmt dem

man will ihn durchaus der

Konkurrenz des Auslandes unterwerfen, man verbietet ihm sogar, sich die Arbeitskräfte aus anderen Theilen zu verschaffen. i nachdem die Sklaverei dur eine Parlaments - Alte abgescha}}t , der Lehrlings-Zustand durch den Drang der öffentlichen Meinung aufge- hoben, die Einwanderung thatsächlih durch einen Geheimeraths-Be- fehl gehindert ist, über das unglückliche Opfer her, das sich in den neuen Zustand der Dinge noch nicht gefunden hat, den entstandenen Swierigkeiten noch niht gewachsen i, dessen Arbeiter zu arbeiten

sich weigern und dessen Grundstücke immer werthloser werden, r denn in aller

So fallen wir,

, warum e

955

zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

auf Java und dige Gerechtigkeit sprechen zu laut,

He13z0g- rücksihtigt lassen fönnte,

niht zu begünstigen,

in den stärksten Ausdrücken

«

gefährdet sei.

also noch 41 Sh.

gezahlt wird, stellen würde, der Zucker aus den Kolonieen um Das Volk gewinnt allerdings durch

entschieden î Das

Juni

einer dauernden Ruhe zu bewirken,

nichts Geseß- oder Ordnungswidri

gung von ziemlich stark drapirtem_ Tuch und Einschlags-Garn zu liefern, Seit me zu Garn von gekrempelter Wolle für leichte Maße, als die Spinnerei sich vervo Circassiennes, die Napolitaínes, die Tartan - und Kabylen- S den Spinnereien eine unerschöpfliche Quelle dar. in Paris kounte für die broschirten Zeuge auch Garn von gekrempelter W anwenden, die in gewissen Fällen die Kaschemir - Wolle erseßt. führung des neuen Webestuhls mit 120—250 Spindeln hat vornehmli dieser Verwollfklommnung beigetragen. dieser Webestühle, und namentlich scheinen die für das troéene Spinnen Die bemerkenswerthesten Erzeugnisse d die aus Paris, Rheims, Mchrere Spinner, deren bis zu

sogar 15,000 digen Feinheit

Welt seinen Zucker uns nicht so billig reichen könne, als der Pflanzer Manila.‘ Solche Gründe für die den Kolonieen \{ul- als daß die Regierung sie uube= wenn auch Englands, die Sklaverei durch eine Zulassung von Sklaven-Produkten ) dabei weniger l Gründe haben die Regierung auch vorzugsweise vermocht, durch die neue Zoll-Maßregel den Skflavenzucker auszuschließen ; sie waren aber doch nicht stark genug, um die Forderungen der Partei des freien Handels in England gänzlich zurücweisen zu lassen. m bekla sich die Times über Verleßung der Gerechtigkeit gegen Westindien und darum sprechen si die westindischen Pflanzer uud Eigenthümer, wie es auf einer kürzli hier stattgefundenen Versammlung geschah, über die neue Zoll -Ermäßigung aus, Man verlangt, und wie es scheint mit Recht, eine entsprechende Herab- seßung des auf den Kolonial-Zucker lastenden Zolls, indem unter den gegenwärtigen Umstäuden das ganze in den westindischea Kolonieen steckende Kapital, das auf 140 Millionen Pfd. St. geshäßt wird, Die Gründe sind einfahz wie wir gesehen haben, be- trägt der Durchschnittspreis des Zuckers in England jeßt 65 Sh,, nah Abzug des sür den Kolonial-Zuer bestehenden Zolls von 24 Sh. Man faun aber fremden Zucker in England durch- schnittlich ohne Zoll für 22 Sh. erhalten, dessen Durchschnittspreis demnach mit Hinzurehnung des neu vorgeschlagenen Zolls von 34 Sh. sih auf 56 Sh. oder 9 Sh. weniger, als für den Kolonial - Zucker Die nothwendige Folge davon ist, daß 14 yCt im Preise fallen muß. die Operation der Regierung, de- ren Zweck, billigeren und reichliheren Zucker zu verschaffen , erreicht wird, aber die Regierung geräth in eine üble Lage, indem sie ihre Partei erbittert und die Opposition nicht befriedigt. TÜürkel|.

Konstantinopel, 22. Mai. reichishe Jnternuncius, Baron von Stürmer, und der Königl. fran=- zösische Botschafter, Herr von Bourqueney, hatten in den leßten Ta- gen Konferenzen mit dem Reis-Efendi in Betreff Syriens, bei wel- her Gelegenheit sie auf die Wiedereinseßung der Familie Schachab antrugen, indem dies das einzige Mittel sei, um die Wiederherstellung Rifaat Pascha soll indeß erklärt

außer, daß die Drusen sih weigerten, erlegte Entschädigungs-Summe an, die Maroniten zu zahlen; die ge- genwärtige Verwaltung werde übrigens vollkommen im Stande sein,

Befehlen der Pforte Achtung zu verschaffen,

selbst die Humanitäts-Politik

in Anrechnung käme. Jene

Darum beklagt

haben,

(A, Z.) Der Kaiserl. öster=

Er fügte hinzu,

die von der Pforte ihnen auf-

Mauila und

wirker- und Posamentier-Waaren dient;

lität urtheilen.

Ein Rang ein.

ut angewendet. hönsten in Frankreich. Fung der Raçen sih der Schafe von

geliefert.

vermehrt haben.

Spinnen der reinen oder melirten, ge

lionen Francs an Werth, liefern.

genannten Stoffe vermischen.

gesunken.

Die Judustrie- Ausstellung ín Paris. Dritter Artikel, (Vergl. Allg. Pr. Zt g. Nr. 153 u, 155.) Gespinnste und Gewebe.

5 Paris, im Maïi, Frankreich erzeugt-bei weitem nicht die für seinen Be- darf nöthige Wolle. Man theilt die Wolle in der Negel ein in: 1) gewöhn- liche Wolle, die zur Anfertigung von Matraten, Teppichen, Decken, Strumpf- virker 2) gefrempelte Wolle, die durch Einführung der Merinos in Frankreich mehr oder weniger verfeinert und verbessert worden iz sie dient vornämlich zur Anfertigung der gewalkten Zeuge, d. h. der eigentlich sogenannten Tuchez 3) endlich in gekfämmte mehr oder weniger verbessert worden ist, und zur Anfertigung der geschore- nen, d. h, nicht gewalkten Zeuge dient. Frankreich scit etwa zwanzig Jahren bedeutend verbessert worden. Vor dem Jahre 1823 herrschte allgemein die Ansicht, daß Frankreich nicht solche Wolle erzeugen könne, die sich mit der sächsischen vergleichen ließe. Seit jener Zeit haben die Heerden von Burgund, der Champagne , der Pica1die , des Lan- guedoc, Béarn, und namentlich die berühmte Heerde von Naz, den Beweis des Gegentheils geliefert, und man hat in den aufcinanderfolgenden Aus- stellungen die schönsten Proben von gekrempelter und gekämmter Wolle gesehen. Auf der gegenwärtigen, wie auf der früheren Ausstellung, findet man eine große Mannigfaltigkeit sowohl an Fetiwolle, als an gewaschener Wolle, Einige Produzenten halten es für vortheilhaster, nur Wolle von mittlerer Güte zu erzeugen, die allgemeiner gebraucht wird, und sie geben daher den großen Thieren mit grobem Vließe den neren Raçen vor und sehen, neben der Quantität, ganz besonders auf die Qualität. Die Jury und das Publikum können jedoch nur nah der Qua-

Die Wolle der Heerde von Naz nimmt auf der Ausstellung stets den Sodann kommt die Wolle aus den Departements der Seine und Macne, des Calvados, der unteren Seine und des Aisne. Herr Graux aus dem zulegt genannten Departement hat namentlich Wolle von Merlwürdiger Feinheit und Geschmeidigkeit gusgestellt, und die Geld-Unter- Mügungen, welche die Negierung diesem Produzenten gewährt hat, sind sehr f rrn Graux is gegenwärtig eine der at man zur Kreuzung und Verbesse- Naz bedient. lignac, welcher eine Heerde von eiwa 8000 Stüd besißt und schon drei- mal die goldene Medaille erhielt, hat zu der diesjährigen Ausstellung nichts Die vorliegenden Proben zeigen einen merklichen Fortschritt seit

Die Heerde des He Fast überall h

fünf Jahren, namentlich in Bezug auf die gekämmte Wolle. zu erwähnen, daß fast alle unsere Heerden sich seit zehn Jahren bedeutend

Gehen wir zur Woll-Spinnerei über, Das tro ckene (le filage à sec) fämmten Wolle vermittelst Maschinen hat plöylich eine sehr große Ausdehnung gewonnen, es in Frankreich nur acht Etablissements dieser Art mit etwa 10,000 Spin- delnz heut zu Tage giebt es deren zwanzig, die 110 —120,000 Spindeln haben und jährlih 15 Millionen Kilogrammes Garn, von eiwa 30 Mil- Unsere Spinner haben vornämlih da- vurch den Vorrang, daß sie die Wolle mit einem im gemeinen Leben Tibet Jn dieser Art von Gar hat Frankreich sowohl hinsichtlich der Vollkommenheit, gewicht, Der Preis dieses Garns {st seit dem Jahre 1839 etwa um 10 pCt.,

Die ersten Krempel- und Spinn-Maschinen, welche von Douglas und Coerill erbaut wurden, schienen nur bestimmt zu sein, das zur Anser.i-

erhöht, und das

Wolle, die auch

Die beiden leßten Arten sind in

Vorzug. Andere ziehen die llei-

fenden.

zu sein.

Der Graf Héracle de | ziren,

Noch ist hier

Im Jahre 1827 gab

als der Wohlfeilheit das Ueber- is. Seit langer

ein Termin zur Anmeldung und Nachweisung der An- sprüche der Gläubiger auf den 9, September c., Vorm. 411 Uhr, vor dem Referendarius Kowalzki als Deputirten angeseßt worden.

Es werden daher alle unbekannten Gläubiger hier- dur vorgeladen, ihre Forderungen spätestens in dem obigen Termine, auf dem Königl. Ober - Landesgericht hierselb, entweder in Person oder durh einen mit

emeiner Anzeiger.

schr vollfommen gearbeitet zu sein. der Spinnerei auf der diesjährigen Ausstellung sin dem Departement des Ain und aus Louviers, Erzeugnisse sich auf der Ausstellung befinden, beschäftigen Spindeln, und das Etablissement des Herrn Prévost in Paris Spindeluz das Garn diescs Lehteren is von einer merkwür i ; Dasselbe gilt von den Erzeugnissen der G Lucas in Rheims, die der Woll - Spinnerei einen neuen Jmpuls gegeben

idi E

und Regelmäßigkeit.

Klassen theilen, nämlich gewalkte und nicht drapirte und in reine Louviers, Elbeuf, Sédan nehmen wie gewöhnlich für Die Fabrikanten von Louviers Tuch, und im Appre-

Das Appretiren ie Wichtigkeit an- ser Stadt etwa Der Verbrau , und ‘die jähr-

gewalkte Zeuge. das eigentlihe Tuch die erste Stelle ein, behaupten ihren alten Ruf für das leichte, ganz feine tiren haben sie seit der leßten Ausstellung nur gewonnen, mit Damyf wird immer allgemeiner. Elbeuf steht, was d belangt, in dec Tuch-Fabrication oben an. Es giebt in die 70 Dampfmaschinen, zusammen von etwa 800 Pferdekraft. olle beträgt 30 Millionen Kilogrammes 50 Millionen Fr. geschäßt werden.

sten bis zur feinsten Sorte, d. brizirt eine große und in diesem

an gewaschener W lihe Production kann auf fertigt dort Tuche von der gröb Preije von 8 Fr. bis 40 Fr. das Metre, Eibeuf fa von Phantasie - Stoffen für Westen und Beinkleider, blenden sie föcrmlih das Auge durch die Lebhaftigkeit der Farben und die Mannigfaltigkeit «der Muster, Sédan ist auch diesmal wie immer fast aus- der feinen s{chwarzen , der schwarzen und weißen Kasimire, der im Stücke gefärbten Tuche, erstaunt über die Nüanzen der schar Zeuge, die Sédan auf die Ausstellung gesandt hat. Rheims is der Hauptort für die Fabrication de nicht drapirten wollenen Zeuge. (Di dae P E E S A ragte Francs, beschäftigt 100,000 Arbeiter und besigt 1800 = Die nächste Provinzial=-Liedertafel wird i ; j i; E Webestühle, worunter 1200 Jacquards; diese leyteren ind f , f haben, er könne darauf nit eher eingehen, als bis er unparteische Se Sabia in Rheims einzefübit worden. ei von Rheims

und zuverlassige Berichte über den gegenwärtigen Zustand Syriens | haben auf der diesjährigen Ausstellung Napo und der dortigen Parteien erhalten habe, zu welhem Zwecke er einen großherrlihen Commissair nach Syrien senden wolle. daß nah den bisher aus Beirut eingegangenen Berichten durchaus

es im Lbanon vorgefallen sei Mh 3 gefo sei, stellung wo möglich noch vervollfommnet worden.

\ächlih im Elsaß und der Normar dortigen Fabrikanten haben ihre alte Erfahrung in der auf diese Zeuge angewendet, die man die Calicots der Wolle nennen kann. Die in dem Gebäude in den Champs Elysées T kommen hauptsächlih aus Roubaix und Jurcoing, Jacquardschen Webestühlen angefertigt werden. Jahre keine Luxus-Möbelstosse D Dieser Fabrications-Zwæeig is ihm hauptsächlih durch o

Aeltere in Paris, welcher bereits im Jahre 4839 die silberne Medaille er- Jahre wunderbare Möbelzeuge geliefert, Nichts kommt geshmackvollsten ben noch Dasselbe

\hließlih im Besiß

laine werden haupt

Paris und

hielt, hat in diesem J dem Glanze und dem Reichthum dieser Zeuge gleich, Die lihe Zusammenstellung der Far

en durch eine tre} us nblick dar.

Ganze bietet eingen verführerischen gilt von den Zeugen des Herrn Auber in Rouen, der mit Herrn Henry

Diese beiden geshickten Fabrikanten eugen den Glanz und die Pracht wie- s XV. hatten; nur

Zeichnungen werd

mindestens auf gleicher Stufe steht. waren die Ersten, welche den Möbelz dergaben , die sie zur Zeit Ludwig's X1V. und Ludwig seten sie zum Theil die Wolle an die Stelle der Seide, und es is ihnen gelungen, Dauerhaftigkeit mit Schönh

Was die eigentli sogenannten Tuche betrifft dieselben Fabrikanten, die den Preis davontragen. die Herren Gebrüder Jourdain, Poitevin, Dannet. rcits ín den Jahren 1819, 1823 und 1834 die hat ein glänzendes gie des Willens und angeb 20 Jahren erblindet, hat er stets seine Fab neues, mit den sinnreihsten Maschinen versehenes Etablissement gegründet ; so weih anzufühlenden Tuche von unver- Unter den Fabrí- die Herren Grandin und Fla- Der Erstere

Beispiel dav

aus diesen Fabriken gehen jene gleichlicher Feinheit fanten von Elbeuf vigny durch die Menge hat ein äußerst ökonomi meisten abscßenden Fabriken in Frank

und so glänzender Appretur hervor, zeichnen sih namentlich der ausgestellten Gegenstände aus. {es Verfahren eingeführt und besigt eine der äm rei, Es is} hierbei namentlich zu be- merken, daß die Preise seiner Erzeugnisse mit der Qualität im Einklang stehen. Handels-Minister , ist noch immer einer der

ter denen, die aus Sédan Gegenstände zur Ausstellung Scit langer. Zeit hat er alle ehrenvollen Belohnungen erschöpft, und seine Erzeugnisse figuriren nur noch auf der Ausstellung, um den Be- weis zu führen, daß der Handels-Minister nicht aufgehört hat, Tuch-Fabrikaut Das Haus Bertèche und Bonjean, welches jährlich 300,000 Metre irt ebenfalls dic Stadt Sédan auf würdige Weise Die von diesen Herren eingesandten Proben können eine Jdee geben von der Mannigfaltigkeit ihrer Fabrication für alle Klassen von Konsumenten produ=-

Sie haben Tuche von der gröbsten bis zur feinsten Sorte ausge- Stoffe, der die Kleidung der barm- is zu dem modernsten und kostbarsten, die von

Herr Cunin-Gridaine, der

Ausgezeichneisten un

Tuch fabrizirt, repräsenti in der gegenwärtigen Ausstellung, und liesern den Beweis, daß sie stellt und Zeuge von dem bescheidenen herzigen Schwestern bildet, b der eleganten Welt am meisten gesucht werden.

Ueber die Tuch - Fabrication im Süden Frankreichs, mont, Montauban, Mazamet u. \, w, wollen wir nur einige Worte sagen. 1 alten Traditionen, die sie bereits aufgegeben gnisse haben sih verbessert, und ihre rincs, Ratines und Köpertuche, die sich auf der Ausstellung befinden, zei- gen cinen bemeikenswerthen Fortschritt, brication in diesen verschiedenen Städten man das alte Verfahren, welches momentan Eingang fand und die e in {lehten Nuf brachte, verlassen hat.

Die Wollenzeuge haben seit der leßten Ausstellung offenbar an äuße- rem Ansehen, so wie an Schönheit und Mannigfaltigkeit der Stoffe, ge- wonnen; auch sind die Preise für die gewöhnlichen Zeuge gefallen, allein wir fürchten, daß dies Alles ein wenig auf Kosten der Qualität geschehen

abrikanten zu sehr für den äußeren *

Diese Fabriken sind zu del hatten, zurügekehrtz ihre Erzeu

des Südens im Ausland

Zeit arbeiten unsere F

Donnerstag den 13e" Juni.

Die Ausstellung

uen genommen worden,

Schein, als daß diese Besorgniß ungegründet sein sollte,

Vollmacht und Jnuformation versehenen hiesigen Justiz- Kommissarius , zu welchem Behufe ihnen die „Justiz: Kommissarien , Justizräthe v, Beyer, Korn, Tirpiy în Vorschlag gebracht werden, anzuzeigen und die Beweis- mittel beizubringen. Bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche im Termine aber haben sie zu gewärtigen, daß sie aller ihrer Vorrechte verlustig ertlärt und mit {hren Forderungen nur als dasjenige, was ngch Be-

friedigun

geglätteten und gekö

r leiht g Diese Stadt produzirt jähr

litaines, eine nnend

nigfaltigkeit von Flanellen, von denen einige an Feinheit mit den gewebten Zeugen wetteifernz ferner Tartans zu Mänteln, Stoffe zu Westen, Tartan- und Kabylen-Shawls und Decken, sto weiß wie seidene.

,

nen oder melirten , uicht gewalkten Wollenzeuge sind seit der leßten Aus- Die Mousselines d die angefertigt. Die Kunst des Bedrucens

und Kasimir erforderliche Ketten- hreren Jahren hat man Stoffe angewendet llfommnete, entstanden neue

sie jedoch In d Stoffe : die hawls boten Die Shawl -Fabrication

Die E

enthält m

Die auf der Ausstellung befindlichen Wollen-Zeuge lassen si in drapirte und gewalkte Zeuge oder melirte, n

,„ in

perten Tuche,

lachenen, gelben (jonquille),

ewalften und lih für mehr

befindlihen Stoffe (Stoffs) wo sie auf 5000—6000 Rheims hat in diesem

eit und Eleganz zu verbinden.

, so sind es fast immer Für Louviers sind es Der Leßte, welcher be- goldene Medaille erhielt, on geliefert, was Muth im Unglücke, Ener- orener Sinn für Judustrie vermögen, rifen selbs geleitet und sogar ein

u Lodève, Cler-

Die Entwickelung, welche die. Fa- gewinnt, beweist übrigens

Frankfurt a. d, D., den 21. Mai 41844

Königl, preuß, Ober - Laudesgericht,

[757] Au § zug. Mit Hir.weisung auf die ausfü

sunder Zeitungen enthaltenen Ö ien

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Herr Henry der

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erst seit etwa

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der \ch meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden. :

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