1878 / 261 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Nov 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bundesrath hielt gestern eine Plenarsißung unter Vorsiß des Präsidenten des Reichskanzler-Amts, Staats- Ministers Hofmann. j

Nach Feststellung des Protokoll 3 der vorigen Sißung wurde Beschlu gesaft über das Geschäftsregulativ für die auf Grund des Gesetzes gegen die gemeingefährlihen Be- fstrebungen der Sozialdemokratie gebildete piel, pee zur Entscheidung von Beschwerden. Der von der Kommission vor- gelegte bezügliche Entwurf wurde bestätigt.

wei Eingaben, und zwar eine Eingabe des Verbandes deutscher Müller, betreffend die Zollbehandlung von Mühlen- fabrikaten, und eine Eingabe des Apothekergehülfen Appler zu Berlin, betreffend die Regelung der Äpothekerverhältnisse, wurden den betreffenden Ausschüssen überwiesen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Rehnungswesen, sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sißungen.

Se. Majestät der König haben mittelst Aller- höchster Kabinets-Ordre vom 21. d. Mts. genehmigt, daß fue die Königlichen Oberförster fortan der Rang er fünften Klasse der höheren Beamten der Provinzial- behörden (8. 5 der Verordnung vom 7. Februar 1817, Ges. Samml. S. 61) anerkannt werde.

Die Frage, ob die Vorschrift im §. 12 des Geschäfts- Regulativs für die Kreisauss{hüsse vom 2. April d. J. wegen Vollziehung der von dem Kollegium des Kreis- ausschusses getroffenen Entscheidungen durch wenig- stens drei Mitglieder mit Einschluß des Vorsißenden ih nur auf den Tenor, oder auch auf die mit Gründen versehene Ausfertigung der Entscheidung bezöge, ist von dem Minister des Fnnern durch Spezialerlaß vom 9. August d. J. in leßterem Sinne entschieden worden. Bei der Bedeutung, welche auch den Gründen einer kollegialen Entscheidung bei- umessen sei, könne auf die Mitvollziehung wenigstens zweier Mitglieder des Kollegiums nicht verzichtet werden ; es sei da- von ausgegangen, daß die Beschaffung dieser Unterschriften, die au für die Entscheidungen der Bezirksverwaltungsgerichte vorgesehen sei, sih ohne Verzögerung der Sachen werde be- wirken lassen.

Ein Gewerbctreibender hatte im September 1877 die von dem Restaurateur X. betriebene Schankwirthschaft ge- kauft. X. meldete seinen bisherigen Betrieb der Schankwirth- schast bei der Polizeibehörde erst am 27. Oktober 1877 ab, und der neue Besißer meldete die Fortführung des Betriebes Anfangs November an. Er wurde in Folge dieser verspäteten Anmeldung erst vom November 1877 an zur Gewerbesteuer für den Betrieb der Gastwirthshaft herangezogen, während der frühere Fnhaber noch für den Oktober die Steuer ent- rihten mußte; gleihzeitig wurde der neue Besißer wegen der durch die verspätete Anmeldung begangene Gewerbepolizei- Uebertretung in erster FFnstanz zu 10 / Strafe verurtheilt. Jn weiter Fnstanz wurde die Geldstrafe auf 110 4 erhöht, weil der Pnaetiaate durch seine verspätete Anmeldung sich niht nur einer Veberlretung, sondern auch einer Steuerdefraudation \{huldig gemacht habe. Sein Einwand, daß der Fiskus keinen Schaden erlitten, da sein Vorgänger die Steuer pro Oktober ent- rihtet habe, wurde vom Ober-Tribunal durch Erkenntniß vom 17. Oktober 1878 für bedeutungslos erachtet. „Daß der frühere Geschäftsinhaber,“ führt das Erkenntniß des Ober- Tribunals aus, „noch für den Monat Oktober bezahlt hat, kann dem Jmploranten dabei niht zu Statten kommen, weil die Steuer, wie bereits in dem Erkenntnisse des Ober-Tribu- nals vom 31. Mai 1877 umständlicher ausgeführt ist, nicht auf dem Geschäfte ruht, sondern an der Person des Gewerbe- treibenden haftet, mithin weil X. nah §. 39c. des Gewerbe- steuergeseßes vom 30. Mai 1820 bis zur erfolgten Abmeldung seines Gewerbes die Steuer zu bezahlen verbunden war, der Angeklagte durch die von diefem für den Monat Oktober be- zahlte Steuer seiner eigenen Verbindlichkeit zu deren Ent- rihtung nicht enthoben werden konnte.“

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich medcklenburg-s{werinsche Ober-Zolldirektor Oldenburg ist hier angekommen.

Der General der Kavallerie, Graf von der Golßt, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Chef des reitenden Feldjäger-Corps, ist mit Urlaub von Baden hier eingetroffen.

Der General: Lieutenant von Neumann, Komman- dant von Berlin und beauftragt mit Wahrnehmung der Ge: schäfte des Chefs der Land-Gensd'armerie, ist in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit Pension zur Disposition gestellt und der General-Major Graf von Wartensleben von der Armee zum Kommandanten von Berlin ernannt und mit Maleietming der Geschäfte des Chefs der Land-Gensd'armerie beauftragt worden.

Die in der heutigen BVörscn - Beilage abgedruckte tabellarishe Uebersiht der Wochenausweise der deutshen Zettelbanken vom 23. Oktober schließt mit folgenden summarischen Daten ab: Es betrug der gesammte Kassenbestand 595 070 000 /( oder 4 213 000 4 weniger als in der Vorwoche, während der Wechselbestand in Höhe von 588 206 000 6 eine Zunahme um 3 550 000 M zeigt. Die Lombardforderungen in Höhe von 74 427 000 #4 lassen eine Abnahme um 5345000 #4 und der Notenumlauf von 808 145 000 6 eine folhe um 21 038 000 / erkennen, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten im Betrage von 153 675 000 # ein Anwachsen um 153 880 000 4 und die an eine Kündigungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten E 51 788 000 A eine Vermehrung um 599 000 6 nach- weisen.

Vaden. Karlsruhe, 3. November. (C. Ztg.) Das Einführungsgeseß zu den Reichs-Justizgeseßen weist bekanntlich dem neuen Ober-Landesgericht seinen Siß in Karls- ruhe an und die Justizkommission ist dem ohne Bedenken verge: treten. Jn der Kammer begründete der A Kiefer diese Be- nung als eine zweckmäßige, weil das Ober-Landesgericht

im Wesentlichen Appellationsgeriht, möglichst in die Mitte des Landes zu legen sei und Karlsruhe, wenn auch geogra- jade niht vollständig r des Landes, doch als

solcher in höherer Richtung sich besser als Mannheim, wo bisher der oberste Gerichtshof gewesen, als Sih desselben empfehle. Den Einwand etwa beeinträhtigter Unabhängigkeit der Mitglieder des Ober-Landesgerichtes durch die "Mesibeni- luft“ bezeichnete der Abg. Kiefer als überwundene und nicht mehr zutreffende Auffassung.

essen. Darmstadt, 3. November. (C. Ztg.) Der im JustißMinisierium Li arbeitete, dann unter Zuziehung einer

nah! praktischer Juristen und \hließlih noch im Gesammt- Ministerium durhberathene Geseßentwurf betreffs Aus- führung der deutschen n P EE nas und Konkursordnung ist jet so weit abge}hlossen, daß er den Ständen bei ihrem am 20. d. M. erfolgenden Zusammentritt sofort vorgelegt werden kann. Er begreift im Ganzen 181 Artikel, welche sih auf vier Abschnitte vertheilen. Der erste Abschnitt behandelt unter der Ueberschrift gemeinschaftliche Be- stimmungen für die drei Provinzen : Daraus von Unter- schristen- oder Handzeichen, De, vollstredbare Schuld- titel; Kosten der Haft, Arrest in unbewegliches Vermögen, Aufgebotsverfahren; Kompetenzkonflikte, Abtretung von Eigen- thum für öffentlihe Zwecke, Konkurs. Jm zweiten und dritten Abschnitt kommen E die für Starkenburg und Oberhessen einerseits, Rheinhessen andererseits besonderen: Bestimmungen zur Behandlung, wobei namentlich auch das Verfahren für die beim Jnkrasttreten der Justizgeseze anhängigen Rechtssachen festgestellt ist. Fm Allgemeinen is insofern der Grundsaß angenommen, daß die anhängigen Sachen wo irgend ohne Verleßung von erworbenen prozessualishen Rechten thunlich, in das neue Verfahren übergeleitet werden sollen. Der leßte Abschnitt enthält Schlußbestimmungen.

Oldenburg. Oldenburg, 2. November. (Wes. Ztg.) Heute, als an dem Tage, an welhem vor aht Jahren die oldenburgischen Truppen mit in Mey einzogen, is die vor dem Haarenthore errichtete Siegessäule eingeweiht worden. Eine Viertelstunde vor Beginn der Feterlichkeit hatten die eingeladenen Damen die auf beiden Seiten des Denkmalplates errichteten, mit Sißpläßen versehenen Estraden eingenommen, vor und neben welchen das Offizier - Corps, Deputationen der hier garnisonirenden Truppen, der Krieger- verein und die einzelnen Herren vom Civil Aufstellung ge- nommen hatten. Präcise 12 Uhr erschienen Jhre König- lihen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, das Erbgroßherzoglihe Paar und der Herzog Georg Ludwig und wurden von den Mitgliedern des Denkmalcomités in den ges{chmackvoll dekorirten Pavillon geleitet. Nach Vor- trag eines Chorals hielt der Divisionspfarrer Dr. Brandt die e An deren Schluß fiel auf ein vom Großherzog gegebenes Zeichen die Hülle von dem Denkmal. Der Vor- sibende’" des Comités, Ober-Gerichtsanwalt Dr. Hoyer, übergab dann das Denkmal der Stadt. Ober-Bürgermeister von Schrend übernahm das Denkmal und verkündete den Beschluß des Magistrats, nach welchem der Plaß „Friedens- plaß“ getauft worden ist. Der Tos des Siegesgesanges aus Klopstocks „Hermannsshlaht“ beschloß die Feier.

Desterreich-Ungarn. Wien, 3. November. Ueber das den Delegationen vorzulegende ement ane Budget bringt die „Montagsrevue“ einige Andeutungen, denen zufolge das Ordinarium des Ministeriums des Aeußern um einige tausend Gulden höher, das Erforderniß für das Reihs-Finanz- Ministerium bis auf wenige Gulden Mindererforderniß un- verändert ist und im.Budget des Kriegs-Ministeriums jene 1,4 Millionen Gulden, welche sonst als Erträgniß des im lau- fendèn Jahre - zur Veräußerung gelangten Stellvertreter- fonds in der Bedeckung figurirten, durch Ersparungén im Erfordernisse so gut wie ganz hereingebracht sind. Be- züglih der Erfordernisse für Bosnien und die Herze- go wina schreibt das genannte Blatt: „General-Adjutant Ritter von Beck hat in Bosnien niht nur den Zustand der Armee, die Art der Verpflegung und Bequartierung derselben sorgfältig zu prüfen, sondern dürfte auch einen entscheidenden Einfluß auf das inte qus der Okkupation für die Monate November und Dezember 1878 und das Jahr 1879 nehmen. Es sind diesbezüglih die für die Delegation nöthigen Vor- lagen noch nicht vorbereitet, weil sich die Demobilisirung der Armee eben vollzieht. Doch ist es wahrscheinli, daß für das laufende Jahr noch etwa 20, und für 1879 circa 30 Millionen Gulden erforderlich sein werden.“

4. November. (W. T. B.) Jm Abgeordneten- hause wurde heute Seitens der Regierung eine Vorlage an- gekündigt, betreffend die Einverleibung Spizzas! in Vesterreih. Sodann wurde der Berliner Vertrag auf den Tisch des Hauses niedergelegt. Der Präsident erklärte, denselben in Druck legen und adAiKoronungèmäßa behan- deln zu wollen. Das Haus begann sodann die Adreß- debatte, welche morgen fortgeseßt wird.

Das „W..L. B. meldet heute, den 5: Die Telegraphenlinien nach Prag, Pest, Reichenberg, Krakau und Brünn sind augenblicklih wieder im Betriebe, mit Wien fehlt aber noch jede telegraphishe Verbindung.

Spalato, 3. November. (Pr.) Der Lloyddampfer „Aquila Jmperiale“ ist mit 1000 aus Liwno angekommenen Reservisten nah Triest, der Kriegsdampfer „Gargnano“ mit Kranken und Verwundeten nah Pola abgegangen. Auf der Straße Spalato-Liwno-Trawnik herrsht der leb- hafteste Karawanenverkehr. Der hiesige Handel hat so zugenommen, daß die Zollmagazine für die Waarenaufnahme unzureichend geworden sind. Zwei Geniecompagnien stellen die Straße vor Bilibrig nah Liwno her.

Schweiz. Bern, 4. November. (C. Ztg.) Bei den gestrigen Nachwahlen in den Nationalrath errangen im Kanton Bern die liberalen Kandidaten einen vollständigen Sieg über die Konservativen und Ultramontanen.

Großbritannien und Jrland. London, 5. Novem- ber. (W. T. B.) Der Finanz-Untersekretär im Departe- mént des Kriegs, Oberst L oyd-Lindsay, wohnte gestern einem in Abingdon veranstalteten Agrikultural-Diner bei und nannte dabei als Forderungen, welche an den Emir von Afghanistan in dem demselben zugestellten Ultimatum er- hoben worden seien, die Entfernung der russischen Gesandtschaft aus Kabul, und daß der Emir kein Bündniß mit Rußland schließen dürfe, sondern eine neutrale Haltung beobahten müsse. Na einem Telegramm aus Simla, von gestern, ist das englische Ultimatum an den Emir von fghanista:; am 2. d. M. dem afghanischen en Morin des Forts Alimusjid, Poi zugestellt worden; eine Abschrift desselben wurde von

eshawur aus nmuttelst Postkuriers an den Emir abgesendet. ‘Nach einer weiteren Meldung aus Simla sollen afgha-

sein, die Engländer anzugreifen, falls diese niht mit dem An- griff beginnen. Die Pischinenstämme haben ihre Getreide- vorräthe, damit der Emir ihnen dieselben niht wegnehme, in Getreidespeichern in Quettah untergebracht.

Frankreich. Versailles, 4. November. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen, Waddington, legte im Senat das Gelbbuch auf den Tisch des Hauses nieder, ebenso in der Deputirtenkammer. Der Senat seßte die Wahl von drei unabseßbaren Senatoren auf den 15. d. M. fest. Die De- putirtenktammer beschäftigte sich mit der Prüfung der Wahl des Bonapartisten Leroux. Dieselbe wurde mit 313 egen 174 Stimmen für ungiltig erklärt und die Sigzung

ierauf aufgehoben.

Griechenland. Athen, 4. November. (W. T. B.) Der Antrag des neuen Kabinets, die Deputirtenkammer möge die Pon ihrer Arbeiten auf 14 Tage vertagen, ist von der

ammer mit 88 gegen 79 Stimmen abgelehnt worden, die neuen Minister haben in Folge dessen ihre Entlassung eingereicht.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 5. No- vember. (W. T. B.) Das „Journal de St. Péters- bourg“ schreibt : Jn dem von den russischen Truppen beseßten Rumelien herrsche die vollständigste Ordnung. Die russischen Behörden ‘hätten niemals zur Bildung von Banden oder Comités ermuthigt, und die russischen Offiziere seien nirgends geneigt gewesen, an der aufständishen Bewegung theilzu- nehmen. Kein einziger Russe befinde sich unter den Jnsur- genten in Macedonien, und Seitens der Russen habe keinerlei Aufreizung stattgefunden. Der Ober-Kommandant habe den Befehl an die Grenzbehörden, die Ansammlung von Jnsur- genten zu verhindern, erneuert ; ebenso seien die Gouverneure angewiesen worden, alle Comité-Umtricbe zu überwachen, die übrigens durhaus keinen ernsten Charakter trügen. Ein Telegramm des „Regierungsboten“ aus Livadia, vom 4 d. M., meldet : Großfürst Sergei reiste am 2. d. M. mit der Yacht „Livadia“ nach Odessa ab. Jn Folge des dihten Nebels und des heftigen Südwindes gerieth die Yacht auf den Grund. Der Großfürst, sowie die Offiziere und die Mannschaft der „Livadia“ wurden wohlbehalten ans Land geseßt. Die „Livadia“ wurde durch den Wind auf Sn geworfen und befindet sich in nahezu hoffnungsloser age.

Landtags- Angelegenheiten.

Das Mitglied des Abgeordnetenhauses für Glogau - Lübben, Premier-Lieutenant a. D. und Rittergutsbesißer Henze auf Weichnitz ist am 3. November gestorben.

Statistische Nachrichten.

Die Ausfuhr von Getreide und Hülsenfrüchten aus den Seehäfen des deutschen Zollgebiets, welche namentlich in den Ostseehäfen einen wichtigen Zweig des dortigen Exporthandels bildet, ist im Jahre 1877 sehr erheblich höher als im Vorjahre gewesen. Es sind nämlich von sämmilichhen betreffenden Häfen 16 230850 Ctr. gegen 7011 043 Ctr. in 1876 verschifft worden, von denen auf den Verkehr der Ostseehäfen 15 744572 Ctr. (1876 6 642 139 Ctr.), auf den- jenigen der Nordseehäfen aber 486 278 Ctr. (1876 368 904 Ctr.) ent- fallen. Auch die Ausfuhr von Mehl seewärts kat sich 1877 gün- stiger als im Vorjahre gestaltet, indem sie im Ganzen 690 886 Ctr. gegen nur 486 519 Ctr. in 1876 betragen hat. Im Einzelnen sind verschifft worden :

nordseewärts 1877 1876 71 518 75 780 2 142 2 650 43 953 24 136 280053 118239

oftseewärts 1877 1876 Ctr. 8816 302 4323 233

2 017 686 944 664

N 2387 538 389 385 D, 1 563 545 596 963 Hülsenfrüchte 959 501 428 294 88612 148099 E 685 118 477 182 5 768 9337

Von den im Jahre 1877 (bez. 1876) verschifssten Getreide- 2c. Mengen waren u. a. bestimmt: Weizen nah Großbritannien 5 459 020 Ctr. (2326 045 Ctr.). Belgien 1 314551 Ctr. (1076 747 Ctr.), den Niederlanden 874 573 Ctr. (627 393 Ctr.), Dänemark 633 896 Ctr. (132 148 Ctr.), Frankreich 243002 Ctr. (11 000 Ctr.), Schweden 113 682 Ctr. (61009 Ctr.), Norwegen 91 980 Ctr. (26 053 Ctr.); Roggen nach Norwegen 1 088358 Ctr. (710 864 Ctr.), Dänemark 388109 Ctr. (32289 Ctr.), den Niederlanden 226 521 Ctr. (103 176 Ctr.), Schweden 140 907 Ctr. (37 145 Ctr.), Großbritannien 75 163 Ctr. (20065 Ctr.); Gerste nach Großbri- tannien 1 578799 Ctr. (74340 Ctr.), Schweden 397 077 Ctr. (22 971 Ctr.), Norwegen 102473 Ctr. (135253 Ctr.), Rußland 101 452 Ctr. (78 249- ir) den Niederlanden 81 645 Ctr. (79 809 Ctr.); Hafer nach Großbritannien 1 149 276 Ctr. (239 945 Ctr.), Kranfkreich 426 301 Ctr. (222 459 Ctr.), den Niederlanden 118 473 Ctr. (75 501 Ctr.), Belgien 76476 Ctr. (61 512 Ctr.); Hülsen- früchte nach Großbritannien 455994 Ctr. (294834 Ctr.), den Niederlanden 252816 Ctr. (71 700 Ctr.), 107 153 Ctr. (37 567 Ctr.), Belgien 63 794 Ctr. (31143 Ctr.); Mehl nach Großbritannien 324 121 Ctr. (294 128 Ctr.), Schweden 201 618 Ctr. (98 012 Ctr.), den Niederlanden 41 448 Ctr. (17 964 Ctr.), Norwegen 25 208 Ctr. (11 526 Ctr.), Dänemark 21 881, Ctr. (11 103 Ctr.). Nach ungefährer Sund repräsentiren die im Jahre 1877 aus den Häfen des deutschen Zollgebiets seewärts aus- geführten Mengen Getreide, Hülsenfrübte und Mehl einen Gesammt- roerth von 173 102 000 Æ gegen 79 447 000 Æ in 1876, und zwar: Weizen 97 766 000 Æ (1876: 48 389 000 M), Roggen 17 168 000 4 (1876: 8 052 000 .), Gerfte 21884 000 Æ (1876: 3 722 000- M),

afer 14 749 000 M (1876: 5 736 000 6), Hülsenfrüchte 10 481 000 X 1876: 5764 000 A), Mehl 11 054000 Æ (1876: 7784000 M).

Hiervon entfallen auf den Verkehr der Ostscehäfen 168 682 009 M

(1876: 75 738 000 6), auf den der Nordseehäfen 4420 000

(1876: 3 709 000 A).

Das Kaiserliße Gesundheitsamt veröffentlichte außer den regelmäßigen wöchentlihen Zusammenstellungen über die Häufigkeit der Geburten und die Höhe der Sterblichkeit in 146 der

rößeren deutschen Städte auch eine Gesammtübersicht f ür das Jahr 1877. Der Dr. med. Arthur Geißler hat im „Ar-

Weizen Roggen Gerste.

und entnehmen wir dem betreffenden AUA BLIOes: .

Städte mit Sterblickeitsziffer unter 20 9/00 sind 8 aufgezählt, darunter nur 1 große Stadt, Frankfurt a. M., (die übrigen sind Weimar, Ratibor, Rheydt, Baden-Baden, Wesel, Flensburg. Viersen). Die dur{scnittlibe Geburtsziffer in dieseniStädten beträgt 33,2°/0, der Antheil ter Sterblichkeit im 1. Lebensjahre 28,3% der Ee- sammtsterblichkeit.

In 16 Städten der zweiten Gruppe (darunter von größeren Hannover und Bremen) wächst die Sterblichkeitsziffer auf 20— 22,5 9/00, Su e e OUTKtguTer auf 37,4 9/00, der Antheil der Kindersterblichkeit auf

[L 0.

Die dritte Gruppe mit 22,5 bis 259/00 Jahres! erblichkeit, 38,5 9/0

Geburtsziffer und 34% Säuglingssterblihkeit ist die zahlreichste ; sie

nische Truppen von Herat in Kandahar angekommen sein. Der Emir soll sich in Fellalabad befinden und ents{lo}sen

v mfaßt 40 Städte, darunter Leipzig, Stuttgart, Dresden, Barmen.

Norwegen |

beiterfreund“ die wichtigsten Resultate dieser Uebersicht mitgetheilt, |

Jn der vierten Gruppe zeigen 30 Städte (Hamburg, Cöln,

Nürnberg, Elberfeld, Stettin u. f. w.) eine mittlere Jahresfterblich- Feit von 25—279/00, die Geburtsziffer von 40,59/00 und eine Säug- lingsiterblihle:t von 35,4%. :

Die fünfte Gruppe überschreitet den Durschnitt sämmtlicher 146 Städte (278/00 Jahresfterblichkeit, 40,49/00 Geburtsziffer); sie be- steht aus 24 Städten (Berlin, Breélau, Danzig, Straßburg, Magdeburg) mit 27,5 bis 30%o Sterblichkeits- und 41,89/00 Gcburtsziffer, 40,7% (ohne Berlin 37,49%) Säuglingssterblichkeit.

Bei einer Sterblichkeit von 30—32,5%%%o in 12 Städten der sechsten Klasse (Königsberg, Posen, Frankfurt a. O. u. A.) findet die

leihmäßige Zunahme der Geburktsziffer niht mehr statt ; die leßtere y E gs nur auf 3909/00. Der Antheil der Kindersterblihkeit betrug

ast 40%.

M Die siebente Gruppe bilden 11 Städte (München, Altenburg,

Königshüite) mit hoher Kindersterblihkeit (46 %/) und dadur ver- \ Rae hoher Sterblichkeitsziffer von 32,5—35%/00 bei 45,690 Ge-

burtéziffer. n

5 Städte (Graudenz, Glauchau, Augsburg, Liegniß und Burg leßtere Stadt nur in Folge einer s:hr intensiven Scharlach- epidemie) bild.-n die leßte Gruppe mt 35—42 9/00 Sterblichkeit

und 49,4 9/9 Kindersterblichkeit. i

Die Sterblichkeit im Säuglingsalter influirt 2war vorzugsweise auf die Höhe der Sterblichkeitsziffer, hängt aber nicht nothwendig mit der hohen Geburtsziffer zusammen. In der Regel bezeichnet man eine Mortalität von unter 20 9% der Lebendgebornen im ersten Le- bensjahre als eine günstige und von mehr als 30% als eine un- günstige. Stellt man nun alle Städte mit ciner hohen (über 40 %o) Geburctsziffer zusammen, fo haben 20 davon eine Säuglings - mortalität von 17,3 %, 27 von 20—30 "/% und nur 14 von 30— 43,6 %/0. Die rheinishen Industriestädte, Halle und Mühlhausen i. Th. zeichnen sich durch günstige Kindersterblihkeit aus, während die sächsishen und oftpreußischen Industriestädte, wie Berlin und München bei hoher Geburtéziffer auch eine große Kindersterblichkeit zeigen. Ebenso wenig geht eine Geburtsziffer unter dem Mittel nothwendig mit einer geringen * Sterblichkeit im Säuglingsalter parallel. Von 85 Städten beträgt die leßtere bei 24 17,2%, bei 42 20—30 und bei 19 30—47,7 %/% im Durchschnitt.

Die Kindersterblihkeit ist fast überal im Sommergquar‘al am größten (bis 40—45 0/9 der Jahressterblihkeii), wie überbaupt in allen Städten im Sommer die größte Sterblichkeit herrscht (Span- dau 55 9/00, Görliß 60 9/00, Altenburg 64 9/00). i

Der Antheil des Greisenalters an der Sterblichkeit beträgt in 16 Städten (darunter Berlin) unter 10 °%, in 37 Städten 20—30 9%.

In 31 Städten starben weniger als 20/00 der Bewohner an an- steckenden Krankheiten, in 38 Städten dagegen mehr als 4 9%0, in den übrigen 77 Städten 2—4 0/00. An Lungenschwindsucht starben nur in 4 Städten weniger als 2 9%, in 100: 2—4 9% und in 42 Städten 4—6 °/00 Unter den leßten kamen Fabrikorte nur ver- einzelt vor. : L

In den 10 sächsischen Städten von mehr als 15 090 Einwohnern kamen im Durchschnitt auf je 10000) Bewohner 42 S-lbstmörder, gegen 25 am Typhus Verstorbene.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Am 1. November is zu Glogau der dur feinen Landkarten- veriag in den weitesten Kreisen bekannle Verlagsbuchhändler Carl Flemming verstorben. ;

Von den im Verlage von Franz Vahlen hierselbst erscheinen- den „Beiträgen zur Erläuterung des deutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das preußishe Recht mit Einschluß des Handels- und Wechselrehts. Begründet von D-. F. A. Gruchot. Herausgegebzn von Rassow, ODber-Tribunals-Rath und Künßtel, Stadigerichts Nath“ ist das sechste Heft des zweiten Jahrganges der dritten Folge auêëgegeben worden. Dieses Heft e»thält folgende Ab- handlungen: 1) Gloffen zur Civiipro:eßordnung für das deutsche Reich (Fortsepung), von dem Appellationsgerits-Nath von Bülow. 2) Zur Lehre von der örtliben Begrenzung der Anwendbarkeit des Rechts nah preußishem Rechte mit besonderer Beziehung auf die Ansprüche des. uneheliden Kindes und der Geschwächten gegen den außerehelichen Schwängerer (Fortseßung), von Dr. jar. von Kujawa. 3) Ueber die rechtlihe Gültigkeit des Beschlusses der Berliner Kommunalbehörden vom 13. Juli 1876, betreffend die Versicherung des dur Gasexrvplosion ohne Brand entstandenen Schadens, von dem Kreisrichter Dr. E. Kronecker. 4) Ab- handen gekommene Wechsel nah der Rechtsprechung des Reis-Ober- handelsgerihts, von dem Kreisgerichts-Rath W:\. Unter der Nubrik „aus der Praxis“ führt das Heft an: Rechtsgrundsäte des König- lichen Ober-Tribunals, betr. die Subhastations-Ordnung rom 15. März 1869; des Geseßes über den Eigenthumserwerb x. vom 5. Mai 1872 und die Grundbuchordnung; an einzelnen Rehtsfällen : 1) Begriff der abgesonderten Früchte im Sinne des 8. 267 der Konk - Ordn. und des §. 30 des Eig Erw. Ges., 2) Ansprüche aus der Amortisation eines Pfandbriefdarlehns des neuen landwirtb\chaft- lichen Kreditvereins für die Provinz Posen. Wirkung des vom Eigenthümer zu Gunsten eines nachstehenden Gläubigers erklärten Berfügungêverzichts über die amortisirten Pfandbriefsbeträge. Unte: der Rubrik Literatur werden folgende Schriften hbe- sprohen: „Das internationale Privatrecht, seine Ursachen und Ziele", Un Vortrag von H. I. Hamaker, deutsch von Otto Mühlbrecht. „Das internationale Strafrecht“ von Dr. W. von Rokland. Erste Abtheilung. „Entwicklungswege und Quellen des Handelsrechts*“ von Dr. Lastig. „Beiträge zur Lehre vom Pflicht- theilsreht“ von Max Schulzenstein. „Regalae jaris congessit“ F. Frommelt. „Der heutige, insbesondere landre(tliche Darlehns- vertrag und die Bedeutung der 1. 20, D. 12, 1 (de rebus creditis) für denselben.“ Ein Beitrag zur Frage der Realkontrakte von O. Stor. Diese NRukrik bringt ferner einz Veberficht civilrehtlicher Zeitschriften. Außer dem ÎInhaltsêverzeihniß des XXIT. Jahrganges und einem Sachregister zum XXII. Jahrgange enthält dieses Heft auch einen Nachruf an den am 8. August d. J. verstorbenen Dr. Franz Förster aus der Feder des Obertribunals-Rathes Rassow.

7, «ZUrLehre vonder kriminalistishen urechnungs- fähigkeit“ hat Dr. Felix Bruck im Berl D von Wilhelm Koebner in Breslau eine Abhandlung erscheinen lassen. In dem ersten, allgemeinen Theile, dieser Abhandlung entwickelt der Ver- fasser zunächst eine scharfe, präzise juristishe Definition des Begriffes der Zurechnungsfähigkeit, während er in dem zweiten besonderen Theile unter Anlehnung „an das heutige gemeine deutsche Strafrecht eine Darstellung der Gründe giebt, welche die Zurech nungsfähigkeit aus\{ließen. Hierbei ist er insbesondere bestrebt, Streitfragen, welche e Praxis Schwierigkeiten zu bereiten pflegen, eingehend zu wür- igen. Die Arbeit ist ein für Wissenschaft und Praris werthvoller Beitrag zur weiteren Beleuchtung der behandelten Materie,

Im Verlage von A. Bath hierselb ist der 12, © (2. Ausgabe) der „Eintheilung und E eon Deutschen Reichsheeres mit „namentliher Angabe der Corps- u, f. w. Commandenre, Stabsoffiziere u. \. w. nebst einem Anhang enthaltend eine Uebersicht der Kaiserlihen Marine mit An- gabe der Namen, Stärke und Verwendung der einzelnen Fahrzeuge“

ersbienen, Bei dieser Ausgabe sind alle bis zum 26. Oktober D

E . eingetretenen Formations- und Di t Ï | be rüstet, F Dislokationsveränderungen u. # w.

Die wesentlihen Veränderungen, welche eit de

fowohl in Folge der preußishen als auch der A te 1007 den Vorschriften über die Veranlagung und Erhebung der Klafsen- und der klassifizirten Einkommensteuer in Preußen eingetreten find aben ein neues literarishes Hülfsmittel für die Handhabung der Vorschriften über die Klassen- ‘und Einkommensteuerverwaltung wün- fenswerth emaht. Diesem Zwecke dient die vor Kurzem in Carl S anns Verlag erschienene von R. Meißen, Regierungs-Rath Hetglied der Königlichen Direktion fär die direkten Steuern in

erlin, verfaßte Schrift: „Die Vorschriften über dießKlassen- und klassifizirte Einkommensteuer in Preußen“ Das

Buch will die zur Zeit in Preußen geltenden geseßlichen und ministeriellen Vorschriften in Betreff der a Steuern den bei der Verwaltung der leßteren hbethei- ligten Beamten und Privatpersonen in derselben Weise zugänglich machen, welche in dem Sentrupschen Werke durch viele Zahre als praktisch brauhbar si bewährt hat. Soweit das in jenem Werke enthaltene Material heute noch Gültigkeit besißt, ift es in die vorliegende Zusammenstellung mit aufgenommen worden. Im Uebrig:n ist, wie der Verfasser mittheilt, das Material der Tee teren den amtlichen Veröffentlihungen, dem systematischen Werke des Geheimen Ober-Finanz-Rathes R. Winiker: „die Klassensteuer und klassifizirte Einkommensteuer in Preußen 2c.*“, den „Mittheilun- gen aus der Verwaltung der direkten Steuern im preußischen Staate“ und den einschlagenden Aften der Königlichen Direktion für die Ver- waltung der direkten Steuer: in Berlin entlehnt worden. Die in nere Anordnung des Materials ist übersihtlich und wird selbst dem mit der Sache weniger Vertrauten lei. t verständlich sein.

Bon dem „JIllustrirten Katalog der Pariser Welt- ausfstellung hat die Verlagshandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig kürzlich die 6. Lieferung ausgegeben. In derfelben inter- essiren neben den orientalishen s\tyl- und prachtvollen Möbeln von Joseph Parvis in Kairo, die {con auf der Wiener Ausstelluag Be- wunderung erregten, namentli) die Proben englischer Glasmalerei, die detaillirten Ansichten des riesizen Dampfhammers von Schneider u. Co. im Creuzot und zahlreiche andere Abbildungen interessanter Maschinen. Die iltustrative Aaéstattung ist wieder überaus reich und die Holzschnitte geradezu Muster ihrer Art.

e Gewerbe und SandelL. Die Vilanz der RheinishenStahlwerke zu Ruhbror ‘für das verflossene Geschäftsjahr ergiebt einen Reingewinn von 174 384 M, welcher nah Abzug der Lantièmen die Vertheilung einer Dividende von je 6 '/a pro rata temporis für die Zeit vom 15. November 1877 bis 30. Juni cr. für die Prioritätsafktien Litt, A, und B, und von 49% für die Aktien Litt. C, gestattet. Die in Folge der Kayitalreduktion 2c. E M ugteia, e von zusammen 4422527 # sind eits zur Ausgleihung des früheren Verlustes, i - [ugen e O s N Dem Geschäftsberiht des Annener Gußstahlwerks folgende weitere Mittheilungen entnommen: Der ad, im 1 So mester der am 30. Juni cr. abgelaufenen Geschäftsperiode belief si auf 774 100 kg im Werthe von 3445C0 4 bei einer Arbeiterzahl von durschnittlich 218 Mann, wovon auf die Waffenfabrikation 940 0900 kg zu 240 200 #, auf die Fabrikation von Material für Eisenbahnen, Lokomotiv- und Maschinenfabriken 233 700 kg zu 104 300 A entfallen. Das zweite Semester weist einen Verfandt auf von 830 600 kg im Werthe von 417270 M mit einer durch- \chnittlihen Arbeiterzahl von 245 Mann. Von dieser Produktion entfallen auf die Waffenstahlfabrikation 549 800 kg zu 259 300 M, auf andere Fabrikate 28000 kg zu 121 900 M Im Geschäftsjahr 1876/77 betrug die Produktion im 1. Semester 389 000 kg im Werthe von 199 000 M, mithin 49,7 %/, im 2. Semester 634 000 kg im Werthe von 297000 4, mithin 23,7 0/9 oder dur\chnittlich 36,7 % weniger, als im leßten Jahre. Die Arbeitslöhne, durch- \{nittlich 3 M pro Schicht, sind dieselben wie im Vor- jahre geblieben; die Kohlenpreise haben einen geringen Rückgang erfahren, dagegen mußte für gutes Rohmaterial ein um 10% gesteigerter Preis angelegt werden. Die Bilanz ergiebt einen Brutto-Uebershuß von 49007 , der zu Abschreibungen auf Immobilien- und Mobilien-Konto verwandt worden ist. Das Inventar-Konto verzeichnet die Vorräthe an Rohmaterialien, fertigen und halbfertigen Waaren zum Tageëpreise der Aufnahme im Betrage von 38549 4 Abschreibungen für zweifelhafte Forderungen mußten mit 6074 M vorgenommen werden. Die Debitoren, inkl. Banquiers- Guthaben, beziffern si auf 320 543 #Æ, während die Kreditoren e Lu p etragas E Pei ano hat sich durch Ab- oßung von 1 „die dem Betriebsfond

auf Sra e verriugart, ¿ E E rantfurt a. M., 4. November: (W. T. B.) Die Frank- furter Bank hat durch Unterschlagung resp. durch eine M [ation eines ihrer Kassenbeamten mit einem hiesigen Börsenmann im Inkassoverkehr eine Einbuße von 330 000 ( erlitten. Beide Be-

theiligte haben sih das Leben genommen.

Verkehrs-Anstalten.

Auf der indo-europäisch{en Telegraphenlinie sind i Monat Oktober an gebührenpflihtigen Depeschen befördert las Be a. aus London, dem übrigen England und Amerika, nah Persien und Indien 1651 Stück, þ. aus Persien und Indien nah London, dem übrigen England und Amerika 2165 Stü, e. vom europäischen Kon- L “tan E pr ersen uro Indien 569 Stück,

¿ ersien und Indien nah dem europäischen Konti excl. N Spt L Summa 4990 Stü T O eg ymout), 4. November. (W. T. B.) Der Hamb Postdampfer „Herder“ ift hier L B beid d E 4. e. : gn T. S Der Dampfer „Eg von der ational-Dampf s8-Compagni (C. Messingsche Linie) ist hier chatte e E

Spandau und Tegel diese Algenformea eigenthümlich sind. Das Wasser der 6 Ticfbrunnen auf dem Terrain des Cas ift von dem der Tegeler Anlagen gänzlich unabhängig.

Ostend-Theater. Das Benefiz für den artistishen Direkt : rn. Julius Simon mit der Aufführung des "Marine Alice Gan [bert Lindner findet definitiv am Donnerstag, den 7. d. M,., ftatt.

Die Vorproben zu Bella Donna“, einem Lustspiele von Wilhelm Grothe A ren Ta

Fm BDelle-Alliance-Theater geht morgen Sba?c?peare's an E, s A e arr g reg L Eaniken waslenpreisen, in Szene, 1 Vorberei ist dasclLft Sardou's geistreiche Satire Mabagas“. U E

Lit erarishe Neuigkeiten und periodishe SÈ@Èriften.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes 1878. Redacteur: Dr. Hermann Wedding. Merlin. Verlag von Leonh. Simion. 1878, 8. Heft, Oktober. Inhalt : L Abhandlungen : Bericht über die Thätigkeit der Prüfungsstation für Baumaterialien an der Königlichen Gewerbeakademiz zu Berlin im Jahre 1877. Vom Vorsteher Dr. Böhme. Ueber die Fort- schritte auf dem Gebiete der Wärmetechnik im Jahre 1877. Von Dr, W. Weyl. Ueber die Ausfuhr von frishem Fleis{ch von Amerika nach Europa. Von Prof. F. Reuleaux. Il Amtliche Mittheilungen: Prüfung +4 Dampfkessel. Hierzu der Sißungs-

nes e: L E 1878, ‘unft un ewerbe. Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunstindustrie, herausgegeben vom bayerischen Gc E Nürnberg. Redigirt von Dr. Otto von Schorn. Nürnberg, Verlag der Friedr. Kornschen Buchhandlung. 1878. 12. Jahrgang. Nr. 43 bis 45. Inhalt: Die moderne Kunstindustrie und die Menailane, von I. v. Falke. Von der Pariser Ausstellung. Germanishcs Museum in Nüraberg. Römishes Museum in Regensburg. Entfendungen nach Paris, Prämiirung Seitens des Dresdener Kunstgewerbevereins, Internationale Ausstellung in Sidney 1879. Lokale Ausstellung der Gewerbehalle in der städtischen Central- halle zu Augsburg. Die Sammlung des Königl. Zu ewerbe- museuîns in Dresden. Aus dem Nürnberger Gewerbe ében des 16. Zahrhunderts. Ausstellung von kunstgewerblichen Erzeugnissen in München. Resultat eines Preisauss\chreibens zu Ulm. Preis- vertheilung in Paris, Für die Werkstatt. Aus dem Buh- handel. Rleitie Nachrichten. Den 3 Nummern sind folgende Kunstblätter beigegeben: Stoffmuster (16. Jahrkb.). Thürgriff (16. Jahrh.), gezeihnet von Th. Rogge. Stoffmuiter (17. Fahrh.). 7 Rae ne des L Ms Sewerne malen ms rnberg. etviatt zur Wochenschrift: Kunst un : D, Jahrgang. 1878. Nr. 22; E i ragaies Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge. 25. Jahrgang. Organ des germanishen Museums. Verant- wortlicher Redact. : Dr. A. Essenwein und Dr. G. K. Frommann. Nürnberg, Verlag der [iterar.-artist. Anstalt des german. Museums. Nr. 10 (Oftober). Inhalt: l. Wifssenschaftliche Mittheilungen. Aus einer Halberstädter Handschrift. Mitgeth. von W. Wattenb=ch. Eine urkundliche Notiz über Ulrich Reichental. Von Gmelin. Zur Tulpenmanie des 17. Jahrh. Von A. von Eye. Zur „Warnung für Biertrinker“. Voa E. Dümmler. Aus der Sammlung von Jnitialen und Druckverzierungen des german. Mu- seums. VI. Von A. Essenwein. Zur Geschichte des Ansbacher Schüßenwesens im 15. Jahrh. Von A. Mörath. Zur Einführung des gregorianishen Kalenders. Von F. Zimmermann. II. Chronik des germanischen Museums. 111, S(riften der Akademien, Museen h historishen Vereine. 1Y. Literatur. V. Vermischte Nach- richten.

Jah rbücherfürdiedeutsche Armee und Marine. Verant- wortlich redigirt von G. von Marées, Major. Berlin, 1878. F. Schneider & Co. (Goldschmidt & Wilhelmi.) Königl. Hofbucbhandluna. Bd. 29 Nr. 86, (November-) Heft 2. Inhalt: Anwendung der Schieß-Instruktio 1 auf das Ererzieren größerer Truppenkörper. Taktische Erforder- nifse bei der Ausführung von Vertheidigungseinrihtungen im Felde. Von L, Sander, Oberst a. D. (Schluß.) Die militärische Situa- tion West-Europas in der Zeit des Uebergangs vom Feudalsystem zum Söldnerwesen. (S{luß.) Ueber den Geist der militärischen Ausbildung in Deutschland. Ueberseßzung eines Aufsaßes von Lons- dale A. Hale, Oberst-Lieutenant im Königlich großbritannischen Jn- genteur-Corps. Die türkische Armee unter Mehemed Ali Pascha in den Kämpfen am Lom, während der Zeit vom 21. Juli bis 2. Oktober 1877. Von W. v. Tysczka. Aus dem Soldatenleben der ehemaligen konföderirten Armee. Von J. Seibert, Major N Die neuesten Bestimmungen über die Formirung von Truppen- theilen der Reserve in Rußland. Umschau in der PBiilitär-Lite- ratur. Verzeichniß der bedeutenderen Aufsäße aus anderen mili- tärishen Zeitschriften (15. September bis 15. Oktober).

Wetterbericht vom 5, November 1878, 8 Uhr Morgens.

Berlin, 5. November 1878.

Preußische Klassenlotterie. Wi ver ns aa Gewähr.) h el der heute angefangenen Ziehung der 2. Klasse 159. Königlich preußischen eter fielen: f 1 Gewinn à 30 000 6 auf Nr. 70 908. 2 Gewinne à 6000 4 auf Nr. 6835. 72 731, 1 Gewinn à 1800 4 auf Nr. 18 427, 2 Gewinne à 600 4 auf Nr. 27 018. 82 191. L, “J Gewinne à 300 #4 auf Nr. 17 054. 40163. 54545.

Der Courierzug 2 der Königlichen Ostbahn traf am 4. d. M. um 10 Übr 40 Min. anstatt um 8 Uhr 10 Min. hier ein. Grund der Oa: Radreifensprung am Tender der Zugmaschine zwishen Hoh-Stüblau und Frankenfelde. Das „Kommunal-Blatt“ veröffentlibt den bis zum 16. (Werke am Stralauer t bezw. 19. Oktober (Werke zu Tegel) A Bericht des Dr. Bischoff über die Untersuchung des Wassers der städtishen Wasserwerke. Das Resultat lautet: Die mikro- skopishe Prüfung des Spreewassers ließ wesentlich Conferva bom- bycioa und Diatomeen der früher angegebenen Genera erkennen. Die eigenthümlichen Algen der Tegeler Tiefbrunnen sind nie im Spree- wasser gefunden worden. Die Algen des Tegeler Sees waren ebenfalls Conferya bombycina und Diatomeen einzelne Clozte- rium-Arten und Desmidien. Jn dem (Tegeler) Brunnenwasser Nr. 17 waren im Wesentlichen die wucernden Formen Lopyto- thrix, Leptomitos vertreten, J reihlihe Mengen einer dunkel- braunen Algenform, die ih für Ltereonema oder Phaeonema nach Küßing halte, und die im Wesentlichen die dunkelbraun ge: färbten Bestandtheile der Bodensäße des Tegeler Wassers ausmacht. Dieselben Formen finden sich auch in dem Reinwassecbassin zu Tegel wieder. Zwischen den Algen ist ziemlich viel Eifenorydhydrat im Bodensayz niedergeshlagen. Wichtig ersheint es mir, {on an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß in dem Bodensay der Tief- brunnen auf dem Terrain des Hyppodroms, deren Wasser mir vo: wenigen Tagen zugegangen ist, ueben allerdings erheblicheren Mengen von Eisenoxydhydrat und Thon absolut dieselben Algenformen auf- gefunden worden sind, wie in dem Dee der Tegeler CTiefbrunnen. Es scheint dies eine niht unwesentliche tüße für die Ansicht werden

¿u wollen, daß dem Grundwasser der Gezend von Charlottenburg,

[Temperatur in 9 Celsius 59C.=40R,

R auf | j 0 Gr. u. d. Meere s-! : spiegel rednc. in| Wind.

Millimeter. 760,7 NW,, schwach 759,0 NO0., stark 744,1 N., stark 756,3 N, mässig T44,3 30., leicht bedeckt

O 880., still bedeckt 764,0 N., schwach [wolkenlos 759,0 NNO,, schwach halb bed?) 754,8 NNO,, still [halb bed 755,0 still wolkenl.3) 753,6 NW,, leicht wolkig 750,4 W., schwach bedeckt!) 746,2 W., mässig |bedeckts) 741,3 80., leicht | Regent) 754,0 N, etill ¡Regen 753.5 8, schwach Danst7) 7535 SW,, leicht wolkig 753,8 SW., still 'bedecki8) 751,0 80., still Regen 754.4 80. schwach bedeckt 752,4 WNW.. still ¡bedeckt®) 752,1 SW,, stilI bedeckt T52,4 'SW,, Leicht ¡bedeckt10)

Seegang leicht, 3) Nachtfrost. Nachts leichter PFrost. §) Anends stürmisch aus NNW. und NW. #) Seegang mässig, gestern Regon und Schnee, 7) Gestern anhaltend Regen. §8) Gestern un4 Nachts Regen, 9) Nebel, seit Naohmittag Regen. 10%) Regen, neblig,

Anmerkung. Die Stationen sind in drei Gruppen geordnet : 5) Nord - Europa, 2) Küstenzone von Irland bis Osftpreussen,

TU

Stationen. Wetter.

Aberdeen . Kopenhagen , Stockholm . . Haparanda St, Petersburg Moskau . . .,

balb bed,1) wolkig Regen betleckt

Go 2)

-

ebra

A

S

D O

DD 00 a Us D

Hamburg . .. Swinemünde .| Nenfahrwass. Memel ,.….

Paris „2 Crefeld . , Karlsruhe Wiesbaden . Cassel ,

V5 1 C0 D G jn! p B b

00 Uo T V0 D o r G0 D

München Leipzig .. Berlin .. Breslau. ..

1) Seegang leicht. p

0 00 M0 00 f

; 4 :

4) Seegang mässig,

Mittel-Europa, südlich dieser Küstenzone, Innerhalb jeder ppe ist die Reihenfolga von West nach Ost eingehalten,

Uebersicht der Witternng.

_ Das baxometrische Minimum hat sich aui Polen nordwärts auf die Ostsee tortgepflanzt und bedingt starke Nordwinde in Schweden, während in Dentschland meistens schwache Winde w-hen. Ein Theilminimum, das gestern auf der Nordsee entstand. ist nach Frank- reich fortgeschritten und bewirkte Abends in Yarmouth, hente Morgen in Cherbourg stürmischen Nordostwind, Ta Lappland nimmt der Frost zu,

Deutsche Seewarte,