1844 / 260 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

n zwar gleihmäßiger gedruckt und zum Theil mit besserer Schrift rison Gs aber doch fast durchgängig so klare, gut nüan- cirte und ansprechende Bilder, daß sie der Anstalt des Herrn Udcker- mann alle Ehre machen, um so mehr, als sie in dieser Branche die erste solchergestalt ausgedehnte Anwendung des Buntdrucks darbieten. Die lithographise Anstalt des Herrn Delius in

Berlin legt Nr. 1621 in einer Mappe mehrere Proben ihrer far- tographischen Leistungen vor, welhe alle den anerkannt guten Ruf bestätigen. Die Einsicht in Kieper t sche, Kutscheitshe, Liech- tensternshe, Zimmermann sche und andere Karten überzeugt von so reiner, scharfer, geshmackvoller und geschickter Ausführung in allen Manieren, daß dem Herrn Delius ein großes e L um die Karto=- Lithographie mit Vergnügen zugestanden werden muß.

Dem Auge des Beschauers etwas entrückt, erscheint unter Nr. 1580 eine sehr einfahe typographirte Wandkarte von Eu- ropa für den Geshihts=Unterriht vonHir\shfeld in Leip- zig, desgleichen Nr. 427 die Kutscheitshe Karte von Palästina, als Beleg der ausgezeihneten Leistungen der Mahlmannschen li- thographishen Anstalt in Berlin und unter Nr. 2279 die höchst präzise in Stahl gestochene, sauber gedruckte und illuminirte Wei-= landsche Karte von Deutschland, als ein Zeugniß des zeitge- mäßen Fortschreitens des geographischen Jnstitutes zu Weimar, in welchem Sinne wir auch die ausliegenden .weltbekannten Atlanten zu begrüßen haben.

Buve F. Kayser hat nächst einer hydrographischen Karte des adriatishen Meeres als Produkte seiner lithographischen An- stalt zu Graß die von ihm herausgegebenen Karten von Steyermark und Jllgrien eingesandt. Die Schärfe der Konturen, Deutlichkeit der Schrift und Klarheit, wie Kraft des Terrains, finden fih auf diesen Blättern \o vortheilhaft vereint, daß sie lebhaft an die {önen in Kupfer gestohenen Blätter der Fallonshen Karte von Oesterreich erinnern.

Nicht minder dem Kupferstiche genähert und durh Schärfe, Korrektheit und Deutlichkeit ausgezeichnet, findet sich unter Nr, 899 ein Plan von Breslau, lithogr. Anstalt von Adolph Pusch, Druck von Graß u, Comp. in Breslau.

Eisenbahnen.

X Dresden, 13. Sept. Zu Zittau soll den 18ten d. M. von den Actionairs der Löbau-Zittauer Eisenbahn die erste General- Versammlung abgehalten, die Statuten und namentlich die Verzin- sungsfrage näher berathen und ein Ausshuß gewählt werden. An das bisherige Comité der Gesellschaft sind bereits die ersten 10 pCt, der Einlage eingezahlt,

Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

In der VVoche vom 8. bis 14. September 1844 sind auf der Berlin- Frankfurter Eisenbahn 4639 Personen befördert worden.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Berlin, 16. Sept, Der Umsay in Eisenbahnen war heute schr um- fangreich, die Course behaupteten sich im Allgemeinen auf den Standpunkt vom vorigen Posttag.

x Königsberg, 10. Sept, Mit dem Anfange dieses Monats hat der Regen aufgehört , der seit Johanni bei uns und in ganz Polen mit einigen Unterbrechungen allen Feldsrüchten so vielen Schaden gethan und UVebershwemmungen mit ihren Verheerungen in allen Flußgebieten zur Folge hatte, Der Verlust an Heu und Getraide is groß und trifsi manche Gegend um so härter, als das Land für dieses Jahr nicht mehr geeignet is, die Winter - Saaten aufzunehmen, und bdaher auch für fünstiges Jahr feine Aerndte in Aussicht steht, des Nachtheils der versandeten Wiesen niht zu gedenken. Mit der trockenen, warmen Witterung sind jedoch die Befürchtungen für eine gänzlihe Mißärndte ver- s{chwunden, und hat der Noggen auch nur ein kümmerliches Ergebniß gelie- fert, und sind die Hülsenfrüchte auch beinahe gänzlich verloren, so dart Wan für Weizen, Gerste und Hafer bei anhaltend günstigem Wetter eine doch mäßig gute Ausbeute erwarten. Dieses und die flauen Nachrichten vom Auslande haben die Weizenpreise gedrückt und alle Speculation gelähmt, Nun da es an Käufern fehlt, drängen Jnhaber zum Verkauf, ohne ihren Zweck erreichen zu können, wenn sie sih nicht arbieren Opfern fügen wollen. Das Wenige, was umging, wurde 30 Fl, unter den leyten Notirungen er- lassen, Nur eine Partie feinbunter alter 134 pf. Weizen bedang noch den hohen Preis von 3674 Fl.

Gerste hat si dagegen fest behauptet + gute kleine 105pfd. wird noch willig mit 180 Fl, bezahlt, es kommt aber bei dem kleinen Bestand wenig vor. Große is gänzlih geräumt, Auch für Roggen erhält sich eine gute Mei- nung, aber mehr für den Verbrauch im Lande, als zur Versendung. Für gute 120/121pf. consumtionsfreie Waare is noch 190 a 192 Fl. zu machen, während zum Transit wenig Kauflust besteht, auch wenn man 10 Fl, nie- driger ankommen könnte, Das Ausfuhr - Verbot aus Polen ist noch ohne Wirkung bei uns geblieben.

Leinsaat hat bei sesten Preisen guten Absay. Feine Qualität fehlt und Mititelsorten bedingen noch 305 a 315 Fl, Das diesjährige Gewächs wird wenig trockene versendbare Saat liefern, wie dies bei Rapps sich schon herausgestellt hat,

Allgemeiner Anzeige

der in Person oder durch einen mit geseßlicher Vollmacht und Juformation versehenen hiesigen Justiz - Kommissa- rius, wovon den hiesigen Orts Unbekannten die Herren Justiz - Kommissare Audre und NRostosky in Vorschlag gebracht werden, ín dem Lokal des unterzeihneten Ge- rihts, Vormittags um 9 Uhr, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forderungen anzuzeigen, die Beweis- mittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfü- gungen zu erwarten, bei unterlassener Anmeldung ihrer

nsprüche und beim Ausbleiben im Termin aber zu ge- wärtigen, daß sie mit allen ihren Forderungen und An- sprüchen werden präkludirt und ihnêt deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges

Bekanntmachungen.

1901] Ediktal-Citation

Nachdem über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Walter hierselbst| der Konkurs eröffnet worden is , #0 werden sämmtliche unbekannte Gläubiger hierdurch vor- geladen, in dem auf

den 25. Oktober cr., Der ttogs 10 Uhr, vor dem Land- und Stadtgerichtsrath Bescherer anbe- raumten Termine entweder in Person oder durch einen mit Jnformation und Vollmacht versehenen Bevollmäch- tigten, wozu die Justiz-Kommissarien, Justizrath Hanne- mann, Jochmus und Keller in Vorschlag gebracht wer- den, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forde- rungen anzuzeigen, die Beweismittel beizubringen und weitere Verfügung zu erwarten, beim Ausbleiben aber zu gewärtigen, daß sie mit ihren Forderungen an die Konkurs-Masse präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird,

Frankfurt a, O,, den 14, Juni 1844, (L. §.) Königl. preuß, Land- und Stadtgericht.

erlegt werden.

[1009]

[4008]

Ueber das Vermögen des Getraidehändlers Augu Zyan u Wittenberg is wegen Unzulänglichkeit uft urch ein Dreket vom 19, März cr. von Amts we- E dun B worden,

ayer Alle und Jede, wel d - mee pes yhengenannien Naïdan 'Ans d as aben ee, es ch vorgeladen, dieselben binnen drei und, spätestens in dem vor dem Herrn Land-

d , cem Eee B 9 u hr ry anberaumten präflusivischen Liguidaiions- lein ie

biger auf

seßt worden. Es werden

ger hierdurch vorgeladen, ihre Forderun naten und vätestens ín dem obigen in hig oder dur ma

1398

Ueber Klee- und Thimotheesaat is noch nichts Sicheres zu sagen, Spiritus

aber zu fürchten, daß nur ein hat eine Pg verm tung für die groß

kleines Quantum erzielt werde, von 30 % erlebt, ‘dürfte aber bei der besseren Erwar- artoffel-Aerndte wieder weihen ; die Production im Lande is und der Verbrauch im Abnehmen.

__ Ein stilles Herbst- und Wintergeschäft is für Getraide mehr als wahrschein- lich und nirgends ist ein einleuhtender Grund für einen Aufschwung im Frühjahr abzusehen, Eine große Aerndte in England mit ansehnlichen Zufuhren von Mehl aus Amerika, Holland überführt und Alles auf den beschränkten eigenen Ver-

brauch angewiesen. Deutschland Ueberfluß, während

Lager auf Käufer im Auslande warten.

das Ergebniß der Aerndte ín nungen herabgestimmt ,

im schwarzen England feststeht ,

Jn Frankreich und Belgien kein Begchr, und ín eer noch bedrohliche große Daher müssen, die sanguinen Hoff- die Verluste auf alte theure Lager überwun- den, das gewagte Spiel verloren gegeben und

nachdem

ein Werth - Verhält-

niß hergestellt werden, welches den obwaltenden Umständen angemessen is, Bei der unter diesen Verhältnissen vorherrschenden Abneigung, Verla-

dungen nach dem Auslande zu

machen, konnte es nicht

ausbleiben , daß

Frachten niedriger gingen, und is nah der englischen Ostküste zu 3s 6d p. Qr. Weizen, nah Amsterdam zu 19 Fl. und 1 Fl, p, Roggenlast an-

zukommen,

Zufuhren aus Polen vom 19. August bis 8, September d. J.+ 673 L, Weizen, 1631 L, Roggen, 214 L. Gerste, 300 L. Hafer, 117 L, Erbsen,

208 L, Leinsaat, 90

Course: London 3 M, 2013.

9 W, 445. Berlin 2 M. 99:

Berl

in

e r

Den 16. September 1844.

. a 418 Ctr, Flahs, 83 L a 18 Cir. Hanf. Amsterdam 71 T, 100,

m 6 T s G,

Hamburg

Pr. Cour.

Beief. | Geld

Fonds.

Aclien. |8

Pr.

Cour. Brief. | Geld. | Gem.

St. Schuld-Schb. C03 Prämien - Scheine d, Seeb. à 50 T.|- Kur- u. Neumärk. Schbuldverseher. [C Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Weestpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesiscbe do.

897

997 104

99 101%

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Gold al marco. Friedrichsd’or. And.Gldm. à 5 Th. Disconto.

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Auswär Amsterdam, 12. Sept. 5% Spau. 20%. 3% do. 345. Pa

Sch. —. Pol. —. Oesterr. —.

997

13% 117-;]do. do. Prior. Obl.

Brl.Potsd. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. BrI. Anb. Eisenb. do. do. Prior. Obl, Düss. Elb. Eisenb, do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Obl. do. v.Staat garaut. Bel. Frankf. Eisnb. do. do. Prior. Obl. Ob.-Schles. Eisub. do. Lt.B. v. eingez. B.-St.E. Lt. A.u.B. Magd.-Halbst. Eb. Brl.-Schw.-Frb.E.

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Bonn-Kölner Esb.

tige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 62. S3, 6. Ausg. —. 4% Russ. Hope 92%.

Antwerpen, 11. Sept. Zinsl. 8, Neue Aul. ‘205. Frankfurt a. M., 13. Sept. 5% Met. 112% G. Bauk - Actien p. ult.

1967, Bayer. Bank-Actien 729. Hope 897 6, do. 500 Fl. 935. Bank-Actien 1630, BEugl. Russ. 1135.

300 Fl. 945 G. Uamburg, 14. Sept.

Stiegl. 895 G. do. 200 FIl. 28 Be.

169

186 1037

885

78%

97 143 102 1142

120 1092 169

110 à 109%

5% do. 993.

ZinsI. 1E Preuss. Pr.

Int. 61/7. Poln.

Paris, Ll. Sept. 5% Rente fin cour. 120. 5. 3% Rente fin cour. 81. 85.

5% Neapl. 98. 60. Wien, 12. Sept.

1598. Aul. de 1834 151%.

Mail. 109%. Livorn. 115,

5% Span. Rente 315. Pass. 6%. 5% Met. 11077.

4% 1005. 3% 767. Bank-Actien de 1839 136%. Nordb. 1495. Gloggn. 1127.

Die zum Besten der, durch Ueberschwemmung Verunglückten in

West- und Ostpreußen auf Sonnabend, den 14ten d. M., angekündigte Vorlesung des Herrn Dr. Schramm (vergl. Allg, Preuß. Ztg. Nr. 255) wird am Mittwoch, den 18ten d. M., Abends 7 Uhr,

stattfinden,

Berlin, den 16. September 1844. Der Central = Verein zur Unterstüßung der durch Uebershwemmung

Verunglückten in Skalley, Magnus.

Messerschmidt.

West- und Ostpreußen. von Patow. Meyen.

von Olfers,

Verzeichniß der Vorlesungen und praktishen Uebungen bei der Köü- niglihen Akademie der Künste in dem Winter= Halb-

jahr vom 1. Oktober d. J. bis Ende März 1845.

A. Fäch

er der bildenden Künste, 1) Zeichnen und Modelliren

nach dem lebenden Modell, geleitet von den Mitgliedern des akade- mischen Senatsz 2) Unterricht in der Composition und Gewandung:

Professor Begasz Professor Kretschmar;

3) Zeichnen und Malen im Königlichen Museum: 4) Zeichnen nah Gyps - Abgüssen: Professor

Dáhlingz 5) Osteologie und Myologie: Professor Dr. Froriepz

6) Landschast-Zeichnen+ Professor Shirmerz 7) Zeichnen der Thiere, be- sonders der Pferde; Professor Bürdez 8) die Prüfungs - Klasse: Professor Dählingz 9) Zeichnen nah anatomischen Vorbildern und Proportionen des menschlichen Körpers : Prof. Berger; 10) Kupferstehen: Prof. B u ch- hornz 11) Holz- und Formstehen: Prof. Gubißz 12) Scrift- und Karten- stehen: der akademische Lehrer Reyherz 13) Geschichte der Kunst im Mittel- Alter: Prof. Dr, Kugler; 14) Mythologiez Derselbe; 15) Metall- Graviren und Steinschneiden: der akademische Lehrer K, Fischer; 16) Bronzegießen: der akademische Lehrer Heinr. Fischer.

B. Baufächer. 47) Die Lehre von der zweckmäßigen Anlegung der Gebäude, verbunden mit praktishen Uebungen im Entwersen derselben: gerer Rabe. Privatim wird derselbe vortragen: a) die Lehre von den

onstructionen, oder: wie die Gebäude und jeder einzelne Theil derselben, den Forderungen der Festigkeit gemäß, zweckmäßig zu errichten sindz b) die Geschichte der Baukunst bis zur gegenwärtigen Zeit, verbunden mit der Bc- schreibung der verschiedenen Bauwerke der Vorzeit und der Gegenwart, 18) Die Projectionen, die Lehre der Säulen nach Vitruv, nebst ihren Con- structionen im Zeichnen und mittelst geometrisher Schatten - Construction : Prof. Hummel; 19) Perspektive und Optik: Derselbe und der akade- mische Lehrer, Maler B eckmannz 20) Zeichnung und Composition archi- teftonischer Decorationen: der akademische Lehrer Architekt Bötticher 21) Entwerfen der Gebäude: Prof. Strackz 22) Perspektive für Archi- teftenz der akademische Lehrer Maler Beckmannz 23) Modelliren archi- teftonischer Verzierungen und Glieder: der akademische Lehrer Aug. Fischer.

C. Musik, 24) Lehre der Harmonie: Musik - Direktor B a ch3 29) Choral- und Figuralstyl: Derselbe; 26) doppelter Contrapunkt und Fuge : Derselbez 27) freie Vokal - Composition: die Musik - Direltoren Ba h und Prof. Rungenhagenz 28) freie Justrumental - Composition: Díie-

elben, | D. Bei der mít der Akademie verbundenen Zeichnen- Schule, 29) Freies Handzeichnen in drei Abtheilungen, unter Leitung der Professoren Herbig, Däge und Lengerich und des akademischen Lceh- rers Maler Alb. Köhler.

E. Bei der mit der Akademie verbundenen Kunst- und Gewerkschule, 30) Freies Handzeichnen: von den Professoren Herbig, Berger und Lengerich und dem akademischen Lehrer Maler Alb, Köhler und Kupferstecher Lingerz 31) Modelliren nah Gyps - Ab- güssen: Prof. Wichmann und der akademische Lehrer Aug. Fischerz 22) Arcitektonisches und geometrisches Neißen: Prof. Zielcke und der akademische Lehrer Sto evesandt,

Für die Unterrichts - Gegenstände von Nr. 1 bis 28 hat man sich zu- vor zu melden im Akademie-Gcbäude jeden Mittwoch von 12 bis 2 Uhr bei dem Direktor Dr, G. Schadow, für Nr. 29 um dieselbe Zeit beim Prof. Hampe und sür Nr, 30 bis 32 bei demselben Sonntags von 10 bis 12 Uhr ebendaselbst.

Berlin, den 30. August 1844, :

Königliche Akademie der Künste, Dr, G. Schadow,

Meteorologische Beobachtungen.

Abeuds 10 Ubr.

Direktor.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Uber.

Morgens

1844. 6 Ubr.

15. Sept.

Quellwärme 8,1° R. Flusswärme 12,5° R. Podenwärme 12,9% R. Ausdünustung 0,011 Rb. Niederschlag O. Würmewechsel -+15,9° 10,1° R. .… 66 pet. WSW. __

Luftdruck... [339,61 Par.'339 33" Par. 338,29" Par.

.|4- 10,0° R./+ 15,8° R.|+ 11,5% R.

+ 6,8° R. 7,1° R.|+ 6,3° R. 78 pCt. 55 pCt. 66 pCt. bezogen. heiter. trüb.

W. SSW. SW. Wolkenzug. - « Z SW.

Tagesmittel: 339,08 Par... +12,4° R.. Königliche Schauspiele. j

Dienstag, 17. Sept, Norma, Oper in 2 Akten, Musik von Bellini. (Mad. Palm-Spaber: Norma, als Gastrolle, Dlle. Burh= hardt: Adalgisa.) : 25

Mittwoch, 18. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Die lebte weiße Rose, Tragödie in 5 Abth., von J. J. Kuranda, ;

Die französischen Theater-Vorstellungen werden mit dem nächsten Monat wieder beginnen und im Konzertsaale des Königl. Schauspiel hauses stattfinden, Meldungen um Abonnements und zwar für die ganze Dauer der Vorstellungen, das ist: vom Monat Oktober bis Ende Juni künftigen Jahres, sind bis zum 29. September c. im Büreau der Königl. General - Jntendantur abzugeben, wo alsdann später die Kontrakte abgeschlossen werden. Insofern die bisherigen resp. Abonnenten ihr Abonnement zu erneuern gesonnen sind, werden sie ersucht, solches bis zum 20, September zu erklären,

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 17, Sept. Der Vater der Debütantin, Posse in 4 Akten, von B. A, Herrmann, (Herr von Lehmann, erster Komiker vom Stadt = Theater zu Hamburg: Windmüller, als lebte Gastrolle.) Vorher: Nehmt ein Exempel daran, Lustspiel in 1 Akt, von Dr. Töpfer.

Mittwoch, 18. Sept, (Italienische Opern-Vorstellung.) Il ‘Tem- plario, (Der Templer.) ä

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. 3 infeisen. Gedruckt in dev Dedcker schen Geheimen Ober- Hofbuchdrucckerei,

Luftwärme Thaupunkt ... Dunstsüttigung

tillsshweigen wird au

ittenberg, den 2, August 1844, Königliches Land- und Stadtgericht,

Avertissement.

Von dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu Wittenberg is über das Vermögen des dasigen Kauf- manns Rudolph Marckwordt auf den Antrag der Gläu- biger der Konkurs-Prozeß eröffnet und ein Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche der Glâu-

den 21. November 1844, Vormitt. 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Türpen als Deputirten im Lokal des unterzeichneten Gerichts ange-

daher alle etwanige unbekannte Gläubi- en binnen 3 Mo-

einen mít eizubringen und hiernäch

ermin zur

ollmacht und Jufor- on verschenen h esigen Justiz-Kommissarius anzuzei- gen, die Beweismittel î

weiteren Verfügungen zu erwarten,

die

bar zu gewärtigen,

[780]

stirt werden,

[1120] Das b

28, März an ordentlicher

den Gläubiger von der verwiesen werden sollen. Wittenberg, den 1. Königliches Lan

zur neuen Jakobsstraße

Neupr

Bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche und beim Außenbleiben im Termine aber haben dieselben unfehl- daß sie aller ihrer etwanigen Vor- rehte verlustig erflärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nah Befriedigung der sih melden- Masse noch übrig bleiben möchte,

August 1844. d- und Stadtgericht,

Bekanntmachung. f- Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. Mai 1844, Das in der neu angelegten, von der Stadtmauer bis benden Straße belegene Acker- mannsche Grundstück soll in seinem jeßigen Zustande mit der Taxe von 8239 Thlr,, von welcher aber, weil der Ertragswerth noch nicht zu ermitteln gewesen is, die gleichfalls noch niht zu ermitteln gewesenen Lasten nicht abgerechnet worden sind, am 10, Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subha- Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. atrimonialgericht

Westpreußen und desse Kreise, 17 Meile von der Königsberg entfernt liegende Vorwerk einem Areal von 1009 Mor ermine entweder | shäpt auf- 46,333 Thlr, 3

no we f Z ° B rtsch - Kroner er-Berliner Chaussee ochnotw, en 147 C1Ruthen, abge- Lee, 4 Pf., zufolge der nebst Hypotheken chen und Bedingungen

usehenden Taxe, #0

Registrat einzal 45 Vormittags 11 Uhr, Gerichtôstelle subhastirt werden,

am

Alle unbekannte Real-Prätendenten werden aufgebo- ten, sich, bei Vermeidung der Präflusion, spätestens in diesem Termine zu gestellen.

Tyß in Westpreußen, den 10, September 1844,

sCiterarische Anzeigen. [1107] Leipzig, in der Hahn schen Verlagsbuchhandlung is so eben erschienen und an alle Buchhandlungen ver- sandt, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg

an E. S. Mittler: : Anleitung zum Ueberseben

aus dem Len in das Lateinische, on Dr, E. F. Wüstemann, Professor am Gymnasium zu Gotha, Erster Theil, Aufgaben zu lateinischen Stylübungen für die oberen Gymnasial - Klassen. Erster Kur- sus, 22 Bogen, 8, Preis % Thlr,

[1099]

¿Für Fremde! Zu haben in jeder Buchhandlung, Rundkarte von Berlin, Jn Etui, Kolorirt, 25 Sgr. j Prof, Kugler, Beschreibung d. Kunstkammer, geb. 1 Ihle; in unserer essen Beschreibung des Museums, Gebunden, 1 Thlr,

bestehend aus

Maf aanament brträgt : thlr. für 7 Iahr. 4 Kthlr. - 2 Jahr: 8 Rihlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr,

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes unehmen estellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Ällg. Preuss. Í _ Zeitung: Friecdrihsstrasse Ür. 72.

e 260,

c, Die vierteljährliche VBránumeration dieser Zeitung beträgt Expedition selbs (Fricdrihs-Strafe Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer Zuswártige, des JIn-

dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. kann nit mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der

Uebrigens is die

9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions - Lokale,

eincr Zeile 2 Sgr. Um machungen der Königl. finden. Auswärtige haben ihre

Inhalt.

Amtlicher Theil.

JFuland. Berlin. Die Ansprache Sr, Excellenz des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten zu Königs- berg. Rhein-Provinz, Jhre Königl, Hoheit die Prinzessin von Preußen, Vermächtnisse und Schenkungen im Negierungs-Bezirk Trier.

Deutsche Bundesstaateu. Königreich Bayern. Guß des Kopfs der Bavaria, Königreich Sachsen. Aus Leipzig, (Durchreise Jhrer Majestät der Königin von Preußen.) Großherzogthum Baden, Ehescheidung des Prinzen Wasa. Unglücksfälle auf der Eisenbahn. Fürstenthum Schwarzburg -Sondershausen, Jnnungsgeseß. Freie Stadt Bremen. Rückfkehr von Hormagr's,

Hesterreichische Monarchie. Wien, Veränderungen in der Ma- rine. Venedig, Der Herzog von Bordeaux, Besestigungs-Arbei- ten. Chíiavenna, Beschädigung der Splügen-Straße.

Frankreich, Paris. Vorbereitungen zur Reise des Königs. Kla- gen über Unzulänglichkeit der Operationen gegen Marokko, Frank- reichs Verbündete, Seemacht und Armee. Motiv der Entschädigung Pritchard's, Französische Agenten in China. Schreiben aus Paris, (Die neuesten Berichte aus Afrifa und dem Mittelmeere,)

Großbritanien und Jrland. London, Rede O’Connell’s ín der ersten RNepeal-Versammlung nach seiner Freilassung. Schreiben aus London, (Zur Erläuterung über die otaheitische Differenz.)

Die Semerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins - Staaten,

Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Marfki- berich#.

Königl. Sthauspielhaus, (Eine neue Tragödie: „Die leßte weiße Nose‘) Königëfädtisches Theater, (Erste Wiederholung der Oper „Il Templario“.) Vermischtes,

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerußt: Dem Grafen Cornet de Ways=-Ruart in Brüssel den Rothen Adler-Orden dritter Klassez so wie dem ehemaligen Oberjäger Möhring zu Braunschweig das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver= ben t i | 4 Dan bisherigen Regierungs-Rath von Salbwedel in Czersf zum Geheimen Finanz =- Rath und vortragenden Rath hei der Zweti= ten Abtheilung des Königlichen Haus-Ministeriums zu ernennen; und Dem Militair-Jutendantur-Rath von der Mar ck von der Jn- tendantur des 8ten Armee-Corps bei seinem Uebertritt in den Ruhe= stand den Charakter als Geheimer Kriegs-Rath zu verleihen,

Abgereist: Se. Excellenz der General der Jufanterie und Chef des Generalstabes der Armee, von Krauseuedck, nah Halle.

Uichtamtlicher Theil. Fnlaud. Die Ansprache, welche der Herr Minister

Berlin, 17. Sept. e : O An der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten am 25sten

Königliches Schauspielhaus. Eine neue Tragödie: „Die lebte weiße Rose,“

Am 16, September hatten wir die erste Aufführung der fünfaktigen Tragödie von J. J. Kuranda: „Die leyte weiße Nose“, Herrn Kuranda, einem geborenen Oesterreicher, gegenwärtig zu Brüssel Redacteur des Gränzboten, scheint durch das Göthesche massive Sprüchlein Furcht vor der Bescheidenheit cingeflößt worden zu sein, sonst würde er gewiß nicht unterlassen haben, auf dem Titel seines Gedichtes zu vermerken, daß die Er- findung desselben nicht ihm, sondern unserem edlen Schiller angehörez denn sein Stück is zum allergrößten Theil nur eine dramatische Ausarbei- tung der Skizze, welche Schiller unter dem Titel „Warbeck“ vollständig hinterlassen hat und von der auch schon drei Scenen durch seine Meister- hand uns gersifizirt überkommen sind *), Hätte „„ Warbeck““ die Vollendung erlebt, er wäre, nach dem 1s zu urtheilen, in dem großarti- gen Geist der Shakespeareschen Königsstücke, Ras wie dessen König Johann, Fusgefallen, Gegen den Schluß hin weicht lranva von den Schillerschen Entwürfen ganz ab, und er läßt eine blutige Tragödie eintreten, wäh- rend Schiller ein Sch aus piel geben und mit der Versöhnung Warbe?s (des vorgeblichen Herzogs Richard von York) mit Evuid, Plantagenet (dem wirklichen Prinzen von Clarence) enden wollte, Es läßt sich nicht verkennen, daß Kuranda großes Geschick an den Tag legt, dargebotene Com- binationen zu benuzenz nur hat er es in dr Hauptsache verfehlt und es nicht verstanden, das Interesse der Zuschauer vorzugsweise sür gewisse Personen, oder auch nur sür eine, zu gewinnen. Die leßte weiße Rose fällt, ohne daß sie uns ein anderes Gefühl entlockt, als das gewöhnliche Mitleid um einen unschuldig Gemeuhelten. Dex Pseudo-Richard hat in dem Kampfe, den er zwischen seinem Gewissen und dem Ehrgeiz durhzufecten hat, einige Momente, wo er uns für si einnehmen möchtez die Theilnahme hält aber nicht an, Die Strenge der Herzogin Margarethe von Burgund ist nicht

*) Val. Göthe? s „Kunst und Alterthum“ V, 2. S, 393 mit Bezug auf “Perkins e A de drame historique, Par M. Fontan“ (Globe, Tome VI, No. 57). Auch hier wird des Scillerschen Warbeck in allen

Ehren gedacht und bei der angestellten Vergleichung ihm durchaus der Bor- raug gegeben.

Einrichtung getroffen, daß Inserate, deren Aufnahme in den

Berlin, Mittwoch den 1l9w September

An die Leser.

hicr eingegangenen Meldung erschienen sind.

Friedrichs - Straße Nr. 72,

Nachrichten jeder Art, so wie Jndustrie und

1844.

2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Juland. Bestellungen für Berlin werden in der der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, hon den Abend vor oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt, Für einzclne Nummern des Blattes is der Preis 25 Sgr.

Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung in Empfang genommen werden. wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitung, Behörden, literarischen und Kunst-Anzeigen, auch Familien - bte ) Juscrate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.

gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens Der Preis der Jusertion beträgt für den Raum außer gerichtlichen und anderen öffentlihen Bekannt- Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

v. M, an die im Auditorium maximum versammelten Professoren und Privat=Docenten der Universität Königsberg gerihtet hat, ist iroß der vielen Zeugen, welche sie vernommen haben, in einem Ar= tifel der Königsberger Staats= Kriegs=- und Friedens- Zeitung vom 14ten d. M., Nr. 216, dur Auslassung der wesent= lichsten Stellen, durch Veränderung des Zusammenhanges und des Ausdrucks wirklih berührter Gedanken dergestalt entstellt worden, daß der E Juhalt der Ansprache sich darin gar nicht wieder erken= nen läßt.

“Ueber diese Verstimmelung und Enktstellung durch den gedachten Artikel der Königsberger Stagats- Kriegs= und Friedens- Zeitung und die Gesinnung, welche si dadur kundgiebt, können wir nur unser tiefes Bedauern aussprechen, sind jedoch weit entfernt, daraus irgend einen Schluß auf die wahre Gesinnung der Universität Königsberg und ihrer Angehörigen zu ziehen,

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Iheiu-Provinz. Jhre Königl, Hoheit die Frau Prinzessin von Preußen haben am 12, September zu Koblenz das Hospital, das Waisenhaus zu St. Barbara, die Kleinkinder-Bewahr=- Anstalt, so wie das Königliche Residenzschloß und die Burg Stolzenfels besucht und sind anderen Tages mit einem kölnishen Dampfschiff rheinauf= wärts weiter gereist. Ueber den Aufenthalt Jhrer Königl. Hoheit in Godesberg heißt es in einem durch die Kölnische Zeitung veröffentlichten Briefe : „Am 10, und 11. September wurde uns das Glü zu Theil, Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin von Preußen in unserer Mitte zu schen. Schon am Abend Jhrer Ankunft in der Mehlemer-Aue, dem Landsibe des Herrn Kommerzien - Raths Deich= mann, wurde Höchstdieselbe von den Einwöhnern von Godesberg und mehreren nahe gelegenen Ortschaften, mit emem: glänzenden Fadelzuge und nzit Musik und Gesang begrüßt, während? auf der gegenüberlie- genden Seite des Rheines die Stadt Königswikiter und der Drachenfels \chön beleuchtet aus dem Dunkel der Nacht hervortraten. Mit Jubel stimmte die zum Empfange der geliebten Fürstin zahlreich versammelte Volksmenge in das Lebehoch ein, welches der Bürgermeister von Godesberg der hohen Frau brachte. Gestern (10.) Abends hatten wir Jhrer Königl. Hoheit auf Jhrer Rückkehr von Köln nach Mehlem einen festlichen Empfang bereitet, Die Ruine Godesberg, Eigenthum der Prinzessin, war prachtvoll illuminirt, eben so die Häuser des Dorfes. Ueberall zeigte sich die herzlichste Freude, die allverehrte Fürstin bei uns zu sehen. Auf das huldreichste wurden die Aufmerksamkeiten entgegen genommen, welche wahre L'ebe Jhr darbrahte. Heute Morgen be= suchte Jhre Königl. Hoheit die Schloßruine, wo Sie von dem Herrn Ober-Präsidenten der Rhein-Provinz und den Lokal-Autoritäten em- pfangen und vou den Einwohnern Godesbergs mit einfach-ländlichen Festlichkeiten begrüßt wurde, Der Besuch der Prinzessin wird uns

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unvergeßlih sein. Die huldvolle und freundlihe Weise, mit welcher die hohe Frau Jedem begegnet, haben JFhr alle Herzen gewonnen. Möge Sie bald und oft wiederkehren zu den s{hönen Ufern des Rheines !‘““ Vom Jahre 1816 ab bis 1843 einschließlich erhielten die Kirchen, Armen - Anstalten und Schulen des Regierungs - Bezirks Trier, außer nicht unbedeutenden Schenkungen in Grundstüen, durch Vermächtnisse, Stiftungen 2c. in baarem Gelde die Summe von 102,080 Rthlr, Davon fiel den Kirchen die Summe von 63,917

Charaftersestigkeit, und ihre Nichte Jsabella scheint blos vorhanden, um ein paar sentimentale Phrasen zu deklamicen, Die Uebrigen shwim- men mit dem großen Strom, Die Sprache ist durchweg lyrisch- weich, also nicht die des dramatischen Dichters, der für jede seiner Gestaltungen eine eigenthümliche Ausdrucisweise auffinden soll. Der Mangel an poetischen Jdeen wird doppelt in einer Tragödie vermißt, die im Wendepunkt jeuer blutigen Kämpfe spielt, welche eine so lange Reihe von Jahren hindurch England erschütterteu, Vie würde Schiller hier jein ©s plenum haben walten lassen! Das Kurandasche Stück konnte daher, da seine Vorzüge nur kärglih und schnell vorübeëgehend wahrgenommen wurden, hier keinen günstigen Eindruck machen ; es mißfiel, obwohl es sehr sorgfältig einstudirt und ausgeführt war. Von dém darstellenden Personal wollen wir für diesmal Herrn Hendrichs (Nichard), Mad. Crelinger (Herzogin Margarethe), Dem, Stich (Isabella), Herrn Franz (Graf Daubency), Herrn Crüsemaunn (Abentheurer) und Herrn vou Lavallade (Pilger) unter Anerkennung ihrer Leistungen nennen, wünschen aber, daß Ersterer die Stelle, wo Richard erklärt, er wolle jegt sein, was er bisher geschienen: ein Königssohn, schärfer accentuire, und daß Leßterer bedenken möge, ob es naturgemäß sei, ein Kindergebet im höchsten Affekt zu deklamiren, V,

Königsstädtisches Theater. Erste Wiederholung der Oper „Il Templario“.

Auch der zweiten Vorstellung der neuen italienishen Opern-Gesellschaft am 16ten September wohnte ile zahlreiche Beesimaintung bei, die, wie es schien, diesmal billigere, gerechtere Anforderungen an die Leistungen der fremden Sänger zu stellen géneigt war. Leßtere selbst entfalteten heute, nach kurzer ihnen gegönnter Raft, bedeutend mehr Sicherheit und Freiheit bei Ausführung ihrer Rollen, und Sga. Sch ieroni bssonders ließ als Jüdin Rebecca, was Lebendigkeit im Spiel und Feuer im- Vortrage des musikali- schen Theils ihrer Partie betrifft, wenig zu wünschen übrig. Auch die Re- präsentanten der anderen beiden Hauptrollen, Sgr. Mitrow ich uúd Sgr, Borioni (Briano und Vilfredo) leisteten weit Erfreulicheres als das erstemal und erwarben sich sehr häufig den allgemeinsten Beifall des- von Anfang bis zu Ende der Vorstellung in geeigneter ruhiger Stimmung verharrenden Publifums,

)

Rthlr., den Armen-Anstalten 20,248 Rthlr. und den Schulen 17,914 Rthlr. zu. Die Vermächtnisse an die Kirchen rühren mit wenigen Ausnahmen von den arbeitenden Klassen und größtentheils von dem Landmanne her. Die Armen - und Schul - Anstalten verdanken ihre Bereicherung mit 38,162 Rthlr, den wohlhabenderen Klassen der Ge=

sellschaft,

NAuslaud.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Jn der Königlichen Erz ießerei zu München ging am 11, September der Guß des folossalen Kopfes der Bavaria in Auwesenheit vieler Zuschauer aufs glücklichste vor sich. Als die glühende Masse, zu der 150 Centner Metall verwendet wur= den, rash in die Form eingestrómt war und sich das Werk vollkommen gelungen zeigte, ertönte ein jubelndes dreimaliges Lebehoch für Se. Majestät den König, dann für den Meister des Werkes, Professor Schwanthaler, und für den Juspektor Miller, unter dessen umsichtiger Leitung der Guß vorgenommen wurde, den würdigen Nachfolger Stiglmayer?s.

Königreich Sachsen. Ihre Majestät die Königin von Preußen sind am 14. September, Vormittags 11 Uhr, zu Leipzig eingetroffen, und haben nah kurzem Aufenthalt Jhre Reise nah Pill= niß auf der Dresdener Eisenbahn mit einem Extrazug fortgeseßt.

Großherzogthum Baden. Der Augsburger All= gemeinen Zeitung wird aus Frankfurt a. M. gemeldet : „Das Urtheil des Großherzogl. badischen evangelischen Konsistoriums in dem Ehescheidungsprozeß zwischen Sr, Königl. Hoheit dem Prin= zen Gustav von Wasa und der Prinzessin Luise Amalie Stephanie ist bereits unterm 14. August erfolgt und hat am 26sten desselben Monats die Sanction des Großherzogs erhalten. Diesem Urtheil gemäß ist die am 9, November 1830 zwischen den zwei genannten erlauhten Persouen geschlossene Ehe für aufgelöst erklärt und beiden Theilen die Befugniß zuerkannt, eine neue Ehe einzugehen.“ Auf unserer Eisenbahn ereigneten sich am 8. September zwei Un= glüdsfälle. Jm Bahnhofe zu Karlsruhe wurde einem Heizer, der, im Begrisse, den Dampfwagen zu besteigen, stürzte, das eine. Bein quer über dem Schenkel abgefahren. Jm Bahnhofe zu Heidelberg fiel ein bei dem Drehen des Dampfwagens an der Drehscheibe beschäftigter Arbeiter mit dem Kopfe auf die Schienez der Wagen ging ihm über das Gesicht und tödtete den Mann augenblicklich.

Fúürstenthunr Schwarzburg-Sondershausen. Vor furzem is hier ein vom 21. August d. J. datirtes, 175 Paragraphen umfassendes allgemeines Jnnungsgeseb erlassen worden, welhes im Wesentlichen das bisherige Zunftwesen in seinem ganzen Umfange von neuem organisirt und in einigen, nicht eben wesentlihen Punkten Reformen bringt.

Freie Stadt Bremen. Der Königl. bayerishe Minister= Resident bei den freien Städten Lübeck, Bremen und Hamburg, Frei=

Ueberhaupt klangen die Stimmen sämmtlicher Mitglieder freier und die Aus- führung der ganzen Oper war präziser, Umstände, die zur besseren Wirkung der Musik selbst wesentlih beitrugen. Verleugnet diese freilich jeder Eigen- thümlichkeit, so ist deshalb Talent dem Komponisten noch nicht abzusprechen ; im Gegentheil geben viele Züge von guter, gelungener dramatischer Auffassung Zeugniß dafür, Könnte es Otto Nicolai also über sich gewinnen, Ztaliens Vorbildern nur das Gute, dic dankbare Behandlung der Singstimme, nicht ihre Manieren zu entlehnen, übrigens aber deui- \ch e Originalität und deutschen Geist dabei zu bewahren, #0 stände Ausgezeichnetes von ihm zu erwarten, Außer den bereits (im vorigen Be- rihte über diese Oper erwähnten) Sexteiten des ersten und dritten Aktes, die sich durch Melodie und Ausdruck über das Gewöhnliche er- heben, machte im ersten Akte besonders noch die von Signora Schieroni mit tiesem Gefühl gesungene Cavatine „Per te vegg? ¡o sorridere” einen angenehmen Eindruck, Jm folgenden Akte zeichnet sich das Duett zwischen „Rebecca“! und „Brian“ durch Sgra. Schieroni und Sgr. Mitrowich sehr gelungen und mit Beifall vorgetragen, und in dem- selben die Stelle „Lbben, piangente e sapplice” durch schóne Cantilene vorzugsweise aus. Der dritte Akt enthält in Bezug auf dramatische Auf- fassung viel Gutes. und in der Schlußscene is der Moment, wo „Rebecca“/ dem „Vilfredo“ ihre Liebe gesteht, in der Musik durch ein sehr melodisches rührendes Cantabile trefflich ausgedrüt. Die Chöre sind in der ganzen Oper sehr effektvoll gehalten, und wurden auch sämmtlich diesmal mit mehr Uebereinstimmung vorgetragen, Jm Orchester traten einige Soli für Flöte und Cello gut exekutirt hervor , obgleih dem Spieler des leßteren Justru=- ments mehr Sicherheit und Tonfülle zu wünschen wäre.

Vermischtes.

Zu Düsseldorf sind C, F. Lessing's so eben vollendetes Bild, „Dem auf der Kirchen-Bersammlung zu Rheims mit dem Banne belegten Kaiser Heinrich V. wird vom Abte Erminold von FrBtenta der Eintritt in das Kloster verweigert“, und H. Mügge's Bild, „Tristan und Jsolde“’, zur Ausstellung gekommen, U 4 Jai

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