1844 / 232 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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x ¿1 Deutschland und insbesondere im wohl mit den Forishrutes besehen eit ves bekannt, was in diesem mor) S dieser Hinsicht geschehen ist, dürften die folgenden Mittheilungen

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vielleicht a F fr den Seidenbau fast in allen Pro- ; mans preußischen Staates neu erwacht; aus den meisten sind Personen N O air ereít, um sich mit der Sache bekannt zu machen und das hierher E t, * Man hat mir Cocons aus Ostpreußen, aus Pommern, Den Sachsen, vou ges und Westphalen zugesandt , die eine vor- treffliche Seide gaben eben so Proben von Seide von vorzüglicher Be- tressi heit also if fein Zweifel, daß auch in unserem nördlichen Klima d E ban mit Erfolg betrieben werden kann, Auch is es von den Seiden - Fabrikanten längst anerkannt, daß unsere Seide, wenn sie gut ge- haspelt und moulinirt wird, der vorzüglichsten aus der Lombardei nicht nachsteht. Alleín man fann nicht Seide bauen, wenn man kein Futter für die Seidenwürmer hat daran fehlt es leider! noch überall. _ Die alten Maulbeerbäume aus den Zeiten Friedrich's 11. sind seit dem Jahre 1808 fast alle verschwunden, großentheils als Brennholz verbraucht worden, Für neue Anpflanzungen is wenig, sehr wenig geschehen; man hat cine große Menge 1-, 2- und Zjähriger Sämlinge E wovon aber nur wenige zu laubbaren Bäumen herangewa sen sein dürften. Daher hat die Production an Seide seit dem Jahre 1825, wo man zuerst wieder dem Seidenbaue cinige Aufmerksamkeit widmete, viel mehr ab- als zugenommen. Nur ers in den lehten 2 oder 3 Jahren sind hier und da größere Anpflanzungen hohstämmiger Maulbeerbäume veranstaltet worden. Die bedeutendsten, die zu meiner Kenntniß gelangten, sind folgende: |. In der Provinz Brandenburg : 1) die des Herrn Seiden - Fabrikanten Heese zu Stegliß bei Berlinz 2) die des Lehrers Namlow in Berlin zu Vehlefanzz 3) des Kaufmann Friedrich bei Rathenowz 4) des Amtmann Binder zu ulfersdorf bei Beeskow. 11. Jn Pommern: des Gutsbesißers Hoppe zu Nadkow. 11. Jn den Rhein-Provinzen: 1) die des Herrn von Nath zu Lammersferth bei Krefeld; 2) des Herrn Vongeheuer zu Koblenz, 1V. Jm Großherzogthum Posen : die des Herrn Grafen von Lipski, V. Jn Schle- sien bei Strigau is von dem Chaussee - Zoll - Einnehmer Müller in diesem Jahre eine Chausseestrecke mit 1200 hochstämmigen Maulbeerbäumen be- vslanzt worden.

Ueberhaupt wurden im potsdamer Negierungs - Bezirk im Jahre 1843 angepflanzt : 5500 Maulbeerbäume mit Krone, 30,000 ohne Krone, im Alter von 3—5 Jahren, Jm frankfurter Regierungs-Bezirk m Jahre 1843 nur 399 hochstämmige mit Krone. Dagegen wurden in Frankreich in cinem einzigen Departement im Jahre 1841: 120,000 hochstämmige Maulbeer- häume gepflanzt. Jn demselben Jahre befanden sich im Departement der Lozère 2,522,000 Maulbeerbäume, Soll der Seidenbau jemals bei uns in Aufnahme kommen, so kann es nur unter folgenden Bedingungen ge- schehen: 1) Es müssen Maulbeerbäume in hinlängliher Menge gepflanzt werden vor Allem neben den Eisenbahnen, auf Chausseen und Feldiwe- gen es sollten in den Dörfern die Kirhhöfe und freien Pläye damit bepflanzt werden, Jch bemerke in dieser Hinsicht, daß der Centner Blätter für den Seidenbauer einen Werth von 1 Rthlr. hat, und daß ein Maul- beerbaum der gewöhnlichen Art, aus Samen erzogen, nach Verlauf von 13 Jahren wenigfens einen halben Centner, der Maulbeerbaum mit, großem Blatte (Morns elata) von gleihem Alter einen ganzen Centner Blätter lie- fert, daß also eine Anpflanzung von Maulbeerbäumen gu! rentiren wird, Sodann wird der Gutsbesißer entweder die Maulbeerbäume denen, die sich mit dem Seidenbau beschäftigen wollen , verpachten, oder centnerweise ver- faufen, oder die Cocon-Aerndte mit ihnen theilen.

2) Müssen größere Haspel - Anstalten e:ugerichtet werden, welche den Seidenbauern ihre Cocons abnehmen und nach ihrem wahren Werthe bezahlen, damit weder der Seidenbauer, noch die Haspel-Anstalten Schaden leiden. Jch sage wohlbedächtlich: nach ihrem wahren Werthe! denn dieser is sehr verschieden, wie ih aus einer 46jährigen Erfahrung weiß. Jch habe jährlich viele Cocons von Personen gekauft, die nicht felbst has- peln konnten, und habe oft dabei großen Schaden gehabt, Entweder wa- ren die Cocons im Ofen zu {arf gebadcken, dann gaben sie viel weni- ger Seide, weil viele Fäden verbrannt waren z die Seide windet sich dann nur sehr {wierig ab, und cs kostet mehr Zeit, also auch mehr Geld; ich erhielt viel weniger Seide, und diese war von mangelhaster Beschaffenheit, Bon auf diese Weise verdorbenen Cocons gaben 18 Pfund nur 1 Pfund Seide, Oder die Puppen in den Cocons waren nicht gehörig getödtet z da- von krochen noch mehrere Schmetterlinge aus, dann waren nicht nur diesc Cocons selbst verdorben, sondern sie beschmußten auch die guten Cocons mit der braunen Flüssigkeit, die sie nah dem Auskriechen von sich geben. Aber auch dann, wenn beim Tödten der Cocons nichts versehen worden war, waren dieselben oft von sehr s{lechter Beschaffenheit, Viele Seiden- bauer begehen nämlih den Fehler, daß sie zu viel Eier ausfriehen las sen, um ret viele Seide zu gewinnen, mehr, als sie mit der ihnen zu Gebote stehenden Menge von Maulbeerblättern ernähren können. Die Folge davon ist, daß es dann in der leßten Periode der Naupen, wo sie am meisten Futter bedürfen, daran fehlt (dic Seidenwürmer cines Loths Eier bedürfen überhaupt 800 Pfund Blätter, allein in den leizten 6 Tagen gegen 500 Pfund), fehlt es dann an Blättern, so werden die Seidenwürmcr schwach, haben oft nicht die nöthige Kraft, ihren Cocon zu vollenden das giebt Cocons, die an dem einen Ende ofen und daher unbrauchbar sind. Oder es fchlen der Naupe die Kräfte so ganz, daß sie bei Verfertigung ihres Cocons stirbt dann is nur ein dünnes Gewebe vorhanden, anstatt eines seidenreihen Cocons, So wiegen z. B. 3 Cocons von jener \chlech- ten Beschaffenheit, nachdem die Puppe entfernt ist, nur 6 As, dagegen 3 von Seidenwürmern, die reichlich gefüttert worden waren, 18 bis 21 As, also enthielten erstere 3 bis 35 soviel Seide als die leßteren, Viele suchen die Cocons vorher, ehe sie dieselben zum Verkauf bringen oder schicken, nicht gehörig aus es finden sich dann darunter noch viele doppelte, be- {mußte und unvollendete; nun müssen diese erst ausgesuht und entfernt werden, \o daß also der Werth der Cocons erst nachdem dieses geschehen, bestimmt werden kann. Jch habe verschiedentlih Cocons haspeln lassen, wo 15 Pfund zu einem Pfund erforderlich waren, statt daß von sorgfältig getödteten und gehörig getrockneten Cocons der vorzüglichsten Art von Seidenwürmern, die gehörig gepflegt und reichlich gefüttert worden waren, {hon 8 Psund ein Pfund Seide geben, Bei einer solchen Haspel-Anstalt

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf, 2 Stadtgericht zu Berlin, den 7, Juni 1844, Das in der Ackerstraße Nr, 6 belegene Kunstsche

[797]

1272 würden also immer ein paar R Personen mit dem Aussuchen und

Sortiren der Cocons, die zum Ankauf angeboten werden, beschäftigt sein z für die guten, scidenreichen würde ein angemessener höherer Preis gezahlt werden; die {lechten würden nur nah Maßgabe der daraus gesponnenen Menge von Scide bezahlt werden können, Das würde die Seidenbauer zu einer sorgfältigeren Pflege ihrer Seidenwürmer veranlassen,

_ Endlich müßte: 3) für Anstalten zum Mouliniren (Zwirnen) der rohen Seide gesorgt werden,

Herr Heimendahl zu Barmen hat bereits eine solche Anstalt errichtet, Wer da wünschen sollte, von der guten Beschaffenheit der in unserer Ge- gend erzeugten Seide sich durch den Augenschein zu überzeugen, dem bietet die heute eröffnete Gewerbe-Ausstellung die günstigste Gelegenheit dazu dar, Es finden sich nämlih daselbst unter Anderem auch Proben der Seide ín Stegliß und in Glinife erzeugt, daselbst gchaspelt, im rohen Zustande und dergleichen zu Organsin und Trama in Barmen moulinirt, so wie einige aus der steglizer Seide durch Herrn Heese fabrizirte Stoffe,

: von Türk,

Kl, Glinife, den 15, August 1844,

Denkmal des Königs Johaun des Blinden,

%ch Luxemburg, 7. Aug. Nach unserer heutigen Zeitung sind bis jeßt an Beiträgen zu dem Grab-Denkmal für König Johann den Blinden 5855 Fr. 95 Cent, (1561 Rihlr, 17 Sgr. 7 Pf.) von 190 Personen ein- gegangen,

Weun die Luxemburger Zeitung nun den Vorschlag macht, un- ter näherer Bezeichnung der Lokalität, auf welcher das Denkmal errichtet werden soll, einen Konkurs auszuschrciben für die Entwürfe zu diesem Denk- male, wodur „das luxemburger Land sih 1:m cin Werl bereichern wird, welches seiner Vergangenheit wie seiner Gegenwart gleih sehr zur Ehre ge- reichen würde“, so is das wohl etwas voreilig. y

Als sich der Bürgermeister und die Schöffen der Stadt Luxemburg am 90. Mai 1837 in einem Schreiben an den damaligen Kronprinzen von Preußen, des jeßt regierenden Königs Majestät, mit der Bitte um Zurück- gabe der Ueberbleibsel des Königs Johann wandten, erwiederten Allerhöchst- dieselben Folgendes:

„J’ai été empêché de répondre plntôt à la lettre, que vous m'’avez Uu 20 Mai à. c, par dissérentes circonstances et par une absence d’assez longue durée. Le Roi Jean de Bohème est un de mes ancêtres en ligne directe aussì que de la Princesse Royale mon Depnis Van 1799 ses restes vénérables n’avalent pas

adressé en date

ÉPouse, trouvé des licux de repos. Je la leur ai donné dans Vlantique chapelle de Per- mitage de Castel, que j’ai fait restaurer à cet effet. Maintenant, après un silence de 41 ans, vous les réclamez, Le sacrifice que vous me demandez est grandz mals plein du désiír et accontumé à rendre, anutant qu’il est dans mon ponvor, tont objet à sa destination primitive, je snls disposé à vons remettre les ossemens d’un Prince, dont les bien- saits ont laissé un sonvenir durable parmi vous, lorsque vons aurez fait restanrer le monument sait, tel qu’il était avant la révolution ct lorsque les rapports du grand-duché auront été définitivement reglés. Berlin, le 27 Decembre 1837,

SOuUS lequel 11 rCPO

Pré dértc.Gui1illaume;, Prince Royal de Prusse.

à Mrs, les Bourgmestre et Echevins de Luxembourg,“

Die Bedingung der Zurückgabe der Ueberbleibsel des Königs Johann ist also die Wiederherstellung des Denkmals, unter welchem solche vor der französischen Umwälzung ruhten,

Bei dem Ausbruche jener Umwälzung befand sich das Denkmal, wel ches Erzherzog Albert, Statthalter der Nicderlande, im Jahre 1613 mit ei- nem Aufwande von 17,000 Gulden aus schönem Marmor hatte errichten lassen, in der Kirche des Klosters Münster, Diese Kirche, so wie die Abtei, wurden niedergerissen und dem Erdboden gleich gemacht, das Mausoleum aber wurde zerstört, Von dem Altare, welcher sich bei dem Mausoleum be- fand, haben sich noh einige unansehnliche Ueberreste erhalten, welche in der

dffentlihte Rechenschafts - Bericht für das Jahr 1843,

welcher sowohl im Lokal der Anstalt, Mohrenstraße

Nr. 59, als bei sämmilihen Agenturen zu erhalten ist, Berlin, den 15. August 1844.

Direction der Preußischen Renten-Versicherungs-Anstalt,

Kirche zu St, Peter aufbewahrt werden.

Bei allem Patriotismus, den die Luxemburger besiben, möchte es ihnen doch schwer fallen, ein Mausoleum herzustellen, welches jeßt nicht unter 60,000 Franken (16,000 Rihlr.) zu beschaffen sein dürfte; an eine Wiederherstel- lung der Kirche is aber gar nicht zu denken. König Johann wird daher die Nuhe stätte, welhe König Friedrich Wilhelm 1V. seinem Ahnherrn mit eben ss vieler Pietät als Kunstsinn in Ca stell erbaut hat, wohl {wirlih je verlassen. Da durch wird dieses Denkmal auch vor dem Schicksale bewahrt, welches das Denk- mal des berühmten Grafen Peter Ernst von Mansfeld vor 25 Jahren in Luxem- burg erfuhr, Auf diesem Denkmale war der Graf von Mansfeld mit seinen beiden Gemahlinnen in Lebensgröße dargestellt, Dassclbe war noch am 22, Mai 1819 vorhanden, als der verstorbene Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar sich in Luxemburg befand und den Wunsch äußerte, es in Begleitung des nun auch verstorbenen, damaligen Gouverneurs, Landgrafen Ludwig von Hessen-Homburg, in Augenschein zu nehmen, Der jeßige Herr Major von Carisien, damals Adjutant des Landgrafen, überzeugte sich, daß das Denkmal noch unversehrt vorhanden sei, Als der Großherzog mit dem Landgrafen zwei Stunden später erschien, war das Grabmal zerschlagen - um die Stücke zum Gießen ciner Glocke zu benußen, So wissen die Luxemburger Denkmale zu bewahren und zu erhalten,

Handels - und Lörxsen - Uachrichten.

Berlin, 19, Aug, Sielseitige Verkaussordres wirkten heute nach- theilig auf den Cours sämmtlicher Eisenbalbnenz das Geschäst war dabei wieder sehr beschränkt,

R erli n 0: 0:0 A0 Den 19. Angust 1844.

» 1 E 7 l Fonds. |& Pr. Va Actien. |S| Pr, Conr 5 Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem.

St. Scbuld-Seb. 31 1015; 101% IBrl. Potsd. Eixenb. 5 164: Prämien - Scheme | do. do. Prior. Obl. 4 | 103% que

d. Seeb. à 50 T.|—| 90 WMgd. Lpz. Eisenb.!| Zl 191 —— Kur- u. Neumärk. | do. do. Prior. Ob1.| 4 | 104 _

Schuldverscbr./3Z| 1007 Brel, Anb. Eiseub.|—| 1524 au Berliner Stadt- | do. do. Prior. Obl.| 4| 103 b

Obligationen 31| 101 x 1007; IDüss. Elb. Eiseub.| 5 91 an Danz. do. in Th.! E 48 do. do. Prior. A 4 99 —— Westpr. Pfandbr. |“ Z| 101 1007 Rheia. Eisenb, 5 807 Grossb. Pas. do.| 4 1047 Ido. do. Prior. ObL| 4 | 97% _—

do. do. 3! 99% | 99! Ho. e Risat aocantiIh| E k —_— Ostpr. Pfandbr. (35) | 102 |Brl. Frankf. Bd S| LMAE | Pomm. do. 32] 101% fîtdo. do, Prior. Obl. 4 | 103 102° Kur- u. Neum. do.|33| 101% [ob.-Schles. Kisnb.| 4 | 116 115 Schlesiscbe do, [32 —— 1007; do. Lt.B. v. eingez.|—| 10 { -——

iet A B.-St.E. Lt. A.u.B.|—| 121 Gold al marco. 4 mv _— IMagd.-Halbst. Eb.| 4 | 114 Friedrichs d’or. | i 13% | 13% Bel.-Schw.-Frb.E.| 4 | - Aud. Gldin. à 5 Th.|— | 2 | 11 5 do. do. Prior. Obl. 4 1023; —_— Disconto, | | 3 4 fiBonu-Kölner Esb.| 5 | 1327 4 A

Auswärtige Börsen. 6% do. 9975.

Préeuss. Pe,

Niederl. wirkl. Sch. 61 e. Pass. 57. Ausg. —. Ziusl. —.

Amsterdam, 15. Aug. 5% Span. 20 E 3% do. 335. Sch. —. Pol. 169. Oesterr. 1095. 4% Russ. Hope 907.

Ántliwe rpen;s 14. Aug. Zins). —. Neve Aul. 197.

Frankfurt a. M., 16. Aug. 5% Met. 112% G. Bauk-Aectien p. ult. 1972. Bayr. Bank-Actien 721 G. Hope 892 G. - Stiegl. 89® Be. laut, 607. Pola. 300 Fl. 952 G. do. 500 Fl. 957 G. do. 200 Fl. 28# Be.

Hamburg, 17. Aug. Bauk-Actien 1650. Eugl. Russ. 113%.

b? aris , 14. Aug. 5% Rente fiu cour. 121. 40. 3% Rente fiu cour. 81. 55. 5% Neapl, au compt. 98. 90. 5% Span, Rente —., Pass. 9%.

W ien, 15. Aug. Anl. de 1839 127% Br. Nordb. 139% Be. Mail, 1087 Br. Livyorn. 112 Be.

Gloggn,. LII Br

Meteorologische Beobachtungen.

| Morgens | Nachwittags | 2 Ubr.

6 U |

Nach einmaliger

Aliehda: | 10 Ubr.

1844.

18. Aug. Beobachtung.

A A E A. E E E A.

Lustdruck ... Luftwärme ... Thaupunkt ...

6 1334 44" Par.'334 16" Par. 33345 Par. | Quellwärme 8 R. [L 10 R./4- 135° R. 11,2° R.| Flusswärme 14,1° R.

|+ TAa° R.+ 11,1° R.+ |

9 R.| Bodenwärme I R.

f Bunustsüttigung | O P 84 pCct. F 707 pt. | Ausdünstung 0,01 L Rh Wetter ...... heiter. | reguig. | | Niederschlag 0 029 Rb A Cra | W. | W. | V; Würmewechbsel + 142” Wolkenzug . « H ——- | W. -+ 8,4° R.

'T'agesmittel: 334,02" Par... +119" R... + Qa R 6 S2 pC Wi Abends 10 Uhr Regen und Sturm,

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 20, Aug. Ein Sommernachtstraum, nach Shakespeare, von Shlegel, in 3 Aften, Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Mittwoch, 21, Aug. Marie, oder: Die Tochter des Regiments. (Dlle. Tuczek wird nah Rückehr von ihrer Urlaubsreise hierin wieder auftreten.)

Donnerstag, 22, Aug. Zum erstenmale wiederholt : Sachsen, Trauerspiel in 5 Akten, von R. E. Pru.

Moribß von

Äönigsstädtisches Theater.

Dienstag, 20. Aug. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Aften, von Joh. Nestroy. Musik von A, Müller, (Herr J. Nestroy: Titus Feuerfuhs, als Gast.)

Mittwoch, 21, Aug. Die Rosen des Herrn von Malesherbes. Hierauf: Der Lüigner und sein Sohn, Zum Schluß: Der scel- mische Freier,

Im Königl. Schloß-Theater zu Charlottenburg (von den Mit- glicdern des Königsstädtischen Theaters): Der Pariser Taugenichts.

Dienstag, 27, August, wird Herr Nestroy bier zum leßtenmale auftreten.

Yerantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimett Ober- Hofbuchdruckerei,

befriedigen,

Grundstü, gerichtlih abgeschäßt zu 12,274 Thlr, 18 Sgr. 9 Df soll g z ) g

am 14. Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, Literarische Anzeigen.

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Preußische Renten-Versicherungs- Anstalt, [8436] Bekanntmachung. dieg amterzeihnete Direction macht diejenigen, welche die gibsicht haben, si bei der Zahres -Gesellschaft pro vie Sat bsen; darauf aufmerksam, daß nach §. 10, mit dem S er erste Abschnitt der Sammelperiode genden Einlagen und Naht 1d rags-Zahlungen ein Auf - rift WS gitunlgen sür ha Thaler E lung, da die A - Sie fnüpst hieran die Mitthei- buten Einla nzahl ver bis jeyt bei der Anstalt ge- beträgt und Ta f dies ährigen Gesellschast 3107 1844 naligesandenen Oge-Rapital, so wie die im Jahre 101,000 Thlr. belaufen. 99 - Zahlungen, si auf Näheres über den Zustand und die b

folge der Anstalt enthält der im vorigen My Er

[1016]

Im Verlage der Nicolaischen Buch- handlung in Berlin , BLrüverstr, 13,

is erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben :

Abdel Kader

dreiJahre cines Deutschen unter denMauren,

eptember endigt und bei \päter erfol- I

Nebst einem Anhange von Darstellungen

und Erflärungen maurisher Sitten, Ge-

bräuche, Sprüchwörter, Redensarten 2c, 1c, Geheftet 1 Thlr. 72 Sgr,

Eine treue und lebendige Darstellung des mächtigen Emirs, auf welchen im gegenwärtigen Augenblick die allgemeine Aufmerksamkeit in hohem Grade gerichtet ist, wird um \o größeren Antheil erregen, da der Ver- fasser lange Zeit in der Nähe Abdel Kader's verweilte und mit dessen Persönlichkeit genau bekannt geworden

[1020]

den 23, Jagorsches Haus:

F

gr, 8, 41844,

n

oder

erschienen : Von [d

C. Berndt.

700

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merksam machen kann,

welches das Werk darbietet, wird auch der Wechsel der

darin geschilderten Begebenheiten die Leser vollkommen

Bei Otto Wigand in Leipzig is erschienen und { s u x g . , vorräthig be (®, F), Schi veder, U. d. Lin-

Das centrale Föderativ-Systen, brosch, 25

In der T. Trautwein schen Buh- und Musifalie1- handlung (J. Guttentag), Beeitestr, 8, is so eben

non Die Königskugel, Gedicht von Boltze, sür eine Singstimme mit Begleitung des Piano

F. W. Jähns.

Text und Composition dieses Liedes sind so mächtig, daß die Verlagshandlung mit vollstem Rechte auf das- selbe als auf eine außergewöhnliche Erscheinung auf-

o ® Allgemeiner Nnzeîger ist, Außer dem allgemeinen geschichtlihen Juteresse [1012] Die neuesten Tänze von

Josef Gungl, Strauls, Labilzky etc. dle beliebte ie Liedes und Gange von Dames, Kuücken. Nelzer. Proch. Stern, Tiehsen,. Truhn, Weils elc.,

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Pas Abonnement beträgt: thlr. sür 5 Iahr. 4 fithlr. -= # Iahr. : 8 fÜithlr. - 1 Iahr. in alen Theilen der Monarchie ¿ shne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den liaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

A!le Post-Anslalten des In- und Auslandes uchmen HSesteilung aus dieses Blatt an, sür Lerlin die Expedilion der Allg. Preuss. Zeifung: Friedrihestrassee Ür. 72.

M 232.

Inhalt

Amtlicher Theil. L :

Inland, Briefe aus Erdmannsdorf. (Neise und Ankunst Sr. Ma- | jestät des Königs.) und von der Mosel, (Attentat vom 20, Juli, ) Provinz Preußen. Hülfs-Comité in Kulm, Rheín- Provínz. Prinz Adalbert, Schreiben aus dem Großherzog- thum Posen. (Schiffbarmachung der Obra.)

Deutsche Buudesftaateu. Königreid Bayern, Konfessions- wechsel. Greßherzogthum Baden. Festungsbau in Rastatt, Oesterreichische Monarchie, Wien, Abreise Sr. Majestät des Königs von Preußen. Kopitar 4+. Triest, Reiseplan des Kaisers. Frankreich. Paris. Bombardement von Tanger und Beschreibung seiner Lage und Festungswerke, Herzog von Nemours in Meß, Taufe der neugeborenen Prinzessin. Genugthuung von Seiten der Pforte. Die Nachrichten aus Alexandrien, Vermischtes. Briefe aus Paris. (Das Bombardement von Tanger und die Operationen gegen Marokko von der Landseite her, Die Abdankung Mehmed Ali?s.)

Großbritanien und Jrland. London, Vermischtes,

Belgien. Schreiben aus Brüssel, (Die Verordnung vom 28, Juli gegen den Zoll-Verein.)

Jtalien. Schreiben aus Palermo. hältnisse Siciliens.)

Spauien. Schreiben aus Madrid. (Marokko; der Marquis von Viluma und der Sklavenhandel auf Cuba; Preßprozesse.)

Aegypten. Sthreiben aus Alexandrien. (Nähe"es über die angeb- liche Abdankung Mehmed Ali's.)

Brasilien. Nio Janeiro. Großer Unfall, Die Parteien, Die Stempeltare. Traktat mit England. i

Eisenbahnen. Schreiben aus Münster, (Die Münster - Hammer Zweigbahn und deren Verbindung mit der Ems.) München - Augs- burger Bahn.

Handels- und Börsen-Nachrichtea, Berlin, Börsen- und Markt- bericht, Königsberg, Marktbericht,

(Weiteres über die Handels-Ver-

Berlin,

E R RRE

| ten Brust, jedem bis dahin noch zweifelnden, um die Zukunft besorg-

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Schöffen und Senator Pr, Harnier zu Frankfurt a, M, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen ; und Den Land- und Stadtgerichts-Direktor Hübner in Köslin zum Direktor des Land=- und Stadtgerichts in Kalbe a, d, S, zu ernennen,

Bekanntmachung.

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem zweiten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats - Baumeister oder Bau -Jnsyektoren oder bis zum April k. J. die mündlihe Prüfung als Privat - Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit auf- gefordert, vor dem 15ten k, M. \ich sriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Letteren der Termin bezeichnet werden wird, der zu ihrer Prüfung in den Natur - Wissen- \haften angeseßt is, Meldungen, die nah dem 15ten k, M, ein gehen, können niht mehr berüdihtigt werden.

Berlin, den 16. August 1844. Königliche Ober-Bau=Deputation.,

Angekommen: Der Fürst Konstantin Wjasemski, von Dresden. L

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats- und Finanz= Minister Flottwell, nah Danzig.

Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister Graf zu Stol- herg-Wernigerode, nah Schlesien. E

Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, von Meding, nah der Neumark.

wichtamtliczer Theil. Inland.

__*%& Erdmannsdorf, 18. Aug. Se. Majestät der König reiste am 16ten d. M. früh aus Leitomischl, dejeunirte in Königgräbß, hatte zwishen Nachod und Reinerz das durh den fortwährenden Re- gen fast grundlos gewordene Planum der Chaussee bei Lewin zu pas- \iren, wurde in Reinerz von dem General Grafen Nostiß empfangen, besuchte dessen neue Besibung, die reizend gelegene Burg Waldstein zwischen Reinerz und Glaß, und traf an leßterem Orte bald nach neun Uhr glücktlih ein, Ju Glas wurden Allerhöchstdieselben von Jhrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Albrecht und von dem General Grafen Brandenburg erwartet, welcher Lebtere nebst Ge- mahlin mit nach Erdmannsdorf gekommen ist. :

Gestern haben Se. Majestät um 9% Uhr früh in Glaß die Pa- rade der Garnison abgenommen und sind demnächst nah Edkersdorf gefahren, um bei der 80jährigen Gräfin Magni, geborenen Gräfin

Golb, den beabsichtigten Besuch abzustatten.

Se. Majestät der König ist gestern Abend um 115, Uhr in Be- gleitung des Ober - Präsidenten von Merckel im besten Wohlsein hier eingetroffen,

x Von der Mosel, 14, Aug. Der Eindruck, den die

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dauerndere und reinere Freude zu verwandeln. Diese Freude, mit- empfunden vom ganzen Volke, wird Se. Majestät der König aus der neu- gewonnenen Ueberzeugung geschöpft haben, von allen seinen Unterthanen treu und innig geliebt zu sein. Rheinländer und Moselaner sind darauf stolz, ín diesen Tagen gewetteifert zu haben, dem edlen Königspaare ihre Ergebenheit so schnell als möglich an den Tag zu legen. Die- jenigen unserer westlihen Nachbarn, welche sih noch immer einzureden suchten, daß unsere Lebe zum Monar&{en nur künstlih erzeugt sei, sind nun wohl vou diesem Jrrthum geheilt. Denn es muß ihnen in diesen jüngst verflossenen Tagen klar geworden sein, daß jene Liebe vielmehr einem inneren, klaren, lebendigen Borne des Herzens ent- quillt, und daß dieselbe ganz besonders für einen König in Aller Her zen wohnt, dessen eigenes Herz so reih an Liebe ist, So reihte si denn auch hier, wie immer im Leben, dem Schmerze die Freude an, indem die die Gemüther niedershmetternde Nachricht von dem Uner= hörten bald die Freude über die glückliche Abwendung der nahen To- desgefahr verdrängte. Ja, das wohlthuendste Gefühl trat an die Stelle des Schmerzes, als man sah, wie Hoh und Niedrig sih die Hand reichten, um an den Altären dem Höchsten das dankerfüllte Herz zu öffnen, Alles Audere trat in dieser Zeit in den Hintergrund. És galt hier, wie die Triershe Zeitung sehr richtig bemerkte, eine Her - zens=Angelegenheit Aller, an der, was allerdings lobend anerkannt werden muß, die gesammte rheiuische Presse den ehrenwerthesten, wärm- sten Autheil nahm. Unser Allergnädigster König wird gewiß die blei= bendste Beruhigung und den s{chönsten Trost, welhe Gott dem Ge-=- reten nie versagt, darin finden, daß sich sein biederes Volk, und insbesondere seine getreuen Rheinländer, in der Liebe zum angestamm- ten Fürstenhause glänzend bewährt haben. Jeder bisher noch beeng-

ten Gemüthe ist flir immer eine beruhigende Garantie geworden, denn wer jenseit der Ardennen und Vogesen vermöchte, nah dem, was geschehen, jeßt noch wagen, Hoffnungen auf den Rhein zu nähren,

oder anderweitigen Jllusionen sich hinzugeben, wie sie noch immer zeitweise auftauhten! Ein Enthusiasmus, wie er \s\ch unter uns für den hohverehrten Regenten aussprah, war kein nur momen- tan aufflackerndes Feuer, nein, unser Enthusiasmus muß mit der rei- nen Vestaflamme verglichen werden, hervorgerufen durch das Gefühl der Dankbarkeit für die unter preußischer Regierung empfangenen, un- zähligen Wohlthaten. Sie verkennt Niemand, So weit der Rhein und die Mosel die gesegneten Fluren des preußishen Gebiets durch- wogen, in Städten und Dörfern, die unter unserer Regierung groß, reich und blühend geworden sind, mußte man sich daher auch in die- sen Tagen lebhafter als je an alles das erinnern, was unter preußi- hem Scepter erstand, Daß man das. wirklih gethan hat, davon {önnten wir Beweise in Menge geben.

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Provinz Preußen. Zu Kulm hat ih eiín Comité ge- bildet, um Geldbeiträge für die durch Ueberschwemmung in Noth Ge- rathenen zu sammeln,

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert am 16. August verlassen und die Reise nah Luxemburg angetreten, von wo Höchstdieselben sich nah Mainz und sodann direkt nah Berlin begeben werden, Am 16, August trat der erste Pilgerzug von Koblenz aus die Wallfahrt nah Trier zur Verehrung des heiligen Rocks an. Die Professoren Hüll- mann, von Schlegel und Arndt zu Boun werden im nächsten Win- ter-Semester nicht lesen,

Rhein-Provinz. von Preußen hat Koblenz

A Anus dem Großherzogthum Posen, im Aug. Be- fanntlich hat die Obra, welche aus mehreren Quellen gespeist wird und eine ansehnlihe Wassermasse mit sich führt, in der Länge der Zeit ihr ursprüngliches Bett so gänzlich verlassen, daß sie durch geringe Vorkehrungen in keine Gränzen mehr einzuschließen is, sondern si in der Richtung des früheren Laufes über weite Flächen ausbreitet und eine große Sumpfgegend bildet, Da leßtere sich von Jahr zu Jahr erweitert, so hat 7% ein Verein der betheiligten Gutsbesißer gebildet, welcher entschlossen if, die drohende Gefahr durch Entwässe- rung der Sümpfe und EnSlieyung der Obraquellen in ein festes Bett abzuwenden. Ju Foige dessen denkt man daran, die Obra \chi}- bar zu machen und Kanal - Verbindungen zwischen ihr und geeigneten befahrbaren Flüssen herzustellen, Zwar verlautet über leßteren Plan noch nichts Bestimmtes, doch it 32 bemerken, daß die Schissbar- machung der kleinen Flüsse im Srezverzogthum seit einiger Zeit ein beliebter Gedanke, au ein Actiem-Paternehmen angeregt wurde, durch dessen Betrieb em Nebenfluß ter KeSe, die Küddow, von Uscz bis Schneidemühl für Warthekähne faFr2a gemacht werden sollte. Wie weit dieses leere Unternehmen gediehen it, fann Ref. mit Bestimmtk- heit niht angeben, glaubt jedoh an die Ausführbarkeit desselben, da

in die Augen springt, sobald nur die dortigen Chaussee - oder Eisen bahn=Verbindungen das Resultat begünstigen,

gewählt worden, und der Anfang des Unternehmens steht für das kommende Jahr bevor.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Einer Angabe der Augsburger

Nachricht von dem Attentat gegen das Leben unseres geliebten Lan- | Post = Zeitung zufolge, legten ses Protestanten am 12. August

bedvaters auf Prevend Boll ausgelivt, hat \ich im Rheinlande auf die unzweideutigste Art zu ‘erkennen egeben. Ps äßt sich darüber jeht urtheilen, nachdem. seit der fur Jochen vergangen sind. Wie tief und \{ jedes Preußenherz von der Schredensbotschaft

baren Frevelthat beinahe drei

in der Kajetankirhe zu München das katholishe Glaubensbekenntniß ab; und die Leipziger Zeitung sebt Ba „Heute (15. August)

\

Großherzogthum Baden. Di - iten i Rastatt haben ziemlich raschen S o Leb TDon fe Laue des nôhsten Jahres die „Leopoldsfeste““ völlig ausgerüstet und mit

e K mr auf 20,000 Rthlr. veranschlagt sind und der Nußen | ut er n ) m die Kosten 1 f | dungsplab, am Eingang zu dem Scethor, sind die Hauptverthcidigungswerke

2lsen A ugusi

1844.

den Trupyen der Festungsdienst daselbs eingeübt werden soll. Eïne Abtheilung österreichischer Mineurs wird erwartet,

Gesterreichishe Monarchie.

Wien, 15. Aug. (Oesterr. Beob.) Nachdem Se. Maje- stät der König von Preußen gestern Abends in Schönbrunn soupirt und yon Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin und den übrigen Mitgliedern der Kaiserlichen Familie Abschied genommen hatten, fuhren Allerhöchstdieselben in die Stadt, wo Sie in dem Hotel Jhres Gesandten, Freiherrn von Caniß, übernachteten.

Heut früh um 6% Uhr haben Se. Majestät der König die Reise auf der Eisenbahn mit einem eigenen Train über Brünn und Leito- mischl, wo das erste Nachtlager gehalten wird, nah Jhren Staaten angetreten.

Der erste Kustos der Hof-Bibliothek, Hofrath von Kopitar, ist nah furzem Krankenlager gestorben,

Triest, 10. Aug. (A. Z.) Endlich is hier Bestimmteres über die Reise des Kaiserpaares eingetroffen. Jhre Majestäten werden am 26, August Wien verlassen, am 27sten in G1äß ankommen, daselbst bis zum 20sten verweilen und dann ihre Reise nah Laibach fortseßen, wo ein Aufenthalt von zwei Tagen (2ten und 3. September) statt- haben wird. Am Sten treffen Jhre Majestäten in Triest ein, bleiben hier bis zum 11ten und treten dann ihre Reise zu Lande nah Pola an, von wo nah eintägiger Besichtigung der dortigen Alterthümer, Festungswerke 2c. die Rückkehr mit dem Dampfboote nach Triest er- folgt. Jhre Majestäten bleiben dann noch einen Tag, am 16ten, in unserer Mitte, besuchen auf einen Tag Görz, gehen hierauf über Udine und Salzburg (24sten) nah Linz und von dort (am 26sten) mit dem Damvyfboote nah Wien, Die ganze Reise wird also 32 Tage dauern.

Frankrei.

Paris, 15. Aug. Das Bombardement von Tanger is nun wirkli erfolgt, aber um einige Tage später, als falsche Gerüchte die Feindseligkeiten beginnen ließen, Der Moniteur theilt heute in seinem offiziellen Theil folgende Depesche des Prinzen von Joinville an den See=Minister mit, die in Perpignan vorgestern Abend ein- gegangen war und durch den Telegraphen nah Paris gelangt ist: „Vor Tanger, 7. August. Am Aten langte eine unzulässige Antwort auf das Ultimatum des Herrn von Nyon an. Am ten wußte ih Herrn Hay in Sicherheit, Am óten Morgens griff ih die Festungswerke von Tanger anz 80 Geschüße antworteten uns. Nach Verlauf einer Stunde hatten wir ihr Feuer zum Schweigen gebracht und ihre Batterieen zerstört. Unser Verlust an Mannschaft ist sehr gering (minime), unsere Havarieen wenig bedeutend. Das von den europäischen Konsuln bewohnte Stadtviertel wurde geschont.“ Für richtige Abschrift dieser Depesche hat der See - Minister, Baron von Makau, sich unterzeichnet, Das Fournal des Débats glaubt, daß der englische General-Konsul, Herr Drummond Hay, an Bord des französischen Admiralschiffs seine Zuflucht genommen haben dürfte, Ueber die Stadt Tanger und ihre Festungswerke bringt das ministe- rielle Blatt bei dieser Gelegenheit einige interessante Details, denen wir Nachstehendes entlehnen :

Tanger is sehr stark durch seine Lage und die Zahl seiner Batterieen, bie alle ziemlih gut bewaffnet sind. Seine alten krenelirten Mauern, von runden und viereckigen Thürmen flankirt, könne: vielleicht größeren Wider- stand leisten, als man bei ihrem Anblick glauben sollte, Ueberdies sind in den lezten Jahren mchrere bastionirte Thürme ausgebesseri und in ziemlich guten Verthcidigungszustand gescßt worden. Die Stadt an ih hat wenig Bedeutungz sie ist arm und treibt schr geringen Handel, Blos durch den Aufenthalt der europäischen Konsuln is Tanger von Juteresse, denn es hat nur eine Bevölkerung von 8—9000 Seelen, und obgleih es so nahe an ter europäischen Küste liegt, is do der Handel der anderen Häfen viel bedeutender. Die Straßen sind krumm, steil und sehr eng. Die Häuser der Konsuln bilden die einzige Zierde dieser Stadt. Sie liegt auf dem Abhang eines Kalkgebirges, wovon ein Theil ganz kahl ist und einen traurigen Anblick gewährt. Wie alle Pläße Marokfo’s is auch Tanger von Mauer und Graben, leßterer jcdoch ohne Contre-Escarpe, umgeben, Jhr Umfang beträgt 2200 Meter. Sie wird durch eine maurishe Kassaubah von impo- santem Anbli und durch ein nach neuerer Weise bastiouirtes , aber halb zerfallenes Fort von portugiesisder Bauart beschüßt. Die Kassaubah if mit 12 Kanonen beseßt, welche die Meerenge von Gibraltar bestrcichen. Die halb ausgefüllten Gräben der Stadt sind in Obst - und Küchengärten ver- wandelt, deren Ertrag dem Gouverneur gehört, der sich wohl hüten würde, dieses Einkommen zum Besten dcr Stadivertheidigung aufzuopfern und die Gräben in Stand zu seßen, Nach dem Thor zu befindet sich eine kleine Schanze, welche durch eine längs der Berge ftufenweis hinansteigende Mauer mit der Kassaubah ve:bunden is. Der nah dem Meere zu liegende Wall besteht aus zwei Erdstockwerken mit Schiefscharten, die mit Kanonen besetzt sind. An der Nordseite ruht die Stadt auf steilen Felsen, die den Belagernden jede Annäherung unmöglih machen, Vor dem Ausla-

| zusammengedrängt. Dort erheben sh zwei Absäßge von Batterieen, mit 60

Zur Entwässerung der Obra - Sümpfe sind bereits die Tebnifer |

| haben in München abermals zwei Prot j Ed merzhast sich aber auch | \hworen,“ als ¿wei Protestanten ihren Glauben abge getroffen fühlte, die ! ¿ i daß die att; l

Meinung gewinnt immer mehr Raum, ie göttliche Vorsehung, ilde de Kraft der Kugel lähmte, das Geschehene e tien due um die augenblickliche Betrübniß des Herrscherpaares in ejne um so

Stück Geschüß von s{chwerem Kaliber und 8 Mörsern, die den Hafen von vorn bestreichen, Die Plattformen sind zu eng, die Brüstungen zwar von Mauerwerk, aber nur 3 Fuß dick, und die Schießschaiten nicht geräumig genug, Der Ausladungsplah wird rechts und links von zwei Battericen Zantirt. Außer diesen Hafenvertheidigungen wird die Bucht von Tanger zur 6 gemauerte und \lundartig geschlossene Battericen geschüßt ,. cen voni die eine s auf dem Vorgebirge Malabaia und eine andere auf den uner t alten Ianger (dem Tingis der Römer) erhebt, Sie enthalten ammer 65 amenen. Die zwei Batterieen, welche die Rhede an ihren wber furter Entoz flankiren, liegen auf 150 Fuß über das Meer er- bzherer Tügeir+ Vie amderen in gleicher Höhe mit der Wassersläche, Bri 20m ter Seesecite müssen also zuerst diese Batterieen demon- tirt werden, dann mf man in den Hafen eindringen, um eben o die Schieß scharten der Stadtwälle zu A che man aber dorthin gelan- gen kann, sind vorber noch drei Mauern zu forciren, von denen jede mit einem außerordentli massiven und ganz mit Eisen beshlagenen Thor ver- | sehen ist, Man müßte Geschüß landen, um sie zu sprengen, oder mit Mi- nen und Petarde dagegen operiren ; während dessen aber würde mam von den f |

| einem Angri

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Seiten und von der Front einem heftigen Gewehrseuer ausgeseßt sein, wenn die Garnison und die Einwohner ihre Stadt vertheidigen wollen. Zu Lande würde der Angriffêpunkt auf den südlihen Dünen und Hügeln zwijchen der Straße nah Fez und dem Meere zu nehmen sein, nahdem man auf der