1844 / 197 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

; i im Jahre 1843 21,328 Personen mehr an-

Hieraus ergiebt F Jas de J S als 1839, Die Gesammtzahl S x en Jahre angekommenen und abgegangenen Reisenden über- a: en Jahres 1839 um nahe an 50,000. Diese Zunahme des Le 6 ist hauptsächlih dem Einfluß der Eisenbahnen zuzuschreiben. i

Der Zuzug von Dienstboten steigert sich mit jedem Jahre, Zm Jahre 41843 sind Dienst-Erlaubnißscheine zum Antritt eines hiesigen herrschaftlichen Dienstes an 2169 männliche und 5742 weiblihe Dienstboten, die von außerhalb kamen, ertheilt worden, welche Zahl die der im Jahre 1842 zugezogenen Dienstboten um 1011 übersteigt. GALN

‘Anlangend den Getraide- und Markt-Verkehr, so betrug in Berlin die Getraide-Zufuhr im vergangenen Jahre:

2, zu Lande. 6360 Wspl. 12 Schfl, Weizen, 4447 W. 12 S. Rog- en, 1388 W. große und 1103 W, kleine Gerste, 10,365 W. 12 S. Hafer, 54 W. 12 S. Erbsen, 97 W. 12 S. Linsen. þ. zu Wasser: 33,431 Wspl. 23 Schfl. Weizen, 45,062 W. 12 S. Roggen, 4794 W. 5 S. große und 2354 W. 1 S. kleine Gerste, 15,685 W. 20 S. Hafer und 5183 W. 19 S. Erbsen. Im Vergleich mit dem Jahre 1842 betrug 1843 die Ge- traide-Zufuhr zu Lande 5333 Wspl. 17 Schfl. weniger, zu Wasser 60,769 Wspl. 5 Schfl. mehr.

Auf die hiesigen Viehmärkte waren zum Verkauf gebracht: 21,762 Stück Rindvich, 96,803 Schweine, 201,971 Schafe und 31,207 Kälber,

Von besonderem Jnteresse dürften die folgenden Angaben über die Zahl der in der Hauptstadt am Schlusse des verflossenen Jahres befindlichen Ver- breher und die Uebersicht der im Laufe desselben verübten Verbrechen und polizeilihen Vergehen scin. Auch hier wird die Zufammenstellung auf den leßten fünfjährigen Zeitraum zurücckgehen und die Zahlen - Verhältnisse der während dieser Jahre begangenen Verbrehen und Vergehen darbieten, bei deren Beurtheilung indessen nicht außer Acht zu lassen is, daß die Bevölke- rung der Hauptstadt sich während dieses Zeitraums durchschnittlich jährlich um 410 12,000 Köpfe gemehrt hat.

Während des Jahres 1843 wurden zum Stadtvoigtei - Gefängniß ein- gebracht : 10,554 männliche, 3339 weibliche, zusammen 13,893 Arrestaten, worunter 1010 wegen Bettelns, Jm Jahre 1842: 12,150 Arrestaten, worunter 1125 wegen Bettelns, mithin 1843 1743 Arrestaten mehr,

Seit fünf Jahren stellt sich die Zahl der Arrestaten, mit Ausnahme des lezten Jahres, im Ganzen günstig dahin:

L (i viaaa al ¿c A, 12451. A 14,241. 1840 A 12,150, 1 f I 13,893,

Im Jahre 1843 sind in Berlin 1865 Verbrecher ermittelt, verhaftet und der Kriminal-Behörde überwiesen worden. Jm Jahre 1842 wurden 1706 ermittelt, mithin im Jahre 1843 mehr 159,

Dic folgende Uebeisiht, wonach

1839 ..…. 2005 Verbrecher

1840 .… 1699 »

1844... 1623 »

1842. 406 »

1843 ... 1865 » der Kriminal-Behörde überliefent worden sind, stellt eine bemerkenswerthe Verminderung gegen das Jahr 1839 heraus.

Jm Laufe des vergangenen Jahres wurden der Polizei-Behörde 3488 Diebstähle angezeigt; im Jahre 1842 dagegen 3539, mithin 1843 weniger 51,

Im Jahre 1843 wurden den Kriminal-Behörden zur gerichtlichen Ver- anlassung übersandt 1286 Diebstahl - Anzeigen, 1842 dagegen 1497, mithin 1843 winiger 211,

Es geht hieraus hervor, daß die Gerüchte über eine beunruhigende Zunahme der Verbrehen gegen das Eigenthum, die im vorigen Jahre wiederholt in den öffentlichen Blättern verbreitet wurden, thatsächlich unbe- gründet sind. Es ergiebt sich sogar aus eincm Ueberblicke der lehten fünf Jahre, wonach

i Cable 1839... 6:1) 3829 1840 és eo) 0 QOAS 4B eir) 00A 10A dex 3539 184A ai 3488 Diebstähle angezeigt worden sind, eine seit längerer Zeit fast stetige Abnahme dieses Verbrechens.

Am Schluß des Jahres 1843 befanden sih in Berlin und dem wei- teren Polizei - Bezirke an bestrasten und unter polizeilicher Aufsicht stehenden Verbrechern überhaupt 10,551 Personen, unter ihuen in Gefängnissen und Strafanstalten 1851, die übrigen auf freiem Fuße, Von dieser Zahl gehü- ren 7527 dem männlichen, 3024 dem weiblichen Geschlehte, mithin über 7; der Gesammtzabl dem Leßteren an, ein Verhältuiß, welches sich seit einer Reihe von Jahren ungefähr gleich bleibt.

Es befinden sich von ihnen in dem Alter bis zum 15ten Lebensjahre 425, vom 15ten bis zum 30sten 4607, mithin verhältnißmäßig die meisten über 30 SIADIE (f 46444 S 5919.

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Seckanntmachungen.

[488] Et tal- Ca Li Dl

Folgende Verschollene :

1) die verwittwete Hedvig Kietczewska (v, Kiekczewska) geborene Tuszyska, die 1797 in Gnesen gewohnt hat, und über deren ferneren Aufenthalt keine Nachricht vorhanden ist,

2) Johann Philipp Braun, der im Jahre 1812 von Snuowroclaw, wo er bei dem Bäcker Schulß in der Lehre war, mit den Franzosen nah Rußland gegangen sein soll,

3) die Gebrüder Johann Peter und Friedrich Perski oder Persike aus Bromberg, geboren resp. am 27, Oktober 1783 und 5. Dezember 1785, von denen der eine vor dem Jahre 1815 bei einem Bau in Fordon seinen Tod gefunden haben, und der an- dere 1801 mit dem Regimente Mannstein von Bromberg nah Berlin marschirt sein soll,

4) der Bürgermeister Stephan Rozanski ausTrzemeszno, et von dort im Jahre 1816 nah Polen entwi-

jen ist,

5) die verehelihte Margareiha Grudzicka (Grodziecka, Grudziecka, Grodzicka), früher verwittwet gewesene Adamska, welche sich mit ihrem Ehemann, dem Jäger Michael Grudzicki vor länger als 30 Jahren in Orzyszkowo, Schrodaer Kreises, aufgehalten und von da mit demselben in den Gnesener Kreis ver- zogen sein soll,

6) Martin Johann Bangels, geboren den 6. No- vember 1806, Sohn des Zimmermanns Johann Bangels, au Bagnic, Bagney genannt, der mit seinem Vater in dem Jahre, als Gnesen abbrannte, von Nakel dorthin gezogen, und über dessen Leben

q und Aufenthalt seitdem nichts zu ermitteln gewesen, ) die Geschwister Thaddeus, Agnes, Catharina und Hedviga Malkowski und deren Halbbruder Johann Nepumocen Malkowski aus Juowroclaw, von A ARgOORÓ die Agnes Catharina , geboren ; Tant April 1765 in einem Alter von kaum 15 Pan oon dort vershwunden, der Thaddeus ad der Wanderschaft nah Jnowroclaw zurückgekehrt und sich dann bald wieder von dort entfernt hat, die Hedviga vor 1773 geboren , un- gefähr 20 Jahr alt von Juowroclaw fortgegan- gen, und der Johann Nepumocen, geboren den 22, Juni 1787, von vort im ahre 1805 als Tíschlergesell sich auf die Wanderschast begeben,

haben soll,

gangen,

Königli

Allgemeiner Auzei

8) Johann Smorawski, geboren den 10, Mai 1779, Sohn des Adalbert und der Rosalie geborenen Steinborn zu Filehne, der im Jahre 1806 nah Russisch-Polen gegangen und sich dort beim polnischen Militair engagirt

9) Christian Vetter aus Kanals - Kolonie B., Sohn des Johann Vetter aus dessen erster Ehe, angeb- lich im Jahre 1825 von dort in die Fremde ge-

10) die unverehelihte Catharina Barbara Pierzchalsfa, geboren den 21. Oktober 1787, Tochter des Casi- mir Pierzchalski und der Marianna, geborenen Sobesfa, zu Bocianowo, angeblich mit den Frau- zosen von dort fortgegangen,

11) die unverehelihte Veronica Kasprowicz, geboren den 6. Januar 1807, Tochter des Bürgers An- dreas Kasprowicz zu Filehne, welche fast noch im findlihen Alter mit ihrer Mutter-Schwester nach Polen verzogen und seit dem Jahre 1831 keine Nachricht mehr von sich gegeben hat, die unverehelihte Constantia Manthej, die sich vor länger als 30 Jahren von GBembice nach Rußland begeben haben soll,

Bartholomeus Gurzosfi, geboren den 13, August 1791, Sohn des Michael Gurzy/ski, der vor 19 Jahren sich von Pomiany bei Strzelno entfernt hat und angeblich nah Polen gegangen ist, Andreas v. Modlibowski, der 1787 etwa zu Sier- nif bei Exin gestorben sein soll,

der Johann Wichrowski, ehemals Exekutor in Gnesen, zuleßt in Wyrobki, Mogilnoer Kreises, wohnhaft gewesen, der im Jahre 1830 nah Po- len gegangen,

oder ihre etwa zurückgelassenen Ecben und Erbnehmer

werden hierdurch aufgefordert, uns von ihrem Leben,

Aufenthalt sofort Nachricht zu geben , oder in dem am

23, Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, vor

dem Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Geßler in un-

serem Justructiouszimmer anberaumten Termine ver- sönlich oder dur einen Bevollmächtigten, wozu ihnen die Justiz - Kommissarien Schoepke, vorgeschlagen werden, zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt und ihr Vermögen ihren nächsten legitimir- ten Erben und Erbnehmern ausgeantwortet werden wird.

Bromberg, den 29, Februar 1844,

Yes Ober-Landesgericht,

1108

Sie begingen zusammen 22,410 Verbrechen und zwar Verbrechen gegen das Eigenthum 16,733, andere 5677,

Die Zahl der polizeilihen Vergehen beträgt ím Laufe des vergangenen Jahres 11,932, mithin 705 Fälle mehr als im Jahre 1842, in welchem 11,227 Contraventionen vorkamen. Wie seit längerer Zeit waren auch im vergangenen Jahre die Uebertretung der Vorschriften für das öffentliche Fuhrwesen in 4338, und des Verbots des Tabacfrauchens auf den Straßen in 2797 Fällen, die häufigsten, indem sie sast 5 sämmtlicher vorgekommenen Contraventionen betragen.

Von den 411,932 Kontravenienten wurden mit Geldbuße 6037, Ge- fängniß 2201, Confiscation 115, förperlicber Züchtigung 6, zusammen 8359 bestraft, belehrt und verwarnt 2460, freigesprochen 95, mit Strafe verschont 500, nicht ermittelt 303, wegen Entfernung von hier nicht weiter verfolgt 215.

Schließlih mag hier eine Notiz über die Zahl der zu Anfang dieses Jahres in Berlin existirenden Schankwirthschaften und eine Vergleichung derselben mit der im Jahre 1843 und 1834 vorhanden gewesenen Anzahl ihren Play finden, Es waren hier konzefsionirt :

Schankstätten, wo agus- schließlich oder doch

Schanfkstätten, wo aus schließlich oder doch hauptsachlich Vvraunt- haupvtsachlich Bier ge: wein geschaänft wird, schänkt wird. am 4. Januar 1844 292 805 » M » 4843 T 457 621 “14, » 965 339 Es ergiebt sich hieraus, daß sich die Zahl der eigentlichen Branntwein Schankstätten im Laufe des Jahres 1843 um 165 vermindert, die Zahl der Bier-Schankwirthschasten dagegen um 184 vermchït, und daß sich die Zahl der ersteren seit einem zehnjährigen Zeitraum um 673 vermindert, die Zahl der leßteren um 466 vermehrt hat, Eben so hat sih die Anzabl der Wein- und Kaffechäuser, deren 1834 nur 49 vorhanden waren, bis zu Anfang die- ses Jahres um 148, die Zahl der Nestaurationen und Konditoreien, deren 1834 108 vorhanden waren, um 134 vermehrt. _ E Wenn die große Zunahme diescr leßteren Etablissements für den sei genden Luxus der Residenz bezeichnend 1st, so licfert die von Jahr zu Jahr abnehmende Zahl der Branntwein -Schankstätten und die in gleihem Ver hältnisse zunehmende Zahl der Bierschankstätten den Beweis, daß der Genuß des Branntweins mehr und mehr dur den des Biers verdrängt wird. Ob darin eine wirkliche Verbesserung des sittlichen und körperlichen (Hesundheits- zustandes licgt, ist noch nicht ausgemacht. Die Erfahrung der leyten Jahre lehrt leider, daß sehr bedauernswerthe Exzesse in nicht geringer Zahl und häufig unter Personen der gebildeteren Klassen durch das Bier veranlaßt worden.

Handels - und Börsen -Uachrichten. B e r

lie E O56; Den. 15 Jul! 1844.

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| Brief. |

. 1 Pr. Cour. Fonds. |& / Brief. | Geld. Geld. | Gem.

Actien. ü

St. Schuld-Sch. |3: 101% IBrl. Pots. Eisenb. ¡66 2 i

do. do. Prior. ObI.|

| Prämien - Séhettie|

| 1013; d, Seeb. à 90 T.| 4 | 2

1033 | Mgd. Lpz. Eiseub. e 4 | do. do. Prior. Obl.| 4 | i 04 Ï | —_— )9% FBrl. Anb. Eiseub.|—| 162 do, do. Prior. Obl, 103% |

Kur- u. Neumärk./| Schuldversebr. |( L Berliner Stadt- | | Obligationen [35] 101 1007 Dauz. do. in Th.\—| A8 is Weestper. R 101 L 100% Grosuh. Pos, do:\ 4 104% do. do. B S Ostpr. Pfandbr. |* S | Es Pomm. do. [3 ¿| 101 | Kur- u. Neum. do. |35| 101% | 101 L Schlesische do. |32| 1007 | ——

Diss. Elb. Eiseub.| 5 | 955 | | 3 98% | 892

do. do. Prior. Obl | \ 98! | ï

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Brl. Frankf. Kisub.| 5 | 149 5 S do. do. Prior. Obl.| 4 03% | 1037 Ob.-Schles. Eisnb.| 4 | 122 121

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| do. Lt.B. v. eingez.| - | i3Z B.-St.E. Lt. A.u.B.|—| L i Magd.-Halbst. Eh. | ( | Brl.-Schw.-Frb.E.| 4 | do. do. Prior. Obl.| - | Bonn-Kölner Esb./| 5

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Börsen.

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1307 E 1207 L Friedrichsd’or. s | And.GIdm. à 5 Th.|— Disconto.

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Auswärtige

Amsterdam, 1I. Juli. 5% Span. 2147. 3% do. 346.

wirkl. Sch. 61 2- 5% do. 1002.

Niederl. i 16 4

ziA u d Pass. 35. Ausg. —. Zins|I, 67. Preuss. Pr.

Zins. —.

Frankfurt a. M., 12. Juli.

Antwerpen, 10. Juli Neue Anl. 207.

5% Met. 112; G.

300 Fl. 942 G. do. 500 FI. 945 G. do. 200 Fl. 295 Br.

Hamburg, 13. Juli. Bank-Actien 1660. Engl. Russ. 1125.

Par M I). Juli.

5% Neapl. au compt. 99. 25. 5% Span, Rente 31. Pass. —.

Wien, li. Juli. 5% Met. 1102-. 1% 100%. 3% TIL Bank-Actien 1612. Aul. de 1834 150. de 1839 L307, Nordh. 1422. Gloggn. 1147, 1 # 1 ¿2 Wait. 1125. TLivora. 1 16%,

Meteorologische Beobachtungen. 4E X Abends Ä ite 14. Juli. I0 Ubr.

f Morgeus Nachmittags Nach einmaliger

G Ubr.

Beobachtung.

Luftdruck .… ..|331 00 Par. 3:53 ar. Bt 16 Par. | Quellwärme Ba R. .|-+ Lis S 6 -+ I R. | Flusswärme 1:3,9° R. L R. 7 14,3 s + 93 R. Bodenwärme 1 f af R. | 95 pt. 90 pt. S2 pt. Ausdünstung 0,011 Rh. V ELLOL ¿i è | Regen. Gewitter. reguig. Niederschblag 0/279 Rh. Wind Ed 4 | SW. | SW. W SW. | Wärmew echsel + S 17 W olkeuzug. . -| - | WSW. | - | -+- 9 R. "Tagesmittel: 331,73” Par... -+ 1Ls8?R... + 10,2° R... 89 pCt

Luftwärme ..

atz: : 1 i TVhaupunkt ... ¡+

Dunstsättigung |

WSW

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 16. Juli. Magister Quadrat, Lustspiel in 1 Aft, von C. Blum. Hierauf: La Péarnaise, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini. Dann: Der verwunschene Prinz, Schwank in 3 Abth,, nach einer Anekdote, von J. von Plöß, Zum Schluß: L’iEsmeralda, spanisher Tanz, ausgeführt von Dlle. Polin, und zum erstenmale: Neuer krakauer Tanz, in der Nationaltracht ausgeführt von Herrn und Mad. Taglioni.

Mittwoch, 17. Juli. Vicomte von Létorières.

Donnerstag, 18. Juli. Der Barbier von Sevilla. (Dlle. Marie Basini, Sängerin des Kaiserl. russischen Hof-Opern-Theaters zu St. Petersburg: Rosine, als Gastrolle.) Hierauf: Der verliebte Dorf- schneider.

Freitag, 19. Juli. Kein Schauspiel,

üönigsstädtisches Theater.

ienstag, 16. Juli. Besser früher wie später, Lustspiel in 3 Aufzügen, von F. Heine, Hierauf: Köck und Guste, Vaudeville Posse in 1 Akt, von W. Friedrih. (Dlle, Julie Herrmann : Guste, als Gastrolle.) Dazu: Gast-Vorstellung der Mad. Weis, mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Ballet-Personal, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nah dem zweiten Akt des Lustspiels) : Rosenfest - Tanz, ausgeführt von 32 Kindern. Zweite Abtheilung (nah dem dritten Aft): Tyroler National-Tanz, ausgesührt von 16 Kindern. Dritte Abtheilung (zum Schluß):

32 Kindern.

D

Sch. —. Pol. —, OVesterr. 1093. 4% Russ. Hope 91.

[787] Smorawsky (Smarawski)

freiwilligen Subhastation in termino

pachtet werden.

geschen werden. : Cöslin, den 11. Juni 1844, Königl, Ober - Landesgericht,

[182]

27 Sgr. 6 Pf., soll

[480]

des Stellmachermeisters Kley, 11,113 Thlr. 15 Sgr., soll

ogel, Schulyz 11. i da [481]

11. Abtheilung.

C M 50226"

ger.

Freiwilliger Verkauf

Königl. Ober-Landesgericht zu Cöslin,

Das in Hinierpommern im Fürstenth1mschen Kreise belegene, der verwittweten Gutsbesißer Schroeder, ge- e e bornen von Falkenhayn, und deren minorennen Sohn, Nichard Adalbert, gehörige, im Jahre 1844 nach land- schaftlichen Grundsäßen auf 35,605 Thlr, 6 Sgr. 8 Pf. und nach allgemeinen landwirthschaftlichen Grundsäßen auf 55,245 Thlr. 28 Sgr. 4 Pf. abgeshäßte Erb- und Allodialgut Frißow soll Theilung halber im Wege der

den 12, Oktober d. J, Vormittags 10 Uhr, im Justructions - Zimmer uuscres Kollegienhauses sub hastirt oder nah Umständen vom 4, Oktober c. ab ver- Hypothekenschein, Kauf - und Verpach= tungs - Bedingungen können in unserer Registratur ein

Civil

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Februar 1844, Das in der Karlsstraße Nr. 38 belegene Pfaffen- bergshe Grundstü, gerichtlih abgeschäßt zu 31824 Thlr.

Nothwendiger Verkau f. S Stadtgericht N Berlin, den 30, März 1844. 9, Zahrgang 3

Das in der Blumenstraße, zwischen den beiden Grund- stücken des Kaufmanns Aumann belegene Grundstück gerichtlih abgeschäßt zu

am 12, November d. J., Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, 2a pothekeaschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkau f. Stadtgericht zu Berlin, den 1. April 1844. Das in der Blumenstraße, Ce Nr, 59 belegene Schmidtsche Grundstück, taxirt im Roh- bau zu 8681 Thlr. 20 Sgr., soll am 15, November 1844, Vormitt. 11 Uhr,

Tanz der Amoretten, ausgeführt von 54 Mittwoch, 17. Julí.

Spauien.

Donnerstag, 18. Juli. Die Entführung. Hierauf: Köck und Guste, (Dlle. Julie Herrmann: Guste, als Gastrolle.) Vazu: Gast- Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem aus 36 Kintern bestehenden Ballet-Persoual, in 3 Abtheilungen,

Im Königl. Schloß - Theater zu Charlottenburg (von den Mit- gliedern des Königsstädtischen Theaters): Die Gouvernante. Hier- auf: Ein Mann hilft dem andern, Zum Schluß: Dreiunddreißig Minuten in Grüneberg, oder: Der halbe Weg.

Das war ih! Hierauf: Eine Reise nach

E Ar - Yerantwortlichher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Oher - Hofbuchdruckerei

an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

740 b A LC L C d on Dampfschiffsahrli.

Die befanuten Dampfboote: „Elbe“, „Henriette“ und „Pairiot‘““ fahren regelmäßig von Hamburg: nach Helgoland jed, Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend,

» Norderney (über Helgoland) jeden Dienstag,

» Föhr (über Helgoland) jeden Donnerstag.

Jn Berlin werden Fahrbillette durh Gefälligkeit d Herrn Agenten Anker (Taubenstr, 10) ausgegeben,

Elb - Dampfschifffahrts - Compagnie,

4 v4 F L Seuat, Liter l ische Anzeigen. Bei (X. C Pittler in Berlin (Stech- babn 3), so wie in dessen Handlungen in Posen und Bromberg, is zu haben;

1 Der Bote

am 20. September 1844, Vormitt, 11 Uhr, des an der Gerichtsstelle subhastirt werden, pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Taxe und Hy-

Evangelischen Bereins der Gustav-Adolph-Stiflung. - Thaler.

Darmstadt, bei W. Leéole,

Dieses Blatt, welches vorläufig alle vierzehn Tage erscheint, wurde durch Beschluß der Haupt - Ver sammlung des genannten Vereins zu Frankfurt a, M. im September 1843 gegründet und enthält alle diesen Verein betreffende Nachrichten, als: Nachrichten über Begründung neuer Lokal - Vereine, ihre Thätigkeit und Erfahrungen, ihre Einrichtungen, über Zustände be- drängter protest, Gemeinden (bisweilen mit Zllustratio nen), Beurtheilungen des Gesammt - Vereins, wichtige Aktenstücke in Bezug auf denselben, kurze Berichte über ähnliche Vereine in und außer Deutschland 2c, 2c.

Taxe und Hy-

der Rosengasse,

Bank-Actien p. ult. 2011 Br. Bayr. Banuk-Actieu 717 Br. Hope 89% Br. Stiegl. 892 Br. lut. 60 77. Polu.

5% Rente fin cour. 122. 20. 3% Rente fin cour. 81. 75.

Das Abonnement beträgf: 2 Üthlr. sür ; Zahr. 4 Kthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhshung. Insertions-Gebühr sür den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Me 197.

agemeine

Nérlis Miitw dh den U

Aw

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Erklärung. Selbstständigkcit der preußischen Richter. des Königs von Holland.

Deutsche Bundesstaaten.

Erwiderung in der Frage über die

Rhein-Provinz. Reise

Königreich Bayern. Der Nürnberger Central-Bibel-Verein. Königreich Hannover, Bewilligungen der Stände. Königreich Württemberg. Hof - Nachricht. Groß herzogthum Baden. Petition der Stadt Breisah. Herzogthum Nassau. Widerlegung, Sthreiben aus Dresden. (Verlängerte Abwesenheit des Königs; Post-Vertrag mit Sachsen- Altenburgz Brief Eröffnung an der böhmischen Gränze.)

Frankreich. Pairs-Kammer. Ministericlle Erklärungen über Frank- reichs Forderungen an Marokko und über Englands Verhalten in dieser Frage. Polizeilihe Maßregeln gegen Don Carlos în Bourges. Deputirten-Kammer. Dienst der National-Garde. Aufmunterung der Künste. Theater-Mißbräuche, Beschwerden über die Verwaltung der Jrren - Anstalt von Charenton. - Guano. Quarantaine - Abkür=- zung. Annahme der Budgets des Junern und des Handels.

Paris, Ankunft des Königs und der Königin dei Belgier, Thiers- scher Kommissions-Bericht über das Unterrichts-Geseß, Berichtigung. Briefe aus Paris. (Kammer - Arbeiten: Marine - Budget, Stand der Dinge in Montevideo; das Geschwader gegen Marokïîo wird verstärkt.)

Großbritauien und Jrland. London, Das Prinzip der Eisenbahn- Bill der Regierung und Herrn Gladstone's Nede.

Stalien. Ancona. Die Flüchtlinge. Modena, Eikrankung des Herzogs. Schreiben aus Palermo, (Die Reise des Königs ; Aerndte.)

Eisenbahnen. Berlin. Verein für Eisenbahnlunde,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt

® bericht, Der deutsche Handel und das deutsche Konsulat in China,

Zoologischer Garten, Der neue Komet, - Pariser Gewerbe-Ausstellung,

Vermischtes,

Belage

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den Geheimen Justiz= und vortragenden Rath im Justiz = Mi- nisterium, Schröder, zum ersten Direktor des hiesigen Stadtgerichts zu ernennen,

Der bisherige Ober-Landesgerihts-Assessor A u gust Heinrich Adolph Müller is zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte in Stettin und bei den Untergerichten des randower Kreises, so wie zum Notar in dem Departement des Ober-Landes gerichts daselbst bestellt worden.

Die Ziehung der ersten Klasse 90ster Königl. Klassen = Lotterie wird nah planmäßiger Bestimmung den 18ten d, M, früh 7 Uh: ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 85,000 Zie= hungs-Nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter erster Klasse, hon heute Nachmittags 3 Uhr durch die Königl. Ziehungs Kommissarien öffentlih und im Beisein der dazu besonders aufgefor= derten beiden Lotterie - Einnehmer, Stadtrath Seeger hierselb und Roch aus Magdeburg, im Ziehungs - Saal des Lotteriehauses statt= finden,

Berlin, den 17. Juli 1844,

Königl. General-Lotterie-Direction,

Angekommen: Der Pair von Großbritanien und Jrland,

| Marquis von Waterford, von Warnow.

Abgereist: Se. Excellenz der General -Ueutenant und Kom mandant von Küstrin, Köhn von Jasfki, nah Küstrin,

Durchgereist: Se. Durchlaucht der General - Lieutenant und Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen, vou Leipzig kommend, nah Neu= Streliß.

¡Tichtamtlicher Theil.

Inland.

Verlin, 13. Juli. Jn Nr. 179 der Allg. Leipziger Zei tung, in Nr. 147 der Magdeburgischen Zeitung und in Nr. 159 der Leipziger Zeitung is von den neuesten Ergebnissen in der Kriminal -Untersuhung wegen des bei einem hiesigen Maurer= meister mit \{hauderhafter Mißhandlung seines Dienstmädchens im Anfange des vorigen Jahres verübten Raubes eine Mittheilung ge- macht worden, welche einer Berichtigung bedarf. Es haben nämlich allerdings die fortgeseßten Nachforschungen kürzlich so günstige Re- sultate gewährt, daß zwei bereits in Haft gewesene Theilnehmer an dem Verbrechen zum Geständniß gebracht worden sind, und daß

| die Ueberführung der übrigen noch zu hoffen ist. Die Nachforschungen

sind aber lediglich von dem hiesigen Kriminalgeriht, welhes der Un= tersuchung fortdauernd eine der Wichtigkeit der Sache entsprechende Thätigkeit gewidmet hat, ausgegangen und unmittelbar durch seine Beamten ausgeführt worden,

Verlín, 16. Juli. Ju der Privilegirten Schlesischen Zeitung sind unter der Ueberschrift: „Die preußischen Richter und die Gesehe vom 29, März d. J.“ kurz hinter einander drei Artikel erschienen, H. S. unterzeichnet. Auf den ersten Artikel hat der Herr Justiz-Minister Mühler unterm 24, Juni d. J. eine offi- zielle Berichtigung erlassen, welche Mißverständnisse zu beseitigen und etwanige Bedenken gegen die dienstliche Stellung des preußischen Richters zu erledigen volllommen geeignet war, Auf den zweiten Artikel, welcher gegen die offizielle Berichtigung protestirte, hat Einsender dieses in der Allg Pr. Zeitun g- vom 10ten d. eine turze Erwiederung mitgetheilt , welche hauptsächlih darauf aufmertsam machte,

1) daß die neuen Gesebe die frühere Verfassung in ihrem wesentlichen Prinzipe nicht aufgehoben, „sondern nur an festere und strengere Formen gebunden“, wodur „der Richterstand unr noch mehr gesichert werde“;

2) daß zu allen Zeiten in unserer Justiz-Verfassung au eine Disziplinar = Gewalt statt gehabt habe und unerläßlich sei, und daß auch in dieser Beziehung die gegenwärtige Geseßgebung keine Neue- rung enthalte ;

3) daß überhaupt die Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Richterstandes uicht allein nah ihrer negativen Seite, sondern auch

| nah der positiven Realität des Begrifss und nach der prak=

tishen Ausführbarkeit in Erwägung zn nehmen e O Er läuternde Beispiele angeführt wurden.

Gegen diese Erwiederung erscheint jeßt der dritte Artikel in Nr. 162 der Schlesischen Zeitung, in welhem, ohne guf den Kern der Erwiederung mit einem Worte einzugehen und ohne auf obige Erwägung sich einzulassen, die Frage aufgeworfen wird, wo die älteren G eseße zu finden seien, welche die in der gegenwärtigen Gesebgebung statuirte Disziplinar -Gewalt vorschrieben, und die Be- handlung des preußischen Richters, namentlih dessen unfreiwillige

Alle Post-Austalten des In- und Auslandes nehmen Sestel.ung auf dieses Slati an, sür S rlin die Expedition der Allg. Pr ‘uss. Zeitung: Friedrihsstrasse Ur. 72.

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Verseßung in das Belieben des Justiz - Ministers stellten? Der H. S. fordert Antwort.

Hierauf mögen folgende wenige Worte zur leßten Erwiederung dienen. Ueber die dienstliche Stellung und Behandlung des preußi= schen Richters nah den Grundsäßen der Verfassung und Ver=- waltung vor der Geseßgebung dieses Jahres is in den von Gräff, Koch, von Rönne, H. Simon und Wenyel gesammelten Er-= gänzungen zum Allgemeinen Laundrecht und zwar hauptsächlich zu T6, 11, Tit. 17 §. 99 eine für diesen Zweck ausreichende, wenn auch nicht ershöpfende Auskunft zu erlangen. Daraus kann auch der un= unterrichtete Leser zu der Ueberzeugung gelangen, daß es eben an bestimmten gesebßlihen Vorschriften, an festen Gränzen zwischen der richterlichen und Disziplinar = Kompetenz, an sihernden Formen für die Ausübung der leßteren nur zu fehr mangelte, und daß aus diesen Mängeln der Gesetzgebung viele Zweifel, viele Kontroversen hervorgegangen waren. Diesen Uebelständen der älte- ren durch spezielle Geseßgebung nicht normirten Justiz-Verfassung hat nun die gegenwärtige Geseßgebung dergestalt abgeholfen, daß der Richterstand nur noch mehr vor jeder Willkür gesichert ist. Aller= dings hat aber die frühere Verfassung weder die únfreiwillige Ver= seßung, noch irgend eine Behandlung des preußischen Richters in das Belieben des Justiz-Ministers gestellt; ein solches Belieben statuirt jedo die neue Geseßgebung nur noch weniger.

So viel zur Antwort auf die vorgelegte Frage, welche den Un- tershied zwischen geschriebener Geseßgebung und Verfassung in der früheren Periode nicht zu beachten {eint, Zu weiterer juristischen Erörterung dürften übrigens die politischen Zeitungen niht das geeig= nete Organ sein: jedenfalls is dieses das lebte Wort des Einsen-= ders, welcher übrigens in Uebereinstimmung mit dem Verfasser jener drei Artikel die Selbstständigkeit des Richterstandes als den Grund- pfeiler der Staats-Verfassung anerkennt, aber eben darum den realen Begriff dieser freien Selbstständigkeit zur Unterscheidung von \hran=- fenloser Unabhängigkeit der gründlichsten Erwägung empfehlen muß.

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Rhein-Provinz. Se. Majestät der König der Niederlande sind am 14. Juli Mittags auf Ihrer Reise nach Luxemburg an Trier vorbei passirt, ohne die Stadt zu betreten,

Æunusland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Am 26, Juni feierte der Central= Bibelverein zu Nürnberg das zwanzigste Jahresfest , welchem nicht nur cine große Zahl dortiger Einwohner, sondern auch sehr viele Vereins-Mitglieder und Gäste von auswärts beiwohnten. Der Jah= resbericht lieferte von dem Fortschreiten des Vereius einen höchst er=- freulihen Beweis, da, wenn au einzelne Lokal = Vereine in ihrem Eifer nachließen, neue sih bildeten, andere enger sich zusammenschlos= fen, auch die Zahl der Kinder-Bibelvereine im Steigen is. Die mit- getheilte Jahres - Rechnung ergab das höchst erfreuliche Resultat der Einnahme von 12,330 Fl. 13 Kr., die Ausgabe betrug 11,750 Fl. 36 Kr. Abgegeben wurden aus der Vereins=-Niederlage 34 Pfalter, 6408 Bibeln, 602 Neue Testamente.

Königreich Hannover. Außer den bereits von uns ge- meldeten Bewilligungen haben die Stände deren noch folgende in ihren jüngsten Sißungen ausgesprochen: 1) für den Hafen zu Bruns-= hafen 32,000 Rthlr., 2) für den Hafen zu Emden (außer einer frü= heren jeßt erst zur Zahlung kommenden Bewilligung von 50,000 Rthlrn.) noch 30,000 Rthlr., 3) für das von der Calenberg=Grubenhagenshen

Zoologischer Garten.

Von allen Seiten zeigt sich ein so dringendes Verlangen, ‘die neuen Anlagen eines zoologischen Gartens in der ehemaligen Königl, Fa- sanerie zu sehen, daß das unterzeichnete Comité nach seiner ihm Aller- höchstenorts beigelegten Befugniß und nach erlangter ausdrüdcklicher _Ge- æhmigung nicht länger anstehen kann, diese Anstalt dem Publikum zu öffnen, «ogleih zu ihrer Vollendung nicht nur im Junern noch gar Vieles fehlt, sondern auch tie Zugänge und namentlich eine Anfahrt bis vor den Ein- gang, durch Hindernisse erschwert werden, deren Hinwegräumung selvst bei dem bereitwilligsten Entgegenkommen der Hohen Staats - Behörden, für den jeßigen Augenblick nicht hat bewerkstelligt werden können, weil sie mit anderweitigen Entwürfen zur Schiffbarmachung des Schafgrabens und zur Verschönerung des Thiergartens in unmittelbarem Zusammenhange stechen.

Pollendet is indessen ein großer Theil der Garten - Anlagen innerhalb des genannten Terrains, welches dem Publikum seit langer Zeit unzugäng- lich war und ihm nun als einer der s{önsten Theile des Thiergartens, mit vollem Anspruch auf diese alte Benennung, zurückgegeben wirdz vollendet ist ferner die Mehrzahl der für die gegenwärtig vorhandenen Thiere erfor- derlihen Gebäude, Außer dem von Sr. Majestät dem Garten huldreich überwiesenen gegenwärtigen Bestande der Menagerie auf der Pfauen - Insel werden einige andere auf dem Wege des Ankaufs oder durch freiwillige Ge- schenke erworbene Thiere auh jeßt hon Gelegenheit geben, die Grund-Jdee der ganzen Anlage kennen zu lernen, nämlich die, daß sie sowohl zur Be- lehrung und Erheiterung des Publikums , als zur wissenschaftlichen Beob- achtung und Untersuchung eine Sammlung lebender seltener Thiere unter- halte und dieselben in einer die möglichste Freiheit gestattenden Räumlichfkeit darstelle, wie sie die wandernden Menagerieen zu gewähren nicht im Stande sind. Der Reiz einer parkähnlichen Garten - Anlage soll durch anziehende Erscheinungen aus der Thierwelt, (so viel wie möglih aus allen Ab theilungen des Thierreichs) erhöht, die Beschauung der Thiere durch die ihnen gewährten Bedingungen eines behaglichen Zustandes in freier Luft und freier Bewegung angenehmer gemacht und von den widrigen Cindrüf- fen befreit werden, die die Wahrnehmung des Kerkerzwanges, der Verküm- merung und der Unreinlichkeit so leicht hervorbringt.

Die ín England, Frankreich und Holland bereits bestehenden ähnlichen Institute haben dabei freilich zu Mustern gedient, die indessen zunächst, und besonders für den jeßigen Anfang bei der großen Ungleichheit der zu Ge- bot stehenden Mittel, noch nicht zu erreichen sein werden,

Obgleich jenen durch den Besiß von Kolonieen in fernen Weltgegenden und dur große Handelsflotten eine gleich in die Augen fallende Leichtigkeit für die Errichtung und Erhaltung solcher Anstalten gewährt i, deren wir

entbehren, so hat man es doch selbst in dem reihen England, wie in Hol- land, zweckmäßig gefunden, den Besuch nur gegen ein gewisses Eintrittsgeid zu gestatten? das bei der Menge der Besuchenden sih zu Summen gesam- melt hat, dur welche es möglih geworden is, in unerwartet kurzer Zeit eine Vollständigkeit der Sammlung, eine Zweckmäßigkeit der Einrichtungen und einen Aufwand in der Verpflegung zu erreichen, welche auch die reichste Dotirung von Seiten des Staates nicht würde haben zuwege bringen können,

Deshalb is auch hier aus reiflihs erwogenen Gründen beantragt und von des Königs Majestät genehmigt, daß beim Besuch des zoologischen Gartens, wie bei den Kunst- und Gewerbe-Ausstellungen, ein Cintitisgeld entrichtet werde, das vorläufig für Eiwachsene auf 5 Silbergroschen und für Kinder auf die Hälfte festgeseßt worden is. Erleichterungen durch Abonne- ment für größere Familien, die im Laufe eines Sommers den zoologischen Garten wiederholt besuchen wollen, so wie für die Waisen - und Schul- Anstalten, liegen im Plan für die Zukunft.

Die für jeßt eintretende Einrichtung is nämlich nur eine vorläufige, für die wenigen Monate des laufenden Sommers gültige, welcher cine voll- kfommnere Gestaltung mit dem neuen Jahre folgen soll, Se, Majestät haben genehmigt, daß eine mit dem Justitut in nächster Beziehung stehende zoolo- gische Gesellschast gestiftet werde, die sich eine Verfassung zu geben und ihre Statuten Allerhöchstenorts zur Bestätigung einzureihen haben wird. Jhr soll die Verwaltung der Anstalt und die Sorge für die Erreichung ihrer verschiedenen , theilweise auh auf Förderung landwirthschastlicher Betriebe gerichteten Zwecke anvertraut werden, Das Nähere darüber werden weitere Mittheilungen melden,

Soviel geht aber {hon aus dieser heutigen hervor, daß die spezielle Einrichtung des ganzen Jnstituts weiteren Berathungen in einem größeren Kreise ein sichi8voller und wohlwollender Personen vorbehalten bleibt, die sih, wenn sie zu dem löblihen Beginnen mitwirken wollen, uns zu erkennen geben mögen, Jede Bemerkung, die die Besichtigung der Anstalt hervorrufen mag, wird uns ín direkter Mittheilung willkommen sein, und ihre Erörterung demnächst in den erwähnten Versammlungen der freiwilligen Rathgeber finden.

Schließlich bemerken wir, daß der Tag der Eröffnung, so wie die zur Erhaltung der Ordnung getroffenen Einrichtungen in den nächsten Tagen befannt gemacht werden sollen. N

Das Comité zur Errichtung des zoologischen Gartens. Kortüm, Tschirner. Lichtenstein, Lenné.

Der neue Komet.

Bonn, 12, Juli, Am 7ten d. M. hat Herr Mauvais auf der parí- Sternwarte im Sternbilde des Herkules einen neuen (seitdem auch

in Berlin beobachteten) Kometen entdeckt, Er fand um 13 Uhr mittlerer Zeit seine gerade Aufsteigung, 247 Grad 30 M, bei einer nördlichen Ab- weihung von 46 Grad 15 M, Gestern ward dieser Fremdling auf der hiesigen Sternwarte beobachtet, so gut cs ín den wenigen klaren Augenblicken sich thun ließ. Er is recht hell, mit einer starken, fast fernartigen Verdich- tung in der Mitte, und ein recht gutes Auge wird ihn vielleicht auch ohne Fernrohr sehen köunenz einen Schweif zeigt er nicht, Um Mitternacbt war seine gerade Aussteigung 241 Grad 24 M, Seine nördliche Abweichung 44 Grad 23 M. Er bewegt sich alltäglich 1 Grad 32 M. nah Westen und 29 M. nach Süden, und zwar is seine Bewegung in gerader Auf- steigung abnehmend , in der Abweichung beschleunigt,

Pariser Gewerbe - Ausstellung.

Cifelirkun st, Die Goldshmiede Odiot, Lebrun und Durand. Bijouterie-Fabrik des Herrn Christo fle, Die neue galvanishe Vergoldung,

21, Paris, im Juni, Wir haben nachträglih no einiger Gold- shmiede zu erwähnen, welche freilih, was geschmackvolle Erfindung und geistreiche Ausführung anlangt, den bereits besprochenen Juwelieren weit nachstehen, aber als Repräsentanten einer alten, zu Grabe gehenden Schule immerhin Beachtung verdieren. Der treueste Anhänger dieser Schule is der Hof - Goldschmied Odiot, der ganz in dem yver- alteten Geshmack seines Vaters, des berühmten Hof-Goldschmieds der Kaiser- zeit, sortarbeitet, Die von ihm ausgestellten Silber- und Goldsachen sind zum -Theil von recht geschicktem, sorgfältigem Machwerk, aber durhweg von unangenehmen, shwcren, klogigen Formen und ungefälligen, unsinnigen, unleidlihen Verzierungen. Der Goldschmied Dur and, ebenfalls ein Maun des alten Siyls, scheint einen Anklang des neueren Geisteë zu haben. Ein vollständiges Theeservoice, in Gestalt eines Brunnens, ist originell erfunden und hübsch geformt, aber zu sehr verziert und zu kleinlich behandelt, übri- gens fleißig gearbeitet und gleihmäßig beendigt. Einige sehr s{höne Silber- Arbeiten hat der Goldschmied Lebrun ausgestellt, der, wenngleich der alten Schule angehörend, vermöge seines Sinnes sih am meisten der neuen Richtung anschließt. Vor allen zeichnet sich ein großer massiv silberner Armleuchter in Pflanzenform aus. Vier allegorische Figuren an der Basis zeigen die Ausdauer, als weibliche Figur mit einem Stunden- glase, die Aufklärung, unter der Gestalt einer Frau, welche eine Dampfmaschine trägt, die Unwissenheit, welhe bei ihrem Anblick in dem Spiegel, den ihr die Wahrheit vorhält, mit Entseyen in die