1844 / 181 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1038

tung geeigneten Mühlen gewonnen wird. Als Motiv dieser BIGR {wird in der sie aussprehenden Verordnung angegeben, daß dic dem Malzsteuer- Gaspdo von S zu Geyude Regede E iger fis E , ; ; es zwar erreicht worden, gleichzeitig jedoch ein dem tehnischen Vorschritte unterdrückt I aber wo zeigt er sih vos egn wir, E nicht diescs Gewerbes in E Aa E A atae zuzuschreibender Ausfall im unterdrückt is? Wo sind die Monster- ersamm Ungen, wo die auf- | Ertrage der Malzsteuer eingetreten sei, ohne daß dabei eine Verminderung rührerishen Reden des Herrn Daniel O'Connell? „O“, antwortet | des Bierpreises erreicht worden wäre, man, „die sind freilich unterdrückt, aber die Beiträge zum Repeal- R O E I Fonds wachsen zu einer enormen Höhe an.“ Das Fremans-Jour-= L n Funil 1844 nal meldete indeß kürzlich mit tiefer Betrübniß, daß diese Vermeh- ° . rung der Repeal - Rente keinesweges für ein günstiges Anzeichen Pr. Cour. der Ausdehnung der Repeal zu halten sei, sondern daß dieselbe viel- Brief. | Geld. mehr durch den Ueberdruß der Leute an dieser Bewegung veranlaßt werde, welhe mit ihrem leßten Schärflein sich von aller ferneren | s. 8cbuld-8ch. 3%| 101% | 1003 Theilnahme an derselben loskauften. Selbst wenn dies nicht der Fall | Pr. Engl. 061.30. 4| | sein sollte, obshon wir es glauben, so sehen wir doh in diesen Bei- | Prüm. Sch.d.Seeb. —| 88; | trägen nihts, was Unruhe erregen, nichts, was eine Fortdauer des | Kur-v. Neunäk. Mißvergnügens voransseßen lassen könnte.“ Rae E T Als den Nachfolger Lord de Grey's bezeihnet die Morning | Berl: Stadt-0bl 2) 100% |

A AEMeine

Preußische Zeitung.

28, Juni, M 181. Berlin, Montag den lw Juli

Luftdruck .... [333,93 Par. [333,85 Par. 334 42" Par. | Quellwärme 8,0? R. S 9,4° R. -Þ- 11,8° R. 96° R. | Flusswärme 13,6° R, E S E S RE E E E E L ——— m R: 6G D E D E Eta Mi: rad S p R. + 55° R.| Bodenwärme 14,2% R. 76 pCt. 72 pCt. Ausdünstung 0,012 Rh. regnig. bewölkt. Niederschlag 0,027 Rh.

Antwerpen, 24. Juni. Zinsl. —. Neue Anl. 213.

Frankfurt a. M., 26. Juni. 5% Met. 113. Bank-Actien 2002 Br. Bayr. Bank-Actien 718 G. Hope 895 Br. Stiegl. 89% Br. Int. 60/7. Poln. 300 FI. 94 G. do. 500 Fl. 93% G. do. 200 FI. 285 Br.

Hamburg; 27. Juni. Bank Actien 1675. Eugl. Russ. 1125.

P aris, 24. Juni. 5% Rente fin cour. 122, 25. 3% Rente fin cour. 82. 50, 5% Neapl. au compt. 99. 65. 5% Span. Rente 31%. Pass. —.

Wien, 25. Juni. 5% Met. 111. 4% 100%. 3% TT:. 1630. Anl. de 1834 149. de 1839 122. Nordb. 129. Mail. 107%. Liyvoro. 1117.

Meteorologisi he Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

. und er hat ein solches Ziel erreíht, ohne im gering- D E ea eiligt oder verleßt zu haben. Man leug-

t a Ea auf vielen Seiten, daß der Repeal- Aufruhr wirklich Alle Post-Anstalten des In- und

Auslandes nehmen Sestellung

auf dieses Slatt an, für Serlin

die Expedition der Allg. Preuss. é Zeitung:

Bank-Actien Friedrichsstrasse Ur. 72.

Gloggn. 110.

Pr. Cour.

Brief. | Geld. | Gem.

Fonds. |#& Actien. |&

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens | Nachmittags | G Ubr. 2 Ubr.

1844.

Wer [ j Brl. Pots. Eisenb.' 5 1652 | 1645 | do. do. Prior. Obl. 4 | 104 | | Mgd. Lpz. Eisenb.'— 190% | 1895 | do. do. Prior. Obl.) 4/10 12 | 104 j Luftwärme ..- +

Brl. Anh. Bigenb./ 160. 109 4 Thaupunkt .… E 4,59 R. —+- do. do. Prior. Obl.) 103% E Dunstsättigung 67 pCt.

Düss. Elb, Eisenb.!| | 91% | Wettag

|

darüber hon in dem in der Vossishen und der Allgemeinen

Iw h ck11 / Preußischen Zeitung vom Msten d. M. zur Vertheidigung der

Nr. 1679 bis einschließlich 1707 ) « - nes. » 1710 bis einsließlich 1718 ( * 290 Rihlr,

Danz. do. in Th.|—| 48 Amtlicher Theil.

Poft den Herzog von Buccleughz; der Morning Herald nennt

dagegen den Herzog von Richmond. Schweden und Uorwegen. Stockholm, 21. Juni.

seinem Nachfolger ernannt worden.

Heut haben die Wahlen zu Reichstags-Männern unter den Bür=

Der Staatsrath und Chef des See-

Departements, Vice - Admiral Freiherr von Lagerbjelke, is auf scin Ansuchen entlassen und der Contre-Admiral Freiherr Gyllengranat zu is

118

Westpr. Pfandhbr.|3%| 100; | Grossh. Pos. do.| 4 104; do. do. 137 99% Ostpr. Pfandbr. [35] Pomm. do. [35] 1003 Kur-*u. Neum. do.|3É| 101% Schlesische do. |33 1007

s _. _ _—_

[

e. l Es

m

Gold al marco. A acts: T: A iee Friedrichsd’or.

do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb,. do. do. Prior. ObI.| 4 do. v.Staat garant. 37 Brel. Frankf. Eisnb. /| do. do. Prior. Obl.| - Ob.-Schles. Eisnb.| - do. Lt.B. v. eingez.|—| 116 3 15 B.-St.E. Lt. A.u.B.|— | | 13% | 137 |Magd.-Halbst. Eb.|4| | 119% | |

Wind Wolkenzug. ..

at 4 T

| 85 1482 | 1472 | 103% | |

| 128 | Plöß.

123 | Sonntag, 30, Juni.

w wunschene Prinz, Schwank in 3 Abth,, nach einer Anekdote, von J. von Hierauf : 1 Aft, von Hoguet,

Î

|

| Ww. Ww. M 5 | u G 97 | "Tagesmittel : 334,07” Par... + 10,3° R... + B D 72 pCt. W.

Wüärmewechsel +12,2° Ta, -+ 8,1° R. Königliche Schauspiele.

Zum erstenmale wiederholt: Der ver=

Der Soldat aus Liebe, pantomimisches Ballet in

Inland. Provinz Preußen. Gustav-Adolph-Verein zu Danzig. Rhein-Provinz. Steuer-Ermäßigung für die elberfelder Weber. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Hof-Nachricht. Königreich Hannover, Kammer- Verhandlungen. Königreich Württemberg. Diplomatische Verbindung mit Belgien, Donau- Dampfschifffahrt. Groß-herzogthum Baden. Kammer-Verhand- lungen, Großherzogthum Hessen, Patriotisches Sängerfest. Großherzogthum Sachsen-Weimar. Herder. Lobe. Herzogthum Braunschweig. Die Rabbiner - Versammlung. Herzogthum Sachsen-Meiningen. Die Friedensgerichte, Für -

» 4220 bis einshließlich 4269 à 200 Rthlr. » 7390 bis einshließlich 7479 à 100 Rthlr. sind von dem Schuldner aufgekündigt worden und sollen gegen an- dere dergleichen Pfandbriefe gleichen Betrages eingetausht werden. Den §§. 50 und 51 der Allerhöchsten Verordnung vom 8. Juni 1835 (Geseßz-Sammlung Nr. 1619) zufolge, werden daher die ge- genwärtigen Besißer der oben bezeihneten Pfandbriefe hierdurch auf- gefordert, die leßteren nebst den dazu gehörigen laufenden Coupons Ser, IL Nr. 8 bis 10; vom 1. Juli d. F, ab, in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer und Comp, zu präsentiren und in deren Stelle

Seehandlung abgedruckten Aufsaße gesagt ist.

Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, daßdie schlesische Leine- wand, welche früher einen Haupt-Artikel des preußischen Exporthandels bildete, indem davon jährlich im Werthe von etwa: 7 Millionen Rthlr. ausgeführt wurde, in Westindien und auf dem Kontinent von Amerika, wo sie ihren vorzüglichsten Absab fand, theils durch die wohlfeileren baum-= wollenen Waaren, theils durch die aus Maschinengarn gefertigten irischen Leinen von einem gefälligeren äußeren Ansehen, zum Nach= theil der vaterländishen Jndustrie immer mehr verdrängt wird. Ob Maschinengarn oder Handgespinnst an sich das bessere sei, bleibt hiér-

stenthum Hohenzollern - Hechingen, Hof-Nachricht, Freie Stadt Lübeck, Gustav-Adolph-Verein.

Oesterreichische Monarchie. Pesth. Mednyanski -{-,

Frankreich. Pairs-Kammer. Annahme des Geseßes gegen die Wein- fälshungen. Deputirten-Kammer, Verwerfung der zweiten Hälfte des Rumillyschen Amendements in Betreff der Schienenlegung nah Lyon. Paris, Abfahrt des Prinzen von Joinville von Toulon, Haussuchun- gen bei legitimistishen Pairs. Adam zum Mitglied des Instituts ge- wählt. Mermilliod +. Briefe aus Paris. (Englands Jntervention in dem Streite mit Marokko. Herr Cremieux und das Finanz-Jnter- esse in der Eisenbahnfrage.)

Großbritanien und Jrland. Unterhaus. Ein neuer Antrag des Herrn Duncombe wegen Verlegung des Briefgeheimnisses verworfen. Bankbill, Oberhaus. Fortgang der Bill zur Vereinigung der bei- den waliser Bisthümer. London, Rechtfertigung der Verlezung des

andere Pfandbriefe gleichen Betrages in Empfang zu nehmen, Berlin, den 18. April 1844. Königliches Kredit=Justitut für Schlesien.

gern in Stockholm stattgefunden. Auch aus den Provinzen gehen | And.Gldw. às rh LIZ | 114 sBel.-Sehw.-Frb.E./4| | 1175| Berichte über die Reichstags - Wahlen ein, die mit Rücksicht auf die | Disconto. 2/18 4 |do. do. Prior. Obl. | 4 | 1035 | | Reformen, denen man entgegensteht, von gtopor Wichtigkeit sind. PR Cour Gestern fand für den verstorbenen Königl. vrendilden General Wechsel -Cours: Thle. zu 30 Sgr. von Borstell, als Ritter des Seraphinen - Ordens, das Seraphinen- Hrièe, f: Geld Geläute statt. V R | 1402 | 140; Der l Großhändler und Ritter Liljewalch is von der Regierung f 2 ne ub i; TAOS | 19 beauftragt worden, sich nach China zu begeben, um sich über die dor- | namburg........................ 300 k. | 1507 tigen Handels-Verhältnisse zu unterrichten. do. 300 k. | 2 Me. 1497 Die Svea Biet meldet, daß der shwedishe Verein für Obst- | London L Se. Pm 6 22 Kultur von Sr. Majestät dem Könige von Preußen 174 Stück junge | Paris... enen 300 Fr. 2 mt. I T95Gl: 79%

irnen=- á t ; Miagiini: DO Me ace e dee eisiéte cis 150 FI. 2 Mit. | 1015 | 1045 auserlesene Birnen und Apfelbäume ea Geschenk erhal E gat Augeburg «¿eé edt ov eeres 150 F. D-Mu | 1027 D 11

99% | 99%

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 30, Juni, Zum erstenmale wiederholt : Kleine Leiden des menschlihen Lebens. Posse in 1 Akt, von Friedrich Adami, Hierauf: Emiliens Herzklopfen. Vaudeville - Scene, von B, A, Herrmaun. Daun: Köck und Guste. Vaudeville-Posse in 1 Aft, von W. Friedrih. (Dlle. Julie Herrmann, im 2ten Stück: Emilie, im 3ten: Guste, als Gastrollen.) Dazu: Gast-Vorstellung der Mad. Weiß, Balletmeisterin des Kaiserl. priv. Theaters in der Josephstadt zu Wien, mit ihrem Ballet-Personal, bestehenden aus 36 Kindern, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nach dem ersten Stü) : Tanz der Amoretten, ausgeführt von 32 Kindern. Zweite Abtheilung (nah dem zweiten Stück): Polka, ausgeführt von 16 Kindern. Dritte Abtheilung (zum Schluß): Almaks-Tänze, ausgeführt

bei außer Fragez eines wie das andere hat seine eigenthümlichen Vorzüge, und gutes Handgespinnst wird von dem Maschinengarn schon deshalb nicht ganz verdrängt werden, weil leßteres theurer einsteht. Wenn aber die von Maschinengarn gearbeitete Waare auf den aus=- ländischen und zum Theil auh {hon auf den inländishen Märkten beliebter geworden is, so bleibt der inländishen Fabrication, will sie die Konkurrenz mit dem Auslande bestehen, nur übrig, sich dem ver- änderten Begehr zu fügen, weil über das, was fabrizirt werden kann und soll, in leßter Justanz niht der Fabrikant oder der Händler, sondern nur die Stimme des Konsumenten zu entscheiden hat. Daher ent= stand auch in Schlesien eine starke Nachfrage nah Maschinengarn, welche weder durch das Fabrikat der dort hon länger bestandenen Spinnereien, noch durch die von England aus eingeführten Garne

Das 19te Stü der Geseß- Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält: unter Nr, 2456. Die Verordnung vom 7ten v. M., betreffend die Aus- übung der Disziplin über Advokaten und Anwalte im Bezirke des Appellationsgerichtshofes zu Köln. Berlin, den 1. Juli 1844. Debits=Comtoir der Geseß-Sammlung.

Kurz | 2 Mi. | 140

Kurz | —_—

Dem Werkführer Carl Victor Keller zu Koblenz is unter

Breslau

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 29. Juni, Die Regulirungen zur bevorstehenden Liquidation hemmten zwar das Geschäft, doch waren die meisten Effekten sehr begehrt

und schlossen höher als gestern,

Mit dem 1. Juli tritt im Herzogthume Koburg-Gotha eine Erhö- hung der Malzschrotsteuer ein, nämlih 22 Gr, von jedem Ctr, Malzschrot, welches auf den gewöhnlichen Mühlen, und 25 Gr. vom Centner solchen Malzschrotis, welches auf Hand- oder anderen für die trockene Schrotberei-

Petersburg

Amsterdam, 25. Juni. 5% Span, 2L. 3% do. 3955.

Sch. —. Pol. —. Oesterr. —.,

100 Tblr. | 2 Mt. | Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Frankfurt a. M. WZ......++ o. 100

Auswärtige Niederl. wirkl. Sch. 61. Pass. 57. 4% Russ. Hope 907.

8 Tags —_— | 995 L J

2 Mi | 992 | 99%

FI. 2 Mt. [56

R: (0 Woh

Börsen.

| 107%

5% do. I00 7. Zins1. G5.

Ausg. —. Preuss. Pr,

Bekanntmachungen.

[2269] B R l

Der seit 11 Jahren verschollene Steuermann Johann Christian Dummann wird hiermit öffentlich aufgerufen, um sich spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 21, Oftober 1844, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Ludewig anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird. Zu demselbeñ Termine werden auch ctwanige unbekannte Erben oder Erbnehmer des Verschollenen bci Vermeidung der Prä- flusion hierdurch vorgeladen.

Stettin, den 15. Dezember 1843, j

Königliches Land- und Stadtgericht.

[405] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, ven 19. März 1844,

Das in der Schäfergasse Nr. 21 belegene Badesche Grundstück, gerichtlih abgeshägt zu 20,214 Thlr, 27 Sgr. 45 Pf., soll am 22, Oktober 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

ie dem Aufenthalte nach unbekannte verwittwete Geheime Rechnungs - Revisor Harnecker, Sophie Char- lotte geborcne Szameitke oder deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

[548] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. April 1844,

Das in der neuen Königsstraße Nr. 65 belegene Ludwigsche Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 28003 Thlr, 25 Sgr. 3 Pf., soll am 26. November 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind ín der Registratur einzusehen. Zu- gleich werden:

1) die verchelihte Ludwig, Wilhelmine geborene Sei- dentopf oder deren Erben zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame,

2) die unbcfannten Realprätendenten bei Vermeidung der Präklusion,

öffentlich vorgeladen.

[390] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 19, März 1844,

Das in der Hirschelstraße Nr. 12 belegene Seepoldt-

he Grundstü, gerichtlih abgeshägt zu 9780 Thlr,

22 Sgr. 6 Pf., soll

am 25. Oktober 1844, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

1842] Zufolge Austrages des Herrn Provinzial-Steuer-Di- rektors P Stettin soll von mir das dem Königlichen Steuer-Fiskus ugehörige, in hiesiger Stadt sub No. 298 belegene Wohnhaus nebst Garten und sonstigen erti- nenzien, zum öffentlichen Verkaufe an den Meistbieten- den gestellt werden. Das Grundstü ist vom Distrikts- Baubeamten e 973 Thlr. 10 Sgr. taxirt worden, und zu aen Kausbedingungen gehört namentlich, daß die Er- theilung des Zuschlags eventuell die Ansepung eines ferneren Licitations - Termins dem Herrn Bran íal- Steuer - Direktor vorbehalten bleibt, daß der Meistbie- tende 4 Wochen an sein Gebot gebunden i| und das Kaufgeld bei der Uebergabe baar an die hiesige König- liche Haupt-Zollamts-Kasse eingezahlt werden muß. Zur Abgabe der Gebote habe ih ea Termin auf

Allgemeine

den 30, August d. J., Nachmittags 4 Uhr, in dem zum Verkaufe gestellten Hause angeseßt und lade Kauflustige zu demselben hierdurch ein. Swinemünde, den 14. Juni 1844. Der Haupt - Zollamts - Justitiarius, Land- und Stadtgerichisrath Ebert,

694 b

: Die teeidii gerichtlih ernannten Syndiken der Fallit - Masse des hiesigen Kaufmanns J. Wilhelm Großer junior fordern in Folge des Artifels 606, Buch 11l, des Handels-Codex sämmtliche bekannte und unbekannte Gläubiger des genannten Großer junior hiermit auf, binnen Vierzig Tagen vom Dato gegenwär- tiger Bekanntmachung an gerechnet, entweder persönlich oder durch einen geseglich ernannten Spezial - Bevoll- mächtigten, sih mit ihren Rechts-Ansprüchen, unter Bei- bringung der legalen Beweis-Stüe, bei den unterzeich- neten Syndiken, oder auch in der Kanzlei des Hand- lungs-Tribunals des Mazowischen Guberniums hierselbst, bei ‘dem Vice-Gerichts-Schreiber v. Sarnowicz zu melden, Nach Ablauf dieser 40 Tage nämlich, und bin- nen dem laut Artikel 67. des Handels-Gesey-Codex fest- gestellten Termine, wird die Verifizirung der eingereich- tcn Forderungen stattfinden.

Eben so wcrden Dicjenigen aufgefordert, welche der Masse Schuldner sind, die Auszüge ihrer laufenden Rech- nungen mit dem gedachten J. Wm. Großer jun. entweder den unterzeichneten Syndiken, oder dem oben erwähnten Vice-Gerichts-Schreiber v. Sarnowicz des baldigsten einzureihen , unter Verwarnung gericht- liher Schritte im Unterlassungsfalle,

Warschau, am 7. Juni 1844,

v. Wy soi,

einrich Samelson, Y E Appellations - Advokat,

Dampf - Packetfahrt

F der St. Petersburg-Lübecker Dampf- S chiffe zwischen Cronstadt, Trave- münde und Swinemünde.

Die drei privilegirten s{chönen und großen Dampf- schiffe der St, Petersburg - Lübecker Dampsfschifffahrts- Gesellschaft + „Nicolai 1.‘““, Capt, G. B. Bos, „Alexan- dra‘, Capt, H. H. Schütt, und „Nadlesnick“, Capt, C, N. Heitmann, werden in diesem Jahre eine regel- mäßige Communication zwischen Cronstadt und Trave- münde, von welchen beiden Häfen an jedem Sonnabend ein Dampfschiff abgehen wird, so wie zwischen Cron- stadt und Swinemünde, von welchen beiden Häfen ab- wechsclnd ein um den andern Sonnabend ein Schiff abgehen wird, unterhalten.

on Travemünde geht das erste Dampfschiff am 4, Mai, das leyte Dampfschiff am 9. November,

Von Swinemünde geht das erste Dampfschiff am

25, Mai, das leyte Dampfschiff am 28. Septembcr, Abfahrt von Travemünde um 3 Uhr Nachmittags, » » Swinemünde » 6 » »

Anmeldungen geschehen in den Comtoiren der Dampf- schifffahrts-Gesellschaft zu Lübe und Stettin.

I_F Die Preise der Passage u. \, w. sind im Com- toir der Herren H. F. Fetscchow & Sohn in Berlin, Klosterstraße Nr. 87, zu erfahren.

[675 b]

Altona - Kieler Eisenbahn.

Ju Uebereinstimmung mit dem §. 16. des Statuts wird der leyte Einschuß von 20 pro Cent hiermit ein- gefordert.

Die Actionaire haben demnach vom

r Anzeiger.

L I Um O4 U diese Einzahlung von 20 Spezies auf jede Actie zu leisten, welche zur Bequemlichkeit der Betheiligten im Jnnern von Deutschland auch bei

den Herren Dufour Gebr. S Co. in Leipzig

entgegen genommen wird, Ein Spezies Schleswig- Holst. zu 15 Thlr. gerechnet mit Thlr, 30 Ct, pr. Actie, Ueber die eingezahlten Actien werden Quittungen aus- gestellt, welhe sodann in thunlichst kurzer Zeit gegen die vollen Actien umgetauscht werden. Die Zinsen zu 4% jährlih von den Actien, die vom 4, Januar d. J. datirt sind, werden mit 1? Spezies oder 2 Thlr. 12 Sar. und von denjenigen, die am 1. April d, J. ausgestellt sind, mit % Spezies oder 1 Thlr, 6 Sgr. pr. Actie bei dieser Einzahlung in Abrechnung gebracht; dic vollen Actien genießen die Zinsen vom 1, Juli d, J. an, Altona, den 8. Juni 1844. De DirStion. C. H, Arnemann, Joh. C. Semper,

Citerarische Anzeigen.

Bei Arnold in Dresden und Leipzig i zu habcn und durch alle deutsche Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg durch

E. S. Mittler: c ras . [834] Fepliitz i é und seine Mineral-Quellen. mit besonderer Rücksicht auf 1hren Werth als Heilmittel. Von D G Ock malkes Badearzt zu Teplitz

und mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitglied,

Brosch, 1 Thlr,

G, §ZomaUnnsqen Kunst-

und Buchhandlung in Danzig ist so eben erschic- nen und durch alle Buchhandlungen des Jn- und Aus-

landes zu beziehen, in Berlin durch Ludwig Sold, Königs-straße Nr, 62, neben der Post : Kossak, 6. W, A,, Königl. preuß, Wegebau- meister, Ermittelung d. Zugkraft,

welche zur Fortbewegung der Fuhrwerke auf ver- schiedenen Straßen erforderlich is, mit 358 hierüber angestellten Beobachtungen. Mit einex Figurenta- fel, gr. 8, Preis 15 Sgr.

[844]

Den vielen Ansfragenden die Anzeige, dass die Lieder: i : us)

Die Botschaft.„Fr. Kücken für Gesang u. Piano. Op. 42. 175 Sgr. , und Liebe, Liebeis mich nöthig aus der Posse: Köck und Guste, für eine Singstimme

mit Piano 5 Sgr, s0 eben erschienen sind.

34 Linden, Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg,

[837] Jm Verlage der L.

von 32 Kindern. : : 2056 16 Im Königl. Schloß-Theater zu Charlottenburg (von den Mit= gliedern der Königsstädter Bühne): Endlich hat er es doch gut gemacht, Lustspiel in 3 Akten, von Albini. Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

(EDE T T A S E Q RES S N I? R A Nai

[846] Weile Ua e : Bei Kar] Groos in Heidelberg is erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin

vorräthig in der (®nsblin {hen Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23: Ueber das Werk: E i D S v Á # [La Russle en 1839 par le marquis de Custine von N (Bret N. Gretsch. Aus dem Russischen überseßt von W. G KobebWe Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. gr. 8, geh. Preis 15 Sgr. Die erste bedeutend starke Auflage ward binnen kaum drei Monaten vergriffen.

Neuer Roman von Samuel Warren.

Jn S. G. Lícesching's Verlags-Buchhandlung zu Stuttgart ist so eben erschienen und an alle soliden Buchhandlungen versandt worden :

Zehntausend Pfund Renten.

[841] Eine Erzählung von Samüel Warren, Verfasser der „Mittheilungen aus dem Tage- buche eines Arztes,“

Aus dem Englischen von Dr. C, Kolb, Drei Theile, Kl. Oktav. 111 Bogen Velin. Preis 3 Thlr,

Wir machen alle Freunde der „Mittheilungen ans dem Tagebuche eines Arztes“ nament- lih aber Lesezirkel jeder Art auf diese neue grö- ßere Erzählung W arrens aufmerksam, die hiermit zum erstenmale in Deutschland erscheint, Die wirksamste Em- pfehlung für dieselbe wird sein, daß sie nah dem Ur- theile sehr vieler Leser an Juteresse und Gehalt jenes erste Weik des hochgeschäßten Verfassers noch übertri@

Frühjahr 1844, z :

Vorräthig bei E. H. Schroeder in Berlin , Lin- den 23, Jagorsches Haus.

[695 b] A, i us A Mein im schönsten Theile Berlins “e

nahe der Universität belegenes grolses Lokal, worin

4 By ich bis jetzt unter der Firma Au Cafe de

Prusse ein bedeutendes Restaurations - Ge-

schäft mit dem besten Erfolge betrieben, will ich anderweitig vermiethen und das im besten Zustande befindliche Inventarium an einen zahlungsfähigen käufer für einen soliden Preis verkaufen. J. S. Ostermann VVittwe, hinter dér katholischen Kirche No, 2.

[696 b]

VVer gute alte und neue Original- Gemälde aus- gezecichneter Meister in allen Genren zu verkaufen hat, beliebe scine Adresse nebst Preis - Verzeichniss im Königl. Intell, - Comtoir sub T. 199, baldigst

niederzulegen.

Briefgeheimnisses durh den Standard, Vermischtes, Schreiben aus London, (Verwandelung des Foreign und Colonial Neview in ein New Quarterly Review mit hochkirhliher Tendenz und den Inspirationen des Herrn Gladstone; die Bill über die Beibehaltung der waliser Bisthümer Banger und St. Asaphz; der Bischof von Exeter ge- gen Bordelle; Stimmung des Volks gegen die Verlegung des Briefge- heimnisses; Opposition der Hoch-Tories gegen Peel's Bank-Bill.)

Schweiz. Luzern, Tagsazungs-Personal.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Angebliche Bedingungen der Ver- zichtleistung des Don Carlos auf den spanischen Thron.)

Central-Amerika. Schreiben aus Paris. (Botschaft des Präsidenten von Neu-Granadaz Vermischtes.)

Peru. Schreiben aus Paris, (Das Neueste über die dortigen Kriegs- Operationen; Santa Cruz.)

Wissenschastliche Expedition des Prof. Lepsius in Aegypten, (Schluß) Beilage.

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Geheimen Regierungs-Rath Hahn in Magdeburg den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife, dem Steuer= Einnehmer Scheibe zu Cölleda den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, so wie dem Küster und Schullehrer Kurth zu Klosterdorf das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen z

Den Ober - Landesgerichts = Vice = Präsidenten Burchard von Ratibor in gleicher Eigenschast an das Vber=Landesgericht in Frank= furt a. d. O. zu verseßen;

Dem Justiz-Amtmann Loe per in Marienwalde und dem Land= und Stadtrichter Breithaupt in Finsterwalde den Charakter als Justizrath zu verleihen.

Beta ema a Die von dem unterzeihneten Königl. Kredit=Jnstitute für Schle= sien unterm 20. August 1840 auf Alt= und Neu-Wziesko im Rosen- berger Kreise ausgefertigten Pfandbriefe B., nämlich : Nr, 338 bis einschließlich 346 » 348 bis einshließlich 355 / à 1000 Rthlr. Und 00A 5

dem 28, Juni 1844 cin Patent auf eine durch Modell und Beschreibung als neu und eigenthümlih nachgewiesene Zusammenseßung von Billard= Queue=Spizßen

auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang

der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Der Bischof der evangelishen Kirche und A a8 der Provinz Posen, Dr. Freymark, von Posen.

_ Abgereist: Se. Excellenz der Ober - Burggraf des König- reichs Preußen, von Brünneck, nah Trebnih, Er ung

Obwohl wix eine Erwiederung auf die öffentlihen Angriffe, welche wir zum öftern erfahren, im Allgemeinen nicht für rathsam er- achten, weil wir der Meinung sind, daß die beste Vertheidigung in der Sache liege und nicht in Worten, so dürfen wir doch die beiden Aufsäbe des Hoflieferanten und Leinenhändlers E. E. Mezner in der Vossishen Zeitung vom 8ten und 26sten d. M. überschrieben :

„Ueber das Verhältniß der Seehandlung zur Noth der Spinner

und Weber în Schlesien“

und

¡Rechtfertigung und Abfertigung nicht mit Stillschweigen übergehen. Die Tendenz des ersten Aufsaßzes ist offenbar dahin gerichtet, darzuthun, daß die Seehandlung den wohlthätigen Sinn des Publikums, welcher sich der Noth der be- drängten Spinner und Weber in Schlesien zugewendet hat, dazu mißbrauche, ihre Waare, wozu sich sonst kein Käufer finde an den Mann zu bringen und ihre eigennüßigen Zwecke unter dem Schein vorgeschüßter Wohlthat zu verfolgen. Jn dieser Beschuldigung er- kennen wir eine {were Verbal =Jujurie, und haben daher bei dem hiesigen Königlichen Kriminalgeriht darauf angetragen,

die fisfalishe Untersuchung gegen Herrn Mezner einzuleiten, denn, müssen wir es auch über uns ergehen lassen, daß unsere Maß-= regeln und die uns dabei leitenden Ansichten als unrichtig angefochten werden, so glauben wir es doch nicht dulden zu dürfen, daß uns un- ter Entstellung des wahren Sachverhältnisses solche unlautere Motive untergelegt und wir öffentlich einer niedrigen Handlungsweise beschul= digt werden.

Ueber unsere Bestrebungen zu Gunsten der \chlesischen Leinen= Fabrication haben wir nur wenig hinzuzufügen, weil das Wesentliche

Wissenschaftlihe Expedition des Prof. Lepsius in Aegypten.

(Auszüge aus den Briefen des Dr, Abeken an Geheimen Legations - Rath Dr, Bunsen.)

Vergl, Allg. Preuß. Ztg. Nr, 180.)

Donnerstag, 14. März. Zwischen Mussalamich und Kamnye,

Jett sind wir glücklih wieder auf der Reise, nachdem wir verdrießlich lange in Wud Medina aufgehalten, Gestern sandte uns der Pascha Emin einen über Tuba gekommenen Brief vom General-Konsul Wagner, der uns ankündigte, daß er einen aus Rom als Ersaß für Frey bestellten Maler uns entgegen nach Dongola abgefertigt habe, o angenehm das is, so zeigt es uns doch auch leider, daß in Kartum weiter keine Briefe für uns sind und wir uns bis Dongola gedulden müssen. Unsere lehten sind noch immer die vom Ende Oktober, da können Sie denken, wie uns nach Nachricht verlangt. Emin Pascha gab uns zugleich die eben einge- laufene Nachricht von der Unterwerfung von Taku durch Ahmed Pascha, der beinahe veni, vidi, vici schreiben könntez bei der ersten Drohung ernster Feindseligkeiten haben die Aufrührer um Gnade gebeten und ihre Waldveste verlassen, die dann une worden, Dieser Sieg wurde iîn Wud Medina durch 19 Kanonenschü e gefeiert, Jn der Kaserne des dortigen Regiments hörten wir von ganz erträglicher Militair-Musif der einzigen südlich von Aegypten die Parisienne spielen! Die militairishen Einrichtungen des e M sind wenigstens konsequent durchgesührt und auf einem ziemlih guten Fuß. Gegen Mittag verließen wir gestern Wud Medina zu Lande auf Dromedaren und Eseln, hielten Mittag in einem Priester- Dorfe, Taiba, dessen Schech als ein Heiliger und der angesehenste Priester in ganz Sennar gilt und uns gastlih mit treffliher Buttermilch bewirthete, während seine Daudgenossen 2c, um einen ungeheuren Kuchen von Durra in Milch, wovon wir kosteten, aber nicht essen konnten, umher- saßen. Solcher priesterlichen Dörfer, wo keine berauschenden Getränke, keine Tänzerinnen erlaubt sind, die Gebete regelmäßig gesagt, auch von Manchen gee werden können, giebt es mehrere im Landez dies is das angese-

enste, Auch Damer war ein solches, nah den Berichten Burkhardt's, woraus uisere deutschen Geographen mit nux zu gewöhnlichem Pomp

(Schluß,

„den Priesterstaat Damer“’ gemacht, „der an die Stelle des alten Priesterstaats Meroe getreten.“ Gegen Abend sahen wir Emin Pascha in Mussalamich, einem nicht / unbedeutenden Orte und Mit- telpunkt des Handels für diese Gegenden, wohin von Kordofan wie von Habesch her, die Kaufleute kommen z doch liegt der Handel jeyt sehr darnieder z die Herrschaft der Türken begünstigt ihn nirgends; nament- lich herrscht jeßt kein gutes Vernehmen mit Abyssinien. Emin E ist, wie wenige Türken, cin verständiger und unterrichteter Mann, soll aber sehr bi- gott sein, Wir ritten noch spät am Abend, im schönen Lichte der Venus, des Sirius und des südlichen Kreuzes, nah dem Flusse, wo unsere Barke hätte inzwischen angekommen sein sokenz mußten aber die Nacht unter freiem Himmel, auf den bequemen hiesigen Bettstellen mit Ledergeflecht zu- bringen, vor den Hütten eines kleinen Araber-Dorfes, in welchem eine pa- triarchalische Einfalt herrschte. Diese, mit ihren Dörfern oder vielmehr Lagern, zwar nur in einem beschränkten Kreise, aber doch nomadish umher- ziehenden Araber sind gewiß ächt arabischen, obgleich uralt eingewanderten Stammes, und mit den Landeseingesessenen und cingebornen Bauern nicht zu verwechseln. Vermischt mögen sie sich wohl mitunter haben; aber die Mischlinge sind dann meist Bauern geworden. Die Araber halten sich selbst auch immer noch für Fremde, und unterscheiden sih von den Eingebornen, Leßtere sprehen auch nur arabischz sind aber ursprünglich ohne Zweifel ein anderer, nur jeyt arabisirter Stamm; ih glaube, daß über dieses ganze Ländergebiet ursprünglich der nur an der Gränze Aegyptens und in Don- gola rein erhaltene Stamm der Barubre ausgebreitet war, und daß dicser eine Art Mittelglied oder Uebergangsform von den Semiten (oder Kaukasiern überhaupt) zu den Negern bildete, selbst mit zu den Kindern Ham zu rechnen. Lepsius hat manche Sprachproben aufge- schrieben, die die schon sonst mitgetheilten ergänzen und vielleicht manche neue Aufklärung geben können, Jn diesem Studium der Sprachen und ihres grammatifalischen Baues isst Lepsius in seinem eigentlichen Gebiet und mitunter bewundernswürdig. Jch wollte, Sie könnten in diesem Augen- blicke schen, wie B junger Cynokephalos mit unserem kleinen Löwen spielt, ihn bei den Ohren zauset, beißt, krayt 2c, z es sieht gar zu possierlich aus. Mein zierliches kleines Aefchen dagegen spielt ganz ruhig auf dem Knie meines kleinen Sklaven Abdallah.

„Jh muß aber noch einmal aus der Gegenwart in die Vergangenheit zurückfehrenz denn die Alterthümer hören doch noch nicht ganz auf mit

geringer Qualität, vollständig befriedigt werden konnte, und darum wurden auf Veranlassung des Herrn Chefs des Seehandlungs-Junsti= tuts die neuen, jeßt ihrer Vollendung sih nahenden Spinnereien in Erdmannsdorf und Landeshut gegründet, mit welhen, um in feiner Weise hinter der Fabrication des Auslandes zurückzublei= hen, die Weberei auf Stühlen von gere N Construction und ver= vollkommnete Bleih=- und Appretur-Anstalten verbunden werden sollen.

Daß wir die Beamten dieser Spinnereien angewiesen haben, bei der Unterstüßung der Weber und Spinner aus dem von des hoch=- seligen Königs Majestät dazu bewilligten Fonds dur unentgeltliche Dienstleistungen mitzuwirken , und dah wir außerdem diesem Fonds durch Geldvorschüsse, wie durh den Verkauf von Flahs zum Kosten=- preise, zur Hülfe gekommen sind, bedarf keiner Rechtfertigung und steht mit unserem übrigen Leinenverkehr in keiner Gemeinschaft.

Dem häufig ausgesprochenen Verlangen aber, die im Jnlande fabrizirten Leinen aufzukaufen und über See auszuführen , sind wir möglichst zu entsprechen hon seit Jahren bemüht gewesen, indem wir, wie in dem Ausfsabe vom 20, Juni ganz richtig bemerkt ist, von 1822 bis einshließlich 1843 für 4,728,720 Rthlr. inländische Leinen expor- tirt haben. Obwohl bei diesem Export-Geschäft im Durchschnitt die Zinsen des darin angelegten Kapitals verloren gegangen sind, so wird dasselbe doch immer noh fortgeseßt, weil wir die Ueberzeugung haben, damit manches Gute zu wirken, wenn gleich eine reellere Dülfe nur von einer Aenderung der bisherigen Fabricationsweise zu erwar- ten steht. Mit Rücksiht auf den Zweck, hoffen wir, es vertreten zu fönnen, baß wir den dabei entstandenen Verlust aus unseren ander= weiten Uebershüssen gedeckt haben; wird uns aber der Vorwurf ge- macht, daß wir niht ein Mehreres noch zur Förderung des Export- handels Ae haben, so können wir entgegnen, daß wir keinesweges wie oft behauptet worden ist, Zuschüsse aus den Staatskassen emp an- gen, wohl aber, das seit dem Jahre 1820 erworbene Betriebs = Ka= pital und die uns von Privatpersonen und milden Stiftungen anver= trauten Gelder, womit wir unser Geschäft führen, zu bewahren und vor Verlusten zu sihern haben, um niemals in den Fall zu kommen die Garantie in Anspruch nehmen zu müssen, welhe der Staat für unsere Geschäftsführung übernommen hat,

Berlin, den 29. Juni 1844.

General= Direction der Seehandlungs - Societät. gez. Kayser. Wenßtel.

S ———

—— D

Kartum. Am Sonnabend den 17, Februar Abends, reiseten wir von Kartum ab, Lepsius und ih den blauen Strom hinauf nah Süden, die Anderen den Nil hinunter nah Norden, um bei den Ruinen von Naga unser zu warten. Am Sonntag Morgen sahen wir die Ruinen von Soba, große mächtige Schutthaufen , mit deren gebrannten Ziegeln sich noch Kartum und das ganze Land versorgt, Soba deren Name vielleicht mit dem Fluß Asta-

Sobas zusammenhängt kennen wir aus arabischen Schriftstellern als

mächtige Hauptstadt eines blühenden christlichen Reichs im 10ten Jahrhun-

dert nah Christo; und dieser Zeit mögen die merkwürdigen Fragmente einer

Jnschrift angehören, die dort gefunden und uns geschenkt worden ist, Sie

ist in artediscér Schrift und hat griechisch-hristlihe Namen, auch gräzisi-

rende Endungen und Formenz es läßt sich aber durchaus nichts Griechisches

herausbringen , und es scheint fast, als ob es eine unbekannte Landes-

sprache in griechisher Schrift sei, was doch sehr merkwürdig wäre. Aber

wir haben auch Spuren, die auf eine ältere, heidnische Blüthe deuten:

Churschid P, hat dort früher 2 steinerne Löwen, Widder oder Sphinxe ?

ausgegraben, die jeßt in Aegopten sind; in Kamnye sahen wir eine bei

Soba gefundene Osiris - Statue; und in Wud Medina schenkte uns unser

überfreundliher Wirth, Seid Hascham, eine kleine bronzene Venus-Statue,

in einer der Medicäischen ähnlichen Stellung, von guter griechisch-römischer

Arbeit, eiwa eine Spanne lang, die auch in Soba gefunden, Es konnte freilich dies Alles von Meroe dahingebracht gewesen fein, Hinter Kamnye sahen wir, am Mittwoch den 21. Februar, die ersten Adansonien und Ta- marindenz von da an wurde der “e lera am Ufer dichter und dichter, mit unzähligen Schlingpflanzen, die von hohen Bäumen oft baumartig her- abhingen. Am 27sten waren wir in Sennar, der alten Hauptstadt des Südens, die aus lauter Stroh- und Lehmhütten besteht, und wenig Jn- teresse darbietet; der Vertreter des Pascha überraschte uns am Abend durch ein Geschenk von 2 Schafen und 1 Löwen (etwa 2 Monat alt, 2 Fuß langz gut daß es niht 2 Löwen und 1 Schaf waren; sons würden wir uns auf unserer kleinen Barke gar nicht mehr zu lassen wissen). Von da ingen wir nur noch ein wenig weiter hinauf bis etwa zum 43° der Breite, und ehrten dann, da wir uns Fez Oglu versagen malies: am Abend des 2, März wieder nah Norden um, nachdem wir noch viele prächtige Adansonien und Tamarinden, und vieles einzelne Juteressante, welches zu schreiben zu weitläuftig, gesehen hatten,

E