1844 / 238 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ö i ies unstreitig niht blos den Fortschritten Erde beyälbuiay, p N der s täglich erweiternden Jndustrie,

; d ihrer Exi unbedingt noth- bie mehr als früher die Aa i und. dadurch Gelegenheit erössnci-

wendigen brennbaren 7 r nun au vielfache interessante argen 4 et aón e Cetenven us dieser Bergbau ór furzem an die Möglichkeit desselben nicht gedacht ndet, wo man noch po Enideckung dieser Art die größte Berück-

ätte, so verdient doch jede neue Sntdedun g

sicht ung da in unseren industriellen Zeiten Fabriken und Eisenbahnen ohne- dies Tine nngaheiiro Menge Holz verbrauchen und es daher schr wünschens- werth erscheint, recht viel Surrogate für den Bedarf zur Feuerung aufzu- finden, Jeder neue Fundort von Stein - oder Braunkohlen is daher nur freudig zu begrüßen, weil, wenn cinmal nur die Nüglichkeit und Verwend- barkeit derselben allgemein anerfannt sein wird, cs an bedeutendem Absayc durchaus uicht fehlen kann und jede dieser Brennmaterialien bei ihrer qua- litativen Verschiedenheit einen bestimmten Werth für gewisse tehnische Zwecke erhalten wird. Jn Schlesien scheint man aber an vielen Orten noch nicht zu dieser Ueberzeugung gelangt zu sein. So kenne ih Gegenden, wo man Ueberfluß an trefflichen Steinkohlen besizt, die dennoch s Brennbedarf niht von diesen, sondern von dem nur spärlich zuwachsenden Holze ent- atehmen, was man sich doch ganz passend für andere Zwecke ausen könnte, Eine ganz besondere Ungunst hat aber in dieser Be iehung die Braunkohle erfahren, An allen Orten, wo man sie auffand, wollte man sich nur schwer zum Gebrauch derselben entschließen, bis man sich endlich überzeugte, daß sie hinsichtlich ihres Werthes als Brennmaterial dem Holze gleich auch wohl besser als dasselbe jedenfalls aber immer viel mehr werth is als der Torf, mit welchem man sie gar zu gern zusammenwerfen wollte. Am Rhein, im preußischen Sachsen, insbesondere im Regierungs-Bezirk Merse- burg, wird cine sehr bedeutende Menge Braunkohle gefördert, laut amtli- cher Berechnung im Jahre 1837 : 2,612,630 Tonnen, im Jahre 1839 aus 217 Gruben bereits 3,217,062 Tonnen, an Werth 353,200 Rthlr., gegen- wärtig gewiß noch viel mehr, und neuerlich sind auch im Posenschen, der Mark und in Schlesien ausgedehnte Lager aufgefunden worden, von denen bis jeßt die bei Grünberg von dem Kaufmann Pohlenz entdeckten als die umfangreihsten und bedeutendsten zu betrachten sind. Dessenungeachtet sind dort bis jegt troy der unberehenbaren Wichtigkeit dieses Fundes ver- A nur wenig Gruben eröffnet, weil es noch an hinreihendem Ab- fehlt, und wenn derselbe auch in der neuesten Zeit etwas zugenommen haben sollte, so steht er immer noch nicht im Verhältniß zu der großen Aus- dehnung der dortigen Lager. Ueberall sind es natinitid die großen Fluß- thäler, wie die der Oder, der Neisse und des Bobers, oder Mutiévritat Hügel und kesselartige, von leßteren eingeschlossene Vertiefungen , wo dicse Ablagerungen urweltliher Wälder in größerer oder geringerer Mächtigkeit sh vorfinden und gewiß bei fortgesezter Aufmerksamkeit in noch bedeuten- derem Umfange angetroffen werden dürften. Alle diese Orte liegen aber zu entfernt von der Hauptstadt des Landes, als daß sie davon für Frei großen Bedarf an Brennmaterial Nuyen zu ziehen vermöchte, Nachdem sich eine Gesell- schaft, ungeachtet mehrfacher günstiger Anzeichen, vergebens bemüht hatte, in der Nóhe von Breslau dergleichen aufzufinden, gelang es einem Mitgliede dersel- ben, Herrn Ne Borchard in Charlottenbrunn, in dem Flußthale des striegauer Wassers unfern der Breslau-Freiburger Eisenbahn ein Lager von sehr bedeutendem Umfange zu entdecken. Es erstreckt si, insoweit es gegenwärtig nachgewiesen ist, auf den Raum einer halben Quadratmeile, zu beiden Üfern des striegauer Wassers zwischen den Dörfern Laasan, Saara und Puschkau, unter einer Decke von Kicssand und dem für die Anwescn- heit von Braunkohle so charalteristischen blauen Letten, von 12 20 Fuß

682] Bekanntmachungen. *

1930] F A i as

Ueber das Vermögen des Kausmanns F. A. Hoff- mann hierselbst is von dem hiesigen Land- und Stadt-

geriht von Amts wegen am 28. Mai cr. der Konkurs

eröffnet und dies von uns bestätigt worden,

Der Termín zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 31, Oktober cr., Vormit- tags 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober-Lan- desgeríichts - Neferendar Nosenhagen, ín unserem Zu- structionszimmer an.

Wer sih ín diesem Termine nicht meldet, wird mit scinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen dic übrigen Gläubiger cin ewiges Still- schweigen auferlegt werden.

Bromberg, den 19, Zuni 1844,

Königl, Ober-Landesgericht, 1, Abtheilung,

[759] Avertissement, [813]

Bon Seiten des 1, Senats des unterzeichneten Kö- : nigl. Ober-Landesgerichts werden auf den Antrag der Schlesishen General-Landschasts-Direction zu Breslau alle diejenigen Prätendenten, welche an nachbenanute Pfandbriefe :

1) Mittel-Hirschfeldau, G. S, Nr, 4, über 200 Thlr,, zuleßt im Zins-Termine Weihnachten 1807, Giersdorf, L, VV. Nr, 67, über 160 Thlr., zuleht im Zins-Termine Johannis 1808, [675] Nieder-Mittlau, §, J. Nr, 15. über 500 Thlr, Graben, G. S. Nr, 61, über 50 Thlr,

Pirnig, G. §., Nr. 30, über 500 Thlr.

Saabor, 6. §,, Nr. 152, über 100 Thlr. Kaudewip, L. VV, Nr. 15, über 200 Thlr, Ober - Nieder - Kummernick, l, VV. Nr, 25, über 100 Thlr,

9) Petschkendorf, l, VV, Nr. 26, über 200 Thlr, zuleßt im Zins-Termine Weihnachten 1812,

10) Biegniy, G, S. Nr. 73, über 50 Thlr,

11) Laesgen, Grünberg., G, S. Nr. 19, über 100 Thlr,

12) Letteníp, G. S, Nr, 112. über 100 Thlr.

13) Liebenzig, G. §. Nr. 21. über 500 Thlr,

14) Tschepplau, G, §, Nr. 48, über 20 Thlr. [938]

15) Mittel-Zecklau, G. §. Nr. 5, über 320 Thlr,

dem aber nicht wieder zur Zins- Erhebung präsentirt,

den sind, als Eigent ümer, Cessionarien, Pfand- oder | ; sonstige Briess-Juhaen Anspruch zu haben vermeinen, Zu hierdurh aufgefordert, diese ihre Ansprüche in dem zu n Angaben uiedien peremto7ishen Termine den : Oktober c, ormittags um 11 Uhr, vor dem er- annten Kommissarius, Ober-Landes erichts-Refecrenda- i N v. Brandenstein, auf hiesigem Bbei e Landedaerldt R A in Person oder durch genugsam informirte x L itimirte Mandatarien, wozu ihnen, auf den Fall san n ekanntschaft unter den hiesigen Justiz - Kommis- - r der Justizrath Neumann, der Ober - Landes- g wqr ichaelis, der Justi «Kommissarius Graf Sieht 6 die Zustizräthe Noseno, reutler, Werner und melden 4 orge dei werden, ad Protocollum anzu- n bescheinigen , sodann aber das Weitere

zu iei A wée jedo in dem an eseßten Termine kein Interessenten melden, dann werden die

i: me b aba n amortisirt erklärt und an Stclle d ) R n des eigenthümlichen Fonds bas tve Juni 164g, dser werden, Ÿ preuß, Min I, Senat, z

ordckdenbedck,

[849 b]

i Nothwendiger Verkauf. Königl. Land- und Stadtgericht Graudenz,

Das zu Dorf Schwe sub No, 414 belegene, den Julius Gründlerschen Eheleuten gehörige Lehmanns- Grundstück, welches auf 6322 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., unv dessen Jnventarium auf 505 Thlr, 20 Sgr. gerichtlich taxirt ist, zufolge der nebst Hypothekenschein in unserer Negistratur einzusehenden Taxe, soll im Termine

den 14, Dezember, Vorm, 11 Uhr, subhastirt werden.

Zu diesem Termine werden die dem Aufenthalte nach unbekannten Nealgläubiger :

1) Carl Jacob Rosenow wegen der für ihn Kubr. Il], sub No. 4 eingetragenen 210 Thlr, 14 Sgr, 4 Pf. und 2) dessen Sohn Carl Adalbert Herrmann Rosenow wegen der für ihn sub Ruhr. Il], No. 3 einge- tragenen 289 Thlr, 14 Sgr. 8 Pf., so wie deren etwanige Erben oder sonstige Nachfolger, zur Wahrnehmung ihrer Rechte mit vorgeladen,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 6. Juni 1844,

Das in der verlängerten Kommandanten-Straße be- legene Schwarzsche Grundstü, gerichtlich abgeschäßt zu 6228 Ihlr. 15 Sgr., soll am 21, Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7, Mai 1844.

Das in der Langen Gajje Nr. 18 und 19 belegene Grundstück des Maurermeisters Wolff, gerichtlich abge- schägt zu 11,556 Thlr. 9 Sgr, 6 Pf, î /

am 20, Dezember 1844, Vormitt, 141 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die ihrem Aufenthalte nah unbekannten Bläubiger, die Wittwe des R Fuhrmann , Marie ge- borene Leeß, und die Wolff, Marie Wilhelmine geborene Fuhrmann, werden hierdurch öffentlich vorgeladen,

Bekanntmachung, chten Negierungs-Secretair Schmidt, quis: gehörige, in der Berliner Vor-

16) Nieder-Harpersdorf, L, V. Nr, 12, über 30 Thlr, Cte geborenen i

welche zuleyt im Zins - Termine Johannis 1813, seit- stadt, Neue Königs l i; Hypothekenbuche von jener Vorstadt Vol. 11. No. 117 und an welche seitdem keine 4 rüche angemeldet wor- verzelQnete, auf 5137 Thlr, abgeschägle Grundstü, nebst \ ehör, soll im Wege der not verkauft werden, und is hierzu ein Bietungs-Termin auf den 6, Februar 1845, Vormittags 10 Uhr, vor dem Stadtgerichtsrath Herrn Steinhaus, gericht, Lindenstraße Nr. 54, anberaumt, Der Hypothekenschein , die Taxe und die besonderen Kaufbedingungen sind in unserer Registratur cinzusehen, Potsdam, den 18. Juli 1844, Königl, Stadtgericht hiesiger Nesidenz.

Krakauer- Ober - Schlesische Eisenbahn.

1298

Die, in einer Méctiglet von 40 56 Fuß, und liegt vielleicht in glei- her Stärke noch bis Striegau, so daß, wenn sih auch der Absay jährlich auf Millionen Tonnen steigern sollte, das Bedürfniß für Jahrhunderte mehr als hinreichend gedeckt erscheint, -

Die Kohle selbs ist von verschiedener Beschaffenheit: sie besteht bald aus gänzlich zerseßten holzreihen Vegetabilien, die zum Gebrauch ohne allen weiteren Zusaß eines bindenden Materials (dessen man an anderen Orten, wie z. B, in der Provinz Sachsen, fast immer bedarf) unmittelbar aus der Grube gepreßt und in Ziegeln geformt werden, bald aus Holz- stämmen (sogenanntem bituminösen Delgen die wie die beste rheinische und hessishe Kohle theilweise oft noch so fest sind, daß sie nicht etwa sib blos poliren, sondern sogar zu Fournieren schneiden lassen, und endlich aus fester Stückkohle, die in den tieferen Lagern vorkommt und sich durch Dichtigkeit vorzüglich auszeichnet, Aus der Grube Anna Auguste bei Laasan erden gegenwärtig schon sehr bedeutende Quantitäten gefördert, und es wird ge- wih feinen Freund der Natur reuen, sich selbst einmal dur eigenen Augen- schein von dieser nicrkwürdigen Ablagerung überzeugt zu haben, indem man ohne Schwierigkeit in die nicht tief unter der Oberfläche elegenen Gruben hinabsteigen und die schon viele hundert Fuß in allen Richtungen in die Braunkohle selbst hineingetricbenen Strecken befahren fann. Man sieht hier zahlreihe Baumstämme, nicht selten von zehn bis zwölf Fuß im Umfang, sich kreuzend in allen Nichtungen, wie die Stämme, welche heut zu Ta in den Diluvial-Ebenen und an den Mündungen großer Flüsse, wie z. B. in dem Delta des Mississippi, aufgehäuft werden. Wahrscheinlich wurden sie in der lehteren großen Uebershwemmung, die der Bildung unserer heu- tigen Oberfläche voranging oder sie vielmehr bewirkte, von ihrem Stand- orte durch Strömungen von süßem Wasser weggerissen und \chichtenweise usammengeschwemmt, und zwar so, daß sie mit anderen Sand- und Thon- sichten auf dem Boden der damaligen Seen und Flußmündungen wed sel- lagerten und unter Einwirkung von Feuchtigkeit einem langsamen allmäli- gen Verwesungs - Prozesse unterlagen, Da aber die Wälder der Vortvelt, durch welche die Braunkohle gebildet wurde, nicht blos aus Bäumen, son- dern auch aus einer großen Menge Untergehölz und krautartiger Pflanzen bestanden, so muß natürlich auch die Braunkohle an verschiedenen Orten eine verschiedene Beschaffenheit besipen. Sie wird einen geringeren Werth als Brennmaterial besien, wenn die krautartigen Theile am wesentlichsten zu ihrer Bildung beitrugen, und sich dann vom Torf ín dieser Beziehun nicht auffallend unterscheiden; einen höheren, wenn sie vorherrschend durc Holz gebildet wurde. Wesentliche Veränderungen oder Verbesserungen , wie k; B. größere Menge an Bitumen, wird sie, wenn sie eben nicht an und kir sich harzführende Baumreste enthält, von welchen vorzugsweise die Bil- dung des Bitumens ausging, auch bei längerem Liegen, nicht mehr erlangen, Hierin finden au die Begriffe von reif und unreif ihre Erklärung, die übrigens der Wissenschaft jeyt niht mehr angchören, leider aber, wie mir wohl nicht unbckannt ist, oft selbst von Sachverständigen unwürdiger Weise gebraucht werden, um den Werth dieses Fossiles zu v e e :

Die von mir bis jeßt untersuchten Braunkohlenlager Schlesiens, die von Grünberg, Laasan, Patschkau, Kamenz, sind meistens von Stämmen gebildet, und zwar so weit ih es bis jegt erkennen fonnte denn diese Untersuchungen sind bis jeyt noch nicht beendigt *) herrschen darin ein

*) Da ih mi mit einer Monographie der \chlesischen Braunkohle be- shäftige, is mir jeder dahin gehörende Beitrag schr willkommen. Jndem ih bitte, mich mit dergleichen erfreuen zu wollen, danke ih zugleich allen denen, welche mich bisher shon mit eben so viel Bereitwilligkeit als Auf-

opferung unterstühten.

paar äußerst dichte Holzarten, verwandt unserem Taxus und Lerchen-

b , vor. E eiermaßien und über allen Zweisel erhaben, ist der Werth der

Braunkohlen als Brennmaterial sehr bedeutend. Sie liefern eine hellere Flamme e die Steinkohlen und reduziren sih, wie Henoh in einem neuerdings erschienenen interessanten Aufsaße über die Braunkohle und deren Anwendung (Dingl. Polyt, J. Bd, 92, Lief. 5, 1844) mit Recht sagt, wie Holz zu Kohle, die, wenn Flamme und Rauch nicht mehr vorhanden sind, langsam zu brennen fortfährt und eine überaus gleihmäßige, Bn EEIe Wärme liefert; Vorzüge, die das Königl. Hof-Post-Amt zu Berlin (Allg. Preuß. Ztg. vom 1. August und hieraus Bresl. Ztg. vom 8, August 1844) Seranlañte, sie statt des Holzes allgemein als Brennmaterial einzu- führen. Sie geben keinen so dicken Rauch und feinen Staub wie dic Stcinkohlen , welches für gewisse tehnishe Zwecke sehr beahtungswerth er- scheint , da selbst dicht vershlossene Gegenstände vor Steinkohlenstaub nicht esichert werden fönnen. Der Kohlenstoff-Gehalt (a. a. O. S. 357) wech- fet zwischen 40— 75 pCt., während bei den Steinkohlen sih ein solcher von 74 94 pCt. vorfindet. Die beste Braunkohle entwickelt nah der Gewichts- Menge eben so viel Hize als cine geringere Steinkohle, deren beste Quali- tät gegen 21— 22 pCt. höheren Werth als Brennmaterial besißt, Es un- terliegt also feinem Zweifel, daß sie auch zu allen ähnlichen technischen Zween benußt werden kann. Bei der trockecnen Destillation geben die Braunkohlen diesclben Produkte wie das Holz, daher sie zu Ruß - Theer und Leuchtgas- Fabrication bereits an mehreren Orten mit dem besten Erfolge verwendet worden. Die Braunkohlen-Asche liefert, da sie sehr reich an Kali ist, ein vortrefflihes Düngungsmaterial, und ih darf mich hierüber um so Per näher aussprechen, da unsere durch Jntelligenz so ausgezeichneten Ockono- men aus eigener Erfahrung, so wie durch das Studium der Schriften von Duflos, Liebig u. A., wissen, von welcher Bedeutung das Kali für das Gedeihen der Begetation ist und zu den unentbehrlichsten Erfordernissen der- (een E hier nur angedeuteten, in der That aber viel ausgedehnteren Benuzungsarten der Braunkfohlen durch vielfältige Erfahrungen bereits als fest begründet zu betrachten sind, wofür das gewaltige oben angeführte För- derungsquantum hinreichend spricht, und unsere Braunkohle sih den besten Sorten unzweifelhaft gleichstellen darf, so steht wohl zu erwarten, daß man bald, namentlih in Breslau, wo überdies die Herren Besißer des oben gce- nannten Werkes cine Niederlage errichten werden, ret viel Gebrauch ma- chen dürste, wie denn in der That mehrere unserer Herren Gewerbtreiben- den, js wie Herr Dr. Dusflos, bereits vergleichende Versuche in ihrem Ver- hältnisse zur Steinkohle anstellen, wovon zu seiner Zeit näher berichtet werden soll. i / : i

Möchten recht bald alle Vorurtheile schwinden, die der Benußung die- ses vaterländischen Produkts entgegenstehen, und wir dann von ihm sagen lönnen, wie ein von dem ungeheuren Einflusse der brennbaren Fossilien auf das Schicksal und die Wohlfahrt des Menschengeschlehts begeisterter Eng- länder Webster ausruft : „Sie (die Kraft der Kohle) zeigt sih auf den Flüs- sen, und der Schiffer ruht an seinem Ruderz sie is auf der Landstraße und set die Fuhrwerke in Bewegung; sie is in den Bergwerken , sie ist in der Mühle und in der Werkstätte des Handtwerkers , sie rudert, sie pumpt, sie höhlt aus, sie zicht, sie trägt, sic \{öpft, sic erhebt, sie hämmert, sie spinnt, sie webt, sie druckt!

——

o J Allgemeiner Anzeiger. vom 20, bis 30, September d, J., von 8 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags, entweder in Breslau an den Haupt-Nendanten der Ober- Schlesischen Eisenbahn, Herrn Simon, auf dem Ober-

Schlesischen Bahnhofe, oder in Krakau an unseren Bü- reau-Vorsteher, Herrn Simson, auf dem Krakauer Ober-

Schlesischen Bahnhofe, zu leisten.

wonach auf jeden Quittungsbogen

einzuzahlen sind.

Taxe und Hy-

zweimalige Juscrtion in die §, 2 tungen öffentlich bekannt gemacht

Wittwe des Maurermeisters

sodann ein neuer unter derselben

lauer Börse verkauft,“

raße Nr, 9 a belegene, in unserem Gesellschaft,

Diese Einzahlung von 10 pCt. wird auf den Quit- tungsbogen in Breslau durch den Haupt - Nendanten Herrn Simon, in Krakau durch den Büreau - Vorsteher Herrn Simson bescheinigt, weshalb die Herren Actio- naire die nah den Nummern geordneten Quíttungsbo- Pfte. Be und ein beizulegendes Verzeichniß der- elben mit der Zahlung cinzureichen haben.

Auf jeden Quittungsbogen werden an Zinsen vom 1, April bis 30, September 6 Monat zu vier pCt.,

sechs Silbergroschen, den Herren Actionairen durch Anrechnung vergütigt,

neun Thaler vierundzwanzigSilbergroschen in preußischem Courant

Wir verweisen übrigens die Herren Actionaire rük- sichtlich der Folgen der Nichteinzahlung auf den §, 15, des Gesellschafts-Statuts, welcher bestimmt :

„Zahlt ein Actionair den geforderten Betrag bis spätestens am leßten Zahlungstage (§, 13.) nicht cin, so verfällt derselbe für jeden Actienbetrag per 100 Thlr., bei welchem der Verzug eintritt, in eine Conventionalstrafe von zwei Thalern.

Erfolgt auch sodann binnen 4 Wochen nicht die Einzahlung des ausgeschriebenen Actienbetrages und der verhängten Conventionalstrafe, so wird die Num-

oll mer des betreffenden Quittungsbogens durch eine 2, bestimmten Zei- und eine neue 14- tägige Frist zur Zahlung des Actienbetrages und der Conventionalstrafe festgesezt, nah deren fruchtlosem Ablaufe wird der Jnhaber des Quittungsbogens aller Nechte als Theilnehmer der Gesell

D D ‘chaft verlustig und an die Stelle des amortisirten Quitt

ungsbogens wird en Nummer ausgefer- tigt und zum Besten der Gesellschaft an der bres-

Breslau und Krakau, den 13, August 1844, Direction der Krakauer - Ober - Schlesischen Eisenbahn-

VV alzer 10 Sgr., Tarantelle 10 Sgr., Galop T5 Sgr. 41 Thlr. 10 Sgr. ¿

Goedecke, H., Heimkehr zum Licbchen , Polon, mit Gesang. Op. 2. f, Orch. 2 "Thlr.

, dieselbe f. Pste. 15 Sgr.

Gung’l, Josef, Hyacinthen- Polka. Op. 33. und der fröhliche Uhlane, Masurek. Op. 34, für Or- chester. 1 Thlr. 10 Sgr. E

—, Hyacinthen-Polka, Op. 33. f. Pste. 5 Sgr,

Rep 4 do. f. Pste. zu 4 Hdn. 5 S

—, Der fröhliche Uhlane, Masurek, Op. 34.

5 Sgr.

—, do, f, Pste. zu 4 Hdn. 5 Sgr.

Kücken, Fr., Lied „O wär! ich doch des Mondes Licht“ f. Pte. übertragen von C. Lührs. 15 Sgr.

Netzer, Jos., Mein Glück, Lied f, 1 Singst. m, Pste. Op, 2. 15 Sgr.

—, Lust der Sturmnacht, Gedicht f. 1 Singst. m. Pste, Op. 3: d5 Sgr,

-- —, Liecbeswerbung, Gedicht f. 1 Singst. m, Pste. Op, 4. 415 Sgr.

—, An Emma, Gedicht f. 1 Singst. m. Pfe, u, Vlle. oder Horn. Op. 3. 124 Sgr.

Schnabel, C,, Trennung, Sehnsucht, Barcarole, 3 Lieder ohne Worte, f. Pste. Op. 32. 122 Sgr.

Tiechsen, Otto, 3 Gedichte f. 3 Frauenst. m. Pste- begl, Op, 23. Part. n. Stimmen. 1 Thlr.

Voss, Ch., Variat. de bravoure s. un mouif de l’Op Le Pirate de Bellini, p. Pste. Oe. 6. 20 Sgr.

—, Premier Divertissement brill. p: Pste. Oe. 7. 10 Sgr.

VVillmers, Rud,, La Pompa di festa, Concert- Etude f, Pste. Op. 28. No. I. 225 Sgr.

—, La Danza delle Bachanti, Concert-Etude f. Pfte. Op. 28. No. Il. 225 Sgr.

gr f

856 b d. D C 1 Mühlen- Verkauf.

Das mir hier gehörende Mühlen - Etablissement, an dem schiffbaren Fluß Passarge gelegen, von welchem die Mühle getrieben wird, vollständig eingerichtet mit vier Mahlgängen, einem Graupengang, einer Oel-, Schneide - und Lohmühle, nebst dem abgesondert gele- genen neu erbauten Wohngebäude, Wirthschaftsgebäude N Garten, beabsichtige ih aus freier Hand zu ver- kaufen.

hwendigen Subhastation

en im Stadt-=

[1025]

p: Pte. 20 Sgr.

2te Einzahlung von 10 pCt. Die Herren Actionaire d, Krakauer-Ober-Schle- den As werden lerdurch aufgefordert, auf Betrag ihrer F Quittungsbogen F die zweite Einzah- lung mit zehn p Ct,

74 Sgr.

Op. 7. 10 Sgr.

Psie. Op. 28. 10 Sgr.

1 Thlr,

compl.

Literarische Anzeigen. Musikalien- Novitäten im Verlage von Ed. Bote (4 (a ï Bock,

Part du diable,

Jägerstrasse No. 42. Auber, Potpourri de POpera La Commer, Fr., Musica sacra III. Band: Samml. d.

best. Meisterwerke d, 16., 17., 18. Jahrh. f, 4 bis

8 Singst. No. 1—18. Part. u, Singst, 11 Thlr. 124 Sgr. —, Hierzu die Singst. apart No. 1—18. 5 Thlr. Engel, D, H., 2 Gedichte f. 1 Singst. mit Psie. Füchs, F, C,, Ruf aus der Ferne, f. 1 Singst. m.

Gährich., W., Die Insel der Liebe, Ballet, f. Psie.

Wassermangel tritt nie ein, und es ist die Wasser- fraft groß genug, mindestens noch 8 bis 10 Mahlgänge

anzulegen. ; M Außer 9 Thlr. Kanon und Wasserzins sind für die

Mühle und sonstigen Gebäude keine Abgaben zu le auslusti e ersuche ih, ih bis zum 1, Oktober c. bei mir dieserhalb zu melden,

Braunsberg, den 15. August 1844,

L, Schauinsland, Witttve.

[840 b]

Die in der Stadt Louebau in der Königl. sächs, Oberlausitz alleinig befindliche privilegirte Apotheke mit einem jährlichen Umsatze von Thir. steht um den Preis von 40,000 Thlr. mit 15,000 Thlr. Anzahlung, jedoch ohne Unterhändler, von Michae- lis d. J. zu verkaufen. Das Nähere ist zu erfahren beim Besitzer C. F. Salzmann.

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Das Abonnement beträgt:

2 Kthlr. für 4 Iahr. 4 1144 - 4 Iahr.

___ 8 Rihlr. - 1 Iahr.

in cl'en Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Insertions-Gebühr für dea

Raum einer Zeile des Allg,

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Aile Post-Anstalten des In- und Auslandes uchmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Ällg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ür. 72.

N 23S.

Inhalt.

Amtlicher Theil,

Inland, Bride aus Sagan uud Czersk. (Reise Sr. Majestät des Königs.) Provinz Preußen. Aus Danzig und Elbing. Abermalige Wassernoth, Provinz Schlesien, Aus Erdmanns- dorf, Psieg entsprungen. Rhein - Provinz. Rheinfahrt des Königs und der Königin der Niederlande. Briese aus Schweh und Marienwerder. (Die Uebershwemmungen und ihre Folgen.)

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Bavern, Aus München. (Die Ludwigskirche; die Geseßgebungs-Kommission.) Gruithuisen über die Witterung. Feuersbrunst in Grafenau. Großherzogthum Baden, Landesherrlihe Verordnung in Betreff der Prádikate des Erb- großherzogs und der Prinzen und Prinzessinnen des Hauses, Fest in Schwehingen. Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin. FNIE des Handelsvertrags mit Großbritanien. Freie Stadt

übeck, Die Leiche des Kindes der Großfürstin Alexandra, Schrei- ben aus Deßau. (Danksagung des Herzogs.)

Frankreich. Paris. Mangel an offiziellen Nachrichten aus Marokko, Beruhigende Erklärungen der ministeriellen Presse, E: nennung an der polytechnischen Schule, Die ägyptischen und tükishen Angelegenhei- ten, Badereise des Don Carlos. Briefe aus Paris, (Die ota- heitishen Differenzen sollen ausgeglichen sein, Marokkanische Händel.)

Großbritauien und Irland. London, Der Prinz von Preußen in Oxford, Nachricht aus Tanger. :

Spauien. Schreiben aus Paris, (Nüreise des Hofes z die General- Junta von Alava.) j

Portugal. London, Neactionaire Maßregeln der Regierung. Ver- seßbarteit der Beamten, Protest Sa da Bandeira'’s dagegen, Aegypten. Alexandrien, Mehmed Ali behält die Zügel der Re-

gierung,

Die Gewerbe-Ausstellung der deutshen Bundes- und Zollvereins-Staaten.

Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : / Dem Kammergerichts = Assessor B eyssell bei dem Justiz-Amte zu Prenzlau den Charakter als Justiz-Rath zu verleihen,

Abgereist: Der Königl, französische bevollmächtigte Minister bei den Großherzogl. mecklenburgshen und oldenburgschen Höfen und bei den freien Hansestädten, von Tallenay, nah Hamburg.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

X Sagau, 22. Aug. Gestern Nachmittag halb 5 Uhr trafen Se. Majestät der König, auf der Reise von Erdmannsdorf nach Preußen begriffen, im erwünschten Wohlsein in unserer Stadt ein, Vor der in der Vorstadt errichteten und die Worte: Regi salvo! verfündenden ersten Ehrenpforte wurden Allerhöchstdieselben von den Behörden der Stadt empfangen und nahmen mit Huld und Freund lihkeit die Bezeugungen vaterländischer Gesinnungen entgegen, worauf Sie durch die festlih ges{hmüdckte Stadt, durch die Reihen des bürgerlichen Schübßen-Corps, so wie der sämmtlichen mit Fahnen und Musik ver= sammelten Gewerke, Sich über den mit Laubgewinden und Ehren- pforten ausgeshmüdckten Schloßplaß nah dem Herzoglichen Schlosse begaben, Jn dem Augenblick, als Se. Majestät Sih dem Schlosse näherten, senkte sich die auf dem Schlosse flatternde Fahne mit den Herzogl. saganshen Farben und die preußische Fahne stieg empor. Auf dem Schlosse, von der Frau Herzogin von Sagan und Talley- rand empfangen, nahmen Allerhöchstdieselben ein Diner ein. Ein in unserer Stadt dur den Kantor Feuerstein gebildeter Gesellen - Ge- sang - Verein hatte die Ehre, während der Tafel einige vaterländische Gesänge vortragen zu dürfen. Unterdessen, bei hereinbrechen- dem Abend, war niht nur der Schloßylab, sondern auch der sich weiter erstreŒende Stadttheil festlich erleuhtet worden, Von neuem hatten sich_ die Aufzüge mit Faeln versammelt und nun nahte den mit Freuden verlangenden Schaaren der Augenblick, wo sie noch einmal das Antliß des geliebten Laudesvaters schauen sollten. Se. Majestät kamen zu Fuß aus dem Schlosse. Nah an demselben hatte sich der Verein der aus den Freiheitskriegen übrigge- bliebenen hier lebenden Veteranen (75 an der Zahl) unter Anführung ihres Hauptmannes, Postmeister Fetting, und des Lieutenants, Kreis- Secretair Ambrosius, aufgestellt und begrüßte den geliebten König mit derselben heiligen Treue in den Herzen, mit der einst der Rettung des Vaterlands Blut und Leben gereiht worden war. Se. Majestät zeigten dem Verein den huldvollsten Antheil, fragten einzelne Mitglie- der nah ihren früheren Verhältnissen, besichtigten auh die denkwür- dige, aus den Zeiten des Sreiheitsfrieges verbliebene saganshe Land- wehrfahne und empfingen herablassend das Liederbuch des Vereins aus den Händen des Hauptmanns. Hierauf durhschritten Se. Majestät, gefolgt von Jhrer Begleitung, die Reihen der übrigen Aufzüge, durch die huldreichste Freundlichkeit Aller Herzen beglückend. Jmmer dichter umschaart von der begeisterten Menge, unter Glockenklang und Jubelruf und bei den Flammen der. Fackeln bestiegen Se. Majestät erst auf der Mitte des neuen Ringes (Marktes) Jhren Wagen und sebten, begleitet von den Segenswünschen der Tausende, langsam Jhren Weg durch die festlich erleuhteten Straßen fort, an deren Ausgang das alterthümlihe mit der glänzendsten Beleuchtung und den Emblemen des Vaterlandes geshmückte Hospital - Thor einen

Berlin, Dienstag den 27fsn August

wahrhaft großartigen Aublick darbot, Unvergeßlich wird dieser vater= ländische Abend den Bewohnern Sagans sein. Gott erhalte, Gott segne den König! Gott stärke die Gefühle der Ehrfurcht und heili gen Treue gegen den König in unseren Herzen und bewahre uns die (nano r Roe Liebe zu ihm als das theuerste Kleinod des Vater- andes!

X Czersf bei Koniß, 24, Aug. Se. Majestät der König, welcher (wie wir bereits gemeldet) gestern Abend hier eingetroffen, übernachtete in der Wohuung des. Regierungs-Raths von Salhwedel und geruhte daselbs das Souper einzunehmen, Am heutigen Mor- gen übernahmen Se, Majestät in Allerhöchster Person die Pathenu- stelle bei der Taufe eines Sohues des hiesigen Domainenpächters Eilerts und suhreu alsdann zu den großen Ueberriecselungs - Bauten am Schwarzwasser in der Tuchelschen Haide, welche seit zwei Jah= ren auf Königliche Kosten angelegt sind. Der Monarch sprach in jeder Beziehung Allerhöchstseine Zufriedenheit aus, nahm au einem

der wichtigsten Punkte dieser großartigen Bauanlagen ein Jhm von den Kreis-Ständen des stargardter Kreises dargebrächtes Frühstück ein, ernannte den Direktor der administrativen Angelegenheiten dieser Ueberrieselungen, Negierungs -Rath von Salzwedel, zum Geheimen Ginanz-Nath und trat heute Nachmittag unter den heißesten Segens= tonen Seines Volks die weitere Reise nach Danzig und Königs- erg a, ————

Provinz Preußen. Die Stadtverordneten vou Danzig haben beschlossen, aus Freude über den diesjährigen Besuch Sr. Ma- jestät des Königs verschiedenen milden Stiftungen die Summe von 000) Rthlrn, zum Geschenk zu machen. Am 21, August hatte sich eine ganz ungewöhnliche Menge von Fremden aus Ostpreußen, Lithauen, Pommern, Posen 2c., ja aus Schlesien und den Marken in Elbing eingefunden, um an der auf diesen Tag anberaumten Versteigerung des Viehes aus den überschwemmten Gegenden Theil zu nehmen, Sie sahen sih jedoch in ihren Erwartungen getäuscht, da nur etwa 200 Stück zum Markt gebracht waren, theils weil eine sehr große Anzahl Vieh aus den überschwemmten Landstrichen bei den wohlhabenden Landleuten der verschont gebliebenen Gegenden in weitem Umkreise zur Durchfütterung während des Winters untergebraht worden, theils weil viele Bewohner der überschwemmten Ortschaften, da sie jeßt wie auf Juseln hausen, ihr Vieh nicht durch das Wasser nah der Stadt bringen founten. Aus Wehlau wird gemeldet (23. August), daß das Wasser (Alle und Pregel) abermals steigt, Jmgleichen erhält

man aus Tílsit folgende betrübeude Kunde vom 22, August: „Seit dem Fallen des neulih hoh angeschwollenen Stromes schieu für Tilsit und die nächste Umgegend die Furcht vor einer Ueberschwemmung vor- über zu sein, aber leider erneuert sie sich drohender, als es vor 14 Tagen der Fall war, Am 20, August stieg das Wasser wiederum plößlich und erreichte an dem hiesigen Pegel die Höhe von 15 Fuß. In der Nacht hatte das Steigen fortgedauert, so daß am Morgen des 21sten der Wasserstand 15 F. 8 Z. betrug und ein großer Theil der jenseitigen Wiesen unter Wasser geseßt war. Zum größten Unglück wurde am 2Vsten die Pontoubrücke dur ein Holzfloß, das die Fluth oberwärts losgerissen und mit furchtbarer Kraft herbeigeführt hatte, durhbrohen und so die Verbindung mit dem jenseitigen Gebiete gesperrt, Sollte unter diesen Umständen das Wasser die Höhe von 16 Fuß einem Stande, der zur Uebershwemmung der sämmtlichen Memelwiesen führen würde mit derselben Schnelligkeit erreichen, wie es bisher gestiegen is, so dürfte, ohne den übrigen Schaden in Anschlag zu bringen, die Besorgniß für den Verlust eines großen Theils des Viehes, das jen- seit des Stromes weidet und kaum mit größter Anstrengung herüber- zuschaffen wäre, nur zu begründet sein, Aus Marienburg wird der Königsb. Ztg. unterm 20, August geschrieben: „Der Wasser= stand der Nogat zeigt heute noch 117 Fuß am Pegel. Da Se. Majestät

der König in diesen Tagen auf der Durchreise nah Königsberg er= wartet werden, so is man jeßt mit dem Aufschlagen der Nogatbrüde eifrig beschäftigt, Bald werden wir wohl eine allgemeine Uebersicht der Ortschaften, welche dur die Uebershwemmungen gelitten, zu erwarten haben, Was die Stadt Shweh insbesondere betrifft, so dürfte sie wohl jeßt niht auf ihrer gegenwärtigen Stelle angelegt werden; ihre Begründung muß zu einer Zeit stattgefunden haben, wo die Weichsel noch am rechten Ufer des Thales ihren Lauf gehabt hat; Spuren davon will man noch vor nicht langer Zeit dicht unter- halb Kulm in Ringen gefunden haben, welche zur Anlegung der Schiffe dienten, Durch die Wassernoth is in dieser Gegend überall viel Unglück entstanden, Vor mehreren Wochen famen 15 Meilen von hier acht Leichen angeshwommen, darunter eine Frau mit ihrem Säug=- ling im Arm, Zu wünschen wäre, daß neben dem Gebrauch der Couriere in dergleichen Nothfällen noch bewegliche Signalisir - Linien eingerichtet würden, damit zeitiger auf die Rettung von Menschen und Vieh Bedacht genommen werden könnte,“

Provinz Schlesien. Die Breslauer Ztg. hat folgende Mittheilung aus Erdmannsdorf (21, Aug.): „Es soll Aussicht vorhanden sein, Se. Majestät den König, welcher si hier sehr wohl befunden hat, in diesem Herbste noch einmal in Erdmannsdorf zu sehen. Vor der Abreise Sr. Majestät wurde noh ein Kabinets-Courier nach Petersburg abgefertigt, und man will wissen, daß derselbe bestimmt sei, der Kaiser - Familie eine Einladung nach Erdmannsdorf zu briu- gen, Das Schweizerhaus auf dem othersberge soll erweitert und der Bau shleunigst in Angriff genommen und eben so schnell vollen=- det werden, Erdmannêdorf hat sich seit einigen Jahren ungemein verändert, es i zu einem höchst angenehmen Aufenthalte für Gremde umgeschaffen worden.“ So eben (heißt es in den Bres- lauer Zeitungen vom 24. Aug.) is hier die amtliche Nachricht einge- laufen, daß es dem Räuber Psieg gelungen sei, aus dem Stadtge- fängniß zu Kempen zu entkommen ! Í

__ Nhein-Provinz. Jhre Majestäten der König und die Kö- nigin der Niederlande trafen am Nachmittag des 22, August mit dem stattlihen Dampfboot Nr, 22 der niederläudischen Gesellshaft in

Düsseldorf ein, ließen an dem Landungsplabe der niederländischen

1844.

Dawßsfschiffe anlegen, um die durh einen von St. Petersburg einge- troffenen Courier überbrahten Depeschen Sr. Majestät des Kaisers von Rußland an Bord in Empfang zu nehmen, und seßten dann nach furzem Verweilen unter dem Donner des Geschüßes die Fahrt fort. Allerhöchstdieselben begeben sich nach Weimar.

X Schweßt a. d. Weichsel, 14. Aug. Ein trauriges Bild tritt uns entgegen, wenn wir unseren Blick auf die benachbarten Nie- derungen werfen, die ober- und unterhalb der Stadt Shwebß \ih ausdehnen, Nach den auf unsere Bitte von dem betreffenden, vor einigen Tagen von dort zurückgekehrten Beamten, Herrn Amtsrath

Rhenius, uns mitgetheilten Nachrichten , stellen sich hier folgende be-

flagenswerthe Zustände heraus :

Die Niederung oberhalb Schweß, von Glugowka nemlih bis Grabowo, mit zusammen 11 Ortschaften und 1700 Einwohnern, ist shwerer noh als die Stadt heimgesucht worden. Diese Niederung ist zum Theil eingedeiht, so daß der Strom bei seinem diesmaligen, seit 100 Jahren nit gesehenen Wasserstande mit reißender Schnel= ligkeit über die gesegneteu Fluren und alle Gehöfte sich ergoß, die meisten nur mit den Dächern und Schornsteinen aus dem verheeren- den Elemente hervorragten, Binnen wenigen Stunden war die Hoff- nung auf eíne Aerndte vernichtet, die vorzugsweise in diesem Jahre reih und gesegnet zu werden versprah. Gegen 300 Familien haben ihre Feldfrüchte vollständig, ihre übrige Habe zum Theil ver= loren und konnten ihr Leben nur mit Mühe und auf den zu ihrer Rettung herbeigeschafften großen Prahmen auf die Deiche hin bergen. Als auch diese wegen mehrerer Quellungen und Stürze, so wie wegen der an einzelnen Stellen geschehenen Ueber= fluthungen keine Sicherheit mehr darboten, gelang es, die unglüdlichen Schaaren auf die Höhe zu retten. Der Wasserspiegel jenseits des Deiches war gegen 3 Fuß höher, als das Binnenwasser, so daß, wenn ein förmliher Deichbruh eintrat, die Stadt Schweß in dieser dann auf die höchste Potenz gehobenen Strömung offenbar der größten Ge- fahr ausgeseßt gewesen wäre. Dur die mehrere Tage und Nächte fortgeseßten Anstrengungen der gesammten männlichen Bevölkerung wurden jedoch die Dämme erhalten und o ein entseblihes Unheil glüdlih abgewandt. Was nun die Niederung unterhalb Schweb, nämlich die 14 Ortschasten von Sartowiß bis zur Stadt Neuenburg, betrifft, so haben hier im Allgemeinen dieselben ershütternden Ereig- nisse stattgefunden. Der drei Meilen ausgedehnte Deich war an sehr vielen Stellen dem Durchbruche nahe, der auch ohne Zweifel erfolgt wäre, hätte niht der hochherzige Kommandant von Graudenz durch schleunige Hinüberschaffung von 150 Militairs, die schon erlahmen- den Kräfte der Niederungs = Bewohner mehrere Tage hindurch unterstüßt, Durch diese glücklihe Verhütung des Deichbruchs sind zwar die Ländereien für die Zukunft erhalten, allein die traurige Gegenwart fordert zu desto ernsteren Betrahtungen auf. Denn durch den Rückstau des Stromes und dur die Quellungen in den aufge= weihten und unterwühlten Dämmen, drangen die Fluthen auch ín diese Niederung vernihtend ein. Der Landmann sieht sih der er= sehnten Frucht seines mühevollen Fleißes beraubt und die ganze Be- völkerung dieser leßtgenannten Niederung, aus 3500 Seelen bestehend, sieht ebenfalls dem größesten Nothstande entgegen. Jn Bratwin hat leider ein Kind in den Wellen seinen Tod gefunden. So weit die Verhältnisse es gestatten, werden die Nothleidenden mit Lebensmitteln unterstüßt, ein Werk der Liebe, an dem si eine Anzahl von Guts- besißern des Schweter Kreises ganz besonders betheiligt hat; den- noch sah man sih bereits genöthigt, auch entfernterer Gegenden Hülfe zu beanspruchen, die den unglücklihen Bewohnern der Niede= rungen nicht weniger zu gönnen is, als unserer heimgesuchten Stadt, in welcher übrigens nur etwa 12 bis 15 Häuser unbeshädigt, hin4 gegen fortdauernd zahlreihe Familien ohne eigenes Obdach und so manche arme Handwerker obue Werkstätten sind.

X Marienwerder, 23. Aug. Die Tage der Augst und Gefahr für die Bewohner der Weichsel-Niederungen sind unter Gottes Beistand vorübergegangen. Den Wassermassen, die noch vor kurzem wie ein unversöhnliher Feind den schwachen Schub der Menschen= werke bestürmten, hat im Augenblicke der höchsten Noth eine böbere Hand Einhalt gethan und der Strom fließt wieder friedlich dem Meere zu. —- Es wird jeßt an der Zeit sein, einen ruhigeren Blick auf den Umfang des wirklich eingetretenen Unglüdcks zu werfen, und dur ein getreues Bild desselben das Scicksal der Nothleidenden dem edeln Menschenfreunde ans Herz zu legen.

Groß îín der That war die Bedrängniß der Stadt Schwetz wenn au die in der Aufregung der geängstigten Gemüther geschrie benen ersten Nachrichten einige Uebertreibungen enthalten.

Der größte Theil der bei ihrer unglücklichen Lage am Aus-= flusse des Schwarzwassers in die Weichsel fast jährli Üebershwem- mungen von geringem Umfange ausgeseßten Stadt wurde bei dem beispiellos hohen Wasserstand überfluthet. Die Sciffbrüdcke, welche nach dem höheren Schwarzwasserufer führt, wurde vom Strome fortgetrieben, doch gelang es, die Gefäße theilweise zu erhalten. 67 Familien, meistens aus den ärmeren BVolfsklassen mußten plößlich aus ihren Wohnungen verdrängt, theils in den höher gelegenen Häu= sern, theils in einem von der Orts-Behörde dazu eingeräumten Spei cher Obdah suchen. Andere Familien, welche in ihren alten Woh- nungen geblieben sind, werden wegen der Baufälligkeit der Häuser dieselben noch räumen müssen, Die Spuren großer Verwü ungen hat das Wasser auf seiner Bahn zurückgelassen, 12 Wohnhäuser sind theils ganz eingestürzt, theils in faum mehr reparaturfähigem Zu- stande, 43 andere Häuser sind namentlih durch Einsturz der Schorn= steine so stark beschädigt, daß sie ‘erst nah bedeutenden Reparaturen bewohnbar scin werden, und 137 Wohnhäuser siud außerdem mehr oder weniger beshädigt worden.

Aber fast noch verderblicher dur die lange nahwirkenden trau- rigen Folgen war das Hochwasser für die ländlichen Niederungen.

Der muthigen Ausdauer der bedrohten Einwohner in den außeror=-

dentlichsten Anstrengungen und den Bemühungen der Beamten ist es zwar gelungen, die Hauptdämme fa| überall zu erhalten. Jn der Thorner-Stadt-Niederung sind indessen mehrere Dammbrüche in der Gesammtlänge von 290 Ruthen, ebenso in der Kulmer-Stadt-Niede- rung in der Gesammtlänge von 200 Ruthen, und in der Rosenkranz-

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