1844 / 231 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

L E E Tg ETEE E

———

S am mate rere em E a

L dia A

L iz e

ara

E

¡gi (bt, sondern es ist der neue Herzog von Spe abe n n ist seit e Revolution, welhe der Regent-

Rianzares. Dieser Mann h L ugt “níain Christine ein Ende machte, nit mehr in Spanien rue Fug e lebte bis vor wenigen Wochen hier in Paris, und “ine Rüdkehr ist vielleicht ein ziemlich gewagter Schritt auch in dem jebigen Augenblick, wo die Opposition so eifrig wie je nah Vorwän- den und Mitteln suht, um die öffentliche Meinung gegen Hof und Regierung in Harnisch zu bringen. Die Unzufriedenheit is in man- en Provinzen so hoh gestiegen, daß man sich von einem Tage zum anderen einer neuen, weni stens theilweisen Staats = Krisis zu gewärtigen hat. Glüdflicherweise sind wenigstens Catalonien durch die mehrmonatliche Gegenwart des Hofes und das Baskenland durch die ihm zurückgegebenen fueristischen Einrichtungen vor der Hand so weit beshwihtigt, daß keine unmittelbaren Feindseligkeiten gegen die be- stehende Ordnung von ihnen zu fürchten sind, Jn Aragonien dage- en und in einigen Theilen von Andalusien ist die Volksstimmung wahrhaft drohend. Dasselbe würde man wahrscheinlich von Madrid sagen müssen, wenn hier die öffentlihe Ruhe nicht bis auf Weiteres durch eine zahlreihe und ziemlich gut bezahlte Besaßung gewährlei- et würde. f Den heutigen Nachrichten aus Cadix zufolge, ist die Antwort des Kaisers von Marokko auf das französische Ultimatum erst drei Stunden nachdem die französische Flotte das Feuer gegen Tanger er- öffnet hatte, zur Kenntniß des Prinzen von Joinville gelangt, Die- ser hat hierauf die Feindseligkeiten soglei eingestellt, die der Stadt indessen schwerlih viel Schaden zugefügt haben, da die Einwohner ¡ihre Personen und ihr Eigenthum zuvor geflühtet. Was die Spa- nier anbetrift, so arbeiten diese nah Kräften daran, ihre asfrifani= {hen Festungen auf einen respektablen Kriegsfuß zu seben,

Handels - und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 17. Aug, Nachdem am Schluß der vorigen Woche die mei- sten unserer Eisenbahnen gesucht blieben, stellte sich am Montag eine fernere angenehme Stimmung ein, wodurch deren Course einen namhaften Auf- \chwung erfuhren, eider fonnte sich diese Steigerung nur kurze Zeit be- haupten, und eine plögliche Reaction wurde durch ansehnliche Posten, die zum Verkauf kamen, abermäls herbeigeführt. Es dürfte nach dieser neuen Erfahrung sehr zu bezweifeln sein, daß wir auf eine bedeutende Hausse zu rechnen haben, da die Anzahl der Eisenbahn - Quittungsbogen und Actien für den geschwächten Zustand unserer Börse viel zu bedeutend is, Wenn auch täglih ansehnliche Posten gekauft werden, so fehlt es doch im Allge- meinen nie an willigen Abgebern, während wir andererseits die dem Ge- äft nöthige Unterne hmungslust fast ganz entbehren. Dies sind die Gründe, welche auch dem Fortschreiten der Hausse beim Beginn dieser Woche hinder- lich waren z die Course erlitten einen Rückgang von ca. 3 %, und das Ge- {chäft verlor auch sofort wieder an Lebendigkeit; ganz besonders trat heute bei einigen unbedeutenden Schwankungen eine große Geschäftsstille ein.

Jn Köln-Mindener bleibt der Umsaß täglich am bedeutendsten, es wurden dieselben bereits bis 111 % bezahlt, gingen jedoch bis 1072 % zurück und lossen heute 108 % a 4 % bezahlt,

Niederschlesisch-Märk ische scheinen wegen der bevorstehenden Einzahlungen häufig angeboten zu werden, deren Cours hob sich zwar bis 112% %, \chloß jedoh auch nur 109% % bezahlt.

Berlin-Hamburger, welche bereits bis 113% % bezahlt worden, hielten s bei geringem Umsaß am besten und \{chwankten zwischen 112 a 113 %, während heute 1125 % Geld blieb,

Für Bergisch -Märkische stellte si schr bedeutende Kauflust ein, sie stiegen in Folge dessen von 1065 a 41102 %, ftonnten \ich indeß auch nicht behaupten und gingen bis 408% % zurüdck, wozu Geld blieb,

Krafau-Oberschl, gingen von 407% % bis 105 % zurü,

g Kosel-Oderber g, bercits bis 107 gestiegen, blieben heute a 105% %

offerirt, Sagan-Glogauer, die bis 1005 % in voriger Woche wieder ge- stiegen, machten weitere Fortschritte, wurden bis 106 bezahlt, fielen bis 101 % und {lossen heute 102 Geld,

Jn Bríieg-Neisser ging wenig um, doch wäre über 102% nit dafür zu machen,

Prinz Wilhelm (Steele - Vohwinkel), welche Eisenbahn in ihrer Ertragsfähigkfeit offenbar eine der besten werden muß, findet immer mehr Liebhaber z die Quittungsbogen wurden bis 110% bezahlt, konnten jedoch der allgemeinen Reaction nicht widerstehen und wichen ebenfalls um ca, 2%, so daß solche heute nur 1077 % schlossen.

Halle-Thüringer wurden bis 1103 a 111 % bezahlt, gingen jedoch wieder bis 109% % zurück und blieben heute 110 % Brief und (Geld,

Dresden-Görliger, bis 4113/% bezahlt, erfuhren eine beträchtliche Reaction und nachdem gestern noch bis 111% bezahlt wurde, konnte man heute a 1105 % anfommen.

Jn Bayershen QuittunÞsbogen bleiben die Umsäße äußerst

Bekanntmachungen.

[795] Subhastations-Patent,

Das am Cohhofe Nr, 1. hierselbst gelegene, Vol. 1, No, 677. Fol. 694, des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem verstorbenen Schönfärber Emanuel Christ, Sam. Krüger gehörige Erbpachts-Grundstü, worin das Fâr- berei- und Defatir-Geschäst betrieben wird, soll

am 3, Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, subhastirt werden.

Der Werth desselben beträgt bei Veranschlagung sei- nes Ertrags zu 4 Prozent 13001 Thlr, 27 Sgr.

u5 » 41364 » 22 » und da darauf ein Kanon von 60 Thlr, incl. 15 Thlr, Gold, welcher zu 4 Prozent fapitalisirt, die Summe von 1550 Thlr, ergiebt, haftet, so kommt der Werth

des Grundstücks zu 4 Prozent auf 41451 Thlr, 27 Sgr.

[1018]

“Allgemeiner

stück, bei welchem der Besihtitel für den Bleilber Hoch- firch berichtigt ist, gerihtlih abgeschäßt zu 9739 Thlr., soll am 17, Dezember 1844, Vormittags 11 Ur, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 6, August 1844,

Das in der Thorstraße Nr. 4 und 5 belegene Grund- stück der Kühneschen Erben, gerichtlich abgeschäßt zu 6130 Thlr, 21 Sgr. 6 Pf., soll am 11, März an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen, Die unbekannten Neal - Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusion, #0 wie die ihrem Aufent- halte nach unbekannten Hypotheken-Gläubiger Medailleur Zulius Emil Hoffmann und Maler Carl Friedrich Her- dert werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

1268

beschränkt, kleine Kaufordres steigerten deren Cours zwar von 102 bis 103%, doch blieben heute a 103% mehrseitige Abgeber,

Der Handel in Quittungsbogen bleibt fortwährend belebter als der in vollen Actien, worin namentlich in dieser Woche bei meistentheils weichen- den Coursen und neuerdings beträchtlichen Reactionen wenig umging.

Berlin-Anhalter hatten den Cours von 156 % erreicht, doch scheint die Gewißheit des Baues der Potsdam-Magdeburger Bahn verbunden mit den p. ult. d. M, fällig werdenden früheren Prolongationen am meisten nachtheilig auf deren Cours gewirkt zu habenz der Cours ging bis 1525 % zurück, wozu jedo ansehnliche Posten genommen wurden, J

Ju Berlin-Potsdamer bleibt der Umsay im Ganzen sehr beschränkt, heute gingen lleine Posten a 164 % um, i U

Magdeburg-Leipzig ohne allen Umgang bleiben a 191 % käuflich,

Berlin-Frankfurt blieben heute a 144% Dise 1.

Düsseldorf-Elberfelder, von welher Bahn wir die ersreulichsten Resultate zu erwarten haben, bleiben a 90 bis 907 % begehrt, :

Auf Rheinische gingen einige Kaufordres ein, wodurch deren Cours bis 80 % gestiegen is, i i Ea

Berlin-Stettiner offerirt, erlitten in dieser Woche einen Nückfall von 1252 bis 1215 %, zu welchem Cours heute Abgeber bliebeit,

In Magdeburg-Halberstädter wird wenig gemacht, deren Cours stellt sich auf 114 % Brief und Geld,

Oberschl. L. B. bis 111 % bezahlt, sind bis 1095 % gewichen, ohne daß sich heute Käufer zu diesem Cours fanden,

Oberschl, L. A. bis 1162 %, {lossen heute 116 % Brief.

Breslau-Schweidniz-Freiburger von 1097a 1102 % bezahlt, blieben heute 110 % Br,

Hamburg-Bergedorffer bleiben fortwährend gedrückt und sind in dieser Woche bis 914 % verkauft worden, ohne daß sich weitere Käufer ge- funden hätten.

Kiel-Altona wurden in kleinen Posten a 111 % bezahlt. ;

Oesterreichische Bahnen hielten sich in Ansehung der festen Wie- ner Börse auch hier beliebt. Kaiser Ferdin. Nordbahn schlossen 145; % Gld. Wien-Gloggnih 116; % Brf. a Gld. i

Mailaud-Venedig bis 112 % bezahlt war heute so zu faufen,

Livorno-Florenz bis 114 % gemacht, {loß heute 1132 Brief a Geld,

5 N ed am Rotterdam bis 967 % bezahlt a Geld,

Utreht-Arnheimer 100 % Brf., 99 % Gld,

Jn Ludwigshafen-Bexbach war der Umsay in dieser Woche nur unbedeutend, die Schwankungen aber ebenfalls ansehnlihz man bezahlie bis 1102 %, später wurde à 108 % verkauft und heute blieb 108; % Br, u, G.

Berlin, 17. Aug, Unser Getraidegeschäft in dieser Woche bietet wenig Bemerkenswerthes dar, Wie gewöhnlich um diese Zeit, welche als Wendepunkt dieser Geschäfts - Branche betrachtet wird, halten sich unsere Konsumenten mehr oder weniger ans dem Markt, wodurch besonders der Plathandel beeinträchtigt wird, Aber auch auf Lieferung war der Umgang von feiner Bedeutung,

Die Berichte über die Nesultate der diesjährigen Aerndte widersprechen sich so sehr, daß mindestens für diesen Augenblick wesentliche Fluctuationen in unseren Getraidepreisen kaum möglich sind, und eben so wenig wie sich aus den Mittheilungen der traurigsten Art von unseren nördlichen Provin- zen jeßt schon entnehmen läßt, ob unsere sogenannte Kornkammern Ueberfluß, hinlänglichen Bedarf, Ausfälle oder gar Mangel haben werden, #0 wenig wiederum läßt si bei dieser Ungewißheit unserem Herbst- und Frühjahrs- geschäft irgendwie jeyt ein Prognostikon stellen,

Von Weizen wurden nur Kleinigkeiten verkaust, und die Notirungen bleiben fast durchweg die vorwöchentlichen. Gelb. les. 41 a 45 Rthlr., weiß. {les 46 a 48 Rihlr. , bunt. poln. 44 a 45 Rihlr. , hochbunt, poln, 46 a 48 Rihlr,, weiß. poln, 48 a 50 Rihlr, nach Qualität anzunehmen. Ein Pöstchen weiß. guhrauer 88pfd, vom Boden bedang 48{, bunt, \chlef. 88pfd, aus dem Wasser 43 Nthlr, Schwimmende Ladungen gelb, {lef 88pfd. waren mit 44, weiß. \{les. 87pfd, mit 47 Rihlr, zu haben,

Roggen in loco \{chwer verkäuflich, 82v#d, 28 Rthlr., 84/86p#d, 99 a 29% Rihlr. z auf Lieferung angenehmer. August und August/Septem-

ber 82pfd. mit 28% a 287 Rihlr. bezahlt, 84pfd. 295 Rthlr. Brs., Septem-

ber/Ofkftober 82pfd, 29% a 30 Nthlr, bezahlt, letzterer Preis blieb Brf., 84pfd,

31 Es Brf., pr. Frühjahr 82pfd, 31 Rthlr, mehrseitig bezahlt und noch u machen,

: Von kleiner polnischer G erste sind einige Ladungen im Kanal zu 93 Rihlr, offerirt gebliebenz große ganz ohne Handel,

Hafer vernachlässigt in loco 17—187 Rthlr,, auf Lieferung pr. Herbst oder Frühjahr 48psd. 18 Nthlr, , 50pfd. 185 Nthlr. mit Abgebern. Futtererbsen schwimmend und pr, Herbst 31 Nthlr, Brief.

Rappsaamen wenig gefragt, aber auch nicht häufig angetragen, Schwimmende Ladungen Winterrapps würden zu 67 Rihlr, Winterrübsen zu 66 Nthlr. käuflich sein,

Rüböl is zwar ciwas beachteter, doch ohne namenswerthen Umsah geblieben in loco 10; Nthlr, Brf. u, bez. August /September 103 %, September / Oktober 10; Brf., 105 Rthlir. bez, u, Gld.,, Oftober bis Januar 105 Brf,, 10! a 2 Rihlr, Gld., Januar / Februar ohne Abgeber 10% a Rthlr. zu bedingen,

Taxe und Hy-

Anzeiger.

bis 31, August c., Vormittags 9 bis 12 Uhr, ín der neuen Schönhauserstr. Nr, 9 gegen nach den Ka} i gen zu ordnende Verzeichnisse statt. Berlin, 0. Aug. 1844, Der oostpr. Gen,-Ldsch.-Agt, Komm,-R. F. W,. Behrendt,

Leinbl loco und Lieferung 10%; 2 Nthlr,

Hanföl 11;— 12 Rthlr,

Fans 11% Rthlr,

tohnöl 13—123 Rihlr.

Südseethran 9; —10 Rthlr,

Spiritus loco pr, 10,800 % 15; Rihlr. Geld für einzelne Fuhren, auf Lieferung in den Winter-Monaten 14 Rihlr, Geld.

Wir haben während 8 Tagen gutes und für das Einbringen der Feld- früchte zusagendes Wetter, Die Luft war zwar meist bedeckt und der Ba- rometerstand niedrig, doch fam es nicht zum Regen,

Díe londoner Berichte vom 12ten d, M, melden: Es war daselbst regnigtes, stürmishes Wetter, Die Zufuhr von englischem Weizen war höchst unbedeutend und man placirte diese zu 4 a 2 Sh. höherem Preise als am leßteren Montage. Junhaber von fremdem Weizen hielten auf höhere Preise und bedangen auch 1 Sh, mehr als vor 8 Tagen,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 14. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 6177. 5% do. 997. 5% Span. 20 *. 3% do. 337. Pass. 55. Ausg. —. Ziosl 6. Preuss. Pr, Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1095. 4% Russ. Hope 903.

Antwerpen, 13. Aug. Zinsl. —. Neue Aul. 20.

Frankfurt a. M., 15. Aug. 5% Met. 112% G. i969. Bayr. Bank-Actien 721 G. Hope 89% Br. Stiegl. 895 Be. 300 Fl. 955. do. 500 Fl. 955 G. do. 200 Fl. 285 Br. :

Hamburg, 16. Aug. Bank-Actien 1650. Eugl. Russ. 1135.

London, 13. Aug. Cons. 3% 99! Bels. 103. Neue Aul. 22L- Pas- sîive Di. Ausg. Sch. 127. 25% Holl. 613. 5% do. 101%. Neue Port. 43... Engl. Russ. 1197. Bras. 837. Chili 104. Columb. —. Mex. 35L. Peru 24.

Paris, 13 Aue. 5% Reute fin cour. 121. 58. 3% Reute fn cour. S1. G60

5% Neapl. au cowpt. 98. 90. 5% Span. Rente 30. Pass. —-. y Wien, 14. Augs. 5% Met. 1107. 4% 100%. 3% 767. Bank-Actien 1602. Aul. de 1834 150). de 1839 1273. Nordb, 1397. Gloggn. 111.

Mail. 10873. Livorn. 121 f.

Bauk - Actien p. ult. Tut. 605. Poln,

Von dem Herrn Musifk-Direktor Josef Gung"l ist zur Unterstüßung der durch Ueberschwemmung in Noth gerathenen Bewohner der Stadt Schwe ein Konzert veranstaltet und der Rein-Ertrag desselben mit 158 Rthlr. 11 Sgr, 6 Pf. dem unterzeichneten Verein übergeben worden,

Der Verein nimmt aus dieser menschenfreundlichen Handlung gern Veranlassung, sowohl dem Herrn Musik-Direktor F, Gung’'l, als auch den Vorstehern des 2ten Leipziger - Plah - Bezirks , Herren Liebe und Mertens, welche bei der Ausführung mittelbar mitwirkten, seinen Dank hiermit öffent- li auszusprechen,

Berlin, den 17. August 1844,

Der Verein zur Unterstüßung der durch Uebershwemmungen verunglüdten Gegenden in West- und Ostpreußen,

Berichtigung, Die in der gestrigen Nr. der Allg. Pr. 3. enthaltene Notiz über die den Abgebrannten von Kamenz gewordene Unterstühung is dur ein Versehen unter die Rubrik „Schlesien“ ge- stellt worden und gehörte unter die Nachrichten aus dem „Königreich Sachsen“.

ÄFönigliche Schauspiele. Montag, 19. Aug. Zum erstenmale: Moriß von Sachsen, Trauerspiel in 5 Akten, von R. E. Prub. Dienstag, 20, Aug. Ein Sommernachtstraum. At fford erung Diejenigen Personen, welche bereit sind, bei den großen Dpern- Vorstellungen der Königlichen Bühnen im Extra- Chor mitzuwirken, wollen sich zu einer Prüfung bei dem Chor-Direktor, Herrn Elsler, jeden Mittwoch 1nd Sonnabend, Nachmittags von 3 bis 4 Uhr, im Königl, Schauspielhause melden. Berlin, den 18. August 1844. : General-Jntendantur der Königlichen Schauspiele.

Königsstädtisches Theater. Montag, 19. Aug. Auf Begehren: Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Joh. Nestroy. Musik von A, Müller. (Herr J. Nestroy: den Titus Feuerfuhs, als Gast.) Dienstag, 20. Aug. Culenspiegel, oder: Schabernack über Schabernack. Hierauf: Zum erstenmale: Der Tritschtratsch, Posse mit Gesang in 1 Akten, nach Angely's „„Klatschereien,““ in der Wiener Bearbeitung. (Herr J. Nestroy, im ersten Stüd: den Naßi, im zweiten: den Sebastian Tratschmiedl, als Gastrollen.) Dieustag, 27. August, wird Herr Nestroy zum lebtenmale hier auftreten. Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei,

%. G A . o e Bilder und Skizzen aus Algier, nebs Bemerkungen über dessen sittlichen und Colonuisations- Zustand. Gesammelt während eines mehrjährigen Aufenthalts

Kapitals-Beträ-

1845, Vormittags 11 Uhr, [1019]

Taxe und Hy-

Zweiter

gr, 8. 41844, Broschirt,

Herxen nund Hexenprozesse.

zu 5 » » 9814 » 22 » zu stehen, Die Taxe nebst Hypothekenshein und Bedingungen sind in der Registratur einzuschen. [195]

Frankfurt g, d, O,, den 3, Juni 1844. (L, S.) Königl, preuß, Land- und Stadtgericht,

[10171 Kriminalgerichtlihe Bekanntmachung, : Der durch de Ediktal - Citation vom U pr. otgnadane von hier entwichene Kausmann und Hut- B rifant Johann Friedri Moritz ist in dem am 25, J gane er, angestandenen Termine nicht erschienen und ne al fen contumaciam unter Verurtheilung in die E er Untersuchung von der Anschuldigung des üglichen Bankerott nur vorläufig \reigesprochen,

Di § vir) belannt cem ib stait der Publication hier-

Berlin, ven 7, Au , . gus 4844, Königl, Kriminalgericht hiesiger Residenz,

von \i

Für den seit länger als 30 Jahren von hier abwe- senden Sohn einer vorlängst hier verstorbenen Wittwe Peters, den am 23, September 1783 geborenen Schnei- dergesellen Thies Hinrich Vollert, is die geseßliche Ku- ratel angeordnet worden und auf Antrag des Kurators wird nun der gedachte Vollert, der von hier nach Ber- lin gegangen sein soll und seit der Zeit keine Kunde

Í gegeben hat, edictaliter hierdurch öffentlich ge- laden, binnen zwei Jahren a dato so gewiß über sein Leben und seinen Aufenthalt Ausfkunst zu geben, als nach vergeblichem Ablaufe dieser Frist er für verschollen erflärt und über sein hier verwaltetes Vermögen in ge- seplicher Weise verfügt werden wird,

Decretnm Schönberg, den 12. Februar 1844, Großherzoglich Meklenburg-Strelihsches Justiz-Amt der Landyoglei des Gr Rayheburg.

Karsten. Re

Prozesses. lung Ludwig Feuerba chs, Ueber das deutsche Theater.

Der deutsche Roman. Von L, Meyer. cchishe Miszellen.

derih Hölderlin, liche Staat,

: nhold, (0151

Nothwenbiger Verk guf. 808 b]

[653] _ tadtgericht zu B Das in Br Clisibetdetiin, den 4. Mal 1844.

Die Einlösun

[ isab lisabethstraße Nr, 11 belegene Grund- | Zins-Coupons ostyreußischer Pfandbriefe findet vom 19,

der bis Johannis [1844 fälligen

lungen zu haben :

ÇCiterarische Anzeigen.

Bei Otto Wigand in Leipzig is so eben er- \hienen und vorräthig bei E. H, Schroeder, D: Linden 23, Jagorsches Haus:

W4gands Vierteljahrs chr i fl.

Band, 4 Thlr, 25 Syke

Inhalt des zweiten Bandes:

Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens und des inquisitorischen Von K, F, Köppen. Zur Beurthei- Von Herrmann Hett- ner. Vorlesungen über Geschichte der phi- losophishen Staatsle hre, Von K, Nauwerck. Von M. E, Pru. Tugend und Gottseligfkeit, Adalbert Stifter. Vermischte Aufsäße: Neugrie- Von A. Ellissen, Zur Charakte- ristif der neugriechischen Poesie, Von A, Ellissen. Betrachtungen eines deutschen Patrioten bei dem Auf- stande in Athen am 3/15. September 1843. Frie- Vou Theodor Opiß. Der Thurm- bau zu Köln, Arbeiter-Bewegungen, Der christ-

[ Jm Verlage der Nicolaischen Buch-

handlung in Berlin, Brüderstraße Nr. 13, ist so eben erschienen und in allen Buchhand-

an der Küste von Nord-Afrika,

von L. Constant,

französishem Premier-Lieut, a, D, und Nitter der spa- nischen Militgir-Verdienst-Orden St. Fernando 1. Kl. und Carlos 111,

Sauber gehestet 1% Thlr.

Je mehr Frankreich daran gelegen zu sein scheint, deutsche Ansiedler nah seinen Besißungen in Nord- Afrifa zu locken, um #0 nothwendiger wird es, sich eine flare Anschauung der dortigen Zustände zu verschaffen, wenn man seine Mitbürger vor der Befolgung so leicht- sinniger Schritte überzeugend warnen will, Bon diesem Standpunkte aus erregt das Buch vaterländisches Interesse und wird in der eigenthümlichen Behand- lung gewiß Niemanden unbefriedigt lassen. Der Herr Verfasser verbindet mit deutscher Wahrhastigkeit, Kürze und Klarheit eine südliche Wärme und lebendige Auf- fassung. Hierdurch allein ward es ihm möglich, in poe- tischen Farben cine Neihe lieblicher Bilder hinzustellen, die um so anzichender erscheinen, da sie unmittelbar

G, Julius, ; h , ( h n I aus der Wirklichkeit selbs geschöpft sind,

[842 hb] Apotheken-Verkauf.

Eine privilegirte Apotheke mit 3000 Thlr, jährlichen Umsay soll unter annehmbaren Bedingungen verkauft werden, worüber die Herren Rüdiger & Schade- wiß in Magdeburg reellen Selbstkäusern nähere Aus- funft ertheilen wollen,

Das Abonnement beträgt: 2 Rihlr. für 4 Iahr. 4 Rihlr. - 5 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Jahr.

n al'en Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

M 231.

Iu art

Amtlicher Theil. Inland. Briefe aus Liegniß und Minden, (Attentat vom 26. Juli.) Provinz Schlesien, Erklärung des Polizei - Direktors Duncker.

Westphalen. Der philosophischen Fakultät zu Mürster das Recht geworden, akademische Grade und Würden zu ertheilen. Rhein-Pro- vinz, Rheinische Gusiav-Adolph Gesellschast, Briefe aus Danzig. (Steigender Wohlstand der drei Werder. Nebershwenimungen,) -—— Koblenz. (Aachener und Münchener Feuer - Versicherungs - Gesellschaft z Aerndte ; Wollmarkt) Saarbrücken. (Unterstüßungen für Schlesien.) Boppard. (Neu errichtete evangelische Pfarre und Schule.) und vom Niederrhein. (Blinden-Jnstitut.) i

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Württemberg, von Nü- melin . Großherzogthum Hessen, Herder's D enkmal durch die Freimaurer gefördcrt, Großherzogthum Sachsen-Weimar, Der König und die Königin der Niederlande, Uebungen des Großh, Bundces-Kontingents, Freie Stadt Hamburg, Die Unterstützungs- Behörde, Bildung eines Comite's zur Unterstüßung der Bewohner von Ost- und Westpreußen.

D eere arie, Wien. Königs von Preußen. Schreiben aus Tepliß, (Bade -Frequenz, ] Nußland und Poleu. St. Petersburg. Tot der Großfürstin

Alexandra, Rüdktehr des Großfürsten Konstantin, Oidens - Verlei-

hungen für Auszeichnung in den kaukasischen Kriegen. Ausbreitung und Gedeihen der Kinderbewahr-Anstalten, : Y Frankreich. Paris. Zustand der Dinge in Maroklo, Bevorstehende Abreise des Herzogs von Montpensier nah Algier, Mehmed Alis Ne- signation und thre muihmaßlichen Motive. Swreiben aus Paris. (Neueste Nachrichten aus Marokko und Algier; die Prinzessin von Join ville von einer Prinzessin entbunden.) 3 : E

Großbritanien und Frland. London. Ankunst des Prinzen von

L B E i FEEN, S6 Befinden der Königin, -— Versammlung des Kunst - Ver- eins. Vermischtes, Schreiben aus London. (Die Differenzen mit

1 ried Vlick auf die Session vornehmlich in Betreff der inneren Po-

uns.

Schweiz. Kanton Luzern. Bedingungen des Papstes für die Auf- hebung der beiden Franzisfkaner-Kiösier, i :

Spanien. Schreiben aus Paris, (Thätigkeit der baslischen General- Junten ; Vermischtes.)

Portugal, Schreiben aus Lissabon, (Der Hofz neues Kathedralstist.)

Aegypcen. Alexandrien, Mehmed Ali legt die Regierung nieder,

Der gegenwärlige Stand des Seidenbaues in Preußen,

Denkmal des Königs Johann des Blinden, Handels- uud Börsen-Nachrichten, Berlin, Börse,

. A M (Fi / * Amtliczer Theil. Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Legations-Secretair Karl Friedrich von Savigny zu Kassel die Kammerherrn-Würde zu verleihen,

Se, Hoheit der Herzog Georg von Medcklenburg : Stre- liß is von Neu - Streliß hier eingetroffen,

Die Ziehung der 2ten Klasse 90ster Kbuigl. Klassen - Lotterie wir dden 27. August d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungssaal des Lotterie - Hauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 20, August 1844.

Königl. General=Lotterie-Direction,

Das 30ste Stü der Geseß - Sammlung, welches heute ausge- geben wird, enthält unter Nr. 2485. Die Konzessions- und Bestätigungs - Urkunde vom 12, Zuli d, J. für die Bergisch - Märkische Eisenbahn - Ge- sellschaft nebst den Statuten.

2486, Die Allerhöchste Verordnung wegen Ergänzung und Ab- änderung einiger Bestimmungen des Feuer - Sozietäts- Reglements für die Rhein-Provinz, vom 5. Jan. 1830, Did, co 230 GU d, Jy Uno

9487, Das revidirte Feuer-Sozietäts-Reglement für die Städteck

der Kur= und Neumark (mit Ausnahme der Stadt Ber- lin), so wie für die Städte der Nieder-Lausiß und de Aemter Senftenberg und Finsterwalde, P. d. den 237 Juli d} 2

Berlin, den 20. August 1844.

Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung,

Angekommen: Se. Excellenz der General = Lieutenant und General -Juspecteur des Militair - Unterrichts = und Bildungswesens der Armee, Rühle von Lilienstern, von Heringsdorf.

Der Geheime Legations-Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl, bayerischen Hofe, von Küster, vou Breslan.

Abgereist: Der Hofmarschall und Jutendant der Königlichen Shlösser, von Meyerinck, nach Boibenburg. i

Uichtamtliczer Theil. Inland.

X Liegnis, 31. Juli, Das gegen unser erlauchtes Königs= paar versuchte Attentat mußte in der hiesigen Provinz einen um so tieferen Schmerz, eine um so lebhaftere Entrüstung erregen, je inni- ger die Liebe is, mit welcher der Schlesier an seinem Fürsten hängt, je mehr er gewohnt is, in ihm den Gefsalbten des Herrn zu betrach- ten, seine Person als geheiligt und unverleßlih anzusehen, je mehr er sich aller der Wohlthaten erinnert, mit denen das Land in dem Jahrhuuderte, daß es dem preußischen Staate zugehört, von seinen Königen übershüttet worden ist, Treten diese Gründe aber auch bei den übrigen Theilen der Monarchie mehr oder minder gleichfalls ein, so walten hier doch noch besondere Umstände ob, so namentlich: da

S

Berlin,

Näheres über die Verhaftung von Psieg und Greinert. Provinz | bewahrt, überwiegend gewesen ist.

A E Mein k?

Dienstag den 20st

L T R E F “i Al a A E V B PIBE E

der Frevler wenigstens seiner Geburt nach der hiesigen Provinz an- gehört hat. Es ist {wer zu entscheiden, welches von den sihch durh- freuzenden Gefühlen, Bestürzung, Schmerz, Entrüstung, Freude und Dank gegen die Vorsehung, daß sie die uns so theuren Leben gnädig Tnsbescudere aber der i

in dieser Beziehung keinesweges isolirt, vielmehr kann jenes als ein Beispiel für Alle gelten, wenn die Danksagung auch nicht überall wie dort, eine feierliche ernstere Gestalt angenommen hat. Nament- lih aber is auch der Aufenthalt des Königspaars in der hiesigen Gegend vielsah zu unmittelbarer Darlegung der Theilnahme benußt. So haben nicht nur viele Einzelne zu diesem Behufe sich nach Erd-

| maunsdorf begeben, es ift nicht uur eine große Anzahl schriftliher Adressen

eingereiht, fondern es haben auch mehrere Kommunen sofort Depu tationen abgesendet, um ihren Glücfounsh zur Abwendung der Ge- fahr von den allgeliebten Häuptern darzubringen. So siud insbesou- dere am 30sen d, M. dergleichen Deputationen der Städte Breslau,

| Brieg, Schweidniß, Grüneber Löwenber Ihr A Au A N d; iß, üneberg und Löwenberg von Jhren Majestä- lufenthalt Sr. Majestät des | ten empfangen worden, g V je

Die Anreden des Bürgermeisters Bartsch

| N 9 oli ¿i E | gus. Qroslanu; welcher vor dem Könige, und des Stadtverordneten- | Borstehers Kopisch von eben dort, welcher vor der Königin das Wort ¡ 2 Ç S D D c "” 7 1 í

in Aller Namen führte, waren nur Ausdrücke des Gefühls der ganzen

Provinz, so daß jenes Ereigniß, so traurig es an sich is, do eine lichte Seite hat, die: daß es dem Volke Gelegenheit gegeben, feine unverbrüchlihe Treue und Anhänglichkeit zu dem geliebten Herrscher- paare von neuem an den Tag zu legen, i : :

#& Minden, 4, Aug. Die am 28sten v. M. Morgens ange- langte Nachricht von dem unerhörten gegen des Königs Majestät gerichteten Attentate hat auch hier, wie an allen Orten der Monarchie, die tiesste Entrüstung hervorgerufen. Wenn jeder Einwohner auch hon im Stillen seinen Dauk gegen die Vorsehung dargebracht hatte, so wurde doch das allgemeine Bedürfniß dringend gefühlt, diesen Dank für die wunderbare Beschüßung des hochverehrten Königspaares auch öffentlich zu erkennen zu geben. Das Geläute aller Glodfen lud feierli zu der heute in allen Kirchen veranstalteten ernsten Feier, und die zahlreih wie selten gefüllten Gotteshäuser der Stadt und

| des Landes zeugten , wie innig und tief die glückliche Wendung jenes

Ereignisses von Allen empfunden, Die Mitglieder der Königlichen Re- gierung und die übrigen Königlichen und städtischen Behörden hatten sih auf dem Rathhause versammelt und begaben sich von dort zur gemeinsamen Feier in die St. Martini-Kirhe, als der evangelischen Hauptkirhe der Stadt, Die hiesige Garnison war heute Morgen zu gleichem Dankfeste in der Simeons - Kirche vereinigt. Jhre Theilnahme an der Errettung und ihre Wünsche für das Wobl des hohen heißgeliebten Herrsherpaares haben fowohl die Königliche Re- gierung, als auch die städtischen Behörden, gleich nach Eingaug jener verhängnißvollen Nachricht in besonderen, an des Königs Majestät gerichteten Adressen niedergelegt, / l. Provinz Schlesien. Die Breslauer Zeitung enthält

die folgende, aus Breslau vom 16. Aug, datirte Erklärung: „Wenn- “gleich ein ungenannter und mir völlig unbefkaunter Korrespondent der Sah sischen Vaterlandsblätter (Nr. 126) sichtbar bemüht ge- * wesen ist, durch Mittheilung unrihtiger und unwahrer Thatsachen mei= “nen Charakier verdächtigen und vielleicht persönliche Erbitteruig gegen mich anregen zu wollen, so kann ich doch allen mir Theilnahme wid- menden Personen zu meiner Freude nur anzeigen: daß das nah der Breslauer Zeitung Nr. 191 angeblih in Berlin verbreitete Ge-

rücht, nah welchem in Schlesien ein Attentat auf mein Leben gemacht sein sollte, völlig grundlos ist, daß ih mich vielmehr bei den Be- wohnern dieser Provinz bisher noch überall einer von mir dankbar anerfannten freundlihen und wohlwollenden Aufnahme uur zu erfreuen hatte, Duncker, Königlicher Polizei-Direktor aus Berlin.“

___ Die Schlesische Zeitung giebt in einem Privatschreiben aus Kempen vom 15, August folgende Details über die Gefangenneh

mung Psieg's und Greinert's:

: _¿GSestern Abend wurde der berüchtig!e Psieg mit seinem Hauptkonsorten Greinert geschlossen zu Wagen von Strenz, eine Meile von hier, unter einem großen Zusammenlauf von Menschen ins hiesige Inquisitoriat abge- liesert. Diese beiden gefährlichen Menschen, die scit Monaten den hiesigen und namslauer Kreis in Schrecken gescßt hatten, zechten gestern in einem am Walte isolirt liegenden, zur Herrschaft Strenz gehörigen Hause. Jhr Aufenthalt wurde dem zur Zeit in Strenz stationirten Gendarm Wenzel von hier verrathen, der, vereint mit dem Grundherrn, Herrn von Poser, alle in der Eil zu erlangende Mannschaft aufbot, Nachdem das Haus gehörig umstellt war und Psiecg und Greinert merkten, daß sie verrathen seien, krochen sie bewaffnet in den Schornstein, Nur mit Gefahr fonnte man sich dem Hause nähern, da ein Kampf auf Tod und Leben mit den Räubern zu erwarten standz sie auf leite Art aus dem Schornstein zu bekommen, schien unmöglich, Herr von Poser, als Besißer des Hauses, befahl also, dasselbe in Brand zu stecken z erst als das Da brannte, kamen die beiden Räuber aus dem Hause gestürzt, Der Erste war Greineit, auf den sogleich viele Schüsse fielen, wodurch er stark verwundet wurde; ‘Psieg war glücilicher, er is nur am rechten Arm und an der Hand leicht verwundet, Troß der größten Gegenwehr bemächtigte man sich ihrer doch bald, Die Nachtwachen des Jnquisitoriats wie der Stadt wurden bedeutend verstärkt, weil zu fürchten war, daß die Anhänger der beiden Näuber sie auf irgend cine Art zu befreien suchen würden; eine Vorsicht, die deshalb um so nü- thiger schien, da das hiesige Militair zu den Herbstübungen nah Militsch ausmarschirt ist, Beide, Psieg wie Greinert, sind gesunde kräftige Menschen ungefähr 30—32 Jahr alt, Ersterer hat beim Regiment „Kaiser Franz“ Mensch, gedient, Lehterer is ein schon längst gekannter schr gefährlicher ael Je i

Provinz Westphalen. Der Westphälische Merkur enthält folgenden Artikel aus Münster vom ns A

„Die hicsige Königliche theologische und philosophische Akademie, noch vom lebhaftesten Danke durchdrungen für die im Anfange des vorigen Jahres ihr durch einen jährlichen Zuschuß von dreitausend Thalern Aller- gnädigst bewilligte materielle Verbesserung ihrer Lage, hat so eben cine neue Gnade Sr. Maj, unseres Königs erfahren, Se, Majestät haben nämlich miitelst einer am 23sten v, M. vollzogenen Kabinets-Ordre auf den Bericht des Geh, Staats- und Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten, Herrn Dr, Eichhorn Exc,, der philosophishen Fakultät die

hrt, g leßtere | hat sich überall auf das lebhafteste auëgesprohen. Was in der Stadt Grünberg, wie bereits in diesen Blättern berichtet ift, gesehen, steht |

4 9 j ? L Cl 3 Î § i | aus dieses Slatt an, für Lerlin i die Expedition der Allg. Preuss. i Zeitung: : , C [ N ( A Friedrichsstrasse Ür. 72. D M Q

August

Aile Vost-Anstallen des In- und Auslandes nehmen estellung

1844.

bisher noch ausgeseßt gebliebene Aus übung des Rechts, afademische Grade und Würden zu ertheilen, deren sih die theologische Fakultät schon in Folge der im J. 1833 der Akademie übergebenen Statuten bisher zu er- freuen gehabt hat, gleichfalls zu bewilligen geruht. Die Akademie hat damit die CEifüllung ihres noch übrigen, sehnlichsten, lange gehegten und wiederholt von ihr selbst und den westphälishen hohen Ständen am Fuße des Thrones

| niedergelegten, zulest aber von der philosophishen Fakultät Sr. Exc. dem

Herrn Minister Eichhorn bei seiner Anwesenheit hierselbst im September v. J- vorgeiragenen und mit wohlwollender Zusage seiner Unterstüßung entgegen- genomnenen Wunsches erreicht, womit das ehrenvolle Bestehen der gesamm- ten Anstalt vervollständigt und sie in Beziebung auf Nang und Rechte den Universitäten Preußens und des übrigen Deutschlands vóllig gleichgestellt ist. Dem wissenschaftlichen Leben der Akademie wird damit cin ncuer Aufschwung und den Lehrern der krästigste Antrieb und zugleich die Befriedigung gege- ben werden, ihre Bemühungen zur allgemeineren Anerkennung zu bringen, während bisher Viele, welche hier entweder ganz oder doch größtentheils ihre Bildung erlangt, sich von anderen Fakultäten Preußens, nicht blos des Auslandes, zum Theil mit Auszeichnung, die akademischen Grade erwar- ben. Diese Nachricht wird nicht verfehlen, besonders in unserem West- phalen einen fieudigen Anklang zu finden, und gewiß wird man sich mít der Akademie in-dem innigen Danke gegen Se. Majestät den König ver- einigen, Höchstwelher durch Seine hochherzige Fürsorge für die hiesige Akademie zugleich der katholischen Kirche hicsiger Gegend eine wesentliche Gnade erweist, Möge die Vorsehung, deren sitbar shüßende Hand über Se. Majestät wir jüngsthin zu preisen die \hmerzlich-freudige Pflicht hat- ten, a!ch fernerhin gnädigst über Allerböchstdemselben wachen, daß Er des Segens aller dem Vaterlande mit reicher Hand schon gespendeten und in Seinem großen Herzen noch beruhenden Wohlthaten sich aufs längste und im ungetrübtesten Wohlsein erfreuen möge, ‘“

_ Nhein-Proviuz. Am 14. August hielten die Comité-=Mit- glieder des Haupt-Vereins der rheinischen Gustav-Adolph=Gesellschafst nebst den Deputirten mehrerer Zweig = Vereine eine Versammlung zu Unterbarmen. Es waren dazu alle Zweigvereine, die ihren Beitritt zu dem elberselder Haupt-Vereine erklärt hatten, eingeladen worden und darin vertreten: die Zweigvereine von Neuwied, Len- nep, Wesel, Jülich und Kleve. Man beschloß, zwei evangelische Schulen (zu Neuluisendorf bei Kalkar und zu Waldbreitbach) zu grün- den und jede durch einen Beitrag von 100 Rthlr, zu unterstüßen,

{&*& Danzig, Ende Juli. Der Güterschwindel hat in der leizten Zeit einigermaßen nachgelassen, und nux Felten hört man von Verkäufen zu übermäßig hohen Preisen. Jn dem leßten Jahrzehnt hat nicht nux bei den Gutsbesißern der Umgegend, sondern auch vor- rchmlich bei den bäuerlichen Einsassen der drei Werder der Wohlstand auf sehr erfreulihe Weise zugenommen, Der Danziger Werder, durch die Deichbrüche des Jahres 1829 an den Rand des Verderbens ge- führt, bietet jebt ein sehr erfreulihes Bild dar. Ueberall sicht man statt der verfallenen Gebäude, hübsche, feste, zierlih getünchte Häu- ser, Scheuern und Hütten z ein zerlumptes Strohdah, ein den Ein- sturz drohender Giebel is zur Seltenheit geworden ! In gleichen Maße hat sich bei den Hofbesißern das Junere der Wohnungen ver- ändert und darf oft mit dem eines reichen Bürgerhauses wetteifern Freilich ist auch die Einfachheit der Lebensweise größtentheils vershwun- den, und man hat neue Genüsse, Luxus und Moden kennen gelernt, aber bei den meisten wohlhabenden Bewohnern jenes gesegneten Landstrids ist augenscheinlich ein besserer Geist eingekehrt, als in der fast noch glänzenderen Zeit bis 1806. Wer es nur irgend ershwingen kann läßt seine Kinder gut unterrichten und strebt gleichzeitig nah vortbeil- hasterer Benußung des herrlihen Bodens, Die Frucht dieses Vor- wärtsschreitens bleibt aber auch nicht aus, denn der Morgen magde= burgish, mit Rappsaat oder Weizen besäet, liefert zuweilen einen Jahres - Ertrag von mehr als 50 Rthlr. Unter so günstigen Ver- hältnissen ist der Werth des Landes im danziger Werder seit 15 Jah- ren fast auf das Dreifache gestiegen ‘und muß sich noch mehr heben wenn die Normalisirung der Weichsel-Deiche so kräftig fortgeht als sie seit zwei Jahren unter Leitung des Wasserbau-Juspektors Spittel begonnen ist. Dadurch wird, selbst bei s{chweren Eisgängen, Sicher= heit erlangt und das unbeliebte Dammschaarwerk vermindert werden, Die Bewohner der armen Stranddörfer in der frischen Nehrung von Polsk bis Bodenwinkel, haben seit Januar d. F. eine so große Masse See-Bernsteins aufgesischt, als kaum in den legten 10 Jahren zusammen erlangt worden war. :

__XX Danzig, 13. Aug, Ueber das Unglück, welches die Hoch- fluthen der Weichsel dem sogenannten Mittelwerder und einigen anderen Ortschaften der frishen Nehrung gebracht haben, köunen wir Folgendes aus zuverlässigen Quellen mittheilen, Jene Gegend bildet einen sogenannten Ueberfall, d. h., sie ist nicht eingedeiht, um bei dem Eisgange dem hoh angewachsenen Wasser freien Spielraum zu lassen und die Gefahr für die eingedeihten Strecken zu vermindern Solche Ueberfluthungen im Frühlinge thun niht nur keinen Schaden, sondern bewirken auf dem Acker= und Weidenlande eine Art ägypti- her Befruchtung, und in der That is dieser Landstrich einer der gesegnetsten in unserer Nähe. Dagegen hat der Einbruch des Wassers über und durch die aufgeworfenen Sommermatten jeßt, da das Ge=

traide beinahe reif, das Heu entweder in Köpfen aufgestellt oder noch auf der Wiese war, höchst verderblih sein igefelt Die Dörfer Steegnerwerder, Glabiß, Poppau, Fischerbabken,

Stuthoff, der größte Theil von Steegen, Pasewark, die Wiesen von Jaubelanke und die meisten Kampen geriethen am 1, August mehrere Fuß hoch unter Wasser, Das Getraide, ohnehin von dem fortwäh- renden Regen gebeugt, ist durch das mit Sand und Erde gemischte Wasser ganz niedergeworfen, das Heu entweder verdorben oder weg- geshwommen, die Kartoffeln von mehr als 4000 armen Leuten gänzlich verloren. Dem Vieh haben die Stadt-Behörden einstweilen die Weide im Stadtforste angewiesen, da aber die Futter - Vorräthe fast gänzlich untergegangen sind, so wird viel Vieh verschleudert wer= den müssen, wenn nicht kräftige Hülfe eintritt, Am bedauernswürdig- sten sind jedenfalls die unglüdlihen Familien, welche die Kartoffeln das fast einzige Nahrungsmittel für ein ganzes Jahr, eingebüßt haben.

O Koblenz. Die Direction der Aachener und Feuer-Versicherungs-Gesellschaft hat von der für das Jahr 1B4T ac 48,000 Rihlr. sich belaufenden Gewinnhälfte, welche statutenmäßig zu gemeinnüßigen Zwecken bestimmt is, als Antheil für die Rhein-