1878 / 307 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Dec 1878 18:00:01 GMT) scan diff

è S

g-Dbercontroleure und an die einer Abfertigungs-

n, sondern für den eigentlihen G htsdienst bestimmten Beamten is der den- die vorg ands Behörde bestimmte Stationsort Es wird dabei vorausgeseßt, daß diese Beamte i Regel auch an dem ihnen bestimmten Stationsorte wohnen.

___ Ausnahmen von dieser Regel sind nur in besonderen, durch die dienstlichen Verhältnisse begründeten Fällen mit Ge- nehmigung des Ministers zulässig. Die von einem Beamten ®der leßtbezeihneten Art (Bezirks-Ober-Controleur 2c.) etwa aus persönlichen Gründen naGgesuhte Genehmigung zur zeit- weisen Se seiner Wohnung nach eine; andern als dem dienstlih bestimmten Stationsorte, die sonstige Zulässig-

- keit einer solchen Verlegung vom dienstlichen Standpunkt aus vorausgeseßt, wird nur unter der Bedingung zu ertheilen sein, daß der Beamte den Wohnungsgeldzushuß nah dem niedrigeren der für die in Frage kommenden beiden Orte S und Wohnort) farift abe.

näßigen Saße zu beziehen

Der 8. 231 des Strafgeseßbuches giebt in allen Fällen der Körperverleßzung dem Mea Anspruch auf Zu- erkennung einer Buße. Dieser geseßlichen Bestimmung liegt, nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 2. No=- vember 1878, der Gedanke zu Grunde, daß {hon dur die Verleßung ein Nachtheil begründet wird, und es ist deshalb auch ein Beweis, wie 4 der §8. 188 des Strafgeseßbuchs bei

der Beleidigung vorausseßt, nit erfordert.

Dex Genexal - Lieutenant von Oberniß, General- Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Cóm- mandeur - der 14. Division, is von Düsseldorf hier ein- getroffen.

Der General-Lieutenant Graf von Brandenb Ta General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der Garde-Kavallerie-Division, ist aus Schlesien hierher zurückgekehrt.

Se. Durc(hlaucht der Prinz Friedrich Wilhelm zu Hohenlohe-Fngelfingen, General-Lieutenant à la suite der Armee und General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, und Se. Durchlaucht Heinrih XII1, Prinz Reuß, Oberst und Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur des Königs - Husaren - Regi- ments (1. Rhein.) Nr. 7, sind hier eingetroffen.

Sachsen - Weimar - Eisenah. Weimar, 29. De- zember. (Leipz. Ztg.) Heute Vormittag 11 Uhr fand nah vorhergegangenem Gottesdienste im Ständesaale hier die feierlihe Eröffnung der zweiten ordentlichen Synode der evangelishen Landeskirche durch den hierzu beauf- tragten Chef des Kultusdepartements Geheimen Rath Dr, Stichling statt.

Braunschweig. Braunschweig, 830. Dezêmber.

E: T. B.) Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Ludwig

ictor von Desterreich traf gestern zum Besuche Sr.

B des Herzogs hier ein und ist heute Mittag nah resden weiter gereist.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 30. Dezember. (W:T. B.) Die „Polit. Korresp.“ meldet: aus Konstantinopel: Die Pforte hat darauf verzichtet Savfet Pascha als Botschafter nach Paris zu entsenden. Jn dem gestrigen Ministerrathe wurde die vollständige Abschaffung der Kaimes beschlossen ; aus Athen: Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß die griechische Regierung mit aller Energie in der Grenz- berihtigu Steae auf der Durchführung der ein- Fetagigen Bestimmungen des Berliner Vertrages be- tehen werde und somit nicht daran denke, auf den Distrikt von Fanina zu verzichten.

Großbritannien und Jrlanud, London, 28. De- zember. (E. C.) Das neue mit Stahlpanzer versehene Kriegsschiff, welhes der Marine - Minister am Ende der legten Parlamentssession verhieß, ist auf der Werft zu Chatham begonnen worden und soll „Conqueror“ ge- nannt werden. Großbritanniens Staatsein- nahmen vom 1. April bis 21, Dezember betrugen 53 121 818 Pfd. Sterl. gegen 52 715 118 Pfd. Sterl. in dem entsprechenden Zeitraume des vorhergehenden Jahres. Die Ausgaben beliefen sich auf 56 957 235 Pfd. Sterl. gegen 53 493 658 Pfd. Sterl.' im vorhergehenden Jahre. Das Gut- Wen der Regierung in den Banken von England und

rland betrug am 21. ds. 4002 202 Pfd. Sterl.

31. Dezember. (W. T. B.) Nath einem Telegramm des „Standard“ aus Bombay, vom 30. d. M., bereitet der Gouverneur von R anbabas eine energische Vert hei- digung des Platzes vor und hat eine Massenaushebung der Einwohner angeordnet.

Kalkutta, 30. Dezember. (W. T. B.) Offiziell. Major Cavagnari meldet, der Fs der Truppen in Jellalabad sei ein guter. Ér habe am 27. d. M. ein freundlih gehaltenes Shreiben von Siiad Mahomed erhalten, in welchem derselbe ankündigt, bas er nah FJellalabad kommen werde. Von dem Emir Sir Ali lägen keine weiteren Nachrichten vor, eben fo wenig von

atub Khan. Der Khan von Khelat beabsichtige sih dem ormarsche gegen Kandahar anzuschließen.

Frankreich, Paris, 27. Dezember. Ueber die bevo r- stehenden Wahlen meldet die „Corr. Havas“: „Die Kan- didaturen für die 31 Departements, in denen die Erneuerung der Senatsvertretung vorzunehmen is, sind jeßt vollständig bekannt. Die Republikaner haben Kandidaturen in allen Departements. Die reaktionären Parteien verzichten dagegen in fünf Departements auf den Wahlkampf und namentlich in den Departements Jsère, s Loire-et-Cher, Loire, Ober- Marne und Meurthe-et-Moselle. Alle austretenden Senatoren der Linken, stellen von Neuem ihre Kandidatur auf, außer Brillier, der sih aus Gesundheitsrüsihten zurücfzieht, und Sacotin, der von den Republikanern als Ls zurüd- gewiesen wurde. Leßterer is des falschen Spiels über- wiesen. Bon den Parteien der Rechten treten aht Senatoren nicht mehr in den Wahlkampf ein: de Meaux, de Mont- golfier, General Riffault, Ragézy, Raoul Duval (Vater), de

Chambrun, de Malherbe und Aubrelicque. Außerdem sind fünf Senatoren der Rechten gestorben: de Kergariou, de Ké- riècc, Maurice, Jules Brame und de Staplande. Von den Jes Departements, in welchen in Folge von Todesfällen

Den vori nehmen sind, haben drei feine Kandidatés: der | „_un

und zwar die Departements der Rhone-Mündungen,

Ee und Saône-et-Loire. Aber au die r ubli- u 1d zeigte anischen Kandidaturen find nod nicht alle diese sechs De- [j

richt für partements endgültig bestimmt. “Das gilt namentlich vom Departement der Rhone-Mündungen, wo der verstorbene re- publikanische Senator Esquiros zu erseßen ist. Jm Departe-

ment Gard, wo ein Nachfolger des republikanischen Senators

Bonnefoy-Sibour zu wählen ist, beschlossen die Republikaner, ihren Kandidaten am 4. Januar, am Abend vor der

ahl in der Generalversammlung der Senatsdelegirten estzustellen. Auch in Puy-de-Dôme wird die Kandidatur am orabend der Wahl von den Delegirten aufgestellt- werden. Drei republikanische Kandidaten sind in Aussicht; die Rechte verzihtet auf den E Fn Saône-et-Loire sind- die republikanischen Senatoren Charles Roland und Bernetti ju exjeßen. Die endgültig gewählten Kandidaten sind Demole,

Advokat in Charolles, Unterpräfect während des Kriegsjahres,

und Alfred Bes Vize-Präsident des Generalrathes. Auch dort verzichtet die Reaktion auf den Kampf. Jn der Vendée ist der verstorbene Vaudier, Monarchist, n erseßen. Der Kan- didat der Nechten ist Holgan, der als onapartist gilt, und O der Linken, Hr. Besier, Maire von La Roche- ur-:Yon.“

29. Dezember. (Fr. C.) Der General Faidherbe, Befehlshaber der Nordarmee im leßten Kriege, tritt in Lille alskonservativ-republikanischer Kandidat für den Senat auf. Der- selbe hat an die Wähler einen Aufruf erlassen, ‘in welchem er sich entschlossen für die Republik erklärt, da sie die einzig für Frankreich passende Regierung sei. Ein anderer republi- kanischer General, der hon dem Senate als lebenslängliches Mitglied angehört, General Billot, ist soeben zum Kom- mandeur der ersten Jnfanterie-Division beim Corps des General Clinchant ernannt worden. Man meldet den Tod des Generals Labadie, der an der Belagerung von Ant- werpen und an den Kriegen des zweiten Kaisexthums Theil genommen hat. Derselbe war 84 Jahre alt.

830. Dezember. (W. T. B.) Der „National“ be- stätigt, daß wegen des bereits gemeldeten franzö S ch- tunesishen Zwischenfalles bezüglih des Grafen Saucy Verhandlungen mit dem Bey von Tunis eingeleitet worden seien. Das Blatt fügt hinzu: Bevor die französische Regierung in dieser Angelegenheit Stellung nehme, müsse eine eingehende Unter)uhung derselben stattfinden. Die Regierung werde ihre Rechte und den Einfluß Frankreichs intakt erhal- ten, sie wolle indessen keinerlei Modifikation der politischen Stellung Frankreichs im Mittelmeere herbeiführen.

Spanien. Madrid, 28. Dezember. (Ag. Hav.) Der König hat das Dekret unterzeichnet, durh welches die gegen- wärtige Legislatur geschlossen wird.

29. Dezember. (Ag. Hav.) Das „Diario español“ fordert unter Hinweis auf die immer wiederkehrenden Be- drohungen des Lebens der europäishen Souveraine ein gemeinsames energishes Vorgehen Seitens der verschiede- nen Regierungen zur Sicherung des sozialen Friedens.

Jtalien. Rom, 30. Dezember. (W. T. B.) Nah einer Mittheilung des Journals „Popolo Romano“ hat der Ministerrath isich heute über den modus vivendi schlüssig

emacht, welcher int ufe des Monats Januar 1879 im Zollvartelr mif ODesezceich beobachtet werden soll.

Griechenland. Athen, 30. Dezember. (W. T. B)

Oberst Grivas ist zu Kriegs-Minister ernannt worden. Eee

Serbien. Belgrad, 30. Dezember. (W. T. B.) Das amtliche Blatt veröffentlicht eine Anklageakte gegen Karageorgevic wegen Hochverraths, begangen dUrch ein gegen das Leben -des Fürsten Milan im Monat November D Pa Attentat, Dasselbe sollte in Semendria zur Ausführung kommen; Fürst Milan erhielt jedoch Kenntniß hiervon und schiffte sih deshalb nach Dubrovigßa ein, während Karageorgevic die Flucht ergriff.

Süd - Amerika. Argentinien. Buenos Ayres, 30. November. (via Lissabon.) Ein Telegramm aus Val- paraiso meldet, daß der Streit zwischen Chili und der Argentinishen Konföderation in Bezug auf atagonien am 26. d. M. dur einen telegraphischen Meinungsaustaush zwischen den beiden Regierungen zum Abschluß gebracht worden ist. Fünfhundert Jndianer wurden von den argentinischen Truppen in den Operationen unweit Mercedes gefangen ge- nommen. Große Dürre und Hungersnoth herrschen in Cocha- bamba, Bolivia. :

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Belgrad, Dienstag, 31. Dezember. Das «ournal „Serbske Novine“ meldet, daß laut Entscheidung des Kriegs- gerihts zu Semendria Prinz Peter Karageorgevic, Sohn des Prinzen Alexander .:arageorgevic, und fes andere Personen wegen des beabsichtigten Attentates auf das Leben des Fürsten Milan steckbrieflich verfolgt werden und zu ihrer Ergreifung die Mitwirkung der ausländischen Be- hörden angerufen wird.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesund- heitsamts sind in der 51. Jahreswoche von je 1000 Be- wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben E in Berlin 25,9, in Breslau 26,9,- in Königsberg 34,1, in

öln 23,2, in Frankfurt a. M. 23,8, in Hannover 19,0, in Caffel 28,7, in Magdeburg 26,3, in Stettin - 17,2, in Altona 24,5, in Straß- burg 27,3, in München 33,7, in Nürnberg 28,8, in Augsburg 37,1, in Dresden 26,2, in Leipzig 17,4, in Stuttgart 28,8, in L raunsGweig 36,2, in Karlsruhe 28,2, - in Hamburg 26,4, in Wien 27,8, in Buda- pest 37,6, in Prag 33,8, in Triest 37,0, in Basel 24,1, in Brüssel 21,6, în Fe 26,3, in Amsterdam —, in Kopenhagen 24,6, in Stockholm 14,6, in Christiania 16,0, in St. Petersburg 41,1, in Warschau 23,6, in Odessa 34,2, in Bukarest 34,8, in Rom —, in Turin 25,4, in Athen —, in Lissabon 42,5, in London 31,1, in Glasgow 38,2, in Liverpool 39,1, in Dublin 41/1, in Edinburgh 24,1, in Alexandria (E e 46,8. Ferner aus früheren Wochen : in New-

ork 24,8, in Philadelphia 13,6, in Boston —, in Chicago 15,3, in an Franzisko 14,0, in Calcutta 51,9, in Bombay 34,0, in Madras 42,5. :

Während der Bericbtswoche waren an den meisten deutschen Beobachtungsstationen südliche und südwestliche Luftströmungen vor- herrs{hend, die nur in der ersten Wochenhälfte an mehreren Stationen vorübergehend mit Südost abwecselten, nur gegen Schluß der Woche machten sich in Breslau und München westliche, in Côin nordwest- lie Windrichtungen geltend. Die Temperatur der Luft war eine

e Die “theilten sich auf 615 Häuser, 68

Diphtherie: Die 9

Mainz führen Masern verläuft in Danzig, Affeéktionen er

Gesammtzahl ‘der Opfer in De! ein wenig kleiner ist. Unterleibstyphen herrs rößeren Stadt in epidemisher Weise; ie Zahl der- Todesfälle wiedér nach. aus St. Petersburg 3, aus

a r. Diphtheris scheinen | Königsberg, Me

S E

en zur Zeit in keiner auch in St. Petersburg läßt _Flecktyphustodesfälle werden Königsberg,

Bukarest 2, aus en in Wien,

meldet. Darmkatarrhe der Kinder war amburg und Stk. entzündlihe Affektionen in den südliheren Gegen Den Podten erlagen iu London 14, in Wien 11, in Pest 7, in 4, in Odessa 3, in St. Petersburg 35 Per g Triest, Genf werden nur vereinzelte Tode g die Zahl der in der lebten rbenen nur noch 4. der ersten Novemberhälfte noch immer 128 am gelben Fieber 1 Perfon.

Kunst, TWissenschaft und Literatur.

Der „Abriß der Kirchengesbihte für Gy von Ferdinand Königlichen La1desf{hu Preis 1,50 f Berlin, Dieser Abri sondern auch aus der Schule hervorg Prüfung und Erfahrunz gereift, und ha und Bildungsstand der Oberklassen der Gymnasien al pädagogischen Zweck dieses Hierdurch bestimmt des gezogenen 6, {t und Leriiskotres, welche diè Erzielun und Défikart von dem, was nur dem theol gehört, mit Sorgfalt unterscheidet. namentlih das Dogmengeschichtlihe a in der Gestaltung der Kirche und ihres Bekenntnifses von bleibender g geworden, wogegen das Kulturgeschihtliche christlihen Kunst jedes Zeitalters zur vollen Der Verfasser ist bestrebt, die Charakteristik der Personen wie der Zeiten in scharfen Zügen und in gedrängter Diktion Das Buch dürfte den Le des Diktats, den Schüler des Nabchreibens geeignet, jedem gebildeten Leser im engsten deutliches, erwärmendes und Christenthums vorzuführen. eine Au8wahl lateinischer Hymnen, an welchen althristliher Poe'ie in ihren sprechendsten Pr kommen, und die Augsburgische Konfession a:t. lateinischen Text, als der geeigneteren Grundla an lateinishen Schulen.

Ihn der vorliegenden 27. Lieferung des Prachtwerks Vaterland (Verlag von Gebrüder Kröner in Stutt; malerische Wanderung durch Steiermark (Text von PK. Di? Ennsthaler Alpen

Krakau je 1 Müachen , Petersburg wteder Athmungsorgane

häufiger zum Tode.

und Warschau aus Breslau, daran gemeldet. In New-Orleans betru Novemberwoche am gelben Fieber Gesto de Janeiro starben in Personen an Pocken;

( mnasten“ eistl. Inspektor und Professor an der Pforte, ist in 2. Auflage (8°, kartonn. Marquardt & Schenk)

Le T ee, egangen und an f{chulmännis{cher t iu gleicem Maß; j

. v. Deckers Verla ist _nicht nur f

eden Kenntniß- / als den speziellen Unterrichtgezenstandes überall sicher im i sich einerseits die humanistishe Weite 8freises, anderseits die maßvolle Auswahl des g christlihcr Erkenntniß ogishen Fachinteresse an- In letzt. rec Beziehung ist uf dasjenige beschränkt, was

Wirkung oder Bedeutun in der Darstellung der Geltung kommt, zu kennzeihnen. hrer der Nothweadigkeit überheben, ift aber au ein übersitliches, er Geschichte des t außer der Zeittafel die Hauptgestaltungen oben zur Anschauung 1—22, diese in ihrem ge für ihre Erklärung

erhebendes Bild d Der Anhang gieb

art) wird die

Rosegger) fortgeseßt. Aussee bilden den Gegenstand der Sch wieder mit zahlreihen vorzüglichen Holzschnitten im T besonderen große: Kunstbeilagen, nah Zeihnnngen von und Franz von Pausinger ge\{chmüdckt ist.

Die Buchdruckerei von Gebr. Grunert, JunkerstraZe 16 hierselbst, hat, wie alljährlich, auch diesmal. zum neuen Jahre ein:n Veleg ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit durch cinen in 9 Farben ausgeführten Kalender geliefert. Blumenstücken auf lithographishem Wege mit weni keiten verknüpft ist, als auf typographishem, und Erzeugnisse meist auf ersterem Wege hergestellt w auf typographiscbem Wege bisher .nur dur theuere Hol;schnittplatten, und dann oft noch sehr ungeuügend zu erzielen. Kalender-Kunstblatt ist nun mittel Zinkplatten, der Lithographie täuschen wahl ift wiederum vortrefflich und genügt den strengsten Anforde- rungen, auch ist der Druck mit außerordentlicher Sauberkeit und Akkuratesse ausgeführt.

Das „Centralblattes für die Textil-Industrie“ Franz Stöpel, dem Herausgeber der Zeitschrift eger und Redacteur übernommen worden. für die Tertil-Fndustrie" Möernstraße 124. schen Rundschau“, erlin, Verlag von Gebr.

und das herrliche ilderung dieses Hestes, welches ext und auf R. Püttner

Wenn die Herstellung von ger Schwierigso alle derartigen

erden, so war dies

Das vorliegende st zum Buchdruck hoh geäßter d ähnlich, geworden. Die Farben-

ilt von Ged, DE

« Merkur“, als Verl daktion und Expedition des „Centralblattes befinden sich von nun an Berlin 8W.,

Das Januarheft 1879 der „Deut herausgegeben von Julius Rodenberg (B Paetel) bringt die Fortsezung der Erzählung von Wilhelmine von Hillern „Und fie kommt doch!“ (der S{luß wird im Februarheft folgen), ferner die siebente der Hibbert-Vorlesungen des Professors ouse von Westminster-Abbey «Meligion eßung (IV,) der Rückblicke auf die Pariser Neumann-Spallert, eine interessante t aus Olmüß von Friedrih Kapp, nia Disraelis von Georg Brandes und Fi über die Wärmeentwikelung bei der In der literarischen Rundschau bespriht Wilh. Scherer B. Auerbahs Landolin von Reutershöfen, und Wilh. von Gebler widmet dem am 7. September d. allen Lesern der „Deutschen Rundschau" Galilei’s, Karl von Gebler, einen

Karlsruhe, 26. Dezember. des Coudres ist nach langen Leide

Gewerbe und Handel.

zember. (Jahresbericht über den Verkehr heken und Grundbefiß von Heinrich Fränkel.) Unter gemeinen Verhältnissen konnte im Grundstücks- und pothekengeschäft die erwartete Besserung nit hervortreten.

Die Subhastationen ha ermehrung gegen 1877 erfahren.

großen Dimensionen vor sich gehende Klärungsproze mehr bald bewältigt sein. Denn H eine in ihrem Endergebniß zen Verkäufen. Die freihändigen Auflassungen be- m Prozentsaße sämmtlicher bebauten Berliner

Max Müller im Chapter- und Philosophie", die Fort Weitausstellung, von L. X Erzählung von Lafayette's Fluch die “Jugendgeschichte Benjamin eine Abhandlung von A. Muskelthätigkeit.

I. zu Graz verstorbenen, wohlbekannten Biographen

Der Historienmaler Professor n, nit ganz 60 Jahre alt, ge-

E B inn Hypot

Grundstücke auch eine erhebliche Dieser in dürfte nun- en Versteige- rungen gin überraschend große Anzahk von freihän zifferten sich sttüde ausgedriüït:

mmitilichen in 1878 vollzogenen 786 Subhastationen ver- bauten und 103 Bauterrains. Zur Vergleichung folgen die Prozentsäße der Subhastationen in

den lebten 10 Jahren :

248608. 1969 1870 1871 1872 1873 184 1875 2,4 2,0 1,9 0,5 0,3 02 0,3 07: 1876 1877 1878 T 2, 3,59%. Mit den vorstehenden Zahlen korrespondirt auch der Prozentsatz

des Miet swerths der unvermiethet gebliebenen Wohnungen. “Es

fielen nämlich Miethen aus in den Reoieren: 1877 1878 1877 1878 Berlin. 240 2,44%) Neu-Kölln. . 249 2-790, A. 2692/73 Stralauer. , . 3,74 4,86 beer vén 181: 294 Kol. 3/07 492 orotheenstadt . 3,43 354 Spandauer ; , 2,10 3,45 Friedrichstadt. . 2,14 2,09 « außerhalb 6,35 7,20 2 AUBEbaED 1,89 206 Friedr.-Wilhelmst. 2,83 2,43 Schöneberger üud Mo a B10 402 Tempelhofer Rev. 4,33 444 Wedding . . , 12,89 14,04.

Louisenstadt . . 3,63 4,08 Der Miethêwerth sämmtli{er vermietheten Wohnungen ergab pro Haus einen Durchschnittsertrag fi L869 1870 181 1672 1873 T8774: 1875 von M 4842 5142 54600 5949 7089 8412 89929 in 1876 1877. 1878 von M 9193 9089 8870. Die Miethe betrug pro Kopf der Bevölkerung durchschnittlich 1845 1855 1865 1872 1874 1876 1878 M 58 66 8ST 103 142 E09 165; j Daß unter. den herrschenden Schwierigkeiten des Jahres 1878 die Bauthätigkeit sih nur in sehr beschränktem Maße -auf die Errich- tung neuer Häuser legen konnte, ist selbstverständlih. Das legitime Baugewerbe fand einigen Ersaß in zahlreichen Umbauten, zu welchem die Billigkeit des Materials und billige Arbeitskräfte die An- regung boten. e :

Die Abnahme der Neubauten wird illustrirt durh die Summe der neu aufgenommenen Versicherungen bei der städtishen Feuer- ozietät. | Die Zunahme dex Versicherungssumme beicug in Millionen Mark :

j 1873 1874 1875 1876 1877 1878

141 174-166-157 115-96

Aehnliche Resultate ergeben sich aus der Beobahtung über Zu- resp. Abnahme néme- hypothekarischer Belastung des Berliner Grund- besißes. Die Zunahme der Eintragungen belief sich nämlich in Mil- lionen Mark

GUE 18.27 00/00 4138 307 213-1605 122 80: 21

in 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878. Die neu eingetragenen Summen stellten sch rund auf;

1877, - Hypotheken . . 212 500 000 M ®

Grundschulden 12500000 ,

225 000 000 M 1878. Hypotheken . . 155 500 000 M. Grundschulden 11 500000 ,

167 000 000 ,„

Mithin 1878 weniger . . 58 000 000 Gelöscht wurden 1877 .… 145090 000 M 1878 nur 136 000 000 ,„ 1878 weniger... 9000000 M

Die g sammte1 17595 Häuser Berlins waren am 1. De- zember 1878 mit 2051 572 265 4 belastet. Der Besitzwechsel selbst umfaßte in 1878:

dur freihändigen Verkauf 2290 Grundstüe, durch Subhastation . 2080 s Sumina . . 3076 Grundstücke.

Von den ersteren 2290 Grundftücken waren 2038 bebaute und 252 unbebaute Terrains.

Das Geschäft in Hypotheken hat einen solideren Charakter an- genommen, nachdem bei der großen Zahl von Subhastationen ih eia übertrieben. hoher Zinssaß als ein s{lechtes Palliativ erwiesen, und die mit großem Damno erworbenen hoch auslaufenden Hypo- theken sammt und sonders ausfielen. -

Für den ländlichen Grundbefiß erwies sih das Jahr 1878 gleih seinen Vorgängern fortgeseßt als cine Periode der Reinigung von den Folgen der Ueberspekulation, die \sich in einer großen Anzahl von Subhastationen geltend machte.

Aus dem Bericht der Verwaltung der Feuersozietät der Stadt Berlin für das mit dem leßten September cr. zu Ede gegangene Geschäftsjahr 1877/78 ist zu ersehen, daß in dieser Periode 429 Brände hier stattgefunden haben, worunter 18 Gardinenbrände, 2 Blibstrahlbeschädigungen und 15 Gasexplosionen. Dur 367 dieser Brände inkl. 18 Gardinenbränd», 2 Blißstrahlbeshädigungen und 15 Gafexplosionen sind zu zahlende Brandentschädigungen von 818 506 Æ erwadsen, durch die übrigen 62 Brände ist cin zu ver- gütenter Schaden nicht verursaht worden. Der Betrag der Nebenkosten bei Feststelung der Brandschäden, der Beitrag zu den Kostea des Feuerlöshwesens 2c. beläuft sih zusammen auf 512160 #, wonach der Bedarf si pro 1877/78 auf 1 339 666 stellt, und nach Abzug der ersparten und eingezahlten Beträge 2c. mit 20582 A noch 1310083 f aus- zuschreiben sind. Zur Deckung dieser Summe ist ein Beitrag von 8 H von jedem Hundert der am 1. Oktober 1878 festgestellten Ver- sicherungssumme von 1 831 342 0009 Æ auszuschreibea, wodurch mit Einschluß - der doppelten, vierfahen und sechsfachen Beiträge 1480338 Æ aufgebracht werden und es verbleibt dann incl. des Uebershusscs von 539 876 4 aus dêèm Vorjahre ein Uebershuß von 710131 4 Der Magistrat hat bei der Stadtverordnetenver amm- lung beantragt, diesen Beitrag von 8 -S§ pro 100 M4 zu genehmigen. Am 1, Oftober 1874 betrug die Hauptxzersiherungssumme 1296 356 475 M und die in dem dreijährigen Zeitraume vom 1, Oftober 1875/76 bis 1. Oktober 1877/78 hinzugekommene Ver- ficherungssumme beträgt demnach 368 938600 6 :

Die Bank von Frankreich hat die Dividende für das zweite Semester 1878 auf 50 Fres. per Aktie festgeseßt. Die Ge- sammt-Dividende beziffert sich wie im Vorjahre auf 97,237 Fres. per Aktie von 1000 Frcs. nominal, und verzinst sich somit die Aktie der Bank von Frankreich bei cinem Börsencours von rund 3125 Fres. zur Zeit nur mit 3%, E

Leipzig, 31. Dezember. (W. T. B.) Die in der bevorstehen- den Neujahrsmesse stattfindende Garnbörse wird am 6. Ja- nuar ihren Anfang nebmen und wie seither in den Räumen der „Leipziger Börsfenhalle“ abgehalten werden. i

London, 28, Dezember. Dem „Manchester Guardian“ zufolge sind Anzeichen einer baldigen Beendigung des Baumwolla rbeiter- strikes in Oldham vorhanden. Eine große Anzahl Arbeiter aus benahbarten Städten wurde zugezogen. Viele “Spinnereien sind bereits wieder in Betrieb. :

Glasgow, 30. Dezember. (W. T. B.) Die erste Nachzah- lung der Aktionäre der City of Glasgow-Bank hat nur 800 000 Pfd. Sterl., anstatt zwei Millionen Pfd. Sterl., ergeben. :

Rom, 30. Dezember. (W T. B.) Durhh ein Dekret wird die Einfuhr von Rindvieh aus Deutschland verboten.

Verkehrs: Anstalten.

Einem bis zum 30. Juni 1876 reichenden statistischen Aus- weise zufolge betrug die Länge der im Vereinigten Königreiche von Großbritannien und Selanv für den Verkehr eröffneten Pferdebahnen (Tramways) etwas über 268 Meilen. Die Zahl der Reisenden belief fih in dem am 30. Juni 1576 endenden Jahre auf 146 C01 223. Die Bruttoeiniahmen betrugen 1 145 465 £, die Betricbsspesen 868 315 L upd die Reineinnahmen 239 956 L. Die

*

Zahl der Pferde war 9222 und die der Waggons 1124. Das biz zum 30. Juni 1876 autorisiite Daa taviio betrug 6586111 £, das eingezahlte E 4 035 464 £ und das verausgabte 4 267 350 £.

Triest, 30, Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

Venus“ ist mit der ostindish - chinesischen UVeberlandpoft aus Alexandrien heute Nachmittags 3 Uhr hier eingetroffen.

Plymouth, 30. Dezember: (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Lessing“ ist von New-York hier cingetroffen.

New-York, 30. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ ist von Bremen, der Dampfer der National -Dam f\chiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) „Greece“ von London und der Dampfer der alioual-Damyfschi}s-Compagnie (C. Messingsche Linie) „Spa in“ von Liverpool hier eingetroffen.

Baltimore, 29, Dezember. Das Posttampf\chiff „Le ip- zig“, Capt. Fr. Pfeiffer, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 11. d. Mks. von Bremen abgegangen war, ist gestern wohlbehalten hier angekommen.

Berlin, 31. Dezember 1878.

__ Die Stadtverordnetenversammlung berieth in ibrer estrigen Sibung eine neue Vorkage des Magistrats , betreffend die rbauung je cines Reservoirs auf den Grundstücken der Wasser- werke in Tegel und Charlottenburg. Dieselbe lautet: „Der von der Stadtverordnetenversammlung zur Vorberathung der Vorlage betreffend die Herstellung künstlicher Filter auf den Grund- stücken der Tegeler Wasserwerke eingeseßte Aus\huß resp, die von diesem eingeseßte Subkommission hat Inhalts der der Stadtverord- netenversammlung vorliegenden Protokolle auf Vorschlag der bei ihren Berathungen und Untersuchungen zugezogenen Sachver- ständigen empfohlen, die nah dem ursprünglichen Projekt noch fehlenden zwei Kompensations-Reservoire in Charlottenburg und ein zweites Reservoir in Tegel herzustellen. Hierdurch allein sei es mögli, ohne Betriebestörung eine regelmäßige Reinigung dcr Reservoire ausführen zu können, welhe bis jeßt bei der fort- währenden Benußung der vorhandenen Reservoire, die als die eigent- liche Brutstätte der in Verbindung mit versciedenen anorgani|chen Stoffen als Schlamm sich abseßenden Gebilde bezeibnet werden müßten habe unterbleiben müssen. Das Kuratorium der städti- schen Wasserwerke hat sih den gemachten Vors(lägen insoweit an- gelhlossen, als es empfiehlt, unverzüglih mit dem Bau je-eines eservoirs in Tegel und Charlottenburg vorzugehen. Dasselbe hält im Uebrigen an der Avsicht fest, daß bei der jeßigen Qualität des Wassers nur durch die Ecbauung der Filter in Tegel eine radikale Beseitigung des Uebelstandes bewirkt werden kann. Indessen sei der Bau der beiden Reservoire immerhin nit abzuweisen, um durch diese Aula en, welche für die späteren Erweiterungen der Wasserwerke unentbehrlich sind, s{on vorher eine Verbess:rung des Wassers mittelst wechselnden Betriebes der Rerservoire zu erreichen. Wir haben uns der Ansicht des Kuratoriums der Wasserwerke nur anschließen 1önnen und stimmen deshalb der Herstellung zweier Reservoire in Charlottenburg resp. Tegel mit der Maßgabe zu, daß die Vorlage, betrefrend die Her- stellung fkünstliher Filter, dadurch nidht seine Erledigung gefunden hat, vielmehr die gegenwärtig in Tegel in dieser Be- ziehung stattfindenden Untersuhungen ungestört fortgeseßt und zu Ende geführt werden. Die Kosten der Erbauung des Re- servoirs in Charlottenburg und Tegel sind übers{chläglich auf 422 868 M. resp. 127 132 M, zusammen 550000 M, berechnet, in- dessen muß der Antrag auf definitive Bewilligung der dazu _erfor- derlichen Gelder bis nach Vorlage dec speziellen Pläne und Kosten- anschläge ausgeseßt bleiben. Hiernah beantragen wir, für jeßt bc- {ließen zu wollen: Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt, daß die Erbauung zweier Reservoire, cines in Charlottenburg und eines in Tegel, deren Kosten auf circa 550 000 M4 verans{lagt sind,

in Angriff genommen wird, die definitive Bewilligung der dazu er- forderlih2n, aus der für bîe Grwetterung der Wätfetwerke beitimmren

Anleihe zu entnehmenden Gelder aber bis nach Vorlage der speziellen Pläne und Kostenans{läge ausgeseßt bleibt,“ Die Versammlung genehmigte diesen Antrag.

Schriften des Vereins für “die Geschichte der Stadt Berlin. Heft XV. Das Dorf Tempelhof. Von Dr. C. Brecht, Berlin 1878. Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins. In Kommission bei E. Siegfr. Mittler u. Sohn.

Die vorstehende Schrift enthält eine sehr fleißig gearbeitete und allein auf die Quellen gegcündete Geschichte des ungefähr eine halbe Meile \südlich von Berlin gelegenen Dorfes Tempelhof von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Für dieselbe sind niht allein die bee treffenden Chroniken und sämmtliche gedruckte brandenburgische Urkundensammlungea, sondern auch das Königlihe Geheime Staats-Archiv, das Archiv der Stadt Berlin und die Akten des Dominiums Tempelhof sorgsam benußt und aus ihnen eine Menge Urkundea, von denen die meisten bis dahin noch nicht edruckt waren, größtentheils wörtlich mitgetheilt. Ein Anhang

ringt genaue Nachrichten über die Tempelhofer Berge und die E Außerdem ist der Schrift eine Karte des Rittergutes empelhof und dessen Bebauungsplanes beigegeben; im Texte selbst aber finden fich au noch Abbildungen der Kirche in Tempelhof, un- streitig eines der ältesten Bauwerke in der Nähe Berlins, sowie des Meonumentes auf dem - türkishen Friedhofe und einer gus Veranlassung der Tempelhofer Revüen geprägten Medaille vom Jahre 1733.

Tempelhof wird urkundlich zuerst 1247 erwähnt. Um diese Zeit hatte cin Ritterorden sehr wahrscheinlich der Templerorden seinen Sih daselbst; derselbe ließ sich auf dem Landkomplex nieder, welchen zur Zeit das Amtshaus mit seinen Wirthschaftsgebäuden ein- nimmt. Unter dera Schuße des festen Hauses der Ritter entstand bald ein deutsches Dorf. Als 1318, nah Aufhebung des Templerordens, die Johanniter in den Besiß der Güter jenes Ordens traten, ging aub das Lerritorium der Dörfer Tempelhof, Marieadorf und Marienfelde auf leßtere über. Urkundliß werden die Johanniter als Besißer dieser Ortschaften zuerst in einer Urkunde vom 23. April 1344 genannt, zu welcher Zeit Tempelhof der Siß eines Ordenkomthurs und zwar des Burchard von Arenholz war. Im September 1435 kauften die Städte Berlin und Cöln von den Johannitern das Dorf Tempelhof mit dem Rittersiße und allem Zubehör, sowie die Dörfer Rirdorf, Marienfelde und Mariendorf, und wurden 1435, am 26. Sep- tember, von dem Johanniter-Ordensmeister mit dem erkauften Gruzd und Boden und den darauf haftenden Rechten belehnt, theilten aber glei nah Uebergabe der Güter das Gut Tempelhof in 2 Theile, den Komtur- späteren Tempelhof und den Hawchof (Hanehof, Höfe- hof) welhe im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts auf ver- Ee e überzingen und behielten sich nur die Gerichts-

arkeit und die Hebungen aus dem Dorfe vor. Im Anfange des 17, Jahrhunderts gehörten die Hebungen aus dem Dorfe nur der Stadt Cöln, deren Lehnsherr der Johanniter-Orden war; den freien „Höfehof“, auch das „Gut“ genannt, mit den darauf haften- den Rechten besaß dagegen Dr. Joh. Köppen. Von diesem er- kaufte am 27. August 1601 die Gemahlin des Kurfürsten Joachim Friedri, Katharina, das Gut Tempelhof mit allen Recten. Nach dem Tode seiner Gemahlin verkaufte Joachim Friedri i. J. 1603 seine Besißung mit den Pertinenzien an den Magistrat în Cöln, welcher fie bis 1621 nußte, aber im April 1621 an den E meister Libbert Müller wieder veräußerte, ih jedo hierbei die Gerichtsbarkeit und das Patronatsrecht über das Dorf Tempel- hof, nebst dem Fleishzehnten und dem Lehurecht an dem Schulzenamte vorbehielt. Im Juli 1630 verkaufte Libbert Müller das Gut Tempelhof an den see Weiler. Dieser veräußerte noch in demselben Jahre dasselbe Gut wieder an den Statthalter der Mark und Johanniter-Ordensmeister sowie Minister des Kur- fürsten Geo1g Wilhelm, den Grafen Adam von Schwarzenberg. Doch

dieser keinen Nuben von seinem Gute; denn das Dorf wurde rend des 30 jährigen Kr? roohner, soweit sie nit ' flüchteten von ihrer Scholle oder starben aus, so daß fi nur während des Krieges in Tempelhof bchaupteten. Grafen Adam von Schwarzenberz kaufte von dessen Sohne, Adolf von Schwarzenberg, der Kurfürst L Rittergut Tempelhof und \{enkte es seiner Gemahlin, nriette, überwies dasselbe jedoch 2 Jahre nah dem Tode emahlin, 1669, dem gewesenen Kammerdiener der Verstorbe- Coulumbel, zum Nießbrauh auf L-benszeit. 1687 bat der aus dem Herzo n h nach Berlin berufene Hofprediger Cochius

urfürsten ,

Der Kurfürst wies ihm dur Permutationskontrakt vom 27. Oktober 1688 das Gut Tempelhof an, in dessen Besiß Cochius nah Coulumbelz Ab- leben 1693 trat. Nach dem Tode des Hofpredigers Cochius erbte dessen Wittwe das im Anschlag-als AUlod bezeichnete Gut, verkaufte dasselbe jedoch am 29. Oktober 1714 erb- und eigenthämlih an den Direktor des Generalkommissariats, Rath Friedr. Levin von Scharden. Derselbe erwarb 1716 vom Magistrate zu Cöln auch sämmtliche 1621 noch vorbehalten- hatte, und erhielt über dieselben am 4. Januar 1717 vom Ordensmeister Albrecht Friedri, Prinzen von Preußen, die lehnéherrlihe Scnehmigung. N dem Ableben des Friedr. Levin v. i übernahm das Gut laut Erbtheilung vom 1. Mai 1731 sein Sohn Levin Karl v. Scharden und verblieb darin ohne Lehnbrief bis an Nach dem Tode desselben (1749. 15. August) einigten sich seine Geschwister über die Erbschaft dahin, daß am 19, November 1749 seine Schwester, die verehelichte Geh. Finanz- Räthin Charlotte v. Reinhardt, geb. v. Scharden, mit ihrem Gatten das Gut für eine Summe von 30005 Thlr. übernahm. Das Dorf hatte CGheleute das Unglück, da Oktober 1760; von den geplündert wurde.

es fast volls

erstört, ; die Ein- ; # Tagen oder ; E

oidaten wurd ach dem Tode des

Friedrich Wilhelm 1650 das der Kurfürstin

ihm seine bei Wesel Domänengut

vertauschen.

Königlichen Geheimen Kriegsrath, Wirklichen Geheimen Kabinets-

Reservate, die ih derselbe

(1730, 15. Sept.)

seinen Tod 1749,

dem Besite der j es während des siebenjährigen Krieges, im ussen und Oesterreihern vollständig aus- Nach dem Tode der Charlotte von Reinhardt (1796) verkauften ihre Töchter und Intestat-Erbiunen, die Geschwister von Reinhardt, das Gut am 9. Dezember 1796 an den Grafen Heinrich von Podewils. Nach dessen Tode (1894, 4. Mai) ver die Podewilsschen Erben am 2. November 1816 für 69000 Thlr. das Rittergut an den Fürsten Otto Hermann von Schönburg. Nach dessen am 27. März 1846 erfolgten Ableben von Schönburg, Klementine

Reinhardtshen

A F S Ge- ürst ictcr ür uard von s Schönburg, und seine Geschwist.rkinder, die Gräflih Stolbergs{en Geschwister, Klementine

Schönburg

Tempelhof. den Antheil i : thümerin der Hälfte von Tempelhof wurde. Durch Punktation vom 18, April 1859 erwarb der Kammerherr Friedrich Graf v. Reichen- bach-Goshüß das Rittergut Tempelhof in der Weise, daß er den Antheil der. Stolbergshen Geschwifter verstorbenen Klementine das Vorkaufsrecht bewilligte. t diese wieder von dem Grafen Reichenbah den Stolbergschen Antheil

und den Erben Am 11. Juli 1860 kaufte

mit { an Tempelhof betheiligt waren. Beide B:siker veräußerten 21, Februar Bankier Friedri Heinrih Ferdinand Jacques.

verschied:ne waren, verkaufte er de: Gutsrest unterm 3. Auzust 1871 an den Repräsentanten mehrerer englischen Privatleute, den Esq. Henry Daaiel Davis in London. Ein Jahr nah diesem Kauf trat die Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 in Kraft, wodurch der Guts- bezirk Tempelhof und der Gemeindebezirk Tempelhof in den Amts- bezirk Tempellof umgewandelt wurden. nisses hat sich bei d-( Einwohnern der Gebrau gebildet, den Dorf- eryof* und den ehemaligen Gutsbezirk „Neu-Tem-

In Fol 1e dieses Verhält-

hezirf „Alt pelhof" zu

28. Dezember, lungen von geographis{hem Int: resse. dahin, -das nah neueren Briefen aus Asien die lange Zeit vergebens gesuchte Verbindungsstraße zwischen Indien und China Bisher hat der Bergkamm im Osten Assams einen unübersteigbaren Wall gebildet. Fett soll ein Weg über denselben entdeckt worden sein, der angeblich nicht die Höhe von 2000 Fuß übersteigt. Die Berichte, mit Zeichnungen und Karten, sind dem Museum zu Kalkutta zur weiteren Bearbeitung und Ver- öffentlichung zugestellt worden. Weiter hat ein englischer Missionar in China, Namens Cameron, cine Strecke dieses Landes bereist, welche bisher von keinem europäishen Fuß betreten worden sein soll. Von dem kTürzlih erst durch den Vertrag von

Hafen Pakhoi aufbrechend, ist er glücklich bi drungen. Ein Bericht seiner Reise sol bald veröffentliht werden.

Der große und weit ver-

Die heutige „Academy“ brin

mehrere Mitthei Die eine ge

endlich aufgefunden sein foll.

LTschifu aufgeshlofsenen Yünnan-e-fu vorge-

Bom Bodensee, 25. Dezember. breitete Schneefall der leßten Woche hat namentli% in der Schweiz nicht unerheblihe Verkehrsstörungen hecbeigeführt. Seit den Jahren 1784 wo der Schneefall {hon im Oktober be- gann und (mit Zwischenräumen) erst im April des nächsten Jahres aufhörte und 1829 sollen solche riesigen Schneemafsen nich: mehr vorgekommen sein.

London, 26. Dezember. Schottland leidet bedenklich an den Wirkungen der gefallenen Schneemas fen. Das Reinigen der gesperrten Bahnlinien ist höchsst mühsam, da der Schnee durch den Auf mehreren kleinen Linien ist der Verk hoben. Die „Highlands-Line" ist nur mittelst mächtiger Scneepflüge In Tay hat man nie fo starke Eismassen gesehen wie in diesem Jahre. In Sutherlandshire sterben die Vögel Man fürchtet sehr für die Schafheerden.

Paris, 29. Dezember. (Cöln. Ztg.) Die Seine, die seit gestern wiederum über einen Meter ge stiegen ist, stcht gegenwärtig drei Meter über dem gewöhnlichen Wasserstande. Alle Häfen im Innern von Paris sind üÜberschwemmt, und ober- und unterhalb steht Alles unter Wasser. Das Wetter is milde, aber regnerisch{, und es ist daher zu befürchten, daß die Ueberswwemmungèn no einen größeren Umfang annehmen werden. Seine ift vollständig unterbrocen. find seit gestern ebenfalls um 1} m gestiegen.

Im Flora-Etablissement zu Charlottenburg findet-. . am Sonnabend, den 11. Januar, eine Subskriptions-Redoute statt. Der Eintcitt ist nur gegen Vorzeigung der besonders aus- ebenen Billets gestattet, welche an den öffentli bekannt gemachten ellen nah Einzeichnung in die ausliegenden Listen verabreicht wer- den. Preis des Billets 3 A Schluß der Zeichnungen am 9. Januar Abends. Anfahrt für Wagea: Rampe an der Spree, der Wilmersdorferstraße. Die Theilnehmer werden Maske oder Domino zu erscheinen. Etablissement zu haben. sind festlih erleuhtet und dekorirt, das ordentlichste illuminirt; die Ballmusik w chören, abwehselnd Streich- und Militärmusik, ausgef von Königlichen Tänzern geleitet werden. und den sämmtlichen kleineren Sälen, almenhauses wird ein: rei{halti ltes Büffet bereit sein. Im Fest 2 Uhr ab werden a zur Rückfahrt nach

verhärtet hat. offen gehalten worden.

zu Hunderten.

Die Sciffahrt auf dec Die Rhone wie die Saone

Eingang in ersucht, in Domino's sind leihweise im Die gesammten Räume des Etablissements almenhaus auf das Außer- großen Musik-« ührt, die Tänze In dem großen Speisesaal sowie auf den Perrons des e Speisekarte und vollständiges tsaal wird nicht servirt. Von beiden Pserdebahnen während der Nacht Wagen erlin (pro Person 50 4) bereit sein; ebenso ür gesorgt sein, daß Droschken bereit stehen, auch wird Equipagenbesigern auf Wuns Stallung nachgewiesen.

rd von zwei