1844 / 195 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Spanicn.

2, Juli. Mit dem gestern von Barcelona ein-

2 Parte - Li den wir die Nachricht, daß ein Schreiben des

ae ise 3 von Marokko, welches dem Ultimatum der spanischen Regie= S ur Antwort diente, dort angelangt war. Die Vermittelung u hat ihren Zweck verfehlt und nur zur Folge gehabt, den

Englands VETFe Band ; den Wahn einzuflößen, daß sie auf den Beistand jener aregencie und die nette Regierung ungestraft herausfordern

7 as Kaiserliche Schreiben is in so übermüthigen und belei- Hidentds Saeöriidea abgefaßt daß es einer Kriegs-Erklärung gleich fommt, Demzufolge ließ der Minister - Präsident, General Narvaez, dem in Barcelona befindlichen diplomatischen Corps die Anzeige machen, daß die Unterhandlungen abgebrochen seien und der Beginn der Feind= seligkeiten bevorstehe. Es fragt sich nun, ob es den Bemühungen der englischen Diplomatie noch jeßt gelingen werde, diesem vorzubeugen. Die spanische Regierung sieht sich, wie id schon bei einer früheren Gele- genheit bemerkte, dur den zwischen Frankfreih und Marokko eingetretenen Bruch in doppelte Verlegenheit gesebt, indem es ihr unmöglich erwünscht sein fann, die den Südprovinzen gegenüberliegende afrikanishe Küste in der Gewalt Franfreihs zu erblicken. Der Marquis von Viluma hatte während der furzen Zeit seines Ministeriums fast täglich Be- sprehungen über diesen Gegenstand mit dem französishen Botschafter. Man glaubt übrigens, daß ein etwaiges Bombardement eines marok fanishen Hafens durch spanische oder französishe Schiffe die Kriegs- lust der maurishen Bevölkerung nur noh erhöhen, vielleiht die Ab- seßung des Kaisers herbeiführen und Abd el Kader auf dessen Thron erheben möge.

Ueber die in Barcelona cingetretene ministerielle Krisis kann ih jeßt noch Folgendes uahholen. Marquis Viluma konnte bei der Ab- reise nah London kaum vorausseßen, daß die Herren Mon und Pidal in das Ministerium treten würden und noch weniger Verabredungen über das aufzustellende politishe System mit ihnen getroffen haben. Als er nah Barcelo kam, und der General Narvaez ihm ebenfalls feine bestimmten Aufschlüsse zu ertheilen vermochte, wies der Marquis darauf hin, daß man die Formen der Constitution bereits durch Auf- stellung mehrerer von den Cortes noch nicht genehmigter Geseße über= schritten und dadurch den Thron selbs in eine zweideutige Lage ver seßt hätte. Man müsse nun, meinte der Marquis, entweder die nicht verfassungsmäßig eingeführten Geseße wieder aufheben, die National= Milizen wieder bewaffnen , Cortes einberufen, und es darauf ankom men lassen, daß der Sturm der Revolution aufs neue ausbreche oder

sih entschieden auf die Seite des Thrones stellen, die vorhandene |

Constitution als der Krone durch einen Aufruhr abgedrungen wider- rufen und dem Willen der Königin das Weitere anheimstellen. Ge- neral Narvaez wollte es nicht auf sih nehmen, zwischen diesen beiden Systemen zu wählen, ohne seine in Madrid zurücgebliebenen Amts genossen um Rath zu fragen. Diesen aber mußte das eine wie das andere als gleih verwerflih ersheinen, Der Marquis von Viluma erbot sich darauf, Behufs einer Besprehung mit den Herren Mon und Pidal, nach Madrid zu gehen, allein die Königin hielt ihn zurü und berief sämmtliche hier zurücgebliebenen Minister nah Barcelona. Noch che sie dort eintrafen, reichte der Marquis, auf den die Heftigkeit, womit die Organe der moderirten Partei sih gegen alle reactionairen Schritte aussprachen, Eindruck gemacht hatte, seine Entlassung ein, die ihm jedoch vorenthalten wurde, Ju den häufigen Berathungen der Mi-=

nister machte nun Herr von Viluma beständig darauf aufmerksam, daß, wenn man die Cortes einberufe, ohne zuvor ein neues Wahl[- System aufzustellen, die Regierung nux auf neue Schwierigkeiten Denn selbst wenn es ihr gelänge, bei den Wahlen den Sieg davon zu tragen, so würden ihre Gegner, die Progressisten und Esparteristen, doch Alles für null und geseßwidrig erklären, da man nun einmal vou der verfassungsmäßigen Bahn abgewichen sei. Diese Vorstellungen wurden jedoch dur die Herren Mon und Pidal zurüdck- gewiesen, indem ste sich stark genug fühlen, auf der einen Seite allen Vorschriften der Constitution nachkommen und auf der an-

stoßen werde.

deren deu Umtrieben der Revolutionaire Troß bieten zu können. Da aber der Marquis sih nicht dazu verstehen wollte, eine ihm nicht zusagende Rolle zu übernehmen, so wurde ihm endlich am 28sten scine Entlassung bewilligt, und, im Widerspruche mit den gestern hier aus Barcelona angelangten Nachrichten, scheint man sich noch am 29sten nicht über die Person, welche an die Spihe der auswärtigen Angelegenheiten treten soll, verständigt zu haben. General Narvaez brachte den Marquis von Miraflores in Vorschlag, stieß jedo auf den Widerstand der französishen Diplomatie und des ihren Einge- bungen Gehör schenfenden Herrn Mon, welcher seinem Freunde, dem gegenwärtigen Gesandten in der Schweiz, Lopez d'Ayllon, einen in jeder Hinsicht ausgezeichneten und allgemein geschäßten Diplomaten, das auswärtige Departement zu übergeben wünsht, Mit dieser Er nennung soll der französishe Botschafter, niht aber der englische Ge- sandte einverstanden sein, und #9 scheint man endlich beschlossen zu haben, dem General Narvaez das durch den Austritt des Herrn von Viluma erledigte Ministerium zu übertragen.

Unter dem 29sstten meldet man aus Barcelona, daß die Königin am 14ten oder 16ten d. M. ihre Badekur beendigen und, falls die Hibe nicht zu groß wäre, hierher zurückkehren würde.

Die Regierung hat mit der San Fernando=-Bank eine Ueberein- kunft geschlossen, kraft deren diese monatlich an jene 3,000,000 Piaster baar auszahlt, und dagegen alle von den Finanz = Beamten zu erhe- benden Gelder in ihre Kasse einzicht, \o daß sie zur Bank der Re- gierung wird, Jn festgeseßten Zeiträumen soll eine gegenseitige Be- rechnung stattfinden, um die Uebexshüsse oder Einbußen auszugleichen.

%% Paris, #. Juli. Es is jeßt gewiß, daß die spanische Regierung die von ihr gewünschten Veränderungen der Verfassung

CISOAREDET f

[765] Nothwendiger Verkauf, Königl, Land- und Stadtgericht zu Merseburg. % Die auf hiesiger Burgstraße belegenen sub Nr, 116 HI, und 117 eingetragenen zusammengebauten Häuser nebst Zubehör, genanni; Gasthof zum goldenen Arm, ab-

geschäßt auf 8015 Thlr, 18 Sgr. 9 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in acer Registratur einzusehenden Taxe, sollen , &ezember 1844, Vormittags 11 Uhr an oitdentlicher (Herichtsstelle subhastirt Schas E

[7TT] Rheinische Eiseubahn- Gesellschaft.

[735 b]

Vom 15ten d, M, ab können die resp. von ler nah Dresden eisenden in unserer hiesigenErpedition

| nhaltische Eisenbahn.

! niht ohne die Cortes vornehmen wird.

| zunähern, so weit die Umstände es gestatten. : i t | der Pater Fulgencio von der sterbenden Jnfantin Doña Carlota wich=

| zu begeben.

| in Person an die Repräsentanten der Nation gerichtet hat:

L. Klasse à 3 Thlr. I |

» â. 0 » “8 gr, A N

Auch das Neisegepäck wird gleich von hier bis Dresden expedirt,

Berlin, den 12, Juli 1844.

E L Con,

1100 Die demnächst auszuschrei- benden Wahlen werden übrigens nah der allgemeinen Ueberzeugung

' ein der Regierung durchaus günstiges Ergebniß liefern, so daß diese | der Einwilligung des gesetzgebenden Körpers in ihre Pläne von vorn

herein gewiß sein kann, und daß der Staatsstreih ganz überflüssig sein würde, mit welchem sie ohne allen Zweifel eine Zeit lang sehr ernstlih umgegangen ist. Mit dem Bekanntwerden des Entschlusses,

| die verfassungsmäßigen Formen nicht zu überschreiten, is allem An-=

scheine nah auh in dem feindseligen Treiben der verschiedenen Op positions - Parteien ein Stillstand, oder doch wenigstens eine gewisse Milderung, eingetreten, Die Karlisten sowohl als die Exaltirten werden jeßt “vermuthlich eine günstigere Gelegenheit zu der neuen

| Schild = Erhebung abwarten, als ihnen der gegenwärtige Augen

daß der spanische Hof Don Carlos an Es is befaunt, daß

blick darbietet, Man muß annehmen, da diese Frist zu einem Versuhe benußt, si

tige Familien - Aufträge erhalten und in deren Folge mit mehreren im Auslande lebenden Mitgliedern der spanishen Dynastie persönliche Unterhandlungen gepflogen hat. Der genannte Geistliche war vor mehreren Wochen nah einem längeren Aufenthalte in Bourges nach Barcelona gegangen, um die beiden Königinuen daselbst aufzusuchen; heute lesen wir in dem bayonner Phare des Pyrénées, daß er Barcelona wieder verlassen habe, um sich von neuem nah Bourges Leider ist faum zu hoffen, daß die zwischen den beiden Zweigen der spanischen Dynastie obwaltenden Schwierigkeiten sich auf dem Wege der Unterhandlungen ausgleihen lassen. Auch mit dem päpstlihen Stuhle sollen die Unterhandlungen des madrider Hofes mit frishem Nachdruke betrieben werden, und es is zu diesem Behufe in der Person des vormaligen Privat-Secretairs der Königin Christine, des Herrn Castillo y Ayeusa, in den leßten Tagen ein neuer Bevoll mächtigter nah Rom abgegangen. OVTATTLL E

London, 8. Juli. Briefe und Zeitungen aus Rio Janeiro vom 12. Mai sind vorgestern in Falmouth mit Schiffs=- Gelegenheit eingetroffen. Sie bringen die Nachricht von der am 3. Mai stattge fundenen Eröffnung der geseßgebenden Kammern Brasiliens, und thei len die folgende Thron=Rede mit, welhe Se. Majestät der Kaiser

„Sehr hohe und würdige Vertreter der Nation! Es geschicht mit der größten Genugthuung, daß Jch komme, um die dritte Session des gegenwärtigen geseßgebenden Körpers zu eröffnen und Jhnen die Vermählung Meiner sehr geliebten Schwester, der Kaiserlichen Prin zessin, mit Sr, Königl, Hoheit dem Prinzen beider Sicilien, Grafen von Aquila, anzuzeigen; eine überaus glülihe Verbindung, welche ein neues Unterpfaud für die Fortdauer Meiner Kaiserlichen Dynastie ist und die heißesten Wünsche Meines Herzens crfüllt.

Das Kaiserreich lebt in Frieden mit allen fremden Läudern, und Jch werde nicht aufhören, alle in Meiner Macht stehenden Mittel zu dessen Erhaltung aufzubieten, ohne der Würde der Nation etwas zu vergeben, _ j i

Es s{chmerzt Mich, Jhneu mitzutheilen, daß der Bürgerkrieg in der Provinz Rio Grande do Sul noch nicht gänzlih aufgehört hat; aber in allen anderen Provinzen herrs{cht Ruhe, und um dieselbe in S. Paulo und Minas Geraes noch mehr zu befestigen, habe Jch für gut befunden, cine Amnestie Allen denen zu gewähren, welche bei den leßten dortigen Unruhen betheiligt waren.

Unsere Finanzen erfordern noch immer Jhre ernstlichste Betrach

tungz auch ist es nicht von geringerer Wichtigkeit, Jhre Aufmerksam

feit auf die Verbesserung unserex Agrikultur und unseres Handels zu richten. Meine Minister, die Staats-Secrctaire, werden Jhuen die Ver=-

anshlagungen Jhrer respektiven Departements vorlegen.

Sehr würdige und hohe Vertreter der Nation, die Wohlfahrt Brasilieus und die Vergrößerung des Reiches sind das beständige Ziel Meiner Sorge, und Jch baue auf Jhre aufrichtige und loyale Mit- wirkung. Die Session is eröffnet.“

E1isenvahmuen.

Die München-Augsburger Eisenbahn wird am 1. Oktober d. J. von der Königl. bayerishen Staats-Regierung übernommen.

Die am 10, Juli ausgegebene Nummer des Großherzoglich Sachsen -= Weimarischen RNegierungsblatts enthält 1) den zwischen der Krone Preußen, dem Großherzogthum Sachsen-Weimar und Herzogthum Sachsen - Koburg = Gotha unterm 19. April d. J. in Betreff der Ausführung der Thüringischen Eisenbahn geschlossenen und am 4. Juli ratifizirten Vertrag, 2) das dazu gehörende Statut der thüringischen Eisenbahn - Gesellschast, und 3) das in dem Ver trag citirte und in Ansehung mehrerer Vorschriften für die thürin gishe Eisenbahn angenommene Königl. preußishe Geseß über die Eisenbahn - Unternehmungen vom 3. November 1838.

#Jandels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 13, Juli, Das Geschäft war an heutiger Börse wieder eiwas lebhafter, die Course zum Theil höher und tic Stimmung im All- gemeinen günstiger als gestern,

4 Königsberg, 8. Juli, Während der Daucr des diesjährigen Wollmarkts sind 8622 Ctr. 25 Psd, Wolle am hiesigen Orte auf den öffent lichen Waagen gewogen worden, und läft sich der Preis pro Centner

fin feine Wolle ause ee (2 VI6 80 Mihlx, v.» MUiftelwolle a. 5+ 0/» (D 9 » Mitltelwolle auf... ...-- 98.» 0 und » ordinaire Wolle auf 40 » 9 durchschnittlich annehmen.

« »

»

10»

Unter Bezugnahme auf die §§. 33, und 34, des Statuts berufen wir hier-

mít eine außeror- h dentliche Ge-

des Statuts beschlossen werden,

Jn dieser General - Versammlung soll in Folge eíner Verfügung des Herrn Finanz - Ministers Excellenz die beschlossene Vermehrung des Acticn - Kapitals der (He- sellschaft zum Bchufe der Anlage des Doppelgeleises um eine Million Thaler mittelst Ausgabe von Piiori- täts-Actien, die vier Prozent aus den Erträgen vorab beziehen und an dem Rcin-Ertrage pro rata mit den übrigen Actionairen partizipiren, nachdem diese gleich- falls vier Prozent bezogen haben werden, zur nochma- ligen Beschlußnahme vorgelegt, so wie über die dadurch nothwendig erschienene Abänderung der §§, 13, und 19,

Auch wird Behufs Vervollständigung des Betriebs- Materials die eventuelle Vermehrung des Actien - Ka-

Vom 1. Juli an is in ganz Bayern das Briefträgergeld aufgehoben worden.

Durch ecíne, aus Hannover unterm 3, Juli erlassene Verordnung ist, unter den im Laufe der Zeit völlig veränderten Verhältnissen, die für die Messen zu neburg am 23, Februar 1839 gegebene „Meß - Ordnung, mithin auch die in derselben für vershiedene Meßgüter bewilligte Ermäßi- gung der Eingangs-Abgabe (Meßrabatt), aufgehoben. Die steuerliche Be- handlung der zu den lüneburger Messen gelangenden Güter erfolgt demnach in Zukunft nach denjenigen Vorschriften, welche sür Marktgüter bestehen oder fünftig ertheilt werden. :

m si r Braga Den L Jui 4:

_—

Pr. Cour. Pr. Cour.

Fonds. |8 | Brief. | Geld.

Actien. |58 / Brief. Geld. | Gem.

St. Sebuld-Sch. [37 T0 | 1017 IBrl. Pow. Eiseub.| 5 | ’| 166 Prämien - Scheine do. do. Prior. Obl.| 4 | 103% |

d. Seeb. à 90 T.|— | 87% Mga. Lpz. Eiseub. 1907 do. do. Prior. Obl.| 4 | 104 | - 162 | 103% | 95; | 98% | 897 | 98’

Kur- u. Neumärk. | Schuldverscbr.|- - 997 Brl. Anh. Eiseuob. -

Berliner Stadt-| | do. do. Prior. Obl.| Obligationen |: Í 1007 Düss. Elb. Eisenb,

do. do. Prior. Obl.

Î

Danz. do. in Th. —- Westpr. Pfandbr. : 100% Rhein. Eisenb, Grossh. Pos. do. | 104 do. do. Prior, Obl do. do. 3 99: do. v.Staat garant. '; Ostpr. Pfandbr [e ; | 101 K Brl. Frankf. Eisnb. Pomm. do. C S - do, do. Prior. Obl. Kur- u. Neum. do. |. 101 L Ob.-Schles. Eisnb. E Sechlesische do. B Í 100% do. Lt.B. v. eingez.!| 11 17 | | | B.-St.E. Lt. A.u.B. 13307 | Gold al marco Magd.-HWalhbst. Eb.'| 1205 | Friedrichsd’or. 13 Brl.-Schw.-Frb.E,. l Ee And. Gldm, à 5 Th. | EE «_ Ido. do. Prior. Obl, « 10:37 Disconto, | G | 1 Bonn-Kölner Esb.| ,

do

150 | 103% |

mm N T

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134

| Pr. Cour. | Thlr. zu 30 Sgr.

| Brief. Geld.

Amsterdam d é 290 Fil. | urz 1407 | 140% do. i444 zl i 250 Fl. | 2 Mi. 140 | 139%

Hamburg... E s S ._ 300 Mk. | urz | 150% do i i O M Mi. | 1493

London. ., . 0 00 .. I LSt, D Mi.

Paris. o. dp P 300 Fr. 2 Mi.

M in U E 4 é. de: NDO V Mt.

Augsburg . 6 Zt R 150 F1 Mi 102!

Breslau 6 j 100 Thlr.

2 [3

2 E 1 LUS

2 Mt. | | 99% Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlr L di | e Oi, 2 56 22/56 18 3 | 1075

Mt. Woch, |

|

Fraukfurt a. M. 24 FL Fuss....... 100 Fl - 100 SBbI. |

Petersburg ..... Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9. Juli. Niederl. wirkl. Sch. 617. D% Span. 21 f 3% do. 347. Pass. - Ausg. —. ZinsI. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1097. 4% Russ. Hope 91. Antwer pen, 8. Juli, Zinsl. Neue Aul. 207. Frankfurta. M., 10. Juli. 5% Met. 11276. Bank-Actien 2008 Br. Bayr. Bank-Actien 717 Br. Hope 89? Br, Stiegl. 89! Br. Int, 60... Poln. 300 Fl. 945 G. do. 500 Fl. 94% G. do. 200 Fl. 291 Br. Ham h urg, I, Mali, Bank-Actien 1675 Br. Eugl. Russ, 1125. Paris, S. Juli. 5% Rente fin cour. 122. 25. 3% Rente fin cour. §1, 80, 5% Neapl. an compt. 99.10. 5% Span. Rente —. Pass. 97. W ien, 9. Juli. 5% Met. 111. 4% 1005. 3% 77! 1612. Aul. de 1834 150. de 1839 132. Nordh, 141#. Mail. 1127. Livorn. L 1%,

5% do. 100:.

Preuss, Pr.

Bank-Actien Gloggn. 1 154.

Lonigliche Schauspiele.

Sonntag, 14, Juli. Czaar und Zimmermann, fomishe Oper in 3 Abth. Musik von A, Lorbzing. Tanz von Hoguet.

Jun Charlottenburg : Der Verräther, Lustspiel in 1 Akt, Hierauf : Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abth., von E. Raupach.

Montag, 15, Juli. Antigone.

Anfang der Vorstellung 7 Uhr.

L üonigsstäadtisches Theater.

Sounkag, 14. Juli, Mariette und Jeanneton, oder: Die Heirath vor der Trommel, Baudeville in 3 Aufzügen, von W, Friedrich. (Dlle, Ubrich, vom Stadt-Theater zu Rostock, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne: Jeanneton, als Debüt ; Dlle. Julie Herrmann: Louise, als Gastrolle.) Dazu: Gast-Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Bulle-Prtsonal, in 3 Abtheilungen.

Montag, 15. Juli, Liebe kann Alles, Hierauf: Dreiunddreißig Minuten in Grüneberg, oder: Der halbe Weg. (Herr Weiraudh, vom Stadt-Theater zu Königsberg, im ersten Stück: Crispin, ‘im zweiten : Jeremias Klagesanst, als Gastrollen.)

Zm Königl. Schauspielhause zu Potsdam (von den Mitgliedern des Königsstädtischen Theaters): Auf Allerhöchsten Befehl : Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Ballet Personal, in 3 Abtheilungen. Dazu: Adrienne, oder: Der Beruf. Und: Köck und Guste. (Dlle. Julie Herrmann, vom Thalia-Theater zu Hamburg, im ersten Stück: Adrienne, im zweiten: Guste.)

Der Billet - Verkauf findet bei dem Kastellan des genannten Schauspielhauses und Abends an der Kasse statt.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei.

Allgemeiner Anzeiger.

2 sammlung af Montag den 19, Augufl d, A Vormittags 10 Uhr, ín dem

großen Saale des Nathhauses hierselbst,

ler, beschafft werden soll, zur Beschlußnahme vorgelegt werden. Köln, den 7. Juli 1844,

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft, Hirte, Spez. Dir. Subst,

[737 b]

Das uns am 24. Juni «. geborene Söhnchen Carl Nudolph Johannes ist heut früh um 9 Uhr seinen beiden ihm vorangegangenen Brüdern in eine bessere Welt nachgefolgt. Diese für uns so s{merzliche An- zeige widmen wir Freunden und Verwandten ganz er- gebenst, Wilhelmshütte, den 10, Juli 1844,

Der Kaufmann und Fabriken-Besiger J. Baller und Frau, geb. Wend scher.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür { Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

M 195,

Uu. ali, Amtlicher Theil. ; i 2 Inland. Provinz Sachsen. Flor der Universität Halle, Provinz, Geldbeiträge für die schlesischen Gebirgsbewohner.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Württemberg. Gemein- Kurfürstenthum Hessen, Nemonstrationen Grh. Meccklenburg-Schwerin. Die norddeutsche | - Herzogthum Sachsen-Mei- |

same Advokatenrecise. der Advokaten, Gesellschaft für Heidenbekehrung. ningen, Hunde-Steuer. Fürste nthum Hohenzollern-Sig maringen, (Geschenk der Frau Fürstin. : Desterreichische Monarchie. den Grafeu Chotek, Unruhen, Beshwerde-S chrift gegen die Juden, Venedig, Die Propaganda und ihre Sendlinge, 5 Frankreich, Deputirten-Kammer, Ì ein viertes General Vikariat von Paris, Frankreihs Einfluß in Grie chenland, Das Exequatur der Konsuln in Algier. Annahme zweier Budgets. Paris, Depeshen des Marschall Bugeaud. Diszi- plinar - Erkenntniß des Königl, Gerichtshofes gegen die Advokaten, Briefe aus Paris, (Kammer-Arbeiten : Budget, in der Dotationsfrage; Neisen des Hofes ; de hinsichtlih des Sekundär-Unterrichts.) Großbritanien und Jrlaud. Unterhaus. Jnterpellationen über die Berhältnisse Frankreichs zu Algier und die marokkanischen Angelegen- heiten. Antrag zur zweiten Lesung der Eisenbahn-Bill, London, Berwerfung des Gesuchs Sir Augustus d'Este's um Anerkennung der Títel 2c. scines Vaters. Verstärkung des Geschwaders gn der marof- kanisd;en Küste, Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Unions. Flagge, Dänemark. Königliche Eröffnung an die jütische Stände-Versammlung, Spanien. Schreiben aus Madrid, (Dic wesentlichsten Punkte des Ent- wurfs des neuen Zollgesetzes; Differenz mit Marokko.) Portugal, London. Finanznoth. Defizit. Abdankung des Justiz-Ministers, Vermischtes, Die preußische Korvette „Amazone“, Griechenland. Schreiben aus München, (Der jüngste Bolks-Auflauf zu Athen.) ; BRGLNLG und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- veriht,

der Bericht über das Gesetz

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Medizinal-Rath Dr, Tourtual sen. in Münster den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem Unteroffizier Lu e pk e vom 34sten Jufanterie- Regiment, dem Feldwebel Scchiudler und dem Wachtmeister Kuen ne vom 1sten Bataillon (Neuwied) 29sten Laud wehr-Regiments, so wie dem invaliden Compagnie-Chirurgus Bor = gius zu Danzig das Allgemeine Ehrenzeichen; desgleichen den Un teroffizieren Kornatis l. der 3ten Schüßen = Abtheilung und Falk des fombinirten Garde-Reserve-Bataillons die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen; und

Den Kreis - Deputirten und Rittergutsbesißer Kammerherrn von Helldorf auf St. Ulrich zum Landrath des Querfurter Kreises, im Regierungs-Bezirk Merseburg, zu ernennen,

Jhre Königl, Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Preußen sind ngch Weimar abgereist.

Das 23ste Stück der Geseß - Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält : unter : Nr. 2405. Das Statut der Feuer-Versicherungs-Actien-Gesellschast

in Magdeburg mit der Allerhöchsten Bestätigungs - Ur=- funde. Vom 1/7, Mar d)

Berlin, den 15. Juli 1844.

Debits-Comtoir der Geseß=Sammlung,

Den Kaufleuten E. Zippel und Comp, in Breslau ist unterm , Juli 1844 ein Patent auf eine durch Modell und Beschreibung erläuterte, in ihrer ganzen Zusammenseßung als neu und eigenthümlich erkannte Vorrichtung zum Reinigen der Ofenröhren, sechs Jahre, von jenem Zeitpunkte angerechnet, für den Umfang Monarchie ertheilt worden, )

Angekommen: Der Kaiserl. österreichische Wirkliche Geheime Rath von Deinhardstein von Dresden,

Uichtamtlicher Theil.

FJuland.

Provinz Sachsen. Aus Halle meldet der dortige Cou rier unterm 12, Juli: „Die Frequenz unserer Universität, welche an dem heutigen Tage 150 Jahre besteht, hat in diesem Semester bedeutend zugenommen, so daß sle hinsichtlich der Zahl der Studi= renden die erste Stelle nah Berlin einnimmt.“ /

Nheinprovinz., Der Herr Ober-Präsident macht unterm 6, Juli bekannt, an ferneren Beiträgen zur Linderung des Notlstan des der schlesischen Spinner und Weber seien 380 Rthlr. bei ihm eingegangen, welche Summe er an die Königl, Regierung zu Liegnihz

zu zweckmäßiger Verwendung eingesandt habe,

———

tung über die Weber-Unruhen in Schlesien enthaltenen Artikel eine

Preu

- Rhein-

Prag. Handschreiben des Kaisers an

Verwerfung eines Kredits für

Haltung der Presse |

I ——— R R R R R R

Tei ux

Berlin, Montag den [zw Juli N

Erklärung in Nr, 150 der Schlesischen Zeitung gerichtet, welche |

in die Aachener Zeitung vom sten d. M. übergegangen is und deren auch în der Königsberger vom 6ten d. M. gedacht wird. Wir bedauern es gufrihtig, daß die Gebrüder Dierig, welhe si der größten Achtung von allen Seiten erfreuen und deren gänz- lih unverschuldetes Schicksal die allgemeinste hat, sich durch jenen Artikel verleßt gefunden haben.

»

Sie finden

eine solche Verleßung in der Erwähnung des Umstandes, daß in der | Geldvertheilung, welhe dem Ungriff der Tumultuanten voranging, |

eine Stockung eingetreten sei, Diese Thatsache is indeß auch nah

Pren eigenen von uns nit bezweifelten Angaben gegründet und über |

die Ursachen jener Stockung, welche sch ans der Ungeduld und Hab

wir die Nennung eines Namens vermieden hatten. Entgegnung uiht weiter berührt haben, wenn nit die allgemeine

Behauptung hinzugefügt wäre, daß unsere Darstellung auch in ande= | richtig _Viese“ Punkte sind nicht genannt

und uns auch anderweit bis jeßt niht befannt geworden, so viel aber | ist wohl gewiß, daß es eine gerechte Klage hervorgerufen haben |

ren Punkten ganz unrichtig sei,

würde, wenn wir die vom Schauplaß der Unruhen unmittelbar nach

hätten, bis die genauere Untersuchung jeden unbedeutenderen Neben- umstand aufgeklärt und einen möglihen Jrrthum in solchen Neben- dingen beseitigt hätte. Gänzliche Unfehlbarkeit in den geringfügigen Nebenpunften wird die Billigkeit selbst vou einem amtlichen Berichte, welcher unter solhen Umständen zu folcher Zeit erstattet wird, nicht fordern, : i i Berlin, den 14, Juli 1844, Die Redaction der Allg. Preuß. Zeitung.

Nusland., Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Württemberg. Eine Gesellschaft von Ad- vofaten wird am 13, Juli von Stuttgart abreisen und Tags darauf in Heilbronn mit anderen Kollegen zusammentreffen , um die Weiter- reise nach Mainz zu den am 15. Juli daselbst beginnenden Assisen gemeinschaftlich zu machen, j

Li urfürsteuthum §5essen. Zwölf Obergerichts-Anwalte zu K assel haben in Bezug auf den Erlaß des furbessischen Justiz- Ministeriums, worin die Theilnahme ander Advokaten-Versammlung in Mainz für geseßwidrig und strafbar erklärt ward, bei gedachtem Ministerium eine Remonstration eingereiht, Aehnliche remonstrirende Crflärungen sind, wie die Deutsche Allg. Zeitung angiebt, von den Advokaten aus den verschiedenen Orten in den Provinzen einge gangen,

E Großherzogthum Mecklenburg - Schwerin. Der «Deer=Zetltung wird aus Rosto ck, Anfang Juli, Folgendes be richtet: Vor kurzer Zeit war hier eine Zusammenkunst der nord deutschen Gesellschaft für Heiden-Bekehrung, Die Vereine der Städte Bremen, Bremerlehe, Celle, Stade, Glückstadt, Altona, Hamburg, Nbebüttel, Lauenburg, Ludwigslust und Rostock bildeten dieselbe. Haupt - Gegenstände der Berathung waren die Frage über das Ver- hältniß der Gesellschaft in ihrer Missions Thätigkeit zum kirchlichen Bekenntnisse, wobei die Gesellschaft die Erklärung in ihre Statuten aufnahm, sie treibe ihr Werk auf der Grundlage der augsburgischen Konfession. Ferner wurde beschlossen, daß auch die Studenten der Theologie, welhe Neigung in sich fühlten, als Missionaire ins Aus land zu gehen, zur Gesellschaft in ein Verhältniß treten sollten, und daß man auf jede Weise und namentlih dur Austheilung geeigne ter Schriften „Kenntniß und Liebe der Heiden Mission“ unter dem Volke verbreiten wolle.

Herzogthum Sachsen-Meiningen. Für unser Her zogthum wird durch Geseß vom 27. Juni eine mit dem 1. Januar 1845 in Wirksamkeit tretende allgemeine Hundesteuer eingeführt. Das neue Geseß bestimmt die Höhe der jährlichen Abgabe für jeden Hund auf 3 Fl, Rh. j

F Fürstenthum Hohenzollern: Sigmaringen. ZJZhre Durchlaucht die regierende Fürstin schenkte am 4, Juli in dank barem Hinblick auf die göttliche Vorsehung, welhe ein {chweres Un= glück, wovon der Fürst voriges Jahr an jenem Tage betroffen wurde, zum Trost der Seinigen und des Landes gelenkt hat 3000 Fl. zum Zweck der Erbauung und inneren Einrichtung des neuen Landes Spitals, j

Oeslerreichische Monarchie.

Prag , 9. Juli, (Prag. Z.) Se, Majestät der Kaiser hat an den ehemaligen Oberstburggrafen von Böhmen, Karl, Grafen Chotefk, nachstehendes Handschreiben erlassen : Ó ,

L „Lieber (Hraf Chotek! Aus hrer Anzeige vom 22. Mai habe Jch mit Dergnügen ersehen, daß sich Jhre Gesundheit durh die Zhnen gegönnte Nuhe wieder bis zur vollkommenen Dienstfähigkeit hergestellt oa, Or früher bewiesener Eifer und Jhre erprobte Anhänglichkeit an Meine Person in Kn Su Le gev tet, daß Jch bei einer sih ergebenden angemessenen Gelegenheit darauf be C \enstlei

Men Anfittd ae bru, f bedacht sein werde, Jhre Dienstleistung

Wien, den 8, Juni 1844,

Ferdinand,“

Prag, 10. Juli. (D. A, Z.) Am 8. Juli war wieder ein

| Cres, aber diesmal ein blutiger, (S. bas gestrige Blatt der Allg. pl. D!) y ; ; I: # Einige sagen, T ode ; d ;

Die Gebrüder Dierig haben gegen den in Nr, 161 unserer Zei * ge sagen, am Tagelohn abgebrochen, wie Andere versichern, uicht

Die an der Eisenbahn beschäftigten Arbeiter, denen, wie

das volle Lohn ausgezahlt worden war (der Regen hatte nämlich

ßische Zeitung.

Theilnahme erwedt |

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Fricdrihsstrasse Ur. 72.

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melten si, mehrere Hundert an der Zahl, in der Nähe des porzitscher Thors unweit des Ziskaberges, an dessen Fuß die Bahn hinläuft, und verhielten sich während der Vormittagsstunden ganz passiv, arbeiteten aber nicht. Es rückten sogleih mehrere Compagnieen Jnfanterie, so wie mehrere Schwadronen an die Thore, um sie zu beseßen. Des Nachmittags gegen 4 Uhr begannen die Arbeiter einen Angriff mit Steinen gegen das porzitscher Thor, welches geschlossen und in Bertheidigungs = Zustand geseßt war. Zehn Ruthen angefer= tigter Bahn wurden zerstört, die Steine der sich am Zis- faberg entlang ziehenden neu aufgeführten Mauer herausge= rissen und auf das Militair geschleudert , endlich das Mauthhaus

i | demolirt, der Kaiserliche Adler herabgerissen und mit etre- gier der Tumultuanten vollkommen erklärt, haben wir uichts gemeldet, | | L geri) mit Füßen g

L S E F 0 po Ô L Á / Der Borwurf krifft uns deshalb nicht mit Necht, um so weniger als | Wir würden jene |

ten u. A. m,, bis der Kommandirende, Fürst Windisch - Gräß, Feuer geben ließ. Zwei Menschen wurden getödtet, darunter das Kind eines Rausmanns, das zufällig am Fenster stand, An Verwundeten habe

| ih sehs gesehen, man sagt, es lägen noch mehr im Spitale der

barmherzigen Brüder, welhe von der Kavallerie verwundet worden jein sollen, denn diese drang nah dem Feuer ein, um die noch bei= sammen stehende Menge zu zerstreuen, Die Erbitterung und Wuth des Pöbels is groß, besonders gegen die Juden, und man insultirt

A || Q ( | dieselben, wo man nur Einzelner allein habhaft werden kann, mit denselben erstatteten authentischen Mittheilungen so lange vorenthalten | ( z ( habhaf en kann,

Worten und Schlägen. So zertrümmerte eine Anzahl von Gassen=- buben am 8, Juli auch noch die ganzen hölzernen Verkaufsstände auf dem Trödelmarkte, nachdem die Juden in aller Eile zusammen= gepat hatten, Mehrere Compagnieen blieben zum Schuße der Juden- stadt während der Nacht des 8. Juli in der Nähe.

Heute erschien ein Anschlag, - worin befohlen wird, daß Jeder= mann sih zeitig Abends nah Hause begebe, die Aeltern und Lehr= meister die Jhrigen zu Hause halten sollen, und alle Wirthschaften um 10 Uhr geschlossen werden. Nichtsdestoweniger höte ih \o eben, daß sih wieder eine Masse Pöbel auf dem Ring und Ziegenplabe (eine Straße am Eingange der Judenstadt, welhe die wohlhabenderen Juden dem Aufenthalte in der lehteren vorziehen) versammelt und den daselbst wohnenden Juden die Fenster eingeschlagen haben soll. Es haben viele Verhaftungen stattgefunden, Jun den Fabriken ist Alles ruhig.

Es zirkulirt hier die Abschrift einer von vielen Hunderten aus dem Handels- und Gewerbsstande unterschriebenen, bei dem Könige unmittelbar eingereihten Beshwerde, in welcher die härtesten Beschul= digungen gegen die Juden vorgebracht werden, sogar die Ehre der Ÿ öffentlihen Behörde guf die {honungsloseste Weise verunglimpft wird, * und die mit der Bitte {ließt, die Juden wieder in ihre chemaligen mittelalterlihen Beschränkungen zurückzuwerfen , die einzelnen ihnen ertheilten Konzessionen zu widerrufen und die Ausschließungs-Gesebe gegen sie streng zu handhaben, : L

Venedig, 30. Juni. (A, Z.) Wie jede Störung des Völkerrechts

r der Friedens-Stipulationen erst durch langen Krieg und die unbestreit- aren Thatsachen (faits accomplis), bie ein solcher mit sich herbeiführt, ausgeglichen werden fann, lebt noch im Andenken des älteren Geschlechts das, in und mit dem Kriege herangewasen, seinen Ernst und seine Opfer aus Selbstanshauung fennend, díe Segnungen des Friedens und s jn

Ordnung zu schäßen vermag. Die füngere Generation aber sollte die Segnungen der inneren bürgerlihen Ordnung zu schäßen wissen, sie, die unter so vielen und vergeblichen Bestrebungen vermeintlicher Verbesserungen aufgewachsen is, die den äußeren Frieden durch inneren Unfrieden und Besorgnisse, Parteiungen und Experimente aufgewogen haben, deren Urheber in dem natürlichen Kampfe der gesunden Majoritäten für die Rückkehr zur Ordnung als Opfer fielen oder als Utopisten und Charlatans ausgestoßen wurden,

Daß die Bewegung ohne feste Regel und erreichbares nüßliches Nesul- tat, daß die Agitation, wie man es jeßt vornehm nennt, an und für sich etwas Gutes sei, können nur jene behaupten, denen sie zu Gute fömmt jene kleine Minderzahl nämlich, die nah dem Grundsaße, daß der Priester, der sür den Altar lebt, auch von dem Altar. leben müsse, in dieser Bewe- gung das Mittel gefunden hat, dic selbstverliehene Nolle von Weltverbesse- rern und Völkerregierern auf Unkosten dieser Völker und der Enthustasten, welche die einzigen Betrogenen und Opfer der neuen Lehre sind, zu spielen, Diese Minderzahl, der eine genaue, gewissenhafte Bekanntmachung von Namen, Stand, Lebensverhältnissen und Begebnissen die gleißnerishe Hülle des Martyrthums und der Schceinheiligkeit, mit welcher sie im geheimnißvollen Halbdunkel der rein politischen Verfolgung die Welt durchzicht, meist herabreißen würde diese Minderzahl, welche nach eigener Eingebung über die poli- tischen und völkerrechtlihen bekannten und faktishen Elemente der europäí- hen Gesellschaft ihr sogenanntes junges Deutschland, Frankreich, England Spanien, Jtalien u, st#, w, setzte, die sie alle in eine Verbindung zu bringen sich bestrebt, und deren Herren und Leiter zu sein gewisse halbgeheime, halb- befannte Judividuen vorgeben diese Minderzahl nimmt für sih in ihrem politischen geheimen Treiben vorweg alles dasjenige in Anspruch, was den politischen offenkundigen Gesellschaften und Autoritäten nah den Lehren und Bestrebungen der neueren Zeit und besonders nah ihrer eigenen Doktrin bestritten wird, nämlih Gehorsam, Dienstbarkeit mit Habe und Leben, Nechtsöpflege, welche lehtere sie im Geheimen zu treiben sih rühmt, und in der die Todesstrafe gegen díe Ungehorsamen oder Verräther mit ihre Rolle spielt.

Diese Judividuen, welche ín dem Vaterlande und dessen Verhältnissen nicht zu gedeihen vermochten, treiben sih unter dem selbstgegebenen Ehren- titel von politishen Flüchtlingen und Emigranten in der Fremde herum. Unter dem Schuß der Geseße fremder Länder, die für sie kein Zufluchtsort, sondern ein politischer Freihafen, eine Werkstatt sind, tritt diese Art von Emigration als politische Partei, als Repräsentant, ja wohl gar als Re- gierung des Landes, das sie verlassen hat, auf, beschäftigt sich offenkundig und selbstgeständig mit der Nevolutionirung der Heimat, übt bequem und sicher das Handwerk der Verschwörer gegen die Ruhe und die Regierung derselben aus, welche lehtere sie niht anerkennt, während das Land, das sie beherbergt, diese Regierung anerkannt hat, mit ihr in Frieden und guten Beziehungen zu sein erklärt und dafür die Reziprozität anspricht, Ja die Emigration lebt von diesem Handwerk z sie nimmt Almosen von den Sym- pathicen und der Gutmüthigkeit der Fremden, denen sie sich als verfolgt und unschuldig darzustellen strebtz sie {hüchtert manche schwachen Leute in der Heimat ein, und veranlaßt sie zu Geldleistungen durch Brandschagungen welche der in Sicherheit [ebende Generalstab der Emigration und Propa- ganda verwaltet und verzehrt; sie verführt durch ihre Großthuerei und ihre Versprechungen nimmer erscheinender Geld- und Mannschafts- usendungen die unerfahrene enthusiastishe Jugend. Dieser wird die Aus ührung der lange vorbereiteten und insgeheim besprochenen, aber dennoch unbesonnenen tolldreisten Aufstände zugewiesen, nachdem ihr gerathen und überlassen wor- den ist, an der Spiße der Contrebandiers, des hungerleidenden Pöbels, oft der chrsamen Bevölkerung der Gefängnisse, die Weltverbesserung, Völfer-

pitals um eine fernere Viertel Million Thaler, die in j während einiger Tage der Woche das Arbeiten gehindert), versam-= x

E necral - Ver-

, und ‘isl zu fol- eisen;

genven Pr gleicher Weise, wie die vorerwähnte Eine Million Tha- i