1844 / 223 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Î n arau und in der Farbe etwa s{hönen Tusch - Zeichnungen

einfarbig grau En großes Fenster mit den 12 Stationen unseres Herrn Besu Christi, aus der Fabrik der Herreu Karl Hauder und André zu Paris, und zwei andere große Fenster, in zwei ganzen Figuren eine Maria mit dem Jesuskinde und einen heiligen Johannes dar- stellend, von den Herren Châtel und Fialeix in Le Mans, ver- dienen rühmlihe Erwähnung; nur tritt besonders in lehteren das Streben nach harmonischer Farben - Verschmelzung noch zu sehr hervor, Die allgemeinen Regeln und das höchste Gesetz des Malerischen haben zwar auch für die Gl asmalerei ihre Geltung, aber bei weitem nicht in o hohem Grade, als für andere Disziplinen der Malerei. Bei Glasfenstern ist es oft ein r d Vortheil und wirkliher Gewinn, ein reines, höchstes Roth, Blau, Gelb, Grün u, \, w. zu aen denn in der Glasmalerei leidet die Farbe Gewaltz sie verträgt in ihr nicht blos die höchste Steige- rung, sie nöthigt sogar dazu und folgt hierbei im Ganzen einem Maßstabe, welcher anderwärts kaum jemals anzuwenden is. Glasfenster sollen nicht durchsihtige Glasgemälde, sondern transparente Mosaiken von Glas sein.

Die Werke der Glasmalerei aus dem Louvre in die Elisäischen Felder, d, h, aus der Kunst-Ausstellung in die Gewerbe - Ausstellung zu verweisen, fällt um so mehr auf, je weniger die eigentliche Jndustiie bei der Zuberci- tung des zum Betriebe der Glasmalerei erforderlihen Apparats mithilst, und als das Element der Farbe hier zu seinem Gegenstande in einem o nahen Bezuge steht, daß schon an der Zurihtung und Läuterung des 4 gen Materials die Kunst selber den direktesten Antheil nimmt. Die Er- zeugnisse der Glasmalerei hätten daher wohl eine würdigere Nachbarschaft verdient, als Papier - Tapeten und dergleichen Manufaktur - Waaren. Jhre hohe fünstlerishe Bedeutung wird um \o mchr erkannt werden , je mehr, was wir hoffen, diese neue Kunst künftighin an Umfang und Theilnahme gewinntz denn es is unverkennbar ein neues Justrument gefunden, oder vielmehr ein altes Jnstrüment wiedergefunden , mit welchem es mehr, als mit jedem anderen bekannten, möglich wird, das menschliche Gemüth zu rühren, zu erfreuen und zu erheben,

Da wir einmal bei den Glasfenstern sind, können wir auch wohl von den Glaswaaren sprechen. Die Glasfabrifen von Baccarat und Wallergs- thal im Meurthe - Departement, von Saint - Louis im Mosel - Departement, von Choisy-le-Roi unweit Paris haben die föstlichste Sammlung von großen und fleinen Glaswaaren ausgestellt, die man sih nur denken und ávünschen

fann. Mit all den Mitteln und Wegen, welche die Glaserkunst in Frank- reih dahin geführt, wohin sie gegenwärtig gediehen ist , haben diese Fabri- fen von der Konkurrenz ausländischer Giashütten ganz gewiß nicht das Ge- ringste zu befürchten; denn etwas Zierlicheres, Koketteres und Schöneres zu fertigen, sheint mir nicht möglich. Jene Fabriken leisten alles, was ich von vorzüglicher englischer, böhmisher und venetianisher Glasarbeit fenne,

An Klarheit, Politur und Reinheit ist das französische Glas dem englischen

Allgemeiner Anze

dem Herrn Geheimen Hofrath Professor Dr. Kieser

Bekanntmachungen.

[741] Befanntmachung.

Auf den Antrag des Gutsbesißers Johann Ludwig Huschka, welcher von dem Gutsbesißer v. Joeden-Ko- niecpolski mittelst Kontrakts vom 18. Dezember 1841 das Gut Heinrichsdorff}, Rummelsburgschen Kreises, für 22,000 Thlr. gekauft hat, werden alle Agnaten des Ge- \chlechts der v, Massow und deren lehnsfähige Descen- denz und unter denselben namentlich:

a) Jacob Reinhold v, Massow, der dieses Gut im Jahre 1750 zum neuen Massowen Lehn genommen hat, des Jacob v, Massow in Groß Volz Enkel,

þ) dessen Vaterbruder Caspar v, Massow, des gedach- ten Jacob v. Massow Sohn,

c) Caspar Christoph Ferdinand 9. Massow, des Haupt- manns Caspar Friedrich Sohn, im Jahre 1807 Landschasts-Deputirter zu Stolp und Besiyer von Wusseken,

d) Ernst Ludwig Johann v. Massow, früher auf Ge- wiesen und Grünhof, Sohn des Landraths Johann Franz Gottlob v, Massow auf Treten,

e) Anton Wilhelm v. Massow, des Obersten Friedrich Eugen Sohn, 1807 Hauptmann zu Gollinchen bei Coîtbus und dessen angeblich in sächsische Dienste getretener Sohn,

f) Gerlach Cornelius Johannes 9, Masf- sow zu Leyden,

g) Georg v. Massow, pensionirter Jn- enieur-Lieutenant daselbst,

h) Friedrich 9. Nan zu Vaels in der Provinz Limburg, : U

¡) Wilhelm Cornelius von Massow, NNI d Stat Königl, niederländischer Lieutenant Leyd Ge Gou ín der Artillerie zu Ypern, fried v, Massow,

k) der frühere Premier-Lieutenant im Kadetten-Corps zu Culm, v. Massow, \so wie die Agnaten aller sonstigen Geschlechter, welche an dem im Rummelsburgschen Kreise belegenen Lehn- gute Heinrichsdorff E Lehnsansprüche haben, auf- L gefordert, innerhalb drei Monaten und längstens in dem n peremtorischen Termine den 2. Oktober 1844, Vorm, 11 Uhr, vor dem Deputirten, dem Neferendarius 9. Dewiß, all- hier im Ober - Landesgerichts - Kollegienhause persönlich oder durch geseßmäßige mit gehöriger Information und Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Zustizräthe Hentsch, Naumann, Teßmar, Hildebrand und Leopold, wie auch die Zustiz-Kommissarien Lorenz, Vill- now und Valentin, vorgeschlagen werden, zu éfiteinen und die ihnen an dem vorgenannten Lehngute Hein- rihsdorff} und dessen Pertinenzien etwa zustehenden Lehn- rechte auszuüben, auch in diesem Fall die zur Begrün- dung derselben erforderlichen Beweismittel urschriftlich beizubringen, mit den si etwa meldenden übrigen Agna- ten zu verhandeln und hiernächst rechtliches Erkenntniß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termin aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich, und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfähigen Descendenten, mit sämmtlichen an dem Lehngute Heinrichsdorf und dessen Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, namentlich mit dem beneficio taxae, jure rotimiseos, jure reluendi vel revocandi, oder -wie sie sonst Namen haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Still- \{chweigen wird auferlegt und das gedachte Gut nebst Pertinenzicn für ein Allodium wird erklärt werden, Nach den aftenmäßig vorliegenden Nachrichten is dies Gut pi früher laut Kontrakt von 19. April 1649 mit lehns- errlihem Konsense von Christoph v. Massow auf Zi- enow an den Caspar v. Seyer für 1800 Gulden ver- aust, indessen haben sich die Gesammthänder am 12, No- vember 1665 der Reluition entsagt. Cöslin, den 21. Mai 1844. Königl, Ober-Landesgericht. Civil-Senat,

Termine;

(L. S.) [609]

halber

\ Söhne des vor- maligen Resi- denten zuRam-

bang auf der Insel Java, späterhin

sellschaft

werden,

[820 b] Jn Folge des

e an das im Greifswalder Kreise Kirch\piel belegene , bisher im Eigen- Dudy befindlich ge-

Dit Zemí n aaten, Aclerar- Wirthschafts - Jnventarien-

[951 Alle einigen, wel und Hohendor thums-Besiße des Gütsbesigers F. Deincn Beg je ete

, so w eiten und Vieh, Feld- d i Ans

stüde, rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche ha-

aus Halle

ben, werden auf den Antrag des 1c. F, Dudy zu teren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden

am 16, und 30, August, oder am 20,Septem-

Morgens 10 Uhr, vor dem Kör Bermeidung der am 10. Oktober er. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert,

Datum Greifswald, den 15, Juli 1844, Königl. preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. April 1844. Das hierselbst in der verlängerten Kommandanien- Straße belegene Plöysche Grandstük gerichtlich abge- hätt zu 21,981 Thlr, 21 Sgr. 3 Pf, sol Schulden

am 10, Dezember 1844, Vormittags 11U1hr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. La pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Rheinische Eiseubahn-

August d.

großen Saale des Rathhauses hierselb, dieser General - Versammlung soll in Folge einer Verfügung des Herrn beschlossene Vermehrung des Actien - Kapitals der Ge- zum Behufe der um eine Million Thaler mittelst Ausgabe von Priori- täts-Actien, die vier Prozent aus den Erträgen vorab beziehen und an dem Rein-Ertrage pro rata mit den übrigen Actionairen partizipiren, nahdem diese gleich- falls vier Prozent bezogen haben werden, zur nohma- ligen Beschlußnahme vorgelegt, #0 wie über die dadurch nothwendig erschienene Abänderung der §§, 13, und 19. des Statuts beschlossen werden. ¿ Auch wird Behufs Vervollständigung des Betriebs- Materials die eventuelle Vermehrung des Actien - Ka-

pitals um eine fernere Viertel Million Thaler, die in O : : gleicher Weise, wie die vorerwähnte Eine Million Tha- of | N Das Dampschiff ler, beshafflck werden soll, zur Beschlußnahme vorgelegt / A”

Köln, den 7. Juli 1844. ; I S Die Direction der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft,

6. 62, des Statuts der Thüringischen aft trat auf vorausgegangene Einla- hen Ausschusses eine General-Ver- sammlung der Actionaire am 3ten d, M. früh in Erfurt zusammen, und unter en des gedachten Ausschusses die Wahl der von der Gesells, glieder des Verwaltungsraths nah u. f. vorzunehmen. der Verwaltungsrath der Thüringischen Eisenbahn-Ge- sellschaft konstituirt und besteht aus folgenden Personen : dem Landrath Gr, v. Keller aus Merseburg, denomi- nirt von der hohen Staats-Regierung von Preußen, dem Major Dr. Bath aus Eisenach, beauftragt von der hohen Staats - Regierung von Sadsen- Weimar-Cisenach, dem Regierungsrath Argberger, ernannt von der hohen Staats-Regierung von Sachsen-Coburg und

Gotha, A: dem Herrn Stadtrath Rittmeister a, D. Wucherer

Eifenbahn-Gesellsch dung des provisori

dem Herrn Banquier Nulandt aus Merseburg, dem Herrn Stadtrath Ra \ch aus Naumburg,

1230

gleichzuseßenz die Formen sind s{höner, und die Schleifung übertrifft die des englischen Glases, Die Schleifkunst ist nie zu einem höheren Grade von Vollkommenheit gebracht, als gerade jeßt. Man \chleift ganze historische Darstellungen n Vasen, Schaalen, Pokalen und Gießkannen von den ge- fälligsten Formen , und vollendet mit der rößten Geschicklichkeit in diesen geschlifenen Gemälden die Zeichnung des Nadten, den Faltenwurf der Ge- wänder, sogar den Ausdruck der Köpfe. Mit eben so viel Geshmack in der Wahl, als Kunstfertigkeit in der Ausführung und Schärfe in den Umrissen sind die Nebenwerke von Arabesken und anderen Verzierungen auf diesen Gefäßen angebracht und beendigt. Die Fabrik von Baccarat hat Gieß- fannen ausgestellt mit einzelnen eingeschliffenen Figuren und Gruppen von tanzenden Grazien und Horen ; Vasen mit ganzen Zügen von Bacchantinuen und Faunen, Nymphen und Satyrn, denen die geistreihsten und graziösesten Relief - Darstellungen antifer Vasen als Muster zu Grunde liegen, indem jene Glasfabrik noch vorzugsweise dem Antiken huldigt und \ich, wie es scheint, vorsäßlih gegen den Andrang des augenblicklich fast in allen Jn- dustriezweigen eingerissenen Rokokogeshmacks sträubt.

Auch das böhmische Glas, wegen der stärkeren Menge Kieselerde, welche die Masse enthält, bekanntlich nicht so leicht \{chmelzbar, als das ge- wöhnliche Glas, und wegen dieser Feuerbeständigkeit gerade zur Auftragung farbiger Firnisse vermittelst gewisser Schmelzungsmittel geeignet, welche nicht die Masse durh und durch, sondern nur eibsam ihre Epidermis färben, auch das böhmische Glas, sage ih, wird ganz vorireflich nahgemacht. Doch is das französische Fabrikat theurer, als das béhmische, dem es sonst an Weiße, Härte, Reinheit , Haltbarkeit und Leichtigkeit des Stoffes sehr nahe kommt, in der Schönheit und Mannigfaltigkeit der Formen und Far- ben aber voransteht. Ganz besonders feine Waare liefert die Glasfabrif des Herru Baron von Klinglin zu Wallergsthal. Jch kenne nichts Auserlese- neres als die schönen farbigen Glasgefäße aller Art von den zartesten Schat- tirungen, wohlgefälligsten Formen und niedlichsten Verzierungen: Vasen von zartem rosenroth und veilhenblau, mit Gold aufgehöht, von bewunderns- würdiger Vollendungz weiße Flaschen mit vershlungenen und geschnörkelten rosafarbenen Streifen; prächtige Präsentirteller mit braunem Grunde und rund um den Rand herum mit einem zierlichen Gewinde von Weinblättern und Trauben, welche Ciselirungen in Silber aufs reizendste und täuschendste nachahmen, Jn der Nachahmung von kostbaren Stein- und Holzarten hat man es auch schr weit gebracht. Die Fabrik zu Choisy -le- Roi macht Glas vollkommen so {chöón als das venetianishe, auch Flint - und Crown- glas, welches dem englischen an Neinheit und Güte nichts nachgiebt. Sie hat Obijektivgläser zu achromatischen Nefractions-Teleskopen ausgestellt von unerhörter Größe, 55 Centimètres im Durchmesser, Das Höchste, was bis- her erreiht worden, waren 38 Centimètres, Gegenwärtig macht Herr Bon - temps, der Vorsteher dieser trefflihen Fabrif, der französischen Regierung

den Antrag, ein Fernglas von einem Metre im Umfang zu liefern; das Flintglas sür eine derartige Linse \{hlägt er auf 2500 Fr., das Crownglas

aus Jena,

aus Eisenach, ber d. J.

mann von Erfurt, leßtere

aus Weimar, von Möller, Praeses.

Taxe und Hy- von Groß aus Weimar,

Ä Erfurt, afl.

Unter Bezugnahme auf die §F. 33, und 34, des Statuts berufen wir hier-

mit eine AUßeror-

% dentliche Ge- 2 neral - Ver- Montag den 19.

S, Vormittags 10 Uhr, in dem

Gotha,

den Buchhändler Andreas Pert den Kaufmann Bader aus Erfurt

niß. Erfurt, den 5. August 1844

J ? Montags, Mittwochs und Freitags, Finanz - Ministers Excellenz die

Anlage des Doppelgeleises

Pfaueninsel.

Dienstag den 13, August e. Von Potsdam um Von der Pfaueninsel um 10,

Kinder die Hälfte. [807 b]

(ia al Are j “bri [Ao den 15, Hirte, Spez. Dir, Subst, fährt am Donnerstag °f h

Rügen anlausen.

Morgen in Reise Ls "ati bl na von hier, sowohl na aft zu bestellenden Mit- S 4 7 v aßgabe der §§. 24 Person + T, Dieser Wahl entsprehend hat sich

15 Sgr, und wird zur Theilnahme eingeladen. tion befindet sich am Bord. {i} „Kronprinzessin“ am Sonntag d in regulairer Fahrt von Rügen zuru dies den resp. Reisen einem Aufenthalt von etwa 307 Stettin, den 6. August

dem Herrn Geheimen Regierungsrath Heerwark

j dem Herrn Major Scho enermarf aus Erfurt, niglichen Hofgericht, bei (dem Stadtrath Herrmann und dem Major Sch u - beide wurden jedoch, weil sie in die Direction übertraten, erseßt durch) : den Herrn Landes - Directionsrath von Helldorf

den Herrn Landschafts-Kassirer D\chmann aus Gotha. Nach Errichtung des Verwaltungsraths schritt derselbe unter dem Vor- und Beisize der benannten drei Staats- Kommissarien zur Wahl der von der Gesellschaft zu er- Dr nennenden Dicections-Mitglieder und ihrer Stellvertre- ter, und es übernahm sodann die Direction die von dem vorerwähnten provisorishen Ausschusse ihr übergebene Leitung und Verwaltung der Geschäfte. rection der Thüringischen Eisenbahn - Gesellschaft zählt außer den drei Staats-Kommissarien folgende Mitglieder :

den Kammerherrn und Geheimen Finanzrath Freiherrn

den Stadtrath und Kaufmann Herrmann aus den Kommerzienrath und Banquier Völker aus

den Major Schumann aus Erfurt; während die Wahl der Stellvertreter auf :

den Regierungs-Assessor Dr. Burkhard aus Weimar, E G S T

den Kaufmann Volland aus Erfurt,

l s Gotha, i f L 4 Amtlliches

Wir bringen solches hiermit zuc öffentlichen Kennt- Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.

18191 Dampfschifffahrt zwischen Potsdam U. Hamburg.

Abfahrt von Potsda

Numerirte Siße werden bei dem Unterzeichneten aus- gegeben, in Potsdam sind nur dann Fahrbillette zu ha- ben, wenn dergl. Pläße in Berlin unverkauft blieben.

Zwischen Potödam und der

(Dampfb. „Adler‘/.) 9, 12, 2, 5% 4, 2%, 4%, 65 » Preis eines Fahrbilletts zur Hin- oder Rüdreise 4 Sgr., A nker, Taubenstr, 10,

„Matador“

hier nah Stralsund und wid Putbus auf der Insel Die Abfahrt von hier erfolgt in Be- gleitung des Personenschiffs „Bornssia“ um 412 Uhr Mittags nach Swinemünde, von wo den folgenden der Frühstunde der „„Matador‘/ die weitere Das Passagiergeld für diese Fahrt ist: Rügen als nah Stralsund,

bis Swinemünde wie gewöhnlih 1 Thlr,

Restaura- Da das Dampf- en 48ten Mittags ckfehrt, so giebt den Gelegenheit zur Rüdceise, nach Tagen.

Comité der Stettiner Dampfbugsirboot-Rhederei,

Citerarische Anzeigen. Bei Aug. Weichardi in Leipzig ist erschienen und

ín der Enslin hen Buchhandlung (F, Geel-

eben so hoch an. Vor zehn Jahren wäre das Paar solcher Objektive nicht für eine Million zu haben gewesen,

Die Spiegelfabriken von Saint - Gobain, Saint-Quirin, Cirey und Monthermé verfertigen Spiegelglas von außerordentlicher Größe und Schöón- heit. Das erste Tafelglas zu Spiegeln verdankt Frankreich Colbert , unter dessen Ministerium und auf dessen Betrieb die erste Spiegel-Fabrik zu Tour- la-Ville bei Cherbourg angelegt wurde, welche der Fabrik von Moura bei Venedig, die bis dahin die ganze Welt mit Spiegeln versehen, eine ge- fährlihe Konkurrenz machte, Doch im A8ten Jahrhundert wurden Spiegelplatten von 48 Zoll Höhe und verhältnißmäßiger Breite noch als Wunderwerke der Glasgießerei betrachtet und mit 20 30,000 Líores bezahlt. Jeht sind die Glasplatten fast dreimal so breit und hoh und die Preise beträchtlich niedriger; ein Spiegel, 4 Mètres 32 Centimètres hoh, und 2 Mètres 70 Centimètres breit, kostet nur 6653 Fr.

Ein noch merkwürdigeres Produkt, als diese ungeheuren Spiegel, sind die Glasstoffe. Was der berühmte Réaumur vor etwa 60 Jahren prophe- zeite, man werde einst Glas wie Seide spinnen und daraus fostbare Stoffe weben, ist gegenwärtig in Erfüllung gegangen und kein Traum exhitter Einbildungskfraft mehr, sondern ein Phänomen handgreiflicher Wirklichkeit, Nicht blos das Glas wird heutiges Tages gesponnen und zu Geweben be- nußt ; auch der Sandstein, ja, der harte Sandstein wird gesponnen , und die französische Afademie der Wissenschaften hat unlängst so klar, als ztei- malzwei vier is, bewiesen, daß wir allerliebste Zeuge aus Granítkalf wad Grauwacke haben könnten, Einstweilen haben die Herren Dubus und Bonnel es so weit gebracht, daß sie das Glas so fein spinnen, als die feinste Seidez sie fertigen aus diesem Glasgespinust reizende Stoffe in großen Stücken, aus denen hohe Fenster-Vorhänge, herrliche Wand-Tapeten, \hóne Meßgewänder u. st. w. herausgeschnitten werden, und die an Reich- thum, Pracht und Elastizität mit den feinsten Gold- und Silber - Brokaten um den Vorzug cifermn. Jhr Glanz widersteht den Einflüssen der Luft, und die mephitischen Dünste, die Gold und Silber shwärzen, haben ihnen nichts an, ;

Herr Bo nvoisin macht Locken von gesponnenem Glas, die, wie er behauptet, sich ganz vortrefflich zum Ballstaat eignen, in jedem Fall aber nux sür ehrwürdig graue Matronen und flahshaarige junge Mädchen, oder es müßte denn das Pudern wieder Mode werden. Derselbe Fabrikant macht sich auch sehr breit mit einer Menge Miniatur-Krvstalle, die er „eine Samm- lung von Meisterwerken“/ nennt. Das größte Wunderwerk darunter is ein anderthalb Fuß hohes Modell von Notre-Dame, ganz von Krystall Aeneas ganz von Butter!

haar) ín Berlin, Breitestr, 23, und in Küstrin, vorräthig : : i [981] Der jeßige Standpunkt

des gesammten

. D L r M S preußischen Volks) chulwesens; mit besonderer Beachtung seiner Behörden, wie der Bildung und äußeren Stellung seiner Lehrer 3 geschichtlich nachgewiesen, : /

mehr für Beamte und Stände-Mitglieder als für Lehrer, i

von dem ehemaligen Seminar-Direktor , jeßigen Land-

pfarrer | theal, Wilhelm Harnisch.

gr. 8. 1844, 26% Bogen, 1 Thlr. 15 Sgr. Der Verfasser hat durch dreißigjährige anerfannte Ar- beit auf dem Gebiete des preuß. Volks\chulwesens in 2 Haupt - Provinzen des Staats sich ein Recht erworben, seinen Gegenstand zu behandeln. Er thut es gründlich, Er hebt nicht weniger dic Vorzüge des preuß. Volks - hulwesens als seine Mängel hervor und weist die Quellen von leteren nach, so daß seine Schrift Hau 8- väter uno Gemeinde-Vorsteher über die wich- tigste Gemeindesache belehrt, Geistlihe und Lehrer darin orientirt, Darum weiter nichts über die Schrift, als daß die Nothwendigkeit der besseren Besoldung der Bolfsschullehrer darin besonders hervorgehoben, und ge-

zeigt is, wie solche zu bewirken sei.

Die Di-

Jn einigen Tagen wird ausgegeben : [982] Verzeichniß der in der Gewerbe - Ausstellung zu Berlin ausgestellten Gegen-

stände, mit genauer Angabe der Aus- steller 2c. ca. 12 Bogen mit 2 ill, Plänen, 5 Sgr.

m: 9 ubr, | Gropiussche Buch- u. Kunsthdl.

Königl, Bauschule Laden 12, Im Verlage von Hermann Schulße (Mohren- straße Nr. 46) is erschienen:

[821 b] Göthe?s ältestes Liederbuch.

Herausgegeben von Ludwig Tiede. 20 Seiten. geh. 2 Thlr,

4, 5k Uhr.

gr. 8,

[980] 0 Jm Verlage von G, W. F. Müller in Berlin is

so eben erschienen und in der Enslinschen

Buchhandlung (F. Geelhaar), Breitestraße Nr. 23, und in Cüstrin zu haben :

? ; iber die vom 5, 7, Juni A T L gehaltene

astoral - Konferenz

nigen Beilagen. gr. 8, brosch, Preis ne E 7% Sgr.

August von

[822 b]

Der Brennerei - Betrieb hat hierselbst wieder begon- nen und werden in dieser Brennperiode, so wie früher, alle Arten von Malz, das Schaufel - und Filzmalz, das Darr - und Grünmalz, wie auch alle Fünstlichen Hefen-Methoden mit Berücksichtigung der bis jeyt dabei benußten Geheimmittel darzustellen und anzuwenden ge- lehrt. Die chemischen Untersuhungen der Kartoffeln, Getraide - Arten, Maischen, Hefen, Biere, Ader - Erden 2c. 2c, werden ebenfalls ununterbrochen fortgeseßt,

Dr. W, Keller, Apotheker erster Klasse, Redacteur „der gemeinnüpyigen Erfindungen in der Brannt- wein - Brennerei und Bierbrauerei“ und Vorsteher des landwirthschastlich - tehnischen Justituts zu Lichtenberg bei Berlin,

Das Abonnement beirägt: 2 Rthlr. für % Iahr. 4 Rie: de: n h 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhëhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Ne 223.

J ha l f.

Amtlicher Theil.

Juland, Briefe aus Heringsdorf und Belgard. (Attentat vom 6, Juli.) Provinz Preußen. Sinken der Gewässer. Provinz Schlesien. Aus Freistadt und Bunzlau. Provinz Sachsen. E Sang der eien Kunststraße). Provinz West-

. zeß in eda. L in- inz. Freisp ung d Bäder wis ns heda Rhein-Provínz. Freisprechung der

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Verhaftung Rank's, Militair-Angelegenheiten, Aus Schneeberg, Witterung. Königreich Württemberg. Jubiläums-Säule, Großherzo g- thum Baden, Publication des Finanz - Geseßes, Großherzog- thum Hessen. Dankgottesdienst zu Mainz, Weinkultur in Rhein- hessen. Herzogthum Nassau. Badeleben in Ems, Sturm bei Rüdesheim. Briefe aus Leipzig (Durchreise des Königs.) und Dresden. (Vogelschiefen.) i

Oesterreichische Monarchie. Briefe aus Wien, (Nachtfahrten auf der Ferdinands-Nordbahn; Regulativ über die Pulver-Depots, Stra- ßenbau;z juristische Literatur ; Gefängnißwesen z Polizeiliches.)

Frankreich. Paris. Arbeiten der Pairs-Kammer in dieser Session. Die Land- und See-Operationen gegen Marokko. Rüstungen zu Tou- lon. Exequatur für den preußischen Konsul zu Algier, s Absichten Frankreichs piaife i Gambier-Juseln, Briefe aus Paris. (Die Ope- A Marokto, Die Reise des Königs nah England z Vet-

Großbritanien uud Jrland. Oberhaus. Debatie über den Zu- stand der Flotte, London. Neue Aufflärung über die otaheitische Angelegenheit nah dem Standard. : :

E und Norwegen. Christiania, orscher.

Dänemark, Wiborg. Stände - Verhandlungen über die Verhältnisse Schleswigs zum Königreiche Dänemark. Schleswig Stände- Verhandlungen: Entlassung der Volks-Schullehrer, i

Jtalien, Neapel, Belohnung der Gemeinden in Calabrien, Ver- Zirlheilung p Ding ar Aufrührer.

Spanien, Schreiben aus Madrid, (Nachri d qa-

ies Hes fortgeseßte E anien y I 90A E E Zriechenland. Schreiben aus München, (Die W : Ai Phanariotenz Grivas.) j S R

Eisenbahnen. Schreiben aus Dresden. (Chemniz-Riesaer Bahn.)

Handels - und Börsen-Nachrichten, Bertin, Börs.

Abreise der Natur-

Richard Schomburgk, Schreiben aus Leipzig. (Das restguririe Thea- ter,) Vermischtes, Kries über Einkommensteuer,

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den Rittergutsbesißer Grafen Herrmann vou Seherr-= Tho ß auf Pieschoßyb zum Landrath des falkenberger Kreises im Regierungs - Bezirk Oppeln zu ernennen.

Se. Hoheit der Herzog Georg von Medcklenburg-Stre-= liß ist nah Neu - Streliß abgereist.

Angekommen: Der General-Major und Juspecteur der 2ten Artillerie-Juspection, von Jenichen, von Mühlberg.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Major und Com- mandeur der 6ten Landwehr=Brigade, Für Wilhelm Radziwill, nah Teplitz. :

Der Königlich niederländische Minister -Resident bei den freien Hansestädten, von Goltstein, nach Hannover.

Michtamtlicher Theil. Inland.

cet 20 Heringsdorf, 5. Aug. Auch an unserem stillen Gestade stiegen heut und gestern die vereinten Gebete treuer Herzen mit Dank und Flehen zu dem König der Könige auf,

Richard Schomburgk.

x Berlin, 9. Aug, Nach einer fast vierjährigen Abwesenheit kebrte vor einigen Tagen Herr Richard Sdömburgt von itr ua britisch Guiana, wohin er im Auftrag Sr. Majestät im Jahre 1840 gesandt wor- den war, mit seinen reichen und seltenen botanischen, zoologischen und ethno- logischen Sammlungen hierher zurück, Unter den ersteren is es namentlich eine Sammlung lebender Palmen und Orchideen, die die allgemeinste Freude und Aufmertsamkeit der Bchörden erregt, wie auch der zoologische Garten einen kleinen Zuschuß von interessanten Thieren dur ihn erhalten nachdem Richard Schomburgk leider den bei weitem größten Theil seiner lebenden Thiere auf seiner langwierigen und höchst ungünstigen Fahrt von Demerara nach London verloren, Hierzu gehören namentlich zwei 6 ¡mnolus electricus, die er noch den Schmerz hatte, in dem Kanal zu Vetlierent {vas um so mehr zu beklagen, als dies die ersten dieser merkwürdi ät Fisd

gewesen, die lebend nah Deutschland gebraht worden wären, 9 E

Leivzig, 10. Aug. Gestern Abend fand eine Vorfeie F; Ati Uesetos. restaurirten und durch einen fast totalen WA e rit Personals auch geistig verjüngten Theaters statt. Der neue Direktor dessel - ven, Dr. Schmidt, hatte eine Anzahl von Personen zur Hauptprobe des Don Carlos (mit dessen Aufführung heut das Theater förmlih eröffnet wird) eingeladen, um denselben Gelegenheit zu geben, mit mehr Ruhe, als dies bei dem muthmaßlich übergroßen Gedrange, der în den ersten Vor- stellungen herrschen wird, möglich sein dürfte, sowohl die äußere Ausstattung der Bühne, als auch den Werih des neuen Personals kennen zu lernen, Die Versammelten schienen dur beides in hohem Grade befriedigt, wie man aus den zahlreiben Zeichen des Beifalls entnehmen konnte; und in der That war dieser Beifall ein verdienter. Um bei dem Aeußerlichen anzufangen, so at Herr Schmidt in der Ausstattung der Bühne, in den Decorationen, den Costümes und der sonstigen äußeren M der Aufführung eine Eleganz und einen Geschmack, fast kann man sagen, eimen Luxus entfaltet, welcher gegen die Unscheinbarkeit und Vernachlässigung dieser Aeußerlichkeiten, wie

B.e rLi #4,

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Montag den l2o August

DO I t; E E) ———————E” Spart

Schon für den 3. August hatke die liebende Sorge des Herrn Ober -Forstmeisters von Bülow, als Grundherrn, der Jugend des Ortes und der umliegenden Herrschaft eine festlihe Speisung zuge=- dacht, auch den zur Badekur anwesenden Ober - Pfarrer Balber aus Wallmow aufgefordert, eine Ansprache an die Versammlung zu hal- ten und auf das Segens3- Gedächtniß dieses preußishen Volkstages und zugleih auf die Lebensrettung des geliebtesten Königspaars Be- zug zu nehmen,

_ Die Ungunst-des Wetters nöthigte, die Feier auf den heutigen Nachmittag zu verlegen, Mit dea Schaaren der bewegten Jugend hatten sich nun die Badegäste unter dem blauen Himmelszelt im

p

hohen Buchenwald versammelt. Die Feier begann mit dem erhabe- nen Lobliede zum Preise des großen Königs wie mußten hier die Worte: „Jn wie viel Noth hat nicht der gnädige Gott über Dir Flügel gebreitet!“ Aller Herzen bewegen, da sih die Gnade des Herrn in der Bewahrung des geliebtesten Königs an ihnen Allen und dem ganzen Volke bewiesen! :

Der Raum verstattet nit, über die folgende Ansprache, welche die Herzen der Mündigen nicht weniger, als die der unmündigen Jugend zu Dank und Thränen bewegte, Näheres zu berichten. Mit dem in Gott ruhenden, wie mit dem in seiner Kraft wirkenden Kö- nige aufs neue sich verbunden wisseud, beshloß man den geistlichen Theil der Feier mit dem einstimmigen Lobgesang: „Nun danket alle Gott!“ welher auch Tages zuvor die kirchliche Andacht im Saale des Herrn v, B. eingeleitet, wo Kandidat Dr, Schmalz das Dank= gebet sprach.

__ Möge denn die Sorge des treuen Königs auch die Hoffnung zur Erfüllung führen, welcher der Redner aus dem Herzen Vieler das Wort geliehen, daß die Bewohner des lieblichen Heringsdorf und die jährli zahlreicher wiederkehrenden Badegäste sich bald in einem firch- lichen Gotteshause versammeln dürfen, dessen Mangel bei der Ungunst der Witterung dieses Jahres und bei der Unmöglichkeit, die sämmt- lihen Badegäste und Orts-Einwohner in einem Saale zu versammeln, so s{merzlich empfunden wird,

X Belgard, 5. Aug. Die Kunde von der dem theuren und

geheiligten Leben Sr. Majestät des Königs dur Frevlerhand bevor-

gestandenen Gefahr ergriff die Gemüther der hiesigen Einwohner auf

das tiefste, und allgemeiner Wunsch war es, das durch Gottes All=

macht erhaltene theure Leben unseres vielgeliebten Monarchen durch

ein Dankfest am gestrigen Tage kir! zu feieru. Das Geläute der Glodcken in sämmtlichen drei Kirchen verkündete am Vorabende den Beginn des Festes. Dem Früh=- und Nachmittags-Gottesdienste wohnten Deputationen des Militairs, des Magistrats und der Stadtverordneten bei, dem Vormittags-Gottesdienste der Magistrat, die Stadtverord= neten und sämmtliche Königliche Beamte. Die hiesige Garnison

2te Eskadron 5ten Husaren-Regiments hatte Kirhen-Parade, die Ge-

meindeglieder hatten sch zahlreich eingefunden, daß die festlich ge=

{mückte, schr geräumige Kirche faum hinreihenden Raum gewähr 114 Nach beendigtem Gottesdienste brahte der Commandeur des 5ten

Husaren-Regiments dem Könige mit dem auf dem Markte zur Pa-

rade aufgestellten Militair ein Lebehoch, in welhes die Bürgerschaft

und die sonstigen Gemeinde - Mitglieder herzlich mit einstimmten.

Abends war die Stadt festlih erleuchtet,

Um der Jugend für immer eine Erinnerung an Preußens Dank für gnädige Errettung seines geliebten Königs zu gewähren, haben die Stadtverordneten beschlossen, daß den Schulkindern alljährlich ein Erinnerungs= und Danksest bereitet werde, und is dazu aus städti= hen Mitteln eine namhaste Summe ausgeseßt. Und so wird noch für die spätesten Zeiten dies Dankfest bei uns und unseren Nachkom-= men im Seegen bleiben.

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Provinz BPreufen. Sämmtliche Gewässer sind, laut Nach=-

richten aus Elbing vom 8. August, im Fallen begriffen.

Provinz Schlesien, Einem Beschluß der Stadtverordneten von Freistadt zufolge wird der Magistrat beim Könige die Auf- hebung des dortigen statutarischen Erbrechts, und statt dessen die Einführung der Erbschafts - Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts nahsuchen, Zuvor soll jedo ein Cirkular, um die Meinung der gesammten Bürgerschaft zu hören, erlassen werden, Am 4. August

sie unter der früheren -Direction, wenigstens in der lehten Zeit, im Ganzen bemerkbar war, einen sehr erfreulichen Gegensah bildet, da auch diese Aeu- ßerlichkeiten nicht ohne Einfluß auf die ganze Haliung und Physiognomie der Stüde sind, und sowohl zur Erhöhung als zur Störung der ästhe- tischen Jllusion nicht wenig beitragen können. Jn s{chönem Einklang mit dieser verjüngten scenischen Ausschmückung stcht die allgemeine innere Re- stauration des Hauses, durch welche dasselbe theils an Näumlichkeit und Bequemlichkeit nicht wenig gewonnen, theils auch ein ungleich helleres, freundlicheres und würdigeres Aussehen als vordem gewonnen hat, wozu auch die neue Art der Beleuchtung dcsselben dur Gas nicht wenig beiträgt. Was die geistigen Kräfte betri, auf deren Zusammenwirken, nach der neuen Zusammenseßung des Personals, nunmehr die Zukunft unseres Schauspiels beruhen wird (denn nur von diesem kaun ih natürlih nach der gestrigen Vorstellung sprechen), so scheinen diese, so weit sich eben nach den Beobach- tungen eines einzigen Abends ein Urtheil fällen läßt, zum größeren Theile recht tüchtig und vielversprechend, einzelne wirklih ausgezeichnet,

Vermischtes.

Das diesjährige pfälzishe Musikfest hat in Zweibrücken unter der Leitung von Mendelssohn-Bartholdy stattgefunden und war von nah und fern sehr zahlreich besucht, Das zwölfte pfälzische Musikfest wird nächsten Sommer zu Kaiserslautern im- großen Saale des im Bau begrif- fenen Kaufhauses unter der Direction von Lachner aus München gehalten.

Die Medizinal-Räthin Louise von Plönnies zu Darmstadt, selbst eine treffliche Dichterin , hat sich in neuerer Zeit mit Eifer dem Studium der niederländischen Dichikunst gewidmet und niederdeutsche Poesieen auf Ma sehr gelungene Weise übertragen. Einzelnes davon ist {hon bekanntz R soll folgen, sobald die würdige, talentvolle und bescheidene Dame E S wo sie einige Zeit zu verweilen gedenkt, sich noch näher .mit Land del's T bekannt gemacht haben wird. Auch eine Uebersegung von Von- früh B gier hat sie vollendet und wird dieses zu den Meisterwerken der

eren niederländischen Literatur zählende Werk wahrscheinlich in Antwer-

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrihsstrasse Ür. 72.

1844.

Abends 10 Uhr is zu Bunzlau eine seltene Himmelserscheinung, ein vollständig ausgebildeter, jedoch farbloser Mondregenbogen, ge- sehen worden.

Provinz Sachsen. Den 3, August au in diesem Jahre zu einem Festtage zu machen, hatte die Stadt Stendal eine be- sondere Veranlassung dadurch erhalten, daß der Bau der neuen Kunst- straße, welche von Dolle nah Wittenberge geführt und aus dem Ver- mächtuisse des hochseligen Königs erbaut wird, bis an die Thore Stendals vollendet war. Die Einweihung der fertigen Fahrstraße fand an dem genannten Tage mit Ca GveiiioR Feierlichkeiten statt.

Provinz Westphalen. Nah einem Schreiben aus Rheda im Westphälishen Merkur rüdckte daselbst in der Nacht vom 3. zum 4. August ein Haufe von sonst ruhigen und friedliebenden Bürgern vor die Wohnung eines bekannten dort lebenden Literaten (Dr. L...) und zertrümmerte ihm unter Absingung von National- liedern die Fenster. Der Korrespondent seßt hinzu, einem Gerücht zufolge habe man dabei geschrieen: „Heraus mit dem Demagogen! Heraus mit dem Rebellen! Heraus mit dem Gottesläugner!““ Die Untersuchung is eingeleitet.

Rhein-Provinz. Sämmtliche unterm 24. April d. J. in der Correctionell - Kammer des Königl. Landgerichts zu Koblenz zu namhaften Gefängniß- und Geldstrafen verurtheilten (12) Bäcker von Boppard sind am 3, August iw der Correctionell-Appell-Kammer auf Antrag der Königl. Staatsbehörde von Strafe und Kosten frei= gesprochen worden. Dieselben waren angeklagt, „dur eine im Herbst 1842 getroffene Vereinbarung, welche dahin ging, die Backwaaren nur zu einem gewissen Preise (zur Polizeitaxe) zu verkaufen , das Steigen der Badwagren = Preise in Boppard über denjenigen Preis bewirkt zu haben, welchen die natürliche und freie Konkurrenz des Handels bestimmt haben würde.“ Aus den gepflogenen Verhandlun- gen und den Aussagen der Zeugen ging hervor, wie die ganze De- nunciation auf einer Menge grober Unwahrheiten und Enktstellungen beruht hatte.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Wie die Kölnische Zeitung aus Leipzig meldet, ist Joseph Rank, der Verfasser der böhmischen Dorf-Novellen, auf der Reise von Prag nah Leipzig an der Gränze angehalten und von der jenseitigen Behörde verhaftet worden. Dar Schwäbische Merkur meldet aus Dresden vom 31. Juli: { ah einer Bekanntmachung des Kriegsministeriums waren bei der ebten Aushebung im Dezember vorigen Jahres 16,516 Mann ge- stellt worden, unter welchen 5971, also mehr als ein Dritt L i förperlicher Gebrehen, und 4147, der vierte Theil etwa “ilde nicht die nöthige Größe hatten, zurückgestellt wurden; nit Gerade ein Beweis für die Gesundheit, Kräftigkeit und Schönheit des Men= \censhlags der Bevölkerung Sachsens. Jn der ganzen Armee be= finden si jeßt 1803 Einsteher, d. h. etwa der achte Theil des Ge= \ammtmilitairs, und der Stellvertretungsfond beträgt 378,200 Thlr.“ Zu Sqhneeberg hat sich am 31. Juli ein Zweigverein der Gusiav =- Adolph = Stiftung konstituirt, Jn der Naht vom 5ten zum 6. August hat es daselbst geschneit.

Königreich Württemberg. Die Ulmer Schnellpost meldet unterm 3. August aus Stuttgart: Wenn nicht ein unvor= hergeschener Unglücksfall eintritt, wird an dem Geburtsfeste Sr. Ma= jestät die Jubiläumssäule, welche das dankbare Vaterland dur das Organ seiner Repräsentanten dem König Wilhelm errihten läßt, ent- hüllt werden. Das Piedestal steht bereits,

Großherzogthum Baden. Das Staats- und Re- gierungsblatt vom 3. August enthält das Finanz - Geseh für die Jahre 1844 und 1845.

pen drucken lassen. Ein so shöônes Streben einer Frau, auf literarischem Wege zur Verständigung und Befreundung zweier verwandten Volksstämme beizutragen, verdient unjere volle Anerkennung und Hochachtung,

(Köln, Ztg.)

Kries über Einkommensteuer.

Ueber die Einkommensteuer in Breslau. Eine historisch= fritishe Abhandlung von C. G. Kries. Breslau, Bei Georg Philipp Aderholz, 1844. 80 S. in 8. Nebst 3 an= gehängten Tabellen.

Diese mit ausgezeichneter Gründlichkeit in der Untersuchung, Umsicht im Urtheile und Klarheit, Ruhe und Bescheidenheit im Vortrage geschriebene Abhandlung verdient eine besondere Aufmerksamkeit. Sie betrifst ein in den ansehnlichsten Städten des preußischen Staats vielfältig angewandtes Ver= fahren, die Geldmittel zur Bestreitung des Kommunal-Aufwandes herbeizu- hafen. Einerseits erscheint es dem scliten Sinne des an der Wohlfahrt seines Wohnorts redlich theilnehmenden Bürgers durchaus gereht und sehr einfa, die Beiträge zur Unterhaltung der öffentlihen Anstalten nach dem Maaße des Einkommens zu vertheilen und einzuziehen, und andererseits ergeben sich doch bei der Anwendung dieses Gedankens auf das Leben in dem Maaße größere Schwierigkeiten, worin die Stadtgemeinden zahlreicher, gewerbsamer, wohlhabender, gebildeter und ge- nußfähiger werden, Es erscheint hiernah als eine der folgenreihsten An- gelegenheiten, durch öffentlihe Besprechungen über die Gränzen der An- wendbarkeit einer Einkommensteuer die Vorstellungen davon so weit zu läu- tern, als es zur Lösung des vorstehend bezeichneten Widerspruchs unent- behrlih i, Was hier in dieser Beziehun für Breslau geleistet is, kann als Vorbild, wte solche Besprechung zu führen sein dürfte, für alle diejeni- fen dienen, welche durch Unbefangenheit, Kenntniß, Auffassungs- und Dar-

ellungsgabe berufen sind, au für thren Wohnort Theil R zu nehmen,

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