j na die Sache att, ernsthaft zu werdet, und der Hoch-She- Bar: E sah Sade nöthigt, mit den Aufrührern förmlich einen Vertrag einzugehen, demzufolge das Múiair aus dem Distrikt von Soutih- wark si zurückzog und der Civil- Magistrat der Vorstadt es allein über- nahm, Vermögen, Leben und Eigenthum zu s{üyhen, Hierdurh ward die Nuhe wie dur Zauber hergestellt.
Schon am zweiten Tage nach dem Aufstande waren zwei Diener des Civilgerichts hinreichend, die Kirche gegen jeden feindlichen Angriff , o wie gegen Feuersbrunst oder Brandstiftung, zu bewahren, und am dritten nahm der Bevollmächtigte des katholischen Pfarrers ganz allein und nur im Na- men der katholischen Gemeinde davon Besiß, Die Breschen, die der Pöbel mít Kanonen in. dieselbe geschossen hatte, wurden von fleißigen Maurern ruhig wieder ausgebessert, und ein europäischer Beobachter hätte wohl ge- meint, die Sache sei vorüber; so dachten aber weder die Aufrührer noch die Behörden der Stadt und «am allerwenigsten der Gouverneur von Pennsylvanien , Herr D avid N. Potter, der inzwischen mit mehreren Compagnicen Landwmiliz in die Stadt gerückt war. Wir sind Herren des Gesezes geblieben, f{hrieen die Aufrührer; — das Gesey darf mit den Verbrechern feinen Vergleich schließen, meinten die wohldenlen- den Bürger und mit ihnen der Gouverneur des Staates. Die Auf- rührer erklärten, sich ruhig zu verhalten, wenn man den Distrikt nicht neuerdings mit Truppen beschen wolle, der Gouverneur war entschlossen, Truvpen hinabzusenden, weil nur dadurch faktisch bewiesen werden könne, ob die ihm durch das Gese verliehene Macht auch ausführbar sei, Er ließ sofort aus der ganzen Umgebung Truppen in die Stadt marschiren, und es sind deren wohl nicht weniger als fünftausend in Philadelphia, obwohl der Präsident bis jeßt sich weigerte, Vereinigte-Staaten-Truppen hierher zu senden. Diese Truppen werden des Tages viermal geübt, exerzireu fast jeden Tag in cinem anderen Stadttheile, und sind so nah und nach dem unruhigen Distrikt näher gerückt, in den sic zunächst ihren Einzug halten werden. Daun wird den Unruhestiftern praktisch bewiesen, daß sie aus Pflicht und durch Zwang, nicht aber aus freiem Willen dem Gesch unterthan sind, und es macht diese Theorie der Unterwürfigkeit, durch die allein der Staat in Zukunft bestehen kann, den Amerikanern Ehre, Mehr als dreitau- send der ausgezeichnetsten Bürger erklärten schriftli, daß sie mit dem Ver- fahren des Gouverneurs vollkommen zufrieden und bereit seien, der Auf- rehthaltung der Ordnung und des Friedens jedes auch noch so große Opser zu bringen. Jn Folge dessen hatten wir nun große militairishe Revue, Die unruhfstiftenden Zeitungsschreiber, worunter natürlih besagter Jude Levi, wurden gefänglih eingezogen und unter Bürgschaft gestellt, und zugleich ein Kriminalgerichtshof eröffnet, um über den ganzen Vorfall Zeugen zu ver- hören , die Missethäter aber, welche auf das Bürger - Militair gefeuert, der Gerechtigkeit zu überliefern, Dies ist, wenigstens theilweise, bereits geschehen, und ih halte den ganzen Vorfall jeßt für völlig beseitigt. Statt Verwe- genheit hat si jeyt Furcht der Aufrührer bemächtigt, und die öffentliche Meinung, welche auf kurze Zeit gegen die Vollstrecker des Gesehes Partei ergriffen, is sehr {nell von ihrem Jrrthum zurückgekommen und unterstüßt jeßt den Gouverneur und die Civil-Behörden,
Die deutschen Truppen von Philadelphia haben sich bei dieser (Gele- genheit schr tapfer gehalten, besonders aber die Artillerie, die von einem deutshen Capitain, Herrn Wicht, angeführt, die allgemeinste Anerkennung fand, Die irländishe Compagnie wurde auseinandergesprengt, sammelte sich aber später und hielt aus, Der amerikanishe Bürger - General Georg Cadwalader wurde hart mitgenommen z sieben Kugeln durchbohrten Hut, Kleider, Sattel u. dgl., doch wurde er nur leiht verwundet, und troß der Drohungen, daß die Aufrührer, wenn sie seiner habhaft würden, ihn sofort au den nächsten Baum aufhängen würden, ging derselbe Tages darauf nur von zwei Advokaten begleitet auf öffentlicher Straße und am be suchtesten Orte spazieren, ohne daß ihm das mindeste Unangenehme widerfahren wäre. Zwischen vierzig Personen, sowohl von Seiten der Aufrührer als des Bürger - Militairs, \ind theils verwundet, theils getödtet, doch befindet sih darunter fein Deutscher, und es verdient bemerkt zu werden, daß selbst die im Sinne der Ausrührer geschriebenen Blätter nichts gegen die Haltung der Deutschen einzuwenden haben, die deutsch-katholisden und französisch - katholischen Kirchen sind völlig verschont geblieben. Unsere Landsleute haben ih in jedem Fall sehr brav gehalten und durch ihre Friedfertigkeit sowohl, als durch ihre streng militairische Hal- tung, wo es darauf ankam, im Namen des Gesetzes drein zu schlagen, dem deutschen Namen alle Ehre gemacht, Daß es mit unserem Staat noch
Bekanntmachungen.
[933] A0 84M de
Auf des Pächters Johann Nicolaus Lembcke bisher zu Wüst-Eldena Antrag werden alle diejenigen, welche an das bis Trinitatis 1859 annoch lausende, dem Pâch- ter Carl Heinrih Mellendor}ff jeßt cedirte Pachtrecht an dem Greifswaldishen Stadtgute Wüst-Eldena, so wie an die diesem mit überlassenen dortigen Saaten, Aer- arbeiten, Jnventarien-Gegenstände, an den desfallsigen Pachtvorschuß, so wie endlich an mehrere dem Cessio- uar verkaufte, dem Extrahenten eigenthümlih gehörende dortige Gebäude, rechtébegründete Forderungen und Ansprüche machen können, zu deren Aumeldung und Beglaubigung in cinem der folgenden Termine,
am 6, und 27, August, so wie am 17, S ep
tember er.,
Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 8, Oktober cr. zu erkennenden Präflusion, hiermit aufgefordert,
Datum Greifswald, den 4, Juli 1844. Königl, preuß, Hofgericht von Pommern und Nügen,
(L. S.) v, Möller, Praeses.
ten der letzteren.
D V
[802 b
O
e Zweigbahn. Mit Hinweisung auf §. 8. unseres in der am 4, März d. J. abgehal- tenen General-Versamm- lung festgestellten Statuts f fordern wir die Actionaire A unserer Gesellschaft hier-
j durch auf,
zehn Prozent
des Betrages einer jeden Actie als dritten Ein- {uß auf dieselbe, in den Tagen VOMN 15.
N . . L Augustbis 1. September d. J., mit Ausnahme der Sonntage, Vormit- tas zwishen 9 bis 1 Uhr, an die Haupt- hierselbst, zu zahlen und dabei die über die früheren Einschüsse sprechenden igagetaqu mit cinem doppelten Def o ene s U Aen auf welchem, außer den Nummern der Quit- 2 sea ogen, auch der summarische Beirag der mit den- n ega tien Zahlung, zu vermerken is, Eins
Weile en. erzeichnissen bleibt bei unserer Kasse, das Ls ine mit dem Kassenstempel bedruckt, als Jute- L Lln Las sofort zurückgegeben, Die Rückgabe der
iun g Ü ogen selb}, auf welchen über die geleistete 2 ng der 10 Prozent von einem dazu deputirten
irections - Mitgliede, dem Haupt-Rendanten Meyer und dem Kassen-Assistenten Lieut, Sand, quittirt wer-
15 Sgr,
Rügen anlaufen.
Reise beginnt,
All,
den wird, erfolgt drei Tage nach der Einlieferung, in den Nachmittagsstunden zwischen 4 und 6 Uhr, gegen Retradition der Jnterims-Quittung an den Präsentan-
Reder,
1216
nicht so s{limm steht, als Sie vielleiht aus den übertriebenen Berichten |
über das Vorgefallene {ließen dürften, geht wohl auch aus dem Umstande | entsagt im Voraus jedem Ged
Mexiko i} entschlossen, mit Kraft zu beginnen und hält zu nöthigen Hülfsmitteln in Bereitsch in neuerer Zeit genoß, und der allgemeine Wenn nicht {on im Laufe eröffnet worden is, so geschah Unterhandlung über die Beendigung Wasseustillstandes abwarten wollte, Wenn auf redlihe Weise den Unordnungen ein Ende zu machen beabsichti- chtheile in Texas bestehen, #0 ist das sie Texas zur Anerkennung der Souverainetät zumal da leßteres geneigt is, jede Konzession zu andes, Religion, Gebräuche u, #. w. Dagegen wird aber Mexiko in keiner Weise zu s die Zustimmung geben, vielmehr äußerste zu treiben, so weit es die und da Nationen niemals
hervor, daß die Staats-Papiere, die, wie Sie wissen, bei uns cine sehr auf- | fallende Elastizität entwieln, doch so gut als um nichts gefallen sind, und rozentigen Obligationen zu den anderen Staats - Papieren der Union noch immer in einem respektablen Verhältniß Noch muß ih bemerken, daß das Eigenthum der Bürger, mit Aus- nahme einer halb ausgebauten irländis
Mexiko.
Die Berichte aus Mexiko vom 20. ähnte Schreiben des Präsidenten Santana an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Boca= negra, über die texianishe Angelegenheit mit, bestimmt i, dem Lebteren als Grundlage für die Antwort auf die desfallsigen Vorschläge der Vereinigten Staaten zu dienen, und die- serhalb von Wichtigkeit ist, Santana erklärt: Ansicht nach, auf eine sehr zweckmä- als er über die Einverleibung von
daß die pennsylvanischen 5- und 6p
stehen, fahr lief.“
London, 30, Juli,
Juni c. theilen das bereits erw
Vereinigten Staaten is, meiner ßige Weise zu Werke gegangen,
Texas mit den gegenwärtigen Besißern lung trat, denn die Mehrheit derselben, wenn auh dem Namen nach Texianer, besteht aus Bürgern der Vereinigten Staaten, und hat da- her kein Recht, über ein Gebiet, das ihr nicht gehört, Verträge zu seine Rechte aufreht zu erhalten und sie niemals aufzugeben, da es dieselben für unbestreitbar hält, erachtet
schließen. Mexiko, entschlossen,
Im Verfolge unserer früheren
Weber = Unterstüßungs -= Geschäfts
bietes.
ch - katholischen Kirche, nirgend Ge- holfen hat.
welches wahrscheinlich
„Der Präsident der
dieses Landes in Unterhand=
Regierung als
gen, welche sehr zu ihrem Na beste Mittel, daß Mexiko?s vermögen, machen, welche die Lage des L ersordern mögen. einer Zersplitterung seines Gebiet es vorziehen, den Krieg bis aufs Behauptung seiner Rechte nur erfordert, 1 i sterben, das Recht der Wiedereroberung jenes Landes seinen Kindern und Kindeskindern zu bewahren. Diese Ansicht hegen sowohl die alle Mexikaner.“ Verweigerung der von e Texas sogleich wird ausgenommen werden fönnen.
den von den Amerikanern gemachten Vorschlag für unzulässig und anfen an eine Abtretung seines Ge- von neuem den Feldzug gegen Texas dem Ende ein neues Heer mit allen aft, wozu ihm der Friede, dessen es Wohlstand des Landes ver= dieses Jahres der Feldzug dies, weil man den Erfolg des zur des Krieges abgeschlossenen die Vereinigten Staaten
Es steht indeß dahin, ob nach der Santana verlangten Gelder Krieg gegen
Spinuner- und Weber- Utniterstüßung.
bis zum heutigen Tage zur allgemeinen Keuntuiß.
Bekanntmachungen bringen wir hiermit das Resultat des von uns fortgeseßten Spinner- und
F
Zeitraum.
An Flachs Selbst-|. kosten- preise verkauft,
Ct
Von den Hanudspinnern
zum ist angekauft :
An die Handweber is} zu ermäßigten Preisen verkauft :
An Handweber
is \chlesishes ist für Maschinen- abgelieferte
Garn Handgarn
ist für für
r, Psd, Ah. Apr pf}
Alke Spr pf
und Handgarn Waare zum Verwebensa n £0 h n gegen Lohn gezahlt wor=- ausgegeben, den,
für zu Schock Alke Apr pf} Leinwand,
Maschinengarnun
Alle. Hyr pf
in Srdmaunsdorf bis ult. Juni 1844 Vom 1. VIS O1 Ii C,
bis ult. Juli 1844 in Grüssau
bis ult. Juni 1844
vont 4, bis: 31, Zuli E.
bis ult. Juli 1844 Zusammen
bis ult. Juni 1844
Lom 4; bis 34 Juli e. .
bis ult. Juli 41844...
Erdmannsdorf in Schlesien, den
Die auf die bisherigen Einschüsse fallenden Zinsen sind mit sieben Silbergroschen per Quittungsbogen in Anrechnung zu bringen, mithin nur 9 Thlr, 23 Sgr. auf jeden Quittungsbogen pr. 100 Thlr, einzuzahlen,
Glogau, den 1. August 1844.
Die Direction der Nieder-Schlesishen Zweigbahn, Graf v. Logau,
Megke, Lehfeldt,
180» Dampfschifffahrt zwischen Potsdam u. Hamburg.
Wöchentliche regelmäßige Absahrtstage: Montags, Mittwochs und Freitags, Vorm, 9 Uhr.
Zu sämmtlichen Fahrten werden numerirte Siße bei dem Unterzeichneten ausgegeben, in Potsdam sind nur dann Fahrbillette zu haben, wenn dergl, Pläße in Ber- lin unverkauft blieben.
Zwischen Potsdam und Bran-
denburg.
Sonntag den 11. August c, (Dpfb. „Ulexandria‘‘.) Abfahrt von Potsdam um 75 Uhr Morgens. Rückfahrt von Brandenburg um 5 » Preís eines Fahrbillets zur Hin- oder Rückfahrt
Nachmitt. Anker, Taubenstr, 10,
Das Dampschif} „Matador“
E i t R Q
fährt am Donnerstag den 15. August früh von
hier nah Stralsund und wird Putbus auf der Jusel
Die Abfahrt von hier erfolgt in Be-
gleitung des Personenschifs „Bornssia“ um 12 Uhr
Mittags nach Swinemünde, von wo den folgenden
e unserer Gesellschaft, Paulinergasse Nr, 544 | Morgen ín der Frühstunde der „Matador‘/ die weitere Das Passagiergeld für diese Fahrt ist:
von hier, so wohl nach
à Person 4 Thlr., bis Swinemünde wie gewöhnlih 1 Thlr, 15 Sgr.,
und wird zur Theilnahme eingeladen, — Restaura-
tion befindet sich am
{i} „Kronprinzessin“ am Sonntag den 18ten Mittags
ia regulairer Fahrt von Rügen zurückehrt, so giebt
dies den resp. Reisenden Gelegenheit zur Rückreise, nah
elnem Aufenthalt von etwa zwei Tagen,
Stettin, den 6, August 1844. Comité der Stettiner Dampfbugsirboot-Rhederei,
ügen als nah Stralsund,
orb, Da das Dampf-
1644| 30
30133 74 5160 /‘
7816 3014 |2/
5406
176| 104 |
35294
10830
|
29| 1|— 297/14
1816 |
i i 9) 2 126! 8 41 35 971 |
“Ql 97 S620 76 1° ' 77| À | 7
|
S1 18 10)
326 15) 9
2388
9
f 4 p A A (2) 44
30897 |24| 1 120 5037 \28| 71 41
1/108 [1561| 65,
62 1
“4
hi
1978|26|—| 22 789| 7\—| 9 |12
9633 3586
(449 1831
: [ou] 42 1823| 7 (36135 |22| sj 161 |294
emeiner Anzeiî
31, Juli 1844.
[808 b]
Die Einlösung der bis Johannis 1844 fälligen Zins - Coupons ostpreußischer Pfandbriefe findet vom 19ten bis 31, August c., Vormittags 9 bis 12 Uhr, in der neuen Schönhauserstraße Nr. 9 gegen nach den Kapitals-Beträgen zu ordnende Verzeichnisse statt.
Berlin, den 6, August 1844, F, W. Behrendt,
siterarische Anzeigen. 9 9 . At . Si E, S. Mittler cStewbahn 9 i so n erschienen und an die resp. Subsfkribenten ver- andt
d “44 54 E , » Rang- und Quartier -Lisle der Königlich preußischen Armee für das Jahr 1844, 4 Nebst der Generalität, Stabs- und Subaltern- Offiziere. - Preis eines broschirten Exemplars 1 Thlr, gebundenen _» 1 Thlr, » gebunden und mit Schreibpapier durchschossen
r ck » » D gle
1 Thlr, 22 Sgr.
Bei Carl Heymann in Berlin (Heil, Geiststr, 7) ist so eben neu erschienen und in allen Buchhandlun- gen vorräthig:
Architektonische Details zum 1%! yraktischen Gebrauch.
Entworfen und gez. von F. W, Holz, 4sttes Heft, (12 Tafeln Zeichnungen.) 4 Thlr. Architekten wie Bauhandwerker werden auf diese aus-
gezeichnet schönen gediegenen und sich auch durch ihre leihte praktishe Anwendbarkeit empfehlenden Muster- blätter aufmerfsam gemacht, Man wolle sich durch eigene Ansicht überzeugen, wie viel des Brauchbaren und Nüblichen darin zu finden ist,
Jn der Buchhandlung von E, H, Schroeder, un- ter den Linden 23, Jagorsches Haus, erschien o eben: Das europäische Völferreht der
Gegenwart. Von
Dr. A. W. Heffler,
Königl, preuß. Geh, Ober - Revisions - Rath, ordentl, Professor des Rechts 2c, 2c. 412 Seiten 8, Preis gebunden 2 Thlr, 10 Sgr.
[968]
2768) 3 31 |494
Flachsgarn - Maschinen - Spinnerei.
den Anciennitäis - Listen |
3219
786 [24110] 8950
gez, Weck, Kaselowsky.
[803 b] In unserem Verlage erschien die aus Köck und Guste
beliebte Arie
Liebe, Liebe is mich nötlig, Pr. m. Pfie. 5 Sgr ) » S » | S « L Berliner Musikalien-
Magazin, Spandauer-Str. No. 9, "von C, W. Esslinger.
[804 b] Bekanntmachung.
Wir seßen das betheiligte Publikum ergebenst davon in Kenntniß, daß wir unsere Maschinen - Bau - Anstalt bedeutend erweitert und damit eine vollständige Eisen- gießerei verbunden haben, welche jeßt eröffnet worden ift, Die auf die neuesten Erfahrungen gegründete Einrich- tung der Cisengießerci seyt uns in den Stand, alle Auf- träge auf Gußwaaren prompt und zu billigen Preisen in möglichster Vollkommenheit auszuführen.
Im Maschinen - Bau sind wir dagegen darauf einge- richtet, die größten wie die kleinsten Maschinenwerke, Dampfmaschinen, Dampfschiffe, Lokomotiven, Mühlen- Einrichtungen aller Art, Vorrichtungen für gewerbliche und künstlerishe Werkstätten 2c, in vorzüglicher Beschaf- fenheit und in möglichst kurzer Zeit unter angemessener Garantie herzustellen,
Jn Folge der neuen Leistungen der Anstalt haben wir die untenstehende Firma angenommen und bitten von der Unterschrift des bisherigen kaufmännischen Dirigen- ten Schlittgen, so wie des neu eingetretenen techni- {hen Dirigenten Pebholdt, welcher mehrere Jahre in England thätig gewesen und mit den neuesten Fort- schritten der Technik vertraut is, gefälligst Kenntniß zu nehmen,
Moabit, am 1. August 1844,
Maschinen - Bau - Anstalt und Eisengießerei der Seehandlung.
gez. Schlittgen. Peyholdt,
Unter den Linden Nr. 67,
[806 b] )arterre,
befindet sich ein Lager von
Künstlichen Diamanten,
welche auf der leyten pariser Judustrie- Ausstellung allgemeine Bewunderung er- regten indem sie selbst für "Kenner von ; echtenDiamanten nicht zu unterscheiden sind,
Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für % Iahr. 4 Kthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Sebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Alle Post-Anstalien des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf diescs Slatt an, sur Berlin die Expedition der Alig. Preuss. Zeitung: Friedrihsstrasse Ür. 72.
„Me 220.
—
Inha l
Amtlicher Theil. | s
Jnland. Briefe aus Swinemünde, Dortmund und Friedeberg. (Attentat vom 26. Juli, ) — Provinz Preußen. Aus Königsberg (Universitäts - Jubelfeier). — Allgemeine Ueberschwemmung. — Pro- ovinz Schlesien. Ministerial-Neskript in Bezug auf die Veröffentlichung der Beschlüsse städtisher Behörden. — Unterstüßung der Spinner, — Aus Reinerz, — Provinz Posen. - Aufnahme der posener Deputirten zu Erdmannsdorf. i:
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Verbesserung der Menage der Soldaten, — Königreich Sachsen, Gustav-Adolph- Stiftung. — Königreich Hannover. Verbot eines Buches. — Köü- nigreich Württemberg. Handels-Verein. — Großherzogthum Hessen. Das Ludwigs - Denkmal, — Großherzogthum Olden- burg. Hofnachriht,. — Großherzogthum Sachsen - Weimar, Bekanntmachung der russischen Gesandtschaft. — Land grafschaft Hes- sen-Homburg. Jhre Königl. Hoheiten der Privz und die Prinzessin von Preußen.
Oesterreichische Monarchie. waltungz Vermischtes.) — und aus Ungarn, Fabrication.)
Fraukreich. Paris, Oeffentliche Stimmung in Betreff der Vorgänge auf Otaheiti. — Verzug in den Untezhandlungen mit Marokko. Briefe aus Paris, (Kammer-Arbeiten; Juterpellation wegen Tahiti. — Neueste Nachrichten von der Küste von Marokko; ein förmliher Bruch cheint unvermeidlihz Tanger soll bereits von dem Prinzen von Joinville beschossen sein; angebliche Modification des Ministeriums.)
Großbritanien und Jrland, Oberhaus. Interpellation wegen der Hinrichtung des Maltesers Xuereb ín Tunis, — Die Eisenbahn-Bill im Oberhause. — Unterhaus - Verhandlungen. — Schreiben aus Lon - don. (Die Brandstiftungen in den östlichen Grafschaften.)
Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Wahl der adligen Ausschuß-Mitglieder.
Spanien. Schreiben aus Paris. General-Junten des Basken-Landes.)
Ostindien und China. Nachrichten aus Sind, Lahore und Gwalior. — Unruhen in China. — Unglükliche Expedition nach Borneo.
Eisenbahneu. Neskript der bayerischen Regierung. — Die thüringiscbe Bahn. — Warschau. Wien-Warschauer Bahn.
Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse, — Amstex- dam, Börsen- und Marktbericht,
Briefe aus Wien. (Städtische Ver- (Nunkelrüben - Zucfer-
(Namenstag der Königin - Mutter ;
Thüringisch - sächsischer Verein für Erforschung des vaterländischen Alter- thums, — Vermischtes,
Amtlicher Theil.
Jch kann den vaterländischen Boden nicht, wenn auch nur auf kurze Zeit, verlassen, ohne öffentlich den tiefgefühlten Dank in Meinem und der Königin Namen auszusprechen, von dem Unser Herz bewegt ist. Er 1k durch die unzähligen mündlichen und schriftlichen Be- weise der Liebe zu Uns erzeugt worden, die das Atten- tat vom 26. Juli hervorgerufen hat — der Liebe, die Uns im Augenblick des Verbrechens selbst entgegen jauchzte, als die Hand des Allmächtigen das tödtliche Geschoß von Meiner Brust zu Boden geworfen hatte. Im Aufblick zu dem göttlichen Erretter gehe Ich mit frischem Muthe an Mein Tagewerk, Begounnenes zu vollenden, Vorbereitetes auszuführen, das Böse mit neuer Sieges-Gewißheit zu bekämpfen und Meinem
k verweilen, Se. Majestät der Köuig aber nah eintägigem Aufenthalt die Reise nah Wien fortseßen, um am 17ten d, M. wieder in Erd-
Volke das zu sein, was Mein hoher Beruf Mir auf- legt und Meines Volkes Liebe verdient. Erdmannsdorf, den 5, August 1844,
(gez. ) Friedrich Wilhelm.
Nach Nachrichten aus Erdmaunsdorf vom 5ten d. M. Abends befanden sich Jhre Majestäten der König und die Königin vollkom- men wohl und beabsichtigten, am bten früh eine Reise nach Fschl anzutreten. Jhre Majestät die Königin werden einige Zeit daselbst
mannsdorf einzutreffen.
—E—
Bekanntm ung.
Bei der zunehmenden Zahl der Einlieferungen zur Gewerbe- Ausstellung werden die Herren Aussteller aus Berlin und dessen Weichbilde benachrichtigt, daß die Empfangnahme und Aufstellung der Gegenstände an jedem Wochentage Morgens von 9 bis 12, Nach- mittags 3 bis 6 Uhr im Zeughause, Haupt-Eingang dem Königlichen Palais gegenüber, bis zum 12ten d. M. stattfindet.
Die den Herren Aussteilern gebührenden, während der Dauer der Ausstellung gültigen Eintritts -=Karten werden vom 13ten d. M. an zur Empfangnahme gegen Vorzeigung des Einlieferungs- Scheins in unserem Büreau ausgehändigt werden.
Die verspätete Cinlieferung vieler Gegenstände macht jede Stö- rung bei dem Ausfstellungs-Geschäft, mithin jeden Besuch Unbetheilig= ter, so angenehm derselbe auch sonst für uns sein würde, unzulässig und wird deshalb gebeten, sih dessen zu enthalten.
Der Besuch der Ausstellung wird der Bekanntmachung des Kü=-
niglihen Finanz = Ministeriums vom 10, Februar d. J. gemäß vom
15ten d. M. an von Morgens 410, Sonntags von 11 Uhr bis Nach-
mittags 5 Uhr, mit Ausnahme der Dienstage, eröffnet sein. Der Katalog is vor der Eröffnung an der Kasse und in der Gropiusschen Buchhandlung in der Königlichen Bauschule zu haben.
Nach dem Ablauf der Gewerbe-Ausstellung wird die unterzeich= nete Kommission einen amtlichen Bericht über die Ergebnisse der= selben auf dem Wege des Buchhandels zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Berlin, den 8. August 1844.
Kommission für die Gewerbe - Ausstellung. von Viebahn.,.
ltichtamtliher Theil. Inland.
X Swinemünde, 4. Aug. Nachdem bereits gleich nah dem Eintreffen der Schreckenskunde, daß das Leben Sr. Majestät des Königs von einer verbrecherishen Hand bedroht worden sei, Worte des Dankes für die glücklihe Erhaltung Sr. Majestät des Königs in den Salons des Gesellschaftshauses laut geworden waren, vereinigten sich heute die Einwohner der Stadt und die zahlreih an= wesenden Badegäste, um an geweihter Stelle Dankgebete an die
göttlihe Vorsehung zu richten, Abends war die ganze Stadt ohne weitere Anordnung glänzend erleuchtet.
X Dortmund, 4. Aug. Die Nachricht von dem Mordver- suche gegen Se. Majestät den König erregte auch hier, wie rings in der ganzen getreuen Grafschaft Mark, Entseßen und tiefen Schmerz, auf der anderen Seite aber auch die innigste Freude, daß das theure Leben des allgeliebten Königspaares auf so wunderbare Weise aus \o naher Gefahr gerettet worden war. Es fkonnte daher nicht fehlen, daß der heutige Tag zu einem allgemeinen, in allen Kirchen
1844.
gefeierten Dankfest erhoben wurde. Nach dem festlihen Morgen- geläute aller Glocken ershallten noch besonders vom hohen Umgange des Reinoldi- Thurmes Lob- und Dauklieder, Jm feierlichen Zuge begaben sich der Landrath, der Magistrat, die Stadtverordneten, die Beamten und Bürger nah der Reinoldi-Kirche, wohin sich auh no, unter Vorträgung des Vexillum und von Marschällen geführt, ein {höner Festzug des Gymnasiums bewegte, Jm Gebete der Agende, zu welcher die Responsorien von dem Gesang-Verein und der Liedertafel vorgetragen wurden, so wie in den Predigten, wurde im frommen Sinne Sr. Majestät des Königs des Ereignisses gedacht, welches alle Herzen so gewaltig ergriffen hatte und nun dazu dient, die Bande der Liebe und Treue, welhe Volk und König vereinigen, noch mehr zu befestigen, Wie sehr sich Jeder gedrungen fühlt, seine Empfin- dungez dem geliebten Könige auszudrücken, sprah sich auch in der heute von Tausenden unterzeichneten Adresse aus.
% Friedeberg, 9°. Aug. Gleich nah dem Cingange der offiziellen Nachrichten von dem empörenden Mord - Anfalle auf Jhre Majestäten wurden am 28sten v. M. ín der hiesigen Stadt - Kirche von den Geistlichen Dankgebete gesprochen; doch entstand in der Bür- gerscast der lebhafteste Wunsch nach einer zu veranstaltenden umfas= senderen kirhlich-bürgerlihen Feier, und es wurde demselben am Aten d. M. genügt. Tages vorher verkündete ein mehrmaliges vollständi= ges Gloengeläute die bevorstehende Feier, am frühen Morgen des Festtages erklangen die Posaunen in geistlichen Melodieen vom Kirch- thurme herab, und um 9 Uhr begaben sich im feierlihen Zuge der Magistrat, die Stadtverordneten und die uniformirte Schüßengilde in die festlih beleuchtete und in ihren großartigen Räumen überfüllte Kirche. Die Liturgie wurde unter den Responsorien eines zu diesem Zwecke eigens zusammengetretenen, aus hochachtbaren Männern der Stadt bestehenden Sänger = Chors in erhebender Weise abgehalten. Hierauf betrat der Superintendent und Ober-Prediger Zierenberg die Kanzel, um, mit sichtbar bewegtem Herzen und mit dem Texte : „Fürch- tet Gott und ehret den König!“ in einem beredten, von vielen Thränen der Rührung seiner Zuhörer begleiteten Vortrage die Trauer, den Dank und die Hoffnungen des preußischen Volks darzustellen. Nach beendigtem Gottesdienste verfügte \sich die Schübengilde, gefolgt von den Geistlichen, Stadtvorständen und einer großen Volksmenge nah dem Marktplaße, wo der Bürgermeister Zimmermann am Schlusse einer angemessenen Rede Jhren Majestäten ein dreifahes, von einigen Tausend Stimmen wiederholtes, von Mu- sik und den Salven der Schüßen begleitetes Lebehoch ausbrachte, Dann wurde das mit 500 Druck-Exemplaren im Publikum vertheilte National =- Lied: „Heil Dir im Siegerkranz““, tausendstimmig und enthusiastisch abgesungen und demselben noch von dem liturgischen Sänger -Chore „Ih bin ein Preuße 2c.“ mit allgemeinem Anklange hinzugefügt.
Auch dem Nachmittags-Gottesdienste wohnte die Kirchengemeinde äußerst zahlrei bei, und sie wurde durch die vou dem Archidiakonus Ohnesorge an das Evangelium des Sonntags gekuüpften, die Festfeier E Betrachtungen in andächtige Stimmung verseßt und erhalten,
Mit dem Eintritte der Abenddämmerung entwidckelte si, wie dur Zauberschlag, eine freiwillige Beleuchtung der ganzen Stadt.
————
Provinz Preußen. Bis zum 1, August waren zu Kü - nigsberg bei der Kommission des akademischen Senats für die Uni= versitäts-Jubelfeier 760 Meldungen zur Theilnahme an den Festlich- keiten eingegangen. Vom 15. August ab können Anmeldungen nicht mehr berüdsihtigt werden. — Der Pregel is nun auch ausgetreten und erreihte am Nachmittag des 4. August bei Königsberg eine Höhe von 14 Fußz die niederen Stadttheile standen unter Wasser. Jn der Umgegend war das Pregelthal nur ein See. Die Heu- preise sind plöblih und enorm gestiegen. Auch missen große Torf - Vorräthe ein Raub der Wellen geworden sein. — Nach deu neuesten Nachrichten sind bei Thorn 12,000 Last
Thüringisch - sächsischer Verein für Erforschung des vaterländischen Alterthums.
x Halle, 5. Aug. Am 3, August, dem Tage, der in jedes treuen Preußen Brust heilige Erinnerungen erwedckt, fand hier in dem dazu gütigst bewilligten Lokale der Freimaurer-Loge eine General-Versammlung des thü- ringisch - sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums statt. Dieselbe war sehr zahlreih von Mitgliedern und Gönnern besucht, die von nah und fern herbeigeeilt waren. Der Verein feierte das Doppel- fest seiner gewöhnlichen Jahres - Versammlung und des Jubiläums seines 25jährigen Bestehens. Es herrschte in der Versammlung der Geist des reg- sten Patriotismus und der eisrigsten Theilnahme an den wissenschaftlichen Bestrebungen des Vereins, die sich auch in der neuesten Zeit durh gründ- lihe Arbeiten und interessante Forschungen bethätigt haben. Der Ver- ein darf auf den langen Zeitraum feines Bestehens mit Zufrieden- heit und einem gewissen Stolze zurücksehen. Augenscheinlich war der stets fräftiger zunehmende Wachsthum desselben, beachtenswerth die Trefflichkeit seiner sich stets mehrenden Sammlurgen, ausgezeichnet die Zahl und der Glanz seiner Mitglieder, denen sich nach und nach die bedeutendsten Größen unter den deutschen Gelehrten anschlossen. Wie sich in dem in vielfacher Hinsicht für Deutschland wichtigen Zeitraum die Wissenschaft der deutschen Philologie ihrer Schwester, der klassischen, ebenbürtig an die Seite gestellt hat, so suchte auch der thüringisch - sächsische Verein diese Vortheile sich anzueignen und das Seinige zur allgemeinen Errungenschaft beizutra- gen. Jn einer kurzen geschichtlihen Uebersicht berührte der Vereins-Secre- tair, Herr Bibliothekar Dr. Förstemann, das den Verein Betressende, und der Vice-Präsident des Vereins, Herr Dr. Weber, proklamirte zu Ehren- Mitgliedern die Herren: Professor Dr. Arndt zu Bonn, Professor Dr. Dahlmann zu Bonn, Geh, Ober-Justiz-Rath und Geh, Legations-Rath Dr. Eichhorn zu Berlin, Professor Dr. Gervinus zu Heidelberg, Geh. Ober - Justiz-Rath Dr. Gö schel zu Berlin, Gch. Regierungs - Rath und Professor Dr. Hüllmann zu Bonn, General - Direktor der Königlichen Museen, Geh. Legations-Rath Pr. von Olfers zu Berlin, durch deren Wahl der thüringisch - sächsische Verein sich geehrt hat.
Ausgezeichnet ward diese Sihung durch eine Reihe interessanter Vor- träge von den Herren : Regierungs-Baurath R itt er aus Merseburg (über die im romanishen Styl erbaute {höne Kirche zu Steinbach bei Bibra); Rektor Dr. Eckstein (über die Wichtigkeit des Chronicon montis sereni
und seine neue Ausgabe desselben nah der einzigen noch vorhandenen
Handschrift, früher im Besiß Marquard Freher's und jeßt Eigenthum des thüringisch-sächsischen Vereins, und über den eigenthümlichen Ritus der frü- heren akademischen Deposition, wobei zugleich der im Besi der deutschen Gesellschast zu Leipzig befindliche merkwürdige Depositions - Apparat vorge- zeigt ward); Pastor Otte aus Fröhden (über Glocken - Jnschriften in der Weißenfelser Ephorie)z Professor Dr. Friedländer (über die Verbrennung von 30 Flagellanten zu Stolberg am Harz im Jahre 1455 nach einer Mit- theilung des Herrn Professor Dr. Förstemann zu Nordhausen, und über zwei im Besiß des thüringisch-sächsishen Vereins befindliche, auf der Sach- senburg gefundene merowingische Goldmünzen nach einer Erklärung des Herrn Dr, Köhne zu Berlin); Dr. Schwetschke (über die im gräflich Schaffgottshschen Archiv zu Warmbrunn aufgefundenen Original-Dokumente, betreffend die Adhäsions- Akte Wallensteinsher Generale und Obersten vom 12, Januar und 20. Februar 1634); Professor Wiggert aus Magdeburg (über die Thiergestalten an der Ernestinischen Kapelle im Dom zu Magde- burg) und Apotheker Schumann aus Golßen über mehrere von ihm in der Lausiy aufgefundene Alterthümer.
Vorgelegt wurden die neuesten Erwerbungen für das Museum des thü- ringish-\ächsischen Vereins und die schöne Sammlung von Alterthümern des ve:storbenen Hauptmanns Krug v. Nidda zu Gatterstedt, welche durch te- stamentarishe Bestimmung des Erblassers an den Verein übergegangen ist. Desgleichen die in diesen Tagen bei Baasdorf unweit Cöthen gefundenen prächtigen und vortrefflich erhaltenen Bronzesachen, welche des ältestre- gierenden Herzogs zu Anhalt - Cöthen Hoheit einzusenden die Gnade gehabt haite, und werthvolle Handschristen und Urkunden, welche aus dem Königl, Provinzial-Archiv zu Magdeburg und dem Archiv des Donm- stifts zu Merseburg zur Feier des Tages gütigst mitgetheilt wo1den waren,
Die vaterländische, eht patriotische Gesinnung sprach sich auch während des auf die Sihung E Festmahls auf das glänzendste aus in den Toasts auf den Königlichen Protektor, den verehrten Präsidenten des Vereins, des Wirklichen Geh, Staats - Ministers Herrn Grafen zu Stol- orf Exc, u. #. w. Laut tönte die Freude über die durh Gottes gnädige Vorsehung geschehene wunderbare Erhaltung des Königs in einer so dro- henden Gefahr, und die Mitglieder des Vereins lieben es, in dieser Erhal- tung ihres Allerhöchsten Protektors eine Garantie der ferneren Blüthe des
thüringisch-sächsischen Vercins und seines immer wirksameren Bestehens zu sehen.
Vermischtes.
Leipzig. Als Nachfolger Hiller's in der Leitung der Winter-Kon- zerte ist Gade bestimmt, ein junger Däne, der {hon früher eine seiner glücklichen Symphonieen hier leitete und jeßt auf Antrieb seiner Regierung eine Reise nach Jtalien unternahm. Ferdinand Hiller, der geistvolle Kom- ponist der Zerstörung Jerusalems, jeßt wieder in Frankfurt a. M.,, schien ih für eine abermalige provisorishe Uebernahme der Konzertleitung nicht bestimmen zu wollen.
Der nürnberger Albrecht Dürer-Verein hat eine Darstellung des Mas- kenzuges der münchener Künstler im Jahre 1840 von Neureuther an seine Mitglieder vertheilt. Dieses sinnige Gedächtnißblatt veranschaulicht eine vaterländishe Scene; Die Verleihung eines Wappens an Albrecht Dürer. Persönlichkeiten, Allen werth und bei den Nürnbergern im besten Andenken: der Kaiser Maximilian , der große Künstler selbs, Wohlgemuth, Pirkheimer, A, Kraft, vereinen sich in dem Rahmen des reichen Bildes,
———“
Von der Wittwe Sevdelmann?'s ermächtigt, den handschriftli Nachlaß und die Briefe Seydelmann's fortge 0 a in rei und Wirken darstellenden Werkes zu veröffentlichen, ersuche ich er- gebenst alle diejenigen, welche im Besiß von Briefen Seydelmann's sind solche mir entweder im Original überlassen oder, was davon zur Benußung gestattet werden soll, in genau beglaubigter Abschrift baldigst übergeben zu wollen, Nicht minder willkommen wird die Mittheilung jeglicher Notiz aus Sevdelmann's Leben, so wie dic Uebersendung von Kiitifen aus den ver- schiedenen Perioden seines Künstlerlebens, sein, Der Zweck, auf diesem Wege der Mit- und Nachwelt ein möglichst vollständiges Bild. des seltenen Man- nes übergeben und den Geistesreichthum desselben .ungeshmälert darbieten zu können, wird meiner Bitte gewiß die beredteste Unterstüßung sein, Die Beiträge wolle man gütigst unter der Adresse des Unterzeichneten an die Hofbuchhandlung von Alexander Dunker in Berlin senden. Um dieser Auf- forderung die größte Verbreitung zu sichern , werden die verehrlichen Re- daciionen von Zeitschriften hierdurch ergebenst ersucht, in ihre geehrten Blät- ter diese Zeilen gütigst aufnehmen zu wollen. /
Professor Dr. Rötscher.,
——D——