1844 / 213 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

; egünstigen, welche die ernsten und kraftvollen Söhne

des E E aE E on Jhnen hinwiederum erwarte ih ein auf- richtiges Mitwirken zu diesem hohen Ziele und das Vertrauen, auf welches Meine Absicht und unablässige Sorgen für des Landes Wohl von Seiten eines bochgesinnten Volkes renen darf. Als Jh Sie, gute Herren und s{chwedische Männer, zusammenberief zu diesem S dea Reichstage, zog Jh mchr Mein eifriges Verlangen nah Jhrer Gegenwart in einem für Mich und das eich so wichtigen Zeitpunkte in Betracht, als die Möglichkeit, in einem \o kurzen Zeitverlaufe die vielen hohwichtigen Angelegenheiten vollständig vorbereiten und Jhnen vor- legen zu können, welche den G Meiner Erwägung bilden, und über welche ih beabsihtige, Jhre Beschlüsse einzuziehen, oder Jhre Wünsche anzuhören. Große, vom leytverflossenen Reichstage übriggebliebene Fragen des gemeinen Wesens nehmen überdies Jhre Zeit hin und fordern Jhre sonderliche Beachtung. Jch hoffe doch, Jhnen während Jhres Zusammen- seins unterschiedliche wichtige Gegenstände der Ueberlegung, und zuvörderst darunter den Vorschlag zu einem neuen Strafgeseßbuche, übereinstimmender mit den Ansichten unserer Zeit und den Bestrebungen, mit nöthiger Strenge in den Strafbestimmungen die Achtung zu vereinigen, welche man der Men- schenwürde schuldig is, mittheilen zu können. Da ich das Gewicht und Bedürfniß der Vereinfachung der inneren Verwaltung und vollfommenere Ordnung des Ver- theidigungswesens einsche, werde Jh Meine ununterbrochene Fürsorge diesen we- sentlihen Angelegenheiten widmen. Um dazu Jhre aufgeklärte Mitwirkung er- langen zu können, bin Jch gesonnen, Sie baldigst abermals zu einer neuen außerordentlihen Versammlung einzuberufen, Mit lebhafter Zufriedenheit benachrichtige Jh Sie von der Mir bezeigten verbindlichen Theilnahme und freundschaftlihen Gesinnung aller fremden Mächte bei Meinem Regierungs- Antritte. nen Dank auszusprehen. Die Verhältnisse der vereinigten Königreiche zue cinem der Küstenstaaten des nördlichen Afrika*s sind bisher von? einer unseren Handel bedrückenden und unserer Würde zu n6 tretenden Abgabe abhängig gewesen. Mein fester Vorsatz is, dieselbe nicht7 länger zu entrichten, nachdem alle anderen ex nahme einer cinzigen, davon befreit sind,

öffnet worden, und Jch habe allen Grund , einen friedlichen Ausgang un- serer Vorstellungen zu hoffen. Die vaterländischen Gefühle, von denen Sie, gute Herren und {wedische Männer, beseelt sind, werden Jhre Erwägun- gen leiten und Jhre Arbeiten erleichtern. Jch erflehe über Sie des Höch- sten Segen und verbleibe Jhnen Allen sammt und sonders mit aller Kö- niglihen Gnade und Huld stets wohlgewogen.““

Sodann, nach erfolgtem neuen Aufrufe des Reichs-Marschalls, las Staatsrath Faträus den an Reichstagen gewöhnlichen Bericht vor. Darauf traten der Land-Marschall und die Sprecher vor, um die Pro- positionen vom Könige entgegen zu nehmen. Nach gleichem Aufrufe hielten nach einander der Land-Marschall, der Erzbischof, der Sprecher des Bürger- und der des Bauernstandes Anreden an den König und füßten die Hand Sr. Majestät. Nun erfolgte die feierlihe Abnahme des Treu - und Huldigungseides von dem Erbfürsten, Herzoge von Upland, und der König begab sh mit seinem Zuge in der Ordnung, wie er gekommen, nah seinen Gemächern. Auch die Königin hat der Feierlichkeit beigewohnt. Einer großen Anzahl der Stände=Mitglieder gaben Jhre Majestät ein großes Mittagsmahl.

Seither sind sämmtliche Stände mit der Organisation ihrer Sihungen durch Wahl der Ausschuß - Mitglieder u. \. w. beschäftigt gewesen , welche bei den beiden ersten Ständen, der Mehrzahl nach, konservativ - aristokratish, hingegen bei Bürgern und Bauern liberal ausgefallen sind.

Dänemark.

Kopenhagen , 26. Juli. Großfürst Konstantin war gestern mit Sr. Majestät dem Könige auf Fredensburg und Frederiksburg. Dem Vernehmen nach, wird die Abreise Sr. Majestät nah Föhr am 30sten stattfinden, Der Großfürst, der von Archangel hierher die Reise auf dem Linienschiff „Neu - Jngermannland‘“ durch das Weiße Meer, um das Nordkap und längs der norwegischen Küste gemacht nund si bei Krouenburg mit dem hier liegenden russishen Geschwader vereinigt hatte, beabsichtigt, wie verlautet, auf dem hier von St. Petersburg eingetroffenen Dampfschiffe „Kamtschatka“/ die Rückreise direkt nah St. Petersburg anzutreten. Die mit dem „Kamtschatka“/ über das Befinden der Frau Großfürstin Alexandra eingegangenen

Nachrichten lauten beruhigender.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz vou Dänemark wird sih von Rosto nah Streliß begeben, wo Jhre Königl. Hoheit die Kron- prinzessin sich in einem fortwährend leidenden Zustande befindet.

Die hiesigen Läden sind von russischen Offizieren und Soldaten angefüllt, welche sehr erhebliche Einkäufe machen, und man sieht ganze Massen dieser fremden Gäste in den Straßen. Ju Helsingör, wo das russische Geschwader fortwährend vor Anker liegt, sollen die De- tailhändler bereits für mehr als 100,000 Rbthlr. an die fremden Gäste abgeseßt haben , und sind die Preise daselbst zu einer enormen Höhe hinaufgetrieben; so hat man z. B. für ein Pferd nah dem nahe belegenen Hellebeck für die Stunde 4 Rbthlr. und für eine Equi- page für den Nachmittag 12 Rbthlr, bezahlen müssen,

Italien.

Bologna. (Oest. B.) Die in Bologna von Sr. Eminenz dem apostolischen Legaten der Stadt und Provinz Bologua, Kardiual Ugo Pietro Spinola, unterm 26, August v. J. niedergesebte Militair- Kommission hat am 26. Juni d, J. ein neues Urtheil gefällt, und zwar gegen nachstehende zwei Judividuen : 1) Giuseppe Gardenghi, 24 Jahr alt, geboren und wohnhaft in Bologna, Lastträger, im Ja- nuar 1844 im Auslande verhaftet und obgedachter Militair-Kommis=

Allgemeiner M uze

Bekanntmachungen.

[949] Bekanntmachung.

Der am 21, September 1843 zu Kausche bei Dreb- fau in der Nieder-Lausiß verstorbene Oberst-Lieutenant a, D. und Ritterguts-Besißer Andreas von Arenstorff hat in seinem am 1. September 1830 errichteten und am 4, Oktober 1843 eröffneten Testamente seinem Kutscher Bor sdorf und seinem Revierjäger Pregel einem Jeden ein Legat von 20 Thlr, ausgeseßt.

Da der dermalige Aufenthaltsort der genannten Le- gatarien aller Nachforschungen ungeachtet bisher nicht zu ermitteln gewesen is, so werden dieselben von den Be zugefallenen Legaten hierdurh in Kenniniß ge- | [79]

[4519

Franksurt a, d, O,, den 19, Juli 1844,

Möller.

[849] Subhastations-Patent.

, Die ver verehelichten Plettner, geb. Schobbert gehö- rige, unter Wernigerode an der d Re sub Ne B37 belegene, zufolge der nebs Verkauss-Bedingungen und Recognitionsschein in unserer Registratur e Lbeiden Taxe auf 5706 Thlr. 22 Sgr. abgeschäßte Oelmühle, die sogenannte Loh mühle, nebst Zubehör, soll

Es freut Mich, eine Gelegenheit zu finden, dafür öffentlich Mei

naheck

iropäischen Mächte, mit Aus-F Im vertraulichen Zusammen-F wirken mit dieser Macht sind Unterhandlungen zu diesem Zwecke bereits er-

in termino den 30, Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, auf gedachter Mühle selbs

nothwendig subhastirt werden. Alle unbekannten Real- Prätendenten werden aufgeboten, sih bei Vermeidung der Ausschließung mit ihren etwanigen Ansprüchen \pä- testens in diesem Termine zu melden.

Wernigerode, den 28, Juni 1844. Gräflih Stolberg-Wernigerodisches Justiz-Amt,

Ediktal-Citation.

Des zu Dahlwiy verstorbenen Martin Schulze Sohn, E welcher ein Maler gewesen sein soll, und dessen etwa Königl, preuß. Ober - Landesgericht. zurügelassene unbekannte Erben und Erbnehmer wer- den hiermit auf den

am 21. November 1844, Vormitt, um 10 Uhr, zu Dahlwiy an gewöhnlicher Gerichtsstelle

angeseßten Präjudizial - Termin mit der Aufforderung Zu vorgeladen, sich vor oder ín demselben bei dem Gericht oder in dessen Registratur \riftlich oder persönlich zu melden und deshalb weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls derselbe für todt erklärt, die unbekannten Erben und Erbnehmer mit allen Ansprüchen an die Vermögensmasse gusgeschlossen und solche den sich le-

1182

sion am 29, Mai d. J. überliefert, und 2) Raffaele Minelli, 36 Jahr alt, geboren und wohnhaft zu Pian de Venola, Gutsbesißer, am 23, Mai 1844 verhaftet; Ersterer beschuldigt, thätigen und ver- brecherischen Antheil an dem Aufstande und der Rebellion gegen den Souverain und die Regierung, durch verschiedene Handlungen in Savigno und anderen Gebirgs = Gegenden der Provinz und in der Stadt Bologna selbst vom 8. August bis 3. Oktober 1843 Theil genommen zu haben; Lebterer angeklagt der Mitshuld an dem- selben Verbrehenu durch Aufnahme und Verbergung eines der Haupt- delinquenten, des am 11. Mârz zum Tode verurtheilten Veronese. Beide waren, wie aus den Prozeß-Akten erhellt, von früher Jugend an dem Laster und dem Verbrehen ergeben und {hon zu wiederhol- tenmalen in Untersuhung und Haft. Giuseppe Gardenghi is von der Militair - Kommission zum Tode, und Raffaele Minelli zu zehn- jähriger Galeerenstrafe verurtheilt, und dieses Urtheil an Gardenghi am 16. Juli durch Erschießung von hinten zu Bologna vollzogen wordenz Minelli wurde am selben Tage nah seinem Strafort ab-

geführt. Portugal. A Lissabon, 16. Juli. Der Geschicklichkeit und dem Eifer des Finanz-Ministers, Baron Tojal, ist es gelungen, einen großen Theil der finanziellen Schwierigkeiten, welche die Regierung umgaben, gliüd= lih zu beseitigen, und es is jeßt sogar Aussicht gegeben, daß an- dauernde Besserung für die Zukunft cintreten werde, Nachdem ich neulich die Schattenseite der portugiesishen Finanzlage nah dem Stande des Augenblicks geschildert, werde ih morgen nun auch die Lichtpartieen, wie sie allmälig hervortreten, auseinanderseßen. Für den Augenblick nur so viel, daß alle Umtriebe der Feinde des Mini- steriums zu dessen Sturz gescheitert sind. Der Minister des Junern, Herr Costa Cabral, is vom Bade von Caldas an Geist und Körper neu gestärkt und gekräftigt zurück, und seine Freunde, deren Zahl groß ist, haben seine Rückkehr dur ein glänzendes Bankett gefeiert,

Braunukohlen- Feuerung.

Durch die Höhe der Holzpreise, deren ferneres Steigen bei dem schnellen Wachsen der Bevölkerung, bei der insbesondere durch das Eisenbahnwesen noh beschleunigteren Zunahme des Bedarfs an Bau- und Brennmaterial und bei der Abnahme und Lichtung unserer Wälder unvermeidlih erscheint, werden wir immer mehr auf sparsame Verwendung des Brennholzes und auf ausgedehntere Benußnng der im Schoße der Erde befindlichen, fast überall mit dem Bedürfuiß sich ershließenden Brennstoff-Vorräthe hingewiesen. Eine immer größere Wichtigkeit müssen daher auh die in unserer Nähe aufgefundenen reihen Lager von Braunkohlen erlangen , deren Nutbarkeit als eines billigen und vortrefflihen Feuerungsstoffes noch nicht allgemein genug gewürdigt wird, Ein damit von dem hiesigen Hof - Post - Amte ge- machter Versuh hat im Vergleich mit der Holzheizung so überaus günstige Resultate geliefert, daß wir hoffen dürfen, durch die Mit- theilung derselben dem Publikum einen Dienst zu erweisen.

Ju den Hof-Post-Amts-Lokalien sind während des vergangenen Winters 23 Oefen mit Eichenholz und 4 Oefen mit Braunkohlen ge- heizt worden. Die Kosten der Heizung haben betragen :

1) Qu DOIL 16 Haufen Eichenkloben. …….…... 579 Rthlr, 7 Sgr. Pf. das Kleinmachen derselben O O S - » 681 Rthylr. 17 Sgr. 6 Pf. auf 23 Oefen und 215 Heiztage pro Ofen überhaupt 29 Rthlr. 19 Sgr. Pf. E » À I) 6 » 2) für Braunkohlen, 140 Tonnen auf 4 Oefen und 201 Heiztage pro Ofen überhaupt ‘Spa 16 Rthlr. 10 Sgr. Pf. O D L OE N

Die Braunkohlen - Heizung is hiernah fast um die Hälfte billi= ger als die Holz=Heizung. Die Kosten der ersteren erscheinen sogar noch geringer, wenn die Größe der Räume (gerade die größeren, die der Packkammer, der Haupt-Annahme, der Haupt-Niederlage sind mit Braun- Kohlen geheizt worden) berücksichtigt wird. Abgesehen von der bedeutenden Kostenersparniß hat die Braunkohlen-Heizung sih auch noch in anderen Beziehungen als vorzüglicher bewiesen. Durch die zweckmäßige Con- struction der Oefen wird Rauch, Erlöschen der Kohlen und übler Ge- ruh völlig vermieden. Die Erneuerung und Reinigung der Luft er- folgt viel vollständiger, weil die Schlußklappe des Ofens länger ofen bleibt, Endlich wird auch bei der Braunkohlen = Heizung eine durch ihre nachhaltige Gleihmäßigkeit angenehmere Wärme erzielt, weil die Kohlen aus der Aufschüttevorrichtung nur allmälig auf die zuerst durch wenige Holzsplitter in Brand geseßte Schicht herabsiuken.

Wegen dieser wesentlichen Vorzüge der Braunkohlen-Feuerung wird beabsichtigt, solche in allen Lokalien des Hof - Post - Amts gus- \hließlich einzuführen.

Eisenbahnen.

Leipzig, 30. Juli, Ju der heutigen General-Versammlung der Leipzig-Dresdener Eisenbahn - Compagnie, in welher 7226 Actien mit 1130 Stimmen durch 337 Personen vertreten waren,

Dahlwig.

65 Rthlr. 10 Sgr. Pf.

© TRELr è gitimirten Erben und cventualiter dem Königlichen Fis- fus zugesprochen und ausgeantwortet werden wird.

Alt-Landsberg, am 23. Januar 1844. [895]

Die Gräflich von Hakeschen Patrimonial-Gerichte über Adolphi,

wurde, nah vorhergegangener längerer Diskussion, dur den Vor= sibenden die Frage gestellt : | x

„Will die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie die Ausführung der Sächsisch-Böhmischen Bahn unter Beihülfe der hohen Staats-Regie- rung und unter den solchenfalls von der leßteren gestellten Bedingungen, wie sie in der Beilage A. der Mittheilung des Direktoriums vom 15. Juli d. J, aufgeführt sind, mit den bei Eröffnung der heutigen Verhandlung er- wähnten Modificationen übernehmen?“ und dieselbe mit 729 gegen 306 Stimmen verneint, Desgleichen ward die Frage: „Will die Gesellschast den Bau jener Bahnstrecke lediglich auf Grund des Allerhöchsten Konzessions- Dekrets vom 6. Mai 1835, vorbehaltlich dersnigen Modificationen , welche dassclbe nothwendigerweise erleiden muß ausführen?“ (wobei zu bemer- fen sei, daß die unbedingte Verneinung auch dieser Frage eine gänzliche Verzichtleistung auf das aus jenem Dekret abzuleitende Vorrecht der Ver- längerung der Bahn in der Richtung von Dresden bis zur böhmischen Grânze involvirt, und daß die angedeuteten Modificationen nur solche sind, wie sie die Ausdehnung und Anwendbarmachung des Konzessions-Dekrets auf die Sächsish-Böhmische Bahn erfordert) mit 608 gegen 117 Stimmen verneint. Schließlich kam noch folgendes Amendement eines der obigen Sprecher: „Die General-Versammlung ermächtigt das Direktorium , weitere Verhandlungen über die Modalitäten der Ausführung durch die Leipzig Dresdener Eiscnbahn-Compagnie zu pflegen und, insofern sich durch dieselben günstigere Bedingungen als die jeßt gestellien erlangen lasscn, einer ander- weitig cinzuberufenden General - Versammlung zur Genehmigung vorzu- legen“ zur Abstimmung, und es ward solches mit 319 gegen 222 Stim- men angenommen.

Handels- und Börsen - Uachriten

Berlin, 34. Juli, Der Umsay in allen Eisenbahn - Effeticn war heute sehr beträchtlich und deren Course ersuhren durch beträchtliche Einkänfe eine Steigerung, Während der Börse wurde cs wieder schwächer, {loß jedoch fest.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Juli. Niederl. wirkl. Seh. 61%. 5% Span, 20%. 3% do. 34. ;

Ántwerpen, 26.Juli. Zinsl. —. Neue Anl. 205.

Frankfurt a. M, 28, dul, 0% Mes 125 G 2005, Bayr. Bank - Actien —. Hope 897 G. Stiegl. 89%. 300 Fl. 95% G. do. 500 Fl. 95. do. 200 Fl. —.

Ham b Urg5, 29, Juli. Bank-Actien 1650. Evgl. Russ. 1135. London, 26. Juli. Cous. 3% 995. Bel. 1037. Neue Anl. 22%. Pas Sive 57. Ausg. Sch. 125. 27% Hell. 615. 5% do. 101% Neue Port. 44. Engl. Russ. 119. Bras. 83. Chili 1045. Columb. —. Mex. 364. Peru 29

Pari S5 26. Juli. 5% Rente fin cour. 121. 30. 3% Reute fiu cour. 81. 59. 5% Neapl. au compt. 98.50. 5% Span. Rente 302. Pass. 9 L

Vien, 27. Juli. 5% Met. 1103. 4% 1005. 3% 11. 1605. Anul. de 1834 1507. de 1839 128. Nordb, 1397. Mail. 109%. Livorn. 1147,

5% do. 100:

Bauk - Actien p. ult, Int. 60 1 Ml

Bank-Actien Gloggao. 1137.

Das lateinische und das deutsche Verzeichniß der Vorlesungen der hie- sigen Universität im Winter-Semester 1844/45, welche am 15, Oftober d. J. beginnen , is von heute an bei dem Kastellan Schade im Universitäts -Ge bäude, ersteres für 27 Sgr., leßteres für 2 Sgr., zu haben. Berlin, den 30. Juli 1844. i Der Rektor der Universität. Lachmann,

Meteorologische Beobachtungen. B44 30. Juli. |

Abends | Nacb einmaliger

10. Uhr. |

Nachmittags | 2 Ubr. |

Morgeus | G Ub». | Beobachtung. Lad [333,59 Par./333,52" Par. 332,9 1” Par. | Quellwärme 8,1° R, Luftwärme -. - E 11,2° R./+ l La? R. +1 1 R. | Flusswärme Ï La R, "Thaupunkt .. 4 D869 R.|—+ 8,4° R. - 9,9 R.| Bodenwärme s R, Dunstsättigunsg S8 pCE | 63 pCt. 86 pt. Ausdünstung 0,011 Rh Weiter Regen. | bewölkt. | trüb, | Niederschlag 0,099 Rh Wind Ww. | s, | Wärmewechsel -+ 17,0" Wolkenzug- - - A | -+ 10,s8° R. Tagesmittel: 333,35

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 1. Aug. Der König von Yvetot, komische Oper in 3 Abth. Musik von A, Adam.

Letzte Vorstellung dieser Oper vor der Urlgubsreise der Dlle. Marx.

Freitag, 2. Aug. Hamlet. (Herr Baison: Hamlet, als Gastrolle.)

Sonnabend, 3. Aug. Kein Schauspiel.

Das Billet = Verkaufs - Büreau ist an diesem Tage Nachmittags geschlossen.

. 9,3 R... 79 pct. SW

Äönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, 1. Aug. Zum erstenmale: Das Mädl aus der Vorstadt, oder: Ehrlih währt am längsten. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. (Herr Johann Nestroy, erster Komiker des Kaiserl. privilegirten Theaters an der Wien zu Wien: den Agenten Schnoferl, als erste Gastrolle.)

Freitag, 2. Aug. Der Besuch auf dem Lande. (Die leßten zwei Akte von Jffland's Lustspiel: „Die Hagestolzen‘“/.) (Neu einstu- dirt.) Hierauf: Der schelmische Freier. Dann: Köck und Guste, (Dlle, Julie Herrmann, im ersten Stück: Magarethe, im dritte! Guste, als vorleßte Gastrollen.)

“O E m eem

Verantwoortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in dex Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci.

Literarische Anzeigen.

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In halt:

Amtlicher Theil.

Inland. Briefe aus Sagan, Templin, Neusalz und Zossen, (Reise JJ. Majestäten und Attentat vom 26. Juli.) Berlin, Adresse der hier ansässigen Franzosen an Se. Majestät den König. Pro- vinz Pommern. Aus Greiffenhagen (das Attentat). Pro- vinz Schlesien. Entsendung einer Deputation der Stadt Bres- lau nach Erdmannsdorf, Nachrichten aus Reinerz, Provinz Westphalen, Aus Münster (Kundgebungen der Freude und des Dankes über die Errettung Jhrer Majestäten des Königs und der Königin.) Provínz Preußen, Aus Gumbinnen. Die Schifffahrt auf der Weichsel, Aus Elbing ( Wassernoth). Rhein-Provinz, Aus Mülheím a. d. Ruhr (Besuch des Herrn Grafen Beust), Köln (er- freuliher Fortgang des Dombaues), Bonn (vorweltliche Thiere bei Nott) und Koblenz (Verhaftung von Betrügern). j

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Abreise des Prin- zen Karl von München. Die Aerndte, Herzogthum Sachsen Meiningen. Die Steuerhebung,

Desterreichische Monarchie. Wien, Ernennung.

Nußlaund und Polen. Niga, Verheerungen durch Sturm.

Frankreich, Paris. Bevorstehende Zoll-Modificationen. Antworten auf das Notifications - Schreiben des Herzogs von Bordeaux, Ver- sammlung spanischer Flüchtlinge. Marokko's Handel, Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die Expedition gegen Marokko ; Julifest.)

Großbritanien und Jrlaud. Oberhaus. Verbot der Orangisten- Aufzüge, Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes der Städtebe- wohner. Unterhaus. Annahme der Armen-Bill, Schreiben aus London. (Vertagung des Parlaments; irländische Zustände.)

Me, Aus dem Haag, Wiederherstellung und Abreise des Königs.

Dänemark, Kopenhagen. Die russische Flotte,

Spanien. Schreiben aus Paris. (Nükreise der Königíinz vereitelte Verschwörung zu Figueras; die Wiederherstellung der Fueros in den basfischen Provinzen.) i

Portugal, Schreiben aus Lissabon, (Näheres über die günstigere Gestaltung der Finanzlage.) 7

Griechenland. Briefe aus Athen. (Der Senat; Maurokfordatos als Deputirter der Universität; Wahlen; die Maina.) und München, (Herr von Zentner über Griechenlands industrielle Zustände.) i

SIG O Mien im Großherzogthum Posen und ihre Seniorats- Würde.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse. * 4 Amtlicher Theil. BekanmbEmaG uug: : Die Anmeldungen zum Besuch der Königlichen Kunst- Kammer werden beim Kastellan des Königlihen Museums am Lustgarten in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr entgegengenommen, und ebendaselbst die auf diese Anmeldungen, so weit je berücksichtigt wer- den können, zu ertheilenden Einlaßkarten in den Stunden von 5 bis 7 Uhr Nachmittags ausgegeben werden, Berlin, den 1. August 4844, General-Direction der Königlichen Museen. Das 27ste Stück der Geseß -Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält unter / T N Nr. 2481, Die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 197 QUl d, Dg die Aufhebung der Staatsbuchhalterei betreffend,

Berlin, den 2. August 1844. Debits-Comtoir der Geseß-=Sammlung,

Abgereist: Der General -Major und Adjutant Sr. Königl, Ho- heit des Prinzen Karl von Bayern, Freiherr von Leistner, nah Hamburg.

Berichtigung. E Se. Königl, Hoheit der Prinz Friedrich Karl sind aus der

¿ Provinz Pommern und nicht, wie in der gestrigen Zeitung ge-

meldet is, aus der „Provinz Sachsen“ zurückgekehrt.

llihtamtliher Theil. InlanuD.

X Sagan, 28. Juli, Gestern Vormittag nah 9 Uhr trafen Jhre Majestäten der König und die Königin auf Jhrer Reise nach Erdmannsdorf in erfreulihem Wohlsein hier ein und geruhten, auf dem Herzoglichen Schlosse abzusteigen, Allerhöchstdieselben nahmen die Räume des von Wallenstein zuer| begründeten {önen Schlosses in Augenschein und ließen mit huldvoller Freundlichkeit die versam- melten Behörden sih vorstellen, worauf Sie unter dem Jubelruf der Menge die Reise nah Sprottau fortseßten. Was bei Empfang der das Nationalgefühl so \{chmerzlich verleßenden Nachricht von dem Attentat auf das Leben des geliebten Königs auch die hiesigen Be- wohner so tief bewegt hatte, sprach sich heute bei dem öffentlichen Gottesdienste in brünstigem Dauke für das Walten der göttlichen Vorsehung aus, :

X Templin, 28. Juli. Nachdem gestern Abend die Nach- riht von dem zum Heile Preußens mißlungenen Mordversuche eines verruhten Bösewichts auf das Leben unseres allverehrten Königs hier eingetroffen war, wurde heute Vormittag in der hiesigen Marien- Magdalenen - Kirche, in welche sich in feierlicher Prozession der Ma= gistrat, die Stadtverordneten und die Schüßengilde mit sämmtlichen hiesigen Königlichen Beamten begeben hatten, vor zahlreich versam- melter Gemeinde dem Allerhöchsten ein Dankfest sür die gnädige Be- \hirmung Sr, Majestät des Königs und dessen hohverehrten Gemah- E Abends war das Rathhaus und die Stadt festlich er- euchtet. i

X Neusalz a. d. O., 30, Juli, Dur die Allg. Pr. Zeitung wurde uns am vergangenen Sonnabende die erste Kunde

Berlin, Freitag den 2!

August

von dem unerhörten Verbreehen, dessen Zeuge Tages vorher die Kö- nigsstadt gewesen. Aus einer geringen Zahl elender Fischerhütten und wenigen Bauerhöfen is Neusalz in dem Laufe eines Jahrhunderts zu einer durch Handel und Gewerbe blühenden Stadt erwachsen, Ihre Bewohner bedürfen keiner langeu Ueberlegung, um sich zu über= zeugen, daß unsere Regierung eine weise, das Beste des Ganzen för= dernde itz sie sehen es täglih mit Augen, was sie dem angestamm ten Regentenhause verdanken, bei ihuen is das Gefühl der Liebe und

der Verehrung gegen unseren König das erste, welches sie mit der | Muttermilch einsaugen, und sfe haben niemals daran gezweifelt, daß | die Gesinnungen, in denen sie erzogen sind, von jedem Preußen ge- | Erstarren mußten wir daher, daß ein Sohn des ge- |

theilt werden. meinsamen Vaterlandes, ein Preuße wie tief gesunken er immer sein mohte den Gedanken eines mörderishen Anschlages gegen

unseren König fassen konnte, gegen den Monarchen, dessen Milde und |

Güte Jhm selbst unter Fremden die allgemeine Liebe erwirbt. Unser dringendstes Bedürfniß, nachdem wir die Fassung wieder errungen und dem Höchsten unseren Dank für scine gnädige Abwendung der Ge- fahr dargebracht hatten, war, dem theuren Herrn die Gefühle des Schmerzes, des Zornes und der Entrüstung, der unverbrüchlichen Treue und unbedingten Hingebung darzulegen, was in folgender Adresse geschah : | /

Allerdurchlauchtigster, G1oßmächtigster König! __ Allergnädigster König und Herr!

Mit tiefstem Schmerze und gerechtester Entrüstung ist Ew, Majestät ge- treue Stadt Neusalz durh die Kunde von dem entseßlihen in Preußens Geschichte unerhörten Verbrechen betroffen worden, zu dem der, ruchlóse, ehr- und pflichtvergessene Frevelmuth eines Wahnsinuigen sih Fegen; das geheiligte Haupt unseres allverehrten und allgeliebten Monarcher bewaffnen fonnte, Jeder Preuße muß sih von der Shmach zu Boden gedrückt fühlen, mit welcher die hochverrätherishe Unthat eines einzelnen unwürdigen Sohnes des gemeinsamen Vaterlandes den bisher fleckenlosen preußischen Namen bedeckt hat. Der Stadt Neusalz , deren Existenz an die glorreiche Geschichte des preußischen Negentenhauses geknüpft und die von der innig- sten Dankbarkeit gegen die Wohlthaten durehbdrungen is , welche die Weis- heit Ew, Majestät ihr, wie der ganzen Monarchie seit vem Antritt Aller- bhöchstihrer Regierung erwiesen hat, war es das dringendste Bedürfniß, die vit die jedes preußische Herz erfüllen, Ew, Majestät zu Füßen zu egen,

Während die Gemeinde im inbrünstigen Gebet dem Allerhöchsten für den sichtlihen Schuß in ihrem Gotteshause danken wird, durch welchen die Vorsehung uns die Tage Ew. Majestät und Allerhöchstdero Königlichen Gemahlin bewahrt hat, die Gott der Herr uns noch lange erhalten möge, bitten Ew. Majestät wir alleruuterthänigst, durch unsere Abgeordneten ben herzlichsten Glückwunsch aller Bewe“)ker der Stadt Neusalz für diese gött- lie Gnade huldvreichst anzunchmeu und ersterben in tiefster Ehrfurcht

Ew, Majejtät allerunterthänigst der Magistrat und die Stadtverordneten - Versammlung.

Der Bürgermeister Facilides und der Stadtverordneten-Vorsteher Tiemann wurden beauftragt, bei Sr. Majestät dem Könige sih die hohe Guade zu erbitten, dieses die Gefühle und Gesinnungen unserer gesammten Bürgerschaft treu ausdrückende Dokument in allerunterthänig-= ster Ehrfurcht überreichen zu dürfen. Die beiden Abgeordneten reisten am Sonnabende des Abends von hier ab und trafen des anderen Mit-= tags in Erdmannsdorf ein, wo Se, Majestät der König sie mit ge- wohnter Güte und Huld zu empfangen und die Glückwünsche Jhrer treuen Bürger von Neusalz anzunehmen geruhten. Se. Majestät, eben von der Einweihung der Kirhe zu Brückenberg zurückgekehrt, erfreuten sich des sichtlihsten Wohlbefindens und geruhten, Sich mit den Abgeordneten auf das Leukseligste und Freundlichste zu unterhal- ten, sprahen Jhre Zufriedenheit über den treuen Bürgersinn der Stadt Neusalz aus und entließen die Abordnung mit den beglüctend- sten Aeußerungen Allerhöchster Gnade. Jun den Kirchen der Stadt wurde am Sonntage nah einem inbrünstigen Gebet dem Allerhöch- sten ein Lob- und Danklied für den sl{chtbaren Schuß feierlich| an- gestimmt, durch welchen der mörderishe Angriff auf unseren geliebten Monarchen abgewendet worden ist,

X Zossen, 29. Juli. Der Magistrat und die Stadtverordne- ten haben folgende Adresse an Se. Majestät den König gelangen lassen :

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr ! Das schauderhasteste Attentat gegen Ew, Königl. Majestät geheiligtes

A

Leben hat unser, hat unser Bürger Jnnerstes zerrissen und so tief ershüt- tert, daß wir die Thränen der Wehmuth über den aufgekeimten und sogar bis zur That gediehenen verrubten Gedanken eines Verworfenen , so wie die Thränen des Dankes sür die wunderbare Erhaltung unseres Theuersten auf Erden, nicht zu unterdrücken vermögen, Die allwaltende Vaterh and hat das Unglück abgewendet, was das preußische, das deutsche Vater- land nur treffen konnte, Jhm allein gebührt dafür der innigste aufricbtigste Dank, und diesen haben wir ihm, dem Allgütigen, für die Erhaltung des uns theueren Lebens Ew, Königl. Majestät aus der Fülle unseres auf- richtigen Herzens gebraht. Gottes Vaterhand mag auch fernerhin über ein Kleinod walten, das unser, das jedes Prenßen Stolz und Zierde ist, und mächtig wirken, um jeden auffeimenden verruchten, der Geschichte bis jeßt unbekannt gewesenen Gedanken an ein Attentat der Art fernerhin mit warnender Vaterliebe zu zerstören,

Indem wir diese unsere Gefühle vor den Stufen des ruhmgekrönten Thrones Ew. Königl. Majestät ehrfurhtsvoll niederlegen , bitten wir Aller- höchstdieselben, solche als ein nur schwaches Zeichen derx unerschütterlich treuen Gesinnungen huldreichst anzunehmen, von welchen wir durhdrungen sind, und crsterben in tiefer Ehrfurcht als / T

Ew. Königl, Majestät Der Macisrageniast treu gehorsamste er Magistrat, Die S ordneten, Zossen, den 28, Juli 1844, 9 (rein dli odd

Berlin, Die hier wohnhaften Franzosen haben auf Veran- lassung des Attentats vom 26. Juli an Se. Majestät den König folgende Adresse gerichtet : ;

Sire. j Un attentat abominable a été commis sur la personne de Votre Majesté bien aimée; mais la Divine Providence qui veille sur Votre précieuse vie, a su la préserver pour le bonheur des heureux et fidèles sujets de Votre Majesté.

Permettez nous, Sire, les Français résidant à Berlin, nous qui Juis- sons aussì des bienfaits du règne paternel de Yotre Majesté, de venir

1844.

déposer à vos pieds Pefsusion de notre joie, de voir Votre Majesté échapper à un aussií -grand péril, et veuillez recevoir l’expression bien sincère de toute Phorreur que nous 1inspire un crime aussì exécrable, un forfait auss1 odieux!

Daignez agreer Sire, les vocux ardéents que nous adressons à Dieu pour la conservation des heureux jours de Votre Majesté, de ceux de votre auguste éponuse; ainsì que de ceux de tous les membres de votre illustre maison.

Nous sommes avec le plus profond respect et la plus sincère gratitude Sire! de Votre Majesté les très humbles et très obéissants serviteurs, Pour les Françat!s résidant à Berlin, E. Duvivier, Prof, VV assel, Négt.,, Hoguet, Maitre des Ballets de S. M., V. Henry, L. Delaquis.

Berlin, le 27. Juillet 1844.

Signés:

——— P

Provinz Pommern. Als die Nachricht von dem Attentat am 27, Juli zu Greiffenhagen bekannt wurde, versammelte sich, nachdem ohne äußere Anregung beim Einbruch der Dunkelheit das Lied: „Nun danket Alle Gott‘““ vom Kirchthurm geblasen und während die ganze Stadt auf- das glänzendste illuminirt. worden war, die Ein- wohunerschaft in gedrängten Schaaren troß des strömenden Regens auf dem Markte und stimmte unter Leitung der Sängerklassen und der Liedertafel in tausendstimmigem Chor das Volkslied: „Heil Dir im Siegerkranz““, dann den Choral: „Nun danket Alle Gott“ an. Daneben wurde wiederholt das Lebehoch auf Jhre Majestäten aus- gebraht und unter dem Donner der Schüßenböller mit hoher Begei= sterung erwiedert. Die Menge zerstreute \sich ers in später Nacht, nachdem die Liedertafel verschiedene patriotishe Gesänge vorgetragen hatte. Anderen Tages fand ein kirhlihes Dankgebet statt,

Provinz Schlesien. Nachdem am 28. Juli von Berlin aus die ersten Nachrichten über das unerhörte Attentat auf die Per= son Sr. Majestät zu Breslau eingegangen waren, wurde auf den anderen Morgen die Stadtverordneten-Versammlung zu einer außer= ordentlichen Sißung einberufen. Jn derselben beschloß man im Ver= ein mit dem Magistrate eine Deputation an Se. Majestät nach Erdmannsdorf abzusenden, um im Namen der städtischen Behörden und der gesammten Kommune Breslau's Sr. Majestät ehrfurhtsvoll die Gefühle getreuer Unterthanen auszudrücken, welche jene verrudite Frevelthat in den Herzen Aller hervorrufen muß, Die Mitglieder dieser Deputation, von Seiten des Magistrats Herr Bürgermeister Bartsch, die Herren Stadträthe Bülow und Warnke, von Seiten der Stadtverordneten = Versammlung Herr Vorsteher Kopisch, die Herren Stadtverordneten Klocke und Milde, sind am Nachmit= tag desselben Tages auf der Freiburger Eisenbahn abgereist, Nachrichten aus Reinerz liefern traurige Schilderungen von der Lage dieses {wer heimgesuhten Ortes. Obwohl aus der Nachbarschaft nah Kräften unterstüßt, sehen die Abgebrannten do. einer trüben Zukunft entgegen, weshalb zu wünschen ist, daß die Ansprache an die Mildthätigkeit Aller, welche dort ihre Gesundheit wieder erlangt, ret vielen Eingang finden möge. Rühmlich gedacht wird des Badearztes Medizinalrath Dr. Welzel, der, ein 70jähriger Greis, ausdauernde Thätigkeit entwickelte, bald den Verlebßten hülfreih, bald bei den Lösch - Anstalten beschäftigt.

Provinz TYVestphalen. Der Westphälishe M erkur berichtet aus Münster vom 29, Juli: „Vergebens würden wir es versuchen, die Gefühle zu schildern, welche sich in unserer Stadt all- gemein fkundgaben, als die berliner Post uns gestern Morgen die Nachricht von dem am 26sten d. stattgefundenen fluhwürdigen Attentat auf das theure Leben unseres geliebten Herrsherpaares brate. Zorn und Entrüstung über die dem deutschen Charakter so widerstrebende ruchlose That wechselten mit den Ergüssen der innigsten aufrichtigsten Freude über die glüdcklihe, ans Wunderbare gränzende Lebensrettung des hohverehrten Königspaares, mit feurigen Dankgebeteu, die zur allwaltenden Vorsehung für die gnädige Abwendung eines so uner= meßlihen Unglücks emporstiegen. Sich zum Organ dieser allgemeinen Stimmung machend, erließ der Magistrat hiesiger Stadt hon Nach= mittags folgende Bekanntmachung :

„Der empörende Versuch, den ein ruchloser Bösewicht gegen das theure Leben unscres Landesvaters gemacht hat, erfüllt das Herz jedes Staatsbür- gers mit dem gerechtesten Schmerze z aber auch mit den Empfindungen des tiefsten Dankes gegen den Allwaltenden, der sein väterlihes Auge auf das geliebte Herrscherpaar unseres Landes im Augenblicke der Gefahr segnend herabneigte und die wahnsinnigen Absichten des Mörders vereitelte.- Dem Allerhöchsten unseren innigsten Dank vereint und öffentlich darzubringen, is unsere erste heiligste Pflicht. Jm Einverständniß mit unserem hohwürdig- sten Herrn Bischof, der unscren Wünschen hon aus eigenem Antrieb ent- gegenkam, werden daher die Bürger und Einwohner der Stadt Münster hierdurch eingeladen, morgen, am 29sten d., Vormittags 10 Uhr, dem feier- lichen Hochamte und ambrosianishen Lobgesange in der hohen Domkirche beizuwohnen, Münster, den 28, Juli 1844, Der Magistrat, v. Olfers, Schmedding. Scheffer-Boichorst, Welter,“

Kaum war die obige Bekanntmachung in der Stadt verbreitet, als feierlihe Glockenklänge vou der hohen Domkirche erschallten, das Dankfest ankündigend, Es faud heute Morgen in der angegebenen Weise statt, und wir erinnern uns nicht, je bei einer anderen Gele= genheit unsere Domkirche gefüllter gesehen zu haben, Sämmtliche Militair= und Civil-Behörden, die ganze Geistlichkeit der Stadt, unter

| welcher man niht ohne Rührung unseren ehrwürdigen Bischof be-

merkte, waren zugegen. Hohe und Niedrige, Reiche und Arme, ohne Unterschied der Konfession, waren herbeigeströmt, um dem Allerhöchsten für die Rettung der theuren Landesältern ihren Dank darzubringen, und \o be=- thätigte sih die Liebe des Volks zu seinem Königshause, die sich in guten wie in bösen Tagen immer so glänzend bewährt, auch bei die- sem \{merzlich freudigen Anlasse. Dem Beispiele, welhes unsere Me= tropole gegeben, werden bald die übrigen Kirchen der Stadt und des Landes, auf den Aufruf ihres Oberhirten, folgen. Se. bischöflichen Gnaden der Bischof von Münster, Freiherr von Droste -Vischering, hat nämlich folgendes Rundschreiben an die Pfarrer der Diözese er- lassen:

s „Geliebte! Zhr habet es vernommen, welhen meuchelmörderischen Versuch ein ruhloser Bösewicht gegen das theure Leben unseres erhabenen