1844 / 229 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

¡t ziemli ¡t voraussehen zu köntteit, daß Man glaubt mil zander Beine; es Monats ihre Geschäfte die Tagsafuns spätestens (dstá dte f ör s e luzer=

E dem Manifest der Bischöfe niht entsprochen er Lu ollte anb wee digung der ordentlihen Tagsaßung s

i liche zu verlangen und die in Aussicht gestellte Tren- pas Gs Es d Die für Wiederherstellung der aargauischen

erledigt haben werde.

werden ning zu beshleunigen.

“nnerflóöster an die Tagsabun oll von 1200 Bürgern des Bezirks

S a. §: l

- Paris, 9. Aug. Jh habe ein Privatschreiben aus Port au Prince vom 1. Juli vor mir liegen, das eine ziemlih düstere Schilderung von den dortigen Zuständen entwirft, Ernennung des Generals Guerrier zum Präsidenten äußerlich einige Der Haß zwischen den Mulatten, welche für die erlittenen Demüthigungen Rache kochen, und den Schwarzen, ihren jeßigen Oberherren, wurde immer glühender und ließ früher oder später einen neuen furchtbaren Ausbruch besorgen, der aber den an Zahl schwächeren Mulatten selbst zum Verderben ausshlagen müßte. Die beiden Parteien, Schwarze und Farbige, beobachten sih gegen- seitig, bereit, jeden Augenblick über einander herzufallen. Das alte Krebsübel, das besonders die Schwarzen erfaßt hat, nämlich die Sucht, durch Titel und Rang zu glänzen, besonders militairische Ehren- stellen sich beizulegen, nimint immer mehr überhand. Die Generale werden bald in dem ehemals französischen Theile der Jusel allein nach

Mit der Handhabung der öffentlichen Sicherheit sieht es noch immer gleich s{lecht aus, und daß unter

Ruhe wiedergekehrt ist.

Hunderten zu zählen sein.

Bekanntmachungen.

[1009] Ltt ement

Von dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu Wittenberg ist über das Vermögen des dasigen Kauf- manns Rudolph Marckwordt auf den Antrag der Gläu- biger der Konkurs-Prozeß eröffnet und ein Termin zur Le und Nachweisung der Ansprüche der Gläu- iger au den 21. November 1844, Vormitt. 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Türpen als Deputirten in Lokal des unterzeichneten Gerichts ange- seßt worden,

Es werden daher alle etwanige unbekannte Gläubi- ger hierdurch vorgeladen, ihre Forderungen binnen 3 Mo- naten und spätestens in dem obigen Termine entweder in Person oder durch einen mit Vollmacht und Jufor- mation verschenen hiesigen Justiz-Kommissarius anzuzei- gen, die Beweismittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfügungen zu erwarten,

Bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche und beim Außenbleiben im Termine aber haben dieselben unfehl- bar zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vor- rechte verlustig ertlärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der si melden- den Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden sollen.

Wiitenberg, den 1. August 1844,

Königliches Land- und Stadtgericht,

[1008]

lleber das Vermögen des Getraidehändlers August Nathan zu Wittenberg ist wegen Unzulänglichkeit dessel- ben durh ein Dreket vom 19, März er. von Amts we- gen der Konkurs eröffnet worden,

Es werden daher Alle und Jede, welche an das Ver- mögen des obengenannten Nathan Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch vorgeladen, dieselben binnen drei Monaten und spätestens in dem vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Benedict, als Deputirten, auf

den 11, Dezember 1844, 9 Uhr früh,

anberaumten präklusivischen Liquidations-Termin entwe- der in Person oder durch einen mit gesetzlicher Vollmacht und Jnformation vecsehenen hiesigen Justiz - Kommissa- rius, wovon den hiesigen Orts Unbekannten die Herren Justiz - Kommissare Audre und Rostosky in Vorschlag gebracht werden, in dem Lokal des unterzeichneten Ge- richts, Vormittags um 9 Uhr, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forderungen anzuzeigen, die Beweis- mittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfü- gungen zu erwarten, bei unterlassener Anmeldung ihrer

nsprüche“und beim Ausbleiben im Termin aber zu ge- wärtigen, daß sie mit allen ihren Forderungen und An- sprüchen werden präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen wird auf- erlegt werden.

Wittenberg, den 2, August 1844.

Königliches Land- und Stadtgericht,

19011 Ediktal-Citation, Nahdem über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Walter hierselbst der Konkurs eröffnet worden ist, so werden sämmtliche unbekannte Gläubiger hierdurch vor- geladen, in dem auf den 25, Oktober cr., Vormittags 10 Uhr, vor dem Land- und Stadtgerichtsrath Bescherer anbe- raumten Termine entweder in Person oder durch einen mit Information und Vollmacht versehenen Bevollmäch- tigten, wozu die Justiz-Kommissarien, Justizrath Hanne- D, Jochmus und Keller in Vorschlag gebracht wer- en, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forde- dingen anzuzeigen, die Beweismittel beizubringen und Ee, Verfügung zu erwarten , beim Ausbleiben aber B u ärtigen, daß sie mit ihren Forderungen an die übrigen & asse präkludirt und ihnen deshalb gegen die werden e toren ein ewiges Stillshweigen auferlegt ranffurt a. O., den 14, Juni 1844

(L. §8.) Königl. preuß. Land- und Stadtgericht.

[7801 E L / machung. endiger Verkauf. Das! Wigericht zu Berlin, den 30, Mai 1844,

er neu angelegten, von der Stadtmauer bis Bredostraße fi renden Straße belegene Acker- | 0 Ile Mie igen Zustande

werth .’ eicher a gleihfalle nos nid nicht zu ermitteln gewesen {s E abgerechnet worden áh Dein (gewesenen Lasten nicht Vormittags 11 Nhr, m C anuaár 1845,

erichtsstelle subha-

abgegangene aargauer turi unterschrieben sein. Nach einem Auszuge aus dem Kataloge der Gesellschaft Jesu ín der Schweiz vom Jahre 1843, welchen die Helvetie mittheilt, gehörten zu der shweizerishen Jesuiten-Provinz 278 Mitglieder.

ort

ittschrift

obgleih seit der

t Ul l ge m eîn e r

stirt werden, Taxe Registratur einzusehe

[638] P r Auf den Antrag

Erbin wird die Amalie Sophie Hanna Wendt, eine Tochter des hierselbst verstorbenen Stadtfiskals Wendt,

1260

solchen Verhältnissen weder Ackerbau noch Handel zur Blüthe gelan- gen können, deren sie fähig wären, is schr natürlich,

Die politische Lage hatte sich noch mehr verwidckelt in Folge des von dem östlichen (spanischen) Theile der Jnsel an Frankreich gestell- ten Verlangens, das Protektorat über die dominikauishe Republik zu übernehmen, dann wegen der nahen Verfallzeit für Bezahlung der Entschädigungsquote an Fraukreich (3, Juli), Die dazu nöthige Summe war allerdings in den Kassen vorhanden, aber auch nicht mehr, so daß, wenn die Zahlung geleistet würde, der Regierung fast kein Heller zur Bestreitung ihrer sonstigen Ausgaben, Bezahlung der Beamten, des Heeres u. st. w. übrig blieb, Man wird einen neuen Aufschub der Zahlung verlangen, wie aber Bürgschaft gegeben wer- den kann, daß nah Ablauf der etwa zu gewährenden Frist die Zah- lung richtiger geleistet werde, is niht abzusehen, und der Berichter- statter glaubt, daß Frankreich, wolle es in den Besiß dessen gelangen, was ihm rehtlich und vertragsmäßig gebührt, früher oder später doch noch zur Anwendung von Waffengewalt werde schreiten müssen. Die Haitier selbs führen troßdem, daß es ihueu an allen Kriegsmitteln fehlt, eine fast herausfordernde Sprache, die freilich Niemand ershredckt.

Zu Herder's Gedächtnifs. NEfforberund

München , 4. Aug. Am 25. August 1744 wurde Joh. Gotifri.d von Herder geboren. Aus Mittheilungen in öffentlichen Blättern ist be- fannt, daß das Andenken an diesen Tag an vielen Orten Deutschlands festlih begangen werden wird. An diese Feier, zu welcher auch hier eine Anzahl Freunde sich verbunden, {ließt sih gegenwärtige Auffordeiung an. Herder gehört zu den Genien der neueren Zeit, denen die deutsche Literatur ihren Nuhm,, die Deutschen selbst die Höhe der Bildung verdanken , auf welhe ihr Glück und ihr moralisher Einfluß über ihre Gränzen hinans gegründet ist. Deutschland hat begonnen, das Andenken an die Wirtsam- feit dieser Männer dem öffentlichen Leben durch die Kunst stets gegenwa?tig

Wt L Q

und Hypothekenschein sind in der n,

O0 Cc I a Im ae ihrer bekannten nächsten Jntestat-

[1006] maüif,

welhe im Jahre 1773 geboren und im Jahre 1807 oder

mit einem französischen Offizier vou hier gegangen, seit der Zeit aber gänzlih verschollen ist, oder im Falle

ihres Absterbens ihre

geladen, innerhalb Jahresfrist sich zu melden, von ihrem L

eben und Aufenthal ihre Legitimation zu

lie Wendt, in termino

den für todt wird erklärt rechtigter ihr sub «i

fannten nächsten Jutestat - Erbin, einer Brudertochter,

wird ausgeantwortet Datum Greifswal Das

ecbberehtigte Descendenz, hiermit

p 1 i den Nachweis zu geben, eventuell e Von führen, widrigenfalls sie, die Ama- J C H;

30; Junt 1845 und in Ermangelung näher Be- 1a stehendes Vermögen ihrer be-

werden. gr. 8, d, den 7. Mai 1844, Waisengeériccht.

Dr. Teßmann. Ludowieg, J. C. H.

A. Personenzüge.

Abfahrt von Berlin Mrg. 7 Uhr M., Ab. 6Vhr M,

- - Frankfurt

Ankunst in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 40 M., Ab. 9 Uhr 10 M.

- - Berlin

Mit den Personen - Zügen weiden Personen in der

1sten, 2ten und 3ten fracht befördert.

B. Extrazüge, jeden Sonntag und

Mittwoch von Berlin nah Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner.

Abfahrt von Ber

ia f Erkner: Abends S Jae G0 p Bei diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge- befördert wird, so wie an den Tagen, an wel-

chen diese stattfinden, außerdem alle Tage 1 Berlin nach Köpenick

ßigte Fahrpreise für die 11, und Ul. Klasse nach §. 3.

des Betriebs-Regleme

Erkner sind Kähne und Goudeln zum Besuch der Müg- geiberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen,

U,

Abfahrt von Berlin - - Fraunffurt - L: 40-9 Ankunft in Frankfurt Nachmitt. 2 Uhr 47 Min,

10 - Berlin Mit den Güterzüg und 3ten Wagenklasse,

befördert. Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs-Reglement Nr. 3. vom 4. März e., welches

auf allen Stationen

Berlin, den 20, Juli 1844.

Die Direction der

[837 b]

zwischen P

Templin. s

Abfahrt vou Potsdam

Rückfahrt von dem reis eines Fahr -

4 Sgr., Kinder zahlen die Hälfte,

Lustfahrl

[795 b] | Berlin- ¿Frankfurter Eisenbahn,

Tägliche Dampfwagenzüge.

Allâge: gl 8 Le 15 Sg! Trigonometrie. anstalten, 6 Küpfertäfelil, 1.8. 2 Thli. rishen Trigonometrie. höhere Lehranstalten.

e O #080 - 2 Thlr. 10 Sgr.

4MO- - - 9 -40-

Wagenklasse, Equipagen und Eil-

[1004] (Behrenstr. 44).

Gymnasien.

E a ATLSA De

lin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min,

umgearbeitete Aifl,

ar 8.3 Thli 15 Sgr. , G L)

auch mit den Personenzügen, und Balzer,

nit den Abendzügen, treten in

und Erkner hin und zurück ermä- 2 15

, Î ; Eine Streitfrage.

nts ein, Jn Friedrichshagen und

u. 2. Art, des Propheten. 15 Sgr. Güterzüge uge. S Morgeus 11 Uhr Min, Erste Serie. gr, 8. geh.

stenthums in seiner Erscheinung. losophie der Offenbarung. 1 Thlr, 20 Sgr.

- 3 =*# 13 Æ en werden Personen in der 2ten g Frachtgüter, Equipagen und Vieh N

für 1 Sgr. zu haben ist.

Berlin-Fraukfurter Eisenbahn- gr. 8, geh. 15 Sgr esellschaft.

dem Arianismus,

Auflage. gr. 8, 2 Thlr.

otsdam und dem | 18661

ountag, den 18, August e.

um 3 und 4 Uhr Nchm. Templin um 7 und 8 Uhr Y

Billets zur Hin- oder Rückfahrt

No, 41. No. 2.

Da siechst’e mir, da

Pr. m, Pste. à 5 Sgr.

Literarische Anzeigen.

Jm Verlage der Hahn schen Hofbuchhandl í Hannover is so eben ershienen und u alle s ss

[1007]

samer Noth?

é i o Anzeige handlungen zu erhalten, in Berlin (Stechbahn 3), Po-

sen und Bromberg durch (E, S. Miittler:

Grundriß der reinen Malhe-

Leitfaden für den Unterricht in der gesamm- ten Elementar-Mathematik. Zum Gebrauche für die oberen Klassen der Gymnasien und höheren Lehranstalten.

De Bo Wi Ea, Artillerie - Capitain a. D., Oberlehrer der Mathematik und Physik am Gymnasium zu Stade.

Erste Abtheilung: Arithmetik und Algebra. Mit Einschluß der Combinationslehre und einigen Thei- len der höheren Algebra.

1844, Preis 1% Thlr. (Die zweite Abtheilung wird baldigst nachsolgen.)

Jn demselben Verlage sind seither erschicnen :

Erster Kursus der reinen Mathematik, enthaltend die Anfangsgründe der Arithmetif” und Algebra und der ebenen Geometrie. Mit 70 eingedruckten Figuren, gr. 8. Z

Dessen Lehrbuch der Arithmetik und der An- fangsgründe der Algebra, für Gymnasien und here Lehranstalten, Zweite verbesserte und vermehrte

Dessen Lehrbuch der ebenen Geometrie und l Für Gymnasien und höhere Lehr- Zweite verb. u. verm. Auslage. Mit

DessenLehrbuch der Stereometrie und \phä- e. Für Gymnasien und Mit 6 Kupfertafeln,

Literar. Anzeige von 2W. Vesser

Bei Fl. Kupferberg in Mainz hat die Presse verlassen und ist an alle Buchhandlungen versandt: Albrecht, F. H. J., Handbuch der Philosophie für 27s Sgt. Dr., Universalgeschihte der christlichen Kirche. Lehrbuch für akademische Vorlesungen. 3te Mit ‘2 firchl, geogr. Karten.

J. B. Dr., Wie verhalten sich Katholi- ziómus und Protestantismus in der Auffassung des cchzistl, Dogmas von der alleinseligmachenden Kirche. Beantwortei auf Vezanlassung und Provocation der Reformations - Predigt des Hrn. Konsist. Nth. Falk, den 29, Oktober 1843

—— —, theologische Briefe, veranlaßt durch den bres- lauer Streit über das christl, Seligkeits -Dogma.

175 Sgr.

Drey, J. S. Dr. von, die Apologetik als wissen- chaftlihe Nachweisung der Göttlichkeit des Chri-

1r Band. Phi-

2te verbesserte Auflage.

Künzer, Fr., kathol. Bedenken zu den Sendschrei- ben der HH. Liz, Suckow, Sen. Krause u. Semi- nar-Direktor Gerlach, erhoben bei Gelegenheit des Streites über das fkatholishe Seligkeits -Dogma.

Möhler, i A. Dr., Athanasius der Große und die Kirche seiner Zeit, besonders im Kampfe mit In 6 Büchern. 2te veränderte

In unserem Verlage erschienen s0 eben die be- liebten Arien aus Köck und Guste Liebe, Liebe is mich nöthig, hast’e mir,

Berliner Musikalien- Magazin von C. VV. Esslinger, Spandauer-Str. No. 9.

So eben ist erschienen und bei Unterzeichneter zu haben : Was isst des Christen würdig und was ziert ihn vor Allen in Zeiten gemein-

zu erhalten: für Schiller, Goethe, Jean Paul u. a. sind an verschiedetteit rten Ehrenbildsäulen aufgerichtet worden. Jhnen folge nun Herder! Und die Feier seines hundertjährigen Geburtstages werde die Veranlassung zu Vereinigungen für diesen Zwe!

Die Verehrer Herder's, welche in München seinen Geburtstag begehen werden, sind vorläufig dahin übereingekommen: zur Errichtung eines Ehren- denkmals für Gottfried von Herder gemeinschaftlih zu wirken und nach ein- geholter obrigfeitlicher Bewilligung freiwillige Beiträge dafür zu sammeln. Da der größte und bedeutendste Theil von Herder?s literarisher Thätigkeit in seinen A«fenthalt in Weimar fällt, wo auch seine sterblichen Ueberreste ruhen, so hat man für Errichtung des beabsichtigten Denkmals diese Stadt im Auge und giebt sich der Hoffnung hin, die Großherzoglich Sachsen-Wei- marishe Regierung werde ihre desfallsige Genehmigung gern ertheilen.

Da der durch mehrere öffentlihe Werke in München und an anderen Orten rühmlis bekannte Bildhauer Ludwig Schaller aus Wien vor kurzem das kleine Modell einer Statue Herder's ausgeführt hat, das nach dem übereinstimmenden Urtheil hiesiger Künstler und Kunstfreunde nicht nur neben den vorzüglichsten statuarishen Arbeiten der Neuzeit steht, sondern auch, ohne allen Vergleich, den Anforderungen an eine Ehrenstatue Herder's vollkommen entspricht, so soll er mit der Ausführung der Statue beauftragt und wegen der Vollendung in Erzguß mit dem Vorsteher der Königlichen Erzgießerei in München in Unterhandlung getreten werden,

Gegenwärtige Aufforderung bezweckt nun, an allen Orten, wo das An- denken Herder's {ih lebendig erhalten, insbesondere wo sein hundertjähriger Geburtstag gefciert wird, seine Verehrer zu veranlassen, obiger vorläufigen Beschlußnahme beizutreten und in geeigneter Weise das angeregte schöne und volfsthümliche Werk mit uns fördern zu helfen, Vertrauend auf die bereitwillige Zusage seiner hiesigen Freunde und auf deren thätige und ein- sichtige Unterstüßung, unternimmt es der Unterzeichnete, in seiner Umgebung und in seinem Wirkungskreise sür diesen Zweck zu arbeiten, und erbietet sih zuglcih zum Korrespondenten und Geschäftsführer in dieser Angelegen=- heit. Das Kunstblatt wi:d mit nächstem eine Abbildung des Entwurfs der Statue Herder’s von Schaller geben, welche außerdem bei dem Künstler in München selbst bereits in Abgüssen zu haben ist,

Dr. Ernst Förster,

49 Bo

Predigt über 1. Cor, 10, 10—13, am 4, Aug. oder 9, n. Trin. 1844 gehalten von Dr. Ludw. Boen- hagen, Diakonus an der evangelischen Pfarrkirche zu Schweß, Pr. 5 Sgr. Der Ertrag isst bestimmt zur Unterstüßung der durch die Ueberfluth der Weichsel ob- dachlos gewordenen Familien in der Stadt Schweß.

Da in der Einleitung auch eine histor, Schilderung der Unglücksfälle gegeben wird, welche diese Stadt, wie bekannt, vom 30. Juli bis 5. Aug. d. J. heimgesucht haben, so eignet sich diese Predigt um so mehr zur Aus- breitung in weitere Kreise. Das hier mit Wärme und Begeisterung dargebotene Trosteswort wird aber auch allen denen vom christl. Standpunkte aus Beruhigung und Krästigung gewähren, die in ähnlicher Noth oder überhaupt im Unglück sih befinden. (Aus diesem Grunde wird auch der Debit unentgeltlich besorgt.)

Die E. S. Mittler sche Buchhandlung in Berlin (Stehbahn 3), Posen und Bromberg. [1005]

So eben ist erschienen und wird gratis ansge-

geben von den Katalogen meines ant iq na Es chen

Lagers : Medizin No. £1. Naturwissenschasten No, 1. Geschichte u. Geographie No. L. Die Fortsetzung erfolgt regelmäsßsig in Zeiträumen Von 14 Tagen. Behrenstr, 44,

e 1 (f 2/5 Sgr.

VV m. Besser.

[1011]

Als Offizial - Mandatar der abwesenden und ihrem Aufenthalte nah unbekannten Erben des hierselbst am 11, Juli d. J. verstorbenen Kaufmanns Abraham La- zarus Bertram benachzichtige ih hierdurch den zeitig seinem Aufenthalt nah unbekannten Kaufmann Herrn Lesser Bertram, daß ihm im Testament des Kaufmanns Abraham Lazarus Bertram de publ. den 13, Juli d, J. ein Erbrecht beigelegt is.

Brandenburg a, H., den 14, August 1844,

Der Königl. Justiz - Kommissarius Kuhlmeyer,

Qr r

[1010] Verkauf mehrerer Actien.

Aus Auftrag der Direction hiesiger Nieder - Rheini- {en Güter - Assekuranz - Gesellschast werde ih drei Stamm-Actien und FünfNückversicherungs- Antheile jener Gesellschaft, welhe zu einer Falllit- Masse gehören, in einem dazu auf den 11, Sep- tember, Vorm. 11. Uhr,

im Dornbuschschen Gasthofe zu Wesel bestimmten Termine im Wege öffentlicher Licitation zum Verkaufe ausbieten. Der definitive Zuschlag bleibt aber bis zur erfolgten Annahme der Gebote und der Letztbieter Seitens der Gesellshafts-Direction vor- behalten, Kauflustige werden dazu eingeladen,

Wesel, den 10, August 1844.

Q

2ie Aufl. gr, 8, gch. Der Justiz-Nath E mkes.

[8386] Beachtenswerthe Anzeige.

Meinen geehrten Geschäftëfreunden die ergebene An- zeige, daß ih mit einigen Theilnehmern die unter der Firma:

i Com De

bestandene Glasfabrif käuflich übernommen und unter der Firma: „Goller, fortseßen werde. Auf mein unterthänigstes Gesuch haben Se. Erlaucht der Herr Erbgraf v. Stolberg - Roßla gnädigst erlaubt, diescr Fabrik seinen verehrl. Namen Carl beilegen

und dieselbe E S T U R“

nennen zu dürfen.

Außer weißem Tafelglase werde ih auch binnen vier Wochen grünes Tafelglas, weißes und grünes Hohl- glas, worunter auh Boulteillen begriffen, und Medizin- glas anfertigen lassen. i

Mit der Bitte, das mir hon in Sophienreut, Ma- rienthal und Alsbah geschenkte Vertrauen auch ferner zu erhalten, verbinde ih die Versicherung, daß ich, wie dort, durch reelle Bedienung bei möglichst billigen Prei- sen mich bestreben werde, mir die Zufriedenheit meiner Herren Abnehmer zu erwerben,

Die neue Gesellschaft hat weder Aktiva noch Passiva von den früheren Jnhabern der Fabrik übernommen, mithin tangiren uns alle noch ofene Rechnungen durch- aus nicht,

Zeichnen wird allein der Dirigent des Geschäfts. Glasfabrik Carlslust, Breitenstein bei Stolberg am Harz, den 12, August 1844.

Goller, Greiner & Comp,

Greiner & Com P

Das Abonnement beträgk: 2 Rlhlr. sür % Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr.

in al!en Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Infectisus-Gebühr sür den

Raum einer Zeile des ill. Anzeigers 2 Sgr.

Me 229.

Inhalt.

| icher eil. ; ;

De Teri Pommern. Hülfs - Verein zu Stettin. ter

gínz Schlesien. Unterstüßungen für Kamenz. Bt Provin 3 W est- phalen. Dr. Lüning. Rhein-Provinz, Ansichten der Rhefn- und Mosel-Zeitung über das Verhältniß Belgiens zu Frankieic, Aus Düsseldorf (Der Militair - Frauen - Verein ; eine neue Kirche projek- tir). Schreiben aus Liegniß. (Berichtigung. ) L E

Oesterreichische Mouarchie. Wien. Änkunst Sr. Majestät des Königs von Preußen und des Fürsten Metternich, Der Contre Admiral Bandicra tritt aus dem aktiven Dienst, Schreiben aus P reßburg. (Die Deutschen in Siebenbürgen und der ungarische Sprachenkamps.)

Frankreich. Paris. Neue Friedens - Botschaft ans Marokko. An- funft ägvptischer Prinzen. Näheres über die Occupation der Gambier Jnseln. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (See Expedition gegen Tunis; die wegen Olaheiti schwebenden Differenzen sollen ausge- glichen seinz Näheres über die Vorgänge an der Küste von Marokko.)

Großbritanien und Irland, London, Befinden der Königin, Erwartete Ankunst des Prinzen von Preußen, Besuch Ludwig Philipp's, Vermischtes,

Belgien. Brüssel, Preußen.

Dänemark. Schleswig, Stände - Verhandlungen: Prediger von der Anfertigung der Kopsfsteuer - Listen. i

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die neuesten Nachrichten aus dem Mittelmeer; verbesserter Finanzzustand ; das Dekret über Einstellung des Verkaufs der geistlichen Güter.)

Türkei, Paris, Die türkische Flotte nah Tunis abgesegelt.

Haiti, Zustand von St, Domingo. Französische Umtriebe. S chrei- ben aus Paris. (Die französischen Gläubiger der Republik; der neue Präsident und der dauernde Wideistand des Generals Acaau.)

Eisenbahnen. Paris, Subscriptionen für die Central-Eisenbahn. Projekt einer atmosphärishen Bahn. Turin. Richtung der Haupt- Eisenbahn-Linien im Genuesishen und in Piemont,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse,

Königsstädtisches Theater. (Nestrov's Posse „Liebesgeschihten und Heiratlh3- sachen“ und Gastspiel.) Müller: Rang- und Quartier-Liste der Kü- nigl, preuß. Armee für das Jahr 1844, U. VVheaton: Histoire des peuples du: Nördi Vermischtes,

Durchreise Sr, Königl, Hoheit des Prinzen von

Befreiung der

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem pensionirten Regiments-Arzte Gallen zu Angerburg, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Regierungs Kanzlei diener Vossius zu Gumbinuen, das Allgemeine Ehrenzeichen ; und

Dem Kaufmann Christian Karl Westp hal in Berlin den Charakter als Kommerzien Rath zu verleihen,

Uichtamtlicher Theil. Fnlan d.

Provinz Pomutern. Auch zu Stettin hat fsich ein B R um Beiträge zur Milderung der durch Ueberschwem=- mung in Noth gerathenen Bewohner von Preußen zu sammeli,

Provinz Schlesien. Die für die Abgebrannten in Ka- menz eingegangenen Unterstüßungen an Geld haben 69,220 Nthlr. betragen. Außerdem wurden noch Naturalien, Kleider, Wäsche und andere Sachen in reiher Menge eingeschidckt,

Königsstädtisches Theater.

Nestroy’s Posse „Liebesgeschichten undHeirathsf\sachen“ : und Gastspiel,

Herr Nestroy seht sein Gastspiel zur größten Freude des für heiteren Scherz uind Gemüthöwihß empfänglichen Publikums fort. Mit ihn, von ihm und durch ihn is nun in Zeit von wenigen Tagen schon eine dritte, den Abend ansfsüllende neue Posse (am 16, August zum erstenmale) gegeben worden. Sie heißt „Liebesgeschichten und Heirathssachen“ und ist, der Haupthandlung nach, an ein beliebtes älteres englisches Stück, welches den Titel „Patrizier und Emporkömmling“ führt, augelehnt, Letzteres is dem Publikum des Königsstädtischen Theaters nicht unbekaunt, denn cs wurde bm bereits am 3, Oktober 9, J. in der Bearbeitung von F. Me ck unter dem Titel „Lord, Krämer u nd Vagab und“ vorgesührt, Unser Ur- theil über dasselbe haben wir bereits im Feuilleton zu Nr, 97 der Allg. Preuß. Ztg, vom 5. Oktober v, J, niedergelegt und darauf vertweisend hier nur zu bemerken, daß Herr Nestroy scin wahrhaft einziges Talent, ein morsches dramatisches Gerippe mit lebendigem Fleish und Bein zu verse- hen, auch hier wieder glänzend dofumentirt hat, Die Posse is unter seiner Hand so jugendlich, #0 frisch geworden, als sei sie eben erst ans Licht ge- treten, ja als sei sie absichtlich mit Beziehungen auf die jüngste Gegen- wart geschrieben, Wer das englische Original nicht speziell kennt, müßte {wören, er habe hier eine dramatishe Arbeit vor sich, die in jeder Beziehung Erfindung und Eigenthum des Herrn Nestroy sei. Diesen Nestroyshen Stücken wohnt noch ein ganz besonderer Vorzug inne: wir meinen die allerliebsten Volkslieder und Potpourris, womit sie durchwebt sind, Karl Blum beschwerte sich in der Vorrede zum ersten Theil seiner „Vaudevilles““, Berlin 1824, S, 1X, darüber, daß die deutschen Ueberseyer französischer Vaudevilles sih die Sache gar zu leiht machten; unter der geduldigen Rubrik „Lustspiele“ sendeten sie Verarbeitungen französischer Vaudevilles in die Theaterwelt und beraubten sie ihres schönsten Schmuckes, welcher in den wibßigen Gesängen besteht, in Gesängen, die sie in eine oft holprige Prosa aufgelöst, oder deren Sinn sie, aus Furcht, irgend eine Equivoque niederzuschreiben , ganz weggelassen haben, Bei Nestroy is gerade vas UÜmgekehrte der Fall. Er macht nämlih die Lustspiele, welche er nach seiner launigen Weise faconuirt, zu Vaudevilles, indem er ihnen annehmliche und \{hnurrige Couplets in nicht sparsamer Anzahl untermischt, Dabei hält er sich jedoch nicht streng an die Form des französischen Vaude - ville, welches befanntilih seiner ursprünglichen Bestimmung nach neue Texte

Preußische

Allgemeine

| ? . . \ auf dieses Slatt an, sür Lerlin i die Expedifion der Allg. Preuss. V Zeitung: é Friedrihostrassee Ur. 72. N Q

A!le Post-Anstalken des In- und Auslandes nchmen LNestellung

g R C R T Au

i p D t ZUOR Rheda

rovinz Westphalen, Dem Pr. Lüning zu Rhe sind Ee Briefe und sonstigen Cffekten von dem Untersuhungs- Rich= ter zurückgegeben worden, nachdem derselbe, wie die Trier\sche Ze i- tung meldet, sih überzeugt hatte, daß sie mit dem angeschuldigten

Vergehen in keinem Zusammenhange ständen.

Rhein-Provinz. Die Rhein- und Mosel- Zeitung hat unter der Aufschrift „Vom Rhein“ den nachstehenden Artikel :

„Belgien wird mehr und mehr in die Sphäre des französischen Ein- flusses hineingezogen. Nicht aber erst jeßt, noch in Folge der vielbesproche- nen Netorsions - Maßnahme des deutschen Zollvercins tritt diese Tendenz hervor; es is bekannt, daß sie hon seit einer Reihe von Jahren wirksam sih bald in diejer, bald in jener Form äußert, und eben so gewiß 1) es, daß diese Bestrebungen es sind, durh welche Belgien in seine neue Stel lung dem deutschen Zellvereine gegenüber gebracht worden. Die Organe der französischen Partei in Belgien machen jeßt weniger als je ein Hehl daraus, daß darauf hingearbeitet wird, dieses Land in eine Abhängigkcit zu bringen, in welcher dasselbe dem Geschicke nicht wird entgehen tönnen, cine gleichsam provinzielle Stellung zu erhalten ; sie gestehen jeßt ein, daß ihr unablässiges Ankämpfen gegen die germanischen Tendenzen lediglich da- hin gerichtet war , eine innigste, unauslösliche Gestaltung der Beziehungen Belgiens zu Frankreih zu Stande zu bringen. Welche Früchte abcr hat bis jelzt diese Hinneigung getragen? Welche Gegenvortheile sind für die vielfahen merkantilishen Zugeständnisse, welche Belgien seinem westlichen Nachbarn machte, eingeräumt worden? Sehr naiv bekennen die Organe der französischen Partei in Belgien selbst: man habe von Frankreich bis jezt weniger erhalten, als wünschenswerth gewesen, weniger als die fehr ausgedehnten Konzessionen, die man gewährt, wohl verdient hätten, Selt- samerweise will man darin keinen Anlaß finden, jür die Zukunft vorsichti- ger zu sein, Jm Gegenthcile, man sagt, man möge uur im- mer zu Frankreich hinneigen, nur immer Frankreih Zugeständnisse machen, dieses Land werde zuleßt wohl noch zu verhältnißmäßigen Com pensationen sich verstehen, deun wenn es auch seither nur wenig eingeräumt habe, so sei es doch das ci"zige Land, von dem eiwas für Belgien zu er- warten sei, da alle Versuche anderwärts, z. B. bei dem deutschen Zoll- Vereine, eine Annäherung zu erwirken, keinerlei Eifolg gehabt hätten, Es fann nicht {wer sein, diese falsche Argumentation in ihrem wahren Lichte hinzusiellen. Belgicn hat seinem westlichen Nachbar viel gewährt und da- für nach eigenem Eingeständnisse wenig erhalten ; Belgien will anderwärts, 2. B, dem deutschen Zoll - Vereine, wenig gewähren und dasür viel in Anspruch nehmen. Was kann bei einem solchen Ver- ahren herauskommen? Belgien wird es früher oder später gewiß zu seinem Leidwesen erfahren. Oder hot es wirklih im Ernste, daß Frankreich sich endlich noch zu jeneu verhältnißmäßigen Gegenbewilli- gungen herbeilassen werde, die seither verweigert worden? Hat Belgien vergessen, daß in Fraukreich die merfantilen Juteressen, der industrielle Egoismus cben so empfindlich, eben so baurshsüchtig sind, wie die politischen Juteressen und der politishe Egoismus 7 Daß die sranzösishe Handelspo- litif auf dem Grundsaye beruht, in allen Zweigen ein Uebergewicht über die auswärtigen Jndustricen zu erstreben, cin Merkantil - Uebergewicht , wie es dem Geiste Napoleon’s vorshwebte, als er den Plan zu seinem ricsigen Kontinental-Svysteme entwars? Belgien frage sich, ob es anderwärts, z. B. von den Zoll-Vereinsftaaten eben so wenig erhalten hätte, als von Frankreich, wenn es ihnen eben so viel bewilligt haben würde, als seinem westlichen Nachbarn,“

Unter denjenigen wohlthätigen Anstalten, die es sich zur Aufgabe ge- macht haben, die Noth der leidenden Mitbrüder zu lindern und dem Pau- verismus fräftig entgegenzuwirken, verdient auch der seit April 4837 unter dem hohen Protektorate Jhrer Königl. Hoheit Prinzessin Friedrich von Preußen bestchende Militair - Frauen - Verein genaunt zu werden, Derselbe unterstüßt arme Familien der Garnison Düsseldors und ehemalige Militairs nebs deren Angehörigen , so wíe Militair - Wittwen und Waisen ohne Un- terschied der Konfession, durch Beiträge zur Hausmicthe, Viktualien, Brenn- material, Kleidungsstücke, Arznei und in einzelnen Fällen durch baare Geldgeschenke. Kranke, besonders Wöchnerinnen , erhalten wöchentlich Speise - Karten, auf Mitglieder des Vereins lautend, Außerdem unterhält derselbe eine Industrie-Schule, in der durchschnittlih gegen 60 Mädchen in weiblichen Handarbeiten unterrichtet werden, Sämmtliche dürstige Militair- Schulkinder erhalten die nöthigen Schulbücher und am Christfeste eine voll- ständige neue Kleidung, Endlich läßt der Verein es sich angelegen sein,

| erwachsene Mädchen als Mägde und Knaben als Handwerker-Lehrlinge unter-

zu alten oder bekannten Melodiecen enthalten soll, sondern er bringt auch (was zunächst Aufgabe des Liederspiels is) neue Melodicen zu bekannten Liedern und Gesängen, So durchkreuzen sich die Eigenschasten der Posse, des Vaudeville und Singspiels in seinen Dichtungen kraus und bunt, und bringen in ihrer Totalität meist eine cbeit so erhei- ternde, als geistig anregende Wirkung auf die Zuschauer hervor, Als Dar- steller - hat Herr Nestroy das Burleske, das sich selbst Bespötteln, und in dieser Sclbstbespöttelung die Verlachung der Schiefheiten des Geschlechts meisterlich in sciner Gewalt, Er spielt nicht die eigentlichen Lachrollen, sou- verun komische Reslexionspartieen, Sein Stachel is zwar in Honig getaucht, dringt aber doch immer ins Fleish, Die vorkommenden Polissone- rieen nimmt Niemand krumm, weil ihre unverkennbare Absicht eine gerade und ehrlihe ist, Uebrigens gehören kleine Bosheiten sogar ins Bereich dieser Dichtgattungz that doch schon Boileau den Ausspruch: „Le Françgais, malin, créa le Vaudeville.” In diesem Geiste spielie Herk Nestroy den „Nebel“ in seiner obengenannten Posse so vortrefflich, als man sich die Darstellung eines solhen Roué nur wünschen kanu z das sehr zahlrei versammelte Publifum ging in die heitere Stimmung, ein und ließ es an schallendem Beifall, mehrmaäligem Hervorruf nicht feh len. Herr Grobecker gab als Florian Fett eine ersreuliche Darlegung scines echt fomischen Naturells, das er jeyt um so mehr geltend machen fann, als seinem Wirken cine wesentliche Erweiterung geboten is. Gleich wacker hiclt si Mad, Adami, als Luzia_ Distel. Dlle, Ubrich (Philippine) spielt von Vorstellung zu Vorstellung zuversichtlicher z ihr Vortrag der Chan- son3 athmet Wahrheit, Wohlklang und Lieblichkeit, Unter den lebrigen errangen die Herren Gerber (Wirth) und Hänsel (Marchese Vincclli) einen snecès d’estime, Das Stück ist von Herr Regisseur Kindl er, cinem thätigen und geschickten Manne, brav in Scene geseßt, was bei der Eile, womit es geschehen mußte, alle Anerkennung verdient.

Gleichen Erfolg hatte Herr Nestroy Tages vorher als Titus Feuerfucchs in seiner allbelicbten Posse: „Der Talisman“. Auch hierbei hat dem Dichter ein französisches Stück vor Augen geschwebt. Uebrigens haben die Franzosen jeßt das Vergeltungsrecht an Nestroy geübt und dessen Lofal- Posse: „Zu ebener Erde und erster Stock““, ins Französische über- seut, Die Bearbeitung hat in Paris sehr gefallen, wenn auch nicht in so gesteiger- tem Grade, wie in Wien und Berlin, wo die genannte Posse (vielleicht das Beste, was Nestroy aus sich selb heraus geschaffen) beinah einen gan- zen Monat ununterbrochen volle Häuser machte, —U,

Berlin, Sonntag den [Sten A ugusi

1844.

zubringen, wodurch Eltern und Kinder am frästigsten unterstübt und ciner fünstigen Verarmung am nachhaltigsten gesteuert wind. Der Verein hat in dem Zeitraum vom 1, Juni 1842 bis Ende Mai 1844 eingenommen 1583 Nihlr. 22 Sgr. 6 Pf., ausgegeben 1162 Nihlr. 6 Sgr. 4 Pf-, Bestand 421 Rihlr. 16 Sgr. 2 Pf., wovon 400 Riblr. zinsbar angelegt sind. Díe Einnahme toird gebildet durch Beiträge der Mitglieder des Vereins, so wie der unverheiratheten Herren Offiziere der Garnison, burch den Ertrag einer jährlich veranstalteten Lotterie, dur die Zinsen des ausgeliehenei! Kapitals, so wie durch außerorden!lide Geschenke. Unter den lehteren verdienen ganz besonders cin Allerhöchstes Gnadengeschenk Jhrer Majestät der Königin, 1m Velrage von 56 Rihlr. 20 Sgr., und cin Legat des in S@hlesien gestorbe- nen Hauptmanns von Frankenberg, im Betrage von 200 Nthlrn,, genaunt zu weiden. / i A Zu Düsseldorf hat sich ein Comité gebildet, welches Beiträge zum Bau einer neuen fatholischen Kirche für den östlihen und nörd- lichen Stadttheil sammelt und zu diesem Zweek auch bereits eine Aufforderung an die katholishe Bevölkerung der Stadt ergehen ließ,

X Lieguit, 15. Aug. Die in Nr. 224 der Allg. Preuß. Ztg. aufgenommene Mittheilung aus der Provinz Schlesien: der Vice-Präsident der Regierung zu Liegni, Herr von Westphalen, for- dere öffentlich zur Theilnahme an der ersten General - Versammlung des dortigen Zweig-Bereins der Gustav-Adolph-Stiftung auf, ist da- bin zu berihtigen, daß der gedachte in den Lokalblättern veröffent- lichte Aufruf unter keiner amtlichen Autorität und Bezeichnung, son- dern von dem „provisorischen Comité des Vereins“ erlassen worden ift,

Ausland.

Oesterreichische Monarchie.

JIKVien, 12, Aug. Der Oesterreich ische Beobachter theilt über die (bereits gestern gemeldete) Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen Folgendes mit: „Se. Majestät der König von Preußen sind gestern Abends gegen 10 Uhr in der furzen Zeit von etwas mehr als 15 Stunden aus J\chl, von wo Allerhöchstdieselben an die- fem Tage um halb 7 Uhr Morgens aufgebrochen und auf dem Sdhie- nenwege von Gmunden nah Linz gefahren waren, von da am Bord des Dampfschiffes „Ludwig“ zum Besuch des Kaiserlihen Hoses im erwünschtesten Wohlsein hier eingetroffen.“ :

„Da Se. Majestät {hon früher erwartet wurden, hatte sih in den Nachmittagsstunden am Landungsplahe in Nußdorf und auf dem Wege, der von da ua der Stadt führt, eine große Volksmenge ver=- sammelt, die der Ankunft des Monarchen harrte, um Ihn mit um so herzlicherem Jubel zu begrüßen, je freudiger die Empfindung war, die au hier, wie in allen Gauen Deutschlands, die glücklihe Ret- tung des Lebens Sr. Majestät und Jhrer erlauhten Gemahlin er- zeugt hatte.“

„Se. Majestät der König fuhren von Nußdorf in einer sechs- spännigen Hof-Equipage in die Stadt, wo Allerhöchstdieselben in dem Hotel Jhres außerordentlihen Gesandten und bevollmächtigten Mi- nisters am hiesigen Hofe, General - Lieutenants Freiherrn von Kaniß, welher den König auf der Reise von Js{hl hierher begleitet hatte, abgestiegen und daselbst übernachteten.““

„Heut Vormittag wurden Se, Majestät der König durch einen Besuch Sr. Majestät des Kaisers, Allerhöchstwelhe von Schönbrunn in die Stadt gefahren waren, überrascht ; bald darauf fuhr der König nah Schönbrunn, um Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin, Jhrer Majestät der Kaiserin-Mutter und den übrigen hier anwesenden Mitgliedern der Kaiserlihen Familie Seinen Besuch abzustatten, und speiste dann an der Kaiserlichen Familientafel in gedachtem Lustschlosse, welches Se. Majestät während Jhres, leider nur sehr kurzen, Auf- enthaltes in dieser Kaiserstadt bewohnen werden,“

„Abends wurde zu Ehren der Anwesenheit des erlauchten Gastes

Rang- und Quartier-Liste der Königlich preußischen Armee für das Jahr 1844, Nebst den Anciennetäts- Listen der Generalität, Stabs- und Subaltern - Offiziere, Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs. Redacteur : Kriegsrath Müller von der Geheimen Kriegs= Kanzlei, Berlin, bei Mittler.

Herr Kriegsrath Müller hat diese Liste seit dem Jahre 1817 bear- beitet und zum Drucke besorgt, und damit, abgeschen von dem unmittelbaren und vorübergehenden Zwecke, der vaterländischen Armee-Geschichte eine sehr nüßlihe Vorarbeit geschenkt; weshalb dieses Buch nicht nur dem preußischen Kricgsheere, sondern allen Freunden der Militair- und der Militair-Personal=- Geschichte angehört, Wir loben damit ganz besonders auch die seltene authentishe Genauigkeit, mit welcher die Namen geschrieben sind, wodurch für die Folge cine Mühe gespart und eine Unsicherheit beseitigt wird, welche Jeder kennt, der frühere Abschnitte der Kriegsgeschichte zu behandeln hatte und selbst über die Rechtschreibung von Feldmarschalls-Namen in Verlegen- heit gerathen dürfte, Die Anciennetäts - Listen, welche zuerst im vorigen Jahre nur die Generalität und die Stabs - Offiziere umfaßten, und welche dieômal die Patent - oder Ernennungs - Tage aller Offiziere der gesammten Armee geben, sind ein Verdienst, welches wir, mit der künftigen Geschichte, Sr. Excellenz dem Herrn Kriegs-Minister zu verdanken haben, Jm Uebrigen is die Nang- und Quartier-Liste für 1844, ihrer sonstigen Einrichtung nach, den früheren Jahren, bis auf das ungemein genaue Register von mehr als 10,000 Namen, durchaus gleich, Auf einer tabellarischen Uebersicht der Armce - Eintheilung und ein alphabetisches Verzeichniß der Quartierstände der Armce im Jahre 1844 folgen das Personal des Kriegs - Miuisteriums, die General-Adjutanten Sr. Majestät des Königs, die Generale à la Suite, die Flügel - Adjutanten, der Generalstab der Armee, die Adjutantur, die Adjutanten bei den Königlihen Prinzen, die Offiziere der Armee, Dann werden die verschiedenen General -Juspectionen und General - Kommandos der neaen Armee - Corps, die ganzen Offizier - Corps der Jufanuterie, Kavallerie, Artillerie und des Jngenieur - Corps selb| gegeben; auch die (zwei) Marine - Offiziere, die Gouvernements und Kommandanturen, die Garde - Unteroffizier - Compagnie, die Juvaliden und die Landwehr. Endlich folgt die Gendarmerie, die Ctappen-Juspektoren, das reitende Feld- jäger - Corps, die verschiedenen Examinations- Kommissionen, das Militair- Unterrichts- und Bildungswesen der Armee, die Militair-Waisenhäuser, das D GL On R zu Annaburg, das Militair-Medizinal- wesen 2c,