1901 / 229 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Sep 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Ministerium für Handel und Gewerbe.

Dem Berghauptmann und Ober-Bergamts-Direktor von Ammon ist die Stelle des Direktors des Ober-Bergamts in Bonn übertragen worden.

Abgereist :

der Präsident des Ober-Landeskulturgerihts, Wirkliche Geheime Ober-Regierungsrath Rintelen, nah der Provinz Hannover.

Nichtamtliches. Deutsches Reiech.

Preußen. Berlin, 26. September.

Laut Meldung des „W. T. B.“ beabsichtigte S. M. S.

„Geier“, Kommandant: Korvoetten - Kapitän Hilbrand, am heutigen Tage von Schanghai nach Chinkiang in See u gehen. y S Kriegs-Ministerium theilt über die Fahrten der Truppentransportschiffe Folgendes mit: Der Dampfer „Silvia“ hat am 24. September Nachmittags Gibraltar passiert. Der Dampfer Krefeld“ ist am 23. September in Singapore angekommen und am 24. September weiterge- gangen.

Der Kaiserliche Gesandte inl Lissabon Graf von Tatten- bah is von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf

seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt- schaft wieder übernommen.

Der Königliche Gesandte in Weimar Prinz von Ratibor und Corvey hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten.

Saarbrücken, 25. September. Seine Kaiserliche Hoheit der Prinz Tshun, welcher gestern Abend hier eintraf, be- sihtigte heute, wie „W. T. B.“ meldet, die Königliche C rube in Luisenthal und reiste dann nah Staßfurt zur Besichtigung der dortigen Steinsalzbergwerke weiter.

Oesterreich-Ungarn.

An dem gestern in Triest zu Ehren der Offiziere des 2. Bataillons des 2. deutschen ostasiatishen Jnfanterie- Regiments veranstalteten Mittagsmahl in der Offiziersmesse des 97. österreichish - ungari)hen Infanterie - Regiments ahmen, dem „W. T. B.“ zufolge, theil: der Bataillons- Kommandeur von Förster, das gesammte Offizier- korps des Bataillons, der Major Kettler, der Hauptman! Ruperti, der Ober-Stabsarzt Dr. Schmiedicke und der Stabsarzt Dr. Weber, ferner der deutshe General - Konjul Dr. Stannius, der Korps - Kommandant, Feldzcugmeijter von Succovaty, der : Bezirks- Kommandant, _ Admiral von Kneisler, tons-Kommandant, Genera maîor vonû Conrad, der halterei, in Vertretung des dent der Seebchörde von Ebn der Oberst Bernath mit den ge Offizieren des 97. Jnfanterie-Re „Oesterreichishen Lloyd“ Becher, jonstigen in Triest stationierten E baTeagendi Personlichkeiten Succovaty l

spruhch aus:

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Regiments während dessen Aufenthalts in Wien in der Hof- burg aufbewahrt werden. Die Fahnen-Kompagnie des Bataillons wird unter Führung eines österreihish-ungarischen Generalstabsoffiziers mit dem Musikkorps des Kaiser Frans Garde-Grenadier-Regiments, welches heute früh in ien eingetroffen ist, nah der Hofburg marschieren. Die Musikkapele des 26. Infanterie“ egimens wird in Parade auf dem Schwarzenbergplaß Aua nehmen und die übrigen drei Kompagnien des Bataillons nah der Albrechtskajerne geleiten. it Rüsicht auf den rein militärishen Charakter beim Empfange Und insbesondere, weil die Räume auf dem Südbahnhofe nur beschränkt ind, finden außer den militärishen Persönlichkeiten nur die Mit- glieder der deutschen ag a der sächsischen und bayerischen Gesandtschaft, Vertreter der Presse und Abordnungen reihs- deutscher Vereine Zutritt zu dem Perron.

Großbritannien und Frland.

Der König und die Königin sind gestern in London eingetroffen.

Fraukreich.

Der General Florentin is, wie-„,W. T. B.“ meldet, an Stelle des Generals Davoust zum Großkanzler der Ehrenlegion ernannt worden. i

Die Regierung hat bisher Genehmigungsgesuche von 39 Männer-Kongregationen und 341 Frauen-Kongregattionen erhalten, die zusammen über 3400 Anstalten beißen. Der Justiz-Minister wird demnächst an die Staatsanwälte ein Rundschreiben über die Anwendung des Vereinsgeseßes richten.

Türkei,

Der Khedive ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern von Konstantinopel nach Egypten abgereist.

Da die französi\che Regierung das Arrangement der Pforte mit Tubini nunmehr angenommen hat, ilt, dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ zufolge, diese Frage ab- geschlossen.

Serbien.

Mie „W. T. B“ aus Belgrad exfährt, hak der serbische Gesandte in Konstantinopel, General Gruitsh in einer Unterredung mit einem Redakteur des Blattes „Srbobran“ als Ursache der Serbenverfolgung in Altserbien die Verbreitung des falschen Gerüchts bezeichnet, daß Serbien und Bulgarien einen geheimen Vertrag zur Hervorrufung eines Auffiandes in Macedonien abge- \hlossen hätten. Hierzu sei ein anderes falshes Gerücht ge- fommen über einen angeblihen Waffenshmuggel aus Serbien. Der Gesandte äußerte die Ansicht, daß es zu einem fürchterlihen Gemeßel gekommen sein würde, wenn der russische Konsul Maschkow nicht rechtzeitig in Kolaschin ein- getroffen wäre.

Schweden und Norwegen.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Stockholm vom gestrigen Tage hat der König das Abschieds- gesuch des Ministers ohne Portefeuille Wikblad genehmigt und den Departements - Chef im Justiz - Ministerium von Hammarskjöld zum Minister ernannt.

Amerika.

Für den Mayor-Posten von New York ist, wie „W. T. B.“ berichtet, von den Revublifanern Seth Low als Kandidat aufacstellt worden. Derselbe ift zugleih von den Tammany- feindlihen Oraanisationen der demofratishen Partei als ihr Kandidat anerkannt worden.

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meter. (Oesterreih.) Verbotene Arzneimittel. (Niederlande.) Oeffentlihe Gesundheitspflege. (Straits Settlements.) Quaran- täne. Gang der Thierseuchen im Deutschen Reiche, 15. September. Desgl. in Bosnien 2c., 2. Vierteljahr. Desgl. in Serbien. Desgl. in Bulgarien. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierfeuchen. (Deutsches Reih, Schweden, Tasmanien.) Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften. (Preußen. Frankfurt a. M.) Wöoh- nungswesen. (Italien). Pellagra. (Portugal). Weinbau. Vermischtes. (Preußen). Trichinen - und Finnenschau, 1900. Schlesishe Bäder, 1900. (Rußland). Infektionskrankheiten, 1899. Geschenkliste. Wochentabeklle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtliche Entscheidungen, bêtr. den Ver- kehr mit Vtahrungsmitieln (Wurst).

Statistik und Volkswirthschaft.

Der Verein dat Sozialpolitik beendete, wie dem ,W. T. B.“ aus München berihtet wird, gestern Abend seine Verhand- lungen. Die ganze gestrige Sitzung war ausgefüllt mit Debatten über Zollpolitik. Die hervorragendsten deutschen Sozialpolitiker beleuhteten von den verschiedensten Stand- punkten aus eingehend die Frage des neuen Zolltarifs, insbesondere der Getreidezölle. Eine Beschlußfassung war nah der ganzen Lage der Berathungen von vornherein niht vorgesehen. Der Borsißende, Staats-Minister Freiherr von Bexrlepsch wies zum Schluß auf den glänzenden Verlauf der hochbedeutsamen Berathungen hin, bei denen jeder Standpunkt die würdigste Vertretung gefunden habe.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Lüttich meldet „W. T. B.* vom heutigen Tage, daß die Minenarbeiter den allgemeinen Ausstand im ganzen Kohßlenbecken von Lüttich bes{lossen haben. (Vergl. Nr. 218 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

Den „Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunstsammlungen“ zufolge waren im zweiten Vierteljahr 1901 für das Antiquarium, das Münzkabinet, die egybtishe und die vorderasiatische Abtheilung der Königlihen Museen nachstehende Neu- erwerbungen zu verzeichnen.

Für das Antiquarium wurden Kunsthandel erworben : S i

Für die Sammlung der Bronzen und Miscellaneen: ein sehr gut erhaltener Bronzegürtel (als Attachen der Shließhaken dienen Niken strengen Stils und Hundeköpfe), eine ovale Fruchtschale aus Bronze mit beweglichen Henkeln aus Boscoreale und eine kleine Glas\chale, in deren Innern ein pavillonartiges Gebäude mit einen Bäumchen daneben durch feine, in Blattgold aufgelegte Linien dargestellt ist.

Für die Vasensammlung: Z E

Ein großer, alterthümlicher, {warzfiguriger Krater mit Säulen benkeln, aus Böotien. Auf der Vorderseite ijt ein Krieger dargestellt, dem eine Frau die Waffen reicht, dabei stehen weitere Frauen, Krie und Männer im Mantel; auf der Rückseite sind Sirenen gemalt unter den Henkeln fliegende Adler, auf den Henkelplatten große bärtige Köpfe. Nah Technik und Zeichnung scheint das Gefäß aus eretrishen Fabrik zu stammen. Y

Etne shwarzfigurige Lekythos (der wie „Furtwängler.

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folgende Gegenstände im

aus Bi eine hfigurigen Gregoriano fannte. Neben dem Kopf der g Buchstaben eingekratßzt. Auf dem Bauche sieht man nackdten bärtigen Mann mit umgehängtem Schwert im en Laufschema zwischen zwei fißenden Löwen, die denen auf zen von Vurva gleichen. Hinten, unterhalb des Henkels be- ie armlose Büste ‘eines bärtigen Mannes. Al Nosetten und. kleine, aus dem Boden

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cine Münze des Skythenkönigs Kanites. Dur ihre Prägebilder besonders interessant sind eine Münze von Mytilene aus der Kaiser- zeit mit dem Kopfe der Nausikaa, eine korinthische Münze des 2 Verus mit dem beischriftlich als Korinthus bezeihneten Genius mit zwei Steuerrudern,“ eine Münze der Faustina von Kos mit dem sitzenden Hippokrates und Münzen des Gordian und Mariminus von Magnesia mit dem Schiff Argo. E

Unter den römischen Münzen ist eine Anzahl silberner Münzen aus der Zeit des Ueberganges von der Republik zur Monarchie von Pompeius und Câäfar wegen ihrer {hönen Erhaltung namhaft zu machen. Außerdem fei ein Goldquinar der Faustina minor mit der Nenus erwähnt. Das vornehmste Stück aber ist ein Aureus des Uranius Antoninus mit dein Elagabalstein auf der Quadriga.

Die Egyptische Abtheilung verdankt dem Entgegenkommen des Egypt Exploration Fund eine Anzahl werthvoller Gegenstände aus den Grabungen von Flinders Petrie in Abydos. Dazu kommt noch eine Reihe anderweitiger neuer Erwerbungen. Im Folgenden sind die bedeutenderen Stüdcke zusammengestellt.

Nelteste Periode (um 3000 v. Chr.): Von besonderem Interesse sind einige Bruchstücke von Gefäßen mit Namen von Königen der ersten Dynastie, von derselben Art wie die, welche die Datierung der Königs-

räber von Abydos ermögliht haben. Ebendaher stammen zwei Grabfteine vornehmer Privatleute, die neben dem Könige bestattet waren; diese Steine, die ersten ihrer Art in der Sammlung, tragen nur kurze Aufschriften in ältester Hieroglyphenschrift, deren Lesung bisher noch nicht möglich war. (Ueberwiesen vom Egypt Exploration Fund). Drei Siegelzylinder ältester Zeit aus Elfen- bein und Stein.

Altes Reich (um 2500 v. Chr.): Fragmente von Statuen des Königs Chafre (4. Dynastie), wabhrscheinlich aus dem Tempel der zweiten Pyramide von Gise. Ob sie gleichzeitig sind oder späteren Wieder- bolungen angehören, läßt #fich ncht mit Sigterheit be- stimmen. Cine Schminkbüchse aus Alabaster mit goldenem Rande und goldenem Fuße, zwei Statuetten sitzender Männer, zwei Eckblödke aus einem Grabe mit arhaishen Inschriften.

Mittleres Reich (um 2000 v. Chr.): Vier Fayencefigürchen, die ein Nilpferd, ein Kalb, einen Hund und eine Maus darstellen.

Neues Reich (1600—1100 v. Chr.): Ein großer Weinkrug mit hieratisher Inschrift, die Datum (37. Jahr Ramses? I1.), Herkunft des Weines und Namen des Winzers enthält. Pet bemalte Krüge, von denen der eine die hieratische Aufschrift „Weinbeeren® trägt. Tafeln aus Nils{hlamm mit eingerißten Inschriften magishen Inhalts, bestimmt, dem Todten die Hitze abzuwehren. *

Saïtishe Zeit (seit 700 v. Chr.): Eine kleine Inschrift in barbarischen Hieroglyphen, datiert aus dem ersten Jahre des Königs Amasis (569 v. Chr.), die eine Scheukungsurkunde enthält. Modelle eines Säulenkapitells und eines Statuenfußes; auf dem lesteren sind die Proportionslinien angegeben. Bronzefigur eines {reitenden Panthers oder eines ähnlihen Thieres.

Griechish-römische Zeit: Drei kleine filberne Fische, die Grund- steintafel eines Tempels aus der Zeit des Ptolemaeos Philopator und ein Goldring mit dem Namen des Augustus.

Für die Vorderasiatische Abt heilung wurde eine über 23 cm lange und bis 6 cm dide Alabaster-Tafel mit neunspaltiger archaisher Inschrift des Priesterfürsten Entemena, Sobnes des Enannadu, erworben. Diese Tafel bildet das Ergänzungestück einer früher er-

orbenen Bronze figur, auf deren Kopf sie ursprünglih befestigt war.

Die Sammlung babylonischer Thontafeln wurde durch nahezu 250 altbabylonishe Thontäfelhen zumeist administrativen und fkauf-

ännishen Inhalts vergrößert: unter ihnen befindet \sich eine eträhtlihe Anzahl sogenannter Doppeltafeln mit zablreihen alt- abylonishen Siegelabdrüdcken

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Land- und Forstwirthschaft.

bnisse in Rumänien Das Kaiserliche Jassy berichtet unterm 5. d. M.: Vie Erntearbeiten wurden im vergangenen Monat bei günstigem, iiemlih trockenem Wetter geseut Bei Weizen und Roggen ist das Druschergebniß Zowobl in Bezug Beschaffenbeit kaum ein miffttleres Mittelernte ergeben; besonders die übrig, fie ist schr dunkel. Diese Jabren niht mehr recht gedeihen, keine Gerste mehr anzubauen. sowohl der Menge als

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Bezirken gut, und wenn warm

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Schweden. a F, Kaiserliche General-Konsul in Stockholm berihtet unterm

Nachdem jeßt aus den meisten getreidebauenden Distrikten in Schweden Meldungen über die diesjahrige \{chwedis{e Ernte ein- gegangen find, laffen sh nunmehr die Resultate derselben mit ziem- licher Sicherheit überbliden.

Die Befürchtungen, welle man im Sommer hinsihtlich des Ernteausfalls hegte, baben fch zum theil als begründet erwiesen, indem auch in den leßten Monaten die Witterung si nicht so günstig gestaltet hat, daß dadurch der einmal angerihtete Schaden hätte wieder gut gemacht werden können. Im allgemeinen jedoch ist die Ernte nicht ganz so {lecht ausgefallen, wie man früher erwartete.

Auf die Getreideernte hat die außerordentlihe Dürre des ver- flossenen Sommers besonders s{ädigend gewirkt. Dies gilt jedoch weniger vom Winterkorn als von Hafer und Gerste, welche sowohl an Korn wie Stroh ungenügende Erträge geliefert haben. Roggen und Weizen hatten bereits im Winter durch Frost gelitten und mußten zum theil im Frübjahr wieder umgepflügt werden. Troßdem und obwohl in manchen Distrikten diese Getreidearten infolge der Dürre nothreif wurden, ist die Ernte an Roggen und Weizen anscheinend noch eine gute Mittelernte geworden.

Die Heuernte ist nach Menge und Beschaffenheit gut, der zweite Schnitt ist jedoch durch Mangel an jeder Feuchtigkeit gänzlih miß- glüdckt, und im August und September boten dabei manhe Weiden dem Vieh fo wenig Nahrung, daß die diesjährige Futterernte {on zur Hilfe genommen werden mußte, um das Vieh zu ernähren.

Die Kartoffelernte ist fast im ganzen Lande {ch{wach ausgefallen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Abjsperrungs8- Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlihungen des RKaiserlihen Gesundheitsamts*, Nr. 39 vom 25. September 1901.)

Pest.

Türkei. Am 15. September Pestfall in Skutari festgellt.

Egypten. Vom 6. bis 12. September wurden in ganz Egypten 11 Erkrankungen (und 6 Todesfälle) an der Pest festgestellt, davon 6 (3) in Alexandrien, 2 (3) in Port Said, 2 (—) in Mit Gamr und 1 (—) in Benha.

British- Ostindien. Während der am 23. August ab- gelaufenen Woche find in der Präsidentschaft Bombay 4288 neue Erkrankungen und 3037 Todesfälle an der Pest festgestellt, also 454 bezw. 170 mehr als in der Woche vorher. In der Stadt Bombay sind in der am 24. August abgelaufenen Berichtswoche 206 Perfonen an der Pest erkrankt und eben}o viele erweislih an der Pest gestorben. Einschließlich der als pestverdächtig bezeihneten Todesfälle find daselbft in der leßten Berichtswoche 404 Pesttodesfälle verzeihnet. Die Gesammtzabl der Sterbefälle in der Stadt Bombay ist während der lezten vier Wochen stetig von 796 auf 909 gestiegen.

Japan. Auf Formosa waren seit Beginn dieses Jahres bis zum 20. Juli 4228 Erkrankungen und 3348 Todesfälle an der Pest zur Kenntniß der japanishen Behörden gelangt; unter den von der Epidemie Ergriffenen waren etwa 210, unter den Verstorbenen 105 Japaner ; Europäer waren bis dabin nicht betroffen. Im Juli zeigte sh eine Abnahme der Seuche, denn, während im Juni durh- shnittlih 40 Neuerkfrankungen und 34 Todesfälle täglich vorgekommen waren, belief sih die Zabl der täglichen Erkrankungen vom 1. bis zum 20. Juli auf etwa 14, die der Todesfälle auf 13. Am stärksten war die Seuche Mitte Juli noch in Taipeh und den umliegenden Ortschaften, besonders in.Twatutia verbreitet. ,

Kapland. Während der Woche vom 18. bis 24. August hat die Pestepidemie anscheinend zugenommen. In Port Eltizabeth wurden 8 Personen, darunter 1 Europäer, dem Pesthospital über- wiesen, 3 starben dort an der Pest, außerdem wurden 2 Pestleichen, dar- unter die eines Eurovâers, aufgefunden; auf der Kavhalbinsel wurde 1 Pestleiche aefunden, ferner sind 2 Europäer an der Pest erkrankt. Nach einer Mittheilung von Ende August find es in Port Elizabeth be- sonders die Chinesen, die ? chführ1 der sanitätspolizei- lihen Vorschriften widerseßen und durch ihre Bemühungen, ver-

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sind in der Zeit vom gestorben; an Pest

. August 7 n 23 und starben 20 Gelbfieber. zur Anzeige: vom 16. bis 28. Iuli 7 Todesfälle in 0, vom 15. bis 21. August 1 Erkrankung in Bocas 8. bis 24. August 1 Erkrankung inCumanayagua i L s n Ee L 0. bis 17. August in Havanna 1 Erkrankung M5 - »rÎ Ar nca Riquena gekommenen Person era Cruz. Ferner

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fall: Nürnber 3 Lans: Wia A Er- Petersburg 3 Todesfälle Keuchhusten: RNeg.- Hamburg 35, Koven- Lungenentzündung Warschau (Krankenbäuser) ein Zehnte aller Gestorbenen aller deutihen Berichtsorte 1886/95: Erkrankungen kamen zur Meldung Aurich 102, Erfurt 119, Königs- } 215, Posen 124, Sc(leswig 156, Wiesbaden 102, Hamburg 125, New York 72, St. Petersburg 76

an Scharlach (1886/95: 0,91 9%): in Bremen m angezeigt in Berlin 49, Breslau 40, in den Reg.-Bez. Arnébe 3, Düsseldorf 118, Scbleswig 103, in Nürnberg 25, Hamburg 99, Budapest 29, Kopenhagen 26, London (Krankenhäuser ) 457, New Vork 9 defsa 45, Paris 33, St. Petersburg 9%, Warschau (Krankenhäuser) Wien 63: ferner wurden Erkrankungen an Divbtberie und Croup det in Berlin 58, im Reg.-Bez Arnsberg 90, in Hamburg 30, Budapest 25, Kopenhagen 30, London (Krankenhäuser) 280, New Odessa 24, Paris 54, St Petersburg 102, Wien 27 gl. an Unterleibstyphus in Berlin 34, Kopenhagen ? London (Krankenhäuser) 45, New Vork

64, Odessa 95, Paris 51, St. 202.

Nach einer în der Helsingforser Amtszeitung erfolgten Bekannt- mahung werden finländischerseits Egypten als pestverdächtig, Konstantinopel Smyrna, Manila, Mauritius und Röéunion dagegen als pestfrei angesehen

Rumänien.

Vie rumänische Regierung hat angeordnet, daß Herkünfte aus dem Vilajet, Konstantinopel einer Desinfektion und die aus diesem Vilajet kommenden Reisenden und Schiffs- besatzungen einer 12stündigen Beobachtung unterliegen.

Der Hafen von Mangaliía ift wieder geschlosfen worden.

Auf rumänischen Schiffen, welche einen Arzt an Bord haben, eintreffende Reisende werden fofort zum freien Verkebr in Rumänien zugelaffen. (Vergl. „R.-Anz.“ vom 23. d. M., Nr. 226.)

Bulgarien.

Die bulgarische Regierung hat unterm 18. d. M. folgende Ouarantänemaßregeln angeordnet:

1) Ueber Varna, Burgas und Hebibtshewo aus Konstantinopel eintreffende Reisende werden einer ärztlihen Untersuhung ohne Gepäck-Desinfektion und am Niederlafsungsort einer zehntägigen ärzt- lihen Beobachtung unterworfen.

2) Für die zu Schiff ankommenden Reisenden erfolgt die Unter- suchung in Burgas und Varna, für die mit der Bahn ankommenden während der Fahrt von Hebibtshewo bis Harmanly.

3) Die Einfuhr folgender Gegenstände aus Konstantinovel ist verboten, foweit sie als „Waaren“ importiert werden: getragene Wäsche, Lumpen (auch hydraulish gepreßte) gebrauhte Säcke, Tepviche und Stickereien, frishe, nicht getrocknete und ungesalzene thierishe Produkte. (Vergl. „N.-Anz.“ vom 23. d. M., Nr. 226.)

_ Der Niederrheinische Verein f | esund- heitspflege hält am Sonnabend, ). Okto in Düren seine diesjährige Generalversammlung ab. A1 r Tagesordnung stehen außer der Berathung der ges{äftlihen Angelegenheiten des Vereins ein Vortrag über die Korfett-Frage, von Dr. K. Cramer- Cöln, und ein Bericht über die Abwässerfrage, von Professor Dr. Kruse- Bonn. Der Versammlung voraus geht eine Besichtigung der der Gesundheitspflege dienenden Anstalten der Stadt Düren.

Nom, 25. September. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani® veröffentliht folgende Mittheilung: „In der Nacht vom 23. zum 24. d. M. machte der Präfekt von Neapel dem Ministerium des Innern telegraphisch Meldung von mebreren pestverdächtigen Erkrankungen in Neapel, die erst am Montag von den Sanitäts- behörden angezeigt worden waren. Andere Fälle wurden am Dienstag gemeldet. Es sind insgesammt 12 Fälle, welche aus\{hließ- lih unter den Lastträgern im Freihafen vorgekommen sind, die mit Waaren aus verseuchten Orten in Berührung gekommen sein dürften. Die Ortsbehörde ergriff sofort die strengsten Maßregeln. Mit dem ersten Zuge am Donnerstag begaben sich auf Befehl des Ministers des Innern der General-Inspekteur des Gesundheit8wesens, der Chef des bafteriologischen Laboratoriuums und ein Inspektor der Medizinalabtheilung des Ministeriums nach Neapel, mit allen Mitteln ausgerüstet, um die Natur der Krankheit festzustellen und umfassendste Vorsichtsmaßregeln gegen die Ausbreitung der Epidemie zu treffen. E83 wurde für die Îfsolierung der Kranken von ihren Familien und von allen mit ihnen in Verbindung gekommenen Personen gesorgt. Unter anderem wurden alle 500 Arbeiter ifoliert, welche im Freihafen beschäftigt waren. Man nahm und nimmt noch jeßt sehr sorgfältige Desinfizierungen der am Freihafen und in der Umgegend gelegenen Gebäude, in welhen \ich Erkrankte be- fanden, vor, indem man die Effekten der Erkrankten verbrennt und die in Abflußkanälen und Magazinen befindlihen Ratten durch er- stickende Gase vernihtet. Der Minister des Innern hat unter anderem in dem Pasteur’shen Institut bereitetes Yersin-Serum aus Paris fommen lassen. Er hat eine beträchtliche Menge Haffkin'sche Antipestlymphe gesandt, die in dem Laboratorium von Pianoja hergestellt ist und ¡hat viele andere Desinfektionsmittel geschickt. Außerdem wurden Aerzte nah Neapel entsandt, die hon Gelegenheit hatten, die Pest im Auslande zu studieren und Pestkranke zu be- handeln. Bei schneller und energisher Auwendung der oben genannten Maßnahmen ift, da ih in der Stadt selbst kein Fall von Ueber- tragung gezeigt hat, die Annahme begründet, daß die Krankheit auf ihren Herd beschränkt bleiben und zum Erlöschen gebracht werden wird.“

Verdingungen im Auslande. Spanien.

__ Nächstens. Lieferung von Eisen, Stahl und anderen Materialien für das spanische Arsenal in Ferrol. Angebote sind an die „Secretaria de ln Comandancia General del Arsenal del Ferrol“ er an das spanishe Marine - Ministerium in Madrid zu richten. icher stellung 1000 Peseten Das Bedingungsbeft liegt in den oben genannten zwei Aemtern zur Einsiht aus. Der Verdingungstermin ist ‘noch nicht festgesetzt. hne Datum. Verdingung, betreffend Errichtung eines Dampfe } auf dem südlihen Damme des Hafens von Santa Cruz da Canarise Inseln). Angebote sind an die „Cia. doe interinsulares“ in Santa Cruz da Tenerife oder an die

n General de Obras publicas îin Madrid zu richten.

Belgien.

ber, Mittags. Gouvernement provincial in Mons:

1 von Pflasterunasarbeiten. 64 873 Fr. Kaution 3000 Fr. ¡i 2. Vfktober

r, 11 Ub Börse in Brüssel: Lieferung von Koblen

di Staa s-Marine in Antwerpen. Kaution 5000 Fr.

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Theater und Musik.

Königliches Vpernhaus. Mit den Aufführungen von „S i ntagund „Götter- dammerung" am gestrigen Mittwoch erreichte die erste Gesammt aufführung des Bübnenfest!piels „Der ing des Nibelungen“ vor Wagner în dieser Spielzeit ihr Ende. Fräulein Plaiching iber deren Leistung als Brünnbilde in «Walküre“ tam geîtrigen vierten A n batte, auf der Göttlichfeit s Heldenhaf trat fd 1 eriten

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