1844 / 208 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j Erlaubniß zur Rückkehr in ihr Vaterland zu erwir- S p E vie lex “ihren guten Willen hierzu zu erkennen

ab, die Verweigerung ihres Gesuchs aber mit den Protestationen Rußlands und Oesterreichs E, so machten beide Primaten hierauf einen Besuch bei dem russischen Gesandten, ihn um seinen Rath und Beistand ersuchend und sich auf die früheren Versprechun- gen Rußlands beziehend. Herr von Titoff empfing sie zwar höflich, B viederte ihnen jedo, daß er sich in diese Sache nicht mische, daß dies nur die Pforte angehe, und daß sie sich in Allem den Befehlen derselben zu unterwerfen hätten. Die serbische Regierung arbeitet bei der Pforte noh beständig dahin, die Entfernung des Fürsten Milosch von Wien zu bewirken.

Der Sultan hat den ihm vom portugiesischen Gesandten im Na- men der Königin überbrahten Thurm- und Schwert-Orden bis jeßt noch niht angenommen. Auf die Frage des Ober - Hof - Marschalls an den Gesandten, ob noch andere europäische Souveraine diesen Or=- den trügen, erwiederte derselbe, daß dies nicht der Fall sei. Da in Portugal alle übrige Orden religiöse Orden wären, so hätte man deshalb dem Sultan keinen derselben übershicken können. Uebrigens sei der Thurm - und Schwert - Orden sehr geachtet, und man pslege ihn ausgezeihneten Militairs zu geben.

Der Missionar Wolf hat über den Erfolg seiner Sendung einen Brief aus Buchara, vom 10. Juni, hierher geschrieben. Er war von dem Chan von Buchara sehr gut aufgenommen worden und erfuhr dort mit Bestimmtheit, daß beide englische Offiziere {hon im Jahre 1842 hingerichtet worden seien: Stoddart nah dem Geseße des Ko= ran's, weil er früher Muselmann geworden und dann wieder Christ werden wollte, und Conolly, weil er dem Chan den Gehorsam auf= gekündigt hatte.

Eisenbahnen.

Die Elberfelder Zeitung meldet „aus zuverlässiger Quelle“, daß des Königs Majestät unterm 12. Juli die Konzession und Be= stätigung der Bergish-Märkischen Eisenbahn-Gesellschast zu er- theilen geruht habeu und die betreffende Urkunde bei dem Berwal- tungs-Rathe auf amtlichem Wege eingegangen ist.

chck Ludwigslust, 25. Juli, Die Arbeiten an der Berlin= Hamburger Eisenbahn werden in unserem Lande aufs rüstigste betrie ben. Das Planum zwischen hier und Grabow, auf der einen Seite, und auf der anderen nah Hagenow, in einer ähnlichen Länge, ist fertig, und noch vor dem Herbst werden die Erd- Arbeiten auf der ganzen Linie durch das Großherzogthum vermuthlich großentheils voll- endet sein. Die Planirungen für den Bahnhof bei unserer Stadt, und die Brückenbauten bei Grabow über die Elde und deren Kanal werden ebenfalls in Angriff genommen, und da der Uebergangspunkt an der preußishen Gränze nunmehr feststeht, so wird sich unsere Bahnstrecke mit der auf preußischem Gebiete begonnenen bald ver= einigen.

Lauenburg, 19. Juli. Die Königliche Resolution in Betreff der Richtung der Berlin-Hamburger Eisenbahn lautet : „Unsere freund= liche Dienste und Willfahrung zuvor, Edle, Veste , Ehrbare, Wohl= gelahrte, auch Ehrsame und Weise, günstige und gute Freunde, Se. Majestät der König haben unterm 21sten v. M. die Allerhöchst angeordnete Eisenbahn - Kommission zu autorisiren geruht, den Ver= tretern der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschast zu eröffnen, daß der Gesellschast die Konzession zur Erbauung der Eisenbahn durch das Herzogthum Lauenburg in der Richtung von Büchen über Schwarzenbeck und Friedrichsruhe, jedoch unter der Ver-= pflichtung, die Stadt Lauenburg mittelst einer auf Kosten der Gesellshaft zu erbauenden, mit Lokomotiven zu betreibenden und zu unterhaltenden und von den Einwohnern der Stadt Lauenburg und der dortigen Vorstädte, ohne die Entrichtung eines besonderen Bahn= geldes, zu benubenden und gleichzeitig mit der Hauptbahn zu ervff- nenden Zweigbahn nach Büchen, mit der Hauptbahn in Verbin= dung zu seben, falls die Berlin - Hamburger Eisenbahu

U f U R EGPIREE

' [916]

Hekannlinachungen.

[769] Subhastations-Patent wegen der Güter Liebschüß, Antheil Streidelsdorf und Antheil Mittel-Herwigsdorf,

Zur freiwilligen Subhastation der im Freistädter Kreise belegenen drei Rittergüter Liebschüb, Antheil Streidelsdorf und Antheil Mittel - Herwigsdorf, von denen ersteres auf 23,379 Rthlr, 11 Sgr. 8 Pf, das 2te auf 29,414 Rthlr. 5 Sgr., und das dritte auf 29,673 Rthlr. 5 Sgr. im Jahre 1843 landschaftlich abgeschäßt worden, haben wir drei Bietungs-Termine

und zwar: für Liebschüß auf den 11. September a. c, Vormittag 11Uhr, für Antheil Streidelsdorf auf den12, September a, c, Vormittag11 Uhr, und für Mittel-Herwigsdorf auf den 13,September a. c. Vormittag 11Uhr, angeseßt,

Besiz- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesen Terminen vor dem ernannten Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts-Assessor Jonas, auf dem hiesigen Schloß, entweder in Person over durch gehörig informirte und geseplich legitimirte Man- datarien sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zuschlag an den Meist- und Bestbieten- den zu Pots, ;

e Taxe, die neuesten Hypothekenscheine und die besonderen Kauf-Bedingungen können während der ge- wöhnlichen Amts-Stunden in der hiesigen Registratur, die Kaufbedingungen auch bei dem Wirthschafts-Juspek- tor Jung zu Streidelsdorf, der auf Verlangen die Güter vorzeigen wird, eingeschen werden, Die Ver- käufer, Graf von Kalkreuthschen Erben, haben sich auch verpflichtet, ihre Erklärungen über Annahme des Ge- bots binnen vier Wochen nach dem Teriain abzugeben.

Glogau, den 8. Juni 1844,

Königliches Ober-Landesgericht 1. Senat. (L. S.) v. Forcenbeck.

De N

1829] Der Königliche

\383] Nothwendiger Verkauf. D R zu mt itel j zen 12, März 1844, x Blumenstraße Nr, 57 belegene Schmitd- se EL R erichtlich abgeschäyt zu 11,133 Thlr,

am 48, Oktober 1844, Varmttiags 114 U es s ent \ubhastirt werden, d und p: pothekenschein sind in ver Registratur einzuschen,

1160

Gesellschaft sich niht mit der Stadt Lauenburg und den dortigen Vorstädten über eine Vergütung für die Befreiung von dieser Verpflichtung sollte vereinigen können, Allergnädigst werde ertheilt werden. Vorstehendes lassen wir Euch in Folge Kanz= leishreibens vom 24sten v. M. zur Nachricht, um davon die Acht- männer der Stadt Lauenburg, o wie die Vorsteher der drei dortigen Vorstädte, in Kenntniß zu seßen, hiermit unverhalten. Wir sind Euch zu freundlichen Diensten auch zu willfahren geneigt. Raßeburg, den 3. Juli 1844. Königl. dänemarkische zur Rggierung des Herzogthums Lauenburg verordnete Landdrost und Regierungsräthe. G. Ranßau.“

_ Utrecht, 18. Juli. Gestern ist die Section der rheinischen Eisenbahn zwischen Utreht und Driebergen eröffnet worden. Der erste Convoi, der nah Driebergen abging, war von ungefähr 300 Passagieren beseßt. Die Fahrt ging glülih von Statten, und man will weniger Erschütterung als auf anderen Bahnen wahrgenommen haben,

Berlin-Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche vom 16, bis incl. den 22. Juli c. fuhren auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 12,820 Personen.

Yandels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 26. Juli, Der Umsay in Eisenbahn - Actien war heute ziemlich belangreih, und für die meisten Gaitungen, mit Ausnahme von stettiner und schlesischen Lit. A. und B,, zeigte sich ziemlich rege Kauflust,

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 25. Juli 1844,

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr, 23 Sgr. 5 Pf, auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rihlr, 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr, 4 Sgr. 2 Pf.3 große Gerste 1 Rthlr, 1 Sgr. 2 Pf. z Hafer 28 Sgr. 10 Pf., auch 22 Sgr. 2 Pf. Eingegangen sind 49 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf., auch 1 Nthlr. 28 Sgr. 10 Pf. und 1 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf. 3 Roggen 1 Rihlr. 7 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr, 6 Sgr.z große Gerste 14 Nthlr, 2 Sgr. 5 Pf. ; Hafer 27 Sgr. 8 Pf., auch 23 Sgr. 1 Pf. Eingegangen sind 567 Wispel 10 Scheffel,

Mittwoch, den 24. Juli 1844, E

Das Scho Stroh 6 Rthlr, 5 Sgr., auch 5 Rthlr, 10 Sgr. Der

Centner Heu 1 Nthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. Branntwein - Preise. i y

Die Preise von Kartoffel - Spiritus waren am 20 E 165 D, am 23, Juli 16; Rthlr, und am 25. Juli d. F, 16% 165 Rihlr. (rei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54 % oder 10,800 % nah Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäft, Berlin , den 25. Juli 1844.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Rer ver BoO0r se

Den 26. Juli 1844.

Pr. Cour.

Brief. | Geld,

| | & »oA 101% | 101 i Bel. Pots. Eisenb.| 9 ¡663 | | do. do. Prior. Obl. 4 | 1033 | | S8? IMgd. Lpz. Eisenb.|— 192 | 4

| P Ÿ .

Fonds. s Aclien. [g] Î N h M ' | | Brief. Geld. Gem.

St. Schuld-Scb. |35| Prämien - Scheine| | d, Seeb. à O T.) Kur- u, Neumärk. | | Schuldverschr. 35 Stadt-

Obligationen

88% | 88%

do. do, Prior. Obl.| Berl. Anh. Eisenb.| do. do. Prior. Obl,| Düss. Elh. Eiseub.

1005 | 1004 158 | 34) | 1004

Berliner

Allge

Ocffentlicher Holz-Verkauf.,

Es wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß in Folge ciacs von dem Königlichen Ober-Landesgericht zu Bres- lau genehmigten und von des Königs Majestät Aller höchst bestätigten Familien Schlusses auf dem im Creub- burger Kreise gelegenen Fidcicommiß-Gute Neinersdorff eine Fläche von 800 Morgen Forsten, welche mit 100- 24 bis 160jährigem Holze, etwa zu 5 mit Eich:n, 5 mit Kiefern und 5 mit Fichten, Buchen und anderem Holze bestanden is, und von welchem ein großer Theil zu Schiffbauholz und hamburger Balken sich eignet, ent- weder im Ganzen oder in Parzellen zu 200 Morgen öffentlich verkauft werden soll.

Mit Abhaltung der Licitation sind wir beauftragt und haben zur Abgabe der Gebote einen Termin auf 26. von Vormittags 9 Uhr ab, im herrschaftlichen Schlosse zu Reinersdorff anberaumt, zu welchem wir Kauflustige hierdurch mit dem Bemerken einladen, daß der Zuschlag dem Meist- und Bestbietenden durh den Herrn Fidei- kommiß - Besiyer und den Herrn Fidcicommiß - Kurator, welche hierzu autorisirt sind, sofort ertheilt wird,

Die dem Verkauf zum Grunde liegenden Bedingun- gen können während der Amtsstunden bei dem unter- zeichneten Gerichts-Amte, bei dem Wirthschafts-Juspek tor Methner in Neinersdorff, bei dem Herrn Fideikom- miß-Besißer von Reinersdors-Paczensky zu Ober-Stra- dam bei Polnisch Wartenberg, so wie Fideikommiß-Kurator, Geheimen Justizrath von Paczensfy in Oels, eingeschen werden, und ist der Förster Hahn in Reinersdorff} von dem Herrn Fideikommiß - Besitzer beauftragt, Kauflustige die zu verfaufende Forstfläche besichtigen zu lassen.

Reichthal, Kreis Namslau, den 15, Juli 1844.

Das von Reinersdorff-Paczenëkysche Gerichts-Amt

Ediktal-Citation. S N R & M Rb o Oberförster von Kobilinski zu Gram- Rieder - Schlesisch 7 Män lische ow hat Namens des Köni lihen Fiskus bei uns die heilung der gemeinschaftlichen Jagd auf der Feldmark D Bertikow beantragt. meldung und zum weiteren Verfahren auf

den 2, September d, J., Morgens 10 Uhr, im herrschaftlichen Hause zu Bertifow anberaumt, und e Y fordern alle diejenigen, welche bei der Theilung ein Jn- dent lei teresse haben, auf, ihre Ansprüche in diesem Termine bei Vermeidung der Präklusion anzugeben und nachzuweisen, y i

Angermünde, den 5, Juni 1844, ri 3 1 A y- Die Jagd - Theilungs - Komwiission des Angermünder (&

| S | 101% | 100%

5 Danz. do. in Th.|- do. do. Prior. Obl.| 4 |5|

Rhein, Eisenb.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 22. Juli. Niederl. wirkl. Sch. 61. 5% do. 1005. 5% Span. 20. 3% do. 34. Pass. 5%. Ausg. —. Ziusl. 657. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1093. 4% Russ. Hope 91 57.

Ántwerpen, 2l. Juli. Zins]. —. Neue Anl. 203.

Frankfurt a. M., 23. Juli. 5% Mei. 1125 Br. Bank-Actien p. ult. 2002. Bayr. Bank-Actien 717 Br. Hope 89% Br. Stiegl. 89 7 Int. 605. Poln. 300 Fl. 95ck G. do. 500 Fl. 954 G. do. 200 Fl. 295 Br.

Hamburg, 24. Juli. Bank-Actien 1650. Eugl. Russ. 1125.

London, 20. Juli. Cons. 3% 99%. Belg. —. Neue Aul. 23. Pas- sive 5%. Ausg. Sch. 13. 25% Holl. 6i7. 5% do. 1015. Neue Port. 49. Engl. Russ. -—. Bras. 83. Chili —. Columb. —. Mex. 355. Peru —-

Wien, 22. Juli. 5% Met. 1105. 4% 100%. 3% 77%. Bauk-Actien 1608. Aul. de 1834 150. de 1839 128. Nordb. 1405. Gloggo. 112. Mail. 10. Livorn. 1143.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. | Morgens

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags | Abends 25. Juli, | 6 Ukr. | 2 Ubr. | 10 Ubr. | 711 L 71 E E D 0 Luftdruck .... 334,30 Par. 335,32 Par. 339,87 Par. | Quellw Ams 8,1 n Luítwärme . -- E T. R -+ 15,7° R. -+ 11,57 R.| Flusswärme I 1,0 R. s |+ 9,1 o R. + 8,6° R. + _9, t R. | Bodenwärme 14, I E R. T pCt. | 58 pt. O Oh Ausdünustung 0,011 Rh. Wetter trüb. l Lee SIE | DeWDIKL | Niederschlag 0,009 Rh. Wind | N | N. | N. Wärmewechsel —+ 16 E N: | A | a. Wolkenzug. - -! E E NNW. Es 5 a E l E23 R. Tagesmittel: 339,16 Par... -+13,2°R... +9,0°R...

Thaupunkt ..

Dunstsättigung |

79 pCt.

[4| 1045 | 104 do. do. |3z5| 109 995 Ostpr. Pfandbr. \3ckz 102 Pomm, do. B 101 Kur- u, Neum. do. |: % Zolias

do. do. Prior. Obl. 4 | do. v.Staat garant. 3% Berl. Frankf. Eisnb.| 5 | do. do. Prior. Obl. 4| Ob.-Schles. Eisub.| 4| do. Lt.B. v. eingez.|—| B.-St.E. Lt. A.u.B.|—| Magd.-Halbst. Eb.| 4 | Brl.-Schw.-Frb.E.| 4 | do. do. Prior. Obl. 4 | Bonn-Kölner Esb.| 5

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Friedrichsd’or. 33 And.Gldm. à 5 Th.|— 23 113 Disconto. E A 4

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Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 27. Juli, Zum erstenmale: Sampiero, Trauerspiel in 5 Abth, von Friedrich Halm.

Sonntag, 28, Juli, Der König von Yvetot,

Ju Charlottenburg: Vicomte von Létorieres. s

Montag, 29, Juli. Das Glas Wasser, (Herr Baison: Vicomte von Bolingbroke, als Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 27. Juli. Das bemooste Haupt, oder : Der lange Israel. Original-Lustspiel in 4 Akten, von Roderich Benedix. (Verr Wieting: Alsdorff, als lebte Gastrolle.) Dazu: Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets, in 4 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nach dem ersten Akt des Stück): Rosenfesttanz, ausgeführt von 32 Kindern. Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Akt): Lausertanz, ausgeführt von 16 Kindern. Dritte Abtheilung (nah dem dritten Att) : Polka, böhmischer Nationaltanz, ausgeführt von 16 Kindern. (Vierte Ab- theilung (zum Schluß): Tanz der Amoretten, ausgeführt von 9. Kindern.

Sonntag, 28. ul her shelmische Freier, Dann: Köck und Guste. e Guste, als Gastrolle.) Dazu: Gast-Vorstellung der Mad. mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Ballet-Personal.

Montag, 29. Juli. Kunst und Natur. Dazu: Gast Vorstellung des Kinder-Ballets in 4 Ana

Dienstag, 30, Juli. Lebte Gast-Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem gus 36 Kindern bestehenden Ballet-Persoual,

Ein Stündchen Jukoguito. Hierauf: Der (Dlle. Julie Herrmann: Weiß,

Vorlebte

E Dw

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci

der gemeinschaftlichen Jagd auf der beaniragt. und zum weiteren Verfahren auf den September d. J.

zuweisen, : i Angermünde, den 5. Juni 1814,

1 Kreises. August a,

Eil Citi on

Feldmark Lüßzlow Wir haben cinen Termin

Morgens 10 Uhr

im herrschaftlichen Hause zu Lüßlow anberaumt, und fordern alle diejenigen, welche bei der L Interesse haben, auf, ihre Ansprüche in diesem Termíne bei Vermeidung der Prällusion anzugeben und nach-

Die Jagd - Theilungs - Kommission des

Griebel,

neiner Anzeiger. [830]

Der Königl. Oberförster von Kobilinski zu Gramzow hat Namens des Königl, Fiskus bei uns die Theilung

mehr berücksichtigt werden lönnen, und daß solche un-

beantwortet zu deu Aften genommen, etwa beigefügte

Atteste aber ohne Weiteres werden remittirt werden. Berlin, den 23, Juli 1844,

Die Direction der Nieder-Schlesish-Märkischen Eisen-

zur Anmeldung bahn-Gesellschast.

Theilung ei P En ç A ta sCiterarische Anzeigen.

Jun der Verlagshandlung von C. W, Leske in Darmstadt sind erschicnen und in allen Buchhand- lungen zu haben, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und

Angermünder G Mittler 5

a

Abfahrt Morgens 72 bei dem Herrn

gartenbrück.

Reinersdorff.

[777 b] Eisenbahn.

Wir haben einen Termin zur An-

(R A, e U,

A A E T P (2

) y/ M | E jo 7 N / reises. P L

Grieben,

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Dampfschifffahrt.

n Sonntag den 28, Juli, zwischen Potsdam

und Hamburg. (Dpfb. „Alexandria‘‘.)

zwischen Potsdam und Baum-

(Dyfb. „Prinz Carl‘‘.) Abfahrt von Potsdam um 3 Uhr Nachmittags. Rückfahrt von Baumgartenbrück um T5 Anker, Taubenstraße Nr, 10.

Da unserer Bekannt-

machung vom 8, Dezem-

y ber v. J. ungeachtet noch

S täglich eine große Zahl

N Anstellungs - Gesuche bei

uns cingehen, #0 schen

wir uns veranlaßt, noch- mals darauf aufmerksam

zu machen, daß N€U€ Anstellungs-G esuche unsererseits Nicht

d Bromberg bei (E, O. u f 7 á G Di N Ä Tad Offen Df an die hohwürdigen Herren Bischöfe

E [939]

zu Passau, Rottenburg und Würzburg, die von ihnen erlassenen Verfügungen über die Beerdigung der Protestanten betreffend, Von Dr. Karl Gottlieb Bretschneider. 12, geh, Preis 75 Sgr,

Vorlesung über den Evangel, Vercin der

Gustav- Adolph-Stislung, zum Besten L der armen Spinner und Weber zu Schliß und in | Schlesien am 2 Mai 1844 gehalten und auf vielfaches Verlangen dem Druck übergeben von Dr, arl Zimm Cr gr. 8. geh, Preis 757 Sgr.

uhr.

Uhr Abends,

Jm Verlage von Hermaun Schulße (Mohren- straße Nr, 16) is so eben erschienen :

Der heilige Augustinus, [778 b] dargestellt von C, Bindemann. Erster Band, Das Leben des Augustinus bis zu seiner Taufe, oder bis zum Schlusse des geschichilichen Theils der Konfessionen, gr, 8, 245 Bogen, Geheftet, Preis 15 Thlr,

zin T EERu ement beträgt: thlr. für 7 Iahr. 4 Üthlr. - 2 Iahr. i 8 Kthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie i ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den aum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an für Serlin die Expedition der Allg. Preuss. : Zeitung: Fricdrichsstrasse Ur. 72.

I: a l À

Amtlicher Theil.

Juland., Berlin. Thatsächliche Erläuterungen in Betreff der jüngsten Arbeiter-Unruhen in Schlesien, Provinz Brandenburg, Personal- Veränderungen in der Armee, Beränderungen in der Polizei-Uniform. Provinz Preußen, Witterung. Provinz Schlesien, Einäsche- rung der Stadt Reinerz, Frequenz von Salzbrunn. Der Eisen- bahn-Viadukt über die Neisse. Wasserstand der Oder. Provinz 0H) sen, Wahrnehmung eines Meteors zu Magdeburg, Rhein- Provinz. Aus Düsseldorf (Unglücksfälle),

Deutsche Bundesstaaten, Kurfürstenthum Hessen, Aus Kassel! (Beschlagnahme einer Schrift. Verein zur Bekehrung der Juden.) Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Nück- kehr des Großherzogs und der verwittweten Großherzogin. Reußi- \che Fürstenthümer. Hofngchricht aus Greiz. Freie Stadt Hambu rg. Rath - und Bürger-Konvent. Schreiben aus Luxem- burg. (Der Anschluß an den Zoll-Verein und scine Gegner)

Oesterreichische Monarchie. Wien, Se. Majestät der König von Preußen wird erwartet, Unpäßlichkeit des Freiherrn von Ottenfels, Badereise des Grafen Flahant, Aufnahme der Zolltarifs-Ermäßigung und Mitwirkung des Hofraths Kraus dazu, Neue Werke über öster- E Tat io Mui i Ls M ranftreich. aris. Zustand der Ding g N

Slhränze. Kommissionsgutachten über die warz R D Ma Schulden des Königs, Entdeckung eines Komplotts in Lyon und Wegnahme von Waffen, Briefe aus Paris, (Kammer-Arbeiten. Marokkanische Händel ; Unfall auf der Versailler Eisenbahn (linkes Ufer.)

Großbritanien und Jrlaund. London, Gesundheits - Zustand der

i e Gute M e ties n

Niederlande. Bricfe aus dem Haag. (Der neue Zoll - Tari Mastricht. (Der König wird Limburg nicht bed ada Er Os der S L E

Schweden und Norwegen. Stockholm. Wahlen der ständis

O Bani, : E E änemark, Wy borg. Adresse der jütischen Stände-Vers

Jtalien, Rom. Ankunft des Lat sden Seba S e enthalt des Königs von Bayern in Sicilien, Von der italieni-

AIGen Gränze. Execution zu Bologna. y :

Spauien. Briefe gus Madrid. (Der Entwurf des neue fl - Tarifs; die Rückkehr des Hofesz der türkische Gesandie ind C Btiof von Barcelona; Vermischtes.) und Pari s, (Der Prinz von Joinville und

sein Geschwader z die spanischen Operationen gegen Marokko.) i

Griechenland. Schreiben aus München. (Wahlen zu Ätben+ Ge- burtsfest der Königin; Geldnoth.) E

Handels- und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börse,

Königsstädtisches Theater, Preußisches Staatsrecht,

Amtlicher Theil.

Berlin, 27. Juli. Jhre Majestäten der König und die Köü- nigin sind am 26sten gegen Mittag wohlbehalten in Frankfurt a. d. D. eingetroffen und haben na kurzem Verweilen die Reise über Krossen na Christianstadt fortgeseßt, woselbst Allerhöchstdieselben, den neue- sten Nachrichten zufolge, Abends angekommen sind, um am 27sten früh um 7 Uhr die Reise nach Erdmannsdorf fortzuseßen.

Das Wohlbefinden Sr. Majestät des Königs bezeugt noch ein von Allerhöchstdenselben in Frankfurt eigenhändig geschriebener Brief und is es um \o erfreulicher, diese Nachricht mittheilen zu fönnen, da es si ergeben hat, daß Se. Majestät von einer der frevelhaft abgeschossenen Kugeln wirkli getroffen, aber dur eine überaus gnä- dige Fügung nicht weiter verleßt sind, als daß sich auf der Mitte der Brust eine geröthete Geshwulst findet.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats- und Mi- nister E Innern, A von Arnim, von Landeck.

Ab gerei|: Der Vice-Ober - Ceremonienmeister Frei z Stillfried nah Breslau, L E Mog

Uichtamtlicher Theil.

Fulanu d.

Berlin, im Juli, Ein „vom Rheine“ datirter Artikel in Nr, 197 der Augsb. Allgemeinen Zeitung findet die eigent-= liche Ursache der \lesishen Weber - Unruhen wo sie bisher Niemand

Berlin, Sonntag den 28 Juli

gesucht hatte, nämlich in der nicht genugsam verhinderten Einfuhr der zur Kette vorbereiteten baumwollenen Garne (s. g. geschlichtete Zettel). A bei der mannigfahen Anfechtung, welche der Tarif des Zoll= Sabridal wegen des vermeintlich zu geringen Schußes für inländische ti L esonders von Seiten der Baumwollen - Spinner, zu erlei=

zat, auch die sehr bedauerlihen Weber - Aufstände im schlesischen

Gebirge von jener Seite 6 i igfei Ln ; er diese a Zoll= Gesebgebung beigemessen Pera i I arie A

Indesse ie n j S 7 Indessen kanu die nähere Beleuhztung der in jenem Artikel auf-

gestellten Grundsäße füglich denjenigen öFentli ä j gestellt bleiben, welhe sich bisher da M Ra R e D verbotähnlihen Schußzölle haben vernehmen lassen. Hier is der Zweck, uux das Thatsächliche, worauf sih jener Zei= tungs-Artikel stüßen will, richtig zu stellen. 5 Geschlichtete und zur Kette vorbereitete baumwollene Garne gin= gen bis zum Jahre 1842 zu demselben Saße, wie die ungeschlichte- ten Garne, mit 2 Rthlr, für den Centner, ein: seit dem Jahre 1843 ist der Zollsaß für erstere auf 3 Rihlr. erhöht. Wie groß der Ein- gang der geschlichteten Ketten bis zum Jahre 1842 war, läßt sich, I sie ohne Unterschied gegen andere Garne eingingen, nicht angeben. Im Jahre 1843 aber wurden im Zoll-Vereine versteuert: geschlihtete Ketten 23,940 Ctr. S ungeschlichtetes Baumwollengarn .… 428,245 » Das ist, etwa 7 des vom Auslande bezogenen Baumwollengarns ging geschlihtet, 27 ungeschlichtet ein. j Bon den 23,540 Ctrn. treffen 21,559 Ctr, auf Preußen, und von leßterem Quantum wurden versteuert : a) bei den Aemtern Rheina (5814 Ctr.) und Coesfeld (1672 Ctr.) in Westphalen an der holländischen | A Amte Heiligenss »)) bei dem Amte Heiligenstadt in der Provi c) bei den Aemtern Düsseldorf 2 e e (el (B18L C an r i s 9,373 » Summ 18,391 C so daß für alle übrigen Aemter in Preußen nur 3168 Ctr. Ie Diese Haupt-Verbrauchsorte lassen deutlih genug den Zweek er- sehen, für welchen die geschlihteten Ketten verbraucht werden, nämlich für die fleine auf dem Laude zerstreute und nicht einer größeren Fa=- brik angehörige Weberei, wie solche besonders in Westphalen in den Kreisen Borken , Ahaus, Coesfeld und Steinfurt, zum Theil auch Telenburg von den st. g, Nesselwebern; dann am Niederrhein, ferner im Eichsfelde in den Kreisen Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis betrieben wird. Dasselbe spricht sich in dem Verhältniß des ver- steuerten gewöhnlichen Baumwollengarns an jenen Verbrauchspunkten aus: denn während das Verhältniß zwischen beiden Garnarten im Durchschnitt wie 19: 1 is, wurden versteuert geschlichtet in Nbein 5814 Ctr. » e COedTeD i ce 16072» » Heiligenstadt 9932 » 87593 » » O 381 » 3169 » wogegen in Düsseldorf, neben 2192 Cir. Kettengarn, 89,234 Ctr. gewöhnliche Twiste verzollt wurden, was daher rührt, daß dort auch

7,486 Ctr.

A 9,092 »

ungeschlichtet 6012 Ctr. 1974 »

1844.

zur Verpackung und Versendung im geschlihteten Zustande nicht zu eignen.

Für die kleineren Weber hingegen, die das Garn für eigene Rechnung kaufen und die Gewebe ebenfalls für eigene Rechnung verfaufen, ist es allerdings lohnend, die gröberen Garne, etwa bis Nr, 20 aufwärts, schon zur Kette vorbereitet zu beziehen. Anstalten aber wo diese kleinen Weber, namentli in den obenbezeichneten Ge= genden, die geschlihteten Ketten im Julande beziehen könnten, fehlen zur Zeit noch gänzlich.

Jede höhere Jmpostirung der aus England bezogenen geschlih= teten Ketten müßte daher für alle Betti: wo vie e T weberei in größeren Fabriken oder für Rehnung größerer Fabrikherren betrieben wird, also insbesondere für das schlesische Gebirge, für dessen L Dae ganz gleichgültig und könnte nur insofern dort

bälif R L M0 dadurch das fonkurrirende Gewerbe der west=- pyauschen, eihsfeldischen 2c. Nesselweber ungebührlich belastet, vielleicht ganz unterdrückt werden würde, Daß aber eine solche Unterdrückung von Staats wegen müsse bezweckt und begünstigt werden, wird sih am wenigsten zu einer Zeit behaupten lassen, wo die Auf, abe der Staats - Verwaltung dringend darauf gerichtet sein muß, die Arbeit A Mon d ch e tlide Aude nicht mehr noch als es leider {hon durch unabwendliche Konjunkt i (Ainiälern, ) junlturen der Fall i, zu

Die Erhöhung des Tarifsaßzes für geschlichtete Ketten von 2 auf 3 Rthlr. pr. Centr. (die N den ubaiäkeS Weberei- Distrikten vielfältige Beshwerden hervorgerufen hat) konnte noch innerhalb der Gränzen unseres Tarif-Systems geschehen, da die geschlichtete Kette immer schon ein mehr verarbeitetes Fabrikmaterial ist, als das rohe Garn. Das Spulen und Schlichten des Garns in den englishen Anstalten berehnete sich damals (1842) auf etwa 3 X Pce. (74 Silberpfennige), seitdem is es bis vor kurzem auf ¡7 Pce. (etwa 5 Sgr.) heruntergegangen, das ist für den Cent- ner 15 Rthlr., wobei noh zu berüsihtigen, daß der Centner ge- schlichteter Ketten mindestens 10 pCt. weniger Fadenlänge enthält als das rohe Garn, Wenn also diese ausländische Mehrarbeit mit einer Zoll - Erhöhung von 1 Rthlr., d. i, 60 pCt. des Arbeitswerths be- steuert worden, so sollte man meinen, daß das hoch genug sei.

__ Die Besteuerung der geschlihteten Ketten mit 32 Rthlr. pr. Ctr., wie sie der Eingangs gedachte Artikel als „unbestreitbar und unwider= leglih“ aufstellt, würde jedenfalls einem völligen Verbote der Waare gleihkommen, welches, wie {hon gesagt, keinen anderen Zweck haben könnte, als die kleinere Handweberei, zu Gunsten der Maschinen= und größeren Fabrikweberei, vom inländischen sowohl als vom ausländi- \hen Markte auszuschließen.

E

Provinz Brandenburg. Das Militair =-= Wochen- blatt vom 27. Juli meldet die Ernennung des Majors vom 18ten zonfanterie» Regiment, von Blankenburg, zum Commandeur des oten e E Nv - Bataillons und die Abschieds - Bewilligung für Brigade E erst - Lieutenant Crüger, zuleßt in der 3ten Artillerie=

/ em Charafter als Oberst, Aussicht auf Civil -Versor=

gung und seiner bisheri De | la) : Blatt für die gesaminte : ficieiag Das neueste Ministerial-=

Cirfular-Verfügung an sämmtliche Könt eg (Gt nachPthens

der Bedarf für die großen Fabriken des Wupyerthals (Elberfeld, Barmen 2c.) zur Verzollung gelangt.

Auf die sämmtlichen anderen Pereins-Stagaten treffen nux 1981 Ctr. geshlihtete Ketten, verhältnißmäßig am bedeutendsten in Kur= hessen, Großherzogthum Hessen und Frankfurt a. M., mit zusammen 857 Ctr., wahrscheinlich für die Nesselweberei in der Wetterau, Dber= hessen und Fulda; im Königreich Sachsen dagegen auf 41,737 Ctr, gewöhnliher Twiste nur 53 Ctr. geschlihtete Ketten, also im leßteren Staate kaum 1 pro mille Ketten gegen Twist.

Dennoch is dies Verhältniß noch geringer in der Provinz Schle- sien, wo gegen 39,912 Ctr, Twiste nur 37 Ctr. geschlichtete Ketten versteuert wurden, *)

Ueberall, wo die Baumwollenweberei auf Maschinen-Webstühlen (Power looms) oder von großen Fabrifherren durch Lohnweber be= trieben wird, kann der Bezug geschlihteter Ketten, selbst zu gleihem Tarissaß wie gewöhnlicher Twist, durchaus nicht lohnen, da hier das Garn sorgfältiger und verhältnißmäßig nicht theuerer in größeren An- stalten gespult und durch Scheeren und Sclichten zur Kette vorbereitet wird; auch scheinen sih die feineren Garnsorten über Nr. 26 hinaus

*) Auch wenn man annehmen will, daß ein Theil des von Hamburg ab bezogenen und in Berlin verstenerten Garns für Schlesien bestimmt sei, so beträgt das ganze Quantum in Berlin versteuerter Ketten nur 709 Ctr. gegen 90,848 Ctr, roher Garne.

Veränderungen in der Polizei-Uniform s Regierungen, betreffend die Da die zweifache Uniform der exekutiven Polizei s Ueberrock) für dieselben kostspieliger war, A dee bren), Qeibnoe Zeh dränge oft hinderlich wurde, |o haben des Königs Majestät auf meinen An- irag zu genehmigen geruht, daß die bisherige Diensttleidung der exekutí- ven Volizeibeamten eine Aenderung erleiden und anstatt der bisherigen Uni- form und des Dienstüberrocks, ein kurzer Rock, nah dem Schnitt der Waf- seme des Militairs, getragen und der dreieckige Hut mit einem Helm ver- tauschi werden soll, Die Grundfarbe des Rocks, so wie die Farbe des Kragens und der Ausschläge bleibi dabei dieselbe, auch behält es bei dem durch die Cirtular-Versügang vom 34, März 1836 vorgeschriebenen Unter- \cheidungszeichen der Kommunal - Polizeibeamten sein Bewenden, Das Seitengewchr wird an einer unier dem Rot befindlichen Koppel getragen. Eine Veränderung der Epaguletien \ol nichi \aßsinden, sondern die Stickerei der Inspektoren , zur Unterscheidung von den Kommissarien, auch guf dem Rocke angebracht werden.

Indem ich der Königlichen Regierung behuss der BenaGhrictigung der Polizeibehörden hiervon Kenntniß gebe, behalte ih mix vor, derselben eine nähere, durch cine Zeichnung erläuterte Beschreibung des Helmes zugehen zu lassen, sobald solcher angefertigt sein wird; auch soll wegen mögli} wohlfeiler probemäßiger Anfertigung der Helme für Beamten der Provinzen Arrangement mit einem hiesigen Fabrikanten getroffen werden,

Berlin, den 19. Juni 1844,

Der Minister des Jnnern,

Provinz Preußen. Jn Marienwerder hat es am 17. Juli Morgens früh geshneit, „Seit vielen Wochen““, schreib

Graf von Arnim,

Königsstädtisches Theater.

Das Königsstädtische Theater war am 26. Juli dem Tage, wo ein Wahnsinniger das Mordblei auf das Haupt eines milden, tugendhasten, hoch- herzigen Königs zu entsenden gewagt in allen Räumen gefüllt z eine dumpfe Betäubung schien sich vor dem Beginn der Darstellung aller An- wesenden bemächtigt zu haben, mit sichtlichem Abscheu erkundigte man sich in den verschiedenen Gruppen nah den Details der in preußischem Lande, preußischer Geschichte unerhörten Frevelthat, Da ertönten, nach Beendigung der Ouvertüre, die Klänge unseres National-Liedes , und in freudiger Begeisterung erhob sich die ganze Versammlung, einstimmend in die Rhythmen der Hymne, worin ein treues Volk seinem Landesvater Liebe gelobt und Treue shwört, Es war ein schöner, feierlicher, wahrhaft er- greifender Moment! Wahrlich , eine Unthat, wie die begangene, kann das stand in diesem Augenblick klar vor der Seele eines Jeden nur als eine wahnsinnige Handlung, die der demoralisirten Jsolag- tion angehört, betrachtet werden, Bei der Vorstellung des beliebt gewordenen Vaudeville „Köck und. Guste“ nahm Herr Grobeer, als Befreiter Köck mit entblößtem Haupte vortretend, Anlaß, ein Couplet nach der Weise des Dessauer Marsches einzuweben, worin er dem Dank eines Soldaten für die Rettung seines Königs in einem treu- herzigen Aufblick zu dem König der Könige \chlichte Worte lich. Die Strophe wurde mit nicht endigen wollendem Beifall und unter anhaltendem dem aus drohender Todesgefahr geretteten erhabenen Königspaar darge- brachten Lebehoch aufgenommen, Beim Nachhausegehen fanden wir die

: Königsstraße und die Linden aus freiwilligem Antrieb der Bürgerschaft glänzend beleuchtet. Ja, die Preußen lieben, ehren und bewundern ihren Monarchen, und hat diese Liebe noch gesteigert werden können, so is es durch den shrecklichen Vorgang geschehen, den wir so eben erleben mußten, - Verfalle das Böse der Nacht, während der borussische Adler sih immer

höher aufshwinge in die Region des weltenerhellenden Lichtes!

U,

Preußisches Staatsrecht.

Das preußishe Staatsrecht. Von Heinrich Simon. Zwei Bände. Breslau bei G. P, Aderholz, 1844. Laden- preis (für 90 Bogen) 5 Rthlr. 20 Sgr.

Das vorliegende Buch, seinem wesentlichen Jnhalte nach eine \ystema- tische und historische Darstellung der das aa Baar: de rit Geseye und deren Ausbildung durh Ministerial - Verfügungen, so wie die Doktrin, verbunden mit der Kritik der bestehenden Verfassung, füllt nicht blos eine Lücke in der Wissenschaft aus, sondern hilft auch einem wesentlichen Bedürfniß ab, indem es Jedermann den Weg zur Erkenntniß des vaterländi- schen öffentlichen Rechts bahnt. Denn der Verfasser hat ein gewaltiges Mate- rial mit gründlicher Vollständigkeit, vortreffliher Sichtung und übersichtlicher Klarheit der Darstellung zu einem gediegenen Ganzen verarbeitet, dessen Rechts- vunkte überall unter scharfer Beleuchtung hervortreten, Sein Buch führt uns

vom Königshofe bis zum äußersten Anmeldungsposten an den Zollvereins=- Gränzen und bis zur Küstenwache im Gebiete des Strandrechtsz es zeigt uns die Werkstatt der Geseßgebung, die Thätigkeit der Ständc-Bersammlungen, die Büreaus der Beamten für den Civil- und Kriegsdienstz es geleitet uns durch die Unterrichts - Anstalten, von der Dorfschulstube bis zur Aula der Universitäten, und macht uns in den Schachten der Bergwerke eben #\o heimisch, wie in den Regionen des freien Thierfangs, Namentlich sind die Zustände unseres öffentlichen Lebens im engeren Sinne nach ihren geseglichen und rechtlihen Grundlagen und in ihrer geschichtlichen Entwickelung mit Ge- nauigfeit Vellständigkeit und wissenschaftlicher Schärfe charafteri irt, Wir finden hier die Marken der Staatsgewalt mit ihren völkerrechtlichen und staatsrehtlichen Schranken, die Gebiete der einzelnen Hoheitsrechte und die Verschiedenheit der provinziellen Staatsrechte genau bezeichnet. Die König= lichen Hausgeseße wie die deutsche Bundes - Akte, die päpstliche Bulle wie das Kirchenbuch des Landpfarrers, die Statuten des Schwarzen Adler - Or= dens neben der Stiftungs -Urkunde für die Landwehr - Auszeichnung haben ier ihre Stelle und eine gründliche Besprehung erhalten; die Rechtsver- hältnisse der Monarchie zum deutschen Bunde wie die der kleinsten Kom- mune zum Staate, die Majestätsrechte wie die Rechte des Heimatlosen, die staatsrechtliche Sen des Kirchenfürsten und des Starik der Philipponen sind mit Umsicht und Sahkenntniß erläutert; die rechtlihe Natur der Do- mainen wird ebensowohl wie die der Nupungen von den Kirchhöfen erör- tert, und die Schifffahrts - Ordnung für den Rhein findet neben den Vor- schriften, welche die Bres n ai: der Mühle am Dorfbache re- geln, die gebührende Stelle, Somit \piegelt sich in diesem Buche der aat