1844 / 274 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

seudet uns derselbe mit mehreren auf galvanischem Wege Portraits en haul - relief auch die Todtenmaske von

fürzlih erfolgten Beiseßung des Kopfes auf galvanishem Wege

Endlich ewonnenen Echill, welche derselbe vor der durch cinen Gyps-Abguß gewonnen und dann mit glücklichem Erfolge vervielfältigt hat, |

H, Wilh. Hahn in Hannover (2708), Besißer der Hah n schen Hofbuchhandlung in Hannover und der Hahn schen Verlagshandlung in Leipzig, zeigt dur seine eingesandten Verlagswerke, wie derselbe bemüht is, die verschiedensten Felder des Verlags zu bereichern.

Wir müssen hier vor Allem des mit deutschem Fleiß begründeten und mit gleihem Eifer fortgeführten Nationalwerkes : Monumentla Germaniae historica ed. Pertz erwähnen. Es wurde vor 20 Jah= ren begründet und mit ausdauerndem Fleiße fortgeseßt; wir haben jeßt den 7ten und Ben Band vorliegen und freuen uns der {önen Ausstattung desselben,

Bibeln und das neue Testament finden wir in sieben verschiedenen Ausgaben, Drnck und Papier sind wirklich {ön und der Preis o niedrig gestellt, daß dem Verleger eine günstige Aufnahme im Publi- fum niht fehlen wird. Jun Verbindung mit diesem großartigen Verlagsgeschäft steht die Firma Culemann und Sohn in Han- nover (2883), deren Schriftproben sich durch große Mannigfaltigkeit und besondere Schwärze des Drucks auszeichnen.

Sließlih erwähnen wir noch esniger seit dem früheren Bericht über Erzeugnisse des Steindrucks, Nr. 240 dieser Zeitung, nachträg- lih eingegangener Productionen der Art, welche zur Vervollständigung des Bildes der vielfältigen Anwendungs - Fähigkeit dieses Jndustrie- zweiges beitragen.

“E, Sachse in Görliß (2857) giebt in einem Rahmen Proben von landschaftlichen, ornithologischen und heraldischen Buntdrucken mit mehreren Platten, welche an und für sih recht wadcker sind, jedoch in der reihen Umgebung des Besten, was die lithographische Buntdruk= ferei je geliefert, feinen besonderen Effekt machen. Dagegen muß; das Facsimile der alten Urkunde Adelbert's von Zollern, des Mitstifters des Klosters Alperôbach, vom Jahre 1095, als eine in jeder Bezie- hung erfreuliche, von genauer Kenntniß aller der Lithographie zu Gebote stehenden reihen Mittel zeugende Leistung anerkannt werden, an welcher sowohl das Handschriftliche, als selbst jede kleinste Beschä= digung und Farben-Veränderung des Pergaments auf das täuschendste und gewissenhafteste nahgeabmt ist, Heinze u. Comp. in Görliß (2070) legen das in ihrem Verlag erschienene schlesische Wappenbuch aus, welches wahrscheinlih in der bereits erwähnten Sachseschen Offiz zin daselbst im lithographischen Buntdruck gefertigt wurde; indeß be= findet sich manches aus freier Hand Nachkolorirte darin,

J, C. Bang in Eisenach (1621) liefert ein großes falligraphisch- allegorisches Pracht-Tableau, das sogenannte „goldene Alphabet“, mit ornamentirter Rand-Umgebung in vertiefter Manier, auf welchem die mannihfasten, reisten Schriftgattungen, aber niht immer mit Geschmack und mitunter an Dondorf's ähnliche etwas überladene Ar- beiten erinnernd, angebracht sind. Bei aller Anerkennung der saube- ren Behandlung der Nadel läßt sich indeß der in den breiteren Schat- tenstellen graue und äußerst ungleiche, auch sonst unsaubere Druck keineêweges loben.

J, Uckermann in Erfurt (Kat. Nr. 2019). Diese Anstalt giebt uns in verschiedenen Werken sehr interessante Proben von ihren anerkannt guten Leistungen in der Vervielfältigung von Facsimiles und Handschriften verschiedener Zeiten und Sprachen, So weit es si ohne Vergleih mit den Original-Handschristen beurtheilen läßt, scheinen die Facsimiles der aht verschiedenen Briefe Luthers und dessen Uebersebung des Propheten Jeremias äußerst treu und korrekt wiedergegeben. Mit noch größeren Schwierigkeiten mag aber die getreue Wiedergabe des liber climatum des El-Isttachri aus den gothaishen Sammlungen verknüpft gewesen sein, wozu 19 verschieden- farbige Tafeln gehören. Die orientalischen Schriften in den Paläo- graphishen Beiträgen mit 14 schwierigen Buntdrucktafeln snd mit großer Sauberkeit gedruckt, Worin die neue Methode besteht, in welcher die Facsimiles wiedergegeben sein sollen, wird nicht angeführt, wäre jedoch zur Erhöhung der Verdienstlichkeit dieser Arbeiten (insofern diese Metbode aud wirklich eine neue und bessere is) unum- gänglih nöthig gewesen.

Theodor Fischer in Kassel (Nr. 1686 des Kat.) Die drei von dieser Austalt eingesandten Proben von Manusfkript-Druck nah Handschriften der kasseler Bibliothek (altdeutsch, griehisch und latei- nis, mit wenigen bunten Juitialen), lassen in Präzision der Anferti- gung und Reinheit des Druckes zwar nichts zu wünschen übrig, indeß ersheint es eigenthümlich, daß so viele lithographishe Anstalten sich gerade durch die Einsendung solcher, nur dem Laien besonders s{chwie- rig erscheinenden Arbeiten bei dieser großartigen Gelegenheit zu em- vfeblen glaubten, da der Kenner doch recht wobl [hicklihkeit und Ausbildung dazu gehört, eine einfach englishe Schrift far, rein und elegant in Federmanier auf Stein zu bringen und scharf und sauber zu drudcken, als den fomplizirtesten Manusfriptendruck meca- nisch auf Stein zu übertragen.

Eine in Mannheim bei K. F. Heckel (1746) erschienene Par- titur-Auëgabe von Mozart's Quartetten in Taschen- Format in zier- lidem Steindrudck is mit Gewissenhaftiafeit und Sauberkeit hergestellt

nd dürfte allen Musikoerständigen und Liebhabern sehr willflommen sein,

Eisenbahnen.

Die Kasselshe Zeitung giebt die nachstehenden Details in Bezug auf den Traft der Friedrih-Wilhelms-Nordbahn :

„Der Anschlußpunkt terselben an die Thüringische Eisenbahn soll in der Nähe von Gerstungen nah einer noch zu treffenten näheren Ermittelung sein; dieser Anschlußpunkt wird zugleich ter Anégangépunkt scin für die Thüringisc-Layrishe Bahn, und wird die Friedrich-Wilhelms-Norbbahn von hier bis Kassel eine Länge von 10 und weiter von Kassel bis Haueda (an der Königl, preußischen Gränze in Westphalen) eine Länge von 55 Meilen haben, alío in allem eine Strecke von 155 geographishen Meilen

BSckanntmachungen.

[41445] Freiwillige Subhastation.

Auf Anirag des Herrn Heinri Latwig Ploÿ sollen

hessen hierselb} belegene Gruntstócke in brei Parzel-

A, eine Stearin - Kerzen- und Seífen-Fa- E nebst Maschinen und Utensilien, s

e n _herrschaftlih eingeriteter Lustgarten und

Iz qui diesem Areale sehenden Gebäude nebst al-

T n freies Erde befindlichen Bäumen und Píflan-

C, die zur Oefonomie gehöri en Gebä i ebäude, Tad M aßgabe D Öubehörungen, inaleihes Mie n dem Pächter bei ver Pacht, - na, prt s renden Jnventarien an Vieh, Schi und Geschirr Vorräthen und Aussaaten, /

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weiß, daß mehr Ge- |

1455

durchlaufen. Die Kosten der Anlage sind nach sorgfältigen Ermittelungen ange- nommen ; sie dürsten das für die Thüringische Bahn zum Grunde gelegte Kosten- verhältniß für die Meile nicht bedeutend überschreiten, das für die Köln- Aachener Bahn angenommene aber bei weitem nicht erreichen, Die Baha wird von der Werra zur Fulda über Gerstungen , dann an Berka vorüber, nach Hönebach (wo sie die Wasserscheide zwischen Fulda und Werra über- schreitet) und Weiterode ziehen, hier das Fuldathal errcihen und über No- tenburg, Morschen und Melsungen nah Kassel führen. Von hier zieht sich dieselbe über die Wasserscheide der Fulda und Diemel, über Mönchchof, Grebenstein und Bad Hofgeismar an die Diemel bei Eberschüß und dieselbe aufwärts nah Liebenau und Haueda. Sie wird in ihrer ganzen Ausdehnung 5 Tunnels zu durchlaufen haben, bei Hönebach, Melsungen, Breitenau, Bergs- hausen und Eberschüß, davon der längste, bei Hönebach, unter 5000 Fuß Länge bleiben wird. Auf der angeführten Strecke werden folgende Straßen zur Eisenbahn führen: die Niechelsdorfer (bei Berka), die Fulda-Würzburger (bei Bebra), die von Spangenberg und Lichtenau (bei Melsungen), sämmtliche in Kassel zusammentreffenden Straßen, endlich die Karlshafener Straße bei Hofgeismar, Diese Bahn wird den Verkehr zwischen Bremen und Bayern, zivischen dem mittleren Deutschland und dem Niederrhein, zwischen den öst- lichen und den westlihen Provinzen der preußishen Monarchie, endlich zwi- hen Leipzig und Frankfurt vermitteln, indem sich nicht nur die Franfk- furt-Kasseler Bahn unmittelbar an dieselbe anschließen, sondern dieselbe auch noch in der hannoverscher Seits projektirten Südbahn, in der Thü- ringischen Bahn nach Halle, ín der Thüringish-Bayerischen, end- lih in der Verbindungsbahn zur Köln-Mindener (wahrscheinlich über Lippstadt) sch na so vielen Seiten hin noch verlängern wird, Das kur- hessische Eisenbahn-Svstem wird dadurch zum Central- und Herzader-Systen des großen deutschen Cisenbahnnetes, dessen verschiedene Verzweigungen sich sämmtlich in demselben zum Besten des gemeinsamen Vaterlandes auf das förderlichste vermittelt und verbunden finden werden,“

Die Zeichnung der Actien zur Friedrich-=Wilhelms=Nord- bahn is zu Kassel am 24. September geschlossen worden: man hat sih für nahe an 44 Millionen Thaler daselbst betheiligt.

Bruck a. d. Muhr, 16. Sept. Heut is die unter Leitung des Kaiserl. Ober - Ingenieurs Fillunger erbaute Eisenbahn guf der Linie von Mürzzuschlag bis Bruck eröffnet und diese Strecke von 5!; Meilen, ungeachtet des mehrmaligen Aufenthalts auf der Bahn und in den Stationen, in zwei Stunden zurückgelegt worden. Ju Laufe dieser Woche wird man auch nach Badel und von da nah Graß fahren können,

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. In der Woche vom 22. bis 28. Septembcr 1844 sind auf der Berlin- Frankfurter Eisenbahn 4784 Personen befördert worden.

HYandels- und Börsen -Uachrichten.

_ BVerliu, 30, Sept. Die heutige Liquidation veranlaßte einiges Leben im Geschäft; die Course der meisten Effekten schwankten, schlossen jedoch wie am vorigen Posttage.

1 Königsberg, 25. Sept. Bei den fortwährend flauen Nachrich- ten vom Auslande für Getraide is man hier schr muthlos, und fürchtet, daß die Preise noch mehr herunter gehen müssenz daher verschiebt jeder seine noch vorhabenden Operationen, besonders da auch das Geld nicht mehr häufig is. Aus diesen Ursachen geht auch an unscrem Markte wenig um und Preise bleiben nur nominell. Weizen behält eine weichende Tendenz und bleibt ohne Frage. Von Roggen beschränkt sih der Absaß auf den örtliden Verbrauch; der Markt davon is fester, da das neue Gewächs sel- ten und in \{chlechter Beschaffenheit vom Lande eintrift. Leinsaat be- hauptet sich, Gerste is fest und wird bei dem Bedarf für England cher höher als niedriger gchen. Hafer bleibt unbeachtet, Hülsenfrüchte sind gänzlich mißrathen und werden wenig zur Verschiffung kommen.

Notirt wird: Weizen, hochbunter, alter 130/131pfd, 340 a 345 Fl, bunter 130pfd, 310 a 315 Fl, rother 126/128pfd, 285 a 290 Fl. Noggen, 118/120pfd. 190 a 192 Fl., 116/117pfd. 180 a 185 Fl. Gerste, große 108/110pfd. 195 a 200 Fl., fleine 103/104pfd, 175 a 180 Fl, IWinter- rübsen werden auf 445 Fl, gehalten, Leinsaat 310 a 340 Fl, nach Qualität p. Last von 565 Schfl, ;

Hanf: Reinlagen 10 Fl., Schnittlagen 84 a 9 Fl., Lagen russ. 75 a 8 Fl, Heede 4 a 55 Fl. Flachs: Drojaner Kron 105 Fl,, Pod. Kron 10 Fl., Oberländer Kron 94 Fl., Slaniß 85 a 9 Fl., Neustädter 7 a 74 Fl, Codilla 37 a 6 Fl. p. Stein.

Ochsenhäute 18/24pfd. 65 a 75 S 10/13pfd. 7% a 8 Sgr., 14/18pfd. 77 Decher 95 a 40-Sgr., 15/22pfd, p. pro Pfund,

Borsten, weiße Leck 15 a 29 Sgr., graue Leck 12 a 21 Sgr., weiße Schuhmacher 42 Sgr., graue Schuhmacher 32 Sgr., schwarze 32 Sgr. Kron 11 a 16 Sgr, Kronbrack 8 Sgr, Wachs, gelbes, 15 Sgr. p. Psd,

Hanföl 39 Fl., Rüböl 315 Fl., Leinöl 31 Fl, pro Ctr, ohne Faß.

Spiritus 12 Rihlr, pro 9600 % zum Transit,

Matten 16 a 18 Sgr. pro 5 Stück.

Course: London 3 Monat 202, Amsterdam 71 Tage 1005. Ham- burg 9 Wochen 4453. Berlin 2 Monat 993,

r, 24/32pfd. 7 Sgr,, Kuhhäute 7% Sgr. Kalbfelle 18/30pfd. p. echer ohne Köpfe 10 a 105 Sgr.

29 A D

1% Frankfurt a. M., 27. Sept, Die vorgestern hier geschlosse- nen Unterzeihnungen für die Friedrich - Wilhelms - Nordbahn sollen mit denen in Kassel und Hanau die Summe von sechzehn und einer halben Million Thalern erreicht, also das angesprochene Actien - Kapital um das Doppelte überstiegen haben, Die offizielle Bestätigung fehlt noch, doch zahlte man bereits gestern 7% Agio. Die Börsen - Geschäfte sind fort- dauernd unbedeutend, und das Geld is noch nicht flüssiger geworden, Un- sere Messe geht morgen zu Endez der Detail - Handel ist scit gestern wieder ctwas belebter, da sich die Witterung wieder günstiger gestaltete,

% Tilfit, 24. Sept. Die Zufuhren von frischer Leinsaat haben bei

uns zwar ihren Anfang genommen, indeß beläuft sich das Quantum, wel-

Allg emeiner A

und zwar jede Parzelle besonders, an den Meisibieten- den unter verschiedenen bei Gericht angezeigten Bebin- gungen versteigert werden,

Wenn wir nun künftigen

hes bis jegt angesammelt worden is, auf kaum 2000 Schfl, Keinenfalls wird die Qualität der neucn Saat dem vorjährigen Gewächs an Güte gleihfommen, weder in Farbe, noch Gewicht, und ganz feine Waare wird gewiß fehlen, Wenigstens muß man dies nah den s{chon gemachten kleinen Ansammlungen schließen, und obschon wir seit einigen Tagen recht schönes, flares Wetter haben, welches den Anschein von längerer Dauer hat, so

lichen Kreditverein eignet

dieser GHrunbstücke andurch

elle zu erscheinen,

eiteren zu gewärtigen, [1146]

Änformí-

u versteigernden Freitags den 18, Oktober,

stattha en,

quf der Privat-Expedition des unterzeichneten Gerichts-Verwalters (Leipzig, Schloß- gasse Nr. 9) einzuschen, auch von demselben auf por- tofreie Briefe A He O Gi G j egen Erstattung der Kopialien zu erhalten Dreißigsten Oktober dieses Jahres 9 Ln oneseld béi Leipzig, am 17, September 1844, zum Bietungstermin anberaumt haben, als werden hier- auf refleltirende Liebhaber veranlaßt und geladen, besagten Tages des Vormittags vor uns an gewöhnlicher Berichtsft zuvörderst ihre Zahlungösähtglen nachzuweisen, ihre Ge- bote zu thun und sich des Jm Uebrigen sinv bie zur Znstruction und uber die Größe unv sonstige Beschaffenheit au Oblasten nöthigen Nachweisungen, die Berkaufs-Bedin- E und Risse der rundstücke von welchen die Parzelle C, mehr als | 2400 Steuer-Einheiten behält und sich daher zum Eín- triti in den Königlich sächsish erbländischen ritterschaft-

Freiherrlih Ebersteinsche Gerichte allda und Dr, Carl Pillwiy, G, V.

Bekanntmachung. Die Haupt - Versammlung der Gesellschaft zu gegen-

i ¿den- itung wird seitiger Hagelschäven-Bergükung früh um 9 Uhr,

in Leipzig, im Büreau der Anstalt (Augustus-Plah Nr, 1), Die Direction, |

dürfte solches jeßt nur dazu dienen, die Saat trocken an den Markt zu bringen. Auch die Quantität wird bei Leinsaat um ein Ansehnliches gerin=- ger sein, als im vorigen Jahre, namentlich wird in der Niederung weit weniger gewonnen werden, weil daselbst der Ueberschwemmung wegen Vie- les grün hat abgezogen werden müssen, und man glaubt, daß gegen ver- gangenen Herbst, wo das hier und in Ragnit zu Markt gebrachte Quantum circa 1200 Last betrug, der Ausfall ein starkes Drittel betragen wird.

Der Preis für die neue Leinsaat is übrigens von unseren Markthänd- lern vorerst auf 55 bis 625 Sgr. p. Schfl, nah Qualität angelegt worden, und man glaubt, daß Käufer in dieser Art fortfahren werden, wenn nicht Konjunkturen den Markt steigern. Unsere Getraide-Aerndte ist von Roggen let, die Körner sind kraus und ohne viel Mehlstoff, daher das Gewicht auch ungewöhnlich leiht, Bei dem ebenfalls zu befürchtenden geringen Er- trag der Kartoffel - Aerndte dürften unsere Gutsbesizer Vieles von ihrem \{lechten Roggen in die Brennereien geben, Gerste und Hafer, wovon noch jeßt ein großer Theil auf dem Halm steht, versprechen einen guten Einschnitt. Weizen foll ziemlich gut, wenigstens besser als im vorigen Jahre, gerathen sein, Erbsen und Wicken werden fehlschlagen.

B erliner B06 rse- Den 30. September 1844.

» 1 , andi | & Pr. Cour. Potién, s | Pr. Q our. Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem. St. Sehbuld-Sch, [3x 100% | 1007 JBrl. Potsd. Bisenb.| 5 eumiy 168 Prämien - Scheine | | | do. do. Prior. Obl.| 4 103% r. L Seeb.4507.|—| 90% | 89% [mtgd. Lpz. Biseub./—| 1874 | 1865 | Kur- u. Neumärk, | | do. do. Prior. Obl.| 4 1037 Schuldyversebr.|32| 997 _—— Brel. Anb. Eisenb,|— —- 148 Berliner Stadt- | | do. do. Prior. Obl.| 4 | 103 E. Obligationen |35| 100%; | Düss. Elb. Eisenb.| 5 937 923 Dauz. do. in Th.|—| 48 | do. do. Prior. Obl.| 4 98 gs Westpr. Pfandbr. s 4 100 —— Rhein. Eiseub, | 5 79 L Grossb. Pos. do.| 4 | 1047 —— do, do. Prior. Obl.| 4 97% E, « 1/ L at L ls 4 og&! nts do, do. |35| 993 do. v.Staat garant. 35 98; ; Ostpr. Pfandbr. |3{| | 1015 |Brl. Frankf. Bisub. S | —, 142% Pomm, do, [35| 1007 100 do. do. Prior. Obl.| 4 | 1025 Fer Kur- u. Neum. do. 35| 1007 1C0 Ob.-Schles. Eisub.| 411 147 1135 Schlesische do, |ZL| 1007 do. Lt.B. v. eingez.|—| 109 P B.-St.B. Lt. A.u.B.|—| 119 | 118 Gold al marco, |—| S F 1218 E Tie Magd.-Halbst. Bb.| 4 1137 l 125 Friedricbsd'or. |—| 13% | 13 |BrL-Schw.-Frb.E. 4 | And,Gldm. à 5 Th,| | 117 li? do. do. Prior. 0bl.| 4 1027 _— Disconto. di | cs | 4 Bonn-Köluer Esb.| 5 1341 L |

Auswärtige Börsen. 5% do. 9917.

Amsterdam, 26. Sept. Niederl. wirkl, Sch, 628, 71# Preuss. Fr.

5% Span. 204. 3% do. 34. Pass. 65. Ausg. —. | ie lie Sah, i. Poli, Oéslerr, LUOY. 4% Russ. Hope 92%. Antwerpen, 29, Sept. Zinsl. —. Nene Aul. 20.

Frankfurt a. M., 27. Sept. 6% Met. 112%. / Stiegl. 89% G.

Bauk - Actien p, ult, Int. 61’.

19659. Bayr, Bank-Actien 727 G. Hope 907 G6. ties Poln. 300 Fl. 95% G. do. 500 Fl. 94. do. 200 Fl. 287; G. i Hamburg, 28, Sept. Bank Actien 1640, Eugl. Russ- 11 4%

d f i Q5 P aris, 25. Sept. 5% Rente fin cour. 119i 15. 3% Reute fin cour, 81. 95.

5% Neapl. 98. 79. 5% Span. Rente —., Pass. 6

Wien, 26. Sept. 5% Mei. 110. 4% 100%. 3% 76%. Bank-Actien —-

z s L Aal Ad n 004 1604, +- Ae 1900 10%, (Nordb, 1044. Mloggn: 150g 1 Mail 1125. Livorn, 1175. Meteorologische Beobachtungen. 1844. | Morgens | Nachmittags | Abends Nach einmaliger 29. Sept. | G. ORE 2 Ubr. 10 Ubr. | Beobachtung, TCdract 1133586 Par./335,31” Par.1335,37" Par. | Quellwärme 7,8° E Luftwärme... |+ h 7 49 R.|-+ 12,4° R; -+ 10,6? R. | Flusswärme 11,27 R. Thaupunkt a S 70 R E R. —+ 8,9° R.) Bodenwärme 8,9° R, Dunstsättigung 87 pCt. | 91 pCt. | 88 pCt. Ausdünstunsg 0,011, Rh. Weiter „uss beiter. Regen, | bezogen. | Niederschlag 0,023 Rh. Wind wW | Ww. | W. Wärmewechsel -+12,6° O ee . | 1 & 50 Wolkeuzug - . « S it! Me | 0 s Q 0 T a S - Tagesmittel: 335,51 Par... + 10,19 R... +8,6° R... 89 pCt, W.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 1. Okt. Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abth, von E. Rauvach, Hierauf: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Aufzug, von Hoguet. i A wod, 2, Okt, Zum erstenmale wiederholt : Mein Herr Onkel! Lustspiel in 3 Aufzügen, von H. Smidk. Hierauf, zum erstenmale wiederholt : Balder und Sohn, Original-Lustspiel in 1 Aft. Jn Potsdam: Carlo Broschi.

ñönigsfstädtisches Theater. Dienstag, 1. Okt, Zum erstenmale wiederholt: Lorenz und seine

Schwester, Vaudeville - Burleske in 1 Akt, von W. Friedrich. Hier- Aufzug, von ¿§9

auf: Eiu Mann hilft dem anderen, Lustspiel in 1 i

hanna von Weißenthurn. Pun v List und Phlegma, Baude=

ville-Posse in 1 Aft, von L. Angely. L v, 2 Okt, (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zum

erstenmale wiederholt in dieser Saison: Lucia di Lammermoor.

Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Citerarische Anzeigen.

ohlgemuth in Berlin, Scharrustraße Kommission erschienen :

[1184] Bei A. W Nr, 11, ist in

Nothwendige Zurechtweisung des Herrn Kreis-Justizraths Weiland in Arnswalde.

Jm Juteresse der in ihren Vertreten geshmähten Máßigkeits-Reform ans Licht gestellt von G, S, Steinwender, Pfarrers in Paaris in Ost- preußen, 8, 32 S. Preis 25 Sgr.

A

Das Abonnement beträgk: 2 Rthlr. für { Iahr. 4 Rthlr. - 53 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

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Me 274.

In halt. Berlin, Der angebliche Weinhandel der Seehandlung.

Amtlicher Theil. Anland, Provinz Sachsen. Deutsche Bundesstaaten. Aus Vilsbiburg (Epidemie).

Unfall. Rhein-Provinz. Aus Gmünd. Königreich Bayern, Hofnachricht, Königreich Württemberg. Hof-

Nachricht. Großherzogthum Hessen. Hofnachrichi. Freie

Stadt Frankfurt. Das Göthe-Denkmal. von Oubril. Frankreich. aris. Hof - Nachrichten, Die lehten Ereignisse auf

Otaheiti, Vermischtes. Schreiben aus Paris, (Schreiben des

an den Prinzen von Joinvillez Differenzen zwischen Marokko änemarkz die Gesandtschaft nah China.)

London. Hof- Nachrichten. Regungen in Catalonien ; der die farbige Bevölkerung auf

S und Großbritanien und Jrland. Spanien. Schreiben aus Paris. (Neue Friede zwischen Frankreich und Marokko;

Cuba.) L 2 i Belgrad. Wutsitsh und Petroniewitsh, Suspendirung

Serbien. des Appellationsgerichts. e

Türkei, Konstantinopel. Ein türkisches Dampfboot an der tscher- fessishen Küste. Die Angelegenheiten des Libanon. :

Aegypten. Schreiben aus Paris. (Der angebliche Vertrag mit Eng- land; der französische General-Konsul; Vermischtes.)

Tunis. Sthreiben aus Paris. (Auswanderung nah Algerien.)

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins - Staaten,

Handels- und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börsen- und Markt- bericht, Die leipziger Herbstmesse,

Amtlicher Theil.

Berlin, den 1, Oktober. Se. Majestät der König haben heute dem bisherigen Königlich württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an Allerhöchstihrem Hoflager, Grafen von Bismarck, im hiesigen Schlosse eine Privat - Audienz zu ertheilen und aus seinen Händen die ihm von seinem Souverain gewordenen Abberufungs=- Schreiben entgegen zu nehmen geruht.

Se. Matestät der König haben Allergnädigst geruht zu ver- leiben : 1, Den Rothen Adler-Orden erster Klasse mit

Eichenlaub. Dem General-Lieutenant von Hedemann, Commandeur der 8ten Division, 11, Den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub.

Dem General - Major von Reißenstein, Chef des Generalstabes vom 4ten Armee-Corps.

Dem General-Major von Voß, Commandeur der 7ten Landwehr= Brigade.

Dem General-Major von Katte, Commandeur der 7ten Kavalle- rie-Brigade.

Dem General-Major von Bresl er, Commandeur der 8ten Jnfan- terie-Brigade.

Dem o von Beyer, Commandeur der Sten Kavallerie-

rigade.

Dem Otneral-Major von Drygalski, Kommandanten von Jülich.

Dem General-Major von Reuter, Kommandanten von Saarlouis.

Dem General-Major von Busse, Kommandanten von Wittenberg.

Dem E von Klaß, zweitem Kommandanten von

Erfurt.

Den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der

Schleife.

Dem Obersten von Salisch, Commandeur der 6ten Jufanterie- Brigade.

Dem Obersten Grafen S chlieffen, Commandeur des 26sten Jn=- fanterie-Regiments.

Dem Obersten von Münchow, Commandeur des 27sten Jnfanterie= Regiments.

Dem Obersten Verlohren, Commandeur des 31sten Jufanterie= Regiments.

Dem Obersten von Graeve, Commandeur des 8ten Kürassier-Regts.

Dem Obersten Shah von Wittenau, Commandeur des 10ten Husaren-Regiments.

Dem Obersten von Borcke, Commandeur des 12ten Husaren-Regts,

Dem Obersten Leo, Brigadier der 4ten Artillerie-Brigade.

Dem Obersten von Haas, zweitem Kommandanten von Torgau.

Dem Oberst - Lieutenant von Lamprecht, Junspecteur der Aten Festungs=-Jnspection,

Dem Major von Johnston, vom 8ten Kürassier-Regiment.

Dem Jntendanten Pawlowski, des 4ten Armee-Corps,

IV. Den Rothen Adler-Orden dritter Klasse.

T.

Dem Großherzogli sachsen - weimarischen Oberst - Lieutenant von us F werkes Zackmünde auf einem Kartoffelselde arbeiteten, 1 n F sammengeseßt, um sich gegen den herabströmenden Regen zu schüßen. Kaum P hatten fie kurze Zeit unter einem,

Steuben, Commandeur des 1sten Jufanterie-Bataillons, V. Den Rothen Adler-Orden vierter Klasse. Dem Obersten v, d, Chevallerie, Commandeur des 21sten Jn= Pest egiments, Dem Vberll-Lieutenant Bonsac vom 26sten Jnfanterie-Regiment. Dem Oer S vonSchon vom 26sten A iitecle-Steaintifi Dem O OT R von Eichstedt vom 27sten Jnfanterie-Reg. Dem Oberst-Lieutenant von Su cko w vom 31sten Jufanterie-Reg. Dem Oberst-Lieutenant von Sommerfeld vom 32sten Jnf. Re Dem Major von Arnim vom 7ten Kürassier-Regiment. Dem Major von Wurmb vom 12ten Husaren-Regiment Dem Major von Briesen vom 31sten Landwehr R iment Dem Major Grieß von der ten Artillerie-Brigad N Dem Major, Freiherrn von Moltke, vom General abe Dem Regiments-Art, Dr. Schwarz, vom 12ten Husaren= Dem Oberst=Lieutenant a, D, Koch, früher im 10ten Regiment,

Regiment. Husaren=

Dem Großherzogl. sachsen - weimarishen Hauptmann Shilling,

Ba d ges 1sten und 2ten Schüßen-Compagnie. Y VI. Den St. Johanniter-Orden,

Dem Major von Pritßelwiß, dienstleistendem Adjutanten beim

Gouvernement von Magdeburg. VII. Das Allgemeine Ehrenzeichen,

Dem Wachtmeister Krull, vom 10ten Husaren-Regiment,

Dem Feldwebel Beyer, )

Dem Stabs=-Hautboisten Buschinski,/vom 27sten Jnfanterie-Regt.

Dem SLE E S P rntggs Beer,

Dem Feldwebel Grams, vom 2ten Bataillon (Burg) 26sten Land- wehr-Regiments,

Dem Unteroffizier Jacoby, vom 2ten Bataillon (Halle) 27sten Landwehr-Regiments.

Ferner :

Den Ober - Landesgerichts - Assessor und Rittergutsbesißer von Kleist-Reßow auf Kieckow zum Landrath des belgarder Kreises im Regierungs-Bezirk Köslin ; und

Den Gutsbesißer von Lavergne-Peguilhen auf Kunzkeim zum Landrath des Kreises Rössel, im Regierungs-Bezirk Königsberg, zu ernennen.

Jhre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen Charlotte und Alexandrine, so wie Se. Königl. Hoheit Prinz Albrecht (Sohn), sind von Kamenz in Schlesien; und

Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen- Weimar is von Weimar hier eingetroffen,

Bei der heute angefangenen Ziehung der dritten Klasse 90ster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt- Gewinn von 15,000 Rthlr, auf Nr. 5800; 1 Gewinn von 3000 Rthlr, auf Nr. 45,432; 3 Ge- winne zu 400 Rthlr. fielen auf Nr. 15,977. 71,708 und 76,593; 2 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 14,475 und 22,808 und 11 Ge- winne zu 100 Rthlr. auf Nr. 592. 6161. 6490. 29,114. 30,763. 42,712. 54,447. 54,944. ‘59,741. 72,972 und 78,654.

Berlin, den 1. Oktober 1844. Königl. General=Lotterie-Direction.

Angekommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Commandeur des Kadetten-Corps, von Below, von Bensberg.

Se, Excellenz der Königl. \sächsishe Staats - Minister, Dr. von Falkenstein, von Dresden.

Vicomte Palmerston, von Dresden.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 1. Okt. Jn einem Korrespondenz-Artikel der Bre s- lauer Zeitung vom Msten v. M,, datirt Berlin, den 21sten ejusd., wird gesagt :

„Eine sehr interessante und die vielseitigsten Jnteressen berührende Schrift wird binnen kurzem hierselbst die Presse verlassen: eine Abhandlung vom Stadtrath Risch über die Seehandlung und ihre Eingriffe in den bürgerlihen Gewerbsbetrieb. Es is dies ein viel und mannigfah ventilirtes Thema, und obwohl wir in die Verthei- digung der Zünfte durh Herrn Risch nicht sonderlich einstimmen möchten, so trauen wir es ihm doch zu, hier etwas Gründliches zu leisten. Wir wünschen um so mehr, daß einmal der Nagel auf den Kopf getroffen werde, als es sich mit unseren liberalsten Auslegungen der Gewerbefreiheit doch nicht ret vereinigen will, die Seehandlung dem Publikum den Wein flashenweise ins Haus e zu hören. Die Schrift wird bei Julius Springer er-

einen.“

Wir sind ebenfalls auf die bereits im Januar d. J. von Schmoock-= Smok in einer Beilage des potsdamshen Wochenblattes angekün- digte Broschüre des Herrn Stadtraths Risch gespannt und werden uns freuen, darin eine gründliche Würdigung der industriellen Thätig= feit der Seehandlung zu finden. ;

Die Behauptung des Korrespondenten der Breslauer Zei-

tung, ; E „daß die Seehandlung dem Publikum den Wein flashenweise ins Die See-

Haus verkaufe“‘, müssen wir inzwischen als durchaus unwahr bezeichnen. handlung, obwohl dazu befugt, treibt keinen Weinhandel, sie verkauft den Wein weder flashenweise, noch in Gebinden und wird es dank- bar anerkennen, wenn ihr solche, unter mißbräuchliher Benußung ihres Namens gemachte Weingeschäfte nachgewiesen werden.

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Provinz Sachsen. Die Magdeburger Zeitung er-

zählt : l i „Bei dem am 18, September über unsere Gegend hingezogenen Ge- _ witter hatten sih mehrere Kinder aus Gr. Salze, die in der Nähe des Vor- auf einem Haufen zu-

wie es heißt, von Spaten und darüber shüßenden Obdache verweilt, als Zwei heftige schnell auf einander folgende Wetterschläge, vielleicht vom Metall ¿der Spaten angezogen, mitten in das Häuflein zagender Kleinen schlug. Ein Mädchen von 15 Jahren wurde auf der Stelle getödtet, 6 andere Kinder wurden darunter ein Geschwisterpaar sehr {wer verwundet, Man oft ihre Herstellung. Ein achtes hatte den Aufenthalt unter dem engge- fhloNenen Haufen nicht theilen können und blieb vom Bliystrahl verschont.“

“gebreiteten Säcken nell hergestellten,

Rhein - Provinz. Der Gemeinde-Rath von Gmünd (Re- ierungs-Bezirk Aachen) hat beschlossen, seine Verhandlungen zu ver- öffentlihen. Die Aachener Ze ag spricht bei Mittheilung die- ser Nachricht die Hoffnung aus, die Rheinländer möchten nicht lange auf Gmünd als auf die einzige Stadt zu blicken haben, in welcher den gerehteu Wünschen der Bürger Genüge geleistet werde. —_—-

Berlin, Mittwoch den 2 Oftober

1844.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Se. Majestät der König von Bayern

n

ist, wie man unterm 25, September aus Berchtesgaden meldet,

| von dem fatarrhalischen Leiden, welches ihn einige Wochen zuvor be-

fallen, wieder gänzlich befreit und bei gutem Befinden. Allerhöchst- dieselben hatten sich am 26. September in Begleitung der Königin,

| des Prinzen Adalbert, der Prinzessin Alexandra und der Herzogin

von Leuchtenberg zum Besuch JJ. KK. Majestäten von Oesterreich nach Salzburg begeben, wohin zu gleihem Zweck Jhre Majestät die Kaiserin -Mutter von Oesterreich vorausgegangen war. Privat- briefe aus Vilsbiburg besagen, in den leßten Tagen seien zwar mehrere neue Erkrankungen in jener Gegend vorgekommen, doch scheine die Krankheit bereits einen weniger bösartigen Charakter anzunehmen.

Königreich Württemberg. Am 25. Sept. is der Her= zog Eugen Erdmann von Württemberg mit Höchstseiner Familie zum Besuch Jhrer Königl. Majestäten in Stuttgart eingetroffen.

_ Großherzogthum Sessen. Se. Hoheit der Prinz Emil ist am 27. September zur Freude der Großherzoglichen Familie, 0) wie aller Bewohner der Residenz, von der zu Wiesbaden bestandenen Krankheit genesen, wieder in Darmstadt eingetroffen.

_ Freie Stadt Frankfurt. Frankfurter Blättern zufolge, wird die Enthüllung des Göthe - Denkmals am 15. Oktober d. J. stattfinden. Der Deutschen Allgemeinen Zeitung schreibt man aus Frankfurt: „Herr von Oubril, russischer Gesandter bei der deutshen Bundes-Versammlung, wird nächstens von hier nah St, Pe= tersburg abreisen. Die Anordnungen, welche er hier bezüglich seines Haushalts getroffen, scheinen das Gerücht zu bestätigen, daß dieser Staatsmann auf dem seither von ihm bekleideten Posten niht wieder zurückkehren werde. Wie es heißt, würde Herr von Oubril die öffent- liche Laufbahn, auf der er so lange und mit größter Auszeichnung gewirkt, ganz verlassen und sich in die Ruhe des Privatlebens zurüd=

ziehen.“ Frankrei.

Paris, 26, Sept. Der König und die Königliche Familie haben gestern Neuilly verlassen, um ihren Aufenthalt im Palast von St,. Cloud zu nehmen. Die Reise des Königs nach Eu is von neuem verschobenz Se. Majestät wird \sich ers nach der Ankunft des Mar= hall Soult, die am 27sten stattfinden soll, dorthin begeben und vor= ber noch eine Musterung der Garnison von Paris abhalieu.

Der Constitutionnel spricht seine Verwunderung darüber aus, daß die Regierung so unvollständige Berichte über die leßten Ereig= nisse in Otaheiti veröffentlihe, indem dieselben blos von dem Tode zweier Offiziere und von 52 Verwundeten sprechen, während andereu Mittheilungen zufolge 17 Franzosen in dem leßten Kampfe gefallen wären. Einem Briefe aus Otaheiti zufolge wären die Pläne zu den von den Jnsulanern in Mahabana aufgeworfenen Verschanzungen von englishen Offizieren entworfen worden, eine Thatsache, deren Herr Bruat in seinem leßten Berichte auch Erwähnung thun soll. Dieses Schreiben spricht sogar von 20 Todten auf französisher Seite.

Das General -Conseil der Vendée hat den Wunsch ausgedrüdckt, daß der Unterricht dem Klerus untersagt werde. „Eine solche Kund= gebung“, sagt der Commerce, „erklärt sich bis zu einem gewissen Punkt durch die Lokal-Umstände, in welche sich das Departement der Vendée verseßt findet; aber sie is darum nicht weniger beklagens- werth. Sie giebt, im Namen der Revolution, ein Schauspiel, wor= über die Feinde der Revolution sih heimlich freuen müssenz denn sie seßt unsere Handlungen in Widerspruch mit unseren Grundsäßen. Wir, unsererseits, haben sie mit Unwillen gesehen. So sehr wir uns dem widerseßen, daß der Klerus sich des öffent= lihen Unterrichts bemähtige, eben o sehr sind wir gegen alle Maßregeln, welche dahin gerichtet wären, ihn davon auszuschließen. Wir werden nie einwilligen, daß man dem Priester das Pri= vilegium, zu unterrichten, bewislige, allein wir werden uns auch aus allen Kräften dem widerseßen, daß man ihn, wie es das General= Conseil der Vendée verlangt, unfähig und, so zu sagen, unwürdig erkläre, den Unterricht zu ertheilen. Jn unseren Augen is die Aus= schließung dem Geiste unserer Staats = Einrichtungen eben so zuwider als das Monopol, und wir sind eben so wenig versucht, die eine zu leiden, als das andere zu dulden. Wir bedauern, daß die aufrichtigen Patrioten, welche das General-Conseil der Vendée bilden, einen Augen= biick diese Elementar-Lehren aus dem Auge verloren haben, und daß Vorurtheile der Zeit und des Orts in ihrem Geiste den Sieg über die großen Grundsäße des gemeinen Rechts, welche die ihrigen wie die unsrigen sind, davongetragen haben, über jene Grundsäße, welche im Jahre 1789 gesiegt haben, und die wir jeßt eben so gut gegen die Gewalt unserer eigenen Leidenschaften als gegen den bösen Willen unserer Gegner vertheidigen müssen.“

An der Börse suchte man heute das Gerücht zu verbreiten, daß die Marokkaner neuerdings die Franzosen angegriffen und sich gegen den Kaiser Abd el Rhaman empört hätten, Diese Nachricht, obschon sie noch durch nichts bestätigt und wahrscheinli ohne Grund ist, übte doch einigen Einfluß auf die Notirungen der französischen Renten.

Die Schlacht am Jsly fand bekanntli am 14. August, das Bombardement von Mogador am 15ten statt, und in der Nacht vom 14ten auf den 15ten, zwischen diesen beiden Siegen, brachte die Prin= zessin von Joinville eine Tochter zur Welt. Marschall Bugeaud hat nun, wie die Algerie meldet, aus Anlaß des Zusammentreffens die= ser Daten, im Namen der Armee, welche er befehligt, den Prinzen ersucht, daß der Vornamen Victoria den Namen des neugeborenen Kindes hinzugefügt werden möchte, und die Flotte hat denselben Wunsch geäußert. :

Oberst Eynard, Adjutant des Marschall Bugeaud, der die den Marokkanern in der Schlacht am Jsly abgenommenen Fahnen über= bringt, ist in Paris eingetroffen.

ck Pariís, 26. Sept. Folgender Tagesbefehl ist an Bord der Schiffe der Escadre unter den Befehlen des Ian Joinville

angeschlagen worden :