1844 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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R A E tDA eamte

e É r A S a o

A mri An Me P Era:

zu mildern.

Es scheint, daß die

nicht im Stande scin würde.

\hcehen. Mexiko.

2 Paris, 7. Juni. Die neuesten Nachrichten aus Veracruz sind vom 2. Mai, die aus Tampico vom 24. April. Gebiete der Republik Mexiko herrshte Ruhe, aber es scheint, daß der Präsident Santana seine Vorsichtsmaßregeln trifft, um auf alle mög- Gerüchte sprechen von dem Bestehen einer weitverzweigten Verschwörung, die den Sturz Santana's be- ¿weden soll, und gegen welche wohl dieser auf seiner Hut sein will, Andererseits deuten aber dessen Rüstungen au auf die Voraussicht der Möglichkeit eines auswärtigen Krieges, denn er ließ eifrigst ar- beiten, um das Schloß von San Juan de Ulloa in stärksten Verthei= Die mexikanische Presse beschäftigte sich in do, do. der leßten Zeit vorzugsweise mit den angeblichen Drohungen der auswärtigen Mächte mit Krieg, welche die leßten Prohibitiv- Dekrete Santaua's Mexiko zugezogen haben sollen. Das Xl[Xte JFahrhun- dert, cin nicht ohne Talent redigirtes Blatt, hatte die Frage besprochen, ob es nothwendig, einen Krieg gegen Europa hervorzurufen, ob man den-

lihen Fälle gerüstet zu sein.

digungsstand zu seben.

an besorgt wahrscheinlich, die Texianer könnten in ihrem Ry sch G land in die Arme werfen, und so erklärt es

ch, daß ein amerikanisches Blatt ihnen zu zeigen sucht, daß die Ver- werfung des Vertrags durch den Senat ein wahres Glüdck für sie sein werde, in dem Sinne, daß das amerikanishe Volk sein Unrecht gegen sie fühlen, seine Sympathie für sie desto lebhafter werden, und daß es den Merikanern nit gestatten werde, sie wieder zu unterwerfen. enatore\ zu Washington die Veröffentlichung des Vertrages, mit Verlezung des von jedem unter ihnen geleisteten Eides der Geheimhaltung, sehr übel aufgenommen haben. ben ein Untersuchungs -Comité niedergeseßt, mit dem Auftrage , die Nachforshungen über die Art und Weise, wie der Vertrag zur Oeffent- lichkeit fam, jo weit als nur immer möglich zu treiben. des Hauses hat sich für seinen Theil vollkommen gerechtfertigt die Schuld muß also an einem der Senatoren selbs liegen, die alle eine Abschrift der Dokumente erhalten haben, welche sie aber geheim zu halten eidlih sih verpflichtethatten. Um nun den Schuldigen auszumitteln, war die Rede davon, daß der Senat alle seine Mitglieder auffordern werde, ihre Abschrift zurückzubringen, um dann zu sehen, wer dies zu thun Nach den einen würde Herr Tappan, nah den anderen Herr Allen in diesem Falle sein, aber keiner von ihnen trüge wissentlich die Schuld, sondern die Dokumente wären thnen aus ihren Zimmern durch einen ungetreuen Bedienten gestohlen wor- den. Man hat sogar von dem Antrage eines Mitgliedes des Senates gesprochen: den Herausgeber der Evening Post, die zuerst die Dokumente veröffentlichte, durch eine Kommission verhören und nöthi- genfalls verhaften zu lassen, allein bis jebt ist nihts der Art ge-

falsch. sachen zuglei eine lächerliche.

Sie ha- / zweigen nachtheilig ,

Der Drudcker

Berlin, 413. Juni,

stettiner Wollmarkt is der größte

Montevideo und Buenos - Ayre

in Montevideo gesprohen. Diese Angabe erweist sih entschieden als

imt man neben den traurigen That- Der Präsident Rosas hatte dem Kar= d Tod erklärt,

Aus Buenos - Ayres vernin

neval einen Krieg auf Leben un 22. Februar erklärte er die Feste, Ascher - Mittwoch stattsänden, eines aufgeklärten, moralishen und ar= beitsamen Volkes unwürdig, für den Schaß läFig, allen Jndustrie= den Privat - Vermögen Deshalb wurden sie hiermit abgeschaf und für immer verboten. Aber dieses dem Anschein nah so drohende Dekret hatte nicht ver- hindert, daß hon am folgenden laß des Karnevals öffentli gehalten wurden.

Wollmarkt zu Stettin. Theil der zu erwartenden Zufuhr von Wolle bereits in den Tagen vorher eingetroffen; sie betrug am 12, Juni ungefähr 20,000 Centner und hielt an diesem Tage noch lebhaft an. Das Geschäft is am 11ten eröffnet worden, und zwar zu einer Preiserhöhung gegen den vorigen Markt von durchschnittlih 10 Rthlr, pr. Ctr.

Berlite Den 13. Juni 1844.

960

s gerüchtweise von Rivera's Einrücken

2009.

Durch ein Dekret vom die während drei Wochen vor dem

Wien, 10. Juni.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 9. Juni. Kiederl. wirkl. Sch. —. 5% Span. 213. Antwerpen, Fraukfurt a. M., 9. Juni. Bayr. Bank-Actien —. 300 Fl. 9425 G. do. 500 Fl. —. Hamburg, 11. Juni. Bank-Actien 16759. P aris, S. Juni. 5% Reute fn cour. 121. 90. 5% Neapl. au compt. 100. 20. 5% Span. Reute 302. Pass. 5%. Nordb. 135%. Gloggyn. 112%. Mail. 1085. Livoruo. 108.

S. Juni. Zinsl. —. Neue Aul. 21%. 5% Met. 113%. Hope 83. Stiegl. 892 6. do. 200 Fl. —.

Eogl. Russ. 1135.

Eauk - Actien p. ult. Iot. 60. Pola.

3% Reute fin cour. §2. 45.

\hadenbringend 2. | ——

Meteorologische Beobachtungen.

Zu dem am 16. Juni beginnenden

Tagesmittel : 337,96" Par... + 12,3° R... + 5,3 R... 62 pCt.

die arößten Orgien aus An-= 1844, | Morgeus | Nachmittags Abends Nach einmaliger Tage 9 ß MOD 2 12, Juni. | ) Uhr. 2 Ubr. 10 Ube. Beobachtung. - T E Luftdruck .….. 338,51" Par. |337,82" Par. 337,54 Paz. | Quellwärme r as . Luftwärme ... 9,5 R. —+ 14,5° R. -+- 12,8° R. | Flusswüärme , 5" R. Handels - Und Börsen - Uachrichten. Thaupunkt .…. |+ 5,8° n.4 4,5° R.|-L 6,7° R. | Bodenwärme 15,7? R. , ‘e , unstsütti 75 pC 7 pc i: dünstung 0,013 Rh. Die Umsäße in Eisenbahn-Actien waren heute Ae #7 pol GE ge: E 0! , Ge Wetter .-..-- beiter. bezogen. bezogen. Niederszcblag V. nicht sehr bedeutend, deren Course behaupteten sich indeß durchgängig fest. G a E E. Ser aZnoitizél il 1A Wolkenzug. - - W. t + 10,9° R.

r Börse.

Dauz. do. in Th.|—| 48 Weestpr. Pfandbr. 3%| 100% 9937 Grossh. Pos. do.

[i

100 1024 | 101%

Ostpr. Pfandbr, 101% 100%;

Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Secbles18cbe do,

Gold al marco,

| 11 R

do. do. Prior. Obl./4| 98% |

Rbein. Eiseob. |5 | 90

do. do. Prior. Ob. 4| 98:

do, v. Staat garaut, 3% 987 abn

Berl. Fraukf. Eisb.| 5 P 1458

do. do. Prior. Obl.) 4 | 104%; e ¡

0b.-Schles. Eisb.| 4 1265

“A rk ja 120! D Marsano.

|

I B.-St.E.Lt. A u.B/—| 134 | 133 selben vermeidenkönne, und wo nicht, auf wen die Verantwortlichkeit für die | Friedriebsd’or. 13% | 134 |WMagd.-Halbst. E. 4 120 r Schluß, furchtbaren Uebel zurückfallen würde, die er veranlassen müßte. Die- | Aud.Gläm. à s Th. 13 i25 o 1 Tas ses Blatt spricht sh in dem Sinne einer friedlichen und vernünftigen | Y1scouto. S 2 O S ait Vereinbarung aus. Der halboffizielle Constitucional dagegen Pr. A spricht im entgegengeseßten Sinne. „Wenn die Freiheit des Detail- Wechsel-Cours. Thlr. zu 30 Sgr. handels den Landeskindern A N er K sagt A Brief. | Geld. „warum sie nicht in gerehte Schranken zurückweisen A A euch A Tre 140? gs aditiobèra ein t A tiecaikei das ihnen durch keinen Vertrag ge- E E G O es 4 n LD M 1402 Gastrolle.) währt i? Wenn in Folge einer solchen Beschränkung ein Krieg | Wamburg «eere ere- 300 Mk. | Kurz 8 ] ausbräche , was \ollen wir thun? Ihn annehmen und bis aufs E i L N C 300 Mk. | 2 Mi. 149% 1485 zu Wien, äußerste durchführen.‘ Es scheint demna, daß man gerade von | Loudon «eee eaen areonn 1 Ls. | 3 Mi. (6 225 6 _22% Seiten der Machthaber den Krieg keinesweges \cheut. L i aat us 4 Tun 1037 103 ae Am 27. April hatte man zu Mexiko selbst ein ziemli starkes enl E S 150 pie 2 Mt. 1027 ira" Erdbeben verspürt, wodurch mehrere Kirhen und andere Gebäude H 21d, Mrd s CUTE A 100 Thlr. | 2 Mt. 99% 99% MSVCGA M AII E PrIR R ate S A L I O P i z 8 Tage 997 —+ Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. i 1 1/ La Plata - Staaten 2 Mt. 997 | 99% s Frankfurt a. M. WZ... eere enees 100 Fl. 2m. 56 20 56 16 Petersbucrg «ooooooo ca aa o aao 100 SRbI.| 3 Wocb. 1077

ch París, 7. Juni. Man hatte in den lebten Berichten aus

Bekanntmachungen.

[766] E N Pl e N

Der Kaufmann Ladewig Kersten, alleiniger Jn- haber der Wiener Tücherhandlung der Gebrüder Kersten, Spandauerstraße Nr. 10, is am 5, Juni d, J. mit einem Ministerialpaß vom 20. Juli v, J., welcher zur Reise nah Paris über Hamburg unterm 5. Juni cer. visirt worden ist, mit der Eisenbahn nach Potsdam ab- gereist, hat sich am 8ten d. Mts. in Wittenberg befun- den und wollte sicch vou dort nach Fe oder London begeben. Er hat eine bedeutende Schuldenlast zurü- gelassen, sich seinen Gläubigern durch die Flucht entzo- e und i} eines betrüglihen Bankerotts dringend ver- dächtig.

Die Militair- und Civil-Behörden des Jn- und Aus- landes werden dienstergebens ersucht, auf den unten näher bezeihneten Kersten vigiliren , ihn im Betre- tungsfalle verhaften, mit den bei sh führenden Geldern und Effekten unter sehr sicherer Begleitung nah Berlin transportiren und an die Expedition der Stadtvoigtei- Gefängnisse abliefern zu lassen. Wir versichern die un- säumte Sg der erwachsenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit.

Berlin, den 11. Juni 1844,

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Persons-Beschreibung.

Der Kaufmann Ludewig Kersten is 28 Jahr alt, jüdischer Religion, aus Prenzlau gebürtig und 5 Fuß 2 Zoll groß. Er hat braune Haare, Augenbraunen und Bart, blaue Augen, gewöhnlihe Nase und Mund, ovales Gesicht, gesunde esichtsfarbe und keine beson- deren Kennzeichen, Die Kleidungsstücke können nicht angegeben werden,

—-

[765] Nothwendiger Verkauf. Königl. Land- und Stadtgericht zu Merseburg. Die auf hiesiger Burgstraße belegenen sub Nr. 116 “und 117 eingetragenen zusammengebauten Häuser nebst Zub B org Gasthof zum goldenen Arm, ab- t j 8015 Thlr. 48 Sgr, 9 Pf., vulage der neb| Hypothekenschein R es ín O a Registratur einzusehenden Taxe, sollen A D zember 1844, Vormittags 11Uhr, ; denlliher Gerichtsstelle subhastirt werden.

———_—

[329] - Nothwend ige Sub astati Von dem ón 1. Länd. U Siabiceeidis zu Sitet-

‘tin soll das den Schuhmacher Johann Christoph S muel Engelschen Erben O! h a- sub Nr. Bos belegene cob n U Breiten Straße

Freitag, 14. Juni. heit niht, Lustspiel in 1 Akt, von Feodor Wehl, Roman, Lustspiel in 4 Akt, von L. Angely. Dorfschneider, Divertissement in 1 Akt, arrangirt und in Scene geseßt vom Königl. Solotänzer T. Stullmüller.

Jn Charlottenburg: Zum erstenmale wiederholt : j vor Thorheit nicht, Lustspiel in 1 Akt, von Feodor Wehl, Hierauf :

Das Blatt hat sih gewendet.

Freitag, 14. Juni. Hierauf, zum erstenmale : deville-Scene, nah dem Dänischen, zum erstenmale: Köck und Guste. 1 Akt, frei nah dem Französischen, als Seitenstück zu: „Der Plaß- regen als Eheprokurator‘“, von W., Friedrich. mann, vom Thalia-Theater zu Hamburg, im zwei im dritten: Guste, als Gastrollen.)

Sonnabend, 15. Juni. vom Stadt - Theater zu Leipzig:

1493 Weiß, Balletmeisterin des Kaiserl. priv.

Sonutag, 16. Juni.

Der Beruf. Französischen, von B, A. Herrmann. Schluß: Zum erstenmale wiederholt; Köck und Guste. mann, im ersten Stück: Adrienne, im leßten:

Königliche Schauspiele.

Zum erstenmale :

Und:

x .| Pr. Cour. | 4cti / Pr. Cour. ponirt vom Königl, Kammer-Musikus Gährich. b; x08 clien. |8 i 2 : I / / FOREG U Brief. | Geld. N Brief. | Geld. | Gem. E 15. Juni, Der Ehestifter. Hierauf: Richards s \ | Wanderleben m ganzen | S A Gs SD] T i : : A En St. Schuld-Scb. |35| 101 100: B” Pots. Kisenb. 6 i | Me | Jm Konzertsaale: 1) La reprise de: Bocquet père et fils, Pr. Engl. Obl. 30. Fl E do. do. Prior.Obl. 4 94! | O vaudeville en 2 actes. 2) Indiana et Charlemagne, folie de car- Präm Sch.d.Seeb.|—| 884 | egn fnatrner gi 1965 1032 | naval en 1 acte. j Kur- u. Neumürk, O R l 1048; MGAL Sonntag, 16. Juni. Don Juar, (Dlle. Kunth , vom Königl. Schuldversecbr.34| 99% ; 2E Opern-Theater zu Brüssel: Donna Anna, als Gastrolle. Dlle, Con= i 100% doe. do. Prior. Obl. /4 )4x / Berl. Stadt-Obl. 35 100% | [püss.EIb. Eisenb.|/5 | = rad: Zerline.)

üönigsstädtisches Theater. Die Helden.

Allgemeiner Anzeiger.

fenshein in der Registratur einzusehenden Taxe auf

6050 Thlr. geschäßt, am 23. September d. J., Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden,

[764] Bekanntmachung.

Die Zinszahlung für die Prioritäts-Ac- tien der Berlin-Potsdamer ÉEisenbahn-Ge- sell\chaft sür das 1ste halbe Jahr 1844 wird vom 4, bis incl, den 15, Juli d. J., Vormittags oon 9 bis 12 Uhr, mit Ausschluß der Sonntage, im Kassen - Lokale auf dem hiesigen Bahnhofe statt ha- ben. Ein jeder Besißer von Coupons hat eine Spe- cification derselben, nah den laufenden Num- mern Mia mit seiner Namens - Unterschrift und seiner Wohnungs - Anzeige versehen, einzureihen und gegen Abgabe der Coupons die Zahlung durch unseren

endanten Herrn Plahn sofort zu gewärtigen, Jn dem oben angegebenen Zeitraume werden auch die bis jezt uoch nicht erhobenen Zins - Coupons

der Stamm-Actien und vie Dividen- denscheine aus früheren Jahren zur Auszah-

lung kommen. in nah Nummern geocdnetes Verzeichniß is eben- falls dabei erforderlich. Berlin, den 10. Juni 1844. Die Direction der Berlin - Potsdamer

Eisenbahn - Gesellschaft.

t n

Das Personenschiff O T. 8 8.1 Aa,

gesdle t von einem unserer gen und schnellen cmpfschifffe, beginnt in d. J, seine reglelm ä ß i|-

gen Fahrten nach und von Swine-

münde den 18. Juni c., und zwar:

jeden Dienstag, Donnerstag und Soyn- abend, Mittags 12 Uhr, nah Ankunft des Berliner Eisenbahn- Zuges, von Stettin nah Swinemünde,

jeden Montag, Mittwoch und Freitag, Morgens 7 Uhr von Swinemünde nach Stettin, jedoch an jedem zweiten Mitt- woch vom 19, Juni ab, erst nah Ankunft des St, Petersburger Dampfschiffs in Swinemünde, was übrigens wie bei bisherigem regelmäßigen Eintreffen dieses Schiffs keinen Aufenthalt verursacht,

Die Borussia gewährt für die resp. Reisenden die große Annehmlichkeit, von keinen bei den Dampfschiffen unvermeidlihen Unbequemlichkeiten, als der Hiße der Feuerung, des Fettgeruhs u. st, w., belästigt zu wer- denz sie hat bequemen Salon und Damen-Kajüte 2e, und neben allen Bequemlichkeiten eine allen billigen Anforderungen entsprechende Restauration, so daß jeder hier Ankommende direkt nah dem Schiffe sich begeben fann, wo auch Billette zu bekannten Preisen zu haben sind, Stettin, den 10, Juni 1844,

Das Comité der Stettiner Dampfbugsirboot - Rhederei,

[222]

Am 23, Mai vorigen Jahres is während eines zu- fälligen und vorübergehenden Aufenthalts in Berlin die als Erzicherin in dem Gräflichen Schlosse Forder- Glauchau wesentlich wohnhast gewesene Miß Rebea Collyer gestorben. Jhr Geburtsort ist eben so wenig wie ihr früherer Wohnort zu ermitteln gewesen, Ob sie irgendwo ein Testament errichtet hat, weiß man nicht, und ihre geseglihen Erben sind gänzlih unbe- fannt.

Es werden daher Alle, welhe als Erben, Gläubiger oder sons aus irgend einem Grunde Ansprüche an den Nachlaß der genannten Verstorbenen zu haben L hierdu:h geladen, bei Strafe des Ausf\chlus-

es und bei Verlust ihrer Ansprüche, so wie der Nechts-

wohlthat der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, den 22. Juli 1844, zu rechter früher Gerichtszeit im Justizamte allhier ge- hörig zu erscheinen, sich rücsihtlich als Erben anzu- melden und gebührend zu legitimiren und ihre Forde- rungen und Ansprüche zu liquidiren und zu bescheini- en, darüber mit dem verpflichteten Kontradiktor recht- ih zu verfahren, binnen vier Wochen zu beschließen und den 20, August 1844 der Jurotulation der Akten, den 28. September 1844 ; aber der Publication des gesprochenen Erkenntnisses, welches rüsihtlich der in diesem Termine Ausbleiben- den für publizirt erachtet werden wird, sich zu gewaär- tigen. iris Auswärtige Betheiligte haben zur Annahme fünfti- er Verfü an eíne in Glauhau wohnhafte geeignete tian mit Vollmacht zu vei räfli Schönburgshee Justiz-Amt Forder - Glau-

chau im Königreiche achsen, den Ne: e

Citerarische Anzeigen.

[611 b] Erinnerung.

Auswärtige Präuumerationen auf den täglichen Cours - Bericht für das mit dem ersten Juli 1844 be- ginuende 2te Semester des 28sten Jahrganges sind un- verändert zu den bekannten portofreien Preisen bei allen Wohllöblichen Postämtern vor Ablauf des Monats Juni e. zu berichtigen. Die Absendung der Cours- Berichte geschieht so zeitig als möglich,

Expedition des Cours - Berichts in Berlin.

_-

So eben i} erschienen und in Berlin bei (E, 55. Schroeder, Linden 23, zu haben:

[762] Geschichte der englischen Revolution. Von

F. E. Dahlmaun.

Zweite unveränderte Auflage, 8, Gebunden, Preis 2 Thlr, Leipzig, Juni 1844, Weidmannsche Buchhandlung.

Bei C, F. Amelang ín Berlin erschien so eben und is dur alle Buchhandlungen des In- und Aus- landes zu haben:

Die Färberei im Kleinen, [746] | oder i Anleitung zum Färben aller Arten Wolle, Seide und Baumwolle, so wie der aus Vermischung dieser Stoffe gewebten Zeuge und der daraus gefertigten Kleider, Tücher, Bänder 2c., auch

dieselben zu waschen und zu appretiren, so daß sie das Ansehen E R erhalten.

ebst gründlicher Belehrung

zum Dekatiren der verschiedenen Zeuge, so wie zur Kenntniß und Anwendung der zum Färben nöthigen Farbe-Materialien und Substanzen. Ein nüpliches Handbuch

sür Schön- und Seidenfärber, Seidenwäscher und Haushaltungen z von Hermann hrader, Kunst- und Schönfärber 1c. in Hamburg. Oktav. Maschinen-Velinpapier, Geheftet 5 Thlr,

9 Uhr ab bis einer Zeile 2 Sgr.

Alter {üt vor Thor- : E A machungen der Ko

Hierauf: Der Der verliebte

Musik arrangirt und kom-

Alter {übt

Lustspiel in 41 Aft, von Emiliens Herzklopfen, Vau- von B. A. Herrmann. Zum Vaudeville-Posse in

(Dlle. Julie Herr- ten Stück: Emilie,

Der beste Ton. (Fräulein von Tennecker, Leopoldine von Strehlen, als Dazu: Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets der Mad. Theaters in der Josephstadt Zum erstenmale T s rae Belgien. Lustspiel mit Gesang in 1 Akt, frei nah dem L gn

Hierauf: Das war ih! Zum SchWFlg» Er n (Dlle. Herr= Guste, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in dex Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei.

Ftalien.

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Das Abonnement beträgk: 2 Rthlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - 2 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. 2

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an für Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: L Friedrihchsstrasse Ur. 72.

N 165,

Berlin,

An die Leser.

Sonnabend den 15wm Juni

1844.

Die vierteljäbrliche Präaumeraliva dieser Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland. Bestellungen für Berlin werden in der r.

Expedition selb} (Friedrihs-Straße dem angegebenen Datum -

kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind.

Uebrigens is die Einrichtung getroffen, daß Juserate, deren Aufnahme in den Allgemeine! Nachmittags 4 Uhr in unferem Expeditions - Lokale, Friedrichs - Straße Ir. 7S, Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger nigl. Behörden, literarischen und Kunst - Anzeigen, auch Familien - Nachrichten jeder Art

finden.

Inhalt.

Amtlicher Theil. Jnuland, Berlin, Straßen-Auflauf zu Düsseldorf. Provinz Bran-

denburg. Ministerielle Verfügung, die Nichtzulassung der im leßten Se- bevollmächtigten Minister, Grafen von Hardenberg, eine Privat=

mester des akademischen Studiums relegirten over konsiliirten Studenten zur ersten Prüfung betreffend. Provinz Schlesien. Die Provinzial- Bibelgesellschaft, Rhein-Provinz. Geh. Rath Ruppenthal in Saarbrücken. Kölner Dombau. Gewitterschäden,

Deutsche Bundesstaaten, Königr. Bayer n, Diepenbrock. Sin- fen der Getraidepreise. Königr. Hannover. Kammer - Verhandlun- gen. Königr, Württemberg. Die Buchhändler-Versammlung. Das Stuttgarter Handels - Schiedsgericht. Grh. Baden. Ständi- sches. Die Ettlinger Spinnerei-Gesellschaft, Grh. Hessen. Rück- fehr des Erbgroßherzogs. Gr h. Oldenburg. Das Wirken Seling's. Freie Stadt Bremen. Horn 4. Schreiben aus Kiel, (Das preu- ßische Gese über den Handel mit Eisenbahn-Actien.) 1980

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Neutra. (Komitats-

Wahlen.) ; Rußland und Poleu. Neue Kovpfbedeckung für

die Armee,

Frankreich, Paris. Das Jndustrie - Fest zu Versailles, Ratifica- tion der Verträge mit Venezuela. Vermischles. Schreiben aus Pa- ris, (Fortdauernd feindselige Haltung des Klerus; Blick nach Algier.)

Großbritanien und Jrland. London. Agitation in London zu Gunsten O'Connell’s. Schreiben aus London, (Der Besuch des Kaisers von Rußland z Unterstüßung der polnischen Flüchtlinge z die Parade in Windsor.)

Brüssel. Petition der Handels - Kammer von Antwerpen

gegen die jeßige Gestalt des Geseß-Entwurfs über die Differenzial-Zölle.

Die Jesuiten-Frage. Sitten, Dekret gegen die

liberalen Unterwalliser. Der Staatsrath protestirt gegen die Einberu-

fung einer außerordentlichen Tagsaßung. Schreiben aus Rom. (Ernennungen ; Cornelius.) ürfei. Konstantinopel. Abreise des Sultans, Talaat Effendi, Gesandter am preußischen Hofe, erhält die Decoration als Beamter zwei- ten Ranges. 4 : i

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Schreiben aus New- York. (Veränderte Parteistellung in Betreff der Präsidentenwahl; Texas und Mexiko. i

Handels: as Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- bericht, Stettin, Wollmarkt,

St, Petersburg.

Königsstädtisches Theater, (Eine Lustspiel - Novitätz Gastspiel der Dlleg.,

Herrmann.) Roberto ¡il Diavolo in Jtalien. Biblische Dramen. D J, Dessauer. . : B it

Beilage. 3

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben dem Herzog Wilhelm von E RE peein Hoheit den Schwarzen Adler-Orden zu

verleihen geruht.

gütlihem Wege zu zerstreuen. Der Vorfall den wir zur Vermeidung

Auswärtige haben ihre Juserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.

H Berlin, den 13, Juni, Se. Majestät der König haben heute Mittag im hiesigen König=

lichen Schlosse dem bisher an Allerhöchstihrem Hoflager beglaubigt gewesenen Königl, hannoverischen außerordentlihen Gesandten und

FAudienz zu ertheilen und aus seinen Häuden das ihm von seinem j Souverain gewordene Abberufungs-Schreiben entgegenzunehmen geruht.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Kommerzien-Rath Gibsone zu Danzig zum Kommerz- und Admiralitäts -Rathe und Mitgliede des Kommerz=- und Admira-= litäts-Kollegiums daselbst zu ernennen.

Se. Majestät der Kaiser von Rußland ist von London hier eingetroffen.

Angekommen: Der Fürst Leonid Golibßin von St, Pe- tersburg. Z E Ihre Excellenzen die General - Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, General der Kavallerie Graf Orloff, und General-Lieutenant von Adlerberg, von London. Abgereist: Der Ober-Präsident der Provinz Posen, von Beurmann, nah Magdeburg.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

“Berlin, 14. Juni. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem Geheimen Staats - und Kabinets = Minister, Freiherrn von Bülow, die ‘Anlegung des von Sr. Königl, Hoheit dem Großherzoge zu Sahsen-Weimar-Eisenah ihm verliehenen Groß-= freuzes des Haus-Ordens vom Weißen Falken zu gestatten.

Berlin, 14. Juni. Das Düsseldorfer Kreisblatt ent- hält folgende Mittheilung über einen Straßen - Auflauf, welcher am 9ten d. M. zu Düsseldorf stattgefunden hat.

„Gestern (Sonntag) Abend führte ein hiesiger jüdisher Kauf- maun einen ristlihen Knaben auf das Polizei- Büreau, weil er bei einer Prügelei mit seinem Sohn diesen in den Arm gestochen haben sollte. Da dies jedoch si als unrichtig erwies, wurden Beide wieder zurückge- \{hickt, Vor der Thüre hatte sich jedoch eine Menge Leute versammelt, die nun den Kaufmann unter Verhöhnungen und Drohungen umgaben,

| so daß dieser sich in die Hauptwache auf dem Burgplab flüchten

und dort Schuß suchen mußte. Die Menge umgab nunmehr die

A Wade, und es entstand ein solcher Zusammenlauf, daß die Wache 4: unter das Gewehr trat, und mit Gewalt die Menge zerstreute, wo- P bei es allerdings leider zu mehreren Thätlichkeiten gegen das Publi=-

Fum gekommen sein soll, ehe es der Polizei gelang, die Meuge auf

und Beseitigung falscher Gerüchte sogleich mittheilen ist allerdings sehr bedauernswerth, da er durch jene so widersinnige, als unbegrün- dete Gereiztheit mancher Klassen gegen die jüdischen Mitbürger ver-

tra 72) gemacht, und jeder innerhalb dcr NRingmauei der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt dur die Stadtpost, hon den Abend vor

rei ins Saus gesandt. Auswártige, des JIn- oder Auslandes , bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Posi-Aemtern; wer dies versäumít, e Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 2% Sgr.

1 Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

in Empfang genommen werden. i

der Allg. Preuß. Zeitung, außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekannt-

, so wie Industrie und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

Der Preis der Insertion beträgt für den Raum

anlaßt is, und sonst das Vernehmen zwischen der bürgerlichen Bevöl= ferung und dem Militair hier das freundlichste genannt werden mußte, so daß ein Einschreiten militairisher Gewalt nie nöthig war.“

Wir können dieser Mittheilung aus zuverlässiger Quelle hinzu- fügen, daß bei dem Zusammenlauf auf Veranlassung des hinzugetre= tenen Königlichen Staats - Prokurators zwei dem Handwerkerstande angehörige Personen verhaftet wurden, und daß die Untersuchung Behufs Bestrafung der Schuldigen eingeleitet ist.

Provinz Brandenburg. Das Justiz-Ministerial=- blatt vom 14, Juni enthält eine Verfügung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal - Angelegenheiten vom 22, Mai d. J., des Jnhalts, daß ein im leßten Semester seines Auf= enthalts auf der Universität konsilürter oder relegirter Studirender noch nicht als ein solcher betrachtet werden kann, welcher sein akfade=- misches Triennium rite absolvirt hat, daß er daher au nicht zu den ersten Prüfungen gelassen werden darf, selbst wenn er faftisch hon das Triennium absolvirt und sämmtliche Testate über die vorschrists= mäßig zu hörenden Vorlesungen erhalten haben sollte. Ein solcher Studirender muß vielmehr noch eine andere Universität besuchen und von dieser ein Zeugniß seines Wohlverhaltens beibringen, wenn nicht besondere Gründe zu einer Ausnahme vorliegen, über welhe dann an den Herrn Minister zu berichten ist. Der Herr Justiz - Minister macht unterm 31. Mai diese Verfügung sämmtlichen Gerichtsbehörden mit der Anweisung bekaunt, sich nah ihr auch in Betreff der Studi= renden der Rechte zu richten.

Provinz Schlesien. Am 9, Juni feierte die \lesische Provinzial-Bibel-Gesellschaft ihr 29ses Stiftungsfest, Jn den Jah= ren 1842 43 hat dieselbe 3027 Rthlr, zu verwenden gehabt, von denen 2100 verausgabt wurden. Vertheilt wurden während dieser 2 Jahre 2747 deutsche, 13 polnische, 15 böhmische und 25 hebräische, im Ganzen 2800 Bibeln und 328 neue Testamente. Jm Ganzen hat die Gesellschaft seit ihrem Bestehen (1815— 43) 31,610 Bibeln und 21,611 neue Testamente ausgegeben.

Nhein-Províinz. Der Königl. Geheime R ; - thal, dessen Absicht, die Rhein - Provinz Le f Jes Ie S bas suchen, unlängst von den Zeitungen gemeldet wurde, ist am 8. Juni zu Saarbrücken eingetroffen. Die Arbeiten am Dom zu Köln haben erfreulichen Fortgang. Der geistreihe Dombaumeister Zwirner hat jeyt an dem Riesenbau drei von seinen im verflossenen Jahre er= fundenen und erprobten Luft - Eisenbahnen angebracht, welche die be=- deutendsten Steinlasten mit Leichtigkeit heben und richten. Gegen-= wärtig ist man an den Gewölben wie an den beiden Portalen be- \chäftigt. Die Behauptung Zwirner's hinsichtlich des streitigen Por= tals hat sich auf glänzende Weise gerechtfertigt, so daß alle seine Widersacher jeßt beshämt dastehen. Außer dem Dom sind noh zwei andere Kirchen zu Köln im Ausbau begriffen; auch steht der Neubau einer evangelishen Kirhe dort bevor. Die Festungs-Arbeiten wer= den im Laufe dieses Sommers wahrscheinlih vollendet. Jn der Gegend von Jülich entlud sich am 9, Juni ein schrecklihes Hagel= wetter, das binnen wenigen Minuten alle Hoffnungen auf Aerndte vernihtete. (An demselben Tage, und cbenfalls des Nachmittags, entlud sich über der Gemeinde Saerbeck in Westphalen ein so ent=

oman

Königsstädtisches Theater.

Eine Lustispiel-Novität. Gastspiel der Dlle, Herrmann,

Am 12, Juni, zum ‘erstenmale: „Adrienne, oder: Der Beruf, Lustspiel mit Gesang in einem Akt, frei nah dem Französischen , von B, A. Herrmann.“ Das Stück ist nicht „frei“, sondern stlavisch - wörtlich, und noch dazu fehlerhaft überseßt, wodurch manche Scherze, wie mit der Doppel-Bedeutung des Wortes maison, 4 verloren gehen. Den Jnhalt bildet eine nene Mal dagewe ene Verkleidungs - Geschichte : Adrienne, cine junge aise, welche Theater -B e ruf ín \ich fühlt, rezitirt vor Voltaire einige Phrasen aus dessen „Zaire‘“, und als dieser Vortrag noh nicht als maßgebend für Erkennung cines Bühnen - Talents erachtet wird, dokumentirt sie das Besigen des leßteren dadurch, daß sie als Bauernjunge, Kartenlegerin und Miles gloriosus auftritt und in den dreien Masken unerkannt bleibt. Es is betrübend, zu sehen, eine wie kleine Pe- ripherie derartige dramatische pariser Eintragsfliegen beschreiben; möge man uns doch mit der Uebertragung dex unerheblichsten darunter verschonen. Dlle, Julie Herrmann, vom Thalia-Theater zu Da I gab die Adriennez für den Bauernburschen fehlte es ihr an Organs - Modulation, für die Kartenschlägerin an Mimik und für den Bramarbas an Figur, Ju ihrem natürlichen Habitus war sie ansprechend. Schon daß sie Cavaliere zervente Kavalier - servente ‘‘ aussprach, beweist, wie viel sie noch zu

n hat.

Ins E Haus war gähnend leer, wird sich aber bei den Da:stellungen des Ballets der Mad. Weiß aus Wien gewiß bald füllen , denn die Leistun- gen der Weißschen Gesellschaft sind uns von Wienern, auf deren Urtheil wir bauen dürsen, sehr gerühmt. worden, und haben auch allenthalben, zulebßt in Breslau, das entschiedenste Glück gemacht. .

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Roberto il Diavolo in Jtalien.

t drei Jahre verflossen seitdem Meyerbeer's „Robert der S um erstenmale auf einem italieniscen Theater gegeben wurde,

Aufführung möglih zu machen, wurden damals lauter fremde Künstler, namentlih Mad. Schubert aus Dresden für die Rolle der Alice und Dlle. Mequillet aus Paris für die der Zsabelle, herangezogen, Obwohl das neue und originelle Musikgenre die Zuhörer am ersten Abend etwas befremdete, \o befreundeten sie sih doch bald damit, und das Tonwerk wurde in Florenz so beliebt, daß es auf der Pergola funfzigmal hinter einander aufgeführt und seitdem in zwei verschiedenen Karnevals als Glanzoper beibehalten wurde. Auch die drei anderen kleineren ‘Theater von Florenz nahmen den e bei der Begeisterung des Publikums für denselben, in ihr Neper- toire auf.

Nachdem diese Meister-Oper sih so Jtalien erst Bahn gebrochen, ging sie rasch auf die übrigen Bühnen des Landcs über, Jn Triest gab man sie, weil man ers den Erfolg abwarten zu wollen schien, zuerst auf einer Bühne zweiten Ranges ( Anfiteatro Mauroner )z als man sie aber dort mit stürmischem Beifall aufnahm, gelangte sie im Herbste darauf unter gesteigerter Theilnahme auf das dortige große Theater, Mit gleichem Bei- fall wurde „Robert in Livorno, Brescia, Padua, Venedig, Cremona, Parma, Fiume und Verona gegebenz überall feierte das Werk des deutschen Maestro den seltensten Triumph.

Jet ist diese Oper auch in der Hauptstadt der Lombardei, zu Mai- land, zur Darstellung gekommen , und hat dort ebenfalls, was für das übrige Jtalien entscheidend is, einen unbeschreiblihen Beifall gefunden. Da die Scala im Sommer geschlossen is, #0 wird sie während der \{önen Jahreszeit auf dem Teatro Carcano gegeben; für die nächste Saison aber gelangt sie auf die Scala. Die Kunstfritiker Mailands (namentlich L am-

ertíni in der Gazzetta di Milano vom 23. Mai d. J.) erklären, seit Mozart sei keine so gehalt- und ideenreiche und zugleich liebliche, die Phantasie anregende und das Gemüth befriedigende uff in Jtalien mehr ehört worden, „Roberto il Diavolo“, sagt der genannte berühmte Mu- fittenner , „E però un compless0 di bellezze originali, un emporio di musíca, con cui potrebbe farsene quattro spupende opere.“ Die Ma-

they wird als Alice, die Cuzzani als Yabelle, Euzat als Bertram (die

ez nennen ihn Beltrame) und Della Cella als Robert ge- rühmt,

und zwar auf dem großen Theater della Pergola zu Florenz. Um die

Wir freuen uns herzlichst, dieser Erfolge hier Erwähnung thun zu kön- nen, da der Ruhm eines deutschen Meisters ja auch die Ehre und der Stolz sciner Heimat ist, Uu,

VBiblische Dramen.

Drama von Sigismund Wiese. Berlin, 1844. 199 S.

„Moses, Buchhandlung des berliner Lese-Kabinets.“

„Jesus. Drama von Sigismund Wiese. Berlin, 1844. Buchhandlung des berliner Lese-Kabinets,“ 477 S.

Es gab eine Zeit, wo dramatische und epische Mysterien bei den Deut- schen beliebt warenz in der Gegenwart sind sie es nicht, und mit Recht, Die meisten scenishen Nachbildungen von Ereignissen, die in den beiden Testamenten erzählt sind, erreichen doch nie und nimmermehr die gewaltige Kraft, die s{lihte Nachdrüclichkeit , die hiuilige Größe des biblishen Ori- ginals. Bei den Spaniern hielt man die Autos sacramentales in Ehren, weil das Volk glaubte, was es sah, weil es sich fromm - gläubig in das Dargestellte versenkte, weil ihm in der Gegenwart lebte, was der Dichter aus den nebelgrauen Fernen der Vorzeit herbeiholte. acl welche in Deutschland noch kindlih glauben, mögen keine biblischen Geschichten auf den Brettern sehen, ja wollen in der Dramatisirung derselben eine Entwei- hung des Ehrwürdigen finden; und die nicht so glauben, langweilen sich gewaltig dabei. Den Joseph in Aegypten lassen sie sih höchstens der s{hö- nen Musik Mehul's wegen gefallen. Zacharius Werner hätte in Be- zug auf solhe Stücke, welche unsere Altvordern „, Moralitäten“‘ nannten, der deutsche Calderon werden können, wenn er nur die religiöse Stä- tigkeit des Dichters der „Andacht n Kreuz‘ besessen hätte.

Wiese besigt diesen mystischen Grundzug des Gemüthes nicht, Da seine genannten Stücke schon formell für die Bühne unbrauchbar sind, so ist doppelt zu beklagen, daß sie dur eine geheimnißvolle Auffassung und durch poetischen Tiefinn für jenen Mangel nicht \{adlos halten. die Sprache erhebt \sich selten zu den Höhen dichterischen Aufschwungs, vielmehr durchgängig ziemlich unmelodiös; in der Regel stellt sich der

füßige Jambus ers dur eine erzwungene Skansion heraus, wie z. B gleich im Eingang zum „Moses“ S. 5: C H E