1912 / 127 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 May 1912 18:00:01 GMT) scan diff

î

E e L P E E

‘Nicgfaulliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 29. Mai.

Nachdem der bisherige Koma belgische Gesandte Baron Greindl Seiner Majestät dem Kaiser und König sein ‘Ab- berufun N is überreiht hat, werden die Geschäfte der Gesandtschaft bis auf weiteres von dem Legationsrat Pelßer geführt. : -

Um die mit dem Vollzuge des Weingeseßes vom 7. April 1909 betrauten Behörden sowie die beteiligten Jnteressenten- kreise möglihst rasch mit den wichtigeren Entscheidungen der Gerijte, welche auf Grund des bezeichneten Gelego ergehen, bekannt zu machen, gibt das Kaiserliche Gesund- heitsamt fortan eine Zusammenstellung der einschlägigen ÜUrteile in zwangslosen v und in kürzeren Zeitabständen heraus. Das erste dieser Hefte, das den Jnhalt von 61 Urteilen wiedergibt, ist unter dem. Titel „Sammlung von Ent- scheidungen der Gerichte auf Grund des Weingeseßes vom 7. April 1909. Herausgegeben pom Kaijer- lihen Gesundheitsamte. De T.“ im Kommissions- verlag von Julius Springer, Berlin, Linkstraße 23/24, soeben erschienen und kann von dort sowie im Buchhandel zum Preise von 1,80 6 bezogen werden.

Der Regierungsrat Dr. Joel in Oppeln ist der König- lichen Regierung in Hildesheim, der Regierungsrat Freiherr von der Golß in Münster der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin, der Regierungsrat Dr. Valentin in Düsseldorf der Königlichen Regierung in Bromberg, der Regierungsrat von der Decken in Aurich der Königlichen Regierung in Münster, der Regierungsrat Dr. Kaempf in Münster dem Königlichen Polizeipräsidium in Charlottenburg, der Regierungsrat Brauer in Charlottenburg der Königlichen Regierung in Posen, der Regierungsrat Dr. Alfred Schulß in Düsseldorf der Königlichen Regierung in4 Köslin, der Regie- rungsrat Seebohm in Aurich dem Königlichen Oberpräsidium in Hannover, der Regierungsrat Vogler in Köslin der Königlichen Regierung in Aurich, der Regierungsassessor von Löwis of Menar in Stettin dem Landrate des Kreises Randow, der Regierungsassessor Dr. von Müller in Berlin der Königlichen Regierung in Düsseldorf und der Regierungsassessor Dr. Schellen aus Militsh der König- lichen Regierung in Düsseldorf zur weiteren dienstlihen Ver- wendung überwiesen, der Regierungsassessor Dr. Moessinger aus Vhantikbiva dem Landrate des Kreises Marienburg, der neuernannte Regierungsassessor Kurt Venske aus Danzig dem Landrate des Kreises Altena und der neuernannte Regierungs- s Herbert Fürst aus Hannover dem Landrate des Kreises

irsiß zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt wörden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M.S. „Eber“ am 2%. d. M. in Liderizbucht und S. M.S. „Panther“ am 27. in Funchal (Madeira) angekommen.

Lippe.

Seine Hochfürstlihe Durchlaucht Leopold vollendet morgen sein 41. Lebensjahr.

der Fürst

Fraukreich.

m gestrigen Ministerrat unter dem Vorfiß des Präsidenten Fallières brachte der Ministerpräsident Poincaré laut Meldung des „W. D. B.“ Telegramme des Generals Lyautey zur Kenntnis des Inhalts, daß der Angriff auf Fes zurückgewiesen worden sei und die Angreifer bedeutende

erluste erlitten hätten. Auf die Bitte Lyauteys werden neue Verstärkungen, bestehend aus Kolonialinfanterie, Ungen Spahis und Gebirgsartillerie nah Marokko entsandt werden, sodaß der Effektivbestand der dortigen Truppen sich auf 47 000 Mann erhöht.

Die in Paris tagende Konferenz für internatio- nales Recht hörté gestern Berichte über internationales Schiedswesen. Darauf begrüßte der Kriegsminister Millerand die Kongreßteilnehmer im Namen der Regierung. Die Sißung nahm sodann ihren Fortgang mit der Erörterung der Frage der Territorialgewässer und der Auslieferung. Ferner wurde auch über die internationale Regelung des Verkehrs auf den Landstraßen Bericht erstattet.

Spanien.

Die andalusishe Eisenbahngesellschaft und die Ausständigen haben laut Meldung des „W. T. B.“ ihren Streitfall dem Gouvernement von Malaga zur schiedsgericht- lihen Entscheidung unterbreitet. Der Gouverneur beabsichtigt, den beiden Parteien bereits heute einen Ausgleihsvorschlag vorzulegen, wonach die Pensionskassen abgeschafft und das Geld unter die Angestellten verteilt werden soll.

Türkei.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Konstantinopel haben die Jtaliener, die auf Rhodos eine italienische Behörde eingeseßt haben, die Einrichtung von Garnisonen und Behörden auf den übrigen beseßten Jnseln unterlassen.

Der Vizeadmiral Presbitero hat einen Aufruf an die Bevölkerung von Kalymnos erlassen des Jnhalts, daß die O wie unter der türkischen Regierung beibehalten und die Jnsel bis auf weiteres steuerfrei bleiben werde, daß ferner die Besißtümer der türkischen Regierung auf die Lokalverwaltung übergehen würden. FJtalienishe Schiffe würden die Jnsel häufig besuchen, um die Bewohner zu schüßen.

Die Bewegungen der in Verisowic zusammengezogenen Truppen werden bis auf weiteres nur als Kundgebung auf- gefaßt. Jnzwishen machen auf Veranlassung des Ministers des Innern die Beys von Djakowa, Ipek, Wucitru und Pristina, begleitet von den einflußreihsten Ülemas, den Versuch,

&

die zusammengerotteten Arnauten zum Auseinandergehen zu

bewegen. Obgleich die Regierung fest entschlossen ist, jede weitere ¿Mistbiing ewaltsam zu unterdrücken, hofft sie dennoch, über eine militärische Kundgebung nicht hinausgehen zu müssen. Der

Wali von Janina bemüht sich unterdessen, die Bevölkerung des

Bezirks (S zu beruhigen, indem er ihren Beschwerden

binsid tlih der Durchführung der leßten Wahlen, die unter

dem Druck des jungtürkischen Komitees vor sich gegangen sind,

Rechnung trägt. Amerika.

Jm amerikanischen Senat erstattete in der gestrigen Sizung der Senator Smith Bericht über die Ergebnisse der von dem Senatskomitee veranstalteten Untersuchung der S G Lao PNE

Wie „W. T. B.“ meldet, tadelte Smith das englische Handels- amt, das dur seine Nachsicht für das Unglück stark verantwortlich

sei. Der Kapitän der „Titanic“ habe [A \chuldig gemacht dur feine übermäßige Vertrauensseligkeit und durch die Nichtbeachtung der Eiswarnungen. er Redner verurteilte den Mangel an

Disziplin an Bord nah dem Zusammenstoß mit dem Eisberg und die ungenügende Bemannung der Rettungsboote. Fast fünf- H ERS Menschen seien nußlos geopfert worden durh den angel an Ordnung und Difsziplin bei der Besebung der Rettungs- boote. Leider müsse er feststellen, daß einige jüngere Offiziere die erste Gelegenheit benußt hätten, das Schiff zu verlassen. Eine große Ver- antwortung [aste auf dem Kapitän der „Caltfornian“, der er fich nur (E entziehen könne. Swith deutete darauf an, daß er die „Cali- ornian“ für das Schiff halte, dessen Signallaterne von den Schiff- brüchigen gesehen worden sei. Er empfahl eine genauere Bezeichnung der Neiserouten, einen festeren Bau der Schiffe und bessere Ausrüstung mit Nettungseinrihtungen und mächtigen Scheinwerfern ; alle Schiffe sollten Bojen führen, die im Falle eines Unglücks die Lage des Wracks angeben könnten. Die Zahl der Besaßung sei zu erhöhen. Endlich empfahl Smith internationale Bestimmungen für die draht- lose Telegraphie, höhere Löhne für die Sen und ständigen Telegraphendienst bei Tag und bei Naht an Bord der' Passagierschiffe. Ï

Der Senat nahm eine Resolution an, dem Kapitän Rostron von der „Carpathia“ den Dank des E aus- usprehen und 1000 Dollars zu einer Erinnerungsmedaille für

en Kapitän auszuwerfen. Das Haus nahm ferner einen Antrag an, der Mannschaft der „Carpathia“ Dank aus- zusprechen -

Neue Unruhen werden laut Meldung des „W. T. B.“ aus Ecuador, aus Guayaquil im Süden sowie aus Quito im Norden, gemeldet. Aus ehemaligen Anhängern der 1911 ermordeten Generale Alfaro, Montero und Andrade haben si Banden gebildet. Die Regierung von Ecuador weigert sich, für die dur die unaufhörlihen Revolutionen den fremden Unternehmungen zugefügten Veëluste Entschädigungen zu zahlen. Die Vertreter der beteiligten Länder erheben dagegen Eintötuch.

Asien.

Infolge der hohen Reispreise hat der japanische Handels- minister laut Meldung des „W. T. B.“ eine Verfügung er- lassen, nah der die Zölle auf Reis auf einen durch das Qesey vom April 1910 festgeseßten Mindestzoll bis zum 31. Oktober herabgeseßt werden, nämli auf vierzig Sen für hundert Kin.

Afrika.

_Nach einer Depesche des „W. T. B.“ aus Fes haben die Ss in großen Scharen die Stadt von neuem an- gegriffen.

__ Wie amtlih aus Melilla gemeldet wird, fordern Briefe,

die von Stämmen aus der Umgegend von Fes an die Harka vor Melilla gelangt sind, die Rifleute auf, den Kampf gegen die Spanier En und deren Stellungen anzugreifen, da das ganze Reich sih gegen die Christen erhoben habe. Der Generalkapitän führt diese Briefe auf die Erregung zurück, die unter der durch Kontingente aus dem Jnnern verstärkten Harka bemerft worden sei. Einer Meldung der „Agenzia Stefani“ zufolge rückten vorgestern aus Tobruk Truppenabteilungen aus, um das Fort am Meer fertig zu stellen sowie einen für ein anderes neues Fort geeigneten Plaß zu erkunden. Die mit dieser Arbeit betrauten Mannschaften, die bis jenseits des Wadi Auda vorgedrungen waren, wurden von zahlreichen Beduinen und vielen türkishen Regulären beschossen. Die Bedeckungstruppen griffen den Feind fkraftvoll an und zwangen ihn zum Rüchzug. Darauf kamen andere Truppen aus dem Lager des Feindes den Flüchtlingen zu Hilfe, aber auch diese wurden dur eine Umgehungsbewegung, die von dem 20. Füsilierregiment ausgeführt wurde, genötigt, sich zurückzuziehen. Die Jtaliener hatten zwei Tote und drei Ver- wundete, die Verluste des Feindes waren, wie durch Augen- schein festgestellt wurde, sehr beträchtlih. Die Arbeiten wurden nah diesem Zwischenfall wieder aufgenommen und gingen dann ungestört von statten.

Nr. 23 des „Zentralblatts für das Deutsche Reit L herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 24. Mai! n Pete Inhalt: 1) Konsulatwesen: Erxequaturertellungen; Einziehung eines Vizekonsulats. 2) Finanzwesen: Uebersicht der Einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren für die Zeit vom 1. April 1912 bis zum Schlusse des Monats April 1912. Nachweisung von Ein- nahmen der Reichspost- und Telegraphen- sowie der Reichseisenbahn- verwaltung für die Zeit vom 1. April 1912 bis zum Schlusse des Monats April 1912. 3) Marine und Schiffahrt: Erscheinen des ersten Nachtrags zur „Amtlichen Liste der deutshen Seeschiffe mit Unterscheidungssignalen für 1912“, 4) . Militärwesen: Er- mächtigung zur Ausstellung ärztlicher Zeugnisse über die Tauglichkeit von militärpflihtigen Deutshen in den Vereinigten Staaten von Amerika oder in Canada. Ermächtigung des Konsulats in Constanßka zur Zurückstellung militärpflihtiger Deutscher. 9) Statistik: Aenderung des Verzeichnisses der Massengüter und des Statistischen Warenverzeichnisses. 6) Versicherungswesen: Höhe der dem Gemeinvermögen bei der Invaliden- und Hinterbliebenen- versicherung gutzuschretibenden Zinsen und Berehnung des Kapital- werts der auf Grund der MNeichsversiherungsordnung festgeseßten Renten. 7) Zoll- und Steuerwesen : Zulassung eines zollfreien Veredelungsverkehrs mit aueländischen neusilbernen, die Bezeichnung „Zepp“ tragenden Sicherbeitsvorrihtungen für Rasierapparate. Desgl. mit inländischen Blusen- und Damenkletiderstoffen aus Seide, Wolle usw. zum Besticken. ulassung eines zollfreien Lohn- veredelungsverkehrs mit ausländishem ungefärbten Zwirn aus Roh- seide. Neue Fassung der §8 16 und 19 der Zündwaren- Kontingentierungsozdnung, 8) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Statistik und Volkswirtschaft,

Bevölkerungsbewegung in Frankreich im J Das Ministerium der Arbeit und sozialen Für g eine Statistik der Da euna in Fraetoe Veröffentli Danach betrug, wie „W. T. B." berichtet, die Zah, A für 1911 742114 und die der Todesfälle 776 983, woraus hervorgeht utte; Bevölkerung im vergangenen Jahre dur den Ueberschuß der daß dis fälle über die Geburten um 34869 Seelen abgenoue Sterb, Die Geburtenziffern von 1911 waren dfe niedrigsten, Ba a handenen statistischen Ausweise Frankreichs jemals zu LeA d pE habt haben. Besonders stark war die Sterblichkeit, wie \{ch hnen 1 auch im Jahre 1911, in den Departements der Norma id früher n einigen Gegenden der Bretagne und der Provence. e fowie

Die Bewegung der ausländischen Arbeit S : April 1912. er inm Mär il

(Bericht der Deutschen Arbeiterzentrale:)

Wie bislang alljährlich, so brate auch in die erste der beiden Berichtsmonate mit seiner milden 'Wittgahre der Kauplzuzug der ausländishen Arbeiter, und zwar seßte died den nfang des Monats erst tastend ein, um dann gegen dieier im zu voller Stärke anzuwahsen und endlih gegen End Mitt Monats ganz erheblich abzuflauen und stellenweise Gan eg zuhören. In der ersten Woche des zweiten Bericht auf. ruhte die Zuwanderung wegen des Osterfestes überall fast ganz Mats dann aber nah den Feiertagen noch einmal ziemli kräftig O lebte im [eßten Drittel des Monats langsam ihr Ende zu erreidhen Um nah April noch an ausländischen Arbeitern über die Grenze f Wag sind vereinzelte Nahzügler und kleine Trupps, die meistens auf pl t, fest angenommene Arbeits\tellen ziehen. Vornehmlich wg ereits Männer und Burschen, welhe den deutschen Arbeitsmarkt belt eg der Zuzug der wektblihen Arbeitskräfte nimmt von Jahr zu Jaht Auf dem landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt fand "jz Ab. reger Verkehr statt, und bei dem starken Angebot von Arbeitskra thr bereitete es keine Schwierigkeiten, den Bedarf der Arbeitgeber S èn zu decken. Stellenweise überwog das Angebot die Nachfrage. ollauf Auch auf dem industriellen Arbeitsmarkt war eg Hon lebhaft. Schon im März hatten die oberslesis{en Kohlen starken Bedarf an Grubenarbeitern, ohne ihn ausreichend dect können, und im April stieg diese Nachfrage, ohne daß das Ant zu wuchs. Dagegen konnte der ziemlich starke Bedarf an Ziegelei- febot an Hüttenarbeitern ohne große Schwierigkeiten befriedigt werden wie Westen zeigte fi Ueberangebot von Arbeitern für das Tiefbau et m während in der Montanindustrie ein fühlbarer Mangel herrs{te erbe, Die Ueberseeauswanderung entführte dem deut lige S nen

iti ai

Arbeitsmarkte eine große Anzahl r Arbeitskräfte. Nordostgrenze wurden im Monat März täglich 4 bis 5 Waggons „5 Amerikawanderern festgestellt, und die Grenzstation Myslowiß pass wit bis Ende April 93 107 Personen auf dem Wege nah Ame 15000 mehr als in derselben Zelt des Vorjahres. Zwar fand 0 eine Rückwanderung aus Amerika statt, dech bewegte fie fich im du hältnis zur Auswanderung nur in bescheidenen Grenzen. Stets Abbruch bereitete dem deutschen Markte auch die Saisonwande A nach Böhmen, rankrei und den \kandinavishen Ländern. erun Bei den Wanderarbeitern aus Rußland zeigte si der ostpreußischen Grenzstredcke im März aus Élimatif an Gründen die Zuwanderung noch nicht fehr stark, aber stark hen daß der Bedarf gedeckt werden konnte. Der April brate Ug, erwarteten größeren Zuzug, {odaß der regen Nachfrage au eia lden Angebot gegenüberstand. In der zweiten Monatshälfte überwo é Nachfrage, die au die aus dem Innern Rußlands neu zuwandernd Leute niht ganz befriedigen konnten. Au an der ostpreußisden Grenze wurde die Beobahtung gemacht, daß erheblich mehr Arbelter aus den entfernteren Gouvernements Rußlands zuwanderten als ais den benachbarten. Trotzdem herrshte im April noch eine ztemlig starke Nachfrage, zumal da die wieder beginnende Flößeret auf der Weichsel viele ausländishe . Arbeitskräfte in Anspruch nimmt, Besonders hier geht das Angebot weiblicher Arbeitskräfte zurück was in geringerem Maße. auch anu der posenshen unz \chlesischen Grenzstrecke beobahtet wurde. Im übrige konnte auch hier der Bedarf der Arbeitgeber gedeckt werden wenn sich auch die Anwerbung nicht ganz leicht abwide]}, Der Zuzug der galizischen Arbeiter war im März fehr stark oh a daß dadur ein Ueberangebot entsfiand; auffallenderweise ließ er E April gänzlih nach, sodaß eine Leuteknappheit entstand, die nicht v auszusehen war. Hier insbesondere. stellten sich Dänemark e Böhmen in sehr gefährlihen Wettbewerb mit dem deutschen Arhejt markt, mit dem man für die Zukunft stäcker wird renen Di? Nachfrage nah ungarischen Arbeitern war in beiden Monte sehr stark, fand jedoch nur unzureihendes Angebot. Die erheblig besserten Arbeitsgelegenheiten in Ungarn halten sehr viele Arbeiter eigenen Lande zurück. Troß des Feldzuges in Tripolis kamen ttalienisg j Arbeiter sehr zahlreih über die Grenze. Sie suchten besonders Tiefhaugewerbe und bei Erdarbeiten Unterkunft, sodaß auf diese Gebieten bald ein merkbares Ueberangebot eintrat; dagegen hat, der Ber werks- und Hüttenbetrieb stark unter Arbeitermange[ s leiden. Die Ziegeleien deckten ihren Bedarf zum großen Teile i russishen und galizischen Arbeitern. Die italtentschen Grube it arbeiter wandten sih zahlreih nach Frankrei, da ihnen n französishzn Gruben die Kosten der Reije zur Arbeits\telle zahlen Holländische Arbeiter kamen Anfang März ziemli zahlreich über di Grenze, fanden aber nur verhältnismäßig wenig Nachfrage: h Ende des Monats war die Nachfrage lebhaft und das" An gebot gering. Knechte und Feldarbeiter wanderten nur wenig e wohl aber viel Viehwärter. Im April war der Zuzug landwirts Ft lier Arbeiter nur {wach, während das Angebot von Indu trie: und Erdarbeitern ziemlich gut war. Nur die Gruben hatten starken Bedarf, den sie aber nit decken konnten. Die dänischen Arbeiter hielten sich im Monat März noch in ihrem Lande zurii@: Bes s Sar 1 dwirtschaftlihe Dienstboter A lebhaft. esonders waren es landwirtschaftliche enstboten u : werker, welche die Grenze überschritten. nd Bauhants

Zur Arbeiterbewegung.

In Frankfurt a. M. haben, wie „W. T. B.“ Metallarbeiter. heute früh mit der Wiederaufnahme der Arbei begonnen. Die Wiedereinstellung der Arbeiter in den verschiede as Betrieben erfolgt stufenweise, sodaß in etwa acht Tagen alle Plâhe wieder voll beseßt sein werden. (Vgl. Nr. 125 d. Bl.) e

Zum Ausstand der Londoner Hafenarbeiter (vgl. Nr 126 d. Bl.) wird dem „W. T. B.* gemeldet, daß die Regierung ei Zusammenkunft von Vertretern aller daran beteiligten Parteien auf Freitag, den 31. d. M., einberufen hat Si, Edward Clarke, der von der Regterung mit der Unt : suhung der Ursache des Ausstands betraut war ba seinen Bericht erstattet. Dieser Beriht wird als Gr d lage für - die Verhandlungen dienen, bei denen Sir Geor 7 Askwith den Vorsiß führen wird. Der Bericht behandelt sieben Streitpunkte, die aus einer verschiedenen Auslegung des Ab kommens entstanden sind, das den Ausstand im lezten Sommer beendet hat. Die Beschwerden der Arbeiter werden in fünf Punkte anerkannt. Für bestimmte Fälle wird eine geseßlihe Re elun empfohlen. Nicht anerkannt wird der Anspruch der Gewerkf E j auf den Ausfluß nit organisierter Arbeiter. Der Bericht | beklagt, daß zur Erledigung der vorhandenen Streitigkeiten nit : von dem Einigungéverfahren Gebrauch gemacht worden fs, Nach einer Beratung des Ausstandsaus\husses veröffentli gestern dessen Vorsißender, Ben Tillet, eine Bekanntmachung, in d 5 erklärt wurde, daß der Ausschuß einen Nachrichtendienst und die Organisation eines allgemeinen Ausstands eingerichtet habe das Er. gebnis der im Ministerium des Jnnern stattfindenden Verhandlungen

meldet, die