1844 / 170 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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; raie und Herz, die matt gezwungen hat, die Fahne und I Boten Es Be Tes diese Männer, die jeßt nichts Französi- j s sches mehr haben für den Herrn Admiral, zeigen, daß dieser Beschluß un- 8) Wir behalten uns übrigens alle unsere Rechte und Handlungen vor, bedingt ñ und alle Anforderungen der Lage umfaßt, ín die man sie ver-

hat, bis man ihnen auf eine geseplihe Weise die höchsten Entschei- dungen zu wissen Que die sie erwarten, und denen gemäß sie einen defini- en werden, als freie Männer, die, ihre Rechte und ihre

Pflichten kennend, weder das Land ihrer Geburt und ihrer Neigungen, noch die Verpflichtung, die National - Ehre selbst um den Preis ihres Lebens

seht tiven Entschluß fa

aufrecht zu halten, vergessen haben.

7) Wenn diese Beschlüsse etwa neue Verlegenheit für die orientalische Regierung veranlassen sollten, von der wir nur die Subsistenz und die Be- fleidung verlangen, so lange wir für die gemeinsame Bee kämpfen, so protestiren wir im voraus auf die stärkste und feierlich Gott und den Menschen und Jedem, den es angehen wird, wegen der offen- baren Ungerechtigkeit, mit welcher man Gewalt gegen uns gebrauchen würde, unter welcher Form dies auch geschähe, um uns zu entwaffnen, ohne uns zu vertheidigen uud ohne in Betracht zu ziehen, daß man uns eher zwin-

992

zu suchen.

ohne selbst diejenigen zu übergehen,

Frankreichs geltend zu machen.

e Weise vor

Bekanntmachungen.

[48] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 11. Januar 1844, Das in der neuen Königsstraße Nr, 8 belegene

Grundstü der Destillateur Daehneschen Eheleute, gerichtlich abgeshät zu 19,497 Thlr, 6 Sgr, 9 Pf., soll d

am 23, August d. J., Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte Apotheker

Ludwig Friedrih Theodor Daehne wird als eingetra- gener Gläubiger hierdurh öffentlich vorgeladen,

[653] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 4, Mai 1844.

Das ín der Elisabethstraße Nr. 11 belegene Grund- stü, bei welchem der Besigtitel für den Bleicher Hoch- firch berichtigt ist, gerichtlich abgeschäßt zu 9739 Thlr., soll am 17, Dezember 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[797] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7, Juni 1844.

Das in der Ackerstraße Nr, 6 belegene Kunstsche S Bn fil gerichtlich abgeschäßt zu 12,274 Thlr, 18 Sgr. 9 P}., 0 am 14, Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[755] Eviltat- Ladung.

Jn Gemäßheit des in der Verlassenschaftssache des Kaufmanns Ludwig Röhl hierselbst erreichten, gericht- lich bestätigten Akfordes werden sämmtliche nicht prä- tludirte Röhlsche Gläubiger hierdurch geladen, si in dem zur Auszahlung ver ersten Hälste der Alkords- Quoten auf den 14, Juli d. J., Vormittags 40 Uhr, auf hiesiger Rathsstube anberaumten Termine einzu- finden, die ihnen gebührenden Hebungen, unter dem Präjudize der gerichtlichen Deposition auf Kosten und Gefahr der Ausbleibenden, entgegenzunehmen und die für sie aufgetretenen Mandatarien, so weit solches noch E geschehen, mit ausreichenden Vollmachten zu ver- ehen.

s Derura Bergen, den 1. Juni 1844. (L. S.) Der Magistrat hierselbst.

[21] Bekanntmachung.

Jn Folge unserer Bekanntmachungen vom 9ten und 25sten v. ‘M. sind in Gemäßheit der §§. 4., 7. und 8, des Nachtrages zu den Statuten der Berlin - Potsda- mer Eisenbahn - Gesellschaft heuie folgende Nummern unserer Prioritäts-Actien durch das Loos ge- zogen worden :

Ir. 89, 97, 172. 420, 550. 587, 619, 622, 680.

715. 790. 799, 8314, 875, 1030, 1042, 1133, 1184, 1286, 41336. 1415. 1425, 1442, 1505. 4580. 1587. 1626, 1660. 1674. 1682, 1712, 4853, 1882. 1891. 1901. 1975,

36 Stück à 200 Thlr, Thlr, 7200,

Diese Actien nebst Coupons vom 1. Juli c. ab sind vom 1, Juli e. ab bei uns einzureichen und die Beträge dagegen in Empfang zu nehmen. Vom 4. Juli c, ab werden auf diese Actien keine Zinsen wei- ter vergütigt.

Berlin, am 20. Februar 1844,

Die Direction der Berlin-Potsdamer

Eisenbahn-Gesellschaft,

[618 b] L Berlin-Frankfurter Eisenbahn. De Die Zinsen

: d. Prioritäts-

E i Actien der Berlin-

R: M. Frankfurter Eisenbahn pr.

z f 4stes Semester 1844 mit

2 Thlr. pro Actie wer-

den in unserer Haupt-

Kasse auf dem hiesigen Bahnhofe in den Tagen vom

4. bis 31, Juli 1844, init Ausnahme der Sonntage,

Morgens von 9 bis 1 Uhr, gegen Einlieferung des

Zten Zins-Coupons gezahlt, Die Jnhaber werden zu

diesem Ende ersucht, die gedachten, so wie die pro 1stes

und 2tes Semester 1843 fällig gewesenen und nicht ab-

gehobenen Coupons in der genannten Zeit mit einem

nah den Nummern geordneten Verzeichnisse in unserer

Haupt-Kasse Meeren und den Betrag dafür in Em-

ang zu nehmen, Die bis den 31, Juli e. nicht zur

ealisation eingehenden Coupons werden erst bei der A Zinszahlung im Januar 1845 realisirt,

erlin, den 8, Juni 1844, Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft,

[(657b) Bekanntmachung

sür die Inhaber von Zarskoe- Selo-Eisenbahn-Actien.

Die neuen Couponsbogen können gegen Erlegung

der Kosten und bei Einreichung der Actien behufs deren Abstempelung in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr bei mir in Empfang genommen werden, Berlin, den 18, Juni 1844, F. Mart, Magnus, Behren-Straße Nx, 46,

[798] Vio L) adi: ide:

Von Seiten des K, K. Tribunals in Como und auf Ansuchen von Pius, Peter und David Cartosio, sämmt- lih in Como und vertreten durch den Advokaten Bolla, wird Carl Anton Porro, Sohn der verstorbenen Marco und Maria Catterina (geboren zu Stettin in Preußen, aber ín Como ansässig), der als Supplent statt des Anton Ferrario am 27. Jänner 1810 in das damalige 5te italienishe Linien-Jnfanterie-Regiment eintrat und am 4, März 1813 in Berlin in Gefangenschaft gericth, hiermit aufgefordert, binnen 1 Jahre vor diesem ‘Tri- bunal zu erscheinen, mit dem Bedeuten , daß ihm der hiesige Advokat Vincenz Comolli als Bertreter bestellt is, und daß, wofern er sih nicht vor Abfluß der ge- nannten Zeit in Person oder auf andere Weise bei diesem K, Tribunale meldet, zu seiner Todes-Erklärung wird geschritten werden,

Diese Vorladung is drei Wochen nah einander, wöchentlich einmal, italienish in die privilegirte Mai- länder Zeitung einzurücken, so wie deutsch in die von Wien und Berlin.

Vom K. K. Provinzial - Tribunal zu Como, am 19, Februar 1844.

S Präsident, Piazzoli, } 4 Ca rcano, \ Räthe.

Diese Uebersezung stimmt mit dem italienischen Ori- ginal überein,

Como, 27, Mai 1844,

LOL N, Professor der deutschen Sprache und Literatur an diesem Lyceum.

[352] Eig l. Ladung. Vom unterzeichneten Stadtgericht ist 1) zu dem übershuldeten Vermögen der hiesigen Hau- delsfrau Amalie Henriette verehel. Rückart, geb. Knappe, der Konkurs-Prozeß eröffnet, hiernächst 2) die Ermittelung der nächsten Erben oder Gläubí- ger der im Jahr 1841 hier verstorbenen Anne Ne - gine verwittw. gewes. Sch ter b, deren Nachlaß 23 Thlr. 16 Ngr. 1 Pf. beträgt, beschlossen und in beiden Sachen der 24. August 1844

zu Anmeldung der Forderungen oder Erb - Ansprüche, der 7. Oktober 18744

zu Eröffnung eines Präklusiv - Bescheids, der 19, Oktober 1844

zur Gütepflegung, der 26, Okftober 1844

zum Altenschluß und der 30, Oktober 1844

zu Bekanntmachung des Urtels anberaumt worden,

Es werden daher die bekannten und unbekannten Gläubiger der verchel, Rückart, so wie alle diejenigen, welche an den Nachlaß der genannten Schiery Erb- oder sonstige Ansprüche haben, auch hierdurh vorgela- den, in diesen Terminen persönlich oder durch legiti- mirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu bescheinigen und mit dem Kon- kurs- und resp. Nachlaß-Vertreter darüber, so wie un- ter sich über die Priorität zu verfahren, binnen 6 Wo- chen zu beschließen, die Bescheide anzuhören und im Verhörs-Termine die Güte zu pflegen, und zwar unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche sih nicht an- melden, ihrer Ansprüche, so wie der ihnen etwa zustän- digen Rechtswohlthat der Wiedereinseßung in den vori- gen Stand, für verlustig, diejenigen aber, welche im Berhörs - Termine über Annahme oder Zurückweisung der gemachten Vergleihs-Vorschläge sich gar nicht oder nicht deutlich erklären, für einwilligend erachtet und die zu publizirenden Bescheide gegen die Außenbleibenden für bekannt gemacht angesezes werden sollen.

Auswärtige Gläubiger haben zu Annahme künftig ergenen Ladungen hier wohnhafte Bevollmächtigte zu bestellen,

Stadtgericht Neustadt bei Stolpen im Königreich Sachsen, am 7, März 1844,

Karl Gustav Hänyßyschel, Stadtr.

Citerarische Anzeigen.

Berlin, Gropiusdsge Buch- und Kunsthand-

M, ae Bauschule Laden 12. Subscription wird in allen Buchhandlungen an- genommen auf:

Systematischer Bilder- __Allas

[792] ; Zum j‘ Conversations - Lexikon.

Vollständig 900 Blatt in Quart, in 120 Lieferungen zu dem Preise von 6 Sgr. = 22 Kr, rh. = 18 Kr. C, M, Die ersten beiden Lieferungen dieser wissenschaftlich geordneten, schön ausgestatteten u, ungemein wohlfeilen

gen würde, den Tod oder den Sieg im Lager des Feindes unserer Ruhe

die aus der Untvirkfsamfeit des uns angebotenen Schußes erwachsen, um und durch Vermittelung unserer Delegirten, vor den höchsten Autoritäten

Montevideo, den 26. März 1844,“

(Folgen die Unterschriften der Offiziere der Legion

der Freiwilligen.)

Eisenbahnen.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der VVoche vom 11, bis incl. den 47. Juni c, fuhren auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn 9435 Personen.

A l l g emei ner A

sie ihrer Zeit und an ihrem Orte,

Ikonographischen Encyklopädie der

VVissenschaften und Künste sind in allen Buchhandlungen zur Ansicht zu erhalten, und wird daselbst auch ein ausführlicher Prospektus aus- gegeben, Es bildet ein selbstständiges Ganzes, {ließt sich aber auch an alle die zahlreichen Origiínal-Ausga- ben, Nachdrucke und Nachbildungen des Conversa- tions-Lerikons an, zunächst an die neunte Auflage desselben, Das Werk erscheint in 120 Lieferungen, jede zu 4—5 Blatt, und in der Regel werden monatlich 2 bis 3 Lieferungen ausgegeben, so daß sich die Auslagen auf mehrere Jahre vertheilen.

Die neunte Auflage des Conversations- Lexikons erscheint in 415 Bänden oder 120 Heften und kostet je- des Heft auf Maschinenpap. 5 Sgr., jeder Band 1 Thlr. 10 Sgr,z jeder Band auf feinem Schreib- pap. 2 Thlr., auf extrafeinem Velinpap. 3 Thlr, F” Frühere Auflagen des Conversations- Lexikons werden gegen diese neunte Auflage unter vortheilhasten Bedingungen umgetauscht, worüber cine aussührliche Ankündigung in allen Buchband- lungen zu finden ist,

Leipzig, im Juni 1844, F. A. Brockhaus,

Seit dem 4, Febr, c. erscheint regelmäßig in Berlin (61a Der Dampser,

Zeitung der Ee PS u, Dampfschifffahrts - unde, Zunächst für Gesellschaften, Actionairs und solche, die es werden wollen, von Dr, Ph. A, Dethier.

3mal wöchentl. (Dienst., Donnerst, u, Sonnab.) 1 Nr, v, 4 Hochquart-Seiten, nebst Tabellen, Karten u, Zeich- nungen. Abonnements - Pr. in allen solid. Buchh. u. preuß. Postämt, halbjährlih 22 Thlr. (45 Fl. rheín.), bei auswärtigen Postämtern mehr. Planmäßige Origi- nal-Mittheilungen werden à Druckbogen mit 24 Thlr. onorirt. Inserate d. Zeile 3 Sgr., wofür sie zugleich íns berl. Jutell, - Blait eingerückt werden. Enthält 4) Repertorium der dahin gehörigen Literatur u. Kar- tenschau, 2) Technisches. 3) Abfahrtszeiten - Tabelle, 4) Geseße und Verträge. 9) Ausführliche Chronik der deutschen Eisenbahnen. 6) Chronik der ausländischen Eisenbahnen. 7) Sehr ausführliche monatliche Neber- sichts-Tabelle der Frequenz u, Einnahme, 8) Dampf- {chiffahrt und Kanäle, 9) Post, Gewerbe, Bergwerke und Handel, so weit sie hier in Betracht kommen. 10) Agenda für den Actionair (über Versammlungen, Ein- zeihnungen, Einzahlungen, Zinsen-Erhebungen, Amor- tisationen u. st#. w.). 11) Ankündigungen, 12) Den vollständigsten Coursbericht.

Die Redaction, Jnvalidenstraße 33, so wie Hr, Wer- ner, Markgrafenstraße 46, nehmen neue Abonnements an, Nichts is geeigneter, als dieses Blatt, um zu einer ruhigen und sicheren Kenntniß der Sachlage zu gelan- gen, und kein blindes Opfer des vorübergehenden Bör- sen - Zustandes zu werden, Das Blatt Nr. 57, vom 8, Juni, welches eine vollständige Uebersichts - Tabelle der 4 ersten Monate des Jahres enthält, und auch be- sonders für 3 Sgr, zu haben ist, kanu dieses augen- \cheinlih beweisen,

Die Pfälzische Ludwigs-Bahn, früher

J 4 . p §4. Rhein-Bexbacher-, Ludwigshafen- (u. Speier-) Bexbacher- Eisenbahn, besonders abgedruckt aus dem Dampfer, oder der Zeitung der Eisenbahu- und Dampfschifffahrts - Kunde von Dr. Ph. A. Dethier. in 8, nebst 1 Karte der Bahurichtung, Preis 2 Thlr,

oder 125 Sgr, Eisenhardtshe Buchhandlung,

Berlin, 1844, x Charlottenstr, 45,

[740], ¡ Musikalien zu den aller-

billigsten Preisen bel

Ed. Bole & G. Bock,

- _Buch- u. Musikhandlung. Berlin, Jägerstr. 42, Breslau, Schweidnitzer-Str. No. 8.

800] [ So eben ist bei G. W. F. Müller erschienen und in der EnslinshenBuchhandlung, Breitestr. 23, zu habenz Lisco, Das Alte Testament, Lief, 11—14, à Lief. 40 Sgr. —, Predigt-Entwürfe. 1. Abth, 2s Heft, 1. Abth, 28 Heft, à Hest 10 Sgr, —, Wunder Jesu. 2te Aufl, 15 Thlr, Die Hoffnung der Kirche. Aus dem Engl, 10 Sgr. Kirchliche Vierteljahrs schrift, 1. Jahrgang. 3s Heft,

à 1 Thlr,

Bei August Hirshwald in Berlin isst so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der VVoche vom 9. bis incl. 15. Juni 1844 6641 Personen.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat Mai c. sind aufs der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn befördert worden : 35,659 Personen

49,053 Centn. Frachtgut - 43,411 -

45,472 Rihlr.

58,583 Kthly.

Summa

Vinnahme bis ult. April a. es 180,778 -

Total... 239,361 Kthlr.

Im Mai v. J. waren befördert worden : 29,633 Personen 81,955 Centn. Frachtgut -

41,678 Rihlr. 21,425 - Summa... -- 63,103 Rihlr.

Meh r- Einnahme im Mai V, J,

[799] eer : eine zweckmäßigere Einrichtung der Renten- Anstalten. Von J, Ferd. Beer. gr, 8. geh. Preis 20 Sgr.

Von demselben Verfasser erschien früher dasclbst : Ueber Gewinn und Verlust bei Renten- Anstalten. gr. 8, geheftet, Preis 1 Thlr, 25 Sgr.

791 T 0A

H A der (GBroplUsdshen Buch- und Kunsthand- lung, Königl. Bauschule Laden Nr, 12, ist sto eben angekommen :

H A; a ./. Y ¿2 . Russisch-politische Arithmetik. Streiflichter auf das Werk des russ. Geheimrathes M. L, von T engobors ki: „Ueber die Finanzen, den Staats-Kredit, die Staatsschuld, die Hülfsguellen und das Steuer - System Oesterreihs, mit Rücksicht auf Preußen und Frankreich,“ Von Ad, Wiesner, Dr. der Rechte. 2 Bäude, 8. 2% Thlr, Leipzig, Verlag

von Mayer u. Wigand,

1691Rexkauf oder Vertausch.

Der Besiyer von drei sehr \{chön gelegenen Häusern in Berlin, welcher Oekonom is und auswärts sich auf- hält, wünscht dieselben entweder aus freier Hand zu verkaufen oder gegen ein Ritter- oder Landgut}, sollte dasselbe auch in Ost- oder Westpreußen oder 1m Groß- herzogthum Posen belegen seín, zu dem Preise von circa 30— 50 M, zu vertauschen, Dieselben sind vor- züglich s{hön eingerichtet , weshalb sie besonders vor- nehmeren Familien einen sehr \{chönen Wohnsiß gewäh- ren. Das Nähere is zu erfragen von Montag den

7ten v, M. ab im Gasthofe zum Rheinischen Hof bei dem Portier oder auf an denselben zu rihtende porto- freie Briefe,

—_—

166» Landgüter- Verkauf. Eine Tagereise von Berlin

ein Güter - Komplexus nahe der Brandenburg - Schlesi- schen Gränze, unweit der Eisenbahn und eines Flusses, mit circa 65,000 Morgen ziemlich gut bestandener Forst, wobei namentlih 30—40,000 magdeburger Mor-

en aus Bauhölzern und hamburgerBalken Pestehen, ist gegen eine Anzahlung von 3—400,000 Thlr, zu verkaufen, Außer dem bedeutenden Ackecr und Wie- sen sind au bedeutende Schafheerden, Viehbestände, ein {ön eingerichtetes herrschaftlihes Schloß und alles das, was zur Annehmlichkeit der Größe angemessen er- forderlich is, vorhanden, so auh wird 6 % jährliche Rente garantirt. Sämmtliche Gebäude sind im elegan- testen besten Bauzustande. Auch eine freie Stan- desherr\chaft, Adressen nimmt das Jntelligenz-Com- toir sub P. 175, an,

[660 b] In ommern

ist ein sehr {hönes herrschastliches Grundbesißthum von 309,000 Thlr. gegen Anzahlung von 80,000 Thlr., so wie mehrere fleinere Nittergüter von 150 - bis 80,000 Thlr, mit vollständigem Juventarium, massiven Wohn- und Wirthschafts-Gebäuden, bester Gegend, so wie eine herrschaftlihe Besißzung in der Mark à 300,000 Thlr., zu verkaufen, Auskunft durch versiegelte Adressen an das Königl, Jntelligenz-Comtoir unter P. 181.

[658 b]

Mit Bezug auf die in den Zeitungen vom 18ten dieses Monats enthaltene Anzeige der Herren Jeserih & Schwedler in Berlin, be- tressend die regelmäßigen Reisefahrten der Fuhrleute Berg, Winand, Schön und Mal- zahn zwischen Berlin und Hinter-Pommern, ersuchen wir unsere geehrten Geschäfts- freunde in Berlin, Güter an uns nur dur ch diese Fuhren verladen zu wollen.

Cbslin und Nügenwalde, den 20, Juni 1844,

C, J. Wünsch, C. F. Spattscheck, Niels Jespersen, F- L. Starck, August Stieler, Louis Dommenget, Heinr. Ludw, Maenn- ling, H. L. Karkutsch, F. W. Dressel, Ely Wolff, A, C. Riensberg, F. W. Knößlein & Sohn, C. F. Kunde, August Riensberg, G, Brandt, J. C. Jcehnke, À. Franck & Comp., B, H, Jahndcke, A. F. Heidler, C, W, Eidck, A, J, Schwarze,

[659 b]

Ein Transport englischer und mecklenbur- gischer Neit- und Wagenpferde sind zum Verkauf ange- fommen Universitätsstr, 2.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für £ Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Me 170.

Inh all.

Amtlicher Theil.

Juland. Berlin, Zurückweisung von Jnsinuationen gegen die See- handlung. Provinz Preußen, Zu Königsberg bevorstehende Festlich- feiten. Provinz Posen. Ein Aktenstück zur Würdigung des neue- sten Liberalismus. Provinz Schlesien, Berichtigungs-Artifkel der Regierung zu Breslau, Amtliche Bekanntmachungen in Betrcf der Vorgänge zu Peterêwaldau und Langenbielau. Rhein-Provinz. Urtheilsspruch des Geschwornengerichts zu Köln. :

Deutsche Bundesstaaten. Königr. Sachsen, Der Gustav=Adolph- Verein, Die sächsischen Zeitschriften. Königr, Hannover, Kam- mer - Verhandlungen, Grh. Baden, Kammer -Verhandlungen. Grh. Oldenburg. Gewerbe-Ausstellung, Herzogthum Braun \chweig. Rabbinen - Versammlung. Freie Stadt Hamburg. Schlüter +. |

Frankreich. Pairs-Kammer, Annahme der einzelnen Artikel des Patentgeseßes. Deputirten-Kammer, Ministerielle Vertheidigung des Eisenbahn-Svstems der Regierung. Paris. Abreise des Prinzen von Joinville, Arbeiten der Pairs - Kammer in dieser Session. Durchreise des Sir Henry Hardinge. Schreiben aus Paris. (Depu tirten - Kammer: Verwerfung eines zweiten Amendements zu Gunsten der Vollendung der Eisenbahnen auf Staatskosten.)

Großbritanien und Jrland, Oberhaus, Antrag über Zoll-Ne- duction, Unterhaus, Debatte über die irländischen Kirchen-Verhält- Use + LOndon, Ankunft des Prinzen Heinrich der Niederlande. Privilegien - Ausschuß des Oberhauses über die Ansprüche Sir Augustus d'Este, Vermischtes. i /

Schweden und Norwegen, Stockholm, Rückkehr des Königs und des Kronprinzen, Auslösung der provisorischen Regierung.

Schweiz. Zürich, Antrag des Regierungsrathes in Betreff der Je- suiten - Frage. ï

Türkei. Schreiben aus Paris, (Ausweichende Antwort auf das Ver langen der Wiederherstellung der Familie Schehab; Bestandtheile der Be- völkerung des Libanon.) :

Mexiko. Schreiben aus Paris. (Französische Kriegsschiffe vor Sacrificios.)

Handels- u. Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse, Wollmarkt, Danzig. Befrachtungen. :

Patriotishe Poesie, Gesangbildung, Vermischtes.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den seitherigen Regierungs =- Assessor und Gutsbesißer Stürb zum Landrath des Kreises Düren, im Regierungs-Bezirk Aachen ; und Den Kaufmann H. Runnerström in Malmö zum Konsul daselbst zu ernennen.

Der Königliche Hof legt heute am 19. Juni die Trauer auf drei Wochen für Se. Königl. Hoheit den Herzog von Anugou- lème an.

Berlin, den 19, Juni 1844,

Der Ober -Ceremonienmeister, Graf Pourtales.

Betfanntmah t

Vom 1, Juli c. ab wird eine tägliche, zweispännige Schnellpost zwischen Frankfurt a. d. D, und Posen über Küstrin in Gang kom- men, welche aus Frankfurt a. d, O. um 4 Uhr Nachmittags, nach Ankunft des zweiten Dampfwagenzuges aus Berlin, abgeht und zu Posen am folgenden Tage um 11 Uhr Vormittags ankommt, auf dem Rückwege aber aus Posen um 105 Uhr Vormittags abgefertigt wird und zu Frankfurt a. d. O. am folgenden Tage um 6 Uhr Mor= N eintrifft, zum Anschlusse an die erste Dampfwagenfahrt nach

erlin.

A A 1-0-1

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Serlin dic Expedition der Al

P F l C C l {U N estraf % E i Friedrichsstrasse Ur. 72. j E: é

Berlin Don netrsEg den Wia: Juni

Zu dieser Post, welhe von Conducteuren nicht begleitet wird, fommen viersißige Wagen in Anwendung.

Für diejenigen Personen, welche im Hauptwagen nicht Raum finden, werden bequeme Beichaisen gestellt.

Das Personengeld beträgt 8 Sgr. pro Meile, wofür jeder Rei sende 30 Pfd. Effekten ohne Bezahlung mit sih führen fann. Hier= von wird das Publikum in Kenntniß gesebt, :

Freyenwalde, den 16. Juni 1844.

Der General - Postmeister. von Nagler,

Abgereist: Der Kaiserlich russishe Geheime Rath und Se- nator von Kowalewski, nah Kissingen. i

llichtamtliher Theil. Inland.

_ Verlín, 19, Juni. Se, Majestät der König haben Allergnä- digst geruht: Dem Geheimen Staats=- und Kabinets-Minister von Bodelschwingh die Anlegung des von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Sachsen-Weimar ihm verliehenen Großkreuzes des Haus-Ordens vom weißen Falken; so wie dem Geheimen Finanzrathe und Provinzial-Steuer-Direktor a. D. Sa in Egeln die Anlegung des ihm- verliehenen Commandeur-Kreuzes des Herzoglich anhaltischen Haus-Ordens Albrecht's des Bären zu gestatten.

Berlin, 18. Juni. Die erste Beilage der hiesigen Vo #\i= \chen Zeitung vom 8ten d. M. Nr. 132 enthält den nachfolgen- den Schmäh = Ärtikel gegen die Seehandlung, als dessen Einsender der hiesige Leinwandhändler und Hof =Lieferant- E, E, Mezner ge= naunt worden ist : :

„Ueber das Verhältniß der Seehandlung zur Noth der Spinner und Weber in Schlesien.“

Zu wiederholten Malen statten die Herren Agenten der See- handlung in Erdmannsdorf öffentlichen Bericht ab über die an geb= lihe Unterstüßung, welche dieses Justitut durh Weben von Lein= wand den armen Spinnern und Webern zufließen läßt. Jedem Unbefangenen müssen aber diese Berichte auffallen, da jeder Fabri- fant im Gebirge völlig dasselbe thut und nach seinen Kräften durch Arbeit die armen Weber und Spinner unterstüßt. Diese Männer lassen den Umfang ihrer Fabrication aber niht öfffentlih bekannt machen, und muß Einsender dieses dabei einen besonderen ¿Zweck vorausseßen.

Die Seehandlung hat durch die ihr zu Gebot stehenden Fonds nah und nach die einträglichsten Geschäftsbranchen, zum größten Nachtheile anderer Geschäftsleute, an sich gezogen, und dasselbe ge- schieht nun au mit der Leinwand-Fabrication, Die in Erdmanns- dorf und Landeshut für ihre Rehnung gebauten Maschinen liefern Garne, welche abgeseßt sein müssen, und da sich so gut als keine Käufer dazu finden, so is man genöthigt, sie verarbeiten zu lassen. Dies wird nun dem Publikum als eine Wohlthat der armen Spin-= ner und Weber dargestellt, um der Waare, sobald sie gebleicht ift, einen Absaß beim wohlthätigen Publikum zu vershassen. Man fönnte allerdings fragen, warum versendet die Seehandlung diese Leinen nicht über das Meer, wie der Name eigentlich erfordert.

Die Antwort hierauf i: Dieses Justitut hat bereits in frü-= heren Jahren so shlechte Geschäfte mit seinen überseeischen Leinen= Expeditionen gemacht, daß mit Gewißheit vorauszusehen ist, daß mit der jeßigen Waare welche bis Nr. 35 nur von Leinen- Handgarn, von Nr. 40 bis fein aber alle Waare Maschinengarn- Kette hat daß mit solher Waare in den überseeischen Ländern gewiß kein Absaß zu machen und dieselbe niht geeignet is, den gänzlich verlorenen guten Ruf der schlesischen Leinen wieder her- zustellen. Also wird das wohlthätige Publikum in Deutschland mit jener Waare versehen werden. Dieses Publikum will aber die

1844.

armen Spinner und Weber unterstüßen, nicht aber der Seehand- lung ihr Maschinengarn abnehmen, wodur diese den Vortheil, kein Spinner aber Brod davon hat. Es steht demna sehr zu be=- zweifeln, daß das vaterländische Publikum diese Fabrication , troß aller Bekanntmachungen, unterstüßen wird. Geseßt aber, es ge- länge der Seehandlung, auf diese Art Absaß zu machen ; wo ist hier die Unterstüßung der armen Weber und Spinner? Was die Seehandlung im Lande absetßt, können die Kaufleute und Fabrikan- ten natürlih weniger abseßen, und müssen ihrerseits ihre Fabrica- tion in eben der Art beschränken, als jene sie ausdehnt. Wo kömmt nun das Mehr der Fabrication her! nur allein, wenn die Leinen über See ausgeführt werden, kann dies der Fall sein, sonst nie=- mals, Bei dieser Gelegenheit erlaubt sich Einsender die Frage an den geehrten Verein zur Unterstüßung der armen Spinner und Weber in Berlin, ob die gezeichneten Leinwande bereits in Arbeit sind, oder ob es vielleiht beschlossen worden, der Seehandlung ihre Leinen abzukaufen und diese also durch den Verein ins Publifum zu bringen, Eine öffentlihe Erwiederung hierauf wäre jedenfalls wünschenswerth. A M

Die lebtere Frage hat der hiesige Verein zur Linderung der Noth der Weber und Spinner im \chlesischen Gebirge bereits unterm 9ten d. M. in Nr. 135 der Vossishen Zeitung beantwortet. Wir beshränken uns daher, auf die übrigen gehässigen Jnsinuationen und wahrheitswidrigen Behauptungen des Verfassers jenes Aufsaßes Fol=- gendes zu entgegnen :

1) Die Spinner- und Weber-Unterstüßung, über deren Fortgang die Flachsgarn - Maschinen - Spinnerei in Erdmannsdorf von Zeit zu Zeit in den öffentlihen Blättern berichtet, geschieht niht für Rech= nung der Seehandlung, sondern eines von des hochseligen Königs Majestät bewilligten, seit 1823 der Verwaltung des Chefs des See- handlungs-Jnstituts anvertrauten Fonds, dessen Bestimmung des jeßt regierenden Königs Majestät in einer Allerhöchsten Ordre vom 2. De- bruar d. J., bei Genehmigung des Fortbestehens der Anstalten in Grüssau und Glaß, dahin anzugeben geruht haben, daß mit Hülfe desselben den bedrängten Spinnern und Webern des schlesishen Ge= birges in möglichst großer Ausdehnung Beschäftigung und durch diese die nöthige Unterstüßung gewährt werden soll. Ueber die bisherige Wirksamkeit dieses Fonds i} eine baldige öffentliche Mittheilung zu erwarten und dabei vorläufig nur zu bemerken, daß es ganz in der Ordnung sein dürste, wenn in dessen Interesse die angefertigten Lei= nen, sei es im Julande oder im Auslande, möglichst vortheilhaft ver- fauft werden. Die Seehandlung is} bei diesem Unterstüßungs-Geschäft früher gar nicht betheiligt gewesen und gegenwärtig nur insoweit, als sie dasselbe durch Geld-Vorschüsse, Vermittelungen und Ueberlassung von Flachs zum Kostenpreise aus ihren für die erdmaunsdorfer Fabrik angekauften Vorräthez: unterstüßt und ihre Beamten zur Aus-= führung der für einen großen Theil des shlesischen Gebirges getrof- fenen Maßregeln unentgeltlih benußt werden.

2) Die Seehandlung hat die Spinnereien in Landeshut und Erdmannsdorf, die am ersteren Orte in Verbindung mit vier shlesi= schen Kaufleuten, ledigli in der Ueberzeugung errichtet, daß, soll der \chlesischen Linnenfabrication je wieder der einstige Flor gesichert und der Nothstaud der bei diesem Erwerbszweige betheiligten Gebirgs= Bewohner möglichst dauernd behoben werden, dies nur dur Anle= gung ausreichender Flachsgarn-Maschinen-Spinnereien und dur Ver= vollklommnung der bisherigen schlechten Bleih= und Appretur=Anstal- ten ermögliht werden kann. Sie hofft, den beabsihtigten gemein= nüßigen Zweck vollständig zu erreihen und durch ihre Garne den Be= weis zu liefern, daß das gegen Leinewand aus Maschinengarn von Unkundigen verbreitete Vorurtheil ein durchaus unbegründetes is. Nur das Maschinengarn, freilih aber niht das in so großer Menge in die Zollvereinsstaaten eingehende englische Maschinengarn aus ma= gerem rigaer Flachs geringer Qualität, wird die Weber in den Stand seßen, ein Fabrikat zu liefern, welhes der englischen Konkurrenz be= gegnen kann.

3) Das erdmannsdorfer Maschinen-Spinnerei-Etablissement hat erst im Anfange dieses Monats seinen Betrieb begonnen, und es is von dessen Maschinengarn noch nichts zum Zweck der Weber-Unterstüßung verwendet worden, die desfallsige Behauptung des Herrn Mezner

Patriotische Poesie. Das Lied vom funfzehnten Regiment, Motto: „Von kühner Recken Streiten, hört man hier Wunders viel Der Nibelungen Hort. Eisleben, 1844, Kl, 8.

Seit Arndt und Stägemann in ihren vaterländischen Kriegsgesängen mit fühnem Muthe unter den größten Gefahren rastlos zum Kampfe gerufen hatten und der Leßtere, mit Siegesfreude die Schlachten und Gefechte in den Jahren 1813—1815 begleitend, als ein neuer Tyrtäus aufgetreten war, sind diese Großthaten nur selten die Gegenstände so glänzender dichterischer Schilderungen geworden, Denn es gefällt der jeßigen Generation unserer Dichter besser, cinem radifalen Kosmopolitismus zu huldigen, in der unkla- ren Weise Herwegh's von Freiheit, Krieg und Schlachten zu träumen oder die poetische Kraft in Verherrlichung ausländischer Kriege, wie etwa des polnischen und tscherkessishen, und ganz besonders in der Verehrung Na- poleon's zu verschwenden, Gaudy's Kaiserlieder z, B, waren eine des deut- hen Mannes und des preußischen Offiziers gleich unwürdige Erscheinung, abgesehen von ihren dichterishen Vorzügen.

Um so wohlthuender is die oben genannte Dichtung. Jhr Verfasser, der Direktor des Stadt- und Landgerichts zu Eisleben, Herr E. M. Dörk, hat während der Jahre 1813—1819 im funfzehnten Regiment

edient, is bei den bedeutendsten Thaten desselben lebhaft betheiligt gewe-

sen und demnach also hinlänglich befähigt, der Sänger derselben zu werden, Und dies is von dem doh nicht mehr ganz jungen Manne nah Verlauf von dreißig Jahren mit so viel Kraft und Würde und in einer \o patrio- tischen Gesinnung geschehen, daß wir seinem Vorgange viele, aber auch gleich ihm befähigte Nachfolger wünschen,

Herr Dörk beginnt sein Lied mit der Bildung des Regiments im Jahre 1813, führt uns zu demselben bei der Einschließung von Stettin, dann in den Gefechten bei Luckau und Blankenfelde, worauf er die Schlacht bei Groß - Beeren besingt und den rühmlichen Antheil der tapferen Funfzehner in dieser Schlacht, so wie in den darauf folgenden Treffen bei Zahna, Zalmsdorf, Gadegast und Seyda. Dann folgt die Schlacht bei Dennewih und der an ähnlih glänzender Auszeichnung nicht so reiche Festungskrieg

von Torgau und Magdeburg bis zum ersten pariser Frieden, Die zweite

Abtheilung is vorzugsweise der Schlacht bei Belle - Alliance gewidmet und

der Verfolgung der Franzosen nach derselben, wo das funfzehnte Regiment bekanntlih unter Gneiscnau's unmittelbarem Befehle stets voran war und auh den Wagen Napoleon's erbeutete. Die Scenen dieser merkwürdigen Nacht, welche dem gewonnenen Siege seine eigentliche Bedeutung verlieh, sind mit großer Anschaulichkeit dargestellt, eben so die Schicksale des Regi- ments in den Schlachten bei Dennewiß und Belle-Alliance+ man wird we- der über Trockenheit noch über Sentimentalität zu klagen haben , sich im Gegentheile, wofern man nur selbs} frishen Sinn mitbringt, über die gute Vertheilung der Farben in diesen G:mälden zu freuen alle Ursache finden, Einzelne Persönlichkeiten und Lebenszüge sind überall geschickt in das All- gemeine verflohten, wie z. B. der Auszug des elbinger Landsturms (V, 30), das edle Anerbieten des Regiments, zu den großen Kriegs-Ausgaben einen zehntägigen Sold, 2429 Rttlr., jährlich auf die Dauer des Krieges beizu- tragen (V, 171), der erhebende Gesang des „Herr Gott, Dich loben wir“ hinter Genappe in der Nacht vom 18. auf den 19. Junius 1815 (V. 242). Eben so treten überall die würdigen Erscheinungen tapferer Offiziere hervor, wie der Majore des Regiments, Welling und Wittich, „der kühnen Degen““, Rango's „des Kriegshelden““, des. Brigade-Commandeurs Hiller von Gärt- ringen, „cin Kriegsheld, jeder Zoll“, und der Feldherren Bülow, „des Füh- rers ohne Fehl“, und Gneisenau's, „ein Mann, der nimmer \chlief, wenn's Vaterland die Seinen zu blutgem Kampfe rief‘“ (V. 237). Aber auch der feindlichen Anführer, eines Nev, Morand, Poniatowski, wird nicht ohne ge- bührende Ehre gedacht. Mit welcher Jnnigkeit und echt soldatischer Treue A n N p an S hängt, wollen wir nur mit zwei Stellen belegen: denn eigentlih ist das ganze Li d i iß, So singt er (V. 162): g ) 1 ganze Lied davon ein Zeugniß Wie oft is auch gesprochen von Dennewiß der Schlacht, Hat unsers Regimentes doch Keiner je gedacht. Was Menschen unterlassen, thut oft des Schicksals Wiy: Das Regiment vor Allen heißt einst: von Dennewigt. und am Schlusse in einer Anrede an das jezige funfzehnte Regiment : Wenn einst die Fahne wehet, die Trommel ruft zum Streit, Dann seid wie Eure Väter zu Kampf und Tod bereit Für Vaterland und König. Bis an der Welten End O blüh? und wahs’ an Ehren, funfzehntes Regiment!

Endlich dürfen wir nicht übergehen, daß Herr Dörk wohl einen der ersten Versuche gemacht hat, den Nibelungenvers bei einer, der neueren Zeit angehörigen Begebenheit zu gebrauchen. Zur Beschreibung deutscher Thaten, sagt der Verf., gehört das urdeutsche Versmaß, und Niemand wird damit unzufrieden sein, da Dörk die Gesecye der Strophe mit Geschicklichkeit anzu- wenden versteht und auch in den einzelnen Wendungen, Ausdrücken, Urtheilen und Beschreibungen den Ton des alten Gedichts mit Glück zu treffen ge- wußt hat, ohne dabei als geistloser Nachahmer zu erscheinen.

Der Werth dieses gemüthlichen Liedes, das selbst bei trüben und ele- gischen Gegenständen durch eine gewisse Heiterkeit den Leser sehr wohlthuend anspricht, wird auch durch die unter dem Texte in größter Kürze nachgewie- senen Thatsachen erhöht, so daß wir durchaus uns hier auf historischem Boden befinden, Nur auf S. 10 isst ein Versehen: der Abschluß der York- schen Convention erfolgte nicht am 30. Januar 1812, sondern am 30, De- zember dieses Jahres. Wenn man hier unter Anderem liest, daß das 15te Regiment bei Dennewiyß an Todten und Verwundeten 1253 Mann und bei Belle - Alliance 662 Mann verloren hat, so dürfte es wohl keiner weiteren orte darüber bedürfen, daß das tapfere Regiment den würdigsten Stoff für den vaterländischen Dichter dargeboten hat, Weshalb is das Kolberg- \he Regiment oder das Lüßowsche Corps noch nicht in ähnlicher Weise be- sungen worden? Wenigstens dürften solche Truppentheile dies mit weit größerem Rechte beanspruchen können, als das 4te polnische Linien - Regi- ment aus dem Jahre 1831, dessen leßte zehn Mann Julius Mosen und Andere gepriesen haben, obschon dasselbe bei seinem Uebertritt in Straßburg (in Preußen) nach glaubwürdigen Berichten nicht zehn , sondern noch 1800 Mann zählte. j

Wir erschen aus einer auf dem Umschlage dieses Büchleins gegebenen Notiz, daß Herr Dörk demnächst eine vollständige Geschichte des 15ten Regiments aus den Akten und aus seinen Tagebüchern herausgeben wird. Nach den vorliegenden Proben und nah des Verfassers trefflichem Aufsaze im Märzhefte der Minerva vom Jahre 1829 haben wir alle Ursache, hier eine Regimentsgeschichte zu erwarten, die eine wahre Bereicherung dieses jeßt bald mit größerem, bald mit geringerem Erfolge angebauten Feldes zu werden verspricht. Wir verfehlen daher nicht, schon jeyt auf dies löbliche Unternehmen die Blicke aller Freunde der vaterländischen Geschichte zu richten,

Das Lied unseres wackeren Verfassers aber wird bald volksthümlich wer-