1844 / 242 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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: j i r edem Leser des Aufsaßes meines Gegners wird jedo einleucten, M i , in diesen Preis der Zoll voit & cesperrve 3 Moalen eixbegr Fn Bar de u esa Ar befe Artikel deutscher Industrie mit noch höhe Namen der Städte. Weizen | Roggen | Gerste | Hafer so stellt sch der wahre eis E der Eingangszoll auf etwa 37, | ren Zöllen als bisher bedroht werden. Der Tiempo selbst, so wie das | 1, Breslau... E eee TTE | 322 | 2842 | 1945 auf 7 elte s Realen, ministerielle Blatt, el Globo, tadeln deu Eunns, Wagen, dieser Die 2. Grünberg... LI Wh, D : E red ürden freilich die Fabrifanten Ca- | s{werungen der Einfuhr. Woher kömmt es denn, day mein Gegner vor- | 3, Glogau ees L N L L | 24-2 Dieser ren am A N den Ereangs-Zoll ganz aufhöbe, | ausgeseßt, „das neue Zoll-System werde im Allgemeinen den Beifall | 4, Liegniß... .... | 495 | 3677 | 317 | 205 E + Steinkohlen noch immer viermal so theuer bezahlen, als | der Sachkundigen und Verständigen davontragen?“ Welchen Grund | 5, Görliß... o oéue eh tener th E | O 1 SME | S518 au Srtische Fabrikant. Nur dem völlig Unwissenden kann es aber | hat er, zu behaupten, es gereiche dem Finanz-Minister Mon, der den | 6, S «aco aand oui s6p84 2 1652 | 405 | 36 21 i der ilen der spanishen Regierung zur Last zu legen, was die ihre | Entwurf noch nicht einmal seiner Ansicht gewürdigt, viel weniger | 7, Schweidniß .…................ 482 33 282- | 20-; mg B P vertheilende Natur verschuldete, und mit meinem Geg- | aber sih für ihn gegen den des General - Zoll - Direktors entschieden | 8, Glaß... R 48% | 3775 | 29 | 195 ner auszurufen, daß ein Zoll-System nicht weise zu nennen wäre, das | hat, zur größten Ehre? Was wird mein Gegner sagen, wenn er | 9, Neisse 4 « «Gehe (ela E G T QRIN 345 274 195 solche nachtheilige Stellung der eigenen Fabriken gegen die fremden | erfährt, daß beide Entwürfe versiegelt in einem Büreau des Finanz= | 10, A 2 6900 442% e aen Hi 43% 30 2343 15 mit hervorriefe. Der Angabe meines Gegners zufolge, verbrauchte | Ministeriums hinterlegt sind? Begreift mein Gegner niht, daß es | 14, Ratibor .……................. 352 | 31 % 162 ien in einem Jahre 150,000 Ctr. Eier Steinkohlen. Diese | widersinnig ist, wenn er behauptet, Herr Mon fnüpfe das System Ee R 1 35L | 3212 | 25 E inen : 5 i i i i Esvartero's verfolgte? Verdankt | 1- Magdeburg eee ¡2 12 12 werden also einen Zoll von 15,000 Piastern bezahlt haben, Man | wieder an, welches die Regierung sparter ,_verfolg T 1 L E E: T 22 | 38 312 | 222 vertheile diese Summe unter die Unternehmer einer Jndustrie, deren | man denn nicht leßterer den „„unsinnigen““ Tarif von 1841? 3, Halberstadt... ....--0+00000005 71 3742 | 3275 | 255 jährlihen Betrag man bereits im Jahre 1840 auf 40 Millionen Man wird jeßt ermessen können, wie unzuverlässig die Grund- X S T oitas 542 | 412 | 322 | 232 Piaster berechnete, und beantworte alsdann, ob der auf fremde Koh- lagen sind, auf welhe mein Gegner seine Angaben und Fol- & Mühlhausen: E 592 [442 | 292 | 228 len gelegte Eingangs = Zoll eine der Haupt - Ursachen der ho- | gerungen stüßt. Die Ursachen, die der Einfuhr deutscher Lei- F Erfurí Ha e 900089 1A N 7% | 392 | 292 | 208 hen Preise der catalonischen Fabrikate sein könne, Die Catalonier, | nenwaaren in Spanien so harte Schläge verseßt haben, sind von 7. e E 51a | 382 | 312 202 so wie die Besißer der großen industriellen Unternehmungen an der | mir {hon früher in der Preußischen Staats - Zeitung aus= S 532 | 39.2 | 322 | 24 Südfküste, thun indessen gegenwärtig Schritte, um sich inländische | führlih besprochen worden. Die Regierung Espartero’s ging darauf . ———— T; E Steinkohlen zu wohlfeilen Preisen und ausreichendem Maße zu ver=- } aus, vermittelst des mit Belgien abgeschlossenen Vertrages die Einfuhr Le Mit aa aea aao ea reren aro 12 472 | 40 4 | 312 schaffen. Die Actien zu einer Eisenbahn, auf der die Steinkohlen | unserer Leinenwaaren fortan ganz unmöglich zu machen. _ Zum Glü L Pad E 6020008 000000000000 L 0 | 49 T | 30 der Gruben von S. Juan de las Abadesas nach Rosas gebracht wer=- | is dieser Vertrag von Seiten Spaniens noch nicht ratifizirt worden. P M N E D EIA SST | Tes 1-48 38 den sollen, um von dort nach Barcelona verschifft zu werden, sind } Die öffentliche Meinung erklärt sich dagegen, und das so eben in M i anien I AE E L I L L LA A, 2A 12 F bereits unterzeihnet. Einige der thätigsten Fabrikanten Cataloniens, Belgien aufgestellte System von Differenzial - Zöllen scheint zu der 1. Köln au ain 61-7 44 i 4 A so wie die bedeutendsten Unternehmer von Eisenwerken an der Süd- | Vorausseßung zu berechtigen, daß die belgishe Regierung selbst Ge L Elterseid E acair ra dib Cl R 7 j: Wer L As füste, lassen die Steinkohlengruben Asturiens für ihre Rechnung be- mehr auf die Ratification des Vertrages rene. Jh höre RENEEIE S N Def ei air aci 69-4 1542 36 : 26 treiben und haben Vorarbeiten zur Anlegung fahrbarer Wege und | daß sie der spanischen anheimgestellt hat, Es E ei er 2e R «l a deoccectedoitctae dies F : D i 1 Di selbs einer Eisenbahn, die von den Gruben selbst nach dem Hafen | zu verfahren. Mein Gegner besteht auf S to s ig le v 5 Deje S E 4 15 Us 27 i Gijon führen wird, angeordnet. Auf diese Weise wird, wie mir der zwischen dem deutschen Zoll - Verein und Spanien G e E 0, : eVE aaa aen e ree aar ene ares i 168 4 ali größte Fabrik- und Bergwerk-Unternehmer Spaniens versichert, ihnen | Handels-Vertrages. Er wird mir aber erlauben, ihm zu bemerkten, L, M «aare 0000004900 G0 G biz | 2442 der Centner am Ort der Einschiffung auf etwa 17 Realen zu stehen | Spanien keiner fremden Macht eine Handels Qegiumgung S 8. Malmedy E N 6s ais B fommen. Eben diese Unternehmer widerseßen sih jedo der völligen kann, ohne dieselbe zu gleicher Zeit allen auf dem NLAEA ften e 9, Trier E e Nu e 12 L L Aufhebung des Eingangszolles auf so lange, bis sie selbst im Stande stehenden Mächten (England, Frankreich u, st._w.) zu E M | 10. A EU e eo ardt aat] ioaaté j V 3 o a l sein werden, ihre eigenen Kohlen zu so billigen Preisen zu liefern, niht der den Vertrag eingehende Staat den Spaniern ein Aequivalen E Kreuznach A 59 2 124 34-L 26 z daß die englisden überflüssig werden, Selbst das Blatt el Tiempo, zugesteht, E A G e aa ea a cane c roe are En 24 E s Ly p aus welhem mein Gegner den größten Theil seiner Angaben {öpft, E YY N E Sts a 00 E 69 TIEE O O | sagt in seiner Nummer vom 7ten L s i Anf J des Bisbirtel Eisenbahne E i 4, Weblar 600000000000 6-7 | 9047 | 3813 1 eugten Kohlen genug, um alle industriellen Anstalten der Halbinse Berlin-Potsdamer Eisenbahn. e ui Ai I Li vetsètatn. Die Kohlen Asturiens wären zwar theurer als die In der Woche vom 20sten bis incl. den 26. August c, sind anf Durchschnitts Preise A Ps [f englischen, wenn man aber die zollfreie Einfuhr fremder Kohlen ge- | Jer Berlin- Potsdamer Eisenbahn 9664 Personen gefahren. der 11 Preußischen Städte E p 12 21 12 L 12 192 I statten wolle, so würden diese „Zum unermeßlichen Nachtheile des Lan- E Va, fa rier Eiidnbako, » H Posenschen Städte or aeis 532 | 312 | 26 | 192 | des, dessen eigene Ausbeutung und Begünstigung ebenfalls ein wih- In der VWVoche vom 18. bis 24. Angus! 1844 sind auf der Berlin- D Brandenburgischen und Pom- AE 3711 301 | 932 tiger Jndustriezweig wäre, ein ausscließlihes Monopol ausüben.“ Frankfurter Eisenbahn 4576 Personen befördert worden. merschen Städte v s E 35 2 30.0 202 Als Gründe der hohen Preise inläundisher Kohlen bezeichnet der . A ; E L, » 411 Sie Städte .…... 49 i2 2 U l Tiempyo dieselben, die ich in meinem früheren Aufsaß andeutete, : Berlin- S / E E T8 8 Sächsischen Städte. 93 7 3947 | 3155 | 234 nämli: Mangel an Verbindungsmitteln und theure Fraht. Der | , lrequenz in der MGche Hom Aeten is nee Ee E » 4 Westphälishen Städte 66-5 | 4857 | 435 | 32 ù Tiempo hält übrigens den bestehenden Zollsaß von 2 resp. 3 Rea- 9831 O S E » 14 Rheinischen Städte... ,... | 687 | 4857 | 41-7 | 2953

len für zu hoch und den in Antrag gebrahten von 7 resp, 1 Real

für zu niedrig.

Die wesentlichste Schwierigkeit, die sich den Fabrikanten Catalo- | niens entgegenstellt, liegt nicht, wie mein Gegner am Schlusse seines | 11 Aufsaßes mit gesperrten Buchstaben glauben machen will, in dem Ein- ( Sie besteht in dem Umstande, daß der Fabrikant Cataloniens das Geld, welches erx in Anlage und

gangs=-Zolle der Steinkohlen,

Betrieb seiner Fabrik steckt, zu 12 bis 16 pCt, aufnehmen oder doch 9 Stäbte. BLAS L N schäßen E, Wie hoch fönumt dagegen dem britischen Unternehmer Amen Dee Bie Weizen | Rogaen | Ge | Ai sein Kapital zu stehen? Zwölf Prozent is der niedrigste Zinsfuß, S M O 20 2- der selbst hier in Madrid, wo große Kapitalien aufgehäuft werden, | Z" O G E 60 E 352 | 30.2 | 218 eas bei industriellen oder Handels-Unternehmungen hergebraht ist, und in Tilsit C auf 994 % - Barcelona kann man sein Geld mit Leichtigkeit zu 15 pCt. und höher | j* Jnsterburg E 50 98 98 17 Vir Ali unterbringen. Dazu rechne man den hohen Arbeitslohn, die sparsame É E era E 60 30 %6 99 Anwendung vou Maschinen, die sährlih sich erneuernden Volks - Auf- E Neidenburg E 45 93.2- | 18 15 beit Ad zeigte, stände und die Ungewißheit, in welher die Fabrik = Unternehmer in Daa, C S 41: 29° | 298 | 908 D ebes auf Mai Bezug auf das von der Regierung beabsichtigte Zoll - Systent, inso- | i O 54 31 a Ld weit es die Baumwollen - Judustrie betrifft, {chweben, und der Ein= 9 Kont E 39u | 97s | 93s gangszoll auf Er ad wird nur noch die Einbildungskrast meines 10. deu O es O 1 31 p 59 2 a Vent Deroaert, a 56 3LZ | 262 | 211 Nichts aber is so sehr geeignet, die Grundlosigkeit seiner Be- | [Z5' E E Gee ae T und Angaben , He Flüchtigkeit, mit welcher er zu Werke 12. A R ENEE Fs i A 2 l auf 19%; %. geht, furz seine Unzuverlässigkeit in das hellste Licht zu seben, als 1. Posen aa Gee Mi C G O B P B s das, was er über „das in Aussicht gestellte neue spanische Handels- | Bromberg oooooo acer ee eau o M, 42 | 497 E System“ vorträgt. Jhm zufolge sind die Grundsäße bekannt ge- J graustadt od oe ei ete raaies aues 0 221 | 97° | 507 | 84 auf 831 %. worden, auf welhen der neue Zoll-Tarif beruhen soll,‘ Hier in 1, Rawitsh eee ree O11 | 21 | 4 - Madrid sind nur, und zwar nur auf oberflächlihe Weise, die Grund- | 2? Kempen .…............ A 2 tq niettgy züge eines Entwurfes bekannt geworden, den die Mehrheit der Mit- U D e eto t ries 9 27 : 22 iz þ 20 glieder der Tarif-Kommission vorgelegt hat, und Niemand weiß hier, | 2, Brandenburg 0-15 391 71s | #912 ob der Finanz-Minister sich entscheiden werde, diesen oder einen B Notb lea ertei aaen ves 617 39 i 3s 20, anderen von dem General=Zolldirektor ausgearbeiteten Entwurf den | 4. Frankfurt a, d. D. ..........- | 98 iz 90n 321 24 h Cortes vorzulegen, Die Angaben meines Gegners über das von | 5, Landsberg a. d. W., ......-- 98 12 37-1 9047 21 2 der Tarif- Kommission beabsichtigte Zoll-System sind einzig und allein, | 6, Stettin „eret Ibs 3s 33 : 23 12 obgleih mit einigen Entstellungen, aus dem Tiempo vom 3, Juli | 7. Stralsund „ee Vis 32 i 29-1 4045 entlehnt. Nur die Mitglieder der Tarif-Kommission können die Glaub- | 8, Kolberg eere 06-15 | Bis | 20 | 2215 würdigkeit dieser vom Tiempo gemachten Mittheilungen beurtheilen, | 9, Stolpe... ide its (E 398-7 1 43 | 325 | 235

für die Preußische

den

natlihen Durchschnitte in P und Scheffeln

Handels - und L örsen - Uachrichten. Preise der vier Haupt -Getraide-Arten

Marfktstädten im Monat Juli 1844, nah einem mo-

Monarchie bedeutendften | feine Erklärun reußishen Silbergroschen angegeben.

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. April 1844,

Das in der neuen Königsstraße Nr. 65 belegene Ludwigsche Grundstück, gerichtlich abgeshäßt zu 28003 Thlr, 25 Sgr, 3 Pf., soll am 26, November 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen, Zu- gleich werden :

1) die verehelichte Ludwig, Wilhelmine geborene Sei- dentopf oder deren Erben zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame,

2) die unbekannten Reaglprätendenten bei Vermeidung

_ der Präklusion,

öffentlich vorgeladen,

[548]

Literarische Anzeigen.

L E erschien und is in allen Buchhandlungen

[865 b] Sonnenblu Almanach historischer 02660 . ir a Ebe ener Novellen on Friedrih Adami, Sechster Jahrgang. Elegant karton. 4: Inhalt; Geheime Verbrecher. Ays v la _

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Herrmann, Prof, Fr., Neues französisches Lese- buch oder Auswahl unterhaltender und belehren- der Erzählungen aus den neueren französischen

einer Kommission zur Wahrnehmung ihres Juteresses zu berathen, giesishe Obligationen gingen von 445 auf 44% zurü; brasilianische von L e Lier iti Ge e Ten ist Peel

E O T4 Die Lebhaftigkeit, welche zu Anfang dieser Woche am Getraide- T) | 25 22 | 19 Markte im Umsaze von Weizen und Roggen zeigte, hat gestern etwas nah- gelassen, weil davon starke Zufuhren f

2}, Amsterdam, 22. Aug, Der hiesige Fondsmarkt ist diese Woche durch ein plöpliches Weichen der französischen Renten in Paris, wovon einging, stark berührt worden, 1 i holländischen Staats - Papiere merklich niedriger im Preise, weil von allen Sorten bedeutende Partieen ausgeboten wurden z als jedoch näcbsten Tages wieder eine Verbesserung der Rente und die Grundlosigkeit der den Fall ver- anlaßt habenden Gerüchte gemeldet wurde, stellten sich auch hier die vorigen Course fast wieder her. Integrale sind zu 605 % vergeben worden und stellten sich bei lebhastem Umsay nachher wieder auf 6177 %. 3proc. neue Schuld fiel bis 73; % und erreichte zuleßt 735%z die Schwankungen in den übri- gen Fonds waren weniger erheblich ; nur 5proc, wirkliche Schuld blieb flau

und gingen namentlich die

Für diese wird laut Königl. Beschluß vom 21sten d,

heute Abend eine Loosung unter die Buchstaben des Großbuches der Schuld oder den Umtausch in 4% wirklihe Schuld, für eine 1ste Serie von 15 Millionen stattfinden; nah deren Bekanntwerdung jene Flau- Die Actien der Handelsgesellschast erholten sich von 144

Von fremden Staatspieren waren österreichische 5proc.

Metalliques fortwährend ausgeboten und gingen deshalb von 1095 auf 1097, % zurückz 4proc, russische Certifikate bei Hope sind ebenfalls niedriger und zu 905% vergeben; 5% dito Obligationen von 1877 bei Hope sind nach erfolgter Loosung zur Ablösung von circa 900 Stück von 106%; wieder auf 107/ % emporgckommen. Spanische Ardoin-Obligationen wichen täglih und zuleßt Nächste Woche soll auch hier eine Versammlung von Jnha- bern spanischer Schuld-Dokumente stattfinden, um sih über die Darstellung

Portu-

ortwährend eintreffen, Die Course

erhielten sih jedoch, indem bedungen worden is, für 129pfd, weißbunten polnischen Weizen 288 Fl. ; 130, 131pfd. bunten dito 285,290 Fl.z 128pfd, dito 280 a 285 Fl, nah Qualität; für 118pfd. geringen preuß. Roggen 166 Fl, Gerste und Hafer blieben ohne Handel,

Schriftstellern, mit erläuternden Anmerkungen, Dritte verbesserte und mit mehreren neuen Stücken vermehrte Ausgabe. gr. 8, Preis 7; Thlr,

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Dieses Werk enthäli die vorzüglichsten Gegenstände der legten pariser Jndustrie - Ausstellung in getreuen Abbildungen, nebst dem erklärenden Text vom Jngenieur Burat. Erschienen sind bereits Lieferung 1 bis 11 à 410 Sgr, und vorräthig in

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VV egen veränderter Lokalität sehe ich mich veranlasst, einige meiner Bandmüh- len-Stühle, unter welchen sich Sägela-

den von 6 Gängen No, 12, fa / I B Iv: s i124 ür Broché, do. » 12 do. V 1%

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Sachsen, den 23. Angust 1844.

C, Aug. Weils, [998] An die / verehrlichen Hos- und Stadt - Theater - Directionen Deutschlands !

Der Unterzeichnete erlaubt sih hiermit, seine am 22, April dieses Jahres zum erstenmale im Theater Drury

Lane aufgeführte große Oper : „Die Bräute

von Benedig“, welche bis zum Ende der Saison 31. Mai dreiundzwanzig Mal mit steigen- dem Beifall wiederholt wurde, in ihrer deutschen, durch Karl Klingemann ganz umgearbeiteten Form den Büh- nen seines Vaterlandes anzutragen. Das vollständige Tertbuch und die Partitur werden Mitte September zur Auslieferung bereit sein und können rechtmäßiger- weise aus\schließlich nur von dem Kompo- nisten erlangt werden. Julius Benedict, Kapellmeister des Königl. Theaters Drury Lane, 2. Manchester Square London,

Das Abonnement beträgt: 2 Rfhlr. sür % Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr. 8 Rthlr. - L Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Inserlions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmeu Sestellung auf dieses Slatt an, sür Serlin die Expedilion der ÁÂlig. Preuls. i Zeitung: Friedrichsstrasse Ür. 72.

N 242.

In halt.

Amtlicher Theil.

Julaud Briefe aus Neu-Stettin, Danzig und Schlobitten, (Reise Sr. Majestät des Königs.) Provinz Brandenburg. Aller- höchste Ordre in Betreff der hamburger Erinnerungs - Medaille, Dic Kartel-Convention mit Rußland. Provinz Preußen. Aus Kö- nigsberg (Speisung der Armen, Kant's Haus), Allenburg (Aufruf zur Wohlthätigkeit) und Tilsit (Nothstand), Provinz Posen. Die Getraide-Ausfuhr aus Polen verboten.

Deutsche Bundesstaaten. Königreih Württemberg. Se, Ma- jestät der König in Friedrichshafen, Schrciben aus Sachsen. (Das offentliche Gerichts-Verfahren.)

Frankreich. Paris, Sieg des Marschalls Bugeaud. Nechtfertigung des Pritizen von Joinville gegen Behauptungen englischer Blätter, Manöver bei Mey. Vermischtes. Briefe aus Paris, (Näheres über den Sieg des Marschalls Bugeaud über die Marokkaner; Mehmed Ali, Die ota- heitishe Differenz.)

Großbritanien und Jrlaud. London. Die Tímes über Krieg und Frieden mit Frankrei. Ausgleichung der otaheitischen Frage, Feindliche Demonstrationen der irländischen Repealblätter.

Niederlande. Amsterdam, Bekanntmachung über die Konvertirung der Nationalschuld, :

Atalien. Rom, Besuch des Prinzen und der Prinzessin von Orauicn bei dem Papste. Wiederaufnahme der Eiscngruben von Terni.,

Die Gewerbe- Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins - Staaten-

D und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markit- bericht,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den seitherigen Regierungs - Abtheilungs =- Dirigenten, Ober= Regierungs-Rath von Wedell, zu Erfurt zum Präsidenten der Regierung zu Aachen zu ernennen.

Anzeige.

Es wird hierdurch ergebenst in Erinnerung gebracht, daß nach den wiederholt ergangenen Bekanntmachungen der Termin für die Einlieferung der zu der diesjährigen Kunst-Ausstellung der Akademie angemeldeten Gegenstände mit dem 7. September c. zu Ende geht, und daß Umstellungen zu Gunsten etwa später eintreffeunder Kunst=- werke unter keiner Bedingung gestattet werden können.

Berlin , den 30. August 1844.

Königliche Akademie der Künste, Dr. O, Schadow, Dircktor.

Das Winter =- Semester der hiesigen Universität beginnt nach einer neuen Anordnung mit dem 15, Oktober. Es ist den Docenten von der Behörde zur Pflicht gemacht, den geseßlichen Anfang streng innezuhalten. Es wird daher am 15, Oktober auf die Feier des Königlichen Geburtstages die Uebergabe des Rektorats folgen und die Vorlesungen am 16ten ohne Verzug angefangen werden.

Berlin, den 28, August 1844.

Der Rektor der Universität, Lachmann.

Königliche Bibliothek.

Der Bestimmung des Königlichen hohen Ministeriums der geist- lichen, Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten zufolge, ist die Königl. Bibliothek, der vorzunehmenden baulichen Einrichtungen, so wie der Reinigung der Säle und Bücher wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 2. bis 21, September, geschl ossen.

Berlin, den 26. August 1844.

Angekommen: Se, Excellenz der Geh. Staats - und Kabi= nets-Minister, General-Lieutenant und General-Adjutant Sr. Maje= stät des Königs, von Thile l., von Düsseldorf.

Der General-Jutendaut der Königl, Schauspiele, von Küstner, von Leipzig.

Vichtamtlicher Theil.

Julaud.

x4 Neustettin, 23. Aug. Se, Majestät der König passirten heute das Dorf Flederborn, neustettinschen Kreises, den einzigen Ort Pom- merns, den Allerhöchstdieselben auf dieser Neise berührten. Die Stände des Kreises konnten sich nicht entgehen lassen, Sr. Majestät hier auf hei- mishem Boden ihre Freude über die an das Wunderbare gränzende Er- rettung des theuren Königspaares an den Tag zu legen, wie dies schon früher mittelst einer Adresse geschehen war. Es erhob sich in der größten Geschwindigkeit, durch den beispiellosesten Eifer aller dazu Aufgeforderten, wie durch Zauber hervorgerufen, mitten in Flederborn auf einem freien Playe, eine Ehrenpforte von großartigen Verhältnissen. Sie stand, unter den ungünstigsten Umständen, bei Sturm und Regen und mit den mangel- haftesten mechanischen Hülfsmitteln errichtet, bereits am 21, August, nebst einem zahlreichen Publikum aus allen Ständen, zu Sr, Majestät Empfange bereit, Es traf jedoh die Nachricht ein, daß Allerhöchstdieselben erst am 23sten diese Gegend passiren «würden. Von dem 4 Meilen entfernten Neu- stettin seyte sih ein zahlreiher Wagenzug, die Stadtmusik vorauf, schon um 6 Uhr früh in Bewegung nach Flederborn, wo Se. Majestät um 3% Uhr Nachmittags eintrafen, die Spalier bildende Schüßengilde von Rahßebuhr auf das freundlichste begrüßten und von der gesammten Volks - Versammlung mit einem dreimaligen, aus den innersten Tic- fen der Brust e emporschallenden „Hurrah!“ empfangen wurden. An der Pforte trafen Allerhöchstdieselben zu Jhrer Rechten auf der Estrade achtzehn weiß gelleidete Töchter der gebildetcn Stände des Kreises, mit weißen Scherpen und weißen Rosen im Haar, Blumengewinde en leston emporhaltend, hinter ihnen die außerdem zahlreich erschienenen Damen und,

Berlin, Sonnabend den Zl August

an der untersten Stufe der Estrade aufgestellt, eine Auswahl der männlichen Jugend des neustettinshen Gymnasiums. Auf der Estrade zur Linken hatte sich die zahlreih versammelte Geistlichkeit und eine Deputation der Stadt Neustettin gruppirt, denen sih Alle anschlossen, die von ihrem Herzen zur näheren Wiederschauung des Auntlizes thres allverehrten Monarchen hinge- zogen wurden. Nachdem der zeitige Verweser des Landraths-Amtes, Kreis-De- putirte von Bonin, an den Kutschenschlag herangeireten war, um Nachsicht wegen des verursachten Aufenthaltes und um Erlaubniß für die Damen gebeten hatte, Allerhöchstdenselben ein Fesigedicht im Namen der Kreiëstände überreichen zu dürfen, äußerten Se, Majestät in der sichtbarsten Zufriedenheit mit der zubereiteten Ueberraschung und mit der JZhnen nur allein ín solhem Grade und mit der ganzen Gewalt des unwiderstehlichsten Zaubers zu Gebote ste- henden. Huld: „Das is ja freundlic, das is s{chón! Und die Da- men?!“ und gestattcten Allergnädigst die Ueberreichung eines Gedichtes, Als hierauf Sr, Majestät ein Teller mit allerlei Erfrishungen präsen- tirt wurde, wählten Sie einen mit Champagner gefüllten , alterthümlichen, silbernen Pokal, der, in Form eines Deelkruges, der Familie von Bonín scit undenklichen Zeiten angehört, erkundigten Sich nah den ihn zierenden Wappen, erhoben ihn freundlichst und sprachen; „Jch trinke auf das Wohl Meiner lieben Pommcrn!“’ Se, Majestät reihten dann den Pokal dem Kreis - Deputirten von Bonin mit den Worten: „Thun Sic Mir Bescheid und trinken Sic ihn aus, ganz aus!“ Der Aufgeforderte nahm diesen nicht zu beschreibenden Moment der allgemcinen Begeisterung wahr und brachte, ehe er ihn bis auf den Grund leerte, dem hochverehrten Monar- chen ein Lebehoch, das dreifach donnernd ín den lautesten Zurufungen aus der hingerissenen Menge wiederhallte und kaum scin Aufhören finden konnte.

Auch an die Deputation der Stadt Neustettin, an den Superintenden- ten Klüß aus Nahebuhr, der Sr, Majestät an der Spiye der Geistlichkeit cine kurze Anrede hielt, und an die Damen geruhten Allerhöchstdieselben noch huldreiche Worte zu richten und trugen dann dem Kreis - Deputirten von Bonin auf, ihm statt Aller die Königliche Hand reichend, die derselbe in augenblicklicher Ueberfüllung dcs Herzens und wie im Auftrage und Ge- fühle aller Pommern zu küssen unvermeidlih hingezogen wurde, jedem Ein- zelnen Allerhöchstihren Dank für dic Jhnen bereitete Freude zu sagen. Se. Majestät fuhren darauf, in Begleitung des Herrn Ober - Präsidenten Böttcher, weiter, Die herzlichsten und tiefinnigsten Segenswünsche, die je für den geliebtesten aller Monarchen über die Lippen treuer Pommern gckommen sind, folgten Fhnen. Wir sind entzückt über die ausnehmende Huld und Freundlichkeit Sr. Majestät. Einer ver- mag dem Anderen die gehörten Worte nicht oft genug zu wiederholen, und wir können nichts Besseres thun, als sie in einfacher Darstellung unseren Landsleuten in der Freude unserer Herzen wiederzugeben. Aber Keiner is im Stande, dabei dic über Alles huldvolle, einnehmende Weise des Königs und den Geist, der solhen Worten erst Leben und unauslöschlichen Eindruck verleiht, würdig und annähcrnd genug zu beschreiben.

Außer der Ehrenpforte waren auch das Chaussee- und das Schulhaus in Flederborn mit Blumenkränzen und Guirlanden reih geshmückt, und erst spät zerstreute sich die jubelnde Menge, um dic Heimat wieder zu erreichen,

__ X Danzig, 27. Aug. Am 25sten wohnte Se. Majestät der König dem Gottesdienste in der St. Marien - Ober - Pfarrkirche bei, welchem herrlihen Gebäude Seine Huld noch vor kurzem ein Fenster mit \{chönen Glasgemälden geschenkt hatte. Sodann begab sich Se. Majestät zur Divisions - Revue nah dem großen Exer= zier - Plaße. Demnächst ertheilte der König sämmtlichen Mit- gliedern des Magistrats und der Stadtverordneten - Versamm= lung, die in feierlihem Zuge zu Jhm gekommen waren, um den Abscheu gegen das frevelhafte Attentat und den Dank zu Gott für die Rettung des geliebten Fürsten nochmals auszusprechen , Au=- dienz., Der Ober-Bürgermeister, Geh. Regierungs-Rath von Weidh= mann, hielt in diesem Sinne eine Anrede, auf welhe Se. Majestät huldreichst antworteten, Mittags war bei Sr. Majestät Diner. (Das von der Stadtgemeinde angebotene Mittagsmahl im Artushofe, nebst einem Thee im Landhause des Ober-Bürgermeisters zu Pelonken, war in den huldreichsten Ausdrücken abgelehnt worden.)

Am 26sten fuhr Se. Majestät zum Divisions-Manöver nah dem Strießer Felde, besichtigte in der St. Marien Ober-Pfarrkirche das \{chöne Glasgemälde und mehrere Gegenstände der Kunst und des Alterthums und ging auf dem, dem Vorsteher der Stadtverordneten= Versammlung, Kommerzien- und Admiralitätê-Rath Gibsone, gehörigen Dampfboote: „der Bliß“ nah der Plönendorfer Schleuse und durch den Dünenbruh über See nah Neufahrwasser, wo mit Kanonenböten einige Uebungen gemacht wurden, alle Schisse flaggten , alle Raaen mit jauhzeuden Matrosen beseßt waren. Sodann gab Se. Majestät abermals ein Diner, Die Stadt war auch am 25sten und 26sten glänzend erleuchtet, und große Menschenmassen wogten heiter, aber anständig, in den Straßen.

Heute früh 6% Uhr hat der König uns verlassen, um dur den danziger Werder nah der übershwemmten elbinger Einlage und so- dann nah Königsberg zu reisen. Die Anwesenheit des geliebten Herrschers hat in allen Herzen der treuen Danziger den erfreulichsten Eindruck zurückgelassen. Ueberall folgte dem theuren Landesvater Jubelruf und Segenswunsch nach.

X Schlobitten, 27. Aug. Se. Majestät der König nebst Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Bayern sind heute Nah-= mittag 45 Uhr, von Danzig kommend, glücklih hier eingetroffen. Die Allerhöchsten und höchsten Herrschaften werden morgen um 10 Uhr die Reise nah Königsberg fortsetzen.

Provinz Brandenburg. Das Justiz-=Ministerial- Blatt euthält die nachstehende Allerhöchste Kabinets - Ordre :

Zur Beseitigung angeregter Zweifel bestimme Jch hierdurh, daß, wenn die Besißer der von der freien Stadt Hamburg aus Anlaß des dortigen großen Brandes gestifteten Erinnerungs - Medaille sich entehrender Vergehen und Verbrechen \{huldig machen, solches den Verlust der Medaille zur Folge haben soll und die Civil - und Mi- litairgerichte, die sich in dem Fall befinden, eine entehrende Strafe auszusprechen, gehalten sind, zu gleicher Zeit den Verlust des Rechtes zur Tragung dieser Medaille zu verhängen, welche alsdann mit einem Auszuge des gefällten Urtheils durh das Ministerium der auswärti- gen Angelegenheiten dem Senate der gedahten freien Stadt zurück- zusenden is, Sie haben hiernah das Weitere in ihren respektiven Ressorts zu veranlassen.

Sanssouci, den 27. Juni 1844,

j Friedrich Wilhelm.

An die Staats - Minister , General der Jufanterie von Boyen, Mühler, Freiherr von Bülow und Grafen von Arnim,

_ Seitens des Königl, Justiz - Ministeriums is diese Allerhöchste Ordre sämmtkichen Gerichts-Behörden mit dem Bemerken bekannt ge= macht worden, daß nach einer Aeußerung des Minister-Residenten der freien Stadt Hamburg auch bei dem Ableben der Jndividuen, welchen diese Erinnerungs-Medaille verliehen worden ist, die Rückgabe bersel- ben gewünscht wird. Sollten jedo die Hinterbliebenen im Besiß des Patents zu bleiben wünschen, so kann ihnen solches als Andenken be= lassen werden.

Nach einer Mittheilung des Königlichen Ministeriums der aus= wärtigen Angelegenheiten find mit Bezug auf den Artikel 16 der neuen Kartel-Convention mit Rußland vom 20. (8) Mai d, J. das Kriminaglgericht des Gouvernements Masovien und Kalisch zu War= \chau, das Kriminalgeriht des Gouvernements Plock und Augustowo zu Plock, das Kriminalgeriht des Gouvernements Kielce und San= domir zu Kielce, das Kriminalgeriht des Gouvernements Lublin und Podlachien zu Lublin, kompetent, Requisitionen wegen Auslie= ferung flüchtiger Verbrecher zu erlassen und, umgekehrt, solhen Requi= sitionen zu genügen.

Provínz Preußen. Die Kaufmannschaft zu Königsberg wird am 30, August 300 Arme und eine gleihe Anzahl am darauf folgenden Tage in der Börse speisen. —- Die Königsberger Zei= tung maht darauf aufmerksam, daß Kant's Haus noch immer zu Privatzwecken benußt werde und niht, wie Göthe’'s Wohnung, als bleibendes Denkmal der Oeffentlichkeit angehöre. Sie wünscht, daß die Stätte, wo der große Geist gelebt und gewirkt, mit lebendigen Zügen der Erinnerung wiedergegeben werde. „Die Mahnung hieran“, sagt sie, „geschieht jeßt in shicklihster Zeit, wo die Würdigsten dar= über berathen fönnen. Vielleiht erblick durch die Munisi= cenz Sr. Majestät des Königs und gemeinsame Hinwirkung Königsberg bald Kant's Haus als ein die Stadt ehrendes, allen Einheimischen und Fremden zugänglihes Denkmal.“ Der Magistrat von Allenburg hat einen Aufruf zur Wohlthätig= feit erlassen. „Wie oft wir auh“‘, heißt es darin, „bei dem Aus= treten der unsere Stadt umgebenden, bekanntlich sehr reißenden Flüsse: Alle, Omet, Abt und Schwöne, dur Uebershwemmung heim= esucht worden, \o ist das Unglück doch seit Menschengedenken nicht so roß und fühlbar gewesen als dieses Jahr. Gerade 4 Wochen hindur befand sich der fruchtbarste Theil unserer Ackerländereien, die Speisekammer der hiesigen vielen Armen, die sogenannte Aue, 8 bis 10 Fuß tief unter Wasser, Getraide, Gemüse, Kartoffeln und Heu, welches Alles reich- lihen Segen versprach, is gänzlich vernichtet. Der Verlust auf den Aueländereien allein ist nach mäßiger Schäßung auf 5—6000 Rthlr. berehnet und die Beschädigung der Häuser nicht minder bedeutend. Bei der beispiellosen Höhe von 197 Fuß drang das Wasser tief in die Stadt, und etwa 100 Familien waren genöthigt, ihre Wohnun= gen zu verlassen, von denen ein Theil bei der Beschädigung der un= teren Wohnungen noch gegenwärtig auf Dachböden wohnt, da die Gelegenheit mangelt, sie anderweitig unterzubringen. Ohne Beihülfe von Außen erreicht die Noth hier den höchsten Grad.“ Eben so niederschla= gend lauten die Berichte aus Tilsit und den dortigen Niederungen. Das Vieh, ganz ohne Nahrung, muß abgeschlachtet werden, und wie groß die Noth i}, erhellt {hon daraus, daß man in Kaukehmen ein Pfund Rindfleisch mit vier Pfennigen bezahlt. Man berechnet den Verlust, der für die Holzhändler durch das Losreißen der Flöße ent= standen is, auf 20,000 Rthlr.

Provinz Posen. Bei dem polnishen Gränz = Zoll -= Amte Peisern is , wie die Börsen-Nachrichten der Ostsee unterm 28. August nah „vollkommen glaubwürdigen“ Berichten aus Posen melden, der Befehl des Fürsten Paskewitsh angekommen, kein Ge= traide mehr auspassiren zu lassen.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Württemberg. Se. Majestät der König ist, auf der Rückreise von Juterlaken, am 23, August zu Friedri hs= hafen angelangt. Höchstdieselben haben daselbst mit dem Ober= Baurath Etzel, welcher sich zu diesem Behufe nah Friedrichshafen begeben hatte, wegen der Richtung der projektirten obershwäbischen Eisenbahn, und insbesondere wegen der zu wählenden Lage des Bahn= hofs und dessen Verbindung mit dem gleichfalls neu anzulegenden Landungsplaße zu Friedrichshafen Rücksprache genommen, Durch den eindringenden starken Regen stürzte am Rofenstein bei Stuttgart in der Nacht vom 22. auf den 23. August ein Theil der begonnenen Erdarbeiten des Tunnels ein, wodurch ein bedeutendes Quantum Erde wieder wegzuschaffen ist.

*XX Königreich Sachsen. Der in Sachen des öffentlichen Gerichts - Verfahrens von den Anhängern desselben in das Ausland abgeordnete Advokat Braun hat, nachdem er seine Mission kaum angetreten, sich {hon in den Rheinlanden in der Ueberzeugung be= stärkt, daß alle gegen das öffentlih mündlihe Strafverfahren er= hobene!? Finwendungen unerheblih und nicht haltbar seien, alle da= für gelten® gemachten Gründe hingegen durch die Erfahrung bestä= tigt würden. Dieses Resultat seiner Beobachtung hat Braun bereits durch das Adorfer Wochenblatt veröffentlicht, und es steht folg= lih nicht leiht zu erwarten, daß er in Holland und Belgien, wohin seine Reise zunächst gerichtet ist , eine andere Ueberzeugung gewinnen werde. Da dessen Ausspruch in dieser Angelegenheit bei der nächsten Stände-Versammlung jedenfalls von großem Gewicht und sogar maß= gebend sein dürste, sv wird {hwerlich der am vorigen Landtage statt = gefundene und von Seiten der Königl. Kommissarien mit Gründlich= feit und würdevoll geführte Kampf bei der nächsten ständischen Ver= sammlung wieder aufgenommen werden. Wahrscheinlich wird es sich nur noch um das Wie, nicht aber um das Ob der Einführung des öffentlichen Gerichtsverfahrens in Sachsen handeln,

Frankrei.

Paris, 25, P, Da das Wetter O vorgestern gegen Abend aufzuklären anfing, so konnte noch der Schluß der unterbrodenen De-