1844 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Allgemeine

Preußische Zeitung.

_ 970 Wir haben daher ohne Verzug die nöthigen Einleitungen und Vorbe- reitungen treffen zu müssen geglaubt, Und Se. Majestät, unjer Allergnä- N 7 digster König und Herr, haben auf unsere desfallsigen Vorstellungen nun- Ausstellung eines Opferkastens in der Vorhalle der Kirche und auf Livoro. 107. 1-3 Wp E mehr mittels Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 11. März d. J. uns zu | den Kirchhöfen. Ber B M L E verstatten geruht : 4) Aufruf und Liste sollen, \o viel dies unter den Umständen geschehen Den 15. Juni 1844. 1) ein Krankenhaus zu errichten, ktann, jeder katholischen Familie und jedem einzelnen Mitgliede der 9) dasselbe der Leitung barmhezziger Schwestern irgend eines bestehenden Gemeinde vorgelegt werden. Da dies aber ín der Ausführung unter L 5 und von der Kirche genehmigten Ordens zu übergeben und den Tausenden, welhe zur Gemeinde gehören , große Schwierigkeiten Geld. | Gem. 3) zur Verwirklichung dieses schönen Zweckes freiwillige Beiträge und hat und leiht einzelne Familien übergangen werden können, so bit- a Ai U G Gaben christlicher Liebe unter Euch zu sammeln. See ten wir einen Jeden, an der Verbreitung der Liste unter seine Be- Ez ag eits Brf Die Herren Kirchen-Vorsteher und Aeltesten haben, wie “sie mit den fannten möglichen Antheil zu nehmen und auch die desfallsigen Bemü-

Das Abonnement beträgt: 2 Rihlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertionus-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

3) Den Armen, wel{e 'ein Scherslein opfern und denen, welche [unge-

ï u ot. 111, 4 100%. 3 A Bank-A« tien : T meT, tao - « fannt besteuern wollen, soll dazu Gelegenheit gegeben werden durch

1632. Anl. de 1834 149. de 1839 121. Nordb. 132. Gloggn. 111%. Mail. 1057. Alle Post-Anstalten des In- und

Auslandes nehmen HSestellung auf dieses Slatt an für Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrihchsstrasse Ur. 72.

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Fonds: z|

3 s ; . Cour. Þ’r. Cour: Actien. |f Brief. | Geld.

Pr. Bogl. Obl. 30.| 4 e l 4/ | : betrachten,

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St. Schbuld-Seb. 101 | 1003 d 41 L si ) l zul /

r. Bo i b R Empfindungen der lebhaftesten Freude und des ehrfurchtvollsten Dankes ge- hungen als eine Gott gefällige Theilnahme an dem Werk selbs zu Ÿ j E gd. . l

Res | 2 | do. do, Prior. Obl.| 4

Kur- u. Nenmark. j |

| Bel. Anb. Eiseub.|— Schuldverschr. | 100% | 99% dos. do. Prior. Ob1.| 4 | agr 48 | 2 Düss.Elb. Eisenb.! 5 | Westpr. Pfandbr. _ | 993 Grossb. Pos. do. a4 1034 do. do. 100 | Ostpr. Pfandbr. [35 | 1013; Pomm. do. 5 | 101 X | 100% Kur- u. Neum. do. |5 101% | 100% Scblesische do. |3%| 1005 | | |

Gold al marco. |— Friedrichsd’or. | E

3 Aud.Gldm. à 5 Th.|— 3 Disconto. 3

do. do. Prior. Obl.| 4 | Rhein. Eiseub. |5| do. do. Prior. Obl.| 4| do. v.Staat garant. 35 | Bel. Fraukf. Bisb.| 5 | do. do. Prior. Obl.| 4| Ob.-Schles. Eisb. 4 | do.Lt.B. v. eingez.|—| L B.-St.E.Lt. A u.B|—| 3% | 13% [Magd.-Halbst. E./4|

| Brl. Schw. Frb. E./4 | do. do. Prior. Obl. 4 |

Wechsel-Cours.

Amsterdam 250 FI.

do. 250 FI. Uamburg 300 Mk. do. 300 Mk. London 1 LSt. 300 Fr.

Wien iu 20 Xr. «ooo 000 150 FIl.

Augsburg 150 Fl. Breslau 100 Tblr.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss- « Thlr. } ut.

Frankfurt a. M. WZ Mt.

Petersburg

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Gemeinde zu Berlin mit der Bitte um Verö

vollen Gotteshause feierlich gelegt wurde,

Diesen Tag auszuzeichnen , ist eine große Pslicht der Daukbarkeit für uns. Wodurch fönnten wir denselben aber besser auszeichnen , als durch Gründung eines Justituts, welches von jeher als eine der \hönsten Blüthen cines Krankenhauses | ; nämlich, in welchem die Noth des Armen durch den Trost pslegender christ- ist. licher Liebe gemildert und in Segen umgewandelt wird? L stalt fehlte uns bis heran gänzlich, so dringend wir auch derselben bedürsen. Unsere Gemeinde zählt, der sorgsältigsten Berechnung zufolge, alljährlich mehr als 900 Kranke. Jn dem hiesigen Charité - Kranfenhause allein fommen | ® ) / jedes Jahr im Durchschnitt 425 Kranke zur Verpflegung, und die Anzahl | is wie der reuemüthige Privat - Anstalten verpflegt wer-

des cristlihen Geistes und Lebens betrachtet wurde,

derer, welche in ihren Wohnungen oder in

den, dürste ohne Zweifel noch bedeutend erheblicher sein. denden sind arm und von Allem entblößt, was die Not

germaßen zu lindern vermag. Noch mehrere befinden

welcher der Trost der Neligion kaum Zutritt zu ihnen gewinnen, viel weniger díe Herzen läuternd und belebend durchdringen und beseligen kann. Von all den Kranken, von denen jährlich etwa 400 dahinsterben, feine 200 mit den heiligen Sakramenten verschen und so gottseligen Tode oder zu einem neuen Leben nah wiederer ret vorbereitet, Die Gründung einer Anstalt also, in welcher der leibli- chen und noch mehr der eistlichen Noth der Kranken geholfen werden kann, würde cine der größten Wohlthaten für unsere (Hemeinde,

4847 für uns gefnüpst ist,

637 b d : 167»| Dampfschifffahrt.

Die bekannten Dampfboote „Elbe“, „Henriette‘“‘u, „Pa- triot“’ beginnen ihre regelmäßigen Fahrten von Hamburg nah Helgoland jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn-

abend (vom 22. Juni an),

» Norderney (üb. Helgoland) jed, Dienstag v. 2. Julí an,

» Föhr (üb, Helgoland) jed. Donnerstag vom 4, Juli an.

Jn Berlin werden Fahrbillette durch Ge- e des Herrn Agenten Anker (Tau-

enstr, 10) ausgegeben.

Elb - Dampfschifffahrts - Compagnie. [636 b] G S

Die Direction der Galizish-Ständischen Kredit-An- stalt zu Lemberg hat uns ermächtigt, die den 1, Juli d. Js, fälligen Coupons ihrer h Zinsen tragenden

fandbriefe, so wie die zum 1. Juli d, Js. gekündigten

fandbriefe, vom 4. bís 21, Juli d, Js. zum Course von 104% Thlr, preuß, Cour, für 150 Gul- den in 20 Kreuzer-Stücken baar einzulösen.

Berlin, den 15. Juni 1844,

Mendelssohn & Co., Jägerstr, 51.

076 Literarische Anzeigen. Prachtwerk für Gymna- sien, Seminare und Bürgerschulen.

Bei C, W. B. Naumburg in Leivzig is erschie- nen und in allen soliden Buchhandlungen Dia e zu

haben, in Berlin bei (E, H. Schroeder,

Linden 23, ps n Haus:

Declamationsstücke

sür Gymnasien und andere höhe re Unt - N L C Ae e Gat: eitun rishen Vortra Sama ro

von Dr. Wilh. Grünbaum,

Mit 18 Bildnissen deut- scher Dichter.

Berlin. Von Seiten des Kirchen-Kollegiums zu Sk. Hedwig ist uns der nachstehende Aufruf an die Mitglieder Fentlichung zugegangen : t

Am 20, Juli 1847, mithin über drei Jahre, erscheint für ‘uns Alle der | Unge, ewig denkwürdige Tag, an welchem vor hundert Jahren unter der glor- reichen Regierung Friedrich's des Großen der Grundstein zu unserem pracht-

entweder zu einem langter Gesundheit

| gen des Königs Majestät von der Allerhöchsten Eutschließung Kenntniß ge- nommen, der Ausführung um o größere Sorgfalt zugewendet und mit Rücksicht auf die Wichtigkeit des Gegenstandes die spezielle Leitung desse!- übertragen, welches bereits in Wirk-

land und Kaufmann Dittrich, oon Radziwill Durchlaucht,

Dr. S upfke, besteht, Demnach steht nun also eine

Thle. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.

| 14053 |

| 1405 | 1495 | 1487 6 225 0A [R (9% | 103% | 1024

994 99% | 994

56 20/56 16 ain 107% zunehmen vermag!

7

N Aber an Euch, geliebte Pfarrgenossen! is es uun zunächst, das Werk helfend zu fördern. Es fommt darauf an, so viele Mittel zusammenzubrin- gen, als erforderlich sind, die allerunentbehrlihsten Gebäulichkeiten zu errid) ten, welche später erweitert werden können, An Euch! Vornehme und Ge er unser Aufruf, unsere Bitte, zu helfen. Strenget alle Eure Kräfte an zur möglichst reichlichen Beisteuer und er- muntert Einer den Anderen. Gott wird's lohnen. Niemand darf sich aus- schließen, an dem herrlichen Werke theilzunehmen , wie gering auch das Scherflein sein mag, was ihm Mitte Denn nicht auf die Größe der Gabe, auf die L sieht Gott, welcher unserer Gaben nicht bedarf, Seine Ehre zu föidern, en, welcher von allen Mitteln entblößt Gedenket der legten Stunde, die auch uns Allen bevorsteht, der Stunde des Abschiedes von dieser Welt ; gedenket des Todeskampfes und seiner | oder: großen Bedeutung für eine lange Ew war vom Wege der Gottesfurcht und der Pforte der Ewigkeit der suchenden Schächer am Kreuze sclig verschicden oder zu wieder gesundet, wo er würdige Früchte Was ihr dem Geringsten aus euren Brüdern der Krankheit eini- gethan habt, das habt ihr mir gethan, spricht der Herr. Gedenket des 20. sich in einer Lage, in Juli 1747 und aller der unzähligen

der katholischen

Eine solche An-

einem neuen und besseren Leben

Viele dieser Lei- | der Buße gebracht hat.

werden wohl noch

bis Juli 1847, vertheilt und Naten eingezahlt werden. und zugleich vor-

ben einem eigens gewählten Comitè samkeit getreten is, und nebs mir und Zingsheim, so wie den Herren Kirchen - Aeltesten, Geheimen Justizrath x h Dr. Brüggemann, Kaplan Ru- | mus aus den Herren: Fürsten Boguslaw Geheimen Ober - Regierungsrath von

Witt und Geheimen Regierungrat

Bededorff, Geheimen Ober - Tribunalsrath Ulrich und Sanitätsrath der wohlthätigsten Anstalten, die lange ein Gegenstand der sehnsuchtsvollsten Vieler unter Euch war, welche die Leiden des armen Kranken erkannten und mitfühlen, für die Gemeinde in Aussicht, cin Kraufenhaus unter der Leitung barmherziger Schwestern, deren hohe Vortrefflichkeit in der Kranken pflege sich in mehr als einem Welttheile so herrlih bewährt hat. Zwar verkennen wir cs nicht, wie groß und umfassend das Unternehmen ist, einc solhe Anstalt zu gründen und welche enormen Mittel dazu gehören. Der orben, auf demselben ein Krankenhaus, ein Wohngebäude für die barmherzigen Schwestern und das Dienstpersonale, eine Hauskapelle nebst Wohnung für einen Hausgeistlichen errichtet und [s sollen die deshalb erforderlichen Mittel von mildthätigen Herzen noch erst oßes, weit aussehendes Werk, vor dem x halten unsere Hoffnungen in beschei- denen Schranken und vertrauen fest auf Gott, daß Er uns helfen und voll- enden werde, was wir zu Seiner Ehre beginnen. Renn wir nach Verlauf Anstalt auch nur den Grund zu legen e Nachkommen fortbauen können, wie Einmal, wenn auch erst nach Jahren, -— ) hren Segen immer herrlicher entfalten, 997 99% | Wie manche Kranken-Anstalt ist mit der Verpflegung blos eines oder eini- ger Kranken ins Leben getreten, die jet viele Hunderte in ihre Räume auf-

nöthige Grund und Boden soll erw

1495 gesammelt werden, Wahrlich, ein gr menschliche Kräfte erzittern. Allein wi

von drei Jahren zu der beabsichtigten im Stande wären, auf welchem unjer groß wäre nicht {on der Gewinn! wird sie sih dennoch vollenden und i

Arme und Reiche, ergeht dah

l und Umstände zu opfern verstatten,

Gedenfct der Noth des armen Krank

Wohlthaten und Tröstungen, die sich

daran gereihet haben und noch reihen weiden, und bewähret durch christliche

Werlthätigkeit bei dieser, wie bei anderer Gelegenheit, daß Jhr zu einem lebendigen Tempel erbaut seid, in welchem Gott verherrliht wird,

Die Art und Weise der Kollekte anlangend wird bemerkt: Mad, L

1) Die Beiträge können auf einmal entrichtet, aber auch auf drei Jahre, j

in jährlichen, halb- oder vierteljähilichen

: 2) Die Subscriptions- Listen bitte ih an mich abgehen zu lassen, und züglich geeignet sein, das Andenken zu verherrlichen, welches an den 20, Juli sollen auf Grund derselben die gezeichneten Beiträge von dem Ren- danten des Kirchen-Kollegiums gegen Quittung eingezogen werden,

dem Herrn Kirchen-Vorsteher, Assessor

7

Berichtigung: es S. 962 Sp. 2 Z. 12 v, U, heipenz Parabelpoesie statt , Parallelpoesie. ‘“ ,

Meteorologische Seobachtungen.

Der Probst zu St. Hedwig 2c. Bxiukmann.

Im Feuilleton des gestr. Bl, der Allg. Pr. Ztg.

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Wünsche und inbrünstigsten Gebete me |

Morgeus 6 Ube.

Abends | Nach einmaliger 10 Ubr. |

| Nacbmittagzs |

2 Ube. Beobacbtuog

Luftwärme « « - |* l l

Dunstsättiguvs |

Wao!keuzug. - -|

| Mélesville.

sondern auf die Reinheit der Absicht

igkeit. Wie Mancher, der abgeirrt Tugend, hat in \{hwerer Krantheit an Gnade das Herz wieder geössnet und

Tenneder :

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“Allgemeiner Auzeiger.

gr. 8, elegant brosch. Preis 27 Sgr.

Die große und gediegene Auswahl, die prachtvolle Ausstattung (die Portraits sind sämmtlich nach den be- sten Originalien) und der wohlfeile Preis machen dieses Werk zu dem empfehlungswürdigsten dieser Art,

Jm Verlage der J. G. Calveschen Buchhandlung ín Prag sind neu erschienen und durch jede Buch- handlung zu beziehen, Berlin, Gropius sche Buch- und Kunsthandlung, Königl, Bauschule Laden Nr, 125 1778] Skizzen

zur

Organographie und Phy- s10logie der gr A .. Klasse der Schwamme. Von C, Montagne», Dr. Med., Ritter der Ehrenlegion, Mitglied der Soc. philom. zu Paris, der K. Akad. der Naturforscher zu Breslan, d. K. Akademie zu Neapel und Turin und der Akademie der VVissenschaften zu Madrid ele, ele, Uecbersetzt und mit cinigen Anmerkungen verschen von J..D,/ Q Eon As Assistenten des böhm, National -Muscums zu Prag u, m, @ G. M, gr, 8. geh, Preis 40 Kr. C.-M.

Bei den grolsen Schwierigkeiten, welche mit dem Studium der Pilze verknüpft sind, wird diese Schrist gewils allen Freunden der Botanik willkommen sein, Der gelehrte Herr Verlasser zühlt zuerst die wichtigste Literatur auf und begiunt dann nach einer kurzen Einleitung eine systematische D arstel- lung der verschiedenen l’amilien, wobei er stets die Ansichten der vorzüiglichaten Schrisisteller kritisch beleuchtet. Den Schluss bilden Betrachtungen über die einzelnen Theile der Schwämme.

1752] L R S R Auf das am 4. Juli beginnende neue vierteljährliche

; Abonnement der

Deulschen Allgemeinen Zeitung

werden bei allen Buchhandlungen und Zeitun s-Expe- ditionen des Jun- und Auslandes Bestellungen ange-

nommen, Der Preis is in Sawhsen vierteljährlich 2 Thlr., in den übrigen Staaten aber wird derselbe nah Maßgabe der Entfernung von Leipzig erhöht. Die Fnsertionsgebühren betragen für den Raum einer Zeile 2 Ngr.

J Als Feuilleton wird den Abonnenten dieser Zeitung in besonderen Beilagen eine Uebersezung vou Eugen Sue?'s neuestem Romane

Zei : Ü

Der ewige Jude gratis geliefert. Dieser Roman erscheint in Paris vom U, Juni an als Feuilleton des Constitutionnel, und die Deutsche Allgemeine Zeitung wird die llebersezung desselben stets einige Tage nach dem Er- scheinen des Originals bringen,

Leipzig, im Juni 1844, F. A. Brockhaus.

Bei G, D. Bädecken in Essen is so eben er- schienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in

Berlin vonätiz n Oehmigke s Buchhandlung ( Jul. Bülow),

Burgstraße Nr. 8: Wegweiser 1 zur Bildung v 4 9 Y ¿C è § §0 für deutsche Lehrer. Ju Gemeinschaft mit Bormauu, Hentschel, Hill, Knübel, Knie, Lüben, Mayer, Mädler, Neinbott und Prange

bearbeitet und herausgegeben von A) t y 6 . r. F. A, W. Diesterweg. Dritte fortgeführte und vermehrte Auslage, Erste Lieferung. L 15 Sgr.

Es genügt, die ens neuen Auflage des Wegweisers anzuzeigen, Ler mit den bis jeßt zu Tage geföreren allgemeinen Grundsäßen der Bildung und des Unterrichts (der modernen Divaktik), mit den Geseßen und Regeln des Unterrichts in allen Fächern (der speziellen Me- thodik) und mit der (charafterisirten) pädagogischen Literatur bis zum Jahre 1844 bekannt werden will, findet hier, was er sucht,

(77:

Luftdeuck ...- 334 21 Par.’ 142° M: j Ï -+- 12,0° R. | Flusswärme 16,0° R.

10,9 R. + R 8 pt. |

Regen | bezogen,

baupuukt E

Pagesmittel:

Sonntag, 16. Juni. Musik vou Mozart, Brüssel : Donna Anna, «als leßte Gastrolle. Dle, Conrad: Zerline.)

In Charlottenburg : vor Thorheit nicht, Lustspiel in 1 Aft, von Feodor Wehl, Hierauf: Onkel Brand, Lustspiel in 3 Akten, von L, Angely.

Montag, 17. Juni. Elisabeth, als Gastrolle.)

Dienstag, 18. Juni.

Jm Konzertsaale : riées, vaudeville en l acte. 2) Ea première représention de la repri»e de: 3) La reprise de: en 1 acte, par MM. Varin et Desvergers.

Souutag, 16. Juni.

Der Beruf. i 1 Französischen, von B. A. Herrmann. Hierauf: Das war ih! Lust- spiel in 1 Aft von Hut. Zum Schluß: Zum erstenmale wiederholt : Köck und Guste. (Dlle. Julie Herrmann, im ersten Stück: Adrienne, im lehten: Guste, als Gastrollen.)

Montag, 17. Juni. Franziska, als Gastrolle.) in drei Abtheilungen.

Dienstag, 18. Juni. Louis, als Gastrolle.) . Weiß, in brei Abtheilungen.

Verantwortlicher Redacteur

6 oe «E E | Ma C 334,29 Par. 334,56 Par. | Quellwärme 7,8° R.

4 R.| Dodeuwürme 16,0° K.

| AusdüustuDg 0,014 Rh,

bezogen. | Niederecblag 0,017 Rb

W. | W. W | Würmewechsel + 17,9" | W. | wie -&- 11,0’ R.

334 35" Par... + 14,6° R... + 68° R... 57 pcu W.

55 pt.

Königliche Schauspiele, Don Juas, Oper in 2 _Abth,, mit Tanz. (Dlle. Kunth, vom Königl. Opern - Theater zu

Zum erstenmale wiederholt : Alter {übt

Doktor Wespe. (Dlle, Bertha Stich:

Czaar und Zimmermann. D es mémoires de deux jeunes ma-

T'oncle rival; vaudevillé en 1 acte, par Mr. ] Le Capitaine Roland, vaudeville

üönigsstädtisches Theater. Zum erstenmale wiederholt: Adrienne, Lustspiel mit Gesang in 1 Akt, frei nah dem

Vaudeville - Posse in 1 Akt, von W, Friedrich. Liebe kann Alles. (Fräul. von Tennecker : Dazu: Gast-Vorstellung der Mad, Weiß,

Der yarijer Taugenichts. (Fräulein von Dazu: Gast - Vorstellung der

B C A a

Dr. JeiW. Zil feisén.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

ib i

Das Werk wird in 8 ohne großeZwischen- räume erscheinenden Lieferungen ausgege- ben werden. 635 b]

D Meyer & Hofman n in Berlin, Schloß-| freiheit Nr, 3, erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu haven:

Boz (Charles Dickens), Die Geleimnisse Londons, Eng- lands un de Engländer.

| Aus seinen sämmtl. Werken übers, von M. Lefrank, [Mit Illustrationen, 1s bis 4s Bdchen à 5 Sgr. | | Das Trefflichste, was der berühmte Autor je-| [mals geschrieben hat, ist in diesem Werke enthalten, | es verdient die größte Aufmerksamkeit des gebildeten | Publikums, i | 148

639 b Id „0 a P - 1691 erkauf oder Vertausch.

Der Besißer von drei sehr s{ön gelegenen Häusern in Berlin, welcher Oekonom is und auswärts sich auf- hält, wünscht dieselben eniweder aus freier Hand zu verkaufen oder gegen ein Ritter- oder Landgut zu dem Preise von circa 30— 50 M. zu vertauschen, Diesel- ben sind vorzüglich schön eingerichtet, weshalb sie be- sonders vornehmeren Familien einen sehr schönen Wohn- siz gewähren, Das Nähere is zu erfragen von Mon- tag den 17ten d. M, ab im Gasthofe zum Rheinischen Hof bei dem Portier oder auf an denselben zu rich- tende portofreie Briefe,

[640b] Eine Tagercise von Berlin

ist ein Güter-Komplerus nahe der Brandenburg-Schle- sischen G-änze mit circa 65,000 Morgen ziemlich gut bestandener Forst, und wobei namentlich 30 bis 40,000 Morgen aus Bauhölzer und Hamburger Balken beste- hen, gegen eine Anzahlung von 3- bis 400,000 Thlr. zu veräustern, Es gehören dazu bedeutende Schaf- heerden, Viehbestände, so auh ein gut eingerichtetes herrschaftlides Wohnhaus und alles das, was zur An-

nehmlichkeit der Größe angemessen erforderlich is; so auh wird 6 % jährliche Rente wenigstens garantirt, Sämmtliche Gebäude sind im elegantesten besten Bau- zustande. Auch is} eine Standesherrschaft zu verkaufen. Adressen sub À, 173, nimmt das Königl. Jntelligenz-

Comtoir an,

Me 167.

Die vierteljährliche Pránumeration

Berlin, Montag den 17 An

A n Ste Leser

1844.

dieser Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland. Bestellungen für Berlin werden in der

Expedition selbst (Friedrichs-Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt dur die Stadtpost, shon den Abend vor dem angegebenen Datum , frei ins Saus gesandt. Auswártige, des In- oder Auslandes , bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bci den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt,

kann niht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der hier eingegangenen Meldung erf

ienen find.

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 2 Sgr.

Uebrigens ift die Einrichtung getroffen, daß Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expcditions - Lokale, Friedrichs - Straße Ier. 7S, in Empfang genommen werden. Zeitung, außer gerichtlihen und anderen öffentlichen Bekannt-

einer Zeile 2 Sgr. Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß.

machungen der Königl. Behörden , literarischen und Kunst - Anzeigen, auch Familien-Nachrichten jeder Art, so wie In

finden. Auswärtige haben ihre Inserate unter der Ndrefse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.

Ih «bb

Amtlicher Theil.

Juland. Berlin, Ankunft und Abreise des Kaisers. Berichtigung einer Voraussezung hinsichtlich des Verkehrs mit Eiscnbahn-Papicren, Provinz Preußen, Der fönigêberger Gustav - Adolph - Verein. Humanitäts - Vereine zu Danzig. Chausseebauten. Provinz Westphalen, Enthaltsamkeits-Vereine, Rhein-Provinz. Lokal- Nachrichten aus Trier, Jülich und Bergheim. Briefe aus Stettin. (Einschiffung des Kaisers von Rußland und Aufenthalt Sr, Maj. des Königs und Sr. Königl, Hoheit des Prinzen von Preußen.) und Malmedy, (Fahnenweihe.)

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Bayern. Prinzessin Paul von Württemberg, Wiederaufblühen Regensburgs. Königreich Sachsen. Bücqer - Confiscation. nigrei ch Württemberg. Dampsschifffahrt auf dem Neckar. Grh. Baden, Die Heckersche Motion in Betreff eines Geseyes über die PBerauntwortlichkeit der Minister, Bildung eines ärztlichen Vereins, Briefe aus Dresden. (Rechnungs- Ablegung der Jmmobiliar-Brand-Versicherungs-Anstalt, Darmstadt. (Bronze- Statue des Großherzogs Ludwig?s 1.) und Luxemburg. (Bevorstehender Besuch des Königs Großherzogs.)

Desterreichische Monarchie. Wien. Das neue Exerzier-Reglement, Die Herzogin von Angoulème. Schreiben aus Ungarn. (Aufgabe der Regierung dem Reichstage gegenüber.)

Frankreich. Pairs-Kammer, Bestimmung der Militair-Dienstzeit. Deputirten-Kammer, Bewilligungen für die Häfen von Havre und Bordeaux und die Küsten-Beleuchtung. Paris. Joinville erhält das See-Kommando gegen Marokko, Das Ünterrichts-Gesey vor der De- putirten-Kammer. Briefe aus Paris, (Pairs - Kammer: Prüfungen von Geseßen in den Büreaus z Deputirten-Kammer + Gese-Entwurf über die Befestigung von Havre. Hoftrauer wegen Ablebens des Herzogs von Angoulème und Einfluß dieses Ereignisses auf die legitimistischen Verhältnisse; die Expedition gegen Marokko; der Schaden in der Jndu- strie-Ausstellung z Kommissions-Bericht über die Eisenbahn nach der bel- gishen Gränze und allgemeine Eisenbahn-Prinzipien.)

Großbritanien und Jrland. Unterhaus. Zuker-Zölle. Vor- schläge des Don Carlos. London. Hofnachricht. Der Brief des Baron Brunnow an die Herzogin von Somerset. Schreiben aus London. (Die Feindseligkeiten Frankreichs gegen Marokko.)

Belgien, Repräsentanten-Kammer, Vertagung der Frage über die Ausfuhr - Prämien. Annahme des Gesezes über die Differenzial=- zólle, Interpellation in Betreff der Anleihe. Reduction der Ent- schädigung für die Universitäts - Examinatoren, Brüssel, Beirach- tungen über das neue Handelsgeseh.

Schweiz. Chur, Der Große Rath über eine Bundes-Revision.

Handels- u, Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Marktbericht.

Königl. Schauspielhaus. (Ein neues Lustspiel von Wehl.) Königsstädti- hes Theater. („Köck und Guste‘‘z das Kinder-Ballet aus Wien.) Musik-Aufführung in der Akademie der Künste. Schreiben aus st- eldorf, (Keller's Zeichnung von Raphael"s Disputa.)

Beilage.

—— —p————

“Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Königl. sächsischen Rittmeister im Garde=Reiter-Regiment, Gustav von Spiegel in Dresden, den St. Johanniter - Orden, dem Küster und Schullehrer Klipp zu Röwih in der Diözese Klöze, so wie dem Glöckner an der katholischen Kirche zu Goldberg, Anton Fiebig, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und À Den bisherigen Geheimen Justiz- und vortragenden Rath im Justiz - Ministerium, Sch olz, zum Geheimen Ober - Tribunals - Rath zu ernennen.

__ Angekommen: Se. Durchlaucht der Herzog Alfred von Croy=Dülmen, von Köln. Abgereist: Der Fürst Leonid Golißin, nah Dresden. Se. Excellenz der Wirklihe Geheime Rath und Direktor der Abtheilung für Handel, Gewerbe und Bauwesen im Finanz-Mini= sterium, Dr. Beuth, nah Teplib. F Der General - Major und General - Adjutant Sr. Majestät des Königs, von Rauch, nah St. Petersburg. __ Der Kaiserl. russische Geheime Rath und Civil-Gouverneur von Kurland, von Brevern, nah Kissingen.

r L E E E E A D EE E E E

i ltichtamtlicher Theil.

Fuland.

Berlin, 16. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnä= digst geruht; dem Bildhauer Professor Rau ch die Anlegung des von Sr. Majestät dem Könige von Hannover ihm verliehenen Ritterkreuzes des Guelphen-Ordens zu gestatten.

___ Verlíin, 15. Juni. Se. Majestät der Kaiser von Rußland sind, auf der Rüdckreise von London begriffen, vorgestern Nachmittag um 54 Uhr mit einem Extrazuge auf der Anhaltischen Eisenbahn wieder hier angelangt und im Hotel der russischen Gesandtschaft abgestiegen, wo Allerhöchstdieselben von dem Kaiserlichen Gesandten, so wie von dem durch des Königs Majestät besonders hierzu befehligten General= Major von Rauch erwartet wurden. Der Prinz von Preußen und Prinz Friedrich der Niederlande Königl. Hoheiten bekomplimentirten Se. Kaiserl. Majestät zuerst; bald nachher trafen auch des Königs Majestät von Charlottenburg ein, worauf beide Monarchen si zu Jhrer Majestät der Königin nah dem Schlosse begaben und daselbst bis 9% Uhr verweilten. Se. Majestät der Kaiser haben heute morgen mit einem Extrazuge der Stettiner Eisenbahn die Reise nah Stettin fortgeseßt.

Berlin, 16. Juni. Ju einem Artikel der Haude-u. Spener= \chen Ztg. vom 7, d., welcher sich mit der Verordnung vom 24, v. M. über den Verkehr mit Eisenbahn-Papieren beschäftigt, wird angenom= men, daß die polizeilich konzessionirten Commissionaire ungeachtet der

Der Preis der Insertion beträgt für den Raum

dustrie und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

Bestimmung des §. 5 jener Verordnung nah Jnhalt des Ministerial Erlasses vom 31. Januar 1836 Geschäfte in dergleichen Papieren zu vermitteln befugt seien. Diese Annahme bedarf der Berichtigung. Allerdings stellt der in Bezug genommene Ministerial - Erlaß den Grundsaß auf, „daß die ausschließlichen Befugnisse der öffentlih bestellten und vereideten Mäkler in Betreff der Ünterhandlung und Vermittelung von Geschäften sich auf diejenigen Geschäfte beshränken, welche zwischen Kaufleuten unter einander verhandelt oder geschlossen werden, daß also solhe Geschäfte, bei denen nur ein oder gar kein Kaufmann betheiligt ist, auch von denjenigen verhandelt und vermittelt werden können, die mit Genehmigung der örtlichen Polizei- Behörde auf Grund des §. 122 des Gewerbe-Polizei-Edikts vom 7. September 1811 das Gewerbe eines Commissionairs betrei= ben‘; es wird aber ganz ausdrülich hinzugefügt, daß eine Aus- nahme insofern stattfinde, als „gewisse Arten von Ge häften durch besondere Bestimmungen ohne Rücfsicht auf die Person der Betheiligten den Mäklern allein überwiesen wären oder überwiesen werden möchten.“ Diese Hinweisung auf besondere Bestimmungen bezieht sich augenscheinlich auf die damals eben erschienene Verord- nung vom 19. Januar 1836, die im §. 7 die Unterhandlung, Ver=- mittelung oder Abschließung von Geschäften über in=- oder auslän- dishe Staats- oder Kommunal - Schuldpapiere allein den öffentlich bestellten und vereideten Mäkflern oder Agenten zugewiesen hatte, „welcher Art die bei dem Geschäfte betheiligten Perso= nen auch sein mögen‘z es wurde, um Mißoerständnissen zu be- gegnen, darauf aufmerksam gemacht , daß schon dermalen eine Aus=- nahme von dem obigen Grundsaße bestände, und daß auch noch eine weitere Ausdehnung derselben erfolgen könnte. Eine solche weitere Ausdehnung enthält der §. 5 der Verordnung vom Msten v. M., wonach die Vorschrift des §. 7 der Verordnung vom 19, Januar 1836 auch auf Geschästë {Wér andere, als die im §. 7 gedachten Papiere Anwendung finden soll, und es kann hiernah nicht zweifelhaft sein, daß die Commissionaire so wenig, wie sonstige Personen, außer den öffentlih bestellten und vereideten Máäklern oder Agenten, mit der Unterhandlung, Vermittelung oder Abschließung von Geschäften über in- oder ausländische Eisenbahn-Papiere oder sonstige Effekten (gegen Entgelt) sich befassen dürfen, ohne die geseblihe Strafe zu verwirken und den Betheiligten für allen Schaden unbedingt verhaftet zu wer= den. Die Eingangs gedahte Annahme, daß die polizeilih Fonzes- sionirten Commissionaire in Folge threr Gewerbs =- Berechtigung zur Vermittelung derartiger Geschäfte befugt seien, und von den Vor- schriften des §. 7 der Verordnung vom 49. Januar 1836 und §. 5 der Verordnung vom 24sten v. M. nicht betroffen werden, beruht daher auf einer Unkunde der bestehenden geseßlichen Bestimmungen.

i Provinz Preußen. Am 12. Juni ward zu Königsberg eine Sitzung des Gustav - Adolph - Vereins gehalten, welhe anfänglich von etwa 150 Mitgliedern besucht war. Zuerst kam die Frage zur Erör= terung, ob Juden zur Mitgliedshaft des Vereins zugelassen werden

Königliches Schauspielhaus. Ein neues Lustspiel von Weh.

Am 14, Juni bei beseßtem Hause zum erstenmal: „Alter \{hüßt vor Thorheit nicht“, Lustspiel in einem Akt von Feodor Wehl. Jn Form und Ton eine Nachahmung des Kleistschen Lustspiels „Der zerbrochene Krug“ aber welche! fein Wib, fein Gedanke, keine Handlung, nicht einmal cine fesselnde Situation, Der betagte Pächter Swieten hat ein Auge auf eine bei ihm wohnende entfernte Verwandte, Namens Käthi, geworfen; sein Sohn Wilhelm desgleichen. Kläre, Switen's Frau, merkt die Absichten ihres Mannes und bestimmt die Käthi, ihm ein Stelldichein in der dunkeln Boden - Kammer zu gewähren. Ebendahin wird auch Wilhelm bestellt, Vater und Sohn laufen nun als Aprilkaßen der Maus Käthi in der Finsterniß nah und rennen endlich wider einander: Mama kommt mit dem Lichte dazu, Papa schämt sich und Wilhelm und Käthi nehmen sich... ist das nicht eine nagelneue Fabel ? Und vorgebracht is sie in einer Sprache, die bald in aufgepuhsteten Phrasen daherrasselt, bald (wie in den verab- \{heuungswürdigen Zweideutigkeiten von Kuh und Kalb) in die Bodenlosig- feit der Gemeinpläße versinkt, so daß die holländischen Bauern in einem und demselben Saße bald wie Ritter Bayard, bald wie Pachter Feldkümmel reden. Es war nicht wohlgethan, ein solches Stück auf unser Hoftheater zu bringen, und wir bedauern die wackeren Mitglieder desselben, die das Loos getroffen, bei dieser dramatischen Ausgeburt Hebammendienst leisten zu müssen. An diesem Stücke zeigte sich wiederum so recht, wie die meisten unter den heutigen jungen Autoren, die eine so große Fertigkeit im Stacheln und Sticheln besien, da, wo es gilt, eine positive Leistung zu Stande zu bringen, in der Regel nichts vermögen, U,

Königsstädtisches Theater. „Köck und Guste.“ Das Kinder-Ballet aus Wien.

So heißt eine einaktige Vaudeville - Posse, welche, als Seitenstück zu Raupach's „„Playregen als Eheprokurator ‘““, am 14, Juni zum erstenmal mít Beifall gegeben wurde, ŸW., Friedrich hat dieselbe „frei nah dem Französischen '“ bearbeitet , ohne- seine Quelle anzugeben. Diese is aber Paul de Ko ck's Vaudeville „Le Caporal et la Payanne“ eine Bluette, die wegen des schönen und lebendigen Dialogs in Paris Glück machte. Der Bearbeiter hat das Stück für den Jargon zugerichtet, und so erscheint es hier berolinisirt, Der Inhalt ist kurz der , daß ein Gefreiter, der des

Abends seinen Schaß, ein Kindermädchen , besucht , von diesem unfrei- willig in die Kinderstube eingesperrt wird und dort die schreiende Jugend, er mag wollen oder nit, wiegen und päppeln muß, während das Kindermädchen sih in der Zwischenzeit ein Privatvergnügen macht und ins Theater geht, um den Schauspieler Schneider spielen zu sehen. Die amüsante Kleinigkeit wurde rasch und lebendig unter anhalten- dem Beifallklatschen gespielt und schien das Publikum in bester Laune zu erhalten, An diesem Erfolge hatten Dlle, Herrmann, vom Thalia - Theater zu Hamburg, als Guste, und Herr Grobedcker, der stati des Herrn Beckmann den Köck gab, dén meisten Antheil z Beide wurden nebst „Allen“ gerufen,

_Am 15. Juni fand die erste Gastvorstellung der Mad. J. Weiß, Ballet- meisterin des Kaiserl, Theaters in der Josephstadt zu Wien, mit ihrem aus sechsunddreißig Kindern bestehenden Ballet-Personal unter rauschendem Bei- fall der ziemli zahlreichen Versammlung Statt. Es ist zunächst lobend zu erwähnen, daß diese Kinder, statt halsbrecherishe Kunststücke zu machen, sich in ihren natürlihen Sphären halten : der Reiz ihrer Erscheinung liegt in der massenhaften Ausführung graziöser, buntwechselnder Ensembles, in der Ausstellung malerischer Gruppen, und in dem muntern und kindlich-un- genirten Eingehen in den Geist solcher Nationaltänze, wobei, was Kindern ja nicht zusteht, keine versteckten Leidenschaften ausgedrückt, sondern heitere Momente der Geselligkcit hervorgehoben werden sollen. Sie produzirten sich zunächst (in Begleitung einer sehr schlechten Musik von Lanner) in einem sogenannten „figurirten Walzer“, einem Gruppirungstanz im Con- versationsstol; dann, mit gesteigertem Applaus, im tyroler Nationaltanz, und führten schließlich in einem ungarischen Nationaltanz das Beste auf, was sie an dem ersten Abend geleistet. Bewundernswürdig is die Präzision, womit die nämlichen Pas von allen tanzenden Kindern auf einmal ausgeführt werden; Mad. Weiß besißt ein unverkennbares Tanz-Compositions-Talent. Vortrefflih gelang das von Franz Weiß und Helene Sperl ausgeführte Soloz beide scheinen die Koryphäen der Gesellschaft zu sein, Die Tänze der Kinder endeten unter einem wahren Beifallsturm. Mad. Weiß wurde gerufen, und erschien inmitten der Kleinen, welche sich um- sie geschaart hat- ten, Die Kostüme der Gesellschaft sind ebenso elegant als geshmackvoll.

Mit dem Ballet in Verbindung stand die Aufführung von Töpfer?s Lustspiel, „Der beste Ton“, worin Frl. von Tennecker, welche der Königsstädtischen Bühne gewonnen ist, als Leopoldine von Neuem bewies, daß wir uns dieser Acquisition freuen müssen, Sie wurde gerufen,

U.

Musik - Aufführung in der Akademie der Künste. Jn der alljährlich stattfindenden öffentlihen Sizung der Akademie der Künste wurden am 15, Juni, wie gewöhnlich, wieder mehrere, von Eleven der Akademie komponirte Musikstüe zur Aufführung gebraht, Außerdem stattete der Secretair der Afademie, Herr Professor Tölken, den Jahres- Bericht ab, in welchem er auh des erfreulichen Ereignisses der 81jährigen Geburtstagsfeier des würdigen Direktors, Dr. Schadow, gedachte. Die zuerkannten Prämien wurden ebenfalls an die verschiedenen Schüler im Fache der bildenden Kunst, der Musik und an Schüler der Gewerkschulen vertheilt, Von den aufgeführten musikalischen Compositionen sind besonders hervorzuheben: Arie mit Chor von C. Braun, ein sehr ausdrucksvolles, im würdigen Style abgefaßtes und wirksam instrumentirtes geistliches Ton- stück, dessen Alt-Solo-Partie von Fräulein Caspari troß ihrer sichtlichen Indisposition mit wohlausklingender Stimme und {hönem Portamento vor- getragen wurde; ferner ein Jnstrumentalsay über die Tonleiter von C. Ja- quemar, der sich durch originelle Behandlung des gewählten und hartnäckig durchgeführten bewegten Motivs auszeihnete. Ein Wechselgesang für Sopran und Alt, von den Damen Kramer und Caspari ausgeführt, bekundete das Talent seines Verfassers, Hrn, R, Wür st, für Gesangs-Composition auf erfreu- liche Weise, und ein Theil des Finale aus Körner's Oper: „Die Berg- knappen“’, von W. Herzberg in Musik gesebt, ließ Beruf für dramati- he Composition nicht verkennen, obgleich der Totalwirkung durch die vielen abgerissenen an sich aber hübshen Säße Eintrag geschah. Auch zwei Musikstücke von S. Müller und J. Hopfe erhielten verdiente Anerken- nung, und zeugten wie alle übrigen vorgetragenen Musikfstücke von dem wohlthätigen Einfluß einer geregelten, auf gründliche Kunstprinzipien basir= ten Anleitung. Eine glänzende Versammlung wöhnte der öffentlichen Sihung bei; auch von den der Akademie zugehörigen Ehren-Mitgliedern waren viele, z. B. Meyerbeer, gegenwärtig. Die Ausstellung der Probe-Arbeiten von den Schülern der verschiedenen Zeichen-Klassen und Gewerkschulen bleibt mehrere Tage für das Publikum geöffnet,

A Düsseldorf, 10. Juni. Der rühmlichs bekannte Kupferstecher Keller, der vor einigen Jahren auf Kosten des Kunst - Vereins für die Rheinlande und Westphalen nah Jtalien gesandt wurde, um dort Raphael*s berühmte Disputa zu zeichnen und später als Nietenblatt für den Verein zu stechen, is von seiner Reise zurückgekehrt, Dem Vernehmen nah walten zwischen ihm und dem Vorstande des Vereins Mißverständnisse, und aus der projektirten Ausgabe des shönen Werkes wird wohl nihts werden. Ein Gat soll dem Künstler für die Zeichnung bereits 2000 Rthlr, geboten aben.

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