1844 / 285 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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985]

Der Kaufmann Samuel Fabian aus Callies hat

¡ch am 419. August v. J. in Berlin 3 Wechsel, ry 500 Thlr., Dae Dieselben lauten wörtlich: Berlin, den 12. Mai 1843, Für 500 Thlr, Court,

Am 341. August d. J. zahlen Sie für diesen Prima - Wechsel an die Ordre von mir selbst die Summe von Fünfhundert Thaler pr. Couant den Werth in Rechnung und stellen es auf Rechuung laut Bericht,

3116

) 113

D *uawmouzbu

Samuel Fabian.

Herrn Albert Schönberg in Berlin,

Alle diejenigen, welche an diese gechsel als Eigen-

thümer, Cessionarien, Pfand - oder sonstige Brief-Jn-

haber Anspruh machen, werden zum Termine

den 22, November d. J., Vormittags 11 Uhr,

unter der Warnung vorgeladen, daß die Ausbleibenden

mit ihren etwanizen Ansprüchen präkludirt und ihnen

ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird, Callies, den 24, Juli 1844.

Königl, Land- und Siadtgericht,

‘v1aguolp

[622 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. April 1844. Das hierselbst in der verlängerten Sebastiansstc aße belegene Grundstück des Baumeisters Ferdinand Wil- helm Winkelmann, gerichtlich abgeschäßt zu 24,974 Thlr, 19 Sgr. 7 Pf., soll Schulden halber am 13. Dezember 1844, Vormittags 11Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[986] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Juli 1844, Die dem Maurerpolier Johaun Chriïtian Haedicke zu- gehörige Hälfte des in der Langen Gasse Nr. 55 und 56 belegenen Grundstücks, weld es zu 6339 Thlr. 18 Sgr. 3 Pf. taxirt wordin, soll am 4. März 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zugleich werden hierdurch dic dem Aufenthalte nach unbekannten Juteressenten : 1) der Miteigenthümer Maurerpolier Gottlob Gustav Kasten,

2) die Ehefrau des Malers Schmidt, Johanne, ge- boïrene Bocquet,

öffentlich vorgeladen,

[980 b] Berlin- Frankfurter en, Eisenbahn. L TIügliche Dampfwagenzüge vom 15. Of- tober 1844 ab.

A, E Oen U de Absahrt von Berlin Mrg, 7 Uhr 45 M,, Ab. - E B S0 00 Ankunst in Frankfurt Mrg, 10 Uhr 30 M., Ab. 9Uhr 10 M. Berlin ¿40/445 « 91-} 40 ck Mit den Personen - Zügen werden Personen in der 1sten, 2ten und 3ten Wagenklasse, Equipagen und Eil- sraht befördert, B O uiterzuge, Abfahrt von Berlin Morgens 11 Uhr 30 Min, - - Frankfurt Mittags 12 - - Uhr 9 Min, - O -

6Uhr M,

- -

Ankunft in Frankfurt Nachmitt, 3 - - Berlin - 3

Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und 3ten Wagenklasse, so wie Equipagen, Frachtgüter, und Vieh, befördert.

Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs- Reglement Nr. 3. vom 4, März c, welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist,

Berlin, den 7. Oktober 1844,

Die Direction der Berlin-Franksurter Eisenbahn-

Gesellschaft,

Berlin - Stelliner a Eisenbahn. # WWinter-Fahrplan 5. Oktober 1844 ab täglich. I. Perfonenzüge.

An- | Aufent-\{Abfahrt, funft. ! halt, | Morg. 1. |M.,St.|M.j U. |M. 7|— 7140 Bs 8 |24

vom

Dauer d. Fahrt. St. | M.

Berlin Bernau |— | 36 Biesenthal l— |18 | 7/58 Neustadt [18] 919 Angermünde 42 6 “Passow 35] 9 [51 _Tantow 33 [10 | 30 Stettin 36111 [10 Dauer der Fahrt 4 Stunden 10 Dauer | An-

d. Fahrt. kunft. St. | M4 U. | M.

7136|

_Berlin _Bernau _Biesenthal _Neustadt Angermünde Passow Tantow__ [501 7/4 Stettin 1-42 h r E Dauer der Fahrt 4 Stunden 50 Minuten,

[zll T A |-1 215] 49} 6/19 40 6 91:

1508

An-

Aufent ¿ funft.

halt. oos, )

Abfahrt, lu. | M|[Si.| M. u. |M.

Stettin E i Taniow 7/10 Passow 8/20

6 9/ 1/— [10 9/11 91511—| 5} 9156

Angermünde 9151 | 3110/17

10/14|—|

“Neustadt

“Biesenthai __]- “R E 1013515 10/40 11/15 E

Bernau Dauer der Fahrt 4 Stunden 15 Minuten.

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Bedin

Dauer | An- | Aujent [Ubfayhrt.

d. Fahri.j kunst. } halt. |Nachm.

St.|M.| U. | M.[St. |M.] U. |M. Stettin - | —— | 3|— E 140} 3/40 3 44 Passow e 1126 A [31 “Angermünde 1441 0113 | 2 “Neustadt - 49 12 T SI 6147 Biesenthal 1“ 38 1 E 121] 7) 21—| | Berlin / 43

| O1 E Dauer der Fahrt 4 Stunden 50 Minuten. _ 11. Güterzüge.

Dauer

der | Ankunst, Fahrt.

St. |M.|Uhr. | M.

Abfahrt,

halt, Morgens, St. | M. [ Uhr. | M. N 8 | S 1:98 T E

Aufent-

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Berlin | Bernau : Biesenthal Í Neustadt : Angermünde |5 Passow d |45] 1 Tantow l 1401 2 Stettin

e a 10] 9 [2

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40 | 521

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1 S 1481-1 Dauer der Fahrt 5 Stunden 50 Minuten. Dauer 9

c Abfahrt, der | Ankunft, Morgens,

Fahrt. St.[M.,] Uhr. |M. Uhr. | M. Stettin E Tantow [— Passow T6 Angermünde | Neustadt |— |: Biesenthal |— 4 |—

Aufent- halt.

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Bernau Berlin

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Dauer der Fahrt 6 Stunden. Extra-Güterzug von Anger- münde nach Berlin.

Dauer Tbfabrt. der Aukunsft.

NAusent halt,

Vor- Fahrt Uhr. | M. | St. | M.

¡ mittag, St. | M. lhr. | M.

Ungermünde |— |— - Ï l

Neustant _|— Biesenthal | : 2 Ae, u R E 1A Seme Sr Dauer der Fahrt 2 Stunden 49 Minuten, Nacwmuiitags

folgt der Güterzug dem Personenzuge von Berlin um 3 Uhr 20 Minuten, wartet den Stettiner Personenzug in Neustadt ab, Ankunft in Angermünde um 7 Uhr 12 Minuten.

Tes Montags und an den zweiten und dritten Feiertagen fallen die Güterzüge aus. Der Extra-Güterzug Angermünde - durch das jedesmalige Bedürsniß bedingt, werden mit demselben nicht besördert,

1: N H _—

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S .- a

Berlin wird - Personen

Passagier - Dampsf- schifssahrt zwischen

Potsdam und Hamburg. Von Potsdam: Montags, Mittwochs und Freitags, Vormitt, 9 Uhr.

Montags, Donnerstags und Sonn- abends, Morgens 6 Uhr. Fahrbillette und nähere Ausfunst ertheilt

A nker, Taubensix, 40,

Bon Hamburg :

e Eisenbahn.

In Folge des von dem

Verwaltungsrathe in sei-

ner Sißzung vom ten

j i dieses Monats gefaßten t 4 E Beschlusses werden die N Actionaire der Bergisch- E I Ls Märkischen Eisenbahn- Ÿ an Gesellschaft hiermit zu

(Reneral-

Versammlung auf Freitag den 18, Ofk-

tober dieses Jahres, Vormittags 9 Uhr, auf das hiesige Rathhaus berufen, um 1) die zur Ergänzung des Verwaltungsraths noth- wendigen Wahlen zu vollzichen , und 2) über die Fortführung der Bergish-Märkischen Ei- senbahn von Dortmund über Herbern und Münster bis zur Ems nah Greven, wie über eine Zweig- bahn von Herbern nah Hamm, nah Anhörung des darüber zu erstattenden Berichts, nach Lage der Sache, zu beschließen. Der Eintritt in die General - Versammlung, #o wie

einer

| die Theilnahme an den Verhandlungen derselben, wird

durch die in den §§, 66 und 67 des in der diesjähri-

gen Geseß - Sammlung Nr, 30 erschienenen Statuts vorgeschriebenen Legitimation resp. Vollmacht bedingt. Élberseld, den 9, September 1844. Der Präsident des Verwaltungsrathes, Ober-Bürgermeister v. Carnap.

[1219] Bekanntmachung.

Jn der General - Versammlung des landwithschastli chen Provinzial -Vereins für die Mark Brandenburg und Nieder-Lausiß am 6. September d. J. is beschlossen :

mit der nächsten General-Versammlung in Berlin im

Monat Mai 1845 eine Thiershau und die Auësstel-

lung landwirthschasiliher Aker-Werkzeuge und ande-

rer Geräthe, Jnstrumente und Maschinen, desgleichen vou Boden - Erzeugnissen und solchen Fabrikaten zu verbinden, welche mit der Land- und Ferst-Wirihschaft und den verschiedenen Zweigen derselben în irgend ciner Beziehung stehen, Die Thierschan soll besonders ein anschauliches Bild von dem Standpunkte der Viehzucht in unserer Pro- vinz, die Ausstellung von dem des landwirthschaftlichen Gewerbes gewähren und zur Verbreitung nüßlicher, ver- besserter Werkzeuge und der Kenntniß deiseiben bestimmt sein.

Mit dem Ersuchen um zahlreihe Theilnahme und Aufstellung ret vieler beme: fenêwerther Gegenstände machen wir {ou jezt den Beschluß der landwirthschaft- lichen Provinzial-Versammlung bekannt, damit die Her- ren Landwirthe, Maschinenbauer und Fabrikanten, un- serer Bitte gemäß, sich recht zeitig auf cine reichhaltige Beschickung der Thierschau und Ausstellung vorbereiten fönnen.

Potsdam, den 6, Oktober 1844.

Das Haupt-Direktorium des landwirthschaftlichen Pro- vinzial-Vereins sür die Mark Brandenburg und Nieder- Lausiß.

gez; von Meding.

[982 b]

Stand der LebensversIcherungsbank f D: in Gotha am 41, Oktober 1844. Versicherte 412,735 Pers.

Summe der bestehenden Versiche- L A P 20,391,209 Thlr. Hiervon neuer Zugang seit 1. Ja- nuar: Versicherte Versicherungssumme Cd o C60 Einnahme an Prämien und Zinsen seit 4. Januar Ansgabe sür 144 Sterbefälle Betrag d, verzinslichen Ansleihungea 3,690,000 - Gean tis ca) ata edt ed eds 3,840,000 - Dividende sür 1844 aus 1839 stammend 25 Proz. Versicherungen werden vernuttelt durch Carl Gottfricd L ranz, Alexanderstrasse No, 41.

818 Pers. 1,307,890 'Tlilr.

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[1216] Hand-Allas

der alten Geschichte und Geographie für den Schul-

und Privatgebranuch in zehn iHununirten Karten von

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Das Kultus - Ministerium hat diesen Ailgs amilich

zux Einsührung empfohlen, :

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Coleridge der alie Matrose, A, d. Engl. von

Albert Hoeser. Jun bunt, Umschl. kart. Pr. #4 Thlr, Göthe's ältestes Liederbuch, Herausgegeben von Ludwig Tieck, geh. 2 Thlr.

Hagen, Fr. H. v. d., über die ältesten Dar- stellungen der Faustsage, geh. % Thlr, Jahrbuch, neues, der Berlinischen Gesell-

schaft f. deutshe Sprache u. Alterthums - kunde. Herausgeg, von Fr. H. v, d, Hagen. 6r Bd. geh. 15 Thlr. Krause, H,, über die Wahrhaftigkeit, Ein Beitrag zur Sittenlehre. geh. % Thlr, Leidesdorf, M., die zw ei erstenSchuljahre, Ein vollständ, Elementarbuch, enthalt, sämmtl, Un-

terrichts - Gegenstände f. d. zwei ersten Elementar- flassen, bestehend in 6 Abtheilungen. Erste Abthl, Der Schreib- und Lese-Unterricht. gebd. % Thlr, Rod Christi, der graue E NEG, wie Kö- nig Orendel von Trier ihn erwirbt, darin Frau Brei. den und das heilige Grab gewinnt, und ihn nah Trier bringt, Alideutsches Gedicht, aus der ciunzigen Handschrist, mit Vergleichung des alten Druds, herausgeg, von Fr, H, v, d, Hagen. geh, 5; Thlr,

[1217] So eben sind erschienen nnd durch alle solide

Musikhandlungen zu haben:

Bazzini YVariations -brill. sur Marie la fille du régiment; Scène et Romance de Lucrezia Böur- gia p. Violon av. Piano. Op. 17 à 1 et 1% Thlr

Conradi u. Daase, Es lebe: der König: Preu ssen-Märsche fs. Piano 9 Sgr,

Dochler, Gr. Fantaigie s, la Favorita de nizetii p. Piano. Op. 51, 1 Thlr.

Fürstenau, Auber, La Sirène p. Flâte av Piano 5 Thlr. Op. 140. dito f. Flöte allein 10 Sgr,

Gung’!l. Miädchentränme, VV alzer: f. Orchester 4% Thlr, , f. Piano 125 Sgr. Souvenir- Polka f Piano 9 Sgr.

Gung'’l’s Lust, Oberländler , Galop, Ungarischer Marsch n. Polka, Rondos

Op, A M EA are ARP Sgr.

Arien

Do-

Kriegers Sirenen von Damcke.

Hale v y. Ouvertüre n. bis 5 Thlr.

Heller. I V alses bis A4. à L Thlr, VI. p, Piano 5. Thl».

Krebs. 6 Lieder f, Sopran od. Tenor. Op. 135. à 10 Sgr.

Kücken. 173 Sgr.

Kummer. Var, brill, sur La Somnambula p. | Violoncelle avec Orchestire, ay. Quatuor av. Piano à 2—1 Thlr.

Liszt, Heroischer Marsch f. Piano % Thlr,

Liebe, Licbe 1s mich nöthig aus Köck u. Guste

5 Sgr.

Lührls, Deutsche Lieder f. Piano allein, Op. 10, Auf Flügeln d. Gesanges von Mendelssoln 10 Sgr

Mendelssohn-Bartholdy. Allégro tiré de la le Sinfonie p. Piano p. Tengnagel 1 Thlr.

Meyerbeer. Komm. Für eine Singstimme 7% Sgr

M oscheles, Fétis, Kullak. Praktischer Theil der Methode des Pianofortesplels. Hest 7 10, Subser,-Pr. à 5 Thlr, Ladenpreis à 4 Tlle,

Pixis. Raab-Polka p. Piano 10 Sgr.

Polka getanzt von Frl. Polin u. National-Polka f Piano 5 Sgr.

Reissiger, De gr. Quatuor p, 2 Violans, Alto et Violoncelle. Op. Li Thlr.

S eyer, Venn ich ein Bettelinann wär m, Pste. Op. DL; 5 Thlr,

Stern, Lichzt du um Schönheéit f. Alt od, Bari ton. Op. 21. 40 Sgr., dito mi! Vcelle. 15 Sgr. Truhn. Lieder von Robert Burns f. 4 Singst. m.

Piano. op. 68. 177 Sgr. VV olff La Varsovienne, Mazurka nationale p, Piano. La Bohémienne. Polka. Op. 102 à 5 Thlr, Alle Musikalien mit üblichem Rabatt

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als Lazzone My

4 brillantes p. Piano. Chant national de

Op. 42 Charles

Botschaft f. eine Singstimme.

Op. 42

E f 1 Singst

1220] - Í A | lu Verlage von Ed. Bole AC(. Bock.

V Ai . 4 j Jägerstr, 42, erschienen s0 eben nenueste Compasi- tionen Von

A 6 Josef Gung l. Mein Gruss an Berlin, Marsch, Op, 35. f. Pfte.

à 2 ms. 0 Sgr Maiblümchen-Galopp, Op. 36. f. ms. et à 4 ms, 9 Sgr. Beide f. Orch, in einem Hest 1 Thlr, Früher erschienen von demselben Komponi=- sten, Kriegerslust, Oberländler, Sirenen- Galopp, rp s f ï Fonmärchen, Münchener- und Hyacinthen-Polka etc, Um Irrungen zu vermeiden, diene zur Nach- richt, dass die in der Schlesingerschen Buchhand- lung unter dem Namen J, Gung?’l erschienenen Tänze und Märsche nicht vom Komponisten der

T : Á G vorstehenden VVerke, Hrn. Jose! Gung [

kor onirt sind,

Pte. à 2

[946 b] Guts-Verkauf.

Das im Neg, - Bezirke Gumbinnen zwischen Jnster- burg und Tilsit belegene köllmishe Gut Seßlacken von 2621 M. 43 (1N. preuß. wollen die Erben des srü- heren Besißers Behufs ihrer leihteren Auseinander- seyzung möglichst bald verkaufen. Es wird eine Anzah- lung von 22,000 Thlr. verlangt, wovon jedoh 4000 Thlr, binnen 5 Jahren nach der Uebergabe in Raten, jedoh nicht unter 100 Thlr., gezahlt werden können, Zum Gute gehören 1183 M. 39 ([]R., Acker, 468 M. 160 JN. Wiesen und 507 M, 109 (]R. Wald, so wie Schäferei , Brennerei, Ziegelei, ein Krug, eine Schmiede und cine Roßmühle, Nähere Auskunst wird ertheilt in Seßlacken selbst, in Königsberg in Pr. bei Hrn, Ober-Amtmann B r ü ck geradeüber der Post bei dem Ober - Landesge: ichts - Präsidenten B ur ard in Franksurt a. d, O. in Adlig Ramten bei Moh- rungen beim Lieutenant Andríie und in Gumbinnen beim Regierungsraih Burchar d,

979 h Gesterk Abend 8 Uhr entschlief am Schlagslusse îm 61sten Jahre unser geliebter Gatte und Vater, der Oberst-Lieuteuant a, D. Nittergutsbesiger Freiherr von Albedyhl. Tiefbetrübt benachrichtigen wir hiervon theilnehmende Verwandte und Freunde. Karnitten, den 5, Oktober 1844, Pauline von Albedyhl, geb, Gräsin Waldburg-Truchsef. Gustav von Albedyhl, Lieutenant im Zten Kürassier-Regiment,

[985 b] . 0 0 Imitallion de diamants.

Künstliche Diamanten, Lager U. d. Linden No. 67, gefaßt u, ungefaßt. Die Steine be- fanden sich auch auf der leßten pariser Jn- dustrie-Ausstellung, wo sie die allgemeine Bewunderung erregten, da sie selbs für Kenner nicht mehr zu unterscheiden sind.

Das Abonnement beträgt : 2 Kthlr. für 4 Iahr. G 41 Kthlr. - 5 Jahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. en Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

i -Gebühr für den Zu ver Zeile des Allg.

Raum ci : Ô Anzeigers 2 Sgr,

in all

Allgemeine

ußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuf. Zeitung : Fricedrichsfsltraße Ür. 72.

Berlin;

Iuhalf{. S icher Theil. f ; ; Atlithen Tis, Personal Veränderungen oes “pag t Schlesien. Aus Peterswaldau. - ne L Een r scheinliher Untergang cines schwedischen Post E s, ; n “A Provinz. Beschluß des düsseldorfer Stadtratys. Del Ag Rock zu Trier. Die Kettenbrücke zu Mülheim. „Bahreiven ans Montjoie, (Unterstüßung der Ucbershwemmten in den Weichsel-Niederungen,) H Deutsche Bundesstaaten. Großherzogthum Baden, Bemer- kungen des Mannheimer Freie Stadt Ham- burg. Dampfschifffahrt, Ä A Rußlaud und Poleu. Schreiben aus ar} 9e mische Jnstitut zu Marimont ; Branntwein-Besteuerung.) L Frankreich. Paris. Die Königliche Familie zu Eu, Urtheile übcr die Amnestie. Eugen Sue's Roman. Vermischtes. Es E aus Paris, (Der maroffanische Friede und die Verhältnisse Marokfo's zu Schweden und Dänemark.) i : Großbritanien und Jrland. London, Hof-Nahricht, Le Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Foral-Deputation von Gui puzcoaz Montes de Ocaz Ben) e Griechenland. Athen, Berichtigung eines Vorfalls im Königlichen Palaste, Schreiben aus M ünchen. (Haltung der Pressez Finanz Zuständez die Siege der Franzosen in Marokko.) Texas. Die Anschlußfrage,

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins - Staaten,

Provinz

Journals,

(Das agrono-

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse.

(Französisches Theater : „Madame Veuve Boude-

Königl, Schauspielhaus. ‘heat Josef Gung'l, Kunst-Verein.

n01s,”) Geistlihe Compositionen, Zur Militair-Literatur.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Ober - Regierungs - Rath Da ch zu Arnsberg den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Major Slevogt

der Zten Artillerie-Brigade den Rothen Adler-Orden vierter Klasse;

und dem berittenen Steuer-Aufseher Otto zu Sandau das Allgemeine |

Ehrenzeichen zu verleihen.

Se, Königl. Hoheit der Prinz von Preußen haben in der ver-

wihenen Nacht gut geschlafen, von fieberhafter Aufregung hat sih

feine Spur mehr gezeigt, Der Zustand des örtlichen Uebels it völlig befriedigend.

Babelsberg, den 12. Oktober 1844,

Dieffeubah, Schönlein,

Wer Lauer.

N ege.

Die Königliche Akademie der Künste wird das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs, ihres erhabenen Protcktors, am Dienstag den l 5ten d. M. durch eine öffentlihe Sißung im Saale der Sing=-Alg-=

D kfomponirtes Tedeum zur Ausführung gebracht wird, Die Sihung be= ginnt pünktlich um 10 Uhr.

stattet. Berlin, den 12. Oktober 1844. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste. Dr. G, Shadow, Direktor,

Die Universität wird das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs am 15. Oktober Mittags um halb zwölf Uhr in ihrem großen Hör= saal feiern und damit den Akt der öffentlihen Uebergabe des Rektorats verbinden. Die Eingeladenen werden hierdurh ganz ergebenst ersucht, die ihnen zugestellten Karten am Eingang vorzuzeigen.

Die Herren Studirenden haben den Zutritt auf Vorzeigung ihrer Erkennungsfkarte. F E

Berlin, den 13. Oktober 1844.

Der Rektor der Universität, Lama

Wahr- |

| Division, Graf von der Groeben,

unt Der Saal wird um 9 Uhr geöffnet. | Eintritts-Karten sind nicht erforderlih, Für Eingeladene sind Pläte |

eservirt. Nach begonnener Sihung is der Eintritt ni UV ges | ; rese ah begonnener Sibßung is der CEintri niht mehr ge=- | geblieben ist.

j ; es R L | | den 4. Oktober, hätte cintrefen müssen. demie feiern, wobei ein von dem Musif-Direktor Granzin in Danzig

| befanden sich:

Sonntag den 1Zien

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Gene- ral - Adjutant Sr. Majestät des Königs und Commandeur der 14ten von Düsseldorf.

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. hannoverschen Hofe, Graf von Seckendorff.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich zu Schleswig-Holstein-Sonderburg- Glüdcksburg, nah Bal- lenstädt. E i

Se. Excellenz der Ober - Burggraf des Königreichs Preußen, von Brünneck, nah Trebniß.

lichtamtlicher Theil.

Juland.

12, Okt. Laut dem heutigen Militair -Wochen-

Berlin, i | heutige 1 : blatt is dem Oberst-Lieutenant zur L isposition, von Heydenreich,

| zuleht bei der 7ten Divisions - Garnison - Compagnie, der Charakter

als Oberst verliehen worden. Der Oberst und Commandeur des 29}ten Infanterie - Regiments, von Taubenheim, erhielt den Ab- \hied mit Pension und den Charakter als General-Major, imgleichen die Majors vom 39sten Jufanterie - Regiment, Grafen Lüttichau und Stürmer, als Oberst-Lieutenants mit der Regiments-Uniform und den vorschristsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete.

Provinz Schlesien. Der Schlesischen Zeitung schreibt man aus Peterswaldagu: „In der Nacht vom 7, zum 8. Ofto- ber wurde dem hiesigen gräflih zu stolbergschen Secretair und Polizei- Verweser Krist eine gefüllte Granate durch ein genster in sein Wohn= zimmer geworfen, welhe dur ihr Zerspringen mannigfachen Schaden anrichtete. Zum Glück is weder Herr K. noch ein Mitglied seiner Familie verleßt worden. Der Thäter hatte sich, um zum Fenster zu gelangen und dadurch das Einwerfen der Kugel möglih zu machen, einer bei dem Hause befindlichen Leiter bedient, welche auch nach der That noch angelegt gefunden wurde. Es wäre sehr zu wünschen, daß man kein Mittel unversuht ließe, des Bösewichts habhaft zu wer- den, da diese That jedenfalls mit den vor einiger Zeit hier stattge- fundenen Weber-Tumulten verwandt sein dürfte,“

__ Provinz Pommern. Die Börsen-Nachrichten der Ostsee bringen unter der Aufschrift „Stettin“ folgende betrübende Kunde :

„Das am 3, Oftober von hier nah Ystadt abgegangene Königlich \chwedische Postdampsschif „„Svenska Lejonet (\chwedischer Löwe) is an demselben Abend noch von Swinemünde bei einem heftigen Sturme in See gegangen, war jedoch bis zum Montag, den 7ten d., in Ystadt nicht ange- kommen, während die gewöhnlihe Fahrt dahin nur zwölf bis sechszehn Stunden dauert, wonach also jenes Dampfschiff schon am anderen Morgen, Das däuische Postdampsschif, welches an demselben Abende in Swinemünde zum Abgange bereit lag, ist erst am anderen Morgen in See gegangen, als der Sturm nachgelassen hatte, und seitdem glücklich und zu gewöhnlicher Zeit in Kopenha- gen angekommen. Sonach ist leider die Vermuthung zu hegen, daß das crwähnte schwedische Dampfschiff „Svenska Lejonet“ total Der einzige in dieser Beziehung noch vorhandene Hoffnungs- \chimmer ist der, daß es ín einen Hafen Bornholms eingelaufen scin könnte, was aber wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat. Am Bord des „Lejonet“ Gräfin Sievers aus Reval nebst Dienerschaft, welche nach St. Petersburg zurükehren wollte, jedoh für das zuleyt dahin abgegan- gene Dampfschiff zu spät eintraf und so den Rückweg über Schweden wählte, so wie cin dem höheren Stande angehöriger Herr und die aus dem Capi- tain Ramsteen, einem Marine - Lieutenant und Bootsmann und 11 bis 12 Marine-Matrosen bestehende Besaßung. Das Dampfschiff hatte demnächst noch die Post aus Deutschland, #o wie Mehreres von Waaren geladen. Sonderbarerweise hatte die erwähnte russische Gräfin noch nie cine Secreise gemacht und ein eigenthümlih banges Gefühl vor solcher, was sie gegen einige hiesige achtbare Personen aussprach. So mußte denn leider gleich auf der ersten Seereise, welche sie machte, diese bange Ahnung auf die traurigste Weise in Erfüllung gehen, In Folge des Nicht- eintrefffens des schwedischen Dampfschiffes „Svenska Lejonet““ in Ystadt is das Königl. preußische Post-Dampfschiff „Elisabeth““, welches gemeinschaftlich mit jenem die Fahrt zwischen Ystadt, Stralsund und Stettin machte, nicht nah Stettin, wie es sonst in der Tour gelegen hâtte, sondern nah Stral-

STLEREr

sund zurückgekehrt, und dürfte dadurh unsere hiesige Dampfschiff - Verbin- dung mit Schweden überhaupt einstweilen unterbrohen werden. Im Uebri- gen wurde das schwedische Dampsschiff „Svenska Lejonet““ für ein gut fonstruirtes und gut ausgerüstetes gehalten. Eben so wurde die Führung deen durch den Capitain und dessen Besayung als ganz vorzüglich be- trachtet,“

Rhein - Provinz. Der Stadt-Rath von Düsseldor f be- {loß in der Sißung vom 8. Oktober, seine Verhandlungen periodisch zu veröffentlihen. Zugleich hat er eine aus dem Ober-Bürgermeister von Fuchsius und Grafen Spee bestehende Deputation ernannt, die am 15, Oktober in Berlin des Königs Majestät zu Allerhöchstdessen Geburtstage beglückwünschen und daselbst zugleich wegen Abhaltung des Landtages in Düsseldorf, wegen des Stadtplanes, des Schloß- ausbaues u. \. w. Geschäftlihes besorgen soll. Am 7. Oktober wurde die Ausstellung des heiligen Rockes in Trier geschlossen und die Reliquie in die Schaßkammer zurückgetragen. Vom 18. August bis zum 7. Oktober sind 1,100,000 Pilger in jener Stadt gewesen. Die Eröffnung der Kettenbrücke zu Mülheim a. d. R. ist auf den Geburtstag Jhrer Majestät der Königin (13. November) zurückgeseßt worden, da der Bau erst zu dieser Zeit beendet sein kann,

X Montjoie, 6. Okt. Nah dem Vorgange Kölns wurde am heutigen Apelltage auch bei der hiesigen Landwehr - Compagnie, in Folge höheren AÄufrufs, eine Sammlung zur Unterstühung der Nothleidenden in den preußishen Weichsel - Niederungen abgehalten. Wenn dem Kreise Montjoie längst das Lob zuerkannt ist, in seinem Wohlthätigkeitssinn nirgends übertroffen zu werden, so war es er- hebend, diese Erfahrung heute wieder dadurch bestätigt zu finden, daß alle anwesenden Wehrmänner und Reservisten, worunter es doch viele selbstbedürftige Familienväter giebt, ihr Scherflein, zum Theil recht ansehnliche Beiträge, mit der freudigsten Bereitwilligkeit dar- reichten, überzeugt, dadur eine {öne Christenpflicht zu erfüllen und den Beifall des besten Königs zu erwerben. Wenn ein folcher patriotisher Sinn in einer von der Natur nicht reih begabten Gegend sich kund giebt, wie viel mehr läßt sich da nicht hoffen, daß alle gesegneteren Theile der Provinz und des Staats bei richtiger An= regung gern zur Linderung der Noth zahlreicher Landsleute nah Kräften wirksam beitragen werden.

Nusland.

Deutsche Bundesftaaten.

Großherzogthum Baden. Dem Mannheimer Jour= nal entlehnen wir folgende zutreffende Bemerkungen:

„Es ist eben kein schöncr Beweis von den Fortschritten in der Bildung unserer Zeit, daß man Handlungen, Ansichten und Gebräuche, welche aus einem religiösen Gefühle entspringen, in einer Weise öffentlih zur Sprache bringt, die, wie so manche anderc politische Besprechung, weit davon ent- fernt is, Gutes zu wüken, oielmehr nur die Gemüther verleßend aufregt,

zu Parteiungen und Spaltungen Veranlassung giebt, statt zu vermitteln und zu versöhnen und die Leidenschaften wet und hervorruft, statt diese zu bec- kämpfen und niederzudrücken. Es ist leider wahr, daß die Glaubens - Ver- schiedenhciten, wie in der Politik, so auch in der Religion, immer mannig- faltiger und dic Spaltungen immer größer zu werden scheinen, indem die individuellen Ansichten und Gefühle, welche je nach der geistigen und sittlichen Bildungsstufe aus sehr verschiedenen Quellen entspringen, auf die eine oder die andere Art sich Geltung zu verschaffen suchenz allein wenn darin einer- seits ein erfreulihes Zeichen von dem eiwachten Interesse für das Edelste und Beste, was der Mensch besigt, und von dem Bedúürfnisse, dieses unver- gänglihe But mehr und mehr zu befestigen, erkannt werden muß, so wird andererseits auch der Beweis geliefert, daß gerade die wesentlichsten Grund- lagen der Religion, Liebe, Duldung und Milde gleihmäßig wanken und weichen und Gehässigkeit, Spott und Aerger an deren Stelle treten. So lange individuelle Glaubens-Ansichten in die weltliche Ordnung der Dinge, in die bürgerlichen, Familien- oder Privat - Verhältnisse nicht stô- rend eingreifen, welche Uebergriffe allerdings eine Rüge und Zu- rechtweisung verdienen, sollte man sie, sofern sie den eigenen Ge- sinnungen nicht entsprechen, nah den Vorschristen der Religion mít milder Duldung achten, aber nicht, sich selbs zum Richter machend, sie tadeln und bespötteln, und wer den Beruf fühlt, die Sache öffentlich zu be- sprechen, der thue cs mit jener shonenden Rücksicht, welche ihm dic Liebe zur Pflicht macht, und die er im umgekehrten Falle auch für sih in An- spruch nimmt. Wo würde es hinsühren, wenn alle religiösen Meinungs- Verschiedenheiten ihre öffentlichen Verfechter hätten und diesc sich dann mít den Waffen der Leidenschaften, der Mißachtung, Verhöhnung und Bespötte-

Königliches Schauspielhaus.

Französishes Theater. „Madame Veuve Boudenois.“

Am 11, Oktober sahen wir eine neue Wittwen-Komödie, die aber auf der Bühne schwerlich so hoch in die Jahre kommen wird, wie die von der ephesischen Matroune. Sie heißt: „Madame Veuve Boudenois“, hat Herrn Fournier zum Verfasser, is zweiaktig und spielt zu Paris. Besagte Wiitwe hat in Erfahrung gebracht, daß ihr Mann, ein Flaiterling und Schulden- macher, mit dem sie sich in England vezmählt haite, auf einer Reise in die neue Welt mit dem Dampfschiff in die Luft ‘geslogen sei und steht eben im Begriff, eine zweite Ehe mit einem jungen Advokaten, Namens Desroches, zu fontrahiren, Da erscheint , ihr sehr ungelegen , der todtgeglaubte Mann und fordert sie zurück. Da aber der Wittwe ihr neuer Anbeter lieber is als der erste, so kommt es zwischen Beiden zu Wortwehseln und Erklärungen, die da- mit enden, daß das mauvais sujet das Feld räumt und seine Frau an Desroches übergiebt, nahdem ihm noch zum Ueberfluß durch einen Advokatenkniff nachgewiesen worden , seine Ehe sei eine ungültige gewesen, weil er gegen §. 170 des Code Napoleen gefehlt habe, Derjelbe besagt nämlich, eine im Auslande zwischen Franzosen und zwischen Franzosen und Ausländern geschlossene Ehe solle nur dann gültig sein, wenn das getraute Paar sich zuvor in Frankreich (nach den Bestimmungen von §,. 63 des imperatorischen Kodex) zweimal durh den Beamten des Per- sonenstandes habe aufbieten lassen, eine Formalität, welche zu beob- achten Monsieur Boudenois verabsäumt hatte. Was der Anwalt der öf- fentlihen Moral zu dieser Fournierschen Ehescheidung sagen möchte, danach würden die Pariser nicht fragen, wenn das Stück nur selbst ein gefälliges wäre, Dieses isst es aber nicht im Entferntesten, sondern so ungenießbar, wie kaum ein anderes in dieser Nichtung, so daß zu wünschen wäre, die

Madame Boudenois möge den Wittwenschleier auf unserer Bühne nie mehr

süften und sich fortan in tiefster Zurückgezogenheit halten. Das Publikum, zahlreih und glänzend versammelt , ließ den Vorhang unter einem „morne silence” fallen, Bei diesem Publikum is aber Verstummen, was ander- wärts Zischen. Von den Darstellern hatte Keiner Gelegenheit, Talent gel- tend zu machen; nur in den kleinen Variationen, worin Herr Villars als Präsident Desroches seine „civilités” nüancirte, lag noch cine etwaige Pointe, u.

Geistliche Compositionen. 1) D. H. Engel's Choralbu ch.

Dieses Choralbuch möchte niht nur von angehenden Organisten in der Kirche mit Nußen angewendet werden können, indem eine Auswahl der schönsten und bei der Feier des öffentlihen Gottesdienstes gebräuchlichsten Choral - Melodiecn, mit einfacher, würdiger Harmonie und passenden Zwi- \chenspiclen versehen, darin enthalten sind, sondern dürfte auch vor allen Dingen Dilettanten behufs häuslicher Erbauung eine willkommene Erschei- nung sein, da der Verfasser darauf bedacht war, dice Harmonielagen o einzurichten, daß jeder Spieler die Choräle auch ohne Pedal auf der Or- gel oder, in Ermangelung derselben, auf dem Fortepiano auszuführen im Stande is, Daß die Zwischenspiele für den leyteren Fall weggelassen wer- den müssen, da ihr Segen, wenn sie überhaupt einen haben, nur größe- ren Gemeinden zu Gute kommt, leuchtet ein, Was die äußere Aus- stattung betrifft, so ist diese so splendid, wie sie von den Verlegern des Werkes , den Herren Bote und Bock zu Berlin, zu erwarten stand. Das Choralbuch sei also in jeder Beziehung hiermit bestens empfohlen,

G

9) Hymne von J, A. P. Sulz.

J, A, P, Schulz (1740 1800) war bekanntlich Königl, dänischer Kapellmeister, bildete sich unter Kirnberger und is besonders als Gesangs- Komponist und Theoretiker berühmt geworden, Unter seinen hinterlassenen Merken, die aus Opern, Oratorien, religiösen Gesängen und volksthümli- chen Liedern bestehen, zeichnet sich die hier in Nede stehende Hymne ín D-dur dur einfachen Ausdru, Klarhcit des Styls und, bei sehr leich - ter Ausführbarkeit, durh s{höne Wirkung aus, Sing- Akademieen und Schul-Chören theilen wir daher die erfreuliche Nachricht mit, daß diese Homne, von welcher die Partitur bis jeßt blos im Manuskript, der Klavier- Auszug aber nur noch in einem gedruckten Exemplar auf unserer Königl. Bibliothek vorhanden war, so eben in Partitur mit untergelegtem Klavier- Auszug und ausgeseßten Solo- und Chor-Stimmen metallographirt (durch Umdruck vervielfältigt) erschienen und von Berlin aus durch Herrn Krüger,

Oranienburger Straße Nr. 37, so wie durh die Musifalienhandlung von J. F. Weiß, zu bezichen ist.

Iosef Gung'l.

Der Aufschwung, den die Tanz - Musik in neuester Zeit genommen, muß au von der Kritik anerkannt werden. Nächst Strauß, Lanner und Labibky, jenen großen Korvphäen der Bewegung, welche nun auch bald der ewig wandelbaren Mode zum Opfer verfallen sein werden, hat sich Josef Gung'l durch seine gefälligen, höchst ansprehenden Tanz- weisen am beliebtesten zu machen gewußt. Derselbe war früher Kapell- meister (wie si diese Herren jeßt betiteln) bei einem österreichischen Regi- mente und bildete sich durch langjährige Uebung zum Dirigenten aus; sein hübsches Talent für Tanz- und Marsch - Composition, sein tref--