1844 / 183 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

afts irie u Pg.

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Handels- und Börsen - Uachrichten.

29, Juni. Die Geschäfte in Eisenbahn-Actien beschränkten sich E erE e s Woche hauptsächlich auf die fee begonnene Liqui- dation, welche in Folge der in diesem Monat stattgehabten Ereignisse, be- reits sehr E nik geworden zu sein scheint. Außerdem aber zeigte die Börse in den leßten Tagen, dur ansehnliche Ankäufe unterstüyt, eine große Festigkeit, die sich auch heute bei nicht unbeträchtlihen Umsäyen voll-

men behauptete.

f Sämmtliche Quittungsbogen schlossen höher als in der abgelaufenen Woche und zwar, wie folgt : z

Köln - Mindener 1133 a 114 % Geld; Berlin-Hamburger 1192 G.; Nieder\chl, Märkische 116 % G.,; Sagan- Glogau- Sprottauer 1115 % bezahlt; Krakau - Oberschl. 1125 % bezahlt u, G.; Ber gish-Märkis e 114 % bezahlt; Kiel-Altonaer 1187 a 119 % gemacht; Dresden - Görliger 1167 % G.; Sächsisch- Bayerische 1105 % G.

Jn vollen Actien blieb das Geschäft höchst unbedeutend, doch erholten sich au deren Course und schlossen heute meistentheils sehr begehrt.

Berlin-Anhalter, welche die ganze Woche hindurch zwischen 158 und 159 % schwankten, schlossen heute 160 % Geld.

Ne T IRTNAMT L9K sind a 1485 % verkaust, wozu Brief und Geld blicb,

Berlin-Potsd. sind a 165 % bezahlt, wozu mehreres gemacht wurde.

Magdeburg-Leipziger blieben 190 bezahlt und Geld.

Oberschl. L. A. bis 123% bezahlt, L. B. sind im Laufe der Woche bis 144% % verkauft, heute war 1155 a X % zu bedingen.

Berlin-Stettiner, welche bereits à 1277 % verkauft worden sind, \chlossen feute 128% % Geld.

Düsseldorfer waren à 925 a 3% gesucht; Rheinische Actien bis 865 % bezahlt. Z :

Magdeburg-Halberstädter blieben à 121 % offerirt.

Von Hamburg-Bergedorfer famen starke Posten zum Verkauf, ín Folge dessen cinige Posten à 100 % begeben wurden, heute indeß stellte sih einige Frage ein und man bezahlte dafür bis 103 %.

Amfsterdam-Harlemer sind durh die gedrängtere Abnahme der Papiere am ultimo a 98% verkauft, blieben aber heute a 99% gesucht.

JnUtrecht-Arnheimer ging zum Course von 99 a 997% Einiges um.

Oesterreichishe Effekten erlitten eine abermalige Reaction, Nordbahn a 1415 % offerirt, Wien-Gloggnizßer a 116% im Laufe dieser Woche verkauft, shlossen heute 117 % Geld,

Berlin, 29, Juni. Die Frage für Weizen in dieser Woche war beschränkt und der Umsay unwesentlih, als Wirkung des zwiefachen Um- standes, daß die Eigner höhere Forderungen machen und andererseits unsere Konsumenten mit e Vorsicht kaufen. Bezahlt wurde vom Boden für 86pfd, bunten polnischen 44 Rthlr., für 87pfd. bunten polnischen am Was- ser 45 Rthlr., ferner blieb gefordert für gclben s{hlesishen 84 /85pfd. 39;— 42 Rthlr., bessere Sorten 45 47 Rthlr., weißen schlesischen 84 /86pfd. 42— 46 Rthlr., bessere Sorte 47 49 Rthlr., bunten polnischen 87 /88pfd. 45—465 Rithlr., weißen polnishen 87 /88pfd, 50 52 Rthlr,

Roggen, namentlich auf Lieferung, erhielt sich gut gefragt, und die Stimmung im Allgemeinen, von viclseitigen Befürchtungen für eine man- gelhafte Aerndte unterstüyt, bleibt günstig, Man bewilligt in loco für 82pfd, 30 Rihlr, , 84pfd, 31 Rthlr., pr. Juli /August 82pfd. 31 Rihlr, eher zu lassen als zu haben, 84pfd. 32 Rihlr, bez.z August /September 82pfd, 32 Rthlr., 84pfd. 33 Rihlr. ; September /Oktober 82pfd. 33 Rthlr. Brief, 32% Rthlr. Geld; 84pfd. 34 Rthlr. Biuefz pr. April 1845 82pfd.

1048

Gerste ohne Umgang, da nicht sowohl Vorräthe in loco als Anerbie-

g felles, f las

afer is foriwährend gut zu lassen, in loco 182—19! Rthlr.+ pvr. September /Okiober 48pfd, 2% thlr, Brief, 192 Nihlr. Geld z So) n: Rihlr. Brief, 20 Rthlr. Geld, eben so pr. Frühjahr.

q E Rthlr. in E

n altem Nappsaamen war kein Umsay. Dagegen wurde für Connois}, Aug. / Sept. zu liefern 71 Rthlr. gef., 68 69 Rible, N Jm Uebri: gen haben sich noch keine Preise fixirt, Die Rapps-Aerndte rückt nun immer näher und näher heran, und in den Elbgegenden is sogar schon geschnitten, Was hierüber bisher verlautet, berechtigt zu Hoffnungen für eine gute Mittel- Aerndte. Nach mehreren Berichten aus Pommern sollen dasclbst nit un- erhebliche Posten Rappsaamen neuer Aerndte für holländische Rechnung fontrahirt sein.

Rüböl ziemlih unverändert, zur Stelle 114 Rthlr. gefordert, und von unseren Raffineuren auch bewilligt; Juli /Aug. 114 Riblr. Br., 11 Rthlr. Geld; E 11% Rthlr. Br., 11 Rthlr. Geld. ; Sept. /Oft. 11% Rihlr. tp s thlr. Geld ; Oft, /Nov. 115 Rihlr. Br.; Nov. /Dez. 11 Rihlr,

r, u. bez.

Leinöl in loco 105 Rthlr, Br. und bez.; Lieferung 105 Rthlr, Br.,, 105 Rthlr. Geld.

Palmöl 115—ck Rthlr, Hanföl 11% Rthlr, Südseethran 9,—10 Rthlr, Mohnöl 13 Rthlr. Spiritus steigend und in loco bis 162 Rthlr pr, 10,800 % Tr, bezahlt, auf Lieferung kein Geschäft,

Wir hatten hier in den leßten 8 Tagen frasse Veränderungen in der Witterung. Bald sehr warm, bald nachher rauhe und kalte Luft, bald Re- gen, der mit Sonnenschein wechselte, und zumeist heftige WNW.-Winde, welche den wohlthätigen Regen wirkungslos machen. Der Barometer ist heute im Steigen begriffen, Die heute fällige engl. Post fehlt noch.

Berlin, 1. Juli, Die heutige Liquidation ging im Ganzen ziemlich leiht, jedoch mit einer kleinen Reaction für einige Effekten von statten, Am Schluß der Börse waren sämmtliche Course fester,

Berliner V ö8rse. Den I. Juli 1844.

325 und 32% Rihlr, bez.; 33 Rihlr. Brief.

Bekanntmachungen.

1557] Ediktal-Citation,

Jn den Konsens - und Confirmations - Aften des in der Königl. preuß, Ober-Lausiß im Spremberg-Hoyers- werdaer Kreise gelegenen Mannlehn-RNitterguts Janno- wiß stehen ungelöscht:

I, aus dem zwishen dem Otto Bernhard von Polenz und der Dorothea Elisabeth verwittweten von Ber- bisdorf am 14. Juli 1716 geschlossenen Kaufkontrakte : a) für die Anna Katharina, verwittwete von Polenz,

geborene von Koenneriß 291 Rthlr, als Rest derjenigen 5761 Rthlr., welche derselben an Leib- gedinge, Hausgeld und anderen Gerechtigkeiten auf die Kaufgelder überwiesen und vorbehalten wordenz ;

b) für die Gläubiger des Verkäufers Otto Bern-

hard von Polenz, namentlich :

den Johann Adolph von Schmeiß- und Ehren- nene

den Appellations - Rath und Ober - Amtmann Conradi in Dresden,

den Ober-Amts-Kanzler D. Plaßen zu Budissin,

den Amts-Hauptmann von Goetz,

den Pfad Gottlob von Staupiy,

den Hofrath von Koenneriy,

as E E Andreas Leuterdinge zu

udissin,

den Bürgermeister Spahn in Ruhland,

den Christian Gottlob Lessing zu Camenz,

1595 Thlr. 8 Ggr. 105 Pr als der Ueberrest

der zur Bezahlung dieser Gläubiger angewiesenen

6475 Thlr. 22 Ggr. 10% Pf.

Il, aus dem zwischen den Brüdern Ernst Haubold, Karl Ehrenreich und Johann Gottlob von Gers- dorf am 4. März 1756 errichteten Erbsonderungs- Rezesse für den Johann Gottlob von Gersdorf 4866 Thlr. 16 Ggr. zu 5 pCt, als der Ueberrest der Erbegelder desselben von 6866 Rthlr. 16 Ggr.

Auf den Antrag des Königl. Kammerherrn George

Ernst, Grafen von Gersdorff, als zcitigen Eigenthümer des Rittergutes Jannowiß, werden die Inhaber der über die gedachten Porperungen lautenden Dokumente, insbesondere alle diejenigen, welhe durch Erbschaft, Cession oder auf sonstige Weise in die Rechte der ur- (erragthen Gläubiger getreten sind, hierdurch aufgefor- dert, in dem

am 26, August d. J. Vormittags 115 Uhr

vor dem Deputirten Referendarius Gubip auf dem Königl. Ober - Landesgericht hierselb anbebindét Ter- mine ihre spra anzumelden, unter der Warnung, daß die Außenbleibenden mit ihren etwanigen Real-

Ansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlossen

und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen wird auf-

erlegt werden.

rankfurt a. d, O., den 12, April 1844.

Königl, Preuß, Ober - Landesgericht,

[694 b]

Die unterzeichneten gerichtlih ernaunten Syndiken der

allit - Masse des hie Ina J. Wilhelm Bat unior fordern in Folge des Artikels 66,

es ; es Handels-Codex sämmtliche bekannte und undelannte Gläubiger ‘des genannten Großer junior hiermit auf, binnen Vierzig a en vom Dato gegenwär- tiger Bekanntmachung an gerechnet, entweder persönlich oder dur einen geseplih ernannten Spezial - Bevoll- mächtigten, fd mit ihren Rechts-Ansprüchen, unter Bei- bringung der legalen Beweis-Stüe, bei den unterzeich-

lungs-Tribunals des Mazowischen Guberniums hierselb|, bei dem Vice-Gerichts-Schreiber v. Sarnowicz zu melden. Nach Ablauf dieser 40 Tage nämlich, und bin- nen dem laut Artikel 67. des Handels-Gesez-Codex fest- gestellten Termine, wird die Verifizirung der eingereich- ten Forderungen stattfinden.

Eben so werden Dicjenigen aufgefordert, welche der Masse Schuldner sind, die Auszüge ihrer laufenden Rech- nungen mit dem gedahten J. Wm. Großer jun. entweder den unterzeichneten Syndiken, oder dem oben

Allgemeiner Anz

neten Syndiken , oder au in der Kanzlei des Hand-

Breslau - Schweidniß - Frei- [652b]

4 | 132

.| Pr. Cour. i j . Cour. Fonds. |g| *” Actien. |& D wur Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem. | | isenb.! 5 | 1652 | 1642 | S4, 'Sehuld:Aeh, 34 IOIL | 100% jb Pots. Bizenb, 6 1655 | 1643 | Prim. Seh.dSeeh N R [u do. do. Prior, Obl. 4' 104 r O E q L | a | Mgd. Lpz. Eisenb. 1907 | 18975 | Idee “1! ‘i do. do. Prior. ObL'4 1045 | | Schuldrverschr. 357 1007 99% e | n G! Z ¡DÂ| Í 49 IBrl. Anh. Eisenb. 160% | 159! | Berl. Stadt-Obl. ‘35/ 100% L: | E | S Mi A ALAA [724 48 | do. do. Prior, Obl. 4| 103% | =— L E ae D -| 1 [Düss. Elb. Eisenb. 5 | 92 | Westpr. Pfandbr. 3373| 1007 1007 ; 41 3 7 4 | S 4 Ido. do. Prior. ObL/4| 98% | 987 | Grossh. Pos. do. 4 | 1043 | 104 1 2 | 1 | S di do. '32| 99% | _ Rhein, Eisenb. | 5| 8653 | 855 | N E E do. do. Prior. Obl. 4 le | Ostpr. Pfandbr. 35 | 1013 h «1 | | Di | 2 [do. v.Staat garant. 35 | | Pomm. do, 35 | 1002 ù M | | | j i 1 2 JBrl, Frankf. Eisnb.|5| | [148 Kur- u. Neum. do. 35| 101 # | 101 e 4 | e Is A G 4 E 1O0E | do, do. Prior. Obl.) 4 | 103% | A 2 5 2 Ob.-Schles. Eisnb.| 4 1235 | A 1497 | do. Lt.B. v. eingez. |— | 116 | Gold al marco. |—| |B.-St.E. Lt. A.u.B.\— | |128% Friedrichsd’or. E 13K | 13% Magd.-Halbst. Eb. | 4 | 120% | 119; | à And.Gldm. à 5 Th. 11% 11 77 |Brl.-Schw.-Frb.E.| 4 | 1175 | 1165 | 1293 Disconto. '— 3 4 Ido. do. Prior. Obl. 4 | 1035 | | | | Bonn-Kölner Esb | 131 |

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Juni. Niederl. wirkl. Sch. 61%. 5% do. 1004. 5% Span. 215. 3% do. 357. Pass. 57, Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr.

Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. 4% Russ. Hope 905-.

Antwerpen, 26. Juni. Zinsl. —. Neue Anl. 21.

Frankfurt a. M., 28. Juni. 5% Met. 113 Br. Bank-Actien 2000 6. Bayr. Bank-Actien 715 G. Hope S9{ Br. Stiegl. S9Z Br. Int. 60. Vol» 300 Fl. 947 Br. do. 500 Fl. 935 G. do. 200 FI. 29 Br.

Hamburg, 29. Juni. Bank Actien 1675. Evgl. Russ. 112.

P ari S5 26. Juni. 5% Rente fin cour. 122. 20. 3% Rente fin cour. §2. 25 ,

5% Neapl. au compt. 99, 50. 5% Span. Rente 314. Pass. —.

Wien, 27. Juni. 5% Met. 111 Br. 4% 1003, 3% E Bank-ÁÄctien 1629. Anl. de 1834 149 Br. de 1839 123. Nordb. 129 Br. Gloggn. 1113. Mail. 107%. Liyvorn. 1127.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 30. Juni. 6 Uhr. 2 Ubr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck .... 1336,42" Par.'336,02" Par.336,31" Par. | Quellwärme 8,0° R. Luftwärme .. lele 7,8° R.|+4+ 12,6° R.+ 9,3? R. | Flusswärme 12,5° R. Thaupunkt .,. + 6,75 R. —+ 1A° R. + T4 R. !| Bodenwärme 13,9% R. Dunstsättigung | 91 pCt. 64 pCt. | 86 pCt. Ausdünstung 0,011, Rh. Wetter ....-- regvig. trüb. | trüb. Niederscblag 0,017 Rh. E Es W. W. Ww. Wüärmewechsel +12,9°

Wolkenzug - - - | W. E + 8,7° R. Tagesmittel: 336,25 Par... +9,9° R... +7,0° R... 80 pct. W.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 2. Juli. Der Freishüß, Oper in 3 Abth. Musik von C, M. von Weber. | mt

Wegen Unpäßlichkeit der Dlle, Marx kann die Oper : Der König von Yvetot, nicht gegeben werden. : |

Mittwoch, 3, Juli. Jsidor und Olga. (Herr Hoppé: Jsidor, als Gastrolle. Fräul. Ch. von Hagn wird in der Rolle der Gräfin Olga wieder auftreten.)

Königsstädtisches Theater. S

Dienstag, 2. Juli. Mariette und Jeanneton, oder : Die Heirath vor der Trommel. Vaudeville in 3 Aufzügen, von W. Friedrich. (Dlle, Julie Herrmann: Mariette, als Gastrolle.) Dazu: Gast- Vorstellung der Mad. Weiß, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nah dem ersten Aket): Tanz der Amoretten, ausgeführt von 32 Kindern. Zweite Abtheilung (nah dem zweiten Akte): Polka, aus= geführt von 16 Kindern. Dritte Abtheilung (zum Schluß): Almaks- Tänze, ausgeführt von 32 Kindern. :

Mittwoch, 3. Juli. Der Verschwender. (Herr Weihrauch, vom Stadt-Theater zu Königsberg : Valentin; Mad. Weihrauch: Rosa; Herr Schnur, vom Stadt-Theater zu Altona: Azur, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in dexr Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

eiger.

burger Eisenbahn. D Die am 1, Juli

Deutsch herausgegeben von H. Krause und I. P. Hochmuth. Mit den Abbildungen des Originals (147 Holzschnitte und 22 Stahlstihe). Jn 3 Lieferungen, Erste Lieferung, Mit 18 eingedruckten Holzschnitten, 7 Stahlstihen und 1 Karte, gr. 8, geh, Preis 1% Thlr.

A A, s : [844 tamen | Die Ehescheidungsfrage.

halbjährl. Zinsen

Eine wissenschaftliche Kritik des protestantischen Ehe- schcidungs - Prinzips mit Bezug auf den preußischen

A Ne: aue Derparinuna geit A Priori- t das Mbarsihau, am L, Jum Lt, (01s und E. W. Klee Heinrih Samelson, v. Wyso i, E , _______Ahpellations- Advokat, in der Zeit vom 1. bis incl, 15, Juli c. gegen Rük- (670) » Diek ahntmaäachnng, gabe der betreffenden Zins - Coupons mit Bier

Das handeltreibende A wird hierdurch be- narichtigt, daß die Meßhandelswoche der Laurentius- Messe dieses Jahres mit dem 4, August ihren Anfang nimmt, mithin das Auspaken der kurzen Waaren am 29, Juli, aller übrigen Waaren aber am 31, Juli von Mittags 12 Uhr an gestattet ist. Braunschweig, den 29, Juni 1844. Herzogliches Haupt - Zollamt, Wolff.

Nieder-Schlesisch- Märkische [698] Eisenbahn.

Zur Anlage der Nie- der - Schlesisch - Märki- hen Eisenbahu soll die Ausführung der Erd-Ar- beiten, so wie der Bau der fleinercn Brücken und , Durchlässe auf der Strecke

al d Sorau und Hansdorf auf einer Länge von 1214,7 Ruthen im Wege der Submission in Entreprise gegeben werden,

Die Pläne, Berechnungen , Entreprise - Bedingungen und Submissions-Formulare zu dieser Bau-Ausführung fönnen in dem technishen Büreau

Ie (beim Abtheilungs - Ober - Jngenieur

nge während der Geschäftsstunden eingesehen werden, woselbst auch gegen Erlegung von 10 Sgr. Abschriften der Be- dingungen, der allgemeinen Nachweisung und des Sub- iitsiond - Formulars in Empfang genommen werden

fönnen. entl Haupt-Direction. Submissionen für die Ausführung der beireffenden Meyer. Zierold. C. Lüdecke. Bielke. Arbeiten müssen versiegelt mit der Aufschrist : lus

Offerte zur Uebernahme der Planirungs - Arbeiten des 8ten Looses der I1lten Abtheilung

vor dem 19, Juli d. J. portofrei bei uns (Leipziger- Straße Nr. 61) eingereiht werden,

Da an diesem Tage, Nachmittags 5 Uhr, die einge- angenen Submissionen eröffnet werden und der Zu- f lag eventuell erfolgt, so können später eingehende

ubmissionen nicht berücksichtigt werden.

Die sih Meldenden bleiben 14 Tage nah dem 19. Juli c. an ihre Offerten gebunden,

Berlin, den 28. Juni 1844.

Die Direction der Nieder-Schlesish-Märkischen Eisen- bahn-Gesellschaft,

Stamm - Actien unserer Eisenbahn werden

Thaler per Actie ausgezahlt werden :

in Breslau dur unsere Haupt - Kasse auf dem Bahnhofe, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr,

in Berlin durch die Herren M. Oppen- heims Söhne, Burgstraße Nr, 27, in den Vor- mittagsstunden von 9 bis 12 Uhr.

Breslau, am 13. Juni 1844.

Der Verwaltungs-Rath der Breslau-Schweidniß-Frei- burger Eisenbahn-Gesellschaft,

699 b]

Regierungs - Rath und beider Rechte Doktor. 8, gch, Pr. #5 Thlr,

Kölner Dombriefe oder Beiträge zur Ee Kirchenbaukunst. on

J. Kreuser. gr. 8, geh. Preis 25 Thlr.

Die römischen Päpste, ihre Kirche und ihr Staat im sechzehnten und sieb- zehnten O on

Leopold Ranke.

Erster Band (der Fürsten und Vblker, 2x Band), Dritte Auslage.

in ciner

16.

aulserordentlichen Versammlung ein verbindlicher Beschluls ge- fasst werden, wozu wir mit dem Bemerken, dals die Geschäfte am gedachten Tage, Vormittags | bn 10 Uhr, im Geschäftshause beginnen werden, as geehrten Socien hierdurch ergebenst cinladen.

Schwedt, 12. Juni 1844.

Juli

Hagelschaden- und Mobiliar- Brand- V ers1cherungs- Gesellschaft zu Schwedt a. d. O.

Nach dem Beschlusse der gewöhnlichen Gene- ral-Versammlung vom 2. März a. c. soll über die auf Abänderung der Statuten cingegangenen An- träge, nachdem solche der Prüfung der durch oben gedachte General - Versammlung ernannten Berathungs - Kommission nach den §8. 16. des Hagelschaden- u. 17. ad 4.

des Mobiliar-Brand-Versicherungs-Statuts am

unterworlen worden,

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Georg Wilhelm Friedrich Hegel’s Leben : beschrieben durch Karl Rosenkranz. Supplement zu Hegel's Werken.

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Nach Drake’s Basreliefs gezeichnet und gestochen

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K. Barth,

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Bei Duncker und Humblot is st nen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen , zu

haben:

[812]

Angewandte Geognosie

oder das Auffinden und der Bau nuybarer Mineralien von

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Ingenieur , Prof, an der École centrale des arts etc.

Predigten

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Königl. preuß. Hos- und Domprediger und wirkl. Ober- Kounsistorialrathe.

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M 183.

Am tine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes uehmen Sestellung auf dieses Slatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrihchsstrasse Ur. 72.

Berlin, Mittwoch den Zeo Jüli

1844.

IAYU«a Ut, Amtlicher Theil. : : Inland, Berlin. Grundsteinlegung zu einer neuen Kirhe, —Provinz Westphalen. Bekanntmachung der Königl. Regierung zu Münster, Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Halberg.

Rudhart'’s Denkmal. Brand in Volkach. Der pegnesische Dichter- Orden zu Nürnberg. ==-= Königreich Sachsem Kollmann, Gro ß- herzogthum Baden, Kammer - Verhandlungen. Herzogthum

Sachsen-Koburg-Gotha.Hofnachriht.— FürstenthumSch war z- burg-Sondershausen, Der Landtags - Abschied über die Vertretung der Rittergüter. Freie Stadt Frankfurt. Beschluß der Bundes- Versammlung în Betreff der Wagnerschen Maschine,

Frankreich. Paris. Regierungs - Accommodationen in Betreff der nördlichen Eisenbahn. Blokade von St., Juan de Nicaragua. Nach richten aus Afrika, Wahl zu Rouen. Brief aus Paris, - (Nähe- res über die jüngsten Gefechte zwischen den Franzosen und Marokkancern.)

Großbritanien und Jrland, Unterhaus, Debatte über Abschaf- fung der Korngeseße. London, Vermischtes,

Belgien. Senats-Verhandlungen.

Schweiz. Zürich. Versammlung der Freimaurer,

Italien. Rom. Besuch des Papstes beim Könige von Bayern, Ancona. Die italienishen Flüchtlinge.

Spanieu. Schreiben aus Paris. (Sämmiliche Minister sollen nach Barcelona kommen ; General Manso; Marokto.)

Griechenland, Schreiben aus München, (Kolokotronis und die Op position in Morea.)

Türkei, Schreiben aus Paris, (Aufstand in Naplousa; Zustände der Drusen und Maroniten des Libanon.) |

Texas. Schreiben aus Paris, (Verhältnisse zu Mexiko ; der Anschluß

_an die Vereinigten Staaten.)

Haiti. Schreiben aus Paris, (Haltung der dominikanischen Republik;

_Parteihäupterz das englische und das französische Geschwader,)

Eiseubahnen. Schreiben von der Werra, (Die Thüringische Bahn.)

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Marlt- bericht, Königsberg, Marktbericht.

Ausstellung der Arbeiten aus den Königl. Manufakturen von Sèvres, den Gobelins und Beauvais im Louvre, Ugonotti di Meyerbeer.

2 | + (rv . Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Kreis - Physikus, Sanitäts - Rath Dr. Muhrbeck zu Demmin, den Rothen Adler =- Orden dritter Klasse mit der Schleife, und dem evangelishen Prediger Schuzius zu Petershagen, im

Regierungs - Bezirk Köslin, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Durchgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und fommandirende General des 2ten Armee-Corps, von Wrangel, von Stettin kommend, nah der Schweiz.

o § * / * Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 2. Juli, Die feierlihe Grundsteinlegung zu der neuen Kirhe in der Orangenstraße hat heute früh auf Allerhöh= sten Befehl Sr. Majestät des Königs stattgefunden. Es versam- melten sich um 6 Uhr Morgens in dem Lokale der VIL. Kommunal= Armenschule in der Alexandrinenstraße die ersten Klassen sämmt- licher Schulen der neuen Parochie nebst ihren Lehrern und eine De- putation der Repräsentanten. Die Versammelten begaben sich von hier um 65 Uhr in festlichem Zuge nah dem Bauplaße durch die Alexan-

A us ftellung der Arbeiten aus den Königl, Manufakturen von Sèvres, den Gobelins und Beauvais im Louvre,

21 Paris, 15, Juni, Nicht ganz ungegründet ist die von französi- hen Journalen öfter ausgesprochene Behauptung, die auf Kosten der Civil- liste unterhaltenen Königlichen Manufakturen Frankreihs seien in ihrem jeßigen gesunkenen Zustande um so unangemessenere Luxus - Anstalten, als mehrere Privatfabriken neuester Zeit unter lange nicht so begünstigten Ver- hältnissen es so weit gebracht hätten, daß sie Werke lieferten, die, wenn auch vielleicht nicht in der Güte des Materials und Machwerks, doch in der Schönheit der Formen und Muster die im Louvre ausgestellten König- lihen Manufaktur - Erzeugnisse überträfen, Verschiedene Arbeiten aus der Teppich-Manufaktur des Herrn Sallandrouze, aus der Porzellan-Fabrik des Herrn Lahoche - Bohain und der Glashütte zu Choisy-le-Roi, die in der diesjährigen Gewerbe-Ausstellung zu sehen sind, liefern allerdings schlagende Belege zu der auffallenden Thatsache, daß die Königlichen Manufakturen an diesen Privatfabriken überlegene Nebenbuhler haben,

Als Porzellan- Gemälde is bemerkenswerth das Portrait des verstor- benen Herzogs von Orleans, in der Größe des Originals nach Jugres, trefflich ausgeführt von Madame Ducluzeau, Es is in allen Theilen, selbst in dem düstergrauen Ton des Kolorits, ungemein treu wiedergegeben und in tehnischer Beziehung ein sehr gelungenes Gegenstück zu dem vorzüglichen Bildnisse eines kahlköpfigen Mannes, welches diese Künstlerin in der Größe des Original-Gemáäldes nach Tintoretto gearbeitet, Von Madame Jaquotot, die wesentlich mit dazu beigetragen, die Porzellanmalerei in Frankreich auf die hohe Stufe der Vollendung zu heben, welche sie in der leiten Zeit erreicht hat, ist diesmal nichts ausgestellt, doch ihr Andenken vergegenwärtigt durch cinen herrlichen Rahmen in Goldbronze und Porzellan, der nah den Mo- dellen des Bildhauers Klagmann in der Bronze - Fabrik des Herrn Demère gefertigt und zu einer {önen Kopie der „Madonna del Velo“/ bestimmt ist, welche die berühmte Künstlerin im Jahre 1834 in der Größe des Originals nach Naphael auf Porzellan gemalt und der jeßige König der Franzosen dem Papst zum Geschenk machen will.

Das erheblichste Möbelstück der Ausstellung is eine sechsfüßige Jardi- nière, die ein secbseckiges Been mit einer großen Blumenvase trägt, von \{chön stylisirtem *2semble und gutem Geschmack der Verzierungen , das Ganze komponirt und ausgeführt von N. Negnier. Nicht so sehr befriedigt ein runder Gueridon. Der Fuß, nah einer Composition Chenavart's ge- macht, is reich und geschmackvoll zugleich, aber \hlecht angebracht, und sein Erfinder hätte ihm schwerlich das plumpe Tischblatt zu tragen gegeben, welches mit sieben auf Porzellan gemalten Ansichten von den Seine - Ufern

drinen- und Neue Orangenstraße, unter dem Gesange des Liedes : „Eine veste Burg ist unser Gott 2c. Se. Majestät der König selbst, Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen nebst den übrigen in der Residenz anwesenden Prinzen des Königlichen Hauses wohnten dieser Feier bei, zu welcher sich auf dem Bauplabß mehrere Mitglieder der Generalität, der Gouverneur von Berlin, der Ober= Präsident der Provinz Brandenburg, mehrere Minister, die Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten, mit dem Ober-Bürgermeister Krausnick und der Bischof Dr. Neander und viele andere Geistliche eingesuuden hatten.

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Laubwerk und Krone geshmüdt, und bei der Stelle des Grundsteins ein {ön drappirtes, mt Blumen reih geshmüdcktes Zelt aufgeschla=

zugegen, so daß der weite Kirhplaß sie nicht faßte, und es leider

Das Zimmer=, Maurer= und Steinmeß-Gewerk waren in feierlihem | Gewerfs-Aufzuge erschienen und bildeten die Shußwehr um die fest= | | lihe Stätte; auf derselben war beim Eingange ein Ehrenbogen, mit

Berlín, 2. Juli. Se. Majestät der Kaiser von Rußland ha- ben dem Major S chmidt vom großen Generalstabe, den St. Sta- nislaus-Orden zweiter Klasse, und dem Seconde-Lieutenant von Loos T. vom 2ten Garde-Regiment zu Fuß, die dritte Klasse dieses Ordens zu verleihen geruht,

Provinz Westphalen. Die Königl. Regierung zu Mün-

vi 4 en C ] | ster hat unterm 21. Juni nachstehende Bekanntmachung erlassen : dem Stadtverordneten-Vorsteher-Stellvertreter Fournier an der Spie, | g | auf Friedhöfen, die Eigenthum einer bestimmten christlihen Religions - Ge-

„Die Frage, inwiefern fremden Konfessions-Verwandten das Begräbniß

sellschaft sind , zu gestatten, resp. wie die diesen Gegenstand betreffende Be- stimmung des Allgemeinen Landrechts Thl. 11, Tit. 11 §, 189: „Auch die im Staate aufgenommenen Kirchen-Gesellschaften der verschiedenen Religions-

| Parteien dürfen einander wechselsweise in Ermangelung eigener Kirchhöfe | O nicht versagen“, anzuwenden sei, betreffend, hat das Kö- Biele GHks / - 2 | nigliche gen. Viele tausende theilnehmende Herzen aus allen Ständen waren | x | Auffassung und Behandlung der Sache in nachstehender Weise dem Sinn

] Staats - Ministerium aus Veranlassung eines Spezialfalles sich mittelst Beschlusses vom 18, März c. dahin ausgesprochen, daß eine

nöthig wurde, denselben zuleßt abzusperren, um Unglück zu verhüten, | und Wortlaut der Vorschrift des Allg. Landrechts Thl. 11, Tit, 14 §. 189

wodurch selbst viele Mitglieder und Freunde der neuen Gemeinde aus- geschlossen blieben, Die Feier war eine ungemein erhebende. VLaut- lose Stille herrschte bei der großen Menschenmasse während des Ge- sanges und der Rede, und die ganze Feier machte einen tiefen Ein-= dru auf alle Anwesende. Beim Eingange wurde Se, Majestät durch den Königl, Regierungs-Rath von Mühler im Namen der neuen Ge- meinde und an der Stelle des Grundsteins vom Ober-Bürgermeister mit eben so herzlih gesprochenen als Allergnädigst aufgenommenen Worten begrüßt, Als Se. Maj. der König und die höchsten und hohen Personen von einer Deputation der neuen Gemeine unter das zu diesem Zweck errichtete Zelt geführt waren, begann die Feier mit dem Gesange des ersten Verses aus dem Liede: „Es wolle Gott uns gnädig sein“.

Hierauf folgte eine Rede des Prediger Bachmann. Nach der Rede

des Geistlichen versahen Se. Majestät Allerhöchstselb| den Grundstein mit Mörtel zum Verschluß und thaten daun zuerst die üblichen drei Hammerschläge, worauf der Prinz von Preußen dieselbe feierliche Handlung verrichtete. Jn den Grundstein wurden folgende Gegenstände gethan: 1) die Allerhöchsten Kabinets-Ordres vom 24. September und 16, Dezember 1843 und vom 15. Juni 1844; 2 die Namen Sr. Ma- jestät des Königs und aller jeßtlebenden Mitglieder des Königlichen Hauses, des Ministers der geistlihen Angelegenheiten, des Direktors im geistlichen Ministerium, des Ober-Präsidenten der Provinz Bran= denburg, des Vice-Präsidenten des hiesigen Königlichen Konsistoriums, des Probstes zu Köln nnd des Superintendenten der kölnischen Sy= node, des Polizei-Präsidenten von Berlin, der Mitglieder des Magi= strats-Kollegiums und der Stadtverordneten-Versammlung und des leitenden Bgupersonals; 3) ein Exemplar des Programms; 4) die unter des jebt regierenden Königs Majestät geshlagenen Münzen vom Jahre 1844, Bei der Grundsteinlegung wurde eine von dem Musiklehrer Hauer zu dieser Feier geseßte Motette gesungen. Es folgte dann die Einsegnung des Grundsteins durch den Geistlichen, ein Schlußgebet und der Segen über die Versammlung z endlich wurde als Schlußgesang der dritte Vers aus dem Liede: „Nun danket Alle Gott‘, gesungen. Se, Majestät hatten die hohe Gnade, sich über die ganze Feier sehr erfreut zu äußern; beim Weggehen wurden Allerhöchstdieselben mit tausendstimmigem Hurrah aus den dankbar begeisterten Herzen der Versammelten begleitet. Die umliegenden Häuser waren festlich mit Fahnen und Guirlanden geschmückt und de= ren flache Dächer dicht beseßt. Uebrigens war es höchst überraschend, wie weit der seit wenigen Tagen erst begonnene Bau schon fortge= \hritten. Er is auf 65,000 Rthlr. veranschlagt, Möchte auch von anderen Seiten her, als aus der neuen, zum großen Theil nur armen Gemeinde treue Hülfe zu diesem frommen Werke geleistet werden!

zwischen Sèvres und Rouen geschmückt und mit kameeartigen Verzierungen auf braunem Grunde beseßt is, Eine wohlgelungene Nachahmung isst cin Büffet in Schrankform auf einem Konsoletischchen, von L, Feuchère kompo- nirt, und im Ensemble, wie in allen Einzelnheiten streng chinesisch stylisirt, mit reihen Verzierungen, denen so viel als möglich echte Urbilder zum Grunde gelegt sind, und mit Porzellan - Malereien, Ansichten aus China darstellend und nach Oelgemälden ausgeführt, welhe Eugène Borget nach seinen an Ort und Stelle aufgenommenen Zeichnungen angefertigt.

Unter den Vasen findet sih zwar Manches von feiner Arbeit und Be- malung, aber nichts von vorzüglicher Schönheit und charakte1istischer Eigen- thümlichkeit, Jn der Auswahl der Formen sowohl als der Verzierungen herrsht ein s{chwankender Eklektismus, der, selbst styllos und also ohne sicheres Kriterium des Geschmacks, aus aslen Stylen die Quintessenz heraus- zuziehen und so zu einem Musterstyl zu gelangen sucht, oder cine bloße Nachahmung gewisser Style, die noch die erklecklichsten Resultate liefert, wenn sie streng gewissenhaft und mit Weglassung aller angeblich verbessern- den Zusäße durchgeführt wird, weil im Grunde selbst der schlechteste Siyl etwas wirklich Originelles hat und mit Vorbehalt zulässig is, da wo er rein und unvermisht mit anderen Stylen auftritt. Jnteressant sind zwei eifórmige Gefäße mittlerer Größe, mit Henkeln und Einfassungen von Gold- bronze, wegen der shönen Blumen und prächtigen Früchte, welche Herr Jacobber mit ausgesuchtem Geschmack auf ihren Bäuchen gemalt hat. Eine große Vase medicäisher Form, mit einem überreichen Schmuck von Blumen beträchtlicher Dimension und Vögeln auf einem blaß- blau gebrochenen Grunde, von Schilt komponirt und gearbeitet, so wie cine mittelgroße Vase mit einem umlaufenden, das Fest der antiken Weinlese darstellenden Relief und verschiedenen anderen auf den Hauptge- genstand bezüglichen Relief - Figuren und Ornamenten in sogenanntem Bisquit auf mattblauem Grunde nah den Modellen Triqueti's von Delahaye und Mascret ausgeführt, sind in den Verzierungen zu überladen, in der Composition zu styllos, um sehr anziehen zu können. Die beiden Kühlge- fäße von arabishem Styl, in Formen und Verzierungen den Alcarrazas von Valencia nachgebildet von Feuchère und Julienne, wollen uns eben- falls nicht recht behagen. Was wir von Originalgesäßen dieser Art gesehen, war von ungleich shönerer Zeichnung und geschmackvollerer Verzierung z auch sind die valencianischen Alcarrazas von ordinairem Thon; was kann es daher nüßen, sie in feinem Porzellan nahzuahmen und gleichsam ihren Original - Charakter zu verdrehen? Dasselbe läßt sich an zwei ägyptischen Basen aussehen, wozu die Formen und Verzierungen immerhin aus den zuverlässigsten Quellen geschöpft sein mögen, die aber in so feinem Material eine von ihren Urbildern ganz abweichende Wirkung hervorbringen. Diese unstatthafte Art der Nidaluta wiederholt sich außerdem noch in zwei größeren Gefäßen auf violettem, damassirtem Grunde, und in zwei kleineren Gefäßen guf blauem Grunde, nah dem Vorbilde der limousinischen Emaillen

| entsprehe. Wenn nämlih nicht etwa der öffentlihe Begräbnißplah

Eigenthum der bürgerlichen Ortsgemeinde is, oder auch der kirch- lihen Gemeinde, welcher der Verstorbene angehörte, bestimmte Rechte des Mitgebrauchs am Gottesafer aus besonderen Rechtsgründen zu- stehen, als für welche beide Fälle ein p überhaupt nicht obwaltet, #0 soll es mit der Beerdigung fremder Konfessions-Verwandten folgendermaßen gehalten werden : 1) Befindet sich an dem Orte, wo sich der Sterbefall ereignet hat, eine Kirche oder cin Bethaus von der Konfession des Ver- storbenen, wobei ein Geistliher fungirt, so is, wenn es der dazu gehörigen Gemeinde an einem eigenen Gottesacker mangelt, das Be- gräbniß auf dem Kirchhofe der anderen Konfession durch den genannten Geistlichen liturgish zu vollzichen. 2) Außer dem oben erwähnten Fall steht es in der Wahl der Nachgeblicebenen, entweder mit dem einer anderen Kon- fession angehörigen Ortspfarrer , dessen Gottesacfer die Leiche aufzunehmen bat, wegen des Begräbnisses sich zu einigen, oder einen Geistlichen ihrer Konfession herbeizuholen, welcher den liturgischen Akt im Sterbehause voll- zicht, worauf die Leiche in stiller Begleitung zu Grabe getragen wird.“

Nusland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der 80jährige Frhr. von Halberg, faum von seiner persischen Reise zurückgekehrt, rüstet sich {hon wieder zu einer großen Wanderung, und zwar diesmal nah Spanien, das er schon zweimal durhzogen. Das Floß, worauf sich das für Passau bestimmte Denkmal Rudhart's befand, is gescheitert und das Monument versunken. Die Stadt Volka ch is am 26. Juni von einer starken Feuersbrunst heimgesuht worden. Nürnberg wird in den leßten Tagen des Juli ein seltenes Fest, die zweite Säkular= feier des pegnesishen Dichter - Ordens, erleben, welcher, im J, 1644 gegründet, sih von da an in ununterbrochener Reihe bis auf unsere Zeiten forterhalten hat. Ein heftiges Gewitter mit Schlossenregen, das sih am 25, Juni über und um München entlud, hat im Um- kreis mehrerer Stunden die Hoffnuug des Landmanns vernichtet, Die Regensburger Zeitung berichtet, daß ungeachtet der gün= stigsten Aussichten auf eine reihe Aerndte die Getraide-Zufuhren aus Ungarn noch immer fortdauern,

Königreich Sachsen. Der Buchhändler Kollmann zu

| Leipzig hatte geglaubt, sih durch ein mit Eugen Sue, dem Verf.

des Romans „Der ewige Jude“, getroffenes Abkommen durch Heraus= gabe einer sogenannten deutschen E O gegen jede Ueber= seßungs-Konkurrenz gesichert zu haben ; allein seinen Anträgen, die in

| Leipzig erschienenen anderweitigen Ueberseßungen jenes Romans pro=

des 16ten Jahrhunderts komponirt und ausgeführt. Rathsamer wäre, der Favence die Töne zu lassen, die ihr eigen sind, und mehr die Schattirungen und Tinten zu suchen, die zum Porzellan stimmen.

Die Glas-Malereien machen dies Jahr der Manufaktur von Sèvres größere Ehre, als die Porzellan - Malereien, Die drei großen Fenster für die Königliche Kapelle von Dreux, Ludwig der Heilige, im Walde von Vincenncs - Necht sprechend, nah Rouget, von Ferdinand Regnier, Christus am Oelberge und Christus am Kreuz, nah Larivière, von Roussel und Béranger, ferner die sieben Fenster für die Königliche Ka- pelle von Amboise, mit Heiligen - Figuren nach Zurbaran's Original- Gemälden im spanischen Muscum, von Dubois, Bonnet und Lacoste, so wie die beiden Abtheilungen aus zwei Fenstern für die Kirhe von Saint - Flour, mit sechs Vorgängen aus der Legende dieses Lokal - Heiligen im altgothischen Styl des dreizehnten Jahrhunderts, komponirt von Viollet- Leduc, und in Glas ausgeführt von Dubois, zeigen im Vergleich zu frühe- ren Leistungen einen merklihen Fortschritt und besseren künstlerishen Geist. Jn der Nähe, worin gegenwärtig diese Glasmalereien zu sehen sind, machen ihre starkgesteigerten Farben und scharf mit Bleinäthen eingesäumten Umrisse feinen angenehmen Eindruck; um ein entscheidendes Urtheil abgeben zu fönnen, müßte man sie an dem Plaße ihrer Bestimmung aufgestellt sehen, da in weiten Abständen und in dem vielfach verzweigten Stabwerk gothi- scher Fensteröffnungen die hochgetriebenen Farbennüancen, so wie jene häu- figen Verbleiungen, welche die einzelnen Glasstücke, die Contouren entlang, verbinden, zur künstlerishen Wirkung und Gliederung des Ganzen mchr fördernd als störend sind. Nur was an diesen Glasgemälden mißfällt, ist, daß es meist Kopieen nach Bildern sind, welche das Mauierirte der neueren französischen, und das übertrieben Naturalistische der älteren spanischen Kirchen- und Historien-Malerei mit allen ihren Sünden an dem reinen Geschmack und dem höheren Styl der Kunst an sich tragen, Mit Wohl- gefallen dagegen bemerkt man, daß die Manufaktur von Sèvres, nachdem sie sich seit langer Zeit angelegentlichst mit Glasmalerei befaßt, in diesen neuesten Glasgemälden dem heilsamen Zwange der alten musivischen Behandlung gefolgt und von dem verkehrten Bestreben abgegangen ist, aus dem Ganzen zu arbeiten, und auf möglich großen Glastafeln nah rein malerischen Gesepen in sich selber vollendete Werke der Malerei zu Stande zu bringen. Zwar sieht man noch in der Ausstellung einige G von der früher aus\cließlich angebauten Transparent-Malerei auf Glas, die man bisher mit ungemeiner Naivetät für vervollkommnete Glasmalerei ausgabz aber bemalte Glastafeln von so geringer Dimension, als zwei kleine Bilder von Béranger,, Maria mit dem Jesuskinde und Christus als Knabe unter den Schriftgelehrten im Tempel, können ganz gut dazu dienen, um sih auch in kleineren Räumen des Kunstgenusses zu versichern, Ein Blumenstück von Madame Louis Robert , eine Ansicht der Wasser - Terrasse im Park zu Saint - Cloud von

Jules André und die Kreuzigung, nach einem Originalbilde des jüngst ‘ge-