1844 / 247 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Ä n bielt es vielmehr für wahrscheinli, daß sie vorzugs- ea an fish marokkanischen Zerwürfnissen gelte. Ginge nun Herr Bulwer dennoch nach Marokko, so würde die E E in Frankreich darin unfehlbar eine Bestätigung des Verdachts finden, da die englische Diplomatie sich fortwährend unberufener Weise in dic Angelegenheiten Frankreichs einmishe, und daß sie unter dem Vor- wande der Versöhnung ihren Einfluß in Marokko mißbrauche, um den Franzosen so viele Schwierigkeiten zu erregen, als möglih. Wenn übrigens marseiller Nachrichten sagen, daß in Folge des lehten Sie- ges des Marschall Bugeaud die marofkfanishe Regierung in die Er- füllung aller von den Franzosen aufgestellten Friedens - Bedingungen

eingewilligt habe, so is diese Angabe jedenfalls voreilig, da der Sieg |!

,

am Jsly, bei der weiten Entfernung der Residenz des Kaisers vom Sauplahß der Ereignisse, noch bei weitem nicht dic Zeit gehabt hat, welche materiell nöthig sein würde, um eine solche Wirkung hervorzu- bringen,

Großbritanien und Irland.

London, 30. Aug. Se. Königlihe Hoheit Prinz Albrecht begab sich gestern von Windsor auf der Eisenbahu nach Portsmouth und von dort auf dem „Bla Eagle“/ nah Cowes auf der Jusel Wight, um für den gelegentlichen Aufenthalt der Königin daselbst, während der beabsichtigten See-Exkursion, die nöthigen Einrichtungen treffen zu lassen. Der Prinz ward in Portsmouth von der dort versammelten Admiralität festlich empfangen und verweilte auf der Rückkehr längere Zeit an Bord des bei Spithead liegenden „Collingwood“. Die Königin wird übrigens, wic man mit Bestimmt- heit aus Windsor meldet, am 9ten oder 10ten nächsten Monats anu der Küste von Hampshire sich auf der Königlichen Yacht einschiffen, den Prinzen von Wales und die beiden Prinzessinnen Victorie und Alice in Osbornehouse auf der Jnsel Wight zurüklassen, und in Begleitung ihres Gemahls zur See nah Schottland gehen. Man glaubt, daß die Seefahrt und die Besuche, welche Jhre Majestät dem schottischen Adel zugedacht hat, drei bis vier Wochen dauern werden. Das Ge-= rüht, daß dic Königin noh in diesem Herbste nah Irland gehen wird, entbehrt, wie es heißt, jedes Grundes, da man unmittelbar nach der Rückkehr Jhrer Majestät aus Schottland in Windsor den Besuch des Königs der Franzosen erwartet, Die Königlichen Kin- der werden in Osbornehouse bis zur Rückkehr der hohen Herrschaften aus dem Norden verweilen.

Ueber die Reise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen verlautet nichts weiter, als daß derselbe sich gestern nach Badminton, dem Sihe des Herzogs von Beaufort, wahrscheinlih von Drayton Manor, dem Landsiße Sir R. Peel’s, kommend, begeben hat,

Der glückliche und rasche Erfolg der französischen Waffen gegen

Marokko bestärkt die ministeriellen Blätter immer mehr in der Hoff- nung auf cin baldiges Ende der Feindseligkeiten und eine friedliche Ausgleichung der \chwebenden Differenzen. Das Bombardement von Mogador hat nicht die Aufregung zur Folge gehabt, welche die Stim- mung nach der Beschießung Tangers erwarten licß, und Standard und Morning Herald erklären die Störung des friedlichen Verneh- mens zwischen England und Frankreich geradezu für eine Unmöglichkeit. Die Times läßt ihrem gestrigen beschwichtigenden Artikel cinen zweiten folgen, der eine Parallele zwischen den Operationen der Franzosen in Asrika und der chinesischen Expedition der Engländer zieht. Es wird erwiesen, daß nicht die Erwerbung von Länderbesiß, sondern nur die Erzwingung gerechter Forderungen der Zweck Frankreichs sei. Dagegen sprechen die Whig-Journale in den maßlosesten Ausdrücken sich über die Be- sißnahme der vor Mogador liegenden Jnsel aus und verlangen , daß England Erklärung darüber fordere. An der Börse verursachte die Nachricht von der Beschießung Mogadors nur geringe Bewegung.

Schweden und Vorwegen.

Stockholm, 23. Aug. Der Volks-Unterricht bildet bei dem gegenwärtigen Reichstage einen der Hauptgegenstände der Verhand= lungen, und namentlich wird demselben im Bauer=- und Bürgerstanude, so wie im Adelsstande, wo Herr Westerstrand einen sehr ausführlichen und eindringlihen Vortrag über den Zustand des Schulwesens in Schweden hielt, die größte Aufmerksamkeit gewidmet, Am wenigsten ist dies im Priesterstande der Fall, wo dagegen die Nothwendigkeit, das Gehalt der zweiten Prediger zu erhöhen, zur Sprache kam, und einige der geachtetsten Geistlichen diesen Antrag auh auf die ersten Prediger ausgedehnt zu sehen wünschten.

X Stockholm, 29. Aug. Gestern Morgen ward der vom vorigen Reichstage nachgelassene Repráäsentations - Vorschlag in allen vier Ständen gleichzeitig zur Berathung gebracht, Nach 11 Uhr ward im Bauernstande und nah 12 Uhr im Bürgerstande abgestimmt, und zwar für den Vorschlag, worauf die beiden Stände durch De- putationen ihre noch berathshlagenden Mitstände zu ähnlichem Be- \chlusse einladen ließen. Der Priesterstand, der offenbar und mit Recht den Adel vorangehen zu lassen wünschte, ging um 3 Uhr ohne Abstimmung aus einander, nahdem Plenum für den folgenden Tag um 10 Uhr Morgens angesagt worden war. Der Adel, der be- \{chlossen hatte, die Berathshlagung unausgeseßt his zur definitiven Entscheidung fortzuseßen, kam erst um 7 Uhr Abends zur Abstimmung und verwarf, wie zu crwarten war, den Vorschlag. Unterdessen t sich 2 3000 Menschen, theils Neugiecrige, theils rohes Ge-

ndel, auf dem Ritterhausplaß versammelt. Sobald das Resultat der Abstimmung bekannt geworden, erhob sich unter ihnen ein wildes Geschrei, ohne daß jedoch weitere Exzesse verübt worden wären, bis der Haufe endlich unter Tumult vor die Wohnungen des Erzbischofs und einiger Häupter des Adels zog, ihnen ein „Pereat“ brachte und hier und da die Fenster einzuwerfen versuchte. Jedoch gelang es der Polizei, ohne irgend eine Mitwirkung des Militairs, dem Un- fuge Einhalt zu thun, und hon gleich nach Mitternacht waren die Straßen völlig gesäubert und die Ruhe gänzlich wiederhergestellt.

18. Oktober cr, zu erkennenden Präklusion, hiermit

aufgefordeit,

Bekanntmachungen.

[768 b] Ag

Unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei-

tungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen [1068] ,

him Alle und Jede, welche an das ihm bisher eigen- Stadtgeri

hümlich gehörende, gegenwärtig v i

Y j on ihm verkaufte, Í co aUE E belegene Allodial Rittergut R aietat: m ikgura A bedr mte atte at j aben, zu - dung und Beglaubigung in einem dee n La

1338 Heute um 1 Uhr Nachmittags wurde im Priesterstande abge-

stimmt und der Vorschlag, wie vorauszusehen war, verworfen. *) Die Stimmen sud in den vier Ständen folgendermaßen vertheilt :

Jm Adelsstande 450 gegen den Vorschlag, 82 dafür. » Priesterstande .……..... t » » ; E » Bürgerstande......... » » » Bauernstande.… 5 » » 89 » 522 229 Le i e S Majorität dagegen. .........-- 297 Stimmen,

S oyweiz. _ Kanton Graubündten. Die Gemeinde Ems hat ein- stimmig beschlossen, den von der Kommission des Kleinen Raths für Uebersicdlung der Felsberger vorgeschlagenen Boden zwischen der

Landstraße und dem Rhein unter keiner Bedingung abzutreten und sich gegen die etwaige Anwendung des Expropriations - Gesebes zu ver=

| wahren,

Kanton Zürich. Der Erzichungs-Rath hat am 28, August den Licentiaten der Theologie Eberhard, Privat - Dozenten an der Universität Erlangen, mit neun Stimmen gegen drei zum außeror- dentlichen Professor in der theologischen Fakultät der Universität et N: Die Bestätigung der Wahl hängt vom Regierungê- Rath ab,

Kanton Wallis. Die Walliser Deputirten, welche sich nach Turin begeben hatten, um Unterhandlungen wegen Justandhaltung der Simplon-Straße anzuknüpfen, sind zwar sehr höflih empfangen wor- den, haben aber ihren Zweck nicht erreicht, indem der König erklärte, die genannte Straße sei den Juteressen seines Landes entgegen.

Spanten.

X Pariís, 28. Aug. Man erwartet hier sowohl als in Madrid von der Rückkehr der beiden Königinnen einen günstigen Ein-= fluß auf den Stand der spanischen Angelegenheiten, die durch wildes Parteitreiben einer neuen Krisis entgegengeführt werden zu sollen schienen, Die Verschwörungen gegen die herrschende Ordnung der Dinge, deren Verzweigungen bis in die entferntesten Provinzen ent- deckt worden sind, hatten in der That einen sehr beunruhigenden Charakter angenommen, zumal in Folge ihrer Einwirkungen auf den Geist der Truppen, welcher aus manchen Ursachen der Verführung noch immer sehr leiht zugänglich ist, obgleih man seit dem Sturze Espartero’s viel gethan hat, um das spanische Heer aus ganz neuen und also noch unverdorbeuen Elementen zu refonstruiren. Eine Ver= besserung der Finanzlage Spaniens würde ohne Zweifel das wirk- samste Mittel der politischen Stabilität sein, das sich für jeßt an- wenden läßt.

Die Ereignisse in dem ehemals spanischen Theile von Haiti wer- den in Spanien mit lebhasterer Theilnahme verfolgt, als man bei dem ganzen Zustande des Landes, das an eine Wiedererwerbung sci- ner alten Kolonie doch nicht ernstlich denken kann, erwarten sollte. Trotz der Ohnmacht und der inneren Zerrüttung Spaniens s{meiceln die Zeitungen dem Volke mit der Jdee, die Wirren auf Haiti wenig- stens zur theilweisen Wiederherstellung seines ehemaligen Einflusses auf dieser Jnsel benußen zu können. Es ist indessen unzweifelhaft, daß die spanischen Haitier eben so wenig von ihrem alten Mutter= lande reden hören wollen, als die französischen Haitier von Frauk= reih. Wie die Leßteren sich allenfalls den Engländern in die Arme werfen würden, um der französischen Herrschast zu eut= gehen, so haben die Ersteren die Anrufung des französischen Pro- teftorata, wenn anch nicht whne starkë Opposition, geschehen lassen, während noch nit der entfernteste Gedanke an die Wiederherstellung der spanischen Herrschaft laut geworden ist. Der französishe Konsul in Santo Domingo und der Beféhlshaber der französischen Seemacht in Westindien haben freilich die vorläufige Ausübung des französischen Protektorats anzutreten versucht, aber sie scheint ihnen nur in schr beschränktem Umfange gelungen zu scin. Jundessen haben sie den neuen Präsidenten der Republik, den General Santana, auf ihrer Seite, und der französische Einfluß würde sich wahrscheinlich bis auf Weiteres auf dem spanischen Haiti festseßen können, wenn das Ka=- binet der Tuilerieen nicht bereits aus überwiegenden Gründen der allgemeinen Politik den Beschluß gefaßt hätte, das Protektorat über Dominica abzulehnen und die im Sinne desselben gethancnen Schritte seiner Agenten zu desavouiren.

Griechenland. Telegraphische Depesche aus Griechenland. Athen, 20. Aug. Maurokordatos und seine Kollegen haben ihre Entlassung eingereicht; sie ist angenommen worden. Der König hat Herrn Kolettis beauftragt, ein neues Ministerium zu bilden, Die Wahlen zu Athen sind auf einige Tage suspendirt worden. Die Stadt is vollkommen ruhig.

Handels - und Börsen - Uachrichten. Berlin, 3. Scpt, Das Geschäft in Eisenbahnen war auch heute wicderum schr träge und die Course matter als gestern,

Marktpreise vom Getraide. Berlin, deu 2. September 1844,

Zu Lande: Weizen 1 Nthlx. 22/Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr, 18 Sgr. z Roggen 1 Rihlr, 5 Sgr. 5 Pf., auch 1 Nthlr. 4 Sgr. 10 Pf. ; große Geiste 28 Sgr. 10 Pf.z Hafer 25 Sgr. 2 Pf., auch 20 Sgr. 5 Pf.

Zu Wasser; Weizen (weißer) 1 Nthlr, 2 Sgr, 5 Pf., auch 1 Rihlr.

Paris, 29. Aug.

*) Diese lehtere Nachricht ist dem um 12 Uhr abgegangenen Dampf- chie „Gauthiod“ telegraphisch nachgesandt worden und uns von Ystadt mit dem Post-Dampsfschiffe zugekommen.

Datum Grciféwalb, ben 12, Juli 1814, Königl. pre1ß, Hofgericht von Pommern und Rügen,

Tage werden guf de 6 Nothwentiger Terfauf. f den Antrag des Gutsbesißers Bar- iht ju Derlin, vent 16, August 1844, Das ín der Jakobêstrate Fit, 16 belegene Grundstück der Wittwe Rüdiger, aericzlih abveechätt zu 5675 Thlr, - 19 Sgr, 9 Pf., soll am 4. April 1845, Lsew#ftf44s 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subÿastiet G1.

Allgemeiner Anzeig

zur Nechnungslegung, laden wir die Herren Actionaire

zur Versammlung am

im Börsensaale ergebenst cin. v, Möller, Praeses, Siecttin, den 30. August 1844,

Schillow. Schlutow.

a [479 b] “s In unaorem Verlage are und Hy-

mine, a pothekenschein sind in der NRegistt@tne nischen, No. 1. Licbe, Licbe is mi am 12, August, am 3. und am 20 N j 2. d. IJ., Morgens 10 ass e e L Pr. m. Pfe. à 9 Sgr. v í d ónial, ehufs definitiver Feststellung des uns von inem Berliner Musikalien-Magaz1in vor dem Königl, Hofgericht, bei Bermeidung ver am | Hohen Ministerio remittirten Statuten-Entwurss, so | von C. W, Esslinger, Spandauer-Str. No. 9. urss, so wic . s P

19. Scptember, 11 Uhr,

4 Die Direction der preuß. Südscee-Fischerei-Gescllschast, Weidener,

Citerarishe Anzeigen.

erschienen s0 eben die be- E B S

liebien Arien aus Köck und Guste ;

ch nöthig,

Da siehst’e mir, da hast’e mir,

‘6 Sgr. 5 Pf. und 1 Rthlr, 24 Sgr. ; Roggen 1 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf.z kleine Gerste 25 Sgr. 2 Pf. ; Hafer 23 Sgr. 1 Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf.; Erbsen (shlechte Sorte) 1 Rihlr, 6 Sgr, Sonnabend, den 31, August 1844. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 10 Sgr., auch 5 Rihlr, 15 Sgr, Der Centner Heu 1 Rihlr, 2 Sgr, 6 Pf., auch 20 Sgr.

B ¿é ltm er B 67 8/2. Den 3. September 1844.

1 1 Fonds: |u Pr. Cour. Detien: iu Pr. Cour. s Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem. St. Schuld-Scb. [32 101 100! |Brl.Potsd. Eisecub.| 5 | 168 —_ Prämien - Scheine do. do. Prior. Obl.| 4 | 103% d. Secb. à 50 T.|-—| 90 89%; IMgd. Lpz. Eisenb.|— 1887 ezo Kur- u. Neumärk, do. do. Prior. ObL| 4 103 Schuldrersebr.|3{| 100% | |Brl. Anh. Fisenb.|— 1467 Berliner Stadt- do. do. Prior. Obl. 4| 103 be Obligationen |35| 101 Dúüss. Elb. Eisenb.| 5 | 85 Danz. do. in Ti 48 do. do. Prior. Obl. 4 | 98% Westpr. Pfandbr.|3%| 100% | 99% |Bhein. Eisenb. |5 Ex Grossb. Pos. do. 4| 104 las. do. Prior. Obl. 4 | 97% do. do. |35| 99% do. v.Staat garant, 35| 973 mera Ostpr. Pfandbr. |3{| 102 jBrl. Frankf. Eisnb.| 5 1397 ge Pomm, do. 3 100% 100% de. do. Prior. Obl.| 4 1027; Kur- u. Neum, do. Zi 101% Job.-Schles. Eisnb.| 4 | 1143 -— Schlesische do. |35| 100% fo. Li.B. v. eingez.|— 1075 —r B.-St.E. Lt. A.u.B.|—| 117 Gold al marco. |— =—— Magd.-Halbst. Eb. 4| 110 —-- Friedricbsd’or. m 1:33; 137 BrI.-Schw.-Frb.E.| 4 -—- _— And.Gldm. à 5 Th.\—| 1I%; 11% do. do. Prior. Obl. 4| 102% Disconto. -- 3 4 Bonn-Kölner Esb.| 5 | 1307 -—— | Pr. Cour. I cchéel- Cours Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld. Amsterdam...e. eco 250 Fl. Kurz 1407 Sa L S 250 FI. ‘2 Mi. R Hamburg... «e T Es 300 k. Kurz 1507 H G C h aat dae 300 mk. 2 Mi. 140 Ld dane o 0c 0 de 6 v0.00 00o I LSt. 3 Mt. 6... 224 6 22% P le eco ri P doi cl dios dib 300 Fr. 2 Mit. 795 | paa Wien 20 Xr. «(coee ost cooesó 150 Fl 2 Mit. 104 erti Augsburg «e... co oco ooo eere 150 FI. 2 Mi. 102% S oos 100 Thlr. 2 Mi. 995 ——— L A j m l4T i 100 Thl 8 Tage 100 Leipzig in Courant im 1 Thl, Fuss. Thlr. 2, Mt. 99! 99! Frankfuri a, M. südd, W.. co: 100 F1. 2 Mit. 56 22/56 18 100 SRbl. | 3 Woch. 107% |

Petersburg «+««oo oro eo o oe ooo eo Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 30. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 612. 5% do. 99.

5% Span, 19. 3% do. 33%. Pass. —. Ausg. —. ; Zimsl, —, Preuss. Pr. Sch. —.: Pol. —. Vesterr. —. 4% Russ. Hope 905. ÁntwerpenD; 29, Aug. Zinsl. —. Nene Anl, 19%.

Frankfurt a. M,., 31. Aug. 5% Met. 112% Br. Bauk - Actien p: ult. 1960, Bayr. Bauk-Actien 724 G. Mope 892 Br. Stiegl. 89% Br. Int. 60. Polo. 300 Fl. 954% G. do. 500 Fl. 95%. do. 200 Fl. 287 Br.

Paris, 29. Aug. 5% Rente fin cour. 119. 75. 3% Rente fiu cour, 80. 5% Neapl. au compt. 97. 80. 5% Span. Rente 304. Pass. ees :

Wien, 29. Aug. 5% Met. 1105. 4% 1007. 3% 76. Bank Aue 1597. Anl. de 1834 150/. de 1839 1265. Nordb. 14174. Gloggn. 109 5.

Mail. 1077. Livorv. 112. Meteorologische Beobachtungen. u / 1844. Morgens Nachmittags | Abends Nach einmaliger 2. Sept. 6 Ubr. 2 Ubr. | 10 Ubr. Beobachtung, Lustdruck ...-|3 10,92" Par.'340 03” Par.|339,3 1” Par. | Quellwärme 8,1° R. Luftwärme - « N Ms R. 15,0? R. + 12,8 R.| Flusswärme 13,2" R. Thaupunkt ..- -+ 10,2° R. 6,5° R. + 9,9 R. | Bodenwärme 13,9% R. Dunstsättigung 94 pCt. 52 pCt. | 80 pCt. Ausdünstung 0,011 Rb. Wetter .-.--- trüb. heiter. | halbheiter. Niederschblag 0. Wind „e... 0. NO, NO, Wärmewechsel -+15,0® Wolkenzug « - - A NO, -t- 25 R Tagesmittel: 310,10 Par... + 12,8 R... + 8,9’ R... 76 pCi. NO.

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 4. Sept. Ein Sommernachtstraum, nah Shakespeare, von Schlegel, in 3 Akten. Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Donnerstag, 5. Sept. Der verwunschene Prinz. Hierauf: Lie- beshändel.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 4. Sept. Endlich hat er es doch gut gemacht. Lustspiel in 3 Akten, von Albini. (Herr Koch, vom Stadt-Theater zu Riga : den Mengler, als Gastrolle.) Vorher: Nehmt ein Exempel daran. Lustspiel in 1_Akt, von Dr. Töpfer. :

Donnerstag, 9. Sepk. Die Gouvernante. Hierauf : Der Be- such auf dem Lande. (Die lebten zwei Afte von Iffffland's Lustspiel : „Die Hagestolzen‘‘.) Zum Schluß: Jch irre mih nie! oder: Der

Näuberhauptmann. : U, 6, Sept. Der Alpenkönig und der Menschenfeind,

I es

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in dex Deer schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckeret.

8e permanenten Kunst- ausstellung, Linden 26, Bel-Etage, sind gegeiwiürtig die Modelle ciner Centrifu- gal- und der von Kingstown nach Dalkey in Irland führenden ALTNOSP härischen

ae Luftdruck - Eisenbahn

aufgestellt. Der Versertiger dieser beiden sehens- werthen Kunstwerke, Herr Mechanikus Stelling in Hamburg, wird die Güte haben, die nöthigen Er- läuterungen zu geben, auch die Lokomotive der Lustdruck - Kisenbahn,, durch Auspumpen der Lust aus dem Leitrohre, in Bewegung setzen,

Julius Kuhr’'s Hofkunsthandlung,.

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Das Abonnement beträgt:

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Allgemeine

4. J L in allen Theilen der M i i ohne E A E d* 7 Zusertions-Gebühr für den taum einer Zeile des Allg, 5 M V

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen GKSeskellung auf dieses Slatt an, sür Serlin die Expedition der Ällg. Preuss. Zeitung: Fricdrichsstrasse Ur. 72.

N 247,

n :

Ae Ha. S L

Inland. Provinz Preußen. Die Grundstei i- versitätsgebäude in Königsberg. Sra s N S B sien. Die Bischofswahl. Schreiben aus Westpreußen, (Weiteres über die Folgen der jüngsten Ucbershwemmungen,)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Hannover. Unruhige Auf- tritte in Klausthal, Königreih Württemberg. Hosnachricht. Großherzogthum Oldenburg. Besuch des Großherzogs im Fürsten- thum Birkenfeld und seine Folgen.

Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Triest, über die Vorbercitungen zum Empfange des Kaisers.)

Rußland und Polen. Schreiben aus Kalisch. (Kirchliches.) ,

Frankreich. Paris. Bericht des Prinzen von Joinville über die Operationen gegen Tanger und Mogador, Briefe aus Paris. (An- gebliche Gefangennehmung Abd el Kader's ; Weiteres über den Sieg des Marschallò Bugcaud und die Operationen des Prinzen von Joinville, Der Prozeß wegen des jüngsten legitimistischen Komplotts.)

Großbritanien und Jrlaund. London, Der Prinz von Preußen,

(Weiteres

Vermischtes. Italien, Rom, Abreise des Prinzen Karl von Preußen, Die Prin- zessin Karl erwartet, Ermordung einer Pilgerin, Von der ita-

lienishen Gränze. Der Admiral Bandiera, Tod seiner Gattin. Griechenland, Briefe aus Athen. (Näheres über die Auflösung des Ministeriums Maurokordatos und die Bildung eines neuen Kabinets durch Kolettis; Exzesse bei den Wahlen der Hauptstadt.) Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Regierungs= und Geheimen Medizinal-Rath und Professor Dr. Remer zu Breslau den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife, so wie dem dortigen Bäckergewerks-Aeltesten Ludewig den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; und - Den Kaufmaun Hans Christian Hoskiar in Algier zum Konsul daselbst zu ernennen.

T Del Justiz - Kommissarius Eck zu Stuhm is} zugleich zum No= tarius im Departement des Ober - Landesgerichts zu Marienwerder ernannt worden,

A n é.iig e

Es wird hierdurch ergebenst in Erinnerung gebraht, daß nach den wiederholt ergangenen Bekanntmachungen der Termin für die Einlieferung der zu der diesjährigen Kunst-Ausstellung der Akademie angemeldeten Gegenstände mit dem 7. September c. zu Ende geht, und daß Umstellungen zu Gunsten etwa später eintreffender Kunst= werke unter feiner Bedingung gestattet werden können,

Berlin, den 30. August 1844,

Königliche Akademie der Künste, Dr. G. Schadow, Direktor.

Bekauntmachung.

Am 15. Oktober d. J., Vormittags um 10 Uhr, werden im gro ßen Konferenzsaale des Seehandlungs Gebäudes unter Zuziehung von zwei Notarien und zwei vereideten Protokollführern planmäßig 108 Serien, enthaltend die Nummern der am 15, Januar 1845 zur Ab- lösung kommenden 10,800 Seehandlungs-Prämienscheine, gezogen und demnächst durch die hiesigen öffentlichen Blätter bekannt gemacht wer= den, wovon wir das bctheiligte Publikum hiermit in Kenntniß \cben,

Berlin, den 30. August 1844.

General-Direction der Seehandlungs - Sozietät, gez, Kayser. Mayet. Wenzel.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats- und Justiz= Minister von Savigny, von Tepliß,

Se. Excellenz der Königl. s{hwedishe General der Kavallerie, außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl, französischen Hofe, Graf von Löwenhjelm, von Stockholm.

Abgereist: Der General - Major und Commandeur der 1sten Garde - Landwehr - Brigade, von Gerlach, nah Magdeburg.

Der Kaiserl, russishe Hofmarschall, Wirklihe Staatsrath Graf Schuwaloff, nah Wismar,

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin , 4. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreic haben dem General-Lieutenant und Beitr Volt M mann und dem General-Lieutenant und Gesandten Freiherrn von Canih und Dallwib, das Großfreuz, so wie dem General - Arzt und Leibarzt De. Grimm das Ritterkreuz des Leopold - Ordens zu verleihen geruht.

—— A

Provinz Preußen. Ueber die Feierlichkeiten bei der Grund= steinlegung zum neuen Universitäts - Gebäude zu Königsberg ent= hält die dortige Allgemeine Zeitung den nachfolgenden Bericht :

Se. Majestät der ua hatten neben anderen erfreulichen Verheißun- gen für die Universität zu Königsberg bei ihrem dritten Säkularfeste auch die Errichtung eines neuen Universitätsgebäudes anzubefehlen geruht , und die Grundsteinlegung dazu Allerhöchstselbstt zu vollzichen in Aussicht gestellt. Am 341, August fand dieselbe auf dem von der Stadt Sr, Majestät dem

Berlin, Donnerstag den 5È= September

1844.

Könige zur Versügung gestellten Königsgarten vor dem Exerzierhause statt, den des Königs Gnade mit noch anderen neuen und großartigen Bautwer-

fen zu einem solchen Playe umzuschaffen gemcint ist, welcher, der Königli- | chen Huld seine Zierde und seinen Shmuck verdankend, mit Recht ein Kö- |

nigsgarten genaunt werden wird. ; : : Vor dem mittleren Eingange des Exerzicrhauses war eine Tribüne er-

richtet, unter deren mittlerem Theil dec Königliche Sessel stand, Unmittel- | bar davor befand sich die Vertiefung, welche den Grundstein aufnehmen |

sollte. Eine Freitreppe führte zu demfelben unmittelbar von dem Königli- hen Sessel herunter, Neben der Tribüne für den König, die anwesenden Staats-Minister, Generale und andere hohe Beamte im Gefolge Sr. Ma- jestät waren rechts und linfs Tribünen für Damen errichiet, Der ganze vor den Tribünen liegende Play war im Viereck abgeschlagen, um in demselben die Glieder der Universität, die Deputirten der fremden Uni- versitäten, der höchsten Provinzial - Landes - Kollegien, der Provinzial- Stände und der Stadt Königsberg, die jezigen und ehemaligen Zög- linge der Hochschule aufzunehmen, Mit Laubgewinden und Flaggen- stangen geziert, bot derselbe bei dem lange entbehrten freundlichen Wetter ein überaus reizendes Bild. Dicht vor der Königl, Tribüne wehte, außer mehreren Königlichen und städtischen Flaggen, die Universitäts-Jubelflagge. Um 9 Uhr seßte sich von dem Gebäude des Albertinums der feierliche Zug in Bewegung, nachdem er vorher vor dem Stceinbilde des Markgrafen Al- brecht, des erlauchten Stifters der Universität, ein dreimaliges Lebehoch ge- bracht hatte. Studenten in sehr geshmackvoller und gefällig kleidender Tracht, in Sammetrock und Barett mit weißen Federn, eröffneten und schlossen den Zug, bildeten die Ehrenbegleiter des zeitigen Prorektors und der Dekane, und markirten die einzelnen Abtheilungen, Unmittelbar hinter den General- Anführern und einer Abtheilung hiesiger Studirenden gingen Deputirte der bei dem bevorstehenden Ban betheiligten Gewerks - Meister und Altgesellen z cinem Sängerchor folgten dann die Professoren und die Dozenten der hie- sigen Universität, unter Vorangang des Prorcktors , Kurators, des Richters der Universität und der zeitigen Dekane. Hierauf kamen die Deputirten der auswärtigen Universitäten, ihnen zunächst die Deputirten der Provinzial- Landeskollegien, den Zug schlossen die chemaligen und jczígen Zöglinge der Universität. Der Zug ging über den Domplaß, durch die Brodbänken- straße, Kneipböfsche Langgasse, über die Krämerbrüe, durch die Schuhgasse, Altstädtische Langgasse, Schmiedestraße dem Schlosse vorbei, wo des Königs Majestät, aus einem Fenster den Zug überschend , mit cinèm mehrmaligen kräftigen Hurrah begrüßt wurde, das sich im inneren Schloßhofe bei dem Durchzuge so oft auf das lebhafteste wiederholte, als Seine Allerhöchste Ge- genwart in der Nähe cincs Fensters wahrgenommen wurde. Aus dem Schlosse ging der Festzug dem Hause Kants unter ehrerbietiger Begrüßung und einem dem unsterblichen Weisen dargebrachten tausendstimmigen Hoch vorbei, durch . Junkerstraße nah dem Königsgarten, wo derselbe gegen 10 Uhr an- angte. _ Junerhalb des geschlossenen Raumes ordneten sich die Theilnehmer des Zuges so, daß um die Vertiefung, welche den Grundstein enthielt, die Pro- sessoren in ihrer Amistracht nach der Reihenfolge ihrer Fakultäten von der linken Seite dcx Königlichen Tribüne im Halbkreise sich aufstellten; an der Spiye ieder die betreffenden Dekane mit ihren Ehreubegleitern, an der äußer- sten Spie der reten Seite des ersten Halbkreiscs standen die Deputirten der fremden Universität, Der Königlichen Tribüne gegenüber stellte sich der zeitige Prorektor mit seinen Ehrenbegleitern auf, neben ihm auf cinem blauseidenen Kissen wurde die Urkunde dieses Neubaues gehalten, welche Se. Maj. der König am Tage vorher zu vollziehen geruht hatten. Jn weiterem Kreise umschlossen die- selbe die übrigen Theilnehmer des Zuges, Ju der Vertiefung selbst nah- men zu beiden Seiten des noch offenen Grundsteins die Deputirten des Baugewerks Play. Kunze Zeit nah der Aufstellung erschien Se, Majestät der König, der erhabene Rektor der Universität, in Begleitung Jhrer König- lihen Hoheiten der Prinzen Adalbert von Preußen und Karl von Bayern, und wurden am Eingange des geschlossenen Raumes von dem Prorektor, den Dekauen, den chargirten Studirenden und den Orduern der Feierlichkcit chrerbietigst empfangen, Se. Majestät der König geruhten den Glückwunsch des Prorektors mit freundlichen Worten anzunehmen, und ließen Sich von demselben nach Höchstdero Sitze geleiten, worauf der feierliche Aft seinen Anfang nahm.

Der zeitige Prorektor, Geheime Medizinalrath Professor Dr. Burdach, eröffnete denselben mit einex Rede, in welcher er es dankbar anerkannte, wie Se. Majestät der König den erweiterten Bedürfnissen der Zeit, nach welchen für die Universität das alte Gebäude nicht genüge , Allergnädigst helfend entgegenkomme, und dem Kranze der Wohlthaten, mit welchem seit der Stiftung der Universität die erlauchten Ahnen Sr. Majestät dieselbe bedacht, eine neue werthvolle Perle beifüge, Glücklih das Land, wo der Fürst den Bedürfnissen des Volkes helfend zuvorkomme!! -— Professor Simson verlas hierauf die Urkunde über die Errichtung des neuen Univer- sitäts-Gebäudes, welche also lautet:

„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen, Markgraf zu Brandenburg 2c. 2

thun kund und zu wissen, daß Wir Unserer, von Unserem Ahnen, dem Her- zog Albrecht, gestifteten Landcs-Univeisität zu Königsberg, über welche Wir Allerhöchstselbst das NRektorat führen, insonderheit zur Bezeichnung ihres dreihundertjährigen Bestehens in segensreicher Wirksamkeit, die Errichtung cines den Zwecken derselben vollständig entsprechenden Gebäudes auf dem Königsgartien hierselbst Allergnädigst zu gewähren und die Grundsteinlegung dazu, welhe Wir Allerhöchstselbs zu vollziehen gemeint sind, zu befehlen gervht haben. Wir thun dies in fester Zuversicht auf Gottes gnädige Obhut und auf die fortwährende Wirksamkeit Unserer ge- treuen Universität für das Wohl des Vaterlandes _und der studi- renden Jugend, Demnach cmpfchlen Wir sie dem Schuße und der Fürsorge Unserer Nachfolger in der Krone, daß Sie als ein Ihnen von Ünseren Vorfahren überlicfertes werthes Kleinod und theures Pfand bewah- ren und fördern, das von Uns der Universität gewährte Gebäude aber wohl erhalten und zu den bestimmten Zwecken gebrauchen lassen mögen, Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Königsberg an dem dreißigsten August im Jahre des Herrn Eintausend achthundert vierundvierzig, Unserer Regic- rung im fünften, Unseres über die Albertus-Universität geführten Refktorats im sehsunddreißigsten Jahre. Friedrich Wilhelm.

Nach dem von allen Anwesenden ge|ungenen Choral: „Es wolle uns Gott gnädig sein“, wurde cine verlöthete kupferne Büchse , in der die vidi- mirte Abschrift jener Urkunde, so wie dic Vollziehungs - Urkunde über die Grundsteinlegung (von sämmtlichen Mitgliedern der Universität, den hier versammelten Staats - Ministern, Generalen, höchsten Beamten, Abgeordne- ten der Provinzialstände, dem General - Superintendenten der Provinz und den Vorständen der Stadt Königsberg unterschrieben), ein Exemplar der Statuten der Universität und cin Verzeichniß der Professoren, Beamten und Studirenden aus dem gegenwärtigen Semester eingeschlossen waren, in den Grundstein gelegt und derselbe geschlossen. Se. Majestät wurde nunmehr von dem zeitigen Prorektor unterthänigst ersucht, die Grundsteinlegung Aller- gere zu vollziehen. Am Fuße der Freitreppe empfing den König der Regierungs - Baurath Kloth, und bat mit wenigen passenden Worten Aller- J nach Baugewerksbrauch dem neuen Gebäude die Weihe zu geben.

Se. Majestät antworteten hierauf:

„Jh stimme von Herzen ein in Jhren Wunsch der

S E n S s E E S I T T I E

| valdigen Vollendung des Baues, weil sie beweisen | wird, daß wir gute Zeiten haben.“ l

Dann si zur ganzen Versammlung wendend, sprachen Se, Majestät:

| ¡Meine Herren! L Unsere Hohschule hat drei Jahrhunderte in hohen Ehren zurüdckgelegt; sie hat das Jhrige treu erfüllt; ja sie hat der Welt Männer ohne Gleichen, Sterne Erster Größe geschenkt, Jhr viertes Jahrhundert briht unter den Segnungen eines langen Friedens und unter dem Scheine der langentbehrten Sonne an. Wir bezeichnen scinen Anfang, iudem wir den Grundstein zu dem neuen Obdach für ihre Wirksamkeit legen. Die Stunde is günstig, um ihr aus vollem Herzen einen Glückwunsh | ¿Ful son déx Meinige ist kurz, aber inhaltsschWer! Ste set ein Heu Dos Lichts! zu einemHeerde des Lichts in Unserem Norden \chuf sie Herzog Albrecht; Er, der mit treuem Herzen dem wahren Lichte zuge- wandt war. Seine Shöpfung beweist, daß er die- selbe Losung wie die Fürsten nah ihm gehabt, Meine, Meines Vaters, Meines Volkes Losung: Vorwärts! das sei auch für und für die Losung Unserer Hoch - schule. Aber sie folge ihr nimmermehr auf der Jrr= bahn der Kometen oder auf dem Wege der Feuers=- brunst, die von Dunkel umhüllt vorschreitet. Jhr Vorwärts sei das des Lichts der Sonne, das, gleihmäßig ausgestrahlt, die Finsterniß wirklich er- hellt, in tiefe Höhlen dringt, das Nachtgefieder ver= \(cheuht, Keime entwickelud, Blüthen entfaltend, Früchte reifend, Früchte, meine Herren! an deren

Genusse die Menschen gesunden. Diese Früchte sind: Echte Gottesfurht aller Weisheit Anfang echte Treue, die da weiß, daß man dem Fürsten nicht dient, wenn man seine hohen Diener herabzieht gute und edle Sitte, Liebe zum Lernen, Liebe zum Wissen, Liebe zum Handeln für das Gemeinwohl, zu Thaten der Ehre unter den Fittigen des Adlers. Ju der festen Zuversicht, daß diese Meine Wünsche er- füllt werden, unter dem göttlichen Segen und durch die pflihttreue Pflege ihrer Lehrer, wie durch den edlen Sinn der Jugend, fordere Jh Sie Alle auf, während Jch die Hammerschläge thue, Unserer Alber= tina— dem Heerde des Lichts für Unseren Norden S dreimaliges herzlihes und kräftiges Lebehoch zu Ee

Diese erhabenen Königlichen Worte begeisterten alle Hörer und ihr herrliher Inhalt hat für immer seinen unauslöschlichen Pla in der Ge- schichte des Vaterlandes cingenommen, Se. Majestät vollzog nunmehr nach üblicher Weise dic Grundsteinlegung durch drei D aunderidblkés auf den Grundstein. Ein dreimaliges kräftiges, von allen Anwesenden aus in- nerstem Herzensdrange gerufenes „Unser König lebe hoh!“ wurde von dem Prorektor ausgebracht. Se. Majestät geruhten, den Hammer dar-=- auf Sr, Königlichen Hoheit dem Prinzen Karl von Bayern zu übergeben welcher die drei Hammerschläge machte und demnächst Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Adalbert von Preußen den Hammer gab. Dar- auf folgten der zeitige Prorektor, der Kurator der Universität und die zeitigen Dekane; sodann die anwesenden Staats - Minister, Generale der Infanterie und General-Lieutenants, die vier großen Hof - Aemter der Pro- vinz Preußen, der Ober-Präsident der Provinz Preußen, die hier anwesen- den Ausschüsse der Provinzial-Stände, der Chef-Präsident des Ober-Landes=- gerichts zu Königsberg, der General - Superintendent der Provinz Preußen der Ober - Bürgermeister und der Vorstcher der Stadtverordneten von Kö- nige endlich die beiden Baumeister, und verrichteten die üblichen Ham- merschläge.

Während dieser Handlung wurde ein Chorgesang ausgeführt. Darauf folgte die Weihrede des Konsistorial-Raths Prof. Dr. Sieffert, als zeitigen Dekans der theologischen Fakultät, in welcher derselbe den Segen des göttlichen Beistandes für das neue Gebäude und die Wirksamkeit des in ihm zu ertheilenden Unterrichts erslehte. Der Choral „Nun dauket Alle Gott“ be- schloß die Feierlichkeit, Se. Majestät verließen darauf, unter mehr- maligem kräftigem Lebehoch aller Anwesenden, und begleitet von dem Volksgesange der Preußen „Heil dir im Siegerkranz“ die von der Huld ihres Monarchen beseelte Versammlung, Das schönste Wetter hatte die ganze Feier begünstigt, zahlreihe Zuschauer aus allen Ständen bedeckten den ganzen großen Play. Lautlose Stille hatte unter denselben während der Rede Sr. Majestät geherrscht, so daß diese in weiten Kreisen gehört worden war, und dort eben so tief ergriffen hatte, als in der näheren Umgebung. Die vollste Begeisterung hatte sich Allen mitge- theilt, und von neuem fühlte sich Alles in einem Gefühl und einem Sinne vereint in der Bewunderung sür den geistvollen Landesherrn, in der Liebe für den huldreichen Herrscher !

Die Professoren der hiesigen und die Deputirten der fremden Universi- täten, so wie einige Studirende, waren von Sr, Majestät zur Mittagstafel im Königlichen Schlosse zugezogen worden, wo Allerhöchstdieselben Jhren Beifall über die Anordnung und Ausführung der ganzen Jubelfeier huld- reicht auszusprechen geruhten. ;

Die Jubeltage beschloß der von der Königlichen Universität am Abend dessclben Tages gegebene Ball, zu welchem Se. Majestät den Moskowiter= Saal im Königlichen Schlosse bewilligt hatten. Allerhöchstdieselben beehrten

| ihn auf eine furze Zeit mit Jhrer Gegentvart und unterhielten sich huld-

reichst mit Einzelnen der Anwesenden, Die schr zahlreiche Versammlung erfreut durch dic Aller Herzen gewinnende Milde des innig geliebten Lan- desvaters, bewegte sih noch lange in den glänzend erleuchteten und geschmack- voll dekorirten Räumen, wenn auch für viele Theilnchmer die nahe bcvor- stehende Trennung den Ausdruck ihrer Heiterkeit zurückdrängte.

Sr. Excellenz dem Herrn Finanz =- Minister Flottwell wurde am 1. September zu Königsberg dur eine Deputation seiner Vaterstadt Justerburg das Ehrenbürger- Diplom überreicht. Se. Excellenz der Herr Kultus - Minister Dr, Eichhorn reiste an demselben Tage nah Berlin as s

Der Zweck der Reise Sr. Majestät des Königs durch die Weichsel Niederungen war die Besichtigung des projektirten Laufes E zu bauenden Kanals. Wie man aus Tie genhoff meldet, haben Se. R Ihre vollkommene Zufriedenheit mit dem Plane ausge= prochen. Í

_ Provinz Schlesien. Die Mitglieder des hohen Dom= Kapitels zu Breslau, sowohl die wirklichen als ms ta Ehren=

d R - ; Ä e Nt, REIE G rg a i A,

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