1844 / 276 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

u Neustadti-Ebersw. aus der Stadt 51 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf; vom Ku-

Aver am 17 Sgr. Zusammen 1226 Rthr. 2 Sgr. y

C. Durch den Wirklichen Geheimen Ober - Regierungs- rath 2c. Bode.

den Magistrat zu Spandau aus der dortigen Kollekte

1284) Dur ) s Zusammen

96 Rihlr. 20 Sgr. 6 Pf.; aus der Stadtkasse 100 Rthlr. 196 Rihlr, 20 Sgr, 6 Pf. ; 7 D. Durch den Banquier Brüstlein. 1285) Mehrere Arbeiter vom Kupferhammer bei Beeskow 4 Nthlr. 17 Sgr. 6 Pf. 1286) Ph. B, 10 Rthlr, Zusammen 14 Rihlr. 17 Sgr.

6 Pf. E Durch den Stadtverordneten-Vorsteher Desselmann. 1287) Frl. R. 2 Rthlr. 1288) Vom Pastor Ramd ohr zu Krenzlin

9 Rihlr, 15 Sgr. 1289) Durch den Magistrat zu Treuenbricßen 25 Rthlr, |

12 Sgr. 1290) Superintendent Zarnack zu Blankenburg bei Gramzow

von den Gemeinen: Bartikow 10 Rthlr. 24 S Laute 2 Bi 10 Sgr. z | 6 Rthlr, 6 Pf. ; Blankenburg |

Raseliß 1 Rthlr. 14 Sgr. z Briest, Fredersdor 3 Rthlr, 27 Sgr. 6 Pf.; Verniß 2 Rthlr. 28 Sgr.

11 Sgr. F, Durch den Banquier A. Mendelssohn.

41291) S. Samelson 5 Rthlr, 1292) Fräulein A, Niebuhr in Kopenhagen 5 Rihlr. 41293) Frau Etatsräthin Rathgen daselbst 7 Rihlr. 15 Sgr, Zusammen 17 Nthlr. 15 Sgr. °

G. Durch den Wirkflihen Geheimen Kriegsrath

Messerschmidt.

41294) Durch den Post- Junspektoc Roeßler von den Post - Beamten in Westphalen ferner 124 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. 1295) Von den Beam- ien des Ober - Postamtes in Köln und von den Post - Expeditionen dieses Ober - Postamts - Bezirks 123 Rthlr. 11 Sgr.

3 Sgr, 6 Pf. H. Durch den Banquier Muhr. 1296) Asffsessor B. 10 Rthlr,

Zusammen 11 Rihlr. 1. Durch den Präsidenten Paalzow von der General- Lotterie-Kasse.

Zusammen 64 Rthlr,

1298) J. 10 Rthlr, 41299) Durch Lotterie-Einnehmer Herz in Prenz- | | Durch die Regierungs - Hauptkasse zu Minden 150 Rthlr.

lau 3 Rihlr. 15 Sgr. 1300) Lotterie - Einnehmer Wils nach in Stettin 50 Rthlr. 1301) Durch denselben 20 Rthlr. 5 Sgr. xie-Einnehmer Claussen in Stralsund 58 Rthlr, Einnehmer Levy in Aachen 8 Rthlr. 10 Sgr, nehmer Samoje in Ratibor 34 Rihlr. 4 Sgr. 6 Pf. terie-Einnehmer Paets\ch in Wriezen a. d. O. 12 Nthlr. 10 Sgr. 1306) Durch Lotterie - Einnehmer Scholz in Schweidniy 85 Rthlr, 413 Sgr, 1307) Durch Lotterie-Einnehmer Pflughaupt in Stolpe 20 Rthlr, 23 Sgr.

1308) Durch Lotterie - Einnehmer Pflughaupt in Salzwedel 63 Rthlr. | 5 Sgr, 1309) Durch Lotterie-Einnehmer Borch ardt in Landsberg a, W. | 1310) Durch Lotterie-Einnchmer Westermann |

10 Rthlr. und 2 Rthlr.

in Wesel 11 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf. 41311) Durch Lotterie-Einnchmer

ermeister Jacob in Reppen 23 Rthlr. 12 Sgr. 1313) Durch Lotteric- Finnehmer Haberland in Wittenberg 3 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf, 1314) Die Kaufmanns - Jnnung in Treuenbrießen 12 Rthlr. 1315) Durch Lotterie-

Einnchmer Hellwig in Grünberg 7 Rthlr, 17 Sgr. 6 Pf. 1316) Durch |

Lotterie-Einnehmer Lehmann in Halle a, d, S. 43 Rhir, 28 Sgr. 8 Pf, 1347) Durch Stadtrath Seeger 2 Rthlr, 1318) Durch Lotterie - Ein- nehmer Alevin 20 Sgr, 6 Ps. 1319) Durch Lotterie-Cinnehmer Krauß in Köln 58 Rthlr, 19 Sgr. 6 Pf. j mer Lipkau in Königsberg in Pr, 7 Rthlr, 1321) Durch Rendant Kig in Ortelsburg 31 Rihlr, 6 Pf. lex in Krossen 5 Rihlr. Zusammen 587 Rthlr, 17 Sgr. 10 Pf.

K, Durch den Wirkl. Geh. Ob. Regierungs-Rath 2c.

Freiherrn von Patow.

1323) Bergräthin Abegg 5 Nthlr,

4325) Durch Pastor M il ar ch von einigen Gliedern der Gemeine Schön-

beck bei Friedland in Mecflenburg 13 Rthlr, 1326) Durch den Magistrat zu |

Guben den Ertrag der dortigen Kollekte 138 Rthlr, 19 Sgr, (1327—31) Durch

trag von den Bewohnern der Stadt Lübben aus der Herrschaft S:aupiß 22 Nthlr. 1330) vom Dominium Sglich 4 Rihlr. z 1331) vom Dominium Frauenberg 1 Nthlr, 2 Nthlr. Zusammen 215 Nthlr, 14 Sgr. 6 Pf. L. Durch den Geheimen Ober-Finanzrath Dr. Skalley. 1333) Ferner aus der Sammlung des Königl, Ober-Bergamts zu

| 99 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf. Zusammen 248 Rthlr,

2 | 1350) Unterstüßungs - Verein zu Hamburg durch Mendelssohn und Co, 1297) Apotheker Simon 1 Rthlr, | | landin von seinen Gemeinen 23 Rthlr. | Durch die Regierungs - Haupikasse zu Arnsberg 600 Rthlr. 1302) Durch Lotte- | 1303) Durch Lotterie- |

1304) Durch Lotterie-Ein- | 4305) Durch Lot- |

Basswiy in Frankfurt a, d. O. 3 Nthlr. 20 Sgr. 41312) Durch Bür- | Dorn | Meyen.

1320) Durch Lotterie - Unter - Einneh- |

1322) Durch Lotterie - Einnehmer Mül- |

1324) Ungenannt 14 Rthlr, |

1332) Ungenannt |

1466

Dortmund, und zwar mit Hinzurechnung der bereits in der fünften Nach- weisung sub Nr. 1077 angezeigten 156 Rithlr., a) von den Beamten des Ober-Bergamis , b) von den Beamten und Arbeitern der Königl, Salinen

| zu Königsborn und Neusalzwerk, c) von den Beamten, Gewerken und Ar-

beitern im Bezirk des Königl. Bergamts zu Essen 120 Rihlr, 1334) Aus

| der in der Stadt Artern vom Superintendenten Dr. Scharf, Salinen-Jn- | spektor von Kummer und Bürgermcister Schä fer veranstalteten Samm-

lung 62 Rihlr. 3 Sgr. 41335) Von den Königl, Beamten im Bezirk des Königl. Bergamtes zu Saarbrücken 68 Nthlr, 1336) Von den Mitgliedern und Beamten des Königl, Ober-Bergamts zu Bonn 36 Rthlr. 1337) Von den

| Königl. Bergamts-Beamten, von den Steinbruchs - Arbeitern und von den | übrigen Einsassen zu Rüdersdorf 62 Nthlr, 1338) Von dem Hüttenwerke zu Lohe bei Siegen 1 Rthlr. 18 Sgr. Zusammen 349 Rihlr. 21 Sgr.

M. Durch die Haupt-Stadtkasse zu Berlin.

1339) Durch den Magistrat zu Alt-Landsberg 38 Rthlr, 17 Sgr. 6 Pf. 1340) Dur Schornsteinfeger-Altmeister RNupprecht gesammelt 20 Nihlr. 1341) Durch Altmeister Nühl im Gesellen-Verein gesammelt 7 Rthlr. 17 Sgr, 6 Pf, Zusammen 66 Rthlr. 5 Sgr.

N. Durch die Haupt-Bank-Kasse.

1342) Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande 150 Rihlr, und Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich der Nieder- lande, geborne Prinzessin von Preußen , 150 Rthlr. , durch Gebr. Arons, 1343) F. W. Barchwiß in Dresden 10 Rthlr. Von auswärts: 1344) Hülfs-Verein zu Elberfeld durch Ober-Bürgermeister von Carnap 1781 Rihlr. 14 Sgr. 6 Pf. 1345) Sammlung in Habelschwerdt durch den Magistrat 10 Rthlr. 1346) Sammlung in Wriezen durch den Magistrat 1347) General - Major und Gesandter am Kur- fürstl. hessischen Hofe von Thun 100 Rthlr. 41348) Sammlung ín der Parochie Groß - Leppin mit Gläven durch Prediger Stämmler 28 Nthlr. 1349) Aus der Sammlung in Breslau durch den Magistrat 500 Nthlr.

1351) Durch den Prediger Höpner zu Hohen- 1352) Rest aus der Sammlung des Buchhändlers J. F. Wiesicke zu Brandenburg 70 Nthlr. 1353)

1354) Durch die Regierungs - Hauptkasse zu Münster 164 Rthlr. 13 Sgr. 8 Pf. 1355)

1356) Unter- Zusammen 5725 Rthlr,

ferner 810 Rthlr. 29 Sgr.

stüßungs-Verein zu Stettin 1078 Ntblr. 10 Sgr.

20 Sgr. 8 Pf.

Ueberhaupt 9,085 Nthlr, 7 Sgr. 6 Pf.

hierzu der Betrag der sechs ersten Nachweisungen 49,096 »__10_» 10 »

Total-Einnahme 58,181 Rihlr, 18 Sgr. 4 Pf. Berlin , den 1. Oktober 1844.

Der Central - Verein zur Unterstüßung der durch Uebershwemmung verun- glückten Gegenden in West- und Ostpreußen,

Flottwell. v. Below. Behrendt. Bode.

Fischer. Friccius, Holfelder.

Krausnick. Magnus. A, Mendelssohn. Messerschmidt,

Muhr, Naunyn. v. Olfers. Paalzow. v, Patow. Sembeck, Stkalley.

(gez.) v. Boyen. Desselmann,

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Berlin, 2. Okt, Der Umsay in Eisenbahn-Effekten war auch heute wieder sehr beträchtlich, und ansehnliche Kauf-Ordres]swirkten auf die meisten Course günstig. Besonders animirt waren Berlin-Stettiner Actien.

21 Amsterdam, 28. Sept, Der Umsaß in holländishen Staats- Papieren zeigte sich weniger lebhaft, wie in voriger Woche, und da es an

| einem Jmpuls zu Unternehmungen fehlte, veranlaßten wenige Verkäufe im | Ganzen eine etwas slauere Stimmung.

Besonders ausgeboten war die

3 prozentige neue Schuld, welche dadurch von 7513 75% % herunterging. Dann folgten alte Syndikat - Obligationen, welche, seit es bckannt wurde,

daß für eine ziemlih bedeutende Anzahl der Umtausch in 4 prozentige wirk- lihe Schuld fubskribirt ist, häufiger ausgeboten wurden und von 99? auf

den Landrath Freiherrn von Patow zu Lübben: 1327) als zweiter Bei- | 994 a 6 % gefallen sind; 4 prozentige Schuld stand mehrere Tage fest auf 7 Rthlr. 24 Sgr. 6 Pf.z |

4328) von den Bewohnern der Stadt Friedland 8 Nthlr. 1 Sgr. z; 1329) | | gel an Kauflust

16

957%, wurde jedo später zu 95% a 2% % abgelassenz_ 5 prozentige wich von 99ck % fast nicht ab; Juntegrale holten Montag 6277 %z aus Man- ging der Preis bei öfteren fleinen Schwankungen auf 6257 % zurückz die Actien der Handels - Maatschappy haben zwischen 148 und 1475 % gewechseltz zuleßt legte man 1475 % an. Von fremden

| Staatspapieren blieben österreichische gut preishaltendz 4 proz, russische Cer- tififate bei Hope konnten jedoch den erhöhten Preis der vorigen Woche bei

5

öfterem Ausbieien nicht behaupten und fielen von 925 bis 92/7 a 5%. Die Aufmerksamkeit der Spekulanten war vorzüglich den brasilianischen Obliga- tionen zugewendet in Folge der höheren Course in London;z verwichenen Sonnabend zahlte man für die älteren shou 88%; seitdem blieb dic Frage immer lebhaft und besonders gestern, wodurch für dieses Effekt bis 89% % bewilligt worden ist. Auch für spanische Ardoins - Obligationen fanden sich wieder einige Liebhaber, welche deren Cours von 2077 bis 20% % empor- halfen, eben so für deren Coupons, die gestern zu 247 a 25% % bezahlt sind. Portugiesische Obligationen ficlen anfangs von 4777 auf 47% und stiegen gestern plößlich bis 4777 %. Die Eisenbahn-Actien hielten sich nahe genug auf den vorigen Coursen; auch der Geldzins-Cours stand fortwährend auf 3 %.

Die Preise von Weizen und Roggen sind diese Woche niedriger gegan- gen; leßteres Korn machte am Mittwoh-Markte damit einen Anfang, und wurde dadur bcdeutender Umsaß veranlaßt, und zwar in 119. 120pfd. preußischen Roggen zu 142,144 Fl. Am gestrigen Markte kam Weizen an dic Neihe und ging partieweise zu billigerem Preise in andere Hände; nämlich 128pfd. bunten polnischen zu 245 Fl., 128. 129pfd. wismar. Wei- zen zu 220 a 225 Fl. Roggen hielt man aber wicder höher, und wurden vorige Preise vergeblih geboten; mit dem übrigen Getraide blieb es still, Für den nächsten Monat is der Eingangs - Zoll von ungeschältem Spelz von 22! auf 30 Fl, pro Last erhöht, sonst aber darin nichts verändert,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 625. 5% Span. 20 He, 3% do. 35. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. Sch. —.c Pol. —. Oesterr. 1095. 4% Russ. Hope 9277. Ántwerpen; 27. Sept, Zinsl. —. Nene Aul. 202. Ham b Urgs, 390, Sept. Bank Actien 1640. Evugl. Russ. it47. Lon don, A Sept. Cons. 3% 100. Belg. 1037. Neue Anl. 233. Pas- sive 57. Ausg. Sch. 13%. 22% Holl. 62. 5% do. 1005. Neue Port. 47. Engl. Russ. 118. Bras. 90. Chili 104. Columb. —. Mex. 37%. Peru 26. P aris, 27. Sept. 5% Rente fin cour. 119.15. 3% Reute fin cour. 82. 5% Neapl. 98, 70. 5% Span. Rente 32%. Pass. 6, Wien, 28. Sept. 5% Met. 109%-. 4% 10057. 1599. Anl. de 1834 15!. de 1839 1314. Nordb. 1515. Mail. 112. Livorn. 117. Meteorologische Beobachtungen. Morgens | Nachmittags | Abends | G6 Uhr. | 2 Ubr. | 10 Ube, |

5% do. 997.

Preuss. Pr,

3% 76 2. Bank-Actien Glogga. 1157.

Nach einmaliger

1844. Beobachtung.

L: Okt. |

Luftdruck . ... 33917" Par. 337,7 L Par. 336,28" Par. | Quellwärme 18 R, Luftwärme :|+ 33° R. + 10,0° R.+ 7,8° R. | Flusswärme 09° R Thaupunkt „. .|+ 13° B -+ 05? R.+ 2,6° R.| Bodenwärme 8,8° R. Dunstsättigung | 84 pCt. 19 pCt. 65 pCt. | Ausdünstung O,011 Rb. | beiter, heiter. trüb, | Niederschlag 0/059 Rh. Wind | | V, | W. | W ärmew echsel -+ 10,42 Wolkenzug - - - | 4 W. | _— E -+ 61° R. ] Tagesmittel: 337,73 Par... 70K... 17 B. 00 pot, W- Nachts Regen. Königliche Schauspiele. Donnerstag, 3, Okt, Der Sohn der Wildniß, Drama in 5 Abth., von F. Halm. i Freitag, 4. Okt. Das Nachtlager von Granada. Ein Jäger, Hierauf : Solotanz. Königsstädtisches Theater. i Donnerstag, 3. Okt. Muttersegen, oder: Die neue gFanchon, Schauspiel mit Gesang in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen des G. Lemoine. Musik von Pro. (Dlle, Quint, vom Hof-Theater

zu Kassel: Chonchon, als Debüt.) : j 169 Freitag, 4. Okt. Lorenz und seine Schwester. Hierauf: Die

Gunst der Kleinen, oder : Die Hintertreppe. Zum Schluß : Köck und Guste.

Montag, 7. Okt. male in dieser Saison: Lucrezia Borgia. von Donizetti,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbhuchdruckerci.

romantisches

(Herr Krause:

Zum ersten=

(JFtalienishe Opern-Vorstellung.) t Musik

Oper in 3 Akten,

P DEEETNEE I Bc S [B a2 E R I E ETEIBRS PEEE A Z D E E E

Anzeîage

Leo

Das lautere Christenthum in cinfaher und kurzer

Bekanntmachungen.

[1190] Ste Qr 40. f

Der Fuhrknecht Gu stav Adolph Wilhelm Schö- ning, welcher dringend verdächtig ist, am 20. August c. einen gewaltsamen Diebstahl begangen zu haben, hat sich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen und joll sich nach Hamburg begeben haben,

Alle resp. Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf den hier- unter näher signalisirten Schöning gefälligst zu vigi- liren, ihn im Betretungsfalle verhasten und unter siche- rer Begleitung mit den bei ihm sih vorfindenden Effek- ten an die hiesigen Stadtvoigtei - Gefängnisse abliefern zu lassen. ir versichern die ungesäumte Erstattung aller dadur entstandenen Auslagen und den verehrli- chen Behörden des Auslandes eine gleihe Rechtswill- fährigkeit.

Berlin, den 28, September 1844. i

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. v. Shroetter,

Signalement des Fuhrknechts Schöning.

Vor- und Zuname: Gustav Adolph Wilhelm Schöning, Geburts - und Aufenthaltsort: Potsdam, Religion: evangelisch, Alter: 23 Jahr, Größe: 5 Fuß Haare: blond: Stirn: frei, Augenbraunen: blond, Au- gen: blau, Nase und Mund: gewöhnlich, Bart : keinen, Zähne: gut, Kinn und Gesichtsbildung : oval, Gesichts- farbe: gesund, Gestalt: s{lank und klein, Sprache: deuts, besondere Kennzeichen: keine.

Bekleidet war derselbe bei sciner Entweichung mit ci- ner Schirmmüye, einer Jake von schwarzem Sammet-

mansester, einem Paar Beinkleider von Leder, einer bunten Weste und einem Paar hoher Wasserstiefeln, und führte einen langen Pelz bei sich.

[560] Nothwendiger Verkauf.

Das im Saaßiger Kreise in Hinterpommern belegene, auf 13,051 Thlr. 413 Sgr, 4 Pf. abgeschäßte Ritter- gui Gros Rohrphul soll in dem vor dem Herrn Ober-

andebger;Yls-Neserendarlus v. Schuckmann am 15. November d, J., Vormittags 10 Uhr, Menden Termine in unserem Geschäfts-Lokale Erb-

teiangs halber pyalii werden. Die Taxe, der

U acetentew ; A, die Verkaufsbedingungen

Stettin, den 20° Arril "E O, Königl, Ober - Landesgericht. v. Moeller.

[1191] Avertif Das dem Guitsbesiger Neumark im Crossenschen

ement,

urrwiy gehörige, in der

Zettiy nebst dem Vorwerke Sophienwalde, von der Neumärkischen Ritterschafts - Direction abgeschäßt incl. des Janthurschen Bauerhofes auf 57,439 Thlr, 10 Sgr. 5 Pf, exclusive desselben auf 56,147 Thlr, 28 Sgr. 8% Pf., soll

amNeuntenApril1845, Vormittags 10Uhr, vor dem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Assessor Gold= {chmidt, an hiesiger Gerichtsstelle öffentlih subhastirt werden.

Der neueste Hypothekenschein und die Taxe sind in unserer Negistratur einzuschen, die Kaufbedingungen werden im Termine bekgnnt gemacht werden,

Frankfurt a. d. O., den 5, September 1844,

Königl, preuß. Ober - Landesgericht,

[919 b] Bekanntmachung,

Die Besißer von Juhaber- Actien der Frankfurter Versicherungs - Gesellschaft können von jezt an bis zu dem funfzehnten Oktober d, J. auf dem Büreau der Gesellschaft (im neuen Börsengebäude) Einsicht von den Bedingungen nehmen, unter welchen ihnen eine Betheiligung mit Namen - Actien der neu gegrün- deten Frankfurter Lebens - Versicherungs- Gesellschaft ofen gehalten worden is, und zugleich ihre Anmeldung daselbst, vor Ablauf des obgedachten Tages, einreichen.

Frankfurt a. M,, den 16, September 1844,

Jn Austrag des Verwaltungsrathes der Frankfurter Versicherungs - Gesellschaft, Der Direktor:

Julius Loewengard.

Citerarische Anzeigen. Bei C. F. Amelang in Berlin erschien so eben

und is durch alle Buchhandlungen des Jn- und Aus- landes zu haben :

Lesebuch [1189] der

preußischen Geschichte

Schule und Haus. Ï Eine Auswahl vorzüglicher Lesestüde zur Belebung des Nationalgefühls und wahrer Vater- landsliebe von Adolph Hillert.

25 Bogen Oftav, Maschinen - Velinpapier, Geheftet

Kreise belegene Rittergut

25 Sgr.

Einen eben so neuen als glüklihen Gedanfen muß man es nennen, aus den bewährtesten Schriften über die Geschichte unsercs Vaterlandes dasjenige auszu- wählen und zweckmäßig zu ordnen, was für die Jugend nicht blos Nutzen, sondern auch cin besonderes Juteresse haben fann, und so hat denn auch der Herr Heraus- geber des vorliegenden Lesebuhs mit demselben eine Arbeit unternommen und vollendet, dic gewiß bald all- gemeine Anerkennung und verdienten Beifall finden wird, indem sich dieses auch durch schönen Druck, âu- ßere Ausstattung und verhältnißmäßig billigen _Preis sehr zu empfehlende Buch nicht blos für den Sthul- gebrauch ganz vorzüglich eignet, sondern auch Erwach- senen eine angenchme Unterhaltung gewähren dürfte,

S7

[1194]

Bei uns is erschienen und in A, Wohlgem uth's Buchhandlung in Berlin, Scharrnstraße Nr. 11, so wie in jeder anderen Buchhandlung Preußens zu haben:

Englands Frauen nach ihren Pflichten und* Sitten in der Gesellschaft und im häuslichen Kreise von Mrs. Ellis. Nach der neunzehuten Auflage des Originals ins Deutsche übertragen von Eugen v. Hartwig. gr. 8, Preis 225 Sgr,

Junhalt: 1, Charakteristik der Frauen Englands, 2, Einfluß der Frauen Eaglands. 3, Moderne Er- ziehung, 4, Anzug und Benehmen. 9, Unterhal- tungen der Frauen Englands. 0. Die Kunst der Unterhaltung. 7 10, Häusliche Gewöhnungen: Ueberlegung und Gütigkeit. 11, Geselliger Verkehr : Launen, Affectation, Gefallsuht, 12. Oeffentliche Meinung, Geldmittel, Unbescholtenheit, 13. Gewöh- nungen und Charakter, geistige Ausbildung, Anwendung der Zeit, moralischer Muth, Gleichgewicht der Seelen- kräfte.

Dis Werk, das in England so günstig aufgenom- men wurde, daß es bis jeßt 19 Auflagen erlebte, wird hier dem deutschen Publikum, besonders aber den Frauen Deutschlands, in einer gelungenen Ucbersezung darge- boten. Die Verfasserin zeigt tiefe Einsicht in die Ver- hältnisse der Frauenwelt Englands und giebt dabei trefflihe Winke und Bemerkungen, die gewiß auch fes edlen Frauen Deutschlands interessant und lehrreih

scin werden. e Kurze Morgen- und Abendgebvete auf |ech9- ieb Wochen, nebst einem Anhang von Fest- und

ebeten in verschiedenen Verhältnissen des bens für christlihe Familien, Mit einem Vor- worte von Diak, Hofaccker. Dritte stark ver- mehrte Auflage, mit einem Stahlstiche, gr, 8, brosch, Preis 15 Sgr,

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Pantheon auserlesener Erzählungen des Auslan- des, Mit einem Vorwort von Albert Knapp, 11x u, 12r Band, Schillerformat, brosch. 75 Sgr.

Mit dem 12, Bande if diese ausgezeichnete Samm- lung geschlossen. Alle 12 Bände zusammen kosten nun 5 Fl. 24 Kr. oder 3 Thlr, Allen, denen es darum zu thun is, sich cin unterhaltendes und belehrendes Buch, das in edler Sprache gehalten ist, zu verschaffen, fönnen obige Bände mit vollstem Rechte empfohlen werden.

Weihnachtsblüthen, Ein Almanah für die Jugend auf das Jahr 1845. Jn Verbindung mit Anderen herausgegeben von Dr. G. Plie niín- ger. Achter Jahrgang, Mit vielen Bildern, Eleg. kart. 1. Thlr.

Die Weihnachtsblüthen, die schon so manches Jahr freudig in die Familien aufgenommen worden sind, er- scheinen hier in einem neuen Jahrgang und enthalten des Wahren und Schönen eben |o viel, als die frühe- ren Jahrgänge. Eine schöne und belebende Zugabe dic- ses Jahrgangs bilden die vielen gut gelungenen Bilder.

Chr, Belser sch e Buchhandlung.

[1193] L View

Diejenigen geehrten Herren Mitglieder D I LIS zur Besörderung des Gewerbfleilses in reulsen, welchen die Ausforderung zuŸ l'heilnahme für das im Sten. d, Mis n Crollschen Lokale stattfindende Festmahl noch: nicht zugegangen sein sollte, R ergebenst ersucht, 19, der Gropiusschen Buch- uge Kunsthandlung» Königl, Bauschule Laden No. 12, bis znm 9ten d. Mits,, Abends 4 Uhr, die betreffen- den Eintrittskarten gefälligst in Empfang nehmen ¿zu wollen.

Die bereits stattgelundenen Meldungen sind be- rücksichtigt worden, und wird gebeten, die Eintritts- karten in der genannten Handlung gleichfalls am Aten d. Mis. abholen zu lassen.

Berlin, den 4. Oktober 1844, Das Fest-Comité,

[955 b] Köln, Glüklich und wohlbehalten angelangt „4 ,l

m ———M—M—_——

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 5 Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiscrhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. i Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

M 276.

Berlin, Freitag den 4e Oktober

1844.

In halt.

Section Theil.

nland. Berlin. Die angeblichen Tuch-Fabrifen der Seehandlung. E

DLMGCBe ph alex. Der ständische Ausshuß. Rhein-Provinz. |

er rheinische Gustav-Adolph-Verein, Der heil. Rock, Beschluß des aachener Stadtraths. Briefe aus Königsberg. (Dr. Dinter und die Rede Sr, Excellenz des Herrn Ministers Dr, Eichhorn.) und Posen, (Vermischtes.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Die Land- und Forstwirthe. Die Feldherrnhalle. Großherzogthum Baden, Kommissionsbericht der ersten Kammer über den Entwurf der Strafpro- zeß-Ordnung. GroßherzogthumHessen. Prinz Emil. Gro ß- herzogthum Sachsen-Weimar, Geseße über Wegebau und Guts- abtrennungen.

D CRE Monarchie. Wien, Rückkehr des Kaisers und der

aiserin.

Frankreich. Paris. Contre-Admiral Parseval-Deschenes und sein Geschwader. Nachrichten aus Algier. Expedition nach dem Senegal, Schreiben aus Paris. (Die Reise des Königs nah England; die ma- roffanischen Fahnen ; der Friede mit Marokko; der Prinz von Joinville z

e L Ius Suaud: roßbritanien un rland. ondon. Jubiläum der londoner Missions - Gesellschaft. Die Times über die Kolonisirungssucht der Franzosen. Eröffnung der naturforschenden Gesellschaft in York.

Schweden und Norwegen. Stockholm, Niederlage der Regierung in den Reichsständen, / :

Dänemark. Kopenhagen. Jndustrie - Ausstellung.

Spanien. Sreiben aus Paris. (Der Marquis von Casa Jrujo ; beunruhigende Regungen in Catalonien.) E

Arabien. Suez, Die türkischen Besißungen am Rothen Meere.

Mexiko. Schrciben aus Tampico. (Stand des Leinenhandels.)

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins - Staaten, Eisenbahnen. Bekanntmachung des Königl. sächsischen Justiz-Ministers,

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse, A ® Messe, Die diesjährige Aerndte, örse, Leipzig.

S E R E

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Landschafts-Direktor von Benekendorff=Hindenburg auf Neudeck den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub ; dem Regierungs- und Baurathe Scabell zu Stettin und dem Gymnasial - Direktor Mund zu Elbing den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Land- und Stadtgerichts - Rath Huerche in Krossen und dem Pastor Pfänder zu Briebig, in der Me Synode Pyriß, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu

erleihen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Rabe zu Filehne ist zum Justiz = Kommissarius bei dem Land=- und Stadtgerichte zu Lob= sens und zuglei zum Notarius im Departement des Ober-Landes= gerichts zu Bromberg, mit Anweisung seines Wohnsißes in Lobsens, : bestellt worden. i S

Bei der heute beendigten Ziehung der 3ten Klasse 90ster Köni J Klassen - Lotterie fiel 1 S a i §000 Rthlr. ale Ne 32,6714 3 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen auf Nr. 13,223. 37,057 und 11,919; 5 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 16,269. 40,642. 41,242. 15,902 und 76,287; und 7 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 7220, 23,978. 24,321. 25,991. 30,491, 45,336 und 50,230.

Berlin, den 3, Oktober 1844,

Königl, General=Lotterie-Direction.

Dem E. W. Ulmann in Berlin i ter dem 3 n E Ginführangs-Patent ist unter dem 30, September auf eine selbstthätige Ausrückung an Wringe-Maschinen für Garn, in der durch Zeichnung und Besüreibung e f sehs il Zusammensebung, i auf se ahre, von jenem Tage an gerechnet, und der Monarchie ertheilt Gon A E

Das dem Chemiker L. Aifbler! îu Sudenburg bei Magd unter E gus 1843 erilieiite Patent g bei Magdeburg uf ein für neu und eigenthümlich erahtetes Verfahren den Rübensaft Behufs der - Ia Kto ait L, ist wieder aufgehoben Ge er Zudcker-Fabrication zu läutern,

Angekommen: Der Kammerherr dentli om! L , außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. dlbiscben 2a ite Schoulh von Ascheraden, von Demmin, f

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Verlin, 1. Okt. Die Aachener Zeitung vom 2 beforitt indem sie unseren aeben Artifel vom e M. die Reclamation der dortigen Tuchfabrikanten gegen di int- liche Absicht der Seehandlung, Tuchfabriken 4 lten f bes chlossen und entworfen worden, ehe sie gemeldet, daß in Berlin das Gerücht gehe, es solle eine -solhe Eingabe gemacht werden. Hiergegen führen wir folgende Thatsachen an, deren Würdigung wir dem unbefangen urtheilenden Publikum überlassen :

Die Aachener Zeitung vom 29. Juni d, J. hat, so viel uns bekannt geworden, zuerst die Nachricht gebracht, daß die See- e um brodlosen Personen Nahrung zu verschaf-

en, einige bedeutende Tuch - Fabriken anlegen wolle, und {hon in

ihrem Blatte vom 8. Juli d. J. meldete sie weiter, daß in Berlin das Gerücht gehe, daß vom Rheine aus eine Petition der Tuch— | Fabrikanten gegen diese beabsichtigten Anlagen bezweck werde. Die | betreffende Eingabe der Handels-Kammer sür Aachen und Burtscheid ist aber vom 27. Juli d. J. datirt, und es wird darin nicht blos auf das durch die Zeitungen verbreitete Gerücht ausdrücklih Bezug genommen, sondern auch der ebendaselbst angegebene Zweck jener An= lagen, brodlosen Personen Nahrung zu verschaffen, angeführt, dessen Hinzufügung wir der wohlmeinenden Absicht der Aachener Zeitung das Streben der Seehandlung in einem milderen Lichte darzustellen nah ihrem eigenen Geständnisse verdaufen, Sollten wir uns diesen That-= sachen gegenüber geirrt haben, indem wir den Schritt der Tuchfabri= fanten in Aachen als eine Folge der Mittheilungen der dortigen Zei= tung ansahen?

Im Uebrigen erscheint uns eine abermalige Erwiederung auf die {on zum öfteren besprochenen allgemeinen Tiraden, in welchen die Aachener Zeitung in übler Laune sih ergeht, völlig überflüsstg.

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Provinz Westphalen. Der in Gemäßheit der Verord- nung vom 21. Juni 1842 von dem lehten westphälishen Landtag gewählte Ausschuß is am 30. September zu Mün ster zusammen- getreten, um die, wie der Westphälishe Merkur sagt, Abände= E bäuerlichen Erbfolge - Ordnung vom 13, Juli 1836 zu

\ .

Nhein- Provinz. Der rheinishe Gustav-Adolph-Verein i

sehr thätig: er hat schon für mehrere A u Saulen A, und neulich wieder für eine Gemeinde in der Gegend von Neuwied einen Betsaal eingerichtet, Die Magdeburger Zeitung be- merkt in einer Korrespondenz „vom Rhein, 29. September“, es habe Aufsehen erregt, daß kein einziger österreichischer Prälat die Reise nah Trier gemacht habe; aus Bayern war nur der Bischof von Speier dort, der Bischof von Mainz i} auch nicht hingegangen. Jn demselben Blatt wird auf eine in Winningen (an der Mosel) ge- haltene und in Neuwied erschienene Predigt des Pastors Göbel „Der heilige Rock, ein evangelishes Zeugniß““, als auf eine „vortreffliche“ aufmerksam gemacht und hinzugefügt : „So soll der evangelische Geistliche reden, und wir mißbilligen durchaus den frivolen Ton, wo= mit einige Zeitungen diesen Gegenstand besprochen haben.“ Unterm 28, September meldet die Triersche Zeitung die Ankunft des Erzbischof-Koadjutors von Geissel in Trier. Auch der Bischof oon Osnabrück, Herr Lüpke, und der Weihbishof von Münster, Herr Melchers, waren daselbst anwesend. Der Andrang von gläubigen Pilgern aus der Gegend von Aachen, Köln, Mainz, Koblenz und aus größeren Entfernungen war um jene Zeit noch immer gleih groß. Der Stadtrath von Aachen hat in seiner Sißung vom 25. Sep= tember einstimmig beschlossen, daß die städtischen Rechnungen ver- öffentlicht werden sollen. j X Königsberg, 27. Sept, Der Artikel in der heutigen Nr, 227 der hiesigen Hartungshen Zeitung über die Rede FSr, Excellenz des Herrn Ministers Eichhorn am 25. August d. J. ist hier mit gerechtem Erstaunen gelesen worden.

Wo es sich um die Echtheit oder Unechtheit einer Rede handelt, da wird man, wo die gewöhnlihsten Geseße menschlihen Verkehrs und Anstandes nicht dur Leidenschaft verdunkelt sind, die Erklärung des Redners selbst, wenn er nur sons glaubwürdig ist, das leßte und entscheidende Wort sein lassen. Schon jedem einfahen Ehrenmanne wird das Vertrauen geschenkt, daß er am besten wissen müsse, was er gesprochen, am wenigsten aber das ableugnen werde, was er ge= sagt habe.

_ Herr De. Dinter zu Königsberg hat sich in dem genannten Ar= tifel hinreißen lassen, diese Geseße in einer unziemlichen Weise zu übertreten. Er seßt den Fall, den auch wir nicht zu bestreiten geden- fen, daß der Artikel, der in Nr. 261 dieser Zeitung die Berichtigung der fraglichen Rede gab, aus der bestmöglihen Quelle, nämli von Sr. Excellenz dem Herrn Minister selbst, herrühre, stellt aber die Be- hauptung auf, daß er dennoch weniger glaubwürdig sei, als die Dar- stellung in der Hartungshen Zeitung, der die Berichtigung ent-

gegen gesebt ist. chört nicht zur Universität, hat dem Empfang

Herr Dr. Dinter g i npfan des Herrn Ministers niht angewohnt, seine Rede nicht gehört, ist um in der Sache ein selbst-

also in keiner Beziehung in der Lage, ständiges Urtheil zu haben, noch weniger abzugeben. Daher is sein Reden unberufen, eine lächerlihe Anmaßung. Er, der sonst von Autoritäten niht eben zu viel zu halten scheint, beruft s\{ch auf Auto= ritäten. Diese sollen „Notabilitäten“ der hiesigen Universität sein, die er aber nicht nennt, die also möglicherweise er und niht Deutsch= land zu Notabilitäten kreirt haben könnte. Nehmen wir für einen Augenblick seinen eigenen Grundsaß an, "wonach - anonyme Angaben nihts beweisen können: wie kommt er dazu, durch seine anonymen „Notabilitäten“ etwas beweisen oder vielmehr bestehen zu wollen? Allerdings hat er dur seine Taktik sich vor einer Widerlegung dur die wirklichen Notabilitäten Königsbergs \ichergestellt, aber dadur seine Sache nicht gebessert, sondern für den shärfer Blickenden ver- \hlimmert. Denn freilich steht niht zu erwarten, daß diese nun auf- treten und sagen werden: Unter den Notabilitäten müssen wir ver- standen gewesen sein, müssen daher gegen den Versuch protestiren, unter dem Schilde unserer Autorität Unwahrheit in Wahrheit zu ver- wandeln, Da also die wirklichen Notabilitäten \{weigen müssen, weil sié wissen, was die Gesebe des Anstandes verlangen, \o konnte Herr r. Dinter Recht zu behalten hoffen. Man sieht, die Gesebe eines chrenhaften Kampfes sind dem Herrn Dinter nicht immer gegenwärtig. Doch er isst vielleicht seiner Sache \o sicher, daß er auch über Namen zu gebieten hat, die ihm bezeugen, daß der Rede in der Hartungschen Zeitung der Vorzug der Echtheit zukomme. Allerdings will er den Schein hiervon im Publikum erzeugen. Man sollte nah seiner Darstellung fast meinen, er und die Seinen hätten die „Notabilitäten‘“ der Universität als einen geheimen Rath um si versammelt, und das Produkt der Ga rIHAa En Zeitung hätte in jedem der Akte, durch die es ward, von ihnen Hülfeleistung und Sanction, wo nicht mehr empfangen, Js| dem so? Jeder Verstän=-

dige weiß, daß dies nit der Fall ist, Kleineren Geistern ist bekannt= ld nicht selten, um sich Os zu machen, die Sebi mit befreundeten Notabilitäten, mit hohen Verbindungen eigen, vön denen jene selbst nichts wissen. Denn neidlos zwar leuchten und wärmen sie: Keiner aber hoffe, ihnen darum näher zu stehen, daß er zudring=- lih und fameradschaftlih si anläßt, Doch es is der Mühe werth, näher auf den Grund der Sache zu sehen. Haben seine Notabilitä= ten den Artikel der Hartungshen Zeitung verfaßt? Nein. Sind sie au nur bei dem Werke der Abfassung unmittelbar bethei= ligt gewesen? Nein. Muß jenes Herr Dr. Dinter selbs zugestehen, so hat dieses die Redaction selbs {on früher zugestanden. Also der Artikel ist von Anderen verfaßt, aber „nah den Angaben“ der „Nota= bilitäten . Sind diese Angaben für den Zweck der Publication ge= macht, also schriftlich, oder doch mit der Präzision, die Jeder da an=

| wendet, wo er etwas für den Druck bestimmt wissen will? Nein.

Der Herr Prorektor hat den Dru dieser angeblichen Rede, als sie ihm vorgelegt ward, widerrathen und Fürzlich sffertlid rc iobilliat wobei er der Zustimmung der Universitäts = Lehrer gewiß sein konnte. Herr Dinter selbst hat nichts von schriftlichen Angaben der Notabili= täten für sich angeführt. Das Ganze reduzirt sich also darauf, daß jene Aphorismen der Hartungschen Zeitung (denn eine Rede fann man sie nicht nennen) gesprähsweise gehört und aufgegriffen sind, Das Gespräch hat nicht die Pflicht, die einer treu und echt sein wollenden Darstellung zukommt, den Sinn einer Rede genau, thren Zusammenhang lückenlos, ohne Durcheinanderwürfeln der Ge= bitte mif zu Mien Ge A N es aber auch, wie Herr Dinter issen müssen, niht einmal annähernd auf histori äzi Anspruch machen wollen. \ E N

Die aus solchen Fündlingen zusammengestoppelte Rede wurde, als sie, jener Warnung ungeachtet, der Oeffentlichkeit übergeben war, sofort von Solchen, die Hörer der wüiklihen gewesen waren, als fak= tishe Entstellung erkannt. Daß Einzelnes darin richtig sei, wird nicht geleugnet, sonst wäre sie ja niht Entstellung, sondern Erdichtung, und dieses Einzelne fonnte und fann anerfannt oder, wie Herr Dr. Dinter sagt, „gebilligt“ werden, zumal bevor die Berichtigung zur BVergleihung vorlag, ohne daß dadurch irgend jene Version der Hartungschen Zeitung als ein treues Bild der gehaltenen Rede nah Ton, Jnhalt, Form und Zusammenhang bezeihnet war. Für das Gegentheil hat Herr Dr. Dinter kein Zeugniß vorgebracht, wie wir es auch von ihm nicht erwarten, Aber noch mehr. Da Herr Dr, Dinter si der entstellenden Version im Gegensaß zu der Darstel lung in der All g. Pr. Z. annimmt und dabei sih nicht auf seine kri= tischen Einfälle beshränkt, die man ihrer eigenen Nichtigkeit übcilaf- sen kann, sondern für das Faktishe etwas Faktisches, die Autorität der „Notabilitäten“, für sih anführen will : so mußte er, wenn er nit M Dunst machen wollte, die „Angabe“ derselben für sih haben auf die es ankam: nämlich daß, auch nachdem die Rede des Herrn Ministers in der Allg. Preuß. Ztg. zur Vergleihung vorlag der Vorzug der Glaubwürdigkeit nicht dieser, sondern der Version in der Hartungschen Ztg. gebühre. Das war die Hauptsache; aber die= ser geht Herr Dr. Dinter aus dem Wege. Aus dem einfahen Grunde weil weder eine „Notabilität“, noch sons ein Docent der Universität diese Angabe machen will, noch kann, da sie niht wahr wäre. Die Rede der Allg. Preuß. Ztg. is ein im Wesentlichen treues Bild der Rede des Herrn Ministers, die andere ist cine Entstellung oder Karikatur derselben und bleibt es, wenn auch ein Wort derselben oder zwei wortgetreuer in ihr gegeben wären, Nur möge Herr Dr. Dinter dies Lebtere nicht zu rasch auf die von ihm ausdrücklich hervorgehobenen Worte beziehen, die angeblih „Jedermann gehört haben will. An das erste derselben hat sich eine der muthwilligsten Entstellungen gcknüpst : das andere ist von Männern, die anwesend waren, gar niht gehört worden.

Nach Mittheilung der Rede in der Allg. Preuß. Ztg. mußte also Herr Dr. Dinter, wenn es ihm um die Wahrheit zu thun war, befriedigt sein, wie auch Niemand ihm anmuthete, in der Sache au fait zu sein. Nun er es hat vorziehen wollen, über seine Gränzen hinausgehend, in Unziemlichkeiten zu verfallen, so möge er darum nicht hoffen, daß die Notabilitäten oder gar die Universität um seiner Reden willen in entgegengeseßter Weise auf eine Taktlosigkeit eingehen, also handeln werden, als wüßten sle ihren hohgeehrten Chef niht weit erhaben, niht blos über derartige Angriffe, sondern auh über die O A dagegen. Er bedarf nicht, sich erst von uns das Zeugniß zu holen, ein Chrenmann zu sein. Die Universität hat ihm so eben ein anderes Zeugniß \chriftlih dargebracht, ein ihr geziemen= des, das is der warme Dank für die freundliche Theilnahme an der Jubelfeier der Universität, so wie für die Weisheit und die liebende Fürsorge, die er ihrer Aufgabe im Ganzen, wie ihren einzelnen Jn= stituten, gewidmet und, wie sie vertraut, auch ferner widmen wird.

/ Hiermit fönnten wir den Herrn Dr. Dinter entlassen. Jedoch nöthigt die Art, wie er die Notabilitäten der Universität für seine Zwecke herbeiziehen will, noch zu einem warnenden Worte allgemei=- nerer Art, von dem wir wünschen, daß es vor die Ohren Deutsch= lands komme und zur rihtigen Würdigung unserer Verhältnisse beitrage.

Die Universität kennt ihre Pfliht und wird ihr Gebiet gegen Jedermann zu wahren sich stets gerüstet erfinden lassen. Sie wird die freie Forschung, die sie durh die Rede Sr. Excellenz des Herrn Ministers niht bedroht, sondern nur bestätigt sehen kann, nicht blos als Gränzwächterin zu hüten, sondern, was mehr ist, die Gränzen ihres ganzen Gebietes möglichst auszufüllen wissen. Jm Bewußtsein, daß nichts Menschliches, am wenigsten das Vaterland, ihr fremd sein darf, jedoh die Aufgabe, die ihr obliegt, und dur deren Lösung sie dem Vaterlande dient, die Wissenschaft und die wissenschaftlihe Behandlung aller ihrer Fra= gen ist, wird sie aber auch ferner diejenigen von sih weisen, welche geneigt sein möchten, wohl- oder übelmeinend ihre anderweitigen Zwecke und Tendenzen ihr aufzudrängen, ihre Sahe au als Sache der Uni= versität darzustellen, dadurch aber, aufs gelindeste zu sprechen, die bei= derseitigen Standpunkte und Aufgaben zu vermishen. Man muß sich wundern, daß Leute von der Art des Herrn De. Dinter die unzweideutigen Erklärungen, die ihnen darüber hon mehrfah geworden sind, nicht mehr zu Herzen nehmen und nicht wenigstens die innere Nothwen=- digkeit davon begreifen, daß eine Universität, die weiß, was sie will und was sie soll, nie darein willigen kann, an die Stelle der ernsten